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Vermessung Brandenburg 2/98 - Landesvermessung und ...

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<strong>Vermessung</strong>stechnische Begleitung<br />

des Umbaus des Reichstages<br />

zum Deutschen B<strong>und</strong>estag<br />

Der gesamte konstruktive Umbau des Reichstages<br />

basiert auf einem Achssystem, das<br />

über den Reichstag gelegt worden ist. D.h.,<br />

sämtliche vermessungstechnischen Angaben<br />

der Roh- <strong>und</strong> Ausbauarbeiten beziehen<br />

sich immer auf das vorab definierte Achssystem.<br />

Das aufgehende Mauerwerk des<br />

Reichstages wurde einmal über das vorhandene<br />

Festpunktfeld, das Baustellennetz für<br />

den Reichstag <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esbauten, aufgemessen.<br />

Damit konnte das Achssystem<br />

auch im Landessystem (Soldner 88) definiert<br />

werden.<br />

Das Achssystem wurde im Laufe des<br />

Ausbaus auf alle Stockwerke übertragen.<br />

Es wurde dabei möglichst auf eine exakte<br />

Übereinstimmung der Achssysteme untereinander<br />

geachtet <strong>und</strong> nicht mehr auf den<br />

Bezug zum Landessystem. Alle Achssysteme<br />

der einzelnen Stockwerke stimmen<br />

auch ohne Lotungslöcher mit einer<br />

Lagegenauigkeit von ± 3 mm überein. Den<br />

außen um den Reichstag vorhandenen Festpunkten<br />

wurde ein mittlerer Fehler von 5<br />

mm eingeräumt, d.h., es wurde eine freie<br />

Netzausgleichung gerechnet, um möglichst<br />

die vorhandenen absoluten Netzspannungen<br />

nicht mit übertragen zu müssen.<br />

Mit diesem Netz wurden sämtliche Absteck-,<br />

Aufmaß- <strong>und</strong> Kontrollarbeiten ausgeführt.<br />

Im Laufe der stark unter Zeitdruck<br />

stehenden Ausbauarbeiten mußten einzelne<br />

Gewerke ihre gesamten Bauteile vorfertigen<br />

lassen. Hierfür waren im Vorfeld<br />

umfangreiche Aufmaßarbeiten durch bis zu<br />

drei Meßtrupps erforderlich.<br />

Eine besondere Herausforderung stellte<br />

der Kuppelbau dar. Die Stahlträger wurden<br />

noch über das vorhandene Netz abgesteckt.<br />

Für die Verglasung sollte dann ein Aufmaß<br />

in einer Lage- <strong>und</strong> Höhengenauigkeit von<br />

± 1 mm erfolgen. Ungeachtet der Bewegungen<br />

des Stahls durch die vorhandenen<br />

Witterungseinflüsse (direkte Sonnenerwärmung,<br />

Wind etc.) war dies kaum einzuhalten.<br />

Ein angefertigtes Konzept sah die reine<br />

Richtungs- <strong>und</strong> Streckenbeobachtung vor.<br />

Von einem Ringpolygon waren alle Punkte<br />

an den Stahlträgern (Markierung über<br />

Körnerschlag) mindestens dreimal aufzunehmen.<br />

Die zu erzielenden Ergebnisse<br />

wurden theoretisch optimiert durchgerechnet.<br />

Mit einem hochgenauen Tachymeter<br />

(1mm + 1ppm, 0,5 ‘’) sind die gewünschten<br />

Genauigkeiten zu erreichen. Ob dieses<br />

Ergebnis dann der Realität entsprechen<br />

würde, sei an dieser Stelle dahingestellt.<br />

Durch eine Umplanung der Verglasung<br />

mit vergrößerten Dehnungsfugen war diese<br />

Messung auch auf unser Anraten im letzten<br />

Moment gestoppt worden. Sie hätte zu<br />

einer Momentaufnahme geführt, die die tatsächlichen<br />

Bewegungen durch Wind <strong>und</strong><br />

Sonneneinstrahlung nicht berücksichtigt.<br />

Kontrollmessungen beim Neubau<br />

des B<strong>und</strong>eskanzleramtes in Berlin<br />

Neben den üblichen baubegleitenden <strong>Vermessung</strong>sarbeiten<br />

am B<strong>und</strong>eskanzleramt<br />

wurde erstmalig eine zeitnahe Bestandsdokumentation<br />

aufgebaut. In kurzen Worten<br />

soll hier das Verfahren beschrieben<br />

werden.<br />

Die Bestandsdokumentation wird in der<br />

Regel zum Schluß einer Baumaßnahme im<br />

Hinblick auf ein Facility Management (Gebäudeinformationssystem)<br />

abgefordert.<br />

Dies kann allerdings wesentlich sinnvoller<br />

im Zuge des Baufortschrittes erfolgen.<br />

Mit Kenntnis der Planung <strong>und</strong> der Zuarbeit<br />

sämtlicher Daten der baubeglei-<br />

üermessung <strong>Brandenburg</strong><br />

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