altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe März/April 2023
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<strong>Ausgabe</strong> 76 | <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2023</strong><br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Titelbild: KlausDieter, Adobe Stock<br />
Felsen im Lech bei Lechbruck<br />
Sonderteil<br />
BAUEN<br />
&<br />
WOHNEN<br />
im Altlandkreis<br />
Weltkultur in Miniatur Auf der Roten Couch<br />
Wieskirche im Maßstab 1:87<br />
Gerda Walser im Interview
Bärlauch, Blitzschutz<br />
und Bauernhofurlaub<br />
Pünktlich zum Start in die Rückrunde<br />
möchten wir Fans hiesiger<br />
Fußballmannschaften<br />
zum Nach<strong>den</strong>ken anregen. Der<br />
Grund: Wüste Beschimpfungen<br />
an<br />
Amateurfußballplätzen,<br />
weit unter der Gürtellinie und<br />
in Anwesenheit von Kindern.<br />
Ein Vorbild <strong>für</strong> soziales Miteinander:<br />
Gerda Walser aus Obersöchering,<br />
die seit mittlerweile<br />
zwölf Jahren Vorsitzende des<br />
Bayerischen Landesverbandes<br />
„Blauer Gockel“ ist. Im großen view auf der Roten Couch spricht sie über weltfrem-<br />
de Kinder und Eltern, die wirklich nicht wissen, wo<br />
Inter-<br />
die Milch herkommt. Über Hühner, die keine Lust auf<br />
vegane Grillwürstel haben und die traurige Tatsache,<br />
dass landwirtschaftliche Betriebe nach wie vor ein<br />
zweites Standbein brauchen, um eine mehrköpfige<br />
Familie versorgen und gut leben zu können. Die Basis<br />
<strong>für</strong> Leben: Ein stabiler Wald. Förster appellieren<br />
einmal mehr zu aktivem Waldumbau – aufgrund des<br />
Klimawandels läuft langsam aber sicher endgültig die<br />
Zeit davon, um die von Fichten dominierten Wälder<br />
noch zu retten. Bärlauch wächst ohnehin nur zeitlich<br />
begrenzt. Bald ist es wieder soweit, weshalb die<br />
drei Damen der Hauswirtschafterei nicht nur leckere<br />
Bärlauch-Rezepte <strong>für</strong> Sie parat haben, sondern auch<br />
darauf hinweisen, wie dieses schmackhafte Wildkraut<br />
erkannt und nicht verwechselt wird. Einen bewussten<br />
Umgang mit Lebensmitteln leben auch die aktiven<br />
Mitglieder von „Foodsharing“, eine vor zwölf Jahren<br />
in Berlin und Köln gegründete Umweltorganisation<br />
mit dem großen Ziel, der Lebensmittelverschwendung<br />
in Deutschland, Europa und der Welt <strong>den</strong> Kampf anzusagen.<br />
Erstaunlich: Auch im Schongauer Altlandkreis<br />
setzt sich eine ziemlich rührige Szene <strong>für</strong> diese<br />
wirklich gute Sache ein. Wesentlich bekannter in der<br />
Region als sogenannte „Foodsaver“, die überwiegend<br />
im Hintergrund arbeiten: Der Campingplatz am Richterbichl<br />
in Rottenbuch, dem wir heuer recht herzlich<br />
zum 50. Geburtstag gratulieren dürfen. Beglückwünschen<br />
könnte man auch Axel Kasch, dessen Firma in<br />
kürzester Zeit zu einem kleinen Imperium gewachsen<br />
ist. Wir haben das Wichtelteam im Energiepark bei<br />
Burggen besucht und mit großem Erstaunen festgestellt,<br />
dass Umzugshilfe bei weitem nicht der einzige<br />
Geschäftszweig von Kasch und Co. ist. Breit aufgestellt<br />
war Bernd Michael Eckstein schon immer. Er arbeitet<br />
seit mehr als 30 Jahren als Geobiologe, misst natürliche<br />
und technische Strahlenbelastungen in Häusern,<br />
Firmen und auf unbebauten Grundstücken. Wir haben<br />
uns mit dem Wünschelrutengänger ganz gezielt am<br />
Wessobrunner Kloster getroffen. Welch Kräfte die Natur<br />
auf uns Menschen ausüben kann, wird insbesondere<br />
bei Gewittern deutlich. Im Sonderteil zu „Bauen,<br />
Wohnen und Energie“ erklären wir, wie sich Hausbesitzer<br />
vor Blitzeinschlägen schützen können, ob sich<br />
Balkonkraftwerke tatsächlich lohnen und wie aufwändig<br />
hiesige Bo<strong>den</strong>richtwerte ermittelt wer<strong>den</strong>. Geld<br />
<strong>für</strong> Grundstückskäufe müssen sich zukünftige Schulabgänger<br />
erst verdienen. Nur wie? Mitte und Ende<br />
<strong>März</strong> fin<strong>den</strong> in Schongau und Weilheim zwei große<br />
Ausbildungsmessen statt. Hinfahren, mutig sein und<br />
sich informieren, empfiehlt an dieser Stelle,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Handwerk trifft auf<br />
Anatomie — Ausbildung zur<br />
Orthopädieschuhtechnikerin<br />
Seite 6<br />
Ein Bericht zum Nach<strong>den</strong>ken:<br />
Verbale Entgleisungen<br />
an Amateurfußballplätzen<br />
Seite 9<br />
Auf der Roten Couch:<br />
Gerda Walser, die Chefin<br />
des „Blauen Gockels“<br />
Seite 14<br />
Darum ist heimisches<br />
Leitungswasser von Natur<br />
aus so hochwertig<br />
Seite 20<br />
In Kult-Käsküche:<br />
Geschichtenerzähler<br />
mit rauchiger Stimme<br />
Seite 24<br />
Saisonal und regional:<br />
Leckere Bärlauchrezepte<br />
der Hauswirtschafterei<br />
Seite 26<br />
Weltkultur in Miniatur:<br />
Wieskirche und Wessobrunner<br />
Kloster im Maßstab 1:87<br />
Seite 28<br />
Förster appellieren <strong>für</strong><br />
aktiven Waldumbau: „Die<br />
Zeit läuft uns davon!“<br />
Seite 30<br />
Wertvoller <strong>den</strong>n<br />
je: Werbung in<br />
gedruckten Medien<br />
Seite 36<br />
Die Lebensmittelretter:<br />
Rührige Szene im<br />
Schongauer Altlandkreis<br />
Seite 38<br />
Zum 50-Jährigen am<br />
Richterbichl: Terrassen-<br />
Camping in dritter Generation<br />
Seite 42<br />
Strahlenbelastung im<br />
Schlafzimmer — Geobiologe<br />
misst und spürt Störfelder<br />
ab Seite 55<br />
Über die zwei großen<br />
Ausbildungsmessen in<br />
Weilheim und Schongau<br />
Seite 61<br />
In der JVA Landsberg:<br />
Eine Ausbildung<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 3
Ausbildung zur Orthopädieschuhtechnikerin<br />
Handwerk trifft<br />
auf Anatomie<br />
Bad Bayersoien | <strong>Das</strong> Fachgeschäft<br />
<strong>für</strong> Orthopädieschuhtechnik von<br />
Benjamin Schwarz ist weit über<br />
die Bad Bayersoier Ortsgrenze hinaus<br />
bekannt. Allein deshalb, weil<br />
er mit seinem ziemlich genialen<br />
Werbeslogan „100% Schwarzarbeit“<br />
Aufmerksamkeit bei Alt und<br />
Jung aus Nah und Fern erregt. Vor<br />
allem aber, weil im traditionellen<br />
Familienbetrieb seit Jahrzehnten<br />
hervorragende Arbeit geleistet<br />
wird. Die Basis da<strong>für</strong>: Hauseigene<br />
Ausbildung. „Alle Fachkräfte, die<br />
bei uns arbeiten, haben wir selbst<br />
ausgebildet“, sagt der 41-jährige<br />
Orthopädieschuhtechnikermeister,<br />
der <strong>den</strong> im Jahre 1912 (!) gegründeten<br />
Familienbetrieb bereits in<br />
vierter Generation führt. Seit wenigen<br />
Monaten mittendrin in der<br />
insgesamt dreieinhalbjährigen<br />
Lehre zur Orthopädieschuhtechnikerin:<br />
Magdalena Samm aus<br />
Bad Kohlgrub. Die 16-Jährige, die<br />
einst von der sechsten Klasse des<br />
Murnauer Gymnasiums auf die<br />
dortige Realschule wechselte und<br />
diese erfolgreich mit der Mittleren<br />
Reife abschloss, interessierte<br />
sich eigentlich <strong>für</strong> Malerei und<br />
klassische Gesundheitsberufe. Ein<br />
Berufsberater von der Agentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit, der im Rahmen eines<br />
Infos-Tages an der Realschule vor<br />
Ort war, schlug ihr aber eine Ausbildung<br />
zur Orthopädieschuhtechnikerin<br />
vor – und traf mit dieser<br />
Idee, Handwerk und Gesundheit in<br />
einem Beruf zu einen, im wahrsten<br />
Sinne ins Schwarze. Fast zeitgleich,<br />
als Benjamin Schwarz einen<br />
Aushang „Azubi gesucht“ ins<br />
Magdalena Samm lernt seit September <strong>den</strong> Beruf zur Orthopädieschuhtechnikerin.<br />
Ein Schwerpunkt: Die Anatomie des Fußes.<br />
Schaufenster seines La<strong>den</strong>s hing,<br />
fragte Samm nach einer Praktikumsstelle.<br />
Und zeigte von Tag<br />
eins, dass sie nicht nur aufgrund<br />
ihres handwerklichen Geschicks,<br />
sondern auch menschlich supergut<br />
ins Team passen würde. Sie<br />
selbst hatte ebenfalls auf Anhieb<br />
großen Spaß in der Werkstätte<br />
mit insgesamt zehn Mitarbeitern.<br />
Somit war der Lehrvertrag <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Ausbildungsstart am 1. September<br />
2022 quasi unterschrieben.<br />
Noch besser <strong>für</strong> beide Seiten: <strong>Das</strong>s<br />
Magdalena Samm ihren Nebenjob<br />
bis Vollendung der Realschule als<br />
Regaleinräumerin in einem Supermarkt<br />
gegen einen Nebenjob<br />
bei Benjamin Schwarz eintauschte.<br />
„So konnte ich betriebsinterne<br />
Abläufe und Kollegen über rund<br />
sieben Monate hinweg näher kennenlernen<br />
und <strong>für</strong> mich selbst sichergehen,<br />
dass es auch wirklich<br />
die richtige Entscheidung war und<br />
ist.“<br />
Blockunterricht am<br />
Isartor<br />
Insofern war <strong>für</strong> Magdalena<br />
Samm am ersten offiziellen Tag<br />
ihrer Ausbildung zur Orthopädieschuhtechnikerin<br />
gar nichts mehr<br />
fremd. <strong>Das</strong> änderte sich allerdings<br />
mit Antritt zum ersten Berufsschultag<br />
– die bayernweit einzige<br />
Berufsschule <strong>für</strong> Orthopädietechnik<br />
befindet sich nämlich an der<br />
Liebherrstraße in München. Heißt:<br />
5.15 Uhr aufstehen, zum Kohlgruber<br />
Bahnhof laufen und dann mit<br />
der Wer<strong>den</strong>felsbahn über Murnau<br />
und Weilheim bis zum Münchner<br />
Hauptbahnhof fahren, von dort<br />
weiter mit der S-Bahn bis zum<br />
4 | <strong>altlandkreis</strong>
Isartor und dann nochmals wenige<br />
Minuten zu Fuß gehen. „Am<br />
ersten Tag war das wie ein kleiner<br />
Kulturschock, ich hab mich sogar<br />
verlaufen.“ Inzwischen nimmt die<br />
lei<strong>den</strong>schaftliche Mopedfahrerin<br />
(125 er) die eineinhalbstündige<br />
Pendlerei in die Landeshauptstadt<br />
jedoch sehr gerne in Kauf. „Eine<br />
willkommene Abwechslung, bei<br />
der es auch mal was anderes außer<br />
grüne Wiesen und Kühe zu<br />
sehen gibt.“ Mit ihrer aus Passau<br />
kommen<strong>den</strong>, neugewonnenen<br />
Freundin nutzt sie unterrichtsfreie<br />
Zeiten zum Erkun<strong>den</strong> der<br />
Landeshauptstadt. Ansonsten liegt<br />
der Fokus aber voll auf die Grundfächer<br />
Deutsch, Mathe, Reli und<br />
Sozialkunde, sowie die berufsspezifischen<br />
Unterrichtseinheiten<br />
in Fachtheorie und Fachpraxis.<br />
Anatomie des menschlichen Fußes,<br />
Lederkunde, Arbeitssicherheit<br />
sowie Arbeiten an Ausputz-<br />
Maschine und Aktivator sind nur<br />
wenige Beispiele. Werkzeuge wie<br />
Hämmer, Zangen, Locheisen, Messer,<br />
Scheren, Anreißzirkel bringt<br />
sie dagegen selbst mit in <strong>den</strong><br />
Unterricht. Letztlich besucht Magdalena<br />
Samm die Berufsschule in<br />
München immer blockweise, in<br />
etwa vier Mal im Jahr über je drei<br />
Wochen am Stück. Auf die Frage,<br />
wo sie lieber lernt, muss sie bei<br />
aller willkommener Abwechslung<br />
nicht lange überlegen: „Ganz klar<br />
im Betrieb, wo das Miteinander<br />
im Team stimmt, ich jederzeit eine<br />
kompetente Fachkraft an meiner<br />
Seite habe und insofern viel<br />
schneller lernen kann als in der<br />
Berufsschule bei 23 oder, aufgeteilt,<br />
16 Schüler und Schülerinnen<br />
und einer Lehrkraft.“<br />
„Erfüllt mich mit Stolz“<br />
Bereits geschliffene Maßeinlagen<br />
mit unterschiedlichsten Stoffen<br />
überziehen, zurechtschnei<strong>den</strong><br />
und bekleben. Rohlinge <strong>für</strong> Einlagen,<br />
Flip-Flops und Hausschuhe<br />
ausstanzen, reparaturbedürftige,<br />
löchrige Schuhe mit Nadel,<br />
Fa<strong>den</strong> und Stoffeinsatz flicken,<br />
maßangepasste Orthopädieschuhe<br />
„zwicken“ oder, wie am Tag<br />
des Interviews, Inventur machen:<br />
Die alltäglichen Aufgaben und<br />
Lernprozesse sind <strong>für</strong> Magdalena<br />
Samm bereits in <strong>den</strong> ersten Monaten<br />
ihrer Ausbildung vielfältig.<br />
„Es wird nie langweilig und macht<br />
echt großen Spaß.“ Mal ist Handarbeit<br />
gefragt, mal darf sie an einer<br />
CNC-gesteuerten Fräse oder<br />
Graviermaschine ran. „Besonders<br />
freue ich mich auf die Zeit, wenn<br />
Benjamin Schwarz, Orthopädieschuhtechnikermeister, zeigt Madalena<br />
Samm das Besohlen eines handgemachten Spezialschuhs aus Leder.<br />
ich Fußbadrücke machen darf, so<br />
noch häufiger direkten Kontakt zu<br />
Kun<strong>den</strong> habe.“ Die kommen im<br />
Hause Schwarz im Umkreis von bis<br />
zu 70 Kilometern. Oder schicken<br />
ihre Laufschuhe zur Neubesohlung<br />
aus dem kompletten deutschsprachigen<br />
Raum per Post bis nach<br />
Bad Bayersoien. „Manche Kun<strong>den</strong><br />
bekommen wir nie zu Gesicht“,<br />
sagt Benjamin Schwarz, der dank<br />
guten Mitarbeitern, hoher eigener<br />
Fachkompetenz und klugen Ideen<br />
sich das eine oder andere Alleinstellungsmerkmal<br />
unter Orthopädieschuhtechnikern<br />
geschaffen<br />
hat. Neben maßgeschneiderten<br />
Gesundheitsschuhen im Wert von<br />
bis zu 2000 Euro (wird in der Regel<br />
von Krankenkassen bezahlt),<br />
maßgeschneiderten Hausschuhen<br />
und Flipflops mit individuellen Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
passgenauen<br />
Einlag-Sohlen, die drohen<strong>den</strong><br />
Haltungsschä<strong>den</strong> vorbeugen,<br />
oder bereits vorhan<strong>den</strong>e gesundheitliche<br />
Probleme wie Hallux<br />
valgus (Fehlstellung des Großzehengelenks),<br />
Klumpfuß, Plattfuß<br />
oder Fersensporn lösen, suchen<br />
auch immer wieder Hobby- und<br />
Profiläufer <strong>den</strong> Kontakt zur „hundertprozentigen<br />
Schwarzarbeit“,<br />
um <strong>den</strong> Laufschuh ihres Vertrauens<br />
mit einer stabileren, griffigeren<br />
und langlebigeren Sohle<br />
ausstatten zu lassen. Konkrete<br />
Namen darf und möchte Benjamin<br />
Schwarz aus werbevertragsrechtlichen<br />
Grün<strong>den</strong> der Sportler<br />
nicht nennen. Ein Kredo, das auch<br />
<strong>für</strong> seine wöchentliche Arbeit in<br />
der Rehaklinik Oberammergau<br />
gilt – Maßschuhe <strong>für</strong> an Rheuma<br />
und Diabetes erkrankte Menschen<br />
gehören ebenfalls zum Angebotsrepertoire<br />
im Ausbildungsbetrieb<br />
an der Brandstatt, das Magdalena<br />
Samm nicht nur als „hochinteressant“<br />
bezeichnet. „<strong>Das</strong>s<br />
wir mit unserer Arbeit Menschen<br />
zu einem schmerzfreieren Alltag<br />
verhelfen, macht mich irgendwie<br />
glücklich und erfüllt einen schon<br />
mit Stolz.“<br />
js<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 5<br />
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Verbale Entgleisungen an Amateurfußballplätzen<br />
„Schiri, Du H...sohn!“<br />
Altlandkreis | Sonntagnachmittag,<br />
rund fünf Minuten<br />
vor Ende der regulären<br />
Spielzeit im Kreisliga-Derby<br />
zwischen Wildsteig / Rottenbuch<br />
und Peiting: Aus dem<br />
Pulk der rund 200 euphorischen<br />
Zuschauer brüllt ein<br />
Mann mittleren Alters lauthals,<br />
innbrünstig und <strong>für</strong><br />
fast alle Anwesen<strong>den</strong> unüberhörbar<br />
über <strong>den</strong> Platz:<br />
„Schiri, du Hurensohn!“<br />
Wenige Meter daneben:<br />
Zehnjährige Kinder, die auf<br />
einem Nebenplatz zocken.<br />
Es war <strong>für</strong> <strong>den</strong> neutralen<br />
Beobachter mit Herz, Hirn<br />
und Verstand ein Moment<br />
zum Fremdschämen. Und<br />
einmal mehr ein exemplarisches<br />
Beispiel <strong>für</strong> das,<br />
was seit Jahrzehnten an<br />
Fußballplätzen Woche <strong>für</strong><br />
Woche, bereits angefangen<br />
bei Kleinfeldspielen der<br />
G-, F- und E-Jugendlichen,<br />
immer wieder passiert: Verbale<br />
Entgleisungen von vermeintlich<br />
„normalen“, meist erwachsenen<br />
Menschen, die weit unter die<br />
Gürtellinie gehen und an asozialem<br />
Fehlverhalten kaum zu übertreffen<br />
sind. Michael Kögel, Obmann<br />
der Schiedsrichter-Gruppe<br />
Schongau, kennt diese Vorfälle zu<br />
Hauf. „Vor wenigen Monaten hat<br />
mir eine Bekannte von einem B-<br />
Jugendspiel berichtet, wo Arschloch,<br />
Wichser und Drecksau noch<br />
die harmlosesten Kraftausdrücke<br />
gewesen sind.“ Auch dort waren<br />
zahlreiche jüngere Geschwister<br />
Michael Kögel (rechts im Bild), Obmann der<br />
Schiedsrichtergruppe Schongau.<br />
der ohnehin erst 15- bis 16-jährigen<br />
Spieler gemeinsam mit Eltern<br />
am Spielfeldrand gestan<strong>den</strong>. Die<br />
Vorbildfunktion der dort Älteren<br />
gegenüber <strong>den</strong> Jüngeren: Nicht<br />
vorhan<strong>den</strong>.<br />
<strong>Das</strong>s Emotionen zum Fußball da-<br />
zugehören, bei Spielern, Trainern<br />
wie Zuschauern <strong>für</strong> eine ganz besondere<br />
Stimmung und letztlich<br />
auch da<strong>für</strong> sorgen, dass dieser<br />
Sport die Nummer eins<br />
in Deutschland,<br />
Europa und<br />
zu großen<br />
Teilen dieser<br />
Welt ist, steht außer Frage.<br />
<strong>Das</strong>s diese Emotionen jedoch<br />
auch immer wieder<br />
Synapsen im Gehirn mancher<br />
Fans, Spieler oder Trainer<br />
triggern, die letztlich<br />
dunkelste Seiten hervorrufen,<br />
ist die traurige Kehrseite<br />
der Medaille dieses ansonsten<br />
