Gemeindemitteilung Kirchanschöring 2023-1
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Schulnachrichten<br />
die Lösung zu wissen, musste sich nun nur noch auf dem jeweiligen Feld 1, 2, oder 3 positionieren.<br />
Ganz anders ging man an das Thema Drogen bei der Station „Werbung“ mit Sebastian Schade heran. Was<br />
müsste auf einem Tabak- oder Alkoholprodukt stehen, damit man es einfach kaufen muss? Hier wurde erfinderisch<br />
gerätselt, für wen man das Produkt entwerfen würde und wie man es am besten an den Mann oder<br />
die Frau bringt. Von den Kosten über das Design bis hin zum coolen Namen wurden viele Ideen genannt. Vor<br />
allem kristallisierte sich hier heraus, dass viele Jugendliche besonders auf Produkte achten würden, wenn es<br />
mit den Hinweisen „natürliche Inhaltsstoffe“ oder „bio“ versehen sei. Im Anschluss wurde festgestellt, dass die<br />
Werbung alles, nur nicht die gesundheitlichen Risiken ihres Produktes darstellt. Und es wurde diskutiert, warum<br />
das so sei. Auch, ob jemand schon einmal auf eine tolle Werbung hereingefallen sei, wurde besprochen.<br />
„Ist das noch Genuss oder ist das schon Sucht?“, fragte Lavinia<br />
Schönberg von der Caritas Traunstein. Sie erörterte gemeinsam<br />
mit den Schülern, wie eine Sucht überhaupt entstehe<br />
und welches Konsumverhalten schon als Sucht gelte. So sei<br />
es zum Beispiel nicht bedenklich, wenn man bei einem Anlass,<br />
wie einem Geburtstag, auf das Geburtstagskind anstoße oder<br />
am Weihnachtsmarkt einen Glühwein trinke. Wenn man allerdings<br />
vor jedem Schultag ein Bier braucht, um nicht so nervös<br />
zu sein, dann spreche man von Sucht. Und Lisa Loithaler ebenfalls<br />
von der Caritas stellte den Schülern im Anschluss reale<br />
Fallbeispiele vor, bei denen alle die Handlungsmöglichkeiten<br />
für einen Notfall im Zusammenhang mit Sucht kennenlernen<br />
konnten.<br />
Zu „Dealern“ und „Konsumenten“ wurden die Teilnehmer<br />
dann bei der letzten Station „Soll ich – oder nicht?“, die von<br />
Barbara Höglauer von der Caritas Traunstein betreut wurde. In<br />
„Florian kann richtig viel saufen ...“ Zweiergruppen wurden abwechselnd diese beiden Parts eingenommen<br />
und jeder sollte versuchen, seinen „Käufer“ von<br />
Noch Genuss oder schon Sucht,<br />
fragt Lavinia Schönberg von der Caritas.<br />
seinem Produkt zu überzeugen. Danach wurde besprochen,<br />
ob sich der „Käufer“ aufgrund der Argumente habe überzeugen lassen oder nicht. Die „Dealer“ waren äußerst<br />
erfinderisch und ließen sich wirklich kreative Sätze einfallen, wie „Komm schon, nimm es, das macht dich<br />
in einer Sekunde 10 Zentimeter größer“ oder „Wenn du das nimmst, kannst du fliegen“. Mit viel Spaß und einem<br />
Augenzwinkern wurde sich hier mit den ernsten Themen Konsum und Gruppendruck im Zusammenhang<br />
mit der Sucht auseinandergesetzt. Das Konzept kam an. Die Schüler lernten an diesem Vormittag nicht nur<br />
allerhand über das Thema Drogen, sie nahmen auch jede Menge Diskussionsstoff mit nach draußen, was bestimmt<br />
der ungezwungenen, lockeren Atmosphäre dieser Veranstaltung zu verdanken war.<br />
Nicole Reiter freut sich: „Es ist alles wirklich super gelaufen, da bin ich schon sehr erleichtert. Ich finde, Sucht<br />
ist ein Thema, das einsam machen kann, weil man sich schämt darüber zu sprechen und ich hoffe, dass die<br />
Schüler gemerkt haben, dass man diese Themen ansprechen kann und darf.“ Reiter ist überzeugt, diese Themen<br />
gingen jeden etwas an, egal in welchem Alter, und bot an, dass man sich auch bei ihr jederzeit Unterstützung<br />
und Hilfe holen könne, wenn man das möchte.<br />
Auch Rektor Thomas Stehböck freut sich über den großen Erfolg des Präventionsvormittages: „Vielen Dank,<br />
Nicole, dass du diese Veranstaltung möglich gemacht hast. Und ich möchte mich in diesem Zusammenhang<br />
auch gerne beim Gesundheitsamt Traunstein bedanken, das nicht nur die Grundidee für diesen Stationenlauf<br />
gegeben, sondern uns auch diverse Materialien, wie die Rauschbrillen, zur Verfügung gestellt hat.“<br />
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