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»Ich will vor allem<br />

in Menschen<br />

<strong>und</strong> Beziehungen<br />

investieren«<br />

Violetta Schick arbeitet als Personalerin <strong>und</strong> damit<br />

professionell mit dem Thema Arbeit. Ein Gespräch<br />

über Familienarbeit, Ehrenamt, Arbeit an sich selbst<br />

– <strong>und</strong>, ach ja, auch über den Beruf.<br />

Von Joachim Bär<br />

Violetta, wie viele St<strong>und</strong>en hast du<br />

letzte Woche gearbeitet?<br />

Ich schätze, es waren so 14 St<strong>und</strong>en pro Tag. Ich habe<br />

hier auf der Arbeit ein paar Überst<strong>und</strong>en gemacht, <strong>und</strong><br />

die St<strong>und</strong>en zu Hause kann ich gar nicht zählen.<br />

14 St<strong>und</strong>en Arbeit! Das heißt: Für dich bedeutet<br />

Arbeit mehr als deine Erwerbstätigkeit?<br />

Auf jeden Fall. Zu meiner Arbeit gehört das Mama-<br />

Sein, Ehefrau-Sein, ich engagiere mich im Moment<br />

auch stark in meiner christlichen Gemeinde. Und dann<br />

kommt noch jede Menge zwischendurch dazu.<br />

Bleiben wir erst bei deiner Erwerbstätigkeit. Du<br />

arbeitest im Personalmanagement, beschäftigst dich<br />

also professionell mit dem Thema Arbeit. Warum?<br />

Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten,<br />

hatte aber die Wahl zwischen einer Beamtenaufgabe<br />

<strong>und</strong> einer Aufgabe, in der ich Menschen begleiten<br />

kann. Angefangen beim Bewerbungsprozess, übers<br />

Onboarding bis ins Arbeitsleben. Das macht mir<br />

Spaß, weil ich merke, dass ich Menschen helfe <strong>und</strong><br />

ihren Einstieg erleichtern kann. Das fand ich den<br />

besseren Weg.<br />

Darüber hinaus engagierst du dich ehrenamtlich.<br />

Was machst du da – <strong>und</strong> wie viel?<br />

Ich spiele seit über 20 Jahren Klavier in meiner<br />

christlichen Gemeinde. Dazu arbeiten mein Mann<br />

<strong>und</strong> ich mit Kindern, zumindest bis Corona losging.<br />

Da kommen rasch sechs, acht St<strong>und</strong>en in der Woche<br />

zusammen.<br />

Aber ist das Arbeit? Schließlich machst du das<br />

in deiner Freizeit!<br />

Für mich ist das schon Arbeit, denn ich könnte die Zeit<br />

auch anders gestalten. Die Füße hochlegen, für mich<br />

selbst Klavier spielen, fotografieren – alles Dinge, die<br />

ich sehr gerne mache.<br />

Kommen wir zu deiner Familie. Ihr habt drei<br />

Kinder – da fällt jede Menge Arbeit an. Familienarbeit<br />

nennen das manche. Was gehört für dich dazu?<br />

Als Mama bin ich die Anlaufstelle für alles. Hausaufgaben,<br />

meine Kinder zu Fre<strong>und</strong>en bringen, Vokabeln<br />

abfragen, Geburtstagsgeschenke organisieren. Im<br />

Haushalt helfen aber alle mit. Und vieles bleibt auch<br />

liegen, das musste ich lernen.<br />

Wie viele St<strong>und</strong>en kommen zusammen<br />

pro Woche?<br />

Ich sage immer: Ich mache Feierabend auf der<br />

Arbeit <strong>und</strong> starte in die zweite Schicht. Die geht um<br />

12.30 Uhr los, hört irgendwann um 20.00 Uhr auf,<br />

wenn die Kinder im Bett sind. Das werden so sieben,<br />

acht St<strong>und</strong>en sein.<br />

Wie definierst du Arbeit für dich?<br />

Ich will mit meiner Arbeit vor allem in Menschen<br />

<strong>und</strong> Beziehungen investieren. In meiner Lebenssituation<br />

ist das zu großen Teilen die Investition in meine<br />

Kinder. Arbeit definiert sich für mich also nicht nur<br />

dadurch, dass ich etwas zurückbekomme. Ich bin mir<br />

sicher, dass Gott das alles sieht <strong>und</strong> mich belohnen<br />

wird. Und das ist für mich Gr<strong>und</strong> genug.<br />

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