so genialen Sports.<br />
Schiedsrichter<br />
aus Liebe zum Sport<br />
Hauptziel verbaler Attacken<br />
im Rahmen eines Fußballspiels<br />
meistens: Schiedsrichter,<br />
die bis zur Kreisliga<br />
ohne Assistenten pfeifen,<br />
insofern komplett auf sich<br />
alleine gestellt sind – und<br />
natürlich, weil menschlich,<br />
auch Fehler machen. Laut<br />
Klemens Wind, Obmann<br />
der Schiedsrichter-Gruppe<br />
Weilheim, haben allein im<br />
vergangenen Jahr 48 (!)<br />
seiner Schiedsrichter aufgehört<br />
zu pfeifen. Ein laut ihm wesentlicher<br />
Grund: „Weil das mit <strong>den</strong><br />
Aggressionen, verbal wie körperlich,<br />
immer noch schlimmer wird,<br />
man sich als Schiedsrichter oft<br />
nicht mehr sicher fühlen kann.“<br />
Mit diesem Problem hat auch die<br />
Schongauer<br />
6 | <strong>altlandkreis</strong>
Schiedsrichter-Gruppe zu kämpfen.<br />
„Wir könnten sofort 20 bis<br />
30 Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen<br />
gebrauchen“, sagt<br />
Michael Kögel, der seit geraumer<br />
Zeit viele Partien gar nicht mehr<br />
besetzen kann. In der Regel wer<strong>den</strong><br />
Spiele ab der D-Jugend, also<br />
ab (verkleinertem) Großfeld, von<br />
ausgebildeten Referees geleitet.<br />
„Bei uns ist es mittlerweile aber<br />
so, dass wir aufgrund Personalmangel<br />
C- und B-Klassen-Spiele<br />
im Herrenbereich gar nicht mehr<br />
pfeifen, und vereinzelt auch bei A-<br />
Klassen-Partien der Herren passen<br />
müssen, von Nachwuchsspielen<br />
ganz zu schweigen – wenn das<br />
so weiter geht, wird es unsere<br />
Schiedsrichter-Gruppe in Zukunft<br />
womöglich gar nicht mehr geben.<br />
Dann sind die jeweiligen Vereine<br />
selbst in der Pflicht, Schiedsrichter<br />
auszubil<strong>den</strong> und zu stellen.“<br />
Insbesondere Schiedsrichter-Neulinge<br />
haben es schwer. „Einige<br />
fangen an, und hören nach zwei,<br />
drei Spielen wieder auf, weil sie<br />
mit dem menschenunwürdigen<br />
Verhalten auf und neben dem<br />
Platz nicht klarkommen“, sind sich<br />
Kögel, Wind und Tobias Barth einig.<br />
Letzterer kommt aus Peiting,<br />
hat diese Feuertaufe zu Beginn<br />
seiner Schiedsrichter-Laufbahn<br />
als damals 17-Jähriger auch<br />
durchlebt, ist mittlerweile 31 und<br />
pfeift nach wie vor rund 30 Spiele<br />
pro Saison, hoch bis zur Bezirksliga.<br />
Gründe, warum er sich dieses<br />
Hobby seit fast 15 Jahren antut, obwohl<br />
finanziell im Grunde nichts<br />
Pfeift seit seinem 17. Lebensjahr<br />
aus Lei<strong>den</strong>schaft: Tobias Barth.<br />
hängenbleibt und je nach Spiel-<br />
ort oft ein ganzer freier Tag da<strong>für</strong><br />
draufgeht: „Die Lei<strong>den</strong>schaft zu<br />
diesem Sport. Man lernt früh, Verantwortung<br />
zu übernehmen, was<br />
dich auch im Berufs- und Privatleben<br />
weiterbringt. Und schon auch<br />
die Spiele, wo alle Beteiligten<br />
sich anständig verhalten, zufrie<strong>den</strong><br />
waren mit meiner Leistung<br />
und hinterher vielleicht sogar das<br />
eine oder andere lobende Wort<br />
übrighaben.“ Trotzdem warnte<br />
er seine Freundin lieber vor, als<br />
diese sich erstmals ein Spiel von<br />
ihm anschauen wollte: „Stell dich<br />
darauf ein, dass ich von Zuschauern,<br />
Spielern oder Trainern beleidigt<br />
werde.“ Aussagen wie „Halt<br />
die Fresse!“ oder „Du Blinder!“<br />
seien normal. Aber natürlich gibt<br />
es auch die Partien, die reibungslos<br />
und so ablaufen, wie es sich<br />
vernünftige Sportler und Fans<br />
im Grunde immer wünschen:<br />
Hart umkämpft, aber fair<br />
und respektvoll – sowohl<br />
auf als auch neben dem<br />
Platz, mit Shake-Hands<br />
nach Abpfiff der Partie und feuchtfröhlichem,<br />
freundschaftlichem<br />
Austausch unter Zuschauern.<br />
Gründe <strong>für</strong><br />
verbale Entgleisungen<br />
Umso rätselhafter ist es selbst <strong>für</strong><br />
erfahrene Schiedsrichter und Verantwortliche<br />
wie Barth, Kögel und<br />
Wind, konkrete Gründe <strong>für</strong> dieses<br />
immer wiederkehrende, menschenverachtende<br />
Fehlverhalten<br />
sogenannter Fans, aber auch von<br />
manchen Spielern und Trainern zu<br />
fin<strong>den</strong>. „Viele meinen offensichtlich,<br />
dass der Fußballplatz ein <strong>für</strong><br />
sie rechtsfreier Raum ist, wo sie<br />
all ihren Frust, der sich im Alltag<br />
angestaut hat, abla<strong>den</strong> können“,<br />
so eine schlüssige Theorie von<br />
Michael Kögel. „Einige wer<strong>den</strong><br />
auch nur aus einer Gruppe heraus<br />
stark, laut und unverschämt.<br />
Andere wiederum sind nicht auf<br />
dem aktuellen Stand des Regelwerks,<br />
können allein deshalb<br />
gewisse Entscheidungen von uns<br />
nicht einordnen und nachvollziehen“,<br />
vermerkt Tobias Barth. Und,<br />
natürlich: Die Komponente Alkohol,<br />
die sich bekanntlich bei allen<br />
Menschen anders auswirkt, nicht<br />
selten zu aggressivem Fehlverhalten<br />
führt. Frust im Alltag, Gruppendynamik,<br />
fehlendes Wissen in<br />
Sachen Regelkunde sowie Alkohol<br />
können und dürfen trotzdem keine<br />
Gründe sein, um am helllichten<br />
Tag, in aller Öffentlichkeit und<br />
vor zig verschie<strong>den</strong>en Leuten allen<br />
Alters die Contenance komplett zu<br />
verlieren und Dinge wie „Arschloch,<br />
Drecksau, Wichser und Hurensohn“<br />
lauthals in <strong>den</strong> Mund zu<br />
nehmen.<br />
Grundsätzlich sind gastgebende<br />
Mannschaften dazu verpflichtet,<br />
Ordner-Personal zu stellen. Fällt<br />
einem Schiedsrichter ein Spieler,<br />
Trainer oder Betreuer mehr-<br />
Unsere humanitären Projekte im In- und Ausland<br />
Hilfe <strong>für</strong><br />
Kinder<br />
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Not<br />
Aktion Mahakaruna e.V.<br />
www.aktion-mahakaruna.de<br />
Sitz in Huttenried bei Schongau<br />
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helfen –<br />
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mit!<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 7
Tobias Wilka, Schiedsrichtergruppe Bad Tölz, pfiff im Herbst 2022 das<br />
hitzige Derby zwischen Peiting und Wildsteig-Rottenbuch.<br />
fach verbal oder körperlich unterirdisch<br />
auf, handelt es sich um<br />
Unsportlichkeiten, die mit Gelb,<br />
Gelb-Rot oder gar glatt Rot und<br />
somit Mittels Platzverweis bestraft<br />
wer<strong>den</strong> können. Fällt jedoch ein<br />
Zuschauer übertrieben stark negativ<br />
auf, kann ein Schiedsrichter<br />
zwar versuchen, ihn zu lokalisieren<br />
und das von der Heimmannschaft<br />
gestellte Ordnerpersonal<br />
darum bitten, diesen vom Stadion<br />
zu verweisen. „Was in der Praxis,<br />
vor allem bei mehreren Zuschauern,<br />
jedoch äußerst schwierig ist“,<br />
betont Tobias Barth. Es gibt auch<br />
Paragraph 66 in der Spielordnung,<br />
nach der ein Schiedsrichter<br />
aufgrund menschenunwürdigem<br />
Verhalten, zum Beispiel Rassismus<br />
oder eben unterirdischen<br />
Beschimpfungen, ein Spiel abbrechen<br />
darf. „Was in der Regel<br />
aber nicht vorkommt“, sind sich<br />
Kögel, Barth und Wind einig, da<br />
ein Schiedsrichter sich in erster<br />
Linie aufs Wesentliche konzentriere:<br />
<strong>Das</strong> Spiel zwischen <strong>den</strong><br />
zwei Mannschaften objektiv und<br />
im Rahmen des vom Verband geschulten<br />
Regelwerks bestmöglich<br />
zu lenken. <strong>Das</strong> wiederum verlangt<br />
höchste Konzentration, „weshalb<br />
wir wüste Beschimpfungen von<br />
außen oft gar nicht wahrnehmen“.<br />
Der Wunsch nach<br />
besserem Benehmen<br />
So war es auch bei Tobias Wilka,<br />
ein erst 18-jähriges Schiedsrichter-<br />
Talent der Schiedsrichter-Gruppe<br />
Bad Tölz, der dieses hitzige Derby<br />
zwischen Wildsteig / Rottenbuch<br />
und Peiting unter Beobachtung<br />
eines erfahrenen Schiedsrichters<br />
gut gepfiffen hatte. „Für mich als<br />
junger Schiri war das ein besonders<br />
Spiel, das gleich zu Beginn<br />
wegen glatt Rot und<br />
Elfmeter gegen die<br />
Heimmannschaft die<br />
Gemüter auf und<br />
neben dem Platz<br />
erhitzte. <strong>Das</strong>s es von<br />
Seiten der Zuschauer<br />
lauter zur Sache<br />
ging als sonst, ist<br />
auch mir nicht entgangen.“<br />
Diese widerlichen<br />
Kraftausdrücke,<br />
von <strong>den</strong>en<br />
in Summe mehrere gefallen sind,<br />
nahm jedoch auch er aufgrund<br />
des Fokus aufs Spiel nicht bewusst<br />
wahr. Im Gegenteil sogar: „Man<br />
versucht das eher auszublen<strong>den</strong>.“<br />
Trotzdem wünscht sich auch Tobias<br />
Wilka, der wie Tobias Barth<br />
pfeift, „weil ich diesen Sport über<br />
alles liebe, auch selbst aktiv Fußball<br />
spiele und es mir schlichtweg<br />
Spaß macht, guten Fußball live<br />
auf dem Platz mitzuerleben“, dass<br />
sich das Benehmen von Spielern,<br />
Trainern, Eltern und anderweitigen<br />
Zuschauern grundsätzlich<br />
bessert. Wie? „Die in meinen Augen<br />
einzige Möglichkeit, verbale<br />
Entgleisungen an Fußballplätzen<br />
besser in <strong>den</strong> Griff zu kriegen –<br />
dass diejenigen, die direkt daneben<br />
sitzen, nicht nur <strong>den</strong> Kopf<br />
schütteln, sondern sich trauen,<br />
<strong>den</strong> Mund aufzumachen und die<br />
entsprechende Person auf das<br />
jeweilige Fehlverhalten unter der<br />
Gürtellinie aufmerksam machen –<br />
da sind wir als Gesellschaft gefragt“,<br />
sagt Michael Kögel. Auch<br />
hilfreich: Sich pünktlich zum Start<br />
in die neue Punktrunde und auch<br />
beim Lesen dieses Berichts sich<br />
einfach mal Gedanken zu machen<br />
und zu hinterfragen, ob<br />
Ausdrucksweisen wie „Schiri, du<br />
Hurensohn!“ tatsächlich angemessen<br />
sind. Insbesondere in<br />
Anwesenheit von zehnjährigen<br />
Kindern.<br />
js<br />
Fußballschauen geht auch ohne Beleidigungen.<br />
8 | <strong>altlandkreis</strong>
Auf der Roten Couch<br />
Die Chefin vom Blauen Gockel<br />
Drei Models auf und an der Roten Couch: Gerda Walser hatte jede Menge Spaß beim<br />
Fotoshooting im Ponystall. Sopherl (re.) und Franz-Josef freuten sich insbesondere auf<br />
die Leckerlies, in diesem Falle alte Semmeln — damit konnten wir die zuckersüßen<br />
Vierbeiner an die Couch locken und über mehrere Minuten bei bester Laune halten. Foto: Felix Baab<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 9
Obersöchering | „Inzwischen total<br />
entspannt.“ Bei dieser Aussage<br />
muss Gerda Walser selbst<br />
schmunzeln. Die 63-jährige Powerfrau<br />
aus Obersöchering ist seit<br />
mittlerweile zwölf Jahren Vorsitzende<br />
vom „Blauen Gockel“, dem<br />
bayerischen Landesverband <strong>für</strong><br />
Urlaub auf dem Bauernhof. Im<br />
großen Interview auf der Roten<br />
Couch spricht die aus Mindelheim<br />
stammende, ursprünglich gelernte<br />
Arzthelferin über das schwächste<br />
Glied in der Lebensmittelkette,<br />
die kuriosesten Erlebnisse mit<br />
Gästen und die Tatsache, dass<br />
nicht nur Kinder keine Ahnung<br />
davon haben, wo Milch wirklich<br />
herkommt. Außerdem verrät sie,<br />
wie ein Familienbetrieb mit mehreren<br />
Standbeinen funktioniert,<br />
welche Aufgaben sie im Landesverband<br />
zu erfüllen hat und dass<br />
sie ohne Spezialauftrag ihres Vaters<br />
wohl nie in Obersöchering<br />
gelandet wäre – der wurde einst<br />
<strong>für</strong> die Verlegung der Trinkwasserleitung<br />
nach München beauftragt,<br />
<strong>den</strong> komplexen Abschnitt bei<br />
Eschenlohe in Angriff zu nehmen.<br />
„Weshalb meine Schwester und<br />
ich die Wochenen<strong>den</strong> oft hier verbracht<br />
haben.“ Beim Tanz in der<br />
legendären Kreut-Alm oberhalb<br />
des Freilichtmuseums Glentleiten<br />
lernte sie ihren späteren Ehemann,<br />
Landwirt und Schreiner<br />
Schorsch kennen, gründete mit<br />
ihm eine fünfköpfige Familie und<br />
darf sich heute voller Stolz Dreifach-Oma<br />
„schimpfen“.<br />
Frau Walser, ist ein Milchviehbetrieb<br />
mit 30 Kühen zu klein zum<br />
Leben?<br />
Zumindest zu klein, um davon eine<br />
Familie mit drei Kindern ernähren<br />
und gut leben zu können. Da wir<br />
trotzdem auf unserem Hof bleiben<br />
wollten, flächenmäßig jedoch<br />
nicht großartig erweitern konnten,<br />
haben wir ein zweites Standbein<br />
gesucht in einer Zeit, in der<br />
gerade der Verband <strong>für</strong> Urlaub auf<br />
dem Bauernhof von Christa Off aus<br />
Sindelsdorf gegründet wurde –<br />
wir haben uns informiert und <strong>den</strong><br />
Entschluss gefasst, Urlaub auf dem<br />
Bauernhof anzubieten, weil wir<br />
mit anderen Menschen damals<br />
wie heute keine Berührungsängste<br />
haben.<br />
Ein exotisches Abenteuer?<br />
Die ersten Gäste hatten wir im<br />
Sommer 1992, waren aber nicht<br />
die ersten – damals hat es bereits<br />
in jedem Dorf ein, zwei Betriebe<br />
mit Urlaub auf dem Bauernhof<br />
gegeben.<br />
Im Grunde ja eine traurige Tatsache.<br />
Der erste in der Lebensmittelkette<br />
ist bekanntlich immer der Dumme.<br />
Wir wünschen uns nach wie<br />
vor einen fairen Milchpreis.<br />
Wie sieht Urlaub bei Ihnen auf dem<br />
Berghof aus?<br />
Wir haben Milchkühe, Pferde, Ponys,<br />
Hühner mit mobilem Stall,<br />
Zwergziegen, eine Katze, Laufenten,<br />
vier Ferienwohnungen, zwei<br />
Apartments und machen grundsätzlich<br />
viel mit Kindern. Zum Beispiel<br />
Ponyreiten, Butter schütteln,<br />
Mozzarellaherz käsen, Lagerfeuer<br />
mit Stockbrot, Grillabende oder<br />
fahren mit Bulldog und Kipper zu<br />
unserem abgelegenen Fischweiher,<br />
wo es seltene Muscheln und<br />
Krebse gibt. Darüber hinaus dürfen<br />
die Urlauber mit uns in <strong>den</strong><br />
Stall, ausmisten helfen und Kälber<br />
tränken.<br />
Wie weltfremd sind die Stadtkinder<br />
von heute?<br />
Es gibt wirklich Kinder, die absolut<br />
keine Vorstellung davon haben,<br />
wie Landwirtschaft funktioniert.<br />
Wobei die gar nichts da<strong>für</strong>können,<br />
weil deren Papa und Mama oft<br />
selbst nicht wissen, wo die Milch<br />
rauskommt. <strong>Das</strong> ist traurig, aber<br />
wer sein ganzes Leben in einer<br />
Stadt verbracht, seinen Horizont<br />
nicht erweitert und immer nur die<br />
lila Kuh gesehen hat, kann es auch<br />
nicht wissen.<br />
Eine Schwäche des Bildungssystems?<br />
Wir Landfrauen kämpfen seit Jahren<br />
da<strong>für</strong>, dass in Schulen „Alltagskompetenz“<br />
gelehrt wird.<br />
Viele Grundschulklassen machen<br />
immerhin Ausflüge auf geschulte<br />
Lernort-Bauernhöfe, was schon<br />
mal ein guter Anfang ist.<br />
Interview im Wintergarten: Mittlerweile wohnt Gerda Walser in einem<br />
originellen Austragshaus neben dem eigentlichen Bauernhof.<br />
Wo stehen die Vorzeige-Höfe <strong>für</strong><br />
Bauernhof-Urlaube?<br />
Es gibt in ganz Bayern total interessante<br />
Höfe <strong>für</strong> Urlauber – wir<br />
haben Kräuterhöfe, Wellnesshöfe,<br />
Reiterhöfe, klassische Milchviehbetriebe<br />
und vieles mehr. Einige,<br />
zum Beispiel im Chiemgau<br />
oder <strong>Pfaffenwinkel</strong>, haben sich<br />
sehr hoher Qualität verschrieben<br />
in Sachen Serviceleistung und<br />
Ausstattung. Gut Grasleiten bei<br />
Huglfing oder der Bußjägerhof in<br />
Böbing sind da nur zwei nennenswerte<br />
Beispiele. Letztlich kommt<br />
es immer darauf an, was ich als<br />
Landwirt will – möchte ich es gescheit<br />
machen, oder nur mitlaufen<br />
lassen, um ein bisschen Geld zu<br />
verdienen. Was mich persönlich<br />
fasziniert: Modern hergerichtete<br />
Altbauten, zum Beispiel ein kleines<br />
Café in einem uralten Stall.<br />
Gibt es auch Bauernhöfe, die es in<br />
Sachen Attraktionen übertreiben?<br />
Es gibt Betriebe mit Wellnessbereichen,<br />
mit Schwimmbad oder<br />
Schwimmteich. Ich wüsste aber<br />
nieman<strong>den</strong>, der es derart übertreibt,<br />
um <strong>den</strong> Bauernhofcharakter<br />
zu verlieren.<br />
Ihr Hof ist mit fünf von fünf Sternen<br />
bewertet.<br />
Da<strong>für</strong> sind Prüfer vom Deutschen<br />
Tourismusverband, kurz DTV, zuständig.<br />
Alle drei Jahre wird neu<br />
klassifiziert. Heuer ist es wieder<br />
so weit, erstmals mit neuen Richtlinien.<br />
Warum wur<strong>den</strong> die Auflagen verändert?<br />
Früher konnte man viele Zusatzpunkte<br />
mit Kleinigkeiten wie einem<br />
Bademantel im Badezimmer<br />
oder einem Wasserkocher in der<br />
Küche erreichen. Davon ist der DTV<br />
weggekommen, weil es immer<br />
wieder mal Beschwer<strong>den</strong> gab. Für<br />
fünf Sterne braucht es nun ganzheitlich<br />
betrachtet eine gehobene<br />
bis luxuriöse Ausstattung – es<br />
muss alles neu- und hochwertig<br />
sein. Wir haben einst mit vier<br />
Sternen angefangen, wo<strong>für</strong> man<br />
zum Beispiel eine Spülmaschine<br />
in seiner Ferienwohnung braucht.<br />
Wobei die Bauernhof-Bewertung<br />
nicht mit der in der Hotellerie zu<br />
vergleichen ist, wo zum Beispiel<br />
Sauna und Wellness entschei<strong>den</strong>de<br />
Kriterien sind.<br />
Sind solche Bewertungen, beruhend<br />
auf freiwilliger Basis, sinnvoll?<br />
Absolut. Einerseits kann sich der<br />
