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10. HolzBauSpezial Bauphysik & Gebäudetechnik (BGT 2019) Holzbau | Trockenbau | Innenausbau 12./13. März 2019 Bad-Wörishofen, Deutschland

10. HolzBauSpezial Bauphysik & Gebäudetechnik (BGT 2019)
Holzbau | Trockenbau | Innenausbau
12./13. März 2019
Bad-Wörishofen, Deutschland

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10. HolzBauSpezial Bauphysik & Gebäudetechnik 2019<br />

BIM Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen | P. M. Astner 3<br />

BIM Rechtliche Möglichkeiten<br />

und Grenzen<br />

1. Einleitung<br />

Die Digitalisierung macht auch vor dem Planen, Bauen und Betreiben eines (Holz-) Bauvorhabens<br />

nicht halt. Deutschland hinkt beim Einsatz von BIM-Planungstechniken im Vergleich<br />

zu seinen Nachbarländern hinterher. In anderen Ländern, vor allem in Großbritannien, ist<br />

BIM schon weit verbreitet. Dementsprechend sind in Deutschland die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

dieser neuen Methode noch nicht in den Fokus der rechtswissenschaftlichen<br />

Literatur gerückt, Rechtsprechung zum Thema BIM gibt es praktisch nicht. Es darf allerdings<br />

davon ausgegangen werden, dass sich dies bei einer Verbreitung entsprechender<br />

Planungstechniken schnell ändern wird. Der vorliegende Beitrag beschreibt die geltenden<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen und zeigt erforderliche Anpassungen sowie Lösungsansätze<br />

auf.<br />

2. BIM – die technische, organisatorische und<br />

rechtliche Bedeutung<br />

Im Baubereich führt die sich rasant entwickelnde Spezialisierung im Zusammenwirken mit<br />

einer zunehmenden Aufgliederung von Verantwortlichkeiten im Planungs- und Errichtungsprozess<br />

häufig zu gravierenden Fehlsteuerungen, wie sich gerade bei der Abwicklung von<br />

Großprojekten in Deutschland gezeigt hat. Planungsmängel und Verzögerungen, aber auch<br />

gestörte Bauabläufe sind vielfach die Konsequenz einer unzureichenden Informationsbearbeitung<br />

und nicht standardisierter Planungsbauprozesse. Die digitale Informationsverarbeitung<br />

im Bauwesen soll die direkte Weiterbearbeitung von Planungsinformationen über alle<br />

Planungsphasen bis hin zu Produktions- und Betreiberprozessen ermöglichen 1 . Mit ihrer Hilfe<br />

sollen Schnittstellenprobleme vermieden und Bauabläufe ökonomisiert werden. Planerische<br />

Fehlleistungen sollen bei einer digital organisierten Bauplanung frühzeitig sichtbar werden,<br />

wodurch sich die Gefahr verringern soll, dass derartige Planungsfehler erst während der<br />

Bauausführung mit oft desaströsen Folgen für den Bauablauf und die dahinter stehenden<br />

ökonomischen Erwartungen der Baubeteiligten erkannt und behoben werden können 2 .<br />

Die Reformkommission Bau von Großprojekten hat deshalb in ihrem Endbericht Methoden<br />

zur Digitalisierung aufgegriffen, Verbesserungsprozesse bei der Projektabwicklung anzustoßen.<br />

Dort heißt es im Hinblick auf die Digitalisierung und insbesondere die Planungsmethode<br />

BIM:<br />

«Die Digitalisierung verändert unsere Welt. Internet und moderne Technologien prägen<br />

zunehmend die produzierende Industrie. In der Baubranche hat sich die Digitalisierung<br />

jedoch noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Digitale Technologien können aber zu den<br />

von der Reformkommission identifizierten Lösungsansätzen für die Planung, Realisierung<br />

und dem Betrieb von Bauwerken entscheidend beitragen. International hat sich die Abkürzung<br />

BIM für Building Information Modeling als Oberbegriff für eine neue Arbeitsweise<br />

auf der Grundlage digitaler Technologie durchgesetzt. BIM wird in Zukunft wesentlich dazu<br />

beitragen, auch in Deutschland Bauprojekte mit geringeren Risiken und mit einer höheren<br />

Kosten- und Terminsicherheit durchzuführen. BIM beschreibt die Entwicklung von dreidimensionalen<br />

Bauwerksmodellen mithilfe der gemeinsamen Erstellung und Verwaltung von<br />

digitalen Informationen in Bauprojekten. Die Modelle werden sukzessive mit geometrischen<br />

und anderen relevanten Informationen, wie zum Beispiel Kosten, angereichert und<br />

dienen als Datengrundlage während der Planung, Realisierung, des Betriebs und der<br />

Erhaltung der Bauwerke. Mit BIM wird zuerst virtuell und erst dann real gebaut. Im Rahmen<br />

der Modelle können auch die Bauprozesse abgebildet werden. Die Informationstechnologie<br />

ermöglicht dabei die Nutzung große Informationsmengen, die es erlauben,<br />

1<br />

Die Welt kompakt, 25.09.2015<br />

2<br />

Eschenbruch/Leupertz, BIM und Recht, Kapitel 1 Rn.2<br />

15

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