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10. HolzBauSpezial Bauphysik & Gebäudetechnik (BGT 2019) Holzbau | Trockenbau | Innenausbau 12./13. März 2019 Bad-Wörishofen, Deutschland

10. HolzBauSpezial Bauphysik & Gebäudetechnik (BGT 2019)
Holzbau | Trockenbau | Innenausbau
12./13. März 2019
Bad-Wörishofen, Deutschland

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Feuchteschutz im Geschossbau – eine Bilanz | K.-H. Weinisch<br />

10. HolzBauSpezial Bauphysik & Gebäudetechnik 2019<br />

‒ Handelt es sich bei trockenen Pilz- und Stockflecken auf Holz um einen materialund<br />

gesundheitsgefährdenden Materialschaden oder kann man von einem lediglich<br />

optischen Mangel ausgehen?<br />

‒ Wie ist die medizinische, behördliche, wissenschaftliche und rechtliche Bewertung der<br />

verschiedenen Spezies?<br />

Die Klärung dieser Fragestellungen mit allen am betroffenen Bauprozess Beteiligten trägt<br />

zur Vertrauensbildung bei, wobei die Problemlösung laienverständlich dargestellt und mit<br />

Referenzprojekten praktisch abgesichert, wissenschaftlich belegt und normengerecht sein<br />

muss. Lösungsvorschläge beinhalten die Mängelbeseitigung aber auch die genauen Materialvorgaben<br />

und die Mess- und Sanierungsplanung wozu auch langfristige Vorsorgemaßnahmen<br />

aber auch Qualitätskontrollen gehören, um einen höchstmöglichen und<br />

dauerhaften Feuchte-, Holz- und Gesundheitsschutz zu garantieren.<br />

5.1. Konfliktlösung am «runden Tisch»<br />

Bei einem gemeinsamen Gespräch werden daher zuallererst alle Beteiligte auf den gleichen<br />

Wissensstand gebracht. Auf bestehende Missverständnisse und Ängste wird eingegangen<br />

und diese anschließend durch sach- und fachgerechte Informationen beseitigt. So<br />

entstehen die Voraussetzungen dafür, dass mängelbeseitigende Lösungsansätze auch seitens<br />

der Bauherren akzeptiert werden. Nach der Einigung am runden Tisch müssen planungs-<br />

und baubegleitend kostengünstige Lösungen entwickelt werden. Je nach Sachlage<br />

muss ein mögliches Fremdverschulden, was die Einbeziehung von Haftpflichtversicherungen<br />

ermöglichen würde, geklärt werden.<br />

Ein <strong>holzbau</strong>ererfahrener Sachverständiger wird Vorschläge ausarbeiten, die den Bedürfnissen<br />

und Interessen beider Konfliktparteien entsprechen. Je nach Bedarf kooperiert er<br />

dazu mit Juristen, weiteren Bausachverständigen und Fachingenieuren.<br />

Der zweite Schritt ist die Umsetzung. Entscheidend ist die kontinuierliche Kommunikation<br />

zwischen den Konfliktparteien: Beide Seiten sollten jederzeit über die Planung und Ausführung<br />

von schadensbeseitigenden Bau- und Hygienemaßnahmen informiert werden.<br />

Der Konfliktberater begleitet die Umsetzung. Abschließend wird er den Sanierungserfolg<br />

messtechnisch belegen. Dazu zieht er unabhängige Sachverständige und akkreditierte<br />

Prüfinstitute hinzu.<br />

5.2. Hindernisse auf dem Weg zur Streitbeilegung<br />

Erfahrungsgemäß kann ein schnelles Eingreifen Zahlungsverweigerungen und Rechtsstreitigkeiten<br />

verhindern. Schwierig wird es nur, wenn von einer Konfliktpartei der mangelbezogene<br />

Sanierungsaufwand oder ein Preisnachlass unter- oder übertrieben dargestellt<br />

werden. Dann rücken Lösungen in weite Ferne. Deshalb muss in solch einem Fall eine<br />

Einigung darüber erzielt werden, ob es sich um einen großen, mittleren oder geringfügigen<br />

Mangel handelt. Daran bemessen sich letztlich die zu verhandelnde Schadenshöhe und<br />

der Sanierungsaufwand.<br />

Das Bauunternehmen muss darstellen können,<br />

dass durch die Maßnahmen der bestellte und<br />

mangelfreie Bauwerkszustand hergestellt wird.<br />

Im Fall von Feuchteschäden sind ein ausreichender<br />

Rückbau, eine schadensfreie Rücktrocknung<br />

und ein unbedenklicher mikrobieller und hygienischer<br />

Zustand zu garantieren. Für eine mangelfreie<br />

Bauabnahme müssen nach den<br />

Abbildung 8: Pilzbekämpfung mit Akkugerät und<br />

H2O2 Sprühlanze auf Pilzbefall<br />

Maßnahmen hygienisch unbedenkliche Schimmel-,<br />

Pilz- und Materialfeuchtemesswerte durch<br />

Freimessungen erreicht werden.<br />

Es wird empfohlen, dass schon beim Auftreten von erhöhten Holz- und Materialfeuchtewerten<br />

neben den Trocknungsmaßnahmen vorsorglich auch pilzbekämpfende Maßnahmen<br />

durchgeführt werden, die aber in der Folge für den Menschen und die Umwelt unbedenklich<br />

sein sollten. Durch schnelles Handeln und eine normgerechte Bautrocknung und Pilzsanierung<br />

können in den meisten Fällen drohende Baumängelanzeigen verhindert werden.<br />

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