Gast orientieren – 80 Prozent der<br />
Bucher auf unserer Plattform suchen<br />
ihre Unterkunft nach Sternebewertungen<br />
aus. Und <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Vermieter ist es wichtig, weil er<br />
sieht, wo er steht. So läuft man<br />
nicht Gefahr, betriebsblind zu wer<strong>den</strong>.<br />
Und es motiviert, Neues in<br />
Angriff zu nehmen, seine Wohnungen<br />
immer wieder zu renovieren.<br />
Für welche Zielgruppe ist Urlaub<br />
auf dem Bauernhof geeignet?<br />
Für alle, die Erholung auf dem<br />
Land suchen. Nicht nur <strong>für</strong> Familien<br />
mit kleinen Kindern, sondern<br />
auch <strong>für</strong> Rentner, Freizeitsportler,<br />
Singles, junge Paare.<br />
Ihr kuriosestes Erlebnis mit Urlaubern?<br />
Wer bei uns Frühstück bestellt, bekommt<br />
es am Morgen auf einem<br />
Tablett vor die Ferienwohnungstüre<br />
gestellt. Ein Manager von<br />
Schauspieler Sigi Rauch, der bei<br />
uns zu Gast war, fragte mich an<br />
jenem Tag, ob ich sein Frühstück<br />
vergessen hätte. Hinterher stellte<br />
sich heraus, dass zwei andere Gäste,<br />
ein Ehepaar, sich einfach beide<br />
Frühstückstabletts genommen<br />
hatte. Als ich sie zur Rede stellte,<br />
waren bereits alle Semmeln aufgeschnitten<br />
und belegt als Brotzeit<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Tanzkurs, <strong>den</strong> die bei<strong>den</strong><br />
in Murnau besuchten. Reue haben<br />
sie nicht wirklich gezeigt …<br />
Auch lustig: Der Bub mit <strong>den</strong> gelben<br />
Gummistiefeln…<br />
Bereits die Anfrage dieser Familie,<br />
inzwischen Stammgäste, war<br />
bemerkenswert: „Ist die Wohnung<br />
noch frei, und welche Traktoren<br />
fahren sie?“ Die gleiche Anfrage<br />
ging auch bei einer Kollegin ein,<br />
10 | <strong>altlandkreis</strong>
Auf dem Futtertisch: Gerda Walser und „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes<br />
Schelle im Laufstall. Gemolken wer<strong>den</strong> die Milchkühe via Roboter.<br />
die ebenfalls Urlaub auf dem Bauernhof<br />
anbietet. Wir fahren Fendt,<br />
die anderen John Deere. Und weil<br />
diese Urlauber regelrechte Fendt-<br />
Fanatiker sind, haben sie sich <strong>für</strong><br />
uns entschie<strong>den</strong>. Ein Bub der Familie<br />
wollte dann meinem Mann<br />
beim Ausmisten helfen, sollte<br />
da<strong>für</strong> Gummistiefel anziehen.<br />
<strong>Das</strong> Problem: Die waren gelb –<br />
das Gelb der Felgenfarbe von<br />
John-Deere-Traktoren! Erst das<br />
Argument, „dann passt’s <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Sch...dreck der Kälber ja wunderbar“,<br />
konnte ihn überzeugen, die<br />
Stiefel anzuziehen.<br />
Und Ihre Hühner sind tatsächlich<br />
nicht vegan?<br />
(lacht) Wir machen mit unseren<br />
Gästen regelmäßig Grillabende,<br />
zu <strong>den</strong>en in der Regel jeder<br />
sein Fleisch selbst mitbringt. Eine<br />
Mutter hatte <strong>für</strong> ihre Kinder vegane<br />
Würstl gekauft, die jedoch<br />
alle übriggeblieben sind und<br />
keiner essen wollte. Ok, dachten<br />
wir, kein Problem, dann freuen<br />
sich eben unsere Hühner umso<br />
mehr. Die haben sich zwar wie<br />
immer sofort draufgestürzt, sich<br />
dann aber blitzartig wieder davon<br />
abgewandt, ohne diese veganen<br />
Würstl auch nur ansatzweise anzupicken.<br />
Was kostet Urlaub auf dem Bauernhof?<br />
Er ist kein Billigurlaub mehr wie<br />
noch vor 20 bis 30 Jahren. Als wir<br />
angefangen haben, verlangten wir<br />
60 Mark pro Nacht <strong>für</strong> eine vierköpfige<br />
Familie, heute kostet sie<br />
180 Euro. <strong>Das</strong> ist der allgemeinen<br />
Preisentwicklung geschuldet, aber<br />
auch zahlreichen Renovierungen<br />
und dem gesteigerten Niveau hin<br />
zu fünf Sternen. Insgesamt betrachtet<br />
gibt es Ferienwohnungen<br />
<strong>für</strong> Bauernhofurlaub ab 50 Euro<br />
pro Nacht <strong>für</strong> eine vierköpfige Familie,<br />
und welche <strong>für</strong> 300 bis 400<br />
Euro pro Nacht – da ist preislich,<br />
wie in der Hotellerie auch, inzwischen<br />
alles dabei.<br />
Woher kommen die Gäste?<br />
Von Ostern bis Allerheiligen, wo<br />
die Auslastung sehr gut ist, zu 90<br />
Prozent aus ganz Deutschland, die<br />
restlichen zehn Prozent zum Teil<br />
aus der ganzen Welt wie Frankreich,<br />
USA, Kanada, Israel, China –<br />
wir hatten mal ein chinesisches<br />
Pärchen, das hier geheiratet hat.<br />
Und außerhalb der Hauptsaison?<br />
Sind es viele Gäste aus Bayern,<br />
zum Beispiel München und Franken.<br />
Was sind das <strong>für</strong> Charaktere?<br />
Überwiegend bo<strong>den</strong>ständige Menschen<br />
mit Lust auf Natur und Gebirge.<br />
Dieser typische Mallorca-<br />
Urlauber aus einer Plattenbausiedlung<br />
im Ruhrpott ist eher<br />
weniger der Typ, der Urlaub auf<br />
dem Bauernhof sucht. Wir haben<br />
auch häufig Gäste, die zuhause<br />
selbst einen Garten besitzen.<br />
Rechnet sich’s <strong>für</strong> Sie?<br />
Eine Auslastung von 200 Übernachtungstagen<br />
pro Jahr ist schon<br />
wichtig.<br />
Nicht jeder möchte sein privates<br />
Reich mit Frem<strong>den</strong> teilen – wie gehen<br />
Sie und Ihre Familie damit um?<br />
Wer von vorne herein sagt, er<br />
kann fremde Menschen auf seinem<br />
Hof nicht brauchen, <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> sind Ferienangebote der<br />
falsche Berufszweig. Trotzdem<br />
sind auch <strong>für</strong> uns nicht alle Tage<br />
gleich. Deshalb wichtig: Ein Rückzugsort,<br />
eine Tür zum Zumachen,<br />
an der es <strong>für</strong> Urlauber nicht weitergeht.<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 11
Wür<strong>den</strong> Sie es wieder tun?<br />
Ja. Allein deshalb, weil wir in all<br />
<strong>den</strong> Jahren so viele interessante,<br />
nette Leute kennengelernt, die mit<br />
ihren Geschichten unseren Horizont<br />
erweitert haben. Der Bauer<br />
gilt ja oft als ewiger Jammerer.<br />
Wenn du merkst, dass es andere<br />
Menschen auch nicht leicht haben,<br />
macht dich das etwas ruhiger und<br />
zufrie<strong>den</strong>er.<br />
Mit wie viel Mehrarbeit ist dieses<br />
Urlaubsangebot auf dem eigenen<br />
Hof verbun<strong>den</strong>?<br />
<strong>Das</strong> macht schon eine volle Arbeitskraft<br />
aus, angefangen bei<br />
Büroanfragen. Früher telefonisch,<br />
heute via E-Mails, die im Idealfall<br />
sofort beantwortet wer<strong>den</strong>. Bis zur<br />
Hofübergabe im Jahr 2021 habe ich<br />
mich darum gekümmert, seither<br />
macht es meine Schwiegertochter.<br />
Letztlich geht’s <strong>für</strong> die potentiellen<br />
Urlauber um die schönste Zeit im<br />
Jahr, insofern muss da alles passen.<br />
Hinzu kommen Brötchenservice,<br />
Zimmerservice, das Erstellen<br />
und Umsetzten eines Rahmenprogramms<br />
<strong>für</strong> Alt und Jung. An<br />
Samstagen, zum Bettenwechsel,<br />
haben wir Unterstützung von Aushilfen.<br />
Ansonsten stemmen wir<br />
alles familienintern.<br />
Gerda Walser ist seit zwölf Jahren Vorsitzende des Bayerischen Landesverbandes<br />
„Blauer Gockel — Bauernhof- und Landurlaub e.V.“.<br />
Wie sind Sie Vorsitzende des Bayerischen<br />
Landesverbandes „Blauer<br />
Gockel“ gewor<strong>den</strong>?<br />
Kurz nach Gründung des Verbandes<br />
vor mehr als 30 Jahren habe<br />
ich mich bereits regelmäßig ehrenamtlich<br />
engagiert, war unter<br />
anderem auf Messen und Schulungen<br />
dabei. Irgendwann wurde<br />
ich Schriftführerin und erste Vorsitzende<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bereich im <strong>Pfaffenwinkel</strong>,<br />
dann Sprecherin <strong>für</strong><br />
Oberbayern und so ging das immer<br />
weiter – mittlerweile bin ich<br />
seit zwölf Jahren erste Vorsitzende<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bayerischen Landesverband,<br />
der früher noch „Landesverband<br />
<strong>für</strong> Urlaub auf dem Bauernhof“<br />
hieß, vor rund sechs Jahren<br />
jedoch umgetauft wurde in „Blauer<br />
Gockel – Bauernhof- und Landurlaub<br />
e.V.“ – mit dem Logo des<br />
blauen Gockels möchten wir uns<br />
als Marke noch bekannter machen<br />
und stärker etablieren.<br />
Wo<strong>für</strong> steht der Verband?<br />
Er wurde gegründet, um Urlaub<br />
auf dem Bauernhof besser vermarkten<br />
zu können – viele unserer<br />
1450 Mitglieder sind nahezu ausschließlich<br />
über unsere Plattform<br />
buchbar. <strong>Das</strong> Allerwichtigste sind<br />
insofern Marketingmaßnahmen,<br />
damit unsere Mitgliedsbetriebe<br />
ihre Betten vollhaben. Heißt: Viel<br />
Öffentlichkeitsarbeit auf allen<br />
möglichen Plattformen sowie das<br />
Pflegen und Platzieren unserer Internetseite,<br />
wo<strong>für</strong> wir eine eigene<br />
Geschäftsstelle in München mit<br />
fünf Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />
in Voll- und Teilzeit haben.<br />
Der andere Schwerpunkt des Verbandes:<br />
Als Bindeglied zwischen<br />
Mitgliedern und Politik zu fungieren,<br />
Anliegen an die Regierung<br />
heranzutragen.<br />
Welche konkreten Aufgaben haben<br />
Sie als Vorsitzende?<br />
Ich bin die Chefin des Landesverbandes,<br />
habe das letzte Wort und<br />
da<strong>für</strong> zu sorgen, dass der La<strong>den</strong><br />
inklusive Geschäftsstelle in München<br />
läuft. Ich habe <strong>den</strong> Verband<br />
nach außen hin zu repräsentieren.<br />
Neulich hatten wir ein Gespräch<br />
mit Landwirtschaftsministerin Michaela<br />
Kaniber.<br />
Sieht praktisch wie aus?<br />
Ich telefoniere je<strong>den</strong> Tag mit der<br />
Geschäftsstelle. Wir halten viele<br />
Zoom-Konferenzen ab. Ich fahre<br />
zu Versammlungen der regionalen<br />
Anbietergemeinschaften. Wir waren<br />
mit einem eigenen Stand auf<br />
der Grünen Woche in Berlin, wo<br />
wir nicht nur unsere Kataloge an<br />
Besucher verteilten, sondern auch<br />
bei zahlreichen Politikern auf uns<br />
aufmerksam gemacht haben. Wir<br />
treffen uns mit dem Tourismusausschuss<br />
des Bundestages. Speziell<br />
„Bauen im Außenbereich“<br />
ist so ein Dauerbrenner <strong>für</strong> uns,<br />
weil dieser Paragraph Betriebe<br />
mit Urlaub auf dem Bauernhof oft<br />
hemmt, sich weiterzuentwickeln.<br />
Wie viele Bauernhöfe gibt es bayernweit,<br />
wie viele bieten Urlaub<br />
auf dem Bauernhof an?<br />
Bayernweit gibt es 84756 landwirtschaftliche<br />
Betriebe, von <strong>den</strong>en<br />
rund 4000 Urlaub auf dem<br />
Bauernhof anbieten. Davon sind<br />
wiederum 1450 Bauernhöfe Mitglied<br />
in unserem Verband. Im<br />
Landkreis Weilheim-Schongau<br />
gibt es rund 130 Höfe mit Urlaub<br />
auf dem Bauernhof, von <strong>den</strong>en<br />
rund 70 Teil unseres Verbands<br />
sind. Heißt: Eine Mitgliedschaft im<br />
„Blauen Gockel“ ist <strong>für</strong> Betriebe<br />
12 | <strong>altlandkreis</strong>
mit „Urlaub auf dem Bauernhof“<br />
keine Pflicht. Einige sind beispielsweise<br />
allein aufgrund ihrer exponierten<br />
Lage derart beliebt und<br />
bekannt, dass sie keine Plattform<br />
brauchen, um sichtbarer zu wer<strong>den</strong><br />
– zum Beispiel am Tegernsee.<br />
Wovon profitieren die 1 450 Mitglieder<br />
noch?<br />
Von einem regen Austausch untereinander.<br />
Wir organisieren regionale<br />
Stammtische, besichtigen<br />
Ferienwohnungen von anderen,<br />
bieten Fortbildungsseminare an,<br />
halten Vorträge mit guten Fachreferenten,<br />
schauen <strong>für</strong> die Betriebe,<br />
welche Nische sie bedienen<br />
können und stehen stets mit Rat<br />
und Tat bei allen möglichen Fragen<br />
und bürokratischen Hür<strong>den</strong><br />
zur Seite. Die Geschäftsstellenleiterin<br />
unseres Verbandes <strong>für</strong> die<br />
Region im <strong>Pfaffenwinkel</strong>, die ihr<br />
Büro beim Maschinenring in Peiting<br />
hat, fährt beispielsweise wöchentlich<br />
zu Betrieben, hilft ihnen<br />
bei PC-Arbeiten und Programmeinrichtungen.<br />
Was kostet eine Mitgliedschaft?<br />
Der kleinste Beitrag an <strong>den</strong> Landesverband<br />
<strong>für</strong> Betriebe mit zwei<br />
Wohnungen liegt derzeit bei 289<br />
Euro jährlich, der größte <strong>für</strong> Höfe<br />
ab fünf Ferienwohnungen bei 700<br />
Euro – Internetauftritte auf drei<br />
Plattformen inklusive.<br />
Wie schwer traf Corona „Urlaub<br />
auf dem Bauernhof“?<br />
Da wir mehrere Monate gar nicht<br />
vermieten durften, obwohl wir<br />
Gäste hätten gut abschirmen können,<br />
hat es uns schon schwer getroffen<br />
– <strong>den</strong> Verlust aus dieser Zeit<br />
konnten wir in <strong>den</strong> Phasen, in <strong>den</strong>en<br />
wir wieder vermieten durften,<br />
nicht aufholen, obwohl diese extrem<br />
gut belegt waren. Ausgestan<strong>den</strong><br />
ist die Pandemie außerdem<br />
noch immer nicht – einige haben<br />
Coronahilfen bekommen, wieder<br />
andere nicht, und es wer<strong>den</strong> Rückforderungen<br />
verlangt. Auch hier<br />
steht unser Verband <strong>den</strong> Betroffenen<br />
mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Wie viele Buchungen konnten vor,<br />
wie viele während Corona verzeichnet<br />
wer<strong>den</strong>?<br />
Da haben wir leider noch keine<br />
konkreten Zahlen parat – es läuft<br />
gerade eine Studie zum Thema<br />
„Wertschöpfungspotential im<br />
ländlichen Tourismus“. Die geschätzten<br />
Übernachtungen liegen<br />
durchschnittlich bei 160 bis 190<br />
Beeindruckend schön und urgemütlich: Die Ferienwohnungen von Familie<br />
Walser sind mit fünf von fünf Sternen bewertet.<br />
pro Jahr – manche haben weniger,<br />
wieder andere weit über 200. Unser<br />
ehemaliger Landwirtschaftsminister<br />
Helmut Brunner hatte<br />
immer gesagt, dass jeder achte<br />
Gast in Bayern auf einem Bauernhof<br />
übernachtet. Für heuer erwarten<br />
wir wieder die Auslastung, die<br />
wir vor Corona hatten.<br />
Wie sieht ein Tagesablauf bei Ihnen<br />
aus?<br />
Momentan total entspannt, weil<br />
ich nicht mehr so früh aufstehen<br />
muss. Bis zur Hofübergabe im Jahr<br />
2021 an Sohn und Schwiegertochter<br />
sind mein Mann und ich um<br />
halb Sechs aufgestan<strong>den</strong>, in <strong>den</strong><br />
Stall gegangen, haben danach unseren<br />
Gästen Semmeln gebracht,<br />
gefrühstückt, dann ging’s <strong>für</strong> mich<br />
ins Büro, an die Gartenpflege,<br />
an Unternehmungen mit Gästen,<br />
Wäsche waschen, an diverse Arbeiten,<br />
die auf einem Hof anfallen,<br />
dazwischen natürlich immer<br />
wieder auf Termine von Seiten des<br />
Landesverbandes und am Abend<br />
zum Grillabend mit Gästen –<br />
Zwölf- bis Vierzehn-Stun<strong>den</strong>-Tage<br />
waren ganz normal. Seit der Hofübergabe<br />
sind es etwas weniger,<br />
zumal die Kühe nun auch vom<br />
Roboter gemolken wer<strong>den</strong>. Da<strong>für</strong><br />
kümmere ich mich häufig um drei<br />
Enkelkinder, was auch anstrengend<br />
sein kann, und helfe im Büro<br />
meines Mannes, der nach wie vor<br />
als selbstständiger Schreiner arbeitet.<br />
Letztlich hätten wir es ohne<br />
die Hilfe unserer Kinder in all<br />
<strong>den</strong> Jahren nicht geschafft, Landwirtschaft,<br />
Schreinerei, Urlauber,<br />
Stall- und Hausbauten sowie die<br />
Verbandsarbeit unter einen Hut zu<br />
bringen. Wichtig ist nur, dass in einem<br />
generationenübergreifen<strong>den</strong><br />
Familienbetrieb jeder seine Privatsphäre<br />
hat, angefangen beim<br />
eigenen Wohnhaus.<br />
Wenn’s trotzdem zu stressig wurde?<br />
Packten mein Mann und ich zwei<br />
Halbe Bier in unseren Rucksack<br />
und sind mit dem Radl auf die<br />
Aidlinger Höhe gefahren, haben<br />
von dort <strong>den</strong> Sonnenuntergang,<br />
<strong>den</strong> herrlichen Blick über <strong>den</strong><br />
Riegsee und aufs Wettersteinmassiv<br />
genossen. Mittlerweile sind wir<br />
auf E-Bikes umgestiegen.<br />
Weitere Lei<strong>den</strong>schaften?<br />
<strong>Das</strong> Garteln – ich war viele Jahre<br />
Gartenbauvereinsvorsitzende<br />
in Obersöchering und Kreisverbandsvorsitzende<br />
<strong>für</strong> Gartenkultur<br />
und Landespflege. Wobei ich früher<br />
auch viel genäht, gestickt und<br />
gestrickt, es aus Zeitgrün<strong>den</strong> jedoch<br />
vor einigen Jahren komplett<br />
aufgegeben habe. Und natürlich<br />
das E-Bike-Fahren – im Frühjahr<br />
und Herbst eher hier in der Gegend,<br />
im Sommer auch gerne mal<br />
in <strong>den</strong> Bergen, zum Beispiel aufs<br />
Karwendelhaus und die Falkenhütte,<br />
oder auf die Kuhalm oberhalb<br />
von Eschenlohe.<br />
Der neueste Trend: Schlafurlaube.<br />
Noch nie gehört. Aber wir schauen<br />
natürlich, dass unsere Gäste gut<br />
schlafen können. Viele sind begeistert<br />
von dieser stoischen Ruhe<br />
und Dunkelheit, die wir hier auf<br />
dem Land heraußen ohne viel Verkehr<br />
und Lichtsmog haben. Und<br />
wir bieten unseren Gästen über<br />
eine Kissenbar Kissen mit besonderer<br />
Form, Art und Füllung an.<br />
Und welchen Urlaub bevorzugen<br />
Sie?<br />
Als wir noch jünger waren, haben<br />
