ERF Antenne 0304|2023 Global, digital und flexibel
Das Magazin von ERF – Der Sinnsender
Das Magazin von ERF – Der Sinnsender
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wie schaffst du in all der Arbeit, dich<br />
selbst nicht aus dem Blick zu verlieren?<br />
Zugegeben kommt das etwas zu kurz. Eine<br />
Fre<strong>und</strong>in hat letztens gesagt: 70 Prozent<br />
solltest du geben, 30 Prozent solltest du<br />
für dich sorgen. Da komme ich im Moment<br />
nicht hin. Das ist ein Punkt, an dem ich<br />
arbeiten muss.<br />
Moment, schon wieder arbeiten?!<br />
Ja genau, es ist für mich auch Arbeit, an<br />
mich selbst zu denken <strong>und</strong> mir etwas<br />
Gutes zu tun.<br />
Wie setzt du in all der Arbeit die richtigen<br />
Prioritäten für dich?<br />
Ich versuche, an meiner Arbeitsstelle<br />
mein Bestes zu geben. Wo immer es geht,<br />
hat aber meine Familie die Priorität. Ich<br />
könnte ja zum Beispiel noch mehr St<strong>und</strong>en<br />
arbeiten. Aber ich weiß, dass das meiner<br />
Familie nicht guttun wird. Deswegen ist<br />
meine erste Priorität die Familie – <strong>und</strong> ich<br />
arbeite nicht in Vollzeit.<br />
Wenn Familie <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Arbeit deine erste Priorität ist: Wird<br />
diese Arbeit aus deiner Sicht auch wertgeschätzt?<br />
Ich bin dankbar, dass von meinen Kindern<br />
viel Feedback kommt. Mein Mann erinnert<br />
sie auch manchmal daran, danke zu sagen<br />
für die gewaschene Wäsche <strong>und</strong> das Essen<br />
auf dem Tisch. Ansonsten erlebe ich, dass<br />
bei vielen heute vor allem zählt, was du<br />
auf der Arbeit schaffst, wie du Karriere<br />
machst, wie viel Ansehen du hast. Ich bin<br />
persönlich auf Unverständnis gestoßen,<br />
weil ich mich in meine Familie investiere.<br />
Was sollte deiner Meinung nach hier<br />
anders werden?<br />
Ich wünsche mir, dass wir auf die vielen<br />
Bereiche der Familienarbeit schauen: Die<br />
von den jungen Mamas. Die von denen, die<br />
ihre Eltern, ihren Partner oder die Partnerin<br />
pflegen – einfach all die, die bewusst<br />
ihren Job aufgegeben oder reduziert<br />
haben, um für andere Menschen da zu<br />
sein. Viele sind benachteiligt, gerade was<br />
ihre Rente angeht. Auch in diese Richtung<br />
wünsche ich mir mehr Wertschätzung für<br />
die Arbeit, die diese Menschen für die Gesellschaft<br />
leisten.<br />
»Es ist für<br />
mich Arbeit,<br />
an mich selbst<br />
zu denken.«<br />
VIOLETTA SCHICK Als Teilzeitkraft <strong>und</strong> Mama von drei Kindern<br />
schlägt Violettas Herz für die Familie <strong>und</strong> die örtliche christliche<br />
Gemeinde. Gemeinsam mit ihrem Mann achtet sie auf die Balance<br />
zwischen Familie <strong>und</strong> Arbeit.<br />
Thema<br />
9