26.12.2012 Aufrufe

Vermessung Brandenburg 2/98 - Landesvermessung und ...

Vermessung Brandenburg 2/98 - Landesvermessung und ...

Vermessung Brandenburg 2/98 - Landesvermessung und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

in dem Umfang berücksichtigen, wie sie<br />

sich in den Kaufpreisen abzeichnen. Wenn<br />

Politiker Einfluß auf die Gr<strong>und</strong>stückswerte<br />

nehmen wollen, so müssen sie dies mit den<br />

Mitteln der Bodenpolitik tun.<br />

Preise für Baugr<strong>und</strong>stücke in der offenen<br />

Bauweise <strong>und</strong> für Gewerbe- <strong>und</strong><br />

Industrieprojekte sollten durch bodenwirtschaftliche<br />

Maßnahmen des Landes<br />

Berlin aktiv unter Druck gesetzt werden.<br />

Verstärkt wird dieser Druck indirekt durch<br />

konkurrierende Angebote im <strong>Brandenburg</strong>er<br />

Umland. Eigentümer werden versuchen,<br />

mit Attentismus dagegenzuhalten.<br />

Inzwischen hat sich die Position der Käufer<br />

verbessert, die Gr<strong>und</strong>stücksmärkte in<br />

Berlin <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong> werden durch<br />

Überangebote geprägt. Das verstärkt den<br />

Preisdruck. In dieser Situation kann sich<br />

die Gr<strong>und</strong>stücksbewertung nicht mit dem<br />

Blick auf erzielte Kaufpreise begnügen,<br />

denn sie spiegeln das Marktgeschehen der<br />

Vergangenheit wider. Bedeutung gewinnt<br />

die Frage, wie sich der Bodenwert in die<br />

Kalkulation der Gesamtkosten einreiht.<br />

Die Residualmethode als alternatives Wertermittlungsverfahren<br />

erlaubt es, aus dem<br />

Gesamtpreis, aus den Baukosten <strong>und</strong> aus<br />

einem Gewinnanteil residual den Bodenwert<br />

abzuleiten. Als alleiniges Wertermittlungsverfahren<br />

kommt es schon wegen<br />

seiner ungünstigen Fehlerfortpflanzung<br />

nicht in Frage. Es hilft aber, die Trends des<br />

Gr<strong>und</strong>stücksmarktes besser zu beurteilen,<br />

als dies allein mit vergangenen Kaufpreisen<br />

möglich wäre.<br />

[1] Urteil des BGH vom 14.10.1<strong>98</strong>8 in<br />

MDR 6/1<strong>98</strong>9, S. 530: Ein Erbbaurechtsvertrag<br />

enthielt die Optionsklausel,<br />

daß sich der Erbbauberechtigte<br />

innerhalb einer Frist von 10 Jahren für<br />

den Kauf entscheiden könne. Er habe<br />

als Kaufpreis den Verkehrswert zu<br />

üermessung<br />

<strong>Brandenburg</strong><br />

entrichten. Das Gericht entschied, daß<br />

bei dieser Fallgestaltung nur der volle<br />

Bodenwert in Frage komme.<br />

[2] Der Haushaltsplan 19<strong>98</strong> sieht diese<br />

Rabattierung nicht mehr vor. Der Erfolg<br />

des Programms BIG 2000 ist damit<br />

gefährdet. Mit diesem Rabatt sollte auch<br />

der Preisvorteil hauptstadtnaher Gewerbegebiete<br />

im <strong>Brandenburg</strong>er Speckgürtel<br />

kompensiert werden. Da dort<br />

1997 die Preise kräftig zurückgegangen<br />

sind, kommt es bei Wegfall des<br />

25% Nachlasses zu dem unerwünschten<br />

preislichen Schereneffekt zwischen<br />

Berlin <strong>und</strong> <strong>Brandenburg</strong>.<br />

[3] Ulrich Pfeiffer, Geschäftsführer der<br />

„Empirica“ in „Foyer“, Magazin der<br />

Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen<br />

<strong>und</strong> Verkehr, Heft 3/97: „...muß am<br />

Anfang einen beachtlichen Aufwand<br />

betreiben, um die Erwartungen der<br />

Bodeneigentümer zu brechen. Solange<br />

die Bodenpreise durch Gutachterausschüsse<br />

<strong>und</strong> Fördererwartungen hochgehalten<br />

werden, wird es auch keinen<br />

befriedigenden kostengünstigen Wohnungsbau<br />

geben. ... Die Politik muß<br />

hier mit aller Härte <strong>und</strong> Eindeutigkeit<br />

auftreten....“<br />

[4] Zwei Berliner Wohnungsbaugesellschaften<br />

stellten in diesem Herbst Eigenheime<br />

vor, mit denen das gesteckte<br />

Ziel fast erreicht scheint. Die HOWOGE<br />

präsentierte das „<strong>Brandenburg</strong>-Berlinhaus“<br />

in einer Wohnsiedlung an der<br />

Bennostraße in Hohenschönhausen <strong>und</strong><br />

berechnet die Baukosten mit 200.000<br />

<strong>und</strong> das Baugr<strong>und</strong>stück mit 150.000<br />

DM. Die Stadt <strong>und</strong> Land Wohnbauten<br />

GmbH bietet in Rudow-Süd ein Reihenmittenhaus<br />

zum Gr<strong>und</strong>preis von<br />

303.000 DM an. Dazu gehören 95 m²<br />

- 27 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!