mein Mann und ich gerne Fernreisen<br />
unternommen, zum Beispiel<br />
nach China, Brasilien und Israel,<br />
was dank Betriebshelfer oder<br />
Unterstützung unserer Kinder gut<br />
funktioniert hat. Ansonsten mal<br />
<strong>für</strong> vier Tage nach Südtirol an <strong>den</strong><br />
Kalterer See. Für einen klassischen<br />
Erholungsurlaub über drei Wochen<br />
hinweg hatten wir jedoch nie<br />
<strong>den</strong> Nerv – als Landwirt wirst du<br />
nach mehreren Tagen abseits von<br />
Familie und Tiere so nervös, dass<br />
du <strong>den</strong> Urlaub nicht mehr richtig<br />
genießen kannst.<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 13<br />
Der neue<br />
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Steinga<strong>den</strong><br />
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Warum ist heimisches Leitungswasser so hochwertig?<br />
Wichtigstes Lebensmittel<br />
in bester Qualität<br />
Weilheim | Franz Seiler arbeitet<br />
seit 25 Jahren <strong>für</strong> die Stadtwerke<br />
Weilheim, ist seit 22 Jahren Wassermeister<br />
der Kreisstadt und sorgt<br />
gemeinsam mit sechs Mitarbeitern<br />
da<strong>für</strong>, dass derzeit 5 000 Haushalte<br />
rund um die Uhr mit frischem,<br />
qualitativ-hochwertigem Trinkwasser<br />
versorgt wer<strong>den</strong>. „Wenn wir<br />
mal Beschwerdeanrufe bekommen,<br />
dann beispielsweise nur, weil<br />
jemand eine Entkalkungsanlage<br />
in seinem Wohnhaus verbaut hat<br />
und ihm und seiner Familie seither<br />
das Leitungswasser nicht mehr<br />
schmeckt.“ Franz Seiler rät persönlich<br />
von solchen Anlagen eher<br />
ab, würde sie, wenn überhaupt,<br />
vom klassischen und zum Trinken<br />
gedachten Leitungswasser entkoppelt<br />
verbauen. „<strong>Das</strong> Trinkwasser im<br />
bayerischen Oberland ist von herausragender<br />
Qualität – und zwar<br />
so, wie es uns die Natur überlässt.“<br />
Ergebnisse regelmäßiger Laboruntersuchungen<br />
nach strengen<br />
Vorgaben der bundesweit gültigen<br />
Trinkwasserschutzverordnung<br />
bestätigten das. „Entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong><br />
gute Qualität ist unter anderem der<br />
Nitratwert im Trinkwasser – der<br />
darf laut Trinkwasserverordnung<br />
und Vorgaben des Gesundheitsamtes<br />
nicht höher als 53 Milligramm<br />
pro Liter betragen“, bekräftigt<br />
Franz Seiler. In Weilheim liegt der<br />
Nitratwert derzeit bei lediglich 13<br />
Milligramm pro Liter, insofern um<br />
ein Vielfaches unter dem Grenzwert.<br />
Noch besser: Auch die anderen<br />
32 öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen<br />
im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau warten mit<br />
14 | <strong>altlandkreis</strong><br />
ähnlich niedrigen Nitratwerten auf,<br />
haben – wie die Weilheimer – das<br />
große Glück, beste Trinkwasserqualität<br />
bereits im Grundwasser<br />
vorzufin<strong>den</strong>.<br />
Aufbereitung<br />
nur im Notfall?<br />
Dennoch kommen nicht alle hiesigen<br />
Wasserversorger ohne technische<br />
Aufbereitung des Grundwassers<br />
aus. „In wenigen Anlagen,<br />
insbesondere bei oberflächennahen<br />
Versorgern, wird als zusätzliche<br />
Sicherheit das Wasser dauerhaft<br />
durch UV-Bestrahlung desinfiziert,<br />
obwohl es per se nur bei Überschreitung<br />
der Grenzwerte notwendig<br />
wäre“, sagt an dieser Stelle<br />
Leonore Meder vom Wasserwirtschaftsamt<br />
Weilheim, Fachbereich<br />
Wasserversorgung und Grundwasserschutz.<br />
Diese präventive Aufbereitung<br />
habe jedoch keinerlei<br />
negative Auswirkung auf die Trinkwasserqualität<br />
– auch Schwangere,<br />
Babys und kranke Menschen<br />
können UV-aufbereitetes Wasser<br />
uneingeschränkt trinken und genießen.<br />
„In Franken oder anderen<br />
Regionen Deutschlands, zum Beispiel<br />
in der Hauptstadt Berlin, ist<br />
Leitungswasser grundsätzlich nur<br />
technisch aufbereitet trinkbar“, betont<br />
Franz Seiler. Sollte es auch hier<br />
in der Region zu einer massiveren<br />
Verunreinigung des hiesigen Trinkwassers<br />
kommen, zum Beispiel<br />
durch einen Ölunfall auf einer Umgehungs-<br />
oder Ortsverbindungsstraße<br />
oder durch falsches oder zu<br />
intensives Ausbringen von Gülle in<br />
der Nähe eines Wasserschutzgebietes,<br />
aber auch durch Hochwasser<br />
oder Rohrbruch, sind hiesige<br />
Wasserversorger trotzdem in der<br />
Lage, die Trinkwasserversorgung<br />
aufrechtzuerhalten. „Obwohl wir in<br />
Weilheim sie <strong>für</strong> die tägliche Trinkwasserversorgung<br />
nicht brauchen,<br />
können wir trotzdem jederzeit auf<br />
Chlorung oder eine Ultra-Violett-<br />
Anlage zurückgreifen und unser<br />
Wasser trinkbar aufbereiten –<br />
im Jahr 2001 mussten wir unser<br />
Wasser in einem kleinen Teilbereich<br />
mal chloren, weil es in einem<br />
Am Gögerl:<br />
Unbehandeltes Trinkwasser<br />
im Hochbehälter.
Erstellt am: 26.01.2022 | Mi. 11:54<br />
Ortsteil einen Leitungsbruch gab“,<br />
so Franz Seiler über <strong>den</strong> einzigen<br />
negativen Vorfall in <strong>den</strong> vergangenen<br />
25 Jahren.<br />
Von Erdschichten<br />
gereinigt<br />
Grundsätzlich entsteht hiesiges<br />
Grundwasser so: Regen fällt zwischen<br />
Alpenhauptkamm und <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>, sickert<br />
durch wasserdurchlässige Erd- und<br />
Gesteinsschichten aus Gras, Humus,<br />
Kies und Lehm, wird dabei<br />
von Natur aus bereits außeror<strong>den</strong>tlich<br />
gut gereinigt und sammelt sich<br />
schließlich auf wasserundurchlässigen<br />
Schichten im Untergrund,<br />
meist aus dichtem Lehm und<br />
Ton, zu Grundwasser. Gewonnen<br />
wird dieses bereits trinktaugliche<br />
Grundwasser nun über Pumpen,<br />
die wiederum in von Menschen<br />
gebauten Brunnen installiert sind –<br />
die Brunnen sind um einige Meter<br />
tiefer als die Grundwasseroberfläche<br />
hoch ist. Alternativ wird Grundwasser<br />
auch durch freie Ausläufe<br />
an natürlichen Quellen gewonnen.<br />
So oder so wird das gewonnene<br />
Wasser schließlich auf Trinkwasser-<br />
Qualität überprüft und – hier in der<br />
Region meist ohne Chlorung oder<br />
UV-Aufbereitung – direkt ins Leitungsnetz,<br />
oder, hauptsächlich, in<br />
Hochbehälter gepumpt – es handelt<br />
sich um Wasserspeicher, aus <strong>den</strong>en<br />
Trinkwasser zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit in ausreichender Menge<br />
und mit ausreichendem Druck<br />
<strong>den</strong> Bürgern zur Verfügung gestellt<br />
wer<strong>den</strong> kann. Insbesondere zu<br />
Hochzeiten wie morgens, mittags<br />
oder abends, wo mehr geduscht,<br />
gewaschen, getrunken und gekocht<br />
wird, sind die Puffer aus Hochbehältern<br />
notwendig, um Spitzenauslastungen<br />
uneingeschränkt decken<br />
zu können. Im Jahr 2022 haben die<br />
Weilheimer rund 1,38 Millionen Kubikmeter<br />
(1 Kubikmeter sind 1 000<br />
Liter Wasser) insgesamt verbraucht.<br />
Die jüngste Statistik <strong>für</strong> <strong>den</strong> Trinkwasserverbrauch<br />
im kompletten<br />
Weilheim-Schongauer Landkreis,<br />
veröffentlicht vom Bayerischen Landesamt<br />
<strong>für</strong> Statistik, ist inzwischen<br />
veraltet, stammt aus dem Jahr 2016.<br />
Damals waren es 9,64 Millionen<br />
Kubikmeter.<br />
Die Stadtwerke Weilheim betreiben<br />
zur Trinkwasserversorgung ihrer<br />
Bürger derzeit Brunnen B, 16 Meter<br />
tief, und Brunnen A, 45 Meter tief,<br />
haben darüber hinaus Notbrunnen<br />
in Reserve. Beide befin<strong>den</strong> sich<br />
südöstlich der Stadt, draußen in der<br />
Natur auf ausgewiesenen Wasserschutzgebieten<br />
– Wasserschutzgebiete<br />
wer<strong>den</strong> grundsätzlich in drei<br />
Zonen eingeteilt: Zone Eins umfasst<br />
<strong>den</strong> Fassungsbereich mit Brunnen,<br />
ist rund zehn auf zehn Meter groß<br />
und umzäunt. „Der Zutritt <strong>für</strong> Unbefugte<br />
ist hier untersagt und es<br />
dürfen nur Handlungen durchgeführt<br />
wer<strong>den</strong>, die der Wasserversorgung<br />
dienen“, sagt Leonore Meder.<br />
Zone Zwei soll <strong>den</strong> Schutz vor<br />
sogenannten „Pathogenen Mikroorganismen“<br />
nach einer „50-Tage-<br />
Linie“ gewährleisten. Heißt: Jeder<br />
Regentropfen, der hinter dieser<br />
Linie auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> fällt, braucht<br />
mindestens 50 Tage, bis er in der<br />
Wasserfassung (im Brunnen) angekommen<br />
ist. „<strong>Das</strong> ist die Zeit, in der<br />
pathogene Keime durch die Reinigungskraft<br />
des Untergrunds eliminiert<br />
wer<strong>den</strong>.“ Düngen und Beweidung<br />
sind beispielsweise in dieser<br />
Zone Zwei verboten. Zone Drei<br />
soll dagegen vor schwer abbaubaren<br />
chemischen oder radioaktiven<br />
Verunreinigungen schützen –<br />
in dieser Zone ist beispielsweise<br />
der Bau von Firmen verboten, die<br />
mit wassergefährdeten Stoffen arbeiten.<br />
1 000 Liter<br />
<strong>für</strong> 1,45 Euro<br />
Neben Brunnen A und B arbeiten<br />
die Stadtwerke Weilheim mit<br />
zwei Hochbehältern. Der eine,<br />
bestehend aus zwei kreisrun<strong>den</strong><br />
Edelstahlbehältern mit je 250 Kubikmetern<br />
Fassungsvermögen,<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 15
steht oberhalb von Marnbach. Der<br />
andere im Wald auf dem Gögerl,<br />
der vier große Wasserspeicher<br />
mit insgesamt 4000 Kubikmetern<br />
Fassungsvermögen beinhaltet.<br />
Darüber hinaus, weil wirtschaftlicher,<br />
kooperiert die Weilheimer<br />
Wasserversorgung mit der Peißenberger,<br />
um <strong>den</strong> abgelegeneren<br />
Ortsteil Hahnenbühel mitzuversorgen.<br />
„Hier<strong>für</strong> müssten wir mehrere<br />
Pumpen verbauen, was uns teurer<br />
käme, als wenn wir das Wasser von<br />
Peißenberg kaufen.“ Apropos Kosten:<br />
<strong>Das</strong> Weilheimer Trinkwasser<br />
kostet derzeit 1,45 Euro pro 1000<br />
Liter, exklusive Mehrwertsteuer<br />
von sieben Prozent. „Insofern ist<br />
Trinkwasser nicht nur das wichtigste<br />
und kostbarste, sondern auch<br />
das günstigste Lebensmittel überhaupt“,<br />
betont Franz Seiler, der sich<br />
immer wieder wundert über Menschen,<br />
die seit Jahrzehnten (stilles)<br />
Mineralwasser <strong>für</strong> vergleichsweise<br />
teures Geld in Supermärkten oder<br />
bei Getränkehändlern kaufen. Oft<br />
sogar in Plastikflaschen, obwohl<br />
hinlänglich bekannt ist, dass sich<br />
Weichmacher in Plastikflaschen<br />
lösen können und so das vermeintlich<br />
saubere, gesunde Trinkwasser<br />
geschädigt wird.<br />
Viel Calcium und<br />
Magnesium<br />
Grundsätzlich ist hiesiges Trinkwasser<br />
vergleichsweise hart.<br />
„Was typisch ist <strong>für</strong> Gebirgswasser“,<br />
sagt Dr. Stefan Günther,<br />
Leiter des Gesundheitsamts im<br />
Weilheim-Schongauer Landratsamt.<br />
Nachteil: Leitungen und<br />
Haushaltsgeräte verkalken schneller.<br />
Vorteil: „<strong>Das</strong>s Gebirgswasser<br />
besser schmeckt und einen hohen<br />
Anteil an Calcium und Magnesium<br />
beinhaltet.“ Beide Mineralstoffe<br />
sind wichtig <strong>für</strong> die Gesundheit<br />
und Vitalität des Menschen, der<br />
im Idealfall eineinhalb bis zwei<br />
Liter täglich von diesem qualitativ<br />
hochwertigen Grundwasser aus<br />
dem Untergrund des Bayerischen<br />
Oberlands trinken sollte. An hitzigen<br />
Hochsommertagen sowie vor<br />
und während des Sports dürfen<br />
es durchaus auch drei Liter oder<br />
mehr sein. Apropos Hitze: „Gerade<br />
im vergangenen Jahr sind<br />
aufgrund der teils gänzlich niederschlagsfreien<br />
Frühjahrs- und<br />
Sommermonate bereits zu Beginn<br />
des Jahres teils historisch niedrige<br />
Grundwasserstände in <strong>den</strong> beobachteten<br />
Grundwassermessstellen<br />
aufgetreten“, sagt Leonore Meder.<br />
Die Trinkwasserversorgung im<br />
Bayerischen Oberland sei trotzdem<br />
nicht in Gefahr gewesen – nachlassende<br />
Quellschüttungen seien<br />
durch Ersatzwasser ausgeglichen<br />
wor<strong>den</strong>, und auch die von Landratsamt,<br />
Gemein<strong>den</strong> und Städten<br />
empfohlenen, an die Bürgerinnen<br />
und Bürger gerichteten Wassersparmaßnahmen<br />
seien wirksam<br />
gewesen. Auch Franz Seiler sieht<br />
die hiesige Trinkwasserversorgung<br />
trotz Klimaerwärmung nicht in Gefahr.<br />
„Auch da leben wir in einer<br />
gottgesegneten Gegend, weil wir<br />
durch die Nähe zum Alpenkamm<br />
vergleichsweise viel Niederschlag<br />
haben.“ Trotzdem sind hiesige<br />
Wasserversorgungsunternehmen<br />
dabei, sich weitere Standbeine<br />
in der Trinkwasserversorgung zu<br />
schaffen, zum Beispiel durch <strong>den</strong><br />
Bau neuer Brunnen, die Ausweisung<br />
neuer Wasserschutzgebiete<br />
oder eine (noch) engere Zusammenarbeit<br />
mit benachbarten Wasserversorgungsunternehmen.<br />
33 Brunnen, acht Quellen<br />
„Ein zweites Standbein hätte auch<br />
<strong>den</strong> Vorteil, dass vorhan<strong>den</strong>e Brunnen<br />
und Quellfassungen ohne temporäre<br />
Versorgungsengpässe und<br />
massivem Zeitdruck saniert wer<strong>den</strong><br />
können“, so Leonore Meder. Derzeit<br />
gibt es allein im Landkreis Weilheim-Schongau<br />
32 Wasserversorgungsunternehmen,<br />
die wiederum<br />
auf 33 Brunnen und acht Quellen<br />
zugreifen. Neben Penzberg (wegen<br />
Roche), Schongau, Peiting und<br />
Peißenberg der größte Wasserversorger:<br />
Die Stadtwerke Weilheim<br />
um Franz Seiler und sein Team, die<br />
unter anderem auch da<strong>für</strong> sorgen,<br />
dass die 105 Kilometer an Hauptleitungen<br />
sowie 165 Kilometer an Zuleitungen<br />
zu <strong>den</strong> Häusern rund um<br />
die Uhr dicht sind. „Denn der allerwichtigste<br />
Lebensmittelversorger<br />
sind nicht die Landwirte, sondern<br />
wir Wasserversorger“, sagt Franz<br />
Seiler, der mit dieser Aussage ganz<br />
gezielt das Bewusstsein der hier leben<strong>den</strong><br />
Bürger nochmals schärfen<br />
möchte – das Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Quell des Lebens, der hier im bayerischen<br />
Oberland von Natur aus<br />
qualitativ hochwertiger ist als in<br />
allen anderen Regionen Deutschlands.<br />
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> > > DAS HEIMATRÄTSEL<br />
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Abseits der Zivilisation<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wo dieser in unserer Januar / Februar-<strong>Ausgabe</strong> abgebildete Funkmast<br />
in Stahlfachwerk-Konstruktion steht, wollten wir von Ihnen<br />
zu Beginn des neuen Jahres wissen. Die Lösung: Auf einer Anhöhe<br />
östlich von Apfeldorf. Unter zahlreichen Einsendungen mit der richtigen<br />
Lösung war das Losglück diesmal auf der Seite von Martina<br />
Wöllert aus Rott, die sich auf einen Spezialitätenkorb mit Bergler,<br />
Allgäuzeller, Almblütenkäse und Gletschertaler freuen durfte.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Altlandkreis | Städte und Gemein<strong>den</strong><br />
sind da<strong>für</strong> verantwortlich, dass<br />
in ihren Wohn- und Gewerbegebieten<br />
Brandschutz gewährleistet<br />
ist. Da<strong>für</strong> notwendig: Eine funktionierende<br />
Löschwasserversorgung.<br />
In Wohngebieten sowie auf Firmenarealen<br />
stehen Hydranten, direkt<br />
verknüpft mit der Trinkwasserversorgung.<br />
Und fernab der Zivilisation,<br />
auf Einsiedlerhöfen? „Reicht ein<br />
Hydrant aufgrund der Größe eines<br />
Hofes sowie der größeren Entfernung<br />
zum Trinkwasserversorgungsnetz<br />
in <strong>den</strong> meisten Fällen nicht aus,<br />
weshalb Hofbesitzer meist eine eigene,<br />
größere Löschwasserentnahmestelle<br />
in Form von Zisternen zu<br />
errichten haben“, sagt Schongaus<br />
Feuerwehrkommandant Werner<br />
Berchtold. Wo genau sich solche<br />
Zisternen befin<strong>den</strong>, kennzeichnen<br />
weiße Hinweisschilder mit roter<br />
Aufschrift. Eines davon ist neulich<br />
dem „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur bei<br />
einer Erkundungstour aufgefallen –<br />
wohl ein älteres Modell, da die<br />
Schrift des Schildes erst bei näherer<br />
Betrachtung noch lesbar ist.<br />
Wir möchten nun von Ihnen, liebe<br />
Leserinnen und Leser, wissen: Wo<br />
befindet sich das auf dieser Seite<br />
abgebildete Hinweisschild mit der<br />
Aufschrift „Löschwasserentnahmestelle“?<br />
Schicken Sie uns bis 15. <strong>März</strong> eine<br />
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Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2023</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung sowie keine Erscheinungsgewähr<br />
übernommen.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der<br />
nächsten <strong>Ausgabe</strong> Mai / Juni <strong>2023</strong>:<br />
Freitag, 28. <strong>April</strong> <strong>2023</strong><br />
(Anzeigenschluss: 11. <strong>April</strong> <strong>2023</strong>)<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder<br />
(V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Christian Rauch, Ernst-<br />
Dietrich Limper, Hubert Hunscheidt<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,<br />
Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Jeannine Echtler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23,<br />
84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8,<br />
82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung<br />
an alle Haushalte im Altlandkreis Schongau und einzelnen<br />
angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />
Erscheinungstermine und weitere technische Angaben<br />
fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock,<br />
Christian Rauch, Ernst-Dietrich Limper, Hubert<br />
Hunscheidt, Kurt Zarbock, KlausDieter AdobeStock,<br />
Schiedsrichtergruppe Schongau, Michael Kögel,<br />
Martin Horne, Markus Nebl, Schönegger Käse-Alm,<br />
Auf der Gsteig GmbH, Werner Böglmüller, Michael<br />
Schilling, Vera Brückner, Martin Bolle, Landratsamt<br />
Weilheim-Schongau, Bettina Eder, Markus Blacek,<br />
Amt <strong>für</strong> Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Volker<br />
Rebhan, Barbara Eberth-Pfaff, Krankenhaus GmbH<br />
Weilheim-Schongau, Martin Fleck, Pascal Voit, Ottmar<br />
Back, Die Raumschmückerei, Stefan Schwarzer, Markus<br />
Deutschenbaur, DWD, Anna Krug, ifb<br />
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Wohnhäuser<br />
Reitanlagen<br />
Landwirtschaftliche Bauten<br />
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HAUSNOTRUF<br />
HAUSNOTRUF<br />
HAUSNOTRUF<br />
Gastronomie und Hotellerie ringen um Personal<br />
Trinkgeld, Prämien<br />
und Betriebsurlaub<br />
<strong>Das</strong> idyllisch gelegene Hotel „Auf der Gsteig“ bildet in der Regel jährlich<br />
fünf bis sechs Lehrlinge in fünf verschie<strong>den</strong>en Berufen aus.<br />
Altlandkreis | Besonders schwer<br />
von Corona getroffen: Die Gastronomie<br />
und Hotellerie, die nach<br />
Angabe des Deutschen Hotel- und<br />
Gaststättenverbandes (DEHOGA) in<br />
<strong>den</strong> Jahren 2020 und 2021 einen<br />
deutschlandweiten Umsatzverlust<br />
von 74,9 Milliar<strong>den</strong> (!) Euro zu verzeichnen<br />
hatte. Auch bayernweit<br />
wur<strong>den</strong> in dieser Branche Negativ-<br />
Rekorde erzielt, zum Beispiel mit<br />
knapp 40 Prozent weniger Übernachtungen<br />
im Jahr 2021 als noch<br />
vor Ausbruch der Pandemie im<br />
Jahr 2019. „Seit vergangenem Jahr<br />
gehen die Leute aber wieder raus,<br />
gehen essen und machen Urlaub<br />
bei uns“, betont Kathrin Haller,<br />
Inhaberin des Gasthauses Sonne<br />
in Peißenberg und stellvertretende<br />
Vorsitzende des DEHOGA-Kreisverbandes<br />
<strong>für</strong> Weilheim-Schongau.<br />
<strong>Das</strong> Problem: „Wir hatten schon<br />
vor der Pandemie große Schwierigkeiten,<br />
Personal zu fin<strong>den</strong>.“ Und<br />
seit Corona sei es noch viel mühsamer<br />
gewor<strong>den</strong>. Obwohl ihr Hotel<br />
samt Gasthof von einem guten<br />
Ruf profitiert, Gästezimmer, Küche<br />
und Bö<strong>den</strong> neu sind, „könnten wir<br />
sofort einen weiteren Koch oder<br />
eine Köchin brauchen, darüber<br />
hinaus zwei bis drei Servicekräfte<br />
sowie Azubis“. Gute Gründe, sich<br />
bei Kathrin Haller zu bewerben:<br />
„<strong>Das</strong>s wir mittlerweile zwei Ruhetage<br />
die Woche, an Tagen ohne<br />
geschlossene Gesellschaft warme<br />
Küche lediglich bis 21 Uhr und<br />
erstmals in <strong>den</strong> acht Jahren, seit<br />
ich hier bin, Betriebsurlaube eingeführt<br />
haben.“ Im Januar war die<br />
Sonne <strong>für</strong> zwei Wochen komplett<br />
geschlossen, „im Sommer machen<br />
wir das gleiche nochmal“. Jedoch<br />
aus unfreiwilligen Stücken. Haller<br />
und Team sehen sich zu dieser<br />
Maßnahme gezwungen, „weil wir<br />
mit unserer momentanen Personalstärke<br />
schlichtweg nicht mehr<br />
leisten können, ein Schichtbetrieb<br />
unter diesen Umstän<strong>den</strong> unmöglich<br />
ist.“ Manuela Kurpjuwait,<br />
Geschäftsführerin des Hotels „Auf<br />
der Gsteig“ in Lechbruck, kann<br />
die Aussagen von Kathrin Haller<br />
nur bestätigen. „Vor Corona war<br />
der Fachkräftemangel in unserer<br />
Branche bereits spürbar, konnte<br />
aber irgendwie immer noch bewältigt<br />
wer<strong>den</strong> – seit der Pandemie<br />
allerdings ist er noch spürbarer,<br />
weshalb auch wir mit Montag<br />
und Dienstag zwei Ruhetage eingeführt<br />
haben, um unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern<br />
Urlaube und freie Tage gewährleisten<br />
zu können.“<br />
„Müssen davon leben<br />
können“<br />
Weniger Personal, weniger Öffnungstage,<br />
weniger Kun<strong>den</strong> – ein<br />
Teufelskreis, der bereits bei der<br />
Basis der Branche beginnt: Die<br />
Ausbildung. „Vor Corona haben<br />
wir jährlich fünf bis sechs Azubis<br />
eingestellt. Weil wir während Corona<br />
<strong>für</strong> insgesamt 11,5 Monate<br />
schließen mussten, konnten wir<br />
das aber nicht mehr“, sagt Manuela<br />
Kurpjuwait. Umso händeringender<br />
suchen sie – am 29.<br />
<strong>März</strong> mit einem Infostand auf der<br />
SAM (siehe Seite 55) – und andere<br />
Kolleginnen und Kollegen aus der<br />
Gastro und Hotellerie nun (junge)<br />
motivierte Menschen, die sich in<br />
folgen<strong>den</strong> Berufen ausbil<strong>den</strong> lassen<br />
möchten: Hotelfachmann/frau,<br />
Koch/Köchin, Hotelkaufmann/frau,<br />
Restaurantfachmann/frau sowie –<br />
explizit Auf der Gsteig – Kaufmann<br />
oder -frau <strong>für</strong> Büromanagement<br />
18 | <strong>altlandkreis</strong>
im Bereich Golf und Hotel. Die Berufsschulen<br />
sind je nach Lehrberuf<br />
in beispielsweise Garmisch-Partenkirchen,<br />
Schongau, Marktoberdorf<br />
oder Bad Wörishofen, entweder<br />
ein bis zwei Tage die Woche,<br />
oder blockweise besuchbar. 1 000<br />
Euro im ersten, 1 100 Euro im<br />
zweiten sowie 1 200 Euro im dritten<br />
Lehrjahr verdienen derzeit die<br />
Azubis im Hotel Auf der Gsteig,<br />
obendrauf gibt’s Trinkgeld und<br />
Prämien. „Schlechte Bezahlung<br />
kann sich die Gastro schon länger<br />
nicht mehr erlauben – unsere<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
müssen schließlich davon leben<br />
können. Trinkgeld geht bei uns zu<br />
100 Prozent an das Service- und<br />
Küchenpersonal“, bekräftigt Kathrin<br />
Haller, die ebenfalls liebend<br />
gerne ausbil<strong>den</strong> würde, allen voran<br />
Koch oder Köchin. Neben fairer<br />
Bezahlung auch entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Gewinn von neuen Mitarbeitern<br />
und Azubis: „Ein offener, ehrlicher<br />
und respektvoller Umgang<br />
auf Augenhöhe.“<br />
Eine wertvolle soziale<br />
Stütze<br />
Trotzdem ist <strong>für</strong> das Arbeiten in<br />
Gastro und Hotellerie nicht jeder<br />
Mensch geeignet. Höflichkeit,<br />
Freundlichkeit, ein gepflegtes<br />
Äußeres sowie die Lust auf Teamwork<br />
und Freude am Umgang mit<br />
unterschiedlichsten Menschen<br />
sind Grundvoraussetzungen in<br />
dieser Branche. Auch eine gewisse<br />
Stressresistenz sowie Zuverlässigkeit<br />
und Gewissenhaftigkeit seien<br />
in Hallers und Kurpjuwaits Augen<br />
wichtig. Wer dann auch noch fleißig<br />
Englisch lernt und eines Tages<br />
fließend spricht, habe alle Möglichkeiten<br />
auf eine internationale<br />
Karriere – Erfahrungen im Ausland,<br />
zum Beispiel auf Kreuzfahrtschiffen,<br />
können wertvoll sein.<br />
Und ein Sprungbrett, um eines<br />
Tages ein eigenes Restaurant, Hotel<br />
oder Wirtshaus zu führen. Noch<br />
lieber aber wäre es <strong>den</strong> hiesigen<br />
Betrieben, hauseigen ausgebildetes<br />
Personal halten zu können.<br />
„In unserer Branche ist kein Tag<br />
wie der andere, man lernt einzigartige<br />
Menschen kennen und hat<br />
definitiv die besten, lustigsten und<br />
verrücktesten Geschichten zu erzählen“,<br />
sagt Manuela Kurpjuwait,<br />
die immer wieder von „richtig viel<br />
Spaß bei der Arbeit und tollen Kolleginnen<br />
und Kollegen“ schwärmt,<br />
weil Menschen, die in der Gastronomie<br />
und Hotellerie arbeiten,<br />
„grundsätzlich etwas Besonderes<br />
sind“. An dieser Stelle stimmt<br />
Kathrin Haller zu 100 Prozent zu.<br />
Und hofft, dass das Wirtshaussterben<br />
in Bayern gestoppt wer<strong>den</strong><br />
kann. Allein deshalb, „weil uns<br />
die Gäste unendlich dankbar sind,<br />
seit wir wieder ohne Einschränkungen<br />
aufmachen dürfen“. Endlich<br />
wieder Essen gehen. Endlich<br />
wieder Karteln. Endlich wieder<br />
Geburtstage, Taufen, Hochzeiten<br />
feiern. Endlich wieder ein persönlicher<br />
Austausch auf Augenhöhe,<br />
ein geselliges Miteinander am<br />
Stammtisch. „<strong>Das</strong> hat <strong>den</strong> Leuten<br />
trotz Digitalisierung, und da rede<br />
ich nicht nur von alleinstehen<strong>den</strong><br />
Rentnern, sondern auch von Familien,<br />
Jugendlichen und jüngeren<br />
Erwachsenen, wirklich gefehlt in<br />
diesen zwei Jahren der Pandemie.“<br />
Und auch die Vorstellung,<br />
nach einer schönen Radeltour<br />
oder Wanderung stun<strong>den</strong>lang suchen<br />
zu müssen, bis etwas zum<br />
Einkehren gefun<strong>den</strong> wird, sei <strong>für</strong><br />
Haller eine traurige. „Weil beim<br />
Gasthof Moser neben der Wieskirche<br />
alle Plätze belegt waren, ist<br />
ein voller Reisebus bis zu uns nach<br />
Peißenberg gefahren, weil wir das<br />
einzige nächstgelegene Wirtshaus<br />
waren, das an diesem Tag offen<br />
hatte.“ Kurz um: Gastronomie und<br />
Hotellerie in Weiheim-Schongau<br />
und Umgebung sind nicht nur eine<br />
gefragte Anlaufstelle <strong>für</strong> Urlauber<br />
und Tagesausflügler, sondern auch<br />
eine wichtige soziale Stütze <strong>für</strong><br />
Einheimische. Eine, die es zu bewahren<br />
gilt. <br />
js<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 19
EROBERN SIE<br />
NEUES TERRAIN.<br />
Am 31. <strong>März</strong>: Wohnzimmerkonzert in kultiger Käsküche<br />
Geschichtenerzähler<br />
mit rauchiger Stimme<br />
3,5 t<br />
GARANTIE +<br />
MOBILITÄTS-<br />
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GARANTIE MOBILITÄTS-<br />
1<br />
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BIS GARANTIE 150.000 KM<br />
3,5 t<br />
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MOBILITÄTS- 1<br />
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BIS GARANTIE 150.000 KM<br />
1<br />
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BIS 150.000 KM<br />
Der SsangYong Rexton kennt keine Grenzen.<br />
Der SsangYong Rexton kennt keine Grenzen.<br />
Und Der gibt SsangYong Ihnen die Rexton Freiheit, kennt die Sie keine sich wünschen. Grenzen. Mit markantem<br />
Und<br />
Design<br />
gibt<br />
und<br />
Ihnen<br />
mit<br />
die<br />
Platz<br />
Freiheit,<br />
<strong>für</strong> bis<br />
die<br />
zu<br />
Sie<br />
sieben<br />
sich<br />
Personen<br />
wünschen.<br />
bringt<br />
Mit markantem<br />
Und der Rexton<br />
Sie<br />
Design<br />
gibt<br />
souverän<br />
und<br />
Ihnen<br />
mit<br />
die<br />
und<br />
Platz<br />
Freiheit,<br />
komfortabel<br />
<strong>für</strong> bis<br />
die<br />
zu<br />
Sie<br />
an<br />
sieben<br />
sich<br />
jedes<br />
Personen<br />
wünschen.<br />
Ziel.<br />
bringt<br />
Mit markantem<br />
der Rexton<br />
Sie<br />
Design<br />
souverän<br />
und mit<br />
und<br />
Platz<br />
komfortabel<br />
<strong>für</strong> bis zu<br />
an<br />
sieben<br />
jedes<br />
Personen<br />
Ziel.<br />
bringt der Rexton<br />
Sie souverän und komfortabel an jedes Ziel.<br />
Lassen Sie sich begeistern von Ausstattungs-Highlights wie:<br />
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(148 Rexton kW/202 2,2 Diesel, PS), 5-Sitzer e-XDi 220<br />
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Kraftstoffverbrauch Rexton in l/100 km: innerorts 8,6;<br />
außerorts<br />
Kraftstoffverbrauch<br />
,6,8 kombiniert<br />
Rexton<br />
7,5;<br />
in l/100<br />
CO<br />
km: innerorts 2-Emissionen kombiniert<br />
8,6;<br />
außerorts<br />
Kraftstoffverbrauch<br />
in g/km: 198<br />
,6,8<br />
(gemäß kombiniert<br />
Rexton<br />
VO [EG]<br />
7,5;<br />
in l/100<br />
Nr.<br />
CO<br />
km: innerorts<br />
715/2007). 2-Emissionen<br />
Effizienzklasse<br />
kombiniert<br />
8,6;<br />
außerorts C.<br />
in g/km: 198<br />
,6,8<br />
(gemäß<br />
; kombiniert<br />
VO [EG]<br />
7,5;<br />
Nr.<br />
CO<br />
715/2007). 2-Emissionen<br />
Effizienzklasse<br />
kombiniert<br />
C.<br />
in g/km: 198 (gemäß VO [EG] Nr. 715/2007). Effizienzklasse C.<br />
20 | <strong>altlandkreis</strong><br />
JAHRE<br />
JAHRE<br />
Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />
Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />
Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />
1<br />
Fünf Jahre Fahrzeuggarantie und fünf Jahre Mobilitätsgarantie (jeweils bis max. 150.000 km).<br />
1<br />
Es Fünf gelten Jahre die Fahrzeuggarantie aktuellen Garantiebedingungen und fünf Jahre Mobilitätsgarantie der SsangYong Motors (jeweils Deutschland bis max. 150.000 GmbH. km).<br />
1<br />
2<br />
Inklusive<br />
Es Fünf gelten Jahre<br />
19<br />
die Fahrzeuggarantie<br />
%<br />
aktuellen<br />
MwSt. und<br />
Garantiebedingungen und fünf Jahre Mobilitätsgarantie<br />
inklusive Überführungskosten<br />
der SsangYong<br />
in Höhe<br />
Motors (jeweils<br />
von<br />
Deutschland bis max. 150.000 GmbH. km).<br />
1.090.-<br />
2<br />
Inklusive<br />
Es gelten<br />
19<br />
die<br />
%<br />
aktuellen<br />
MwSt. und<br />
Garantiebedingungen<br />
inklusive Überführungskosten<br />
der SsangYong<br />
in Höhe<br />
Motors<br />
von<br />
Deutschland GmbH.<br />
1.090.-<br />
2<br />
Inklusive 19 % MwSt. und inklusive Überführungskosten in Höhe von 1.090.-<br />
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Bernbeuren | <strong>Das</strong> waren noch Zeiten,<br />
als ein komplettes Gebäude<br />
<strong>für</strong> 5 655 Mark errichtet wer<strong>den</strong><br />
konnte. Die Rede ist von der Käsküche<br />
Bernbeuren, Baujahr 1890,<br />
die bis heute am östlichen Fuße<br />
des Auerbergs vorzufin<strong>den</strong> ist. Zu<br />
Hochzeiten wur<strong>den</strong> dort täglich<br />
5 000 Liter Milch zu Butter und<br />
Käse verarbeitet. Romadur und<br />
Limburger waren die namhaftesten<br />
Sorten. Doch mit <strong>den</strong> Jahren<br />
und der rasant voranschreiten<strong>den</strong><br />
Industriealisierung wurde die Arbeit<br />
weniger – bis 1985 bestand<br />
immerhin noch eine Milchstelle.<br />
Und heute? „Ist die Käsküche ein<br />
Ort zum Leben, Urlaub machen,<br />
Tagen und Genießen“, sagt Michael<br />
Schilling, der sich bei der Suche<br />
nach einem idyllisch gelegenen<br />
Eigenheim auf Anhieb verliebt<br />
hatte in dieses ehemalige Genossenschaftsgebäude.<br />
Und dort seit<br />
mittlerweile zehn Jahren gemeinsam<br />
mit seiner Frau und vier<br />
Töchtern lebt. Wobei er und seine<br />
„Mädels“ dank Ferienwohnungen,<br />
Seminaren und Kulturveranstaltungen<br />
selten alleine sind – wo<br />
früher gekäst wurde, wird heute<br />
informiert, gelehrt und musiziert.<br />
Fast schon legendär: Die von Familie<br />
Schilling selbst organisierten<br />
Wohnzimmerkonzerte, die<br />
einen ganz besonderen Charakter<br />
haben: Live, eng, gemütlich. Auf<br />
Tuchfühlung und Augenhöhe mit<br />
<strong>den</strong> Interpreten. Und die hatten<br />
es bis dato in sich. Kofelgschroa<br />
brachte 2016 die Käsküche zum<br />
Kochen, 2018 waren es Monobo<br />
Son und 2021 – coronabedingt als<br />
Ausweich-Open-Air am Bernbeurener<br />
Sportplatz-Stadel umgesetzt<br />
– die Gruppe Pam Pam Ida.<br />
Es handelte sich insofern stets um<br />
Musikgruppen mit Klasse, überwiegend<br />
besetzt von Berufsmusikern,<br />
die allesamt bundesweite<br />
Erfolge vorzuweisen haben und<br />
hatten.<br />
Tour durch ganz<br />
Deutschland<br />
<strong>Das</strong>s solch bekannte Bands in ein<br />
auf 120 Plätze begrenztes Zimmer<br />
im beschaulichen Bernbeuren<br />
auftreten, liegt nicht nur am unvergleichlichen<br />
Charme der Käsküche<br />
– Michael Schilling arbeitete<br />
viele Jahre als Kulturleiter, Veranstaltungsmanager<br />
sowie im Event-<br />
Marketing, kennt daher die Kulturszene,<br />
hat gute Kontakte. Und<br />
so kam auch der Deal mit Florian<br />
Paul und der „Kapelle der letzten<br />
Hoffnung“ zustande. Paul, erst 25,<br />
gilt als Geschichtenerzähler. Als<br />
einer, der von großen Themen in<br />
kleinen Ereignissen spricht. Vom<br />
Leben, von der Liebe, von Einsamkeit.<br />
Seine Stimme: Rauchig. Seine<br />
Gesten: Groß wie die eines alten<br />
Trinkers am Tresen. Und all das<br />
wird klanglich untermalt von Flurin<br />
Mück am Schlagzeug, Giuliano<br />
Loli am Keyboard, Nils Wrasse am<br />
Saxophon und Susi Lotter am Bass<br />
– vier Berufsmusiker, die unter anderem<br />
auch Mitglieder in anderen<br />
namhaften Bands sind. Zum Beispiel<br />
in der von Mark Forster, oder<br />
bei Dreiviertelblut. „Sie stehen <strong>für</strong><br />
einen unvergleichlich vielschichtigen,<br />
energetischen Sound“, zitiert<br />
Aus Käse wurde Kultur: So sieht die Bernbeurer Käsküche heute aus.
Michael Schilling aus dem Programm<br />
der Gruppe. Ein Mix aus<br />
Nostalgie und Moderne, aus Melancholie<br />
und purer Lebensfreude.<br />
„Ihre Konzerte sind Erholung,<br />
Befreiung, Sehnsuchtsort und Gedankenanstoß,<br />
sind Theater und<br />
Cluburlaub.“ Wild, verträumt, virtuos,<br />
wunderschön.<br />
Zu Gast bei Inas Nacht<br />
<strong>Das</strong> jüngste Album der fünf Musiker<br />
heißt „Auf Sand gebaut“,<br />
mit dem Paul, Mück, Loli, Wrasse<br />
und Lotter derzeit auf Tour durch<br />
ganz Deutschland und die Schweiz<br />
unterwegs sind – und im Zuge<br />
dessen auch Halt an der Füssener<br />
Straße 24 in Bernbeuren machen.<br />
Genau genommen am Freitagabend,<br />
31. <strong>März</strong>. Einlass: 19 Uhr.<br />
Beginn: 20 Uhr. Tickets <strong>für</strong> 16 Euro<br />
pro Person sind ausschließlich via<br />
E-Mail unter mail@kaeskuechebernbeuren.de<br />
zu ergattern.<br />
<strong>Das</strong> Konzert ist begrenzt auf 120<br />
Besucher. Es gibt Getränke, keine<br />
> > > EXKLUSIV: TICKETS ZU GEWINNEN!<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost exklusiv 2 x 2 Karten <strong>für</strong><br />
das heißbegehrte Wohnzimmerkonzert am Freitag, 31. <strong>März</strong>, um<br />
20 Uhr (Einlass: 19 Uhr) in der kultigen Käsküche, Füssener Straße<br />
24, in Bernbeuren. Schicken Sie uns bis Mittwoch, 15. <strong>März</strong>, eine<br />
Postkarte mit dem Stichwort „Kapelle der letzten Hoffnung“ an<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an<br />
info@<strong>altlandkreis</strong>.de. Unter allen Einsendungen entscheidet das<br />
Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Viel Erfolg!<br />
Speisen. Und es ist auch <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche in Begleitung<br />
ihrer Eltern geeignet. „Unser familieninternes<br />
Kredo lautet: Wenn<br />
wir eine Band buchen, dann muss<br />
sie uns allen gleich gut gefallen.“<br />
Papa, Mama und <strong>den</strong> vier Mädels<br />
im Alter von fünf bis 16 Jahren. Insofern<br />
ist allein deshalb eine vielversprechende<br />
Kulturveranstaltung<br />
<strong>für</strong> Alt und Jung garantiert.<br />
Und eine, die es in Bernbeuren<br />
und Umgebung so nur sehr selten<br />
gibt. Wer trotzdem noch unentschlossen<br />
ist: Florian Paul und<br />
die „Kapelle der letzten Hoffnung“<br />
haben jüngst ein zum neuen Album<br />
passen<strong>den</strong> Musikfilm veröffentlicht.<br />
Und waren vor wenigen<br />
Monaten zu Gast bei Inas Nacht,<br />
unter anderem nachzuschauen in<br />
der ARD-Mediathek oder auf You-<br />
Tube. Dabei auffallend: Die rauchige<br />
Stimme von Florian Paul, die in<br />
Bernbeurens Käsküche sicherlich<br />
noch intensiver unter die Haut<br />
geht.<br />
js<br />
HYDROJET MASSAGE<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Für Gerechtigkeit, Mamas<br />
und an Krebs Erkrankte<br />
Lernpaten <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche gesucht<br />
Weilheim-Schongau | Die negativen<br />
Auswirkungen von<br />
Ukraine-Krieg und Corona<br />
spiegeln sich in hiesigen<br />
Schulen wider: „Seit Ausbruch<br />
des Kriegs in der Ukraine gibt<br />
es in unserem Landkreis viele<br />
schulpflichtige Kinder und<br />
Jugendliche, die ihr Land verlassen<br />
mussten“, sagt Integrationslotsin<br />
Claudia Neuner-Dietsch. „Sie sollen sich<br />
in unseren Schulen integrieren, was eine besondere<br />
Herausforderung darstellt, daher brauchen sie<br />
unsere Unterstützung beim Ankommen.“ Darüber<br />
hinaus gäbe es durch coronabedingte Unterrichtsausfälle<br />
und damit verbun<strong>den</strong>em Homeschooling<br />
bei vielen Kindern und Jugendlichen Lernlücken, die<br />
unbedingt aufgeholt wer<strong>den</strong> sollten. „Besonders<br />
betroffen sind dabei Kinder<br />
und Jugendliche in sozial benachteiligten<br />
Familien“, so<br />
Neuner-Dietsch. Eine Lösung<br />
des Problems könnten Lernpaten<br />
sein – zum Beispiel<br />
Lehrkräfte im Ruhestand, ältere<br />
Schüler oder Menschen<br />
mit Nachhilfeerfahrung, die<br />
auf freiwilliger Basis Kinder<br />
und Jugendliche beim Lernen unterstützen.<br />
Wer sich ein solches Engagement vorstellen kann,<br />
darf sich jederzeit bei Ehrenamtskoordinatorin<br />
Utta Pollmeier (0881/ 681 1519 oder ehrenamt@<br />
lra-wm.bayern.de) oder Integrationslotsin Claudia<br />
Neuner-Dietsch (0881 / 681 1669 oder<br />
c.neuner-dietsch@lra-wm.bayern.de)<br />
mel<strong>den</strong>.<br />
js<br />
Hans Well & Wellbappn im Haus der Vereine – Karten zu gewinnen<br />
Hohenpeißenberg | Die Geschwister Well sind seit<br />
Jahrzehnten ein Inbegriff <strong>für</strong> bayerische Volksmusik<br />
und hochklassiges Kabarett – die Biermöslblosn<br />
war oft im Weilheim-Schongauer Landkreis<br />
zu Gast, begeisterte mit Musik, Gesang, Text. Am<br />
Samstag, 25. <strong>März</strong>, dürfen sich Kulturinteressierte<br />
auf ein weiteres Schmankerl aus dem Hause Well<br />
freuen: Hans Well und seine Wellbappn (www.<br />
hans-well.de) Jonas, Sarah, Tabea kommen an diesem<br />
Tag nach Hohenpeißenberg ins Haus der Vereine,<br />
Nordstraße 3. Geplant ist ein Benefizkonzert<br />
zugunsten der Krebs-Selbsthilfegruppe Schongau.<br />
Vorverkaufskarten <strong>für</strong> 20 Euro bei Emmi Schäffler,<br />
Anton-Pröbstl-Straße 10, in Hohenpeißenberg, sowie<br />
telefonisch unter 08805 / 735 oder per E-Mail:<br />
schaefflersepp@web.de. Einlass am Tag des Konzerts<br />
ist um 18.30 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. js<br />
KONZERTKARTEN ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>altlandkreis</strong>“ verlost 1 x 2<br />
Karten. Schicken Sie uns bis 15. <strong>März</strong> eine Postkarte<br />
mit dem Stichwort „Wellbappn“ an „altland-<br />
kreis“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine<br />
E-Mail an info@<strong>altlandkreis</strong>.de. <strong>Das</strong> Los<br />
entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg.<br />
22 | <strong>altlandkreis</strong>
Jugendschöffen gesucht<br />
Weilheim | Lust, am Amtsgericht Weilheim<br />
sowie am Landgericht München II<br />
als Vertreter des Volkes an der Rechtsprechung<br />
in Strafsachen teilzunehmen? Für die Amtszeit<br />
von 2024 bis 2028 sucht der Landkreis Weilheim-Schongau<br />
ab sofort Jugendschöffen. In<br />
Frage kommen Männer und Frauen im Alter<br />
zwischen 25 und 69 Jahren, die in Besitz der<br />
Deutschen Staatsangehörigkeit und der deutschen<br />
Sprache mächtig sind. Außerdem von<br />
Wichtigkeit: Soziale Kompetenz, Lebenserfahrung<br />
und Menschenkenntnis. Interessenten<br />
müssen ihre Bewerbung bis spätestens<br />
Freitag, 24. <strong>März</strong>, an das Landratsamt Weilheim-Schongau,<br />
Amt <strong>für</strong> Jugend und Familie,<br />
Pütrichstraße 10, in 82362 Weilheim richten.<br />
Bewerbungsformulare und nähere Infos hält<br />
Christina Schmid vom Amt <strong>für</strong> Jugend und<br />
Familie unter 0881 / 681 1339 bereit.<br />
Oder die Internetseite www.<br />
weilheim-schongau.de.<br />
js<br />
Hebammensprechstunde<br />
Weilheim | Junge Mütter haben bis zum zehnten<br />
Tag nach der Geburt einen gesetzlichen Anspruch<br />
darauf, mindestens einmal täglich Besuch von einer<br />
Hebamme zu bekommen. Viele erfahren davon<br />
jedoch erst unmittelbar nach der Geburt, haben es<br />
schwer, kurzfristig Termine zu bekommen. <strong>Das</strong> Gesundheitsamt<br />
im Landkreis Weilheim-Schongau<br />
wirkt dieser Problematik nun entgegen, bietet je<strong>den</strong><br />
Donnerstag von 10 bis 12 Uhr im Gesundheitsamt<br />
Weilheim, Eisenkramergasse 11 (2. Stock), kostenlose<br />
Hebammensprechstun<strong>den</strong> an. „Für die Frauen stellen<br />
sich in <strong>den</strong> Wochen vor und nach der Entbindung<br />
zahlreiche Fragen, bei <strong>den</strong>en sie vertrauensvolle und<br />
individuelle Hilfe benötigen“, sagt Magdalena Graml<br />
von der Hebammen-Koordinationsstelle im Gesundheitsamt.<br />
Vorsorge, Schwangerschaftsbeschwer<strong>den</strong>,<br />
Wochenbettbetreuung oder Stillen seien unter<br />
anderem drängende Themen. Nähere Infos und<br />
Terminvereinbarungen telefonisch unter<br />
0881 / 681 1797 oder via E-Mail: heitsfoerderung@lra-wm.bayern.de. gesundjs<br />
alle <strong>Ausgabe</strong>n online unter<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Allerlei Literarisches – die Gewinner<br />
Altlandkreis | Der „Fest-Täg und Alte-Bräuch-<br />
Kalender“ ging an Karl Peter aus Issing, Markus<br />
Probst aus Reichling und Reinhold Kernbach<br />
aus Wildsteig. „Dunkle Schluchten“ von Best-<br />
sellerautorin Nicola Förg an Birgit Nübler aus Eberfing, Roswitha<br />
Pröbstl aus Schwabsoien und Tanja Unsinn aus Rott. „Erdfunkstelle<br />
Raisting – der weite Weg ins All“ an Margit Scholz aus Burggen und<br />
Marianne Sponagl aus Füssen. Und das neue „Lech-Isar-Land“<br />
an Josef Arnold aus Burggen, Renate Frank aus Schwabsoien<br />
und Renate Paschke aus Peiting. Gratulation!<br />
js<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 23
Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />
Wir suchen <strong>für</strong> unseren Standort<br />
Schongau ab sofort:<br />
Schupfnudeln und<br />
Spätzle mit Bärlauch<br />
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Bei Fragen ist Carina Zapf gerne <strong>für</strong> Dich da:<br />
0151 1617 4490.<br />
Altlandkreis | Sobald der Schnee<br />
wegschmilzt und die Sonne anfängt,<br />
etwas kräftiger zu scheinen,<br />
spitzelt er bereits im Uferbereich<br />
von Bächen aus dem fruchtbaren<br />
Bo<strong>den</strong> hervor: Die Rede ist vom<br />
Bärlauch, der im <strong>Pfaffenwinkel</strong> in<br />
fast allen naturbelassenen Winkeln<br />
wächst und gedeiht. „Er gehört<br />
zu <strong>den</strong> Wildkräutern, die wir<br />
im Frühjahr als erstes ernten können“,<br />
bekräftigt Hauswirtschaftsmeisterin<br />
Silvia Schlögel. Doch<br />
aufgepasst: Bärlauch kann auch<br />
leicht verwechselt wer<strong>den</strong> mit <strong>für</strong><br />
uns Menschen giftigen Pflanzen,<br />
oder besser gesagt deren Blättern.<br />
Herbstzeitlose, Schneeglöckchen<br />
und Maiglöckchen sind nur drei<br />
Beispiele. „Am einfachsten ist<br />
Bärlauch an seinem intensiven,<br />
knoblauchähnlichen Geruch zu<br />
erkennen.“ Und an seinen breiten,<br />
ovalen, fast schon dunkelgrünen<br />
Blättern, die stets an nur einem<br />
Stängel wachsen. Zudem ist die<br />
Unterseite der Blätter mattfarben,<br />
der Stängel dreikantig und innen<br />
hohl, außerdem knackt es beim<br />
Knicken des Bärlauch-Blattes.<br />
Wer ihn erkennt, kann ihn feingeschnitten<br />
aufs Butterbrot streuen,<br />
mit Tomaten und Fetakäse zu<br />
gekochten Nudeln geben, oder zu<br />
einer leckeren Paste mit Öl und<br />
Salz oder zu Pesto mit Öl, Nüssen<br />
und Käse verarbeiten – beides hält<br />
sich, aufbewahrt im Schraubglas<br />
und Kühlschrank, über einige Monate.<br />
Abgesehen davon wirkt Bärlauch<br />
blutdrucksenkend, blutverdünnend<br />
und weckt dank üppigem<br />
Vitamin- und Mineralstoffgehalt<br />
24 | <strong>altlandkreis</strong><br />
im wahrsten Sinne Bärenkräfte.<br />
Wer Zeit und Lust dazu hat, kann<br />
diese auch in etwas aufwändigeren,<br />
fast noch leckereren Gerichten<br />
verbauen: Bettina Eder, Christine<br />
Schilcher und Silvia Schlögel<br />
empfehlen zum Start in die neue<br />
Saison Bärlauch-Schupfnudeln,<br />
Bärlauch-Krautspätzle und Grüne<br />
Röllchen.<br />
Bärlauch-Schupfnudeln<br />
ZUTATEN:<br />
500 g mehligkochende<br />
Kartoffeln<br />
ca. 100 g Mehl<br />
1 EL Grieß<br />
3-4 EL gehackter Bärlauch<br />
1 Ei<br />
Salz, Pfeffer<br />
Rapsöl zum Ausbacken<br />
Zum Anrichten:<br />
200 g kleine Tomaten<br />
200 g Fetakäse<br />
1 EL Rapsöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG: Die Kartoffeln in<br />
der Schale weichkochen. Schälen<br />
und sofort durch eine Kartoffelpresse<br />
drücken. Abkühlen lassen.<br />
Die restlichen Zutaten zu <strong>den</strong> Kartoffeln<br />
geben und zu einem Teig<br />
verkneten.<br />
Aus dem Teig eine Rolle formen<br />
und in kleine Stücke schnei<strong>den</strong>.<br />
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche<br />
daraus Schupfnudeln formen. In<br />
reichlich heißem Öl portionsweise<br />
rundum goldbraun ausbacken.<br />
Die Tomaten waschen und vierteln.<br />
Den Fetakäse würfeln. Beides<br />
im heißen Öl kurz anbraten. Würzen<br />
und mit <strong>den</strong> Schupfnudeln<br />
anrichten.<br />
Bärlauch-Krautspätzle<br />
ZUTATEN:<br />
Spätzleteig:<br />
60 g Bärlauch<br />
6 Eier<br />
1 TL Salz<br />
500 g Mehl
Sauerkraut:<br />
200 g Wammerl roh geräuchert<br />
1 Zwiebel<br />
1 EL Rapsöl<br />
500 g Sauerkraut<br />
100 ml Gemüsebrühe<br />
Salz, Pfeffer,<br />
gemahlener Kümmel<br />
100 g Sahne<br />
Zum Anrichten:<br />
2–4 dünne Scheiben roh<br />
geräuchertes Wammerl<br />
1 EL gehackter Bärlauch<br />
ZUBEREITUNG: Den Bärlauch waschen<br />
und mit 150 ml Wasser mit<br />
einem Stabmixer pürieren. Mit Eiern<br />
und Salz zum Mehl geben und<br />
mit <strong>den</strong> Knethaken einen Spätzleteig<br />
herstellen. Der Teig sollte zäh<br />
reißend sein. Kurz ruhen lassen.<br />
In einem großen Topf reichlich<br />
Salzwasser zum Kochen bringen<br />
und <strong>den</strong> Teig mit einem Spätzlehobel<br />
portionsweise in das kochende<br />
Wasser hobeln. Wenn die Spätzle<br />
an die Wasseroberfläche kommen,<br />
sind sie fertig. Die Spätzle sofort<br />
mit einem Sieb entnehmen und<br />
abtropfen lassen.<br />
Für das Sauerkraut das Wammerl<br />
fein würfeln. Die Zwiebel schälen<br />
und klein schnei<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Wammerl<br />
im heißen Öl anbraten, die<br />
Zwiebel zufügen und kurz mitbraten.<br />
<strong>Das</strong> Kraut dazugeben und<br />
kurz mitdünsten. Die Brühe unterrühren<br />
und würzen. Zugedeckt ca.<br />
30 Minuten bei schwacher Hitze<br />
köcheln lassen.<br />
Die Spätzle unter das Kraut mischen<br />
und mit der Sahne aufgießen.<br />
Weitere 5 Minuten köcheln<br />
lassen.<br />
In der Zwischenzeit die Wammerlscheiben<br />
knusprig braten,<br />
mit dem Bärlauch auf<br />
die Krautspatzn geben und<br />
servieren.<br />
Grüne Röllchen<br />
ZUTATEN:<br />
Pfannkuchen:<br />
40 g Bärlauch<br />
80 ml Milch<br />
150 g Mehl<br />
2 Eier<br />
150 ml Milch<br />
Salz<br />
Rapsöl zum Ausbacken<br />
Füllung:<br />
200 g Frischkäse<br />
100 g Hüttenkäse<br />
Salz, Pfeffer<br />
½ rote Paprikaschote<br />
1 Frühlingszwiebel<br />
1 Essiggurke<br />
1 EL gehackter Bärlauch<br />
ZUBEREITUNG: Den Bärlauch waschen,<br />
putzen und die Stiele entfernen.<br />
Mit 80 ml Milch pürieren.<br />
Mit <strong>den</strong> restlichen Zutaten zu einem<br />
Pfannkuchenteig verarbeiten.<br />
In heißem Öl dünne Pfannkuchen<br />
ausbacken. Auskühlen lassen.<br />
Für die Füllung <strong>den</strong> Frischkäse<br />
mit dem Hüttenkäse mischen und<br />
pikant würzen. Die Pfannkuchen<br />
damit bestreichen.<br />
Die Paprikaschote waschen, putzen<br />
und fein würfeln. Die Frühlingszwiebel<br />
putzen, waschen und fein<br />
schnei<strong>den</strong>. Die Essiggurke fein<br />
würfeln. <strong>Das</strong> Gemüse und <strong>den</strong> Bärlauch<br />
über <strong>den</strong> Frischkäse streuen<br />
und die Pfannkuchen aufrollen.<br />
<strong>Das</strong> Ganze <strong>für</strong> mindestens 1 Stunde<br />
kühl stellen.<br />
Vor dem Servieren die Röllchen in<br />
Scheiben schnei<strong>den</strong>.<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 25
Wieskirche und Wessobrunner Kloster im Maßstab 1:87<br />
Weltkultur in verblüffender Echtheit<br />
Akute Verwechslungsgefahr: Die Wieskirche in Miniatur.<br />
Der originalgetreue Nachbau des Wessobrunner Klosters samt tenfest im Innenhof war Ernst Blanks erstes Großprojekt in<br />
Trach-<br />
Miniatur.<br />
Wessobrunn | Ein junger Bursch<br />
mit Blumenstrauß in der Hand<br />
kraxelt klammheimlich eine Holzleiter<br />
hinauf, möchte seine im<br />
ersten Stock wohnende Traumfrau<br />
erobern. Zimmerer, <strong>den</strong>en<br />
beim Dachdecken auf <strong>den</strong> letzten<br />
Quadratmetern das Material ausgeht.<br />
Doch Nachschub ist bereits<br />
in Sicht – ein Ochsen-Fuhrwerk<br />
voller neuer Schindelbretter, wenige<br />
hundert Meter vom Bauernhof<br />
entfernt. Blasmusikanten in<br />
schwarzer Lederhose, grüner Joppe<br />
und Miesbacher Hut, die am<br />
Ausgangsbereich der Wieskirche<br />
<strong>für</strong> ein frisch getrautes Brautpaar<br />
zünftig aufspielen. Wilderer, die<br />
bei Einbruch der Dunkelheit samt<br />
Beute und Gewehr auf <strong>den</strong> Schultern<br />
durch tiefverschneite Winterlandschaft<br />
stapfen und im „Zum<br />
Wuiderer“ auf aufgeheizten Kachelofen<br />
und kräftige kulinarische<br />
Stärkung hoffen. Schuhsohlenabdrücke<br />
eines Pfarrers in fluffigem<br />
Neuschnee, der ausgerechnet<br />
zur Christmette an Heiligabend<br />
verschlafen hat und nun in Windeseile<br />
vom Pfarrhaus zur Kirche<br />
hinaufschreitet – die Gläubigen<br />
warten bereits ungeduldig. Plattler<br />
und Dreherinnen in Volltracht,<br />
die im Innenhof des Wessobrunner<br />
Klosters einen Tanz aufführen.<br />
Wenige Meter daneben: Einer, der<br />
bereits am helllichten Nachmittag<br />
zu tief ins Glas geschaut hat, sich<br />
übergibt. Aber auch friedlich vor<br />
sich in grasendes Jungvieh, oder<br />
Pferde unterschiedlicher Rassen,<br />
zum Beispiel Süddeutsches Kaltblut,<br />
die sich an saftigem Grün<br />
erfreuen, oder unter schattenspen<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Bäumen sich vor der<br />
aggressiven Hochsommer-Sonne<br />
schützen. Oder ein Angler, der auf<br />
einem Baumstamm sitzt und ein<br />
mit frisch gefällten Fichten, Schaf,<br />
Hund und vollen Milchkannen bela<strong>den</strong>es<br />
Floß beobachtet, das von<br />
drei kräftigen Männern flussab-<br />
wärts gelenkt wird. Ein liebtes Paar, das sich zwischen ho-<br />
frischverhen<br />
Bäumen und dichtem Gebüsch<br />
unbeobachtet fühlt und auf einer<br />
ausgebreiteten Picknick-Decke<br />
wild übereinander herfällt. umtollende Kinder.<br />
Her-<br />
Schwimmende<br />
Entenpärchen mit Küken. Ein alter<br />
Bauer, der mit Pfeife im Mund der<br />
jüngeren Generation beim Arbeiten<br />
zuschaut. Taubenschläge und<br />
ein von Hand angelegter Bauerngarten.<br />
Ein Hufschmied beim<br />
Beschlagen eines Hengstes. Und<br />
immer wieder: König Ludwig II. in<br />
seiner blauen Uniform sowie eine<br />
hübsche Schwarzhaarige in rotem<br />
Cocktailkleid.<br />
Bauernhäuser, Fürstentrakt<br />
und Tassilolinde<br />
„Ich bin halt schon immer ein riesengroßer<br />
Fan von anno dazumal,<br />
von bayerischer Tradition und altehrwürdigem<br />
Handwerk, von unserer<br />
wunderschönen Landschaft<br />
und unseren tollen Sehenswürdigkeiten“,<br />
sagt Ernst Blank, der sich<br />
ein Grinsen in diesem Moment<br />
nicht verkneifen kann. Bereits im<br />
Kindesalter interessierte sich der<br />
gelernte Schreiner und spätere<br />
Inhaber einer Metallbaufirma <strong>für</strong><br />
26 | <strong>altlandkreis</strong>
Modellbau. Zunächst <strong>für</strong> Flieger<br />
und Autos. <strong>Das</strong>, was er heute im<br />
ersten Stock seines gemütlichen<br />
Holzhauses im Maßstab 1:87 aufbewahrt,<br />
baute er allerdings erst<br />
wesentlich später. Sein erstes<br />
Großprojekt, umgesetzt von 2006<br />
bis 2008: <strong>Das</strong> Wessobrunner Kloster,<br />
das sich auch im echten Leben<br />
keine 400 Meter Luftlinie von seinem<br />
Zuhause befindet. Die Klosterkirche<br />
„St. Johannes der Täufer“,<br />
das große, u-förmige Gebäude<br />
samt Fürstentrakt, der Innenhof<br />
mit Brunnen und Glockenturm,<br />
die östlich des Klosters liegende<br />
Mariengrotte sowie die berühmte,<br />
unter Natur<strong>den</strong>kmal stehende<br />
Tassilolinde hat der handwerklich<br />
begabte Hobbykünstler in verblüffender<br />
Echtheit nachgebaut. Und<br />
zwar auf zusammenklappbaren<br />
Holztischen, bewusst 90 Zentimeter<br />
breit, „damit meine Ausstellung<br />
durch Türrahmen passt, mobil<br />
bleibt und so auch wo anders<br />
gezeigt wer<strong>den</strong> kann“. Damit die<br />
Halme der beflockten Gras- und<br />
Wiesenmatten nicht lieblos daliegen,<br />
sondern senkrecht nach<br />
oben „wachsen“, ist ein größerer<br />
Teil der Modellbaufläche statisch<br />
aufgela<strong>den</strong>. „Mit einem mehr als<br />
1 000 Euro teuren Spezialgerät,<br />
das ich mir Gott sei Dank von einem<br />
Modellbauspezl ausleihen<br />
durfte.“ Neben der Tassilolinde<br />
hat Ernst Blank alte Bauernhäuser<br />
(Glentleiten als Anregung), Almen<br />
und einen halb zerfallenen Stadel<br />
eigenhändig gebaut, „<strong>den</strong> ich so<br />
mal in der Nähe von Schongau<br />
im Rahmen einer Radeltour entdeckt<br />
habe“. Allein im Dach dieses<br />
Miniatur-Gebäudes stecken mehr<br />
als 1 000 filigrane, mit Cutter oder<br />
Schere zurechtgeschnittene Einzelteile<br />
aus dünnem Furnierholz, die<br />
er Stück <strong>für</strong> Stück mit Pinzette aneinanderreihte<br />
und festklebte.<br />
Interessierte dürfen<br />
vorbeischauen<br />
Neben dem Wessobrunner Kloster<br />
baute Ernst Blank auch eine<br />
märchenhafte Winterlandschaft<br />
zu Weihnachten mit Bauernhof,<br />
Wirtshaus, Pfarrhaus und Kirche.<br />
Den Königssee samt Bergmassiv<br />
von Watzmann und Jungfrau – und<br />
Sennern, die Jungvieh mittels Boot<br />
auf die gegenüberliegende Alm<br />
schiffen. Eine an Schloss Neuschwanstein<br />
angelehnte Burg, zu<br />
der sich Wanderer mit Rucksack<br />
und Teleskopstöcken einen serpentinenartigen<br />
Weg mit Felsdurchbrüchen<br />
hinaufquälen. Und,<br />
sein absolutes Prunkstück: Die<br />
Wieskirche bei Steinga<strong>den</strong>, die<br />
rein optisch von der echten nicht<br />
zu unterschei<strong>den</strong> ist. „Einerseits<br />
habe ich das große Glück, dass<br />
es noch immer Modellbauzubehör<br />
im Maßstab 1:87 von einem<br />
bayerischen Hersteller zu kaufen<br />
gibt – so kann ich meine Landschaften<br />
durch filigrane Figuren in<br />
beispielsweise Tracht oder Zunfthosen<br />
zum Leben erwecken.“ Was<br />
Landschafts- und Gebäudebau an<br />
sich betrifft, ist Ernst Blank jedoch<br />
derart detailversessen, dass ihm<br />
Bausätze oder anderweitig zugekauftes<br />
Zubehör wie Dachplatten<br />
oder Hauswände meist nicht echt<br />
genug sind, er sie insofern komplett<br />
eigenhändig erfindet und<br />
aufbaut. „Allein das Dach der<br />
Wieskirche, mühsam, von Hand<br />
und in diesem Falle auch mit Hilfe<br />
meines Modellbauspezls zusammengebaut,<br />
besteht aus 10 000<br />
hauchfeinen Furnierholzschnipseln.“<br />
Die Wände und Fassa<strong>den</strong><br />
der Wieskirche bestehen dagegen<br />
aus Pappe, die <strong>für</strong> mehr Stabilität<br />
mit Spachtelmasse eingeschmiert<br />
und schließlich mit weißer Modelliermasse<br />
„verputzt“ wur<strong>den</strong>. Die<br />
Struktur im Putz hat Ernst Blank<br />
wiederum mit gezieltem Pinselaufdruck<br />
hinbekommen – alles<br />
unter Zeitdruck. „Bei bestimmten<br />
Klebern hat man oft nur wenige<br />
Sekun<strong>den</strong> oder Minuten, bis sie<br />
anziehen, im Falle der Modelliermasse<br />
bleibt mir eine Stunde,<br />
was ebenfalls schnelles, sauberes<br />
und hochkonzentriertes Arbeiten<br />
voraussetzt.“ Auch die Winterlandschaft,<br />
„die im klassischen Modellbau<br />
wahnsinnig schnell verstaubt,<br />
verdreckt und nicht mehr richtig<br />
sauberzubekommen ist“, hat er<br />
komplett eigens aufgebaut, „dass<br />
ich jederzeit drüberfegen oder sogar<br />
vorsichtig staubsaugen kann“.<br />
Apropos Sauberkeit: Die meisten<br />
Modellbauer werkeln bekanntlich<br />
in Kellern, „wo es aber viel<br />
zu unrein ist, weshalb ich ganz<br />
bewusst in ein mit Naturlicht geflutetes<br />
Zimmer im ersten Stock<br />
gegangen bin“. Und diesen Raum<br />
der Modellbaukunst auch gerne<br />
<strong>für</strong> interessierte „tassilo“- und<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Leser aufsperrt.<br />
Unter 08809 / 358 ist Ernst Blank<br />
telefonisch erreichbar, zeigt nach<br />
Terminvereinbarung Wessobrunner<br />
Kloster, Wieskirche, Königssee<br />
und <strong>den</strong> mutigen Burschen beim<br />
Fensterln.<br />
js<br />
Kun<strong>den</strong>-Nr.: 2049760<br />
Auftrag: 6171049, Motiv: 1<br />
Soll-Farbigkeit: C,M,Y,K | Ist-Farbigkeit: C,M,Y,K<br />
Erstellt am: 21.04.2022 | Do. 16:46<br />
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Dieser graue Rahmen gehoert nicht zum Motiv.<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 27
Brandstatt 18 82<br />
Förster appellieren <strong>für</strong> aktiven Waldumbau<br />
Brandstatt 18<br />
Brandstatt 18 82435 Bad Bayersoien 08845/9146<br />
„Die Zeit läuft uns davon!“<br />
Weilheim-Schongau | Wälder sind geschwächt wird und somit deutlich<br />
schaft und Forsten in Weilheim,<br />
anfälliger <strong>für</strong> Insektenbefall unter anderem zuständig <strong>für</strong> das<br />
andstatt 18 82435 Bad Bayersoien 08845/9146wertvolle Klimaschützer – die Nadeln<br />
und Blätter der Bäume filtern ist. Erste abschreckende Beispiele<br />
in anderen Regionen Bayerns Bayern“.<br />
Projekt „Initiative Zukunftswald<br />
Brandstatt 18<br />
82435 Bad Bayersoien<br />
08845/9146<br />
klimaschädliches Kohlendioxid<br />
aus der Luft, spalten es in Kohlenstoff<br />
und Sauerstoff, speichern bereits gegeben – im Franken-<br />
Weißtanne<br />
hatte es die vergangenen Jahre<br />
Brandstatt 18 82435 Bad Bayersoien 08845/9146<br />
<strong>den</strong> Kohlenstoff und geben nur wald beispielsweise sind tausende<br />
Hektar Fichten einem massiven<br />
anstelle von Fichten<br />
<strong>den</strong> reinen Sauerstoff wieder an<br />
die Luft ab. Darüber hinaus dienen<br />
Wälder als wertvoller Lebensraum<br />
<strong>für</strong> Pflanzen und Tiere, liefern uns<br />
Menschen <strong>den</strong> hochwertigen und<br />
Borkenkäferbefall zum Opfer gefallen.<br />
„Forstarbeiter aus unserer<br />
Region haben dort gearbeitet<br />
und vor lauter Entsetzen nur noch<br />
Um zu demonstrieren, wie so ein<br />
hiesiger Wald der Zukunft aussehen<br />
kann, sind Markus Blacek und<br />
Sonja Scheurer mit „<strong>altlandkreis</strong>“-<br />
nachwachsen<strong>den</strong> Rohstoff Holz, <strong>den</strong> Kopf geschüttelt“, sagt Sonja<br />
aus dem langlebige Häuser mit Scheurer, als Försterin im Weilheimer<br />
Redakteur Johannes Schelle in einen<br />
Wald nahe des Wessobrunner<br />
herausragen<strong>den</strong> Dämmeigenschaften<br />
Amt <strong>für</strong> Ernährung, Land-<br />
Ortsteils Schellschwang gefahren –<br />
gebaut, sturmstabile Dächer<br />
gezimmert und urgemütliche<br />
Möbel geschreinert wer<strong>den</strong>. Und<br />
wirtschaft und Forsten, zuständig<br />
<strong>für</strong> die Revierleitung Schongau-<br />
Ost. Ihre Sorge: Obwohl die Gefahr<br />
in diesem Falle handelt es sich um<br />
<strong>den</strong> Privatwald von Sonja Scheurer,<br />
„<strong>den</strong> wir vor zwölf Jahren<br />
des Fichtenwaldsterbens angefangen haben, zukunftsfähig<br />
FlipFlop und Hausschuhe nach Maß<br />
talisierung gefangene Menschen seit drei Jahrzehnten bekannt ist, umzubauen“. Im Schatten rund<br />
FlipFlop u<br />
er ist <strong>für</strong> im Hamsterrad der Digi-<br />
FlipFlop und Einlagen Hausschuhe nach Maß<br />
nach Maß<br />
ein wichtiger Kraft- und Erholungsort.<br />
Durch die wissenschaftpellieren<br />
und animieren, Wälder ge, rund zwei bis drei Meter hohe E<br />
Experten immer wieder dazu ap-<br />
50 Jahre alter Fichten: Jede Men-<br />
FlipFlop Einlagen und Schuhreparatur<br />
Hausschuhe nach Maß nach Maß<br />
Einlagen Schuhreparatur nach Maß<br />
lich belegte Klimaerwärmung ist zukunftsfähiger zu gestalten, geht Weißtannen. „Die Tanne wurzelt<br />
Neubesohlung Schuhreparatur<br />
die Existenz von Wäldern jedoch Waldumbau nur sehr schleppend tiefer, hat insofern <strong>den</strong> großen<br />
Neubesohlung massiv bedroht – auch im Landkreis<br />
Alters-<br />
Was-<br />
voran. „Wir möchten einen von Vorteil, auch bei Trockenheit an<br />
Neubesohl<br />
deiner alten<br />
Schuhe<br />
alten<br />
Gesamtfläche von gut 96600 Hektar<br />
zu rund 31000 Hektar aus Wald aus Fichten in einen Mischwald Blacek. Ein weiterer Vorteil der<br />
klassenwald mit Reinbestän<strong>den</strong> ser zu kommen“, betont Markus<br />
Schuhe<br />
besteht. Überwiegend aus Fichte, umbauen“, betont Markus Blacek Weißtanne: Sie braucht in jungen<br />
S<br />
einem vergleichsweise schnell vom Amt <strong>für</strong> Ernährung, Landwirt-<br />
Jahren weniger Sonnenlicht als<br />
wachsen<strong>den</strong> Wirtschaftsbaum,<br />
der bereits seit 1858 und noch<br />
intensiver nach dem Ersten Weltkrieg<br />
gezielt und flächendeckend<br />
von Menschenhand als Reinkultur<br />
angebaut wurde. Damaliges Ziel:<br />
Maximaler wirtschaftlicher Ertrag.<br />
Heute, rund 150 Jahre später, sind<br />
die hiesigen Waldbö<strong>den</strong> aufgrund<br />
höherer Durchschnittstemperaturen<br />
und weniger Niederschlägen<br />
insgesamt trockener. <strong>Das</strong> wiederum<br />
führt dazu, dass die ohnehin<br />
sehr flach wurzelnde Fichte zu<br />
wenig Wasser bekommt, dadurch<br />
Die Vielfalt macht's: Insbesondere die Weißtanne gilt als zukunftsfähig,<br />
Vorher Nachher<br />
kommt mit Trockenheit und weniger Niederschlag gut klar.<br />
N<br />
28 | <strong>altlandkreis</strong><br />
TANNE<br />
BUCHE<br />
BERGAHORN<br />
EIBE<br />
EICHE<br />
Br<br />
Vorher<br />
Vorher<br />
Nachher<br />
Nachher<br />
Brandstatt 18 82435 Bad Bayersoien 08845/9146<br />
08845/9146<br />
Bayersoien Bad 82435 18 Brandstatt<br />
FlipFlop und nach Einlagen Maß<br />
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Schuhreparatur nach<br />
nach Maß<br />
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FlipFl<br />
FlipFlop und Hausschuhe nach Maß<br />
Schuhreparatur<br />
nach Maß<br />
Schuhreparatur<br />
Einlagen<br />
Neubeso<br />
Neubesohlung deiner alten<br />
Neubesohlung deiner alten<br />
Schuhe<br />
Schuhe<br />
Vorher Nachher<br />
Vorher Nachher
So kann ein zukunftsfähiger Mischwald aussehen: Markus Blacek (re.)<br />
im Musterbestand von Försterin Sonja Scheurer (li.).<br />
alle anderen Baumarten, wächst<br />
im Vergleich zur Fichte auch im<br />
Schatten anderer Bäume vergleichsweise<br />
rasch und in Summe<br />
auch nicht weniger schnell<br />
als die Fichte. Obendrein sei auch<br />
das Holz der Tanne als Baumaterial<br />
ähnlich gut geeignet wie das<br />
der Fichte. Was aber nicht heißt,<br />
dass alle hiesigen Fichtenbestände<br />
durch die Weißtanne ersetzt<br />
wer<strong>den</strong> sollen. Ganz im Gegenteil<br />
sogar: „Je größer die Vielfalt der<br />
Baumarten auf ein und derselben<br />
Fläche ist, desto geringer ist die<br />
Gefahr großflächiger Schä<strong>den</strong>“,<br />
sagt Markus Blacek. Falle eine<br />
Baumart beispielsweise durch<br />
Käferbefall aus, seien in einem<br />
gemischten Wald noch genügend<br />
andere Baumarten da, um die<br />
vielfältige Funktion eines Waldes<br />
aufrechtzuerhalten. Daher wachsen<br />
zwischen Fichten und Tannen<br />
im Musterbestand von Sonja<br />
Scheurer auch Schwarzerlen. „Ein<br />
Laubbaum, der mit feuchterem<br />
Bo<strong>den</strong> gut zurechtkommt.“ Aber<br />
auch Buchen, Eichen, Birken,<br />
Ebereschen, Bergahorne, Vogelkirschen<br />
und Hainbuchen fin<strong>den</strong><br />
sich im rund ein Hektar großen<br />
Musterbestand von Sonja Scheurer<br />
wieder – insofern handelt es sich<br />
um einen Mischwald mit mindestens<br />
zehn verschie<strong>den</strong>en Baumarten<br />
samt Schwerpunkt Weißtanne,<br />
die mit der Klimaerwärmung die<br />
kommen<strong>den</strong> Jahre und Jahrzehnte<br />
aller Voraussicht nach besser klarkommen<br />
wird als die Fichte.<br />
Fördergelder und<br />
kostenlose Beratung<br />
Grundsätzlich kann Waldumbau<br />
auf drei Arten umgesetzt wer<strong>den</strong>:<br />
Durch Naturverjüngung – in<br />
diesem Falle regelt die Natur <strong>den</strong><br />
Großteil des Waldumbaus selbst,<br />
entscheidet sozusagen, welche<br />
Bäume sich an welchem Standort<br />
am wohlsten fühlen und ohne<br />
Mensch und Maschine aus dem<br />
Bo<strong>den</strong> sprießen. „Wobei es auch<br />
in Naturverjüngung nötig sein<br />
kann, punktuell zu pflanzen und<br />
zu pflegen, um die gewünschte<br />
Vielfalt zu gewährleisten.“ Durch<br />
aktive Pflanzung auf bereits freien<br />
Flächen. Oder durch gezielte<br />
Pflanzung unter <strong>den</strong> Schirm von<br />
Altbäumen, wo zuvor meist eine<br />
Durchforstung stattgefun<strong>den</strong> hat.<br />
„Aktiver Waldumbau heißt auch,<br />
dass ich mich in einem gut gepflegten<br />
und gesun<strong>den</strong> Wald<br />
umschaue, um ihn punktuell zukunftsfähiger<br />
zu gestalten“, sagt<br />
Sonja Scheurer. Hier und da auch<br />
mal eine 40 bis 50 Jahre alte<br />
Fichte entnehmen und als Bau-<br />
oder Möbelholz verwen<strong>den</strong>, um<br />
an deren dann gelichteten Stelle<br />
Weißtannen zu pflanzen, oder einen<br />
Baum fällen, damit andere,<br />
klimastabilere Baumarten mehr<br />
Licht <strong>für</strong> besseres Wachstum bekommen,<br />
sei keine Schande, sondern<br />
wichtig. „Wo letztlich welche<br />
Baumart in welcher Menge am<br />
idealsten geeignet ist, muss stets<br />
individuell entschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> –<br />
in sumpfigeren Filzgebieten<br />
braucht es andere Baumarten als<br />
auf kiesigeren Hügeln“, sagt Sonja<br />
Scheurer, die an dieser Stelle das<br />
wohl wichtigste Thema überhaupt<br />
anspricht: Kostenlose Vor-Ort-<br />
Beratungen <strong>für</strong> Privatwaldbesitzer<br />
(Internet: www.aelf-wm.bayern.<br />
de; Telefon: 0881 / 9940; E-Mail:<br />
poststelle@aelf-wm.bayern.de).<br />
„Waldbesitzer dürfen sich wirklich<br />
jederzeit bei uns im Amt mel<strong>den</strong>.“<br />
Und erfahren im Zuge dessen auch<br />
von Fördermöglichkeiten. Für Naturverjüngung<br />
gibt’s bis zu 1200<br />
Euro pro Hektar an staatlichem<br />
Zuschuss, <strong>für</strong> proaktiven, gezielten<br />
Waldumbau rund drei Euro pro<br />
Setzling. „Womit die Kosten der<br />
Setzlinge in jedem Falle gedeckt<br />
sind“, sagt Sonja Scheurer, die einen<br />
weiteren wichtigen Punkt anspricht:<br />
„Waldumbau auf großer<br />
Fläche braucht eine angepasste<br />
Rehwilddichte – nur wenn sie<br />
nicht verbissen wer<strong>den</strong>, können<br />
sich klimastabile Altbäume natürlich<br />
verjüngen.“ Im Idealfall ist<br />
ein Wald so bunt und stark, dass<br />
er Stürmen standhält und Schädlingen<br />
keine Angriffsfläche bietet,<br />
gleichzeitig aber auch wildleben<strong>den</strong><br />
Tieren ausreichend Nahrung<br />
zur Verfügung stellt. Auch Markus<br />
Blacek sieht die Chancen auf klimastabile<br />
Mischwälder, von <strong>den</strong>en<br />
Pflanzen, Tiere und Menschen<br />
gleichermaßen profitieren, als realistisch<br />
an. Man müsse sich nur<br />
dem Klimawandel anpassen. Und<br />
zwar jetzt. „Denn die Zeit läuft uns<br />
wirklich davon!“<br />
js<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 29
Auch wenn es scheint, die ganze Welt kommuniziert nur noch digital<br />
Werbung in gedruckten Medien –<br />
wertvoller <strong>den</strong>n je!<br />
Altlandkreis | Beobachtet man aktuell<br />
<strong>den</strong> Werbemarkt, stellt man<br />
fest, dass an fast allen Ecken Agenturen<br />
<strong>für</strong> Social Media aus dem<br />
Bo<strong>den</strong> sprießen, die mit schier unglaublichen<br />
Reichweiten und dem<br />
damit verbun<strong>den</strong>en Megaerfolg <strong>für</strong><br />
die Kun<strong>den</strong> werben. An Erfahrungen<br />
scheinen diese sich selbst zu<br />
überbieten, die Scheinwelt erfolgreich<br />
durchgeführter Kampagnen<br />
verspricht scheinbar doch mehr, als<br />
der tatsächlich reale und messbare<br />
Erfolg am Ende des Tages dann<br />
belegt. Unbenommen ist die Tatsache,<br />
dass scheinbar alle nur noch<br />
digital kommunizieren, und folglich<br />
stellen sich viele Unternehmer und<br />
auch Verleger die Frage: „Ist <strong>den</strong>n<br />
gedruckte Werbung überhaupt<br />
noch zeitgemäß? Oder ist sie schon<br />
tot?“ Wenn man <strong>den</strong> Blick etwas<br />
genauer auf die gedruckten Medien<br />
wirft – eines davon halten Sie gerade<br />
in Ihren Hän<strong>den</strong> – wird einem<br />
bewusst, dass sich eben nicht alles<br />
aus der Print-Welt durch ein digitales<br />
Pendant ersetzen lässt. Die<br />
Digitalisierung hat <strong>den</strong> Druck nicht<br />
ersetzt, wie es manchmal verbreitet<br />
wird. Nein, die Digitalisierung hat<br />
dem Druckerzeugnis einen völlig<br />
neuen und höheren Stellenwert<br />
zugewiesen.<br />
Höhere Wertigkeit<br />
als Social Media<br />
Sowohl die Wertigkeit als auch die<br />
Glaubwürdigkeit eines gedruckten<br />
Mediums wird vom Leser und damit<br />
auch vom potenziellen Kun<strong>den</strong><br />
um einiges höher eingeschätzt als<br />
bei schnelllebigen onlinebasierten<br />
Infos oder News. <strong>Das</strong> gedruckte<br />
Praxis Schongau<br />
Willkommen in der neuesten<br />
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30 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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Wort und die gedruckte Aussage eines<br />
Unternehmens besitzt ganz besondere<br />
Pluspunkte. In einem gedruckten<br />
Medium können Texte und<br />
Inhalte nicht einfach per Mausklick<br />
ausgetauscht, korrigiert und verändert<br />
wer<strong>den</strong>, sondern<br />
sie müssen stichhaltig im Vorfeld<br />
recherchiert wer<strong>den</strong>, bevor sie in<br />
die Druckmaschine wandern. Eine<br />
völlig andere Verantwortung steht<br />
hinter einem gedruckten Text. Diese<br />
höhere Glaubwürdigkeit und<br />
das damit verbun<strong>den</strong>e Vertrauen<br />
färben auch auf die in einem solchen<br />
Medium werben<strong>den</strong> Unternehmen<br />
ab. Dazu kommt im Print<br />
eine definitiv höhere Konzentration<br />
auf das, was man liest. Man surft,<br />
wischt und mailt nicht parallel mit<br />
mehreren verschie<strong>den</strong>en Apps.<br />
Wenn man ein <strong>Magazin</strong> liest, liest<br />
man ein <strong>Magazin</strong> und nimmt es<br />
mit hoher Fokussierung auf. <strong>Das</strong><br />
haptische Erlebnis eines<br />
Buchs oder einer Zeitung<br />
kommt noch hinzu, nicht nur über<br />
die Augen, auch durch das Fühlen,<br />
das Umblättern erlebt man das<br />
Medium. Die Grundeinstellung,<br />
dass Print sowohl bei der älteren<br />
als auch der jüngeren Generation<br />
immer noch „einen Wert“ hat, ergänzt<br />
dieses Erleben. Ein Wert, <strong>den</strong><br />
das Internet nicht bieten kann,<br />
von diesem Vorteil profitiert<br />
auch die gedruckte Werbung.<br />
Digital Detox in Reinkultur – das<br />
ist Print. Kein Überla<strong>den</strong> mit Informationen,<br />
sondern gezielte<br />
Aufnahme in einer Dosis, die man<br />
selbst bestimmt, und das Ganze<br />
ohne Akkulaufzeit, ohne Verlinkungen,<br />
ohne La<strong>den</strong> zwischendurch –<br />
oder gar ohne Netz. Es funktioniert.<br />
Überlegen Sie nur, wie schön es ist,<br />
in einem Restaurant eine gedruckte<br />
Speisekarte zu erhalten und<br />
nicht per QR-Code eine kaum lesbare<br />
Datei aufs Smartphone la<strong>den</strong><br />
zu müssen. Wohltuend! Und dann<br />
stellt sich<br />
auch die Frage nach der<br />
Zielgruppe.<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein<br />
gutes Beispiel<br />
Nehmen Sie als Beispiel <strong>den</strong> „<strong>altlandkreis</strong>“.<br />
Die Zielgruppe sind<br />
die Menschen in der Region, nicht<br />
in Ost- oder Norddeutschland. Es<br />
sind die Menschen in der Region.<br />
Menschen, die zum Einkaufen gehen,<br />
die einen Handwerker anrufen<br />
und mit ihm sprechen wollen<br />
und deren Bo<strong>den</strong>ständigkeit ein<br />
Markenzeichen unserer Region ist.<br />
Menschen, die vielleicht nur sehr<br />
wenig oder gar<br />
nicht in<br />
Social Media unterwegs sind, die<br />
sich aber die Geschichten im gedruckten<br />
<strong>Magazin</strong> gerne durchlesen<br />
und sich darüber freuen. Die<br />
Geschichten muss man nicht suchen<br />
mit Suchbegriffen, sie wer<strong>den</strong><br />
regelmäßig frei Haus geliefert, und<br />
mit ihnen auch die glaubwürdigen<br />
Anzeigen regionaler Unternehmen.<br />
Eine Win-Win-Situation mit hoher<br />
Aufmerksamkeit. Ein klassisches<br />
Beispiel <strong>für</strong> Zielgenauigkeit eines<br />
Werbeeinsatzes. Ganz anders<br />
verhält es sich zugegeben, wenn<br />
man landes- oder weltweit ein bestimmtes<br />
Produkt bewirbt, hier ist<br />
sicher der weltweite Verbreitungsgrad<br />
über das Internet und die<br />
Sozialen Medien ein Vorteil. Wieder<br />
zielgenau, aber anders. Und<br />
selbst derartige Produkte wer<strong>den</strong><br />
nach wie vor in entsprechen<strong>den</strong><br />
<strong>Magazin</strong>en hochkarätig beworben.<br />
Warum wohl? Oder hat der eine<br />
oder die andere schon mal darüber<br />
nachgedacht, warum immer noch<br />
wöchentlich gedruckte Prospekte<br />
über Angebote in allen möglichen<br />
Märkten informieren? <strong>Das</strong> stünde<br />
alles auch online, aber der Vorteil<br />
eines gedruckten Mediums liegt<br />
nun mal auch <strong>für</strong> die großen Händler<br />
im Land auf der Hand. Lassen<br />
Sie uns auch künftig auf hochwertige<br />
Printprodukte und deren klare<br />
Vorteile vertrauen, die definitiv<br />
nicht in Gänze durch die digitale<br />
Welt ersetzbar sind. Print lebt und<br />
wir wer<strong>den</strong> noch viel Freude damit<br />
haben.<br />
op<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 31
Kunstobjekte aus dem Ammersee<br />
Treibholz zu neuem<br />
Leben erweckt<br />
Raisting | Für die meisten Menschen<br />
sind Spaziergänge an Flüssen<br />
und Seen Balsam <strong>für</strong> Körper,<br />
Geist und Seele, ein probates Mittel<br />
zur ganzheitlichen Erholung. So<br />
geht es auch Barbara Eberth-Pfaff,<br />
wenn sie am Ufer der Ammer oder<br />
des Ammersee entlang schreitet.<br />
„Manchmal aber kann das mental<br />
wie körperlich ganz schön anstrengend<br />
<strong>für</strong> mich sein.“ Der Grund:<br />
Die Fähigkeit, in Gegenstän<strong>den</strong><br />
Lebendiges zu sehen, genannt<br />
Pareidolie. „Manchmal weiß ich<br />
nicht, ob ich mich über diese Begabung<br />
mehr freuen oder ärgern<br />
soll.“ Selbst an Tagen, an <strong>den</strong>en<br />
die Künstlerin mal nicht arbeiten<br />
möchte, entdeckt sie in Wohnungswandstrukturen,<br />
Bäumen, Wurzelstöcken,<br />
Ästen, Baumstämmen<br />
und Brettern skurrile Fratzen, ausgebreitete<br />
Flügel von reiherartigen<br />
Vögeln, oder menschenähnliche<br />
Gesichter mit Augen, Ohren, Nase<br />
und Mund. „Wenn ich in diesen<br />
Gegenstän<strong>den</strong> etwas Lebendiges<br />
entdecke, wird eine Lei<strong>den</strong>schaft<br />
in mir entfacht, und<br />
dann kann ich quasi<br />
gar nicht anders,<br />
als diese <strong>für</strong> mich<br />
künstlerisch wertvollen<br />
Treibhölzer<br />
einzusammeln und<br />
mit nach Hause zu<br />
nehmen.“ Sucht die<br />
55-Jährige, die seit<br />
acht Jahren in einem<br />
der ältesten Bauernhöfe<br />
Raistings lebt,<br />
32 | <strong>altlandkreis</strong><br />
ganz gezielt nach<br />
künstlerisch wertvollem<br />
Treibholz, kann das auch<br />
mal Stun<strong>den</strong> dauern. Während Büroarbeiter<br />
in dieser Zeit auf Bildschirme<br />
von PC, Tablet und Smartphone<br />
starren, scannt Barbara<br />
Eberth-Pfaff <strong>den</strong> Uferbereich in<br />
einem schier Trance-ähnlichen Zustand<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt ab. „Meistens<br />
noch in normalen Klamotten<br />
und nur in Gummistiefeln.“ Ab<br />
und Zu in einer brusthohen Wathose,<br />
wie sie sonst nur Angler<br />
und Fliegenfischer tragen. „Ich bin<br />
bei meinen Ufergängen oft so konzentriert,<br />
dass ich nicht mal einen<br />
halbverwesten Biber sowie eine<br />
halbverweste Wasserratte rechtzeitig<br />
gesehen und gerochen habe –<br />
von diesem Zeitpunkt an habe ich<br />
mir geschworen, wenigstens eine<br />
bessere Ausrüstung zu kaufen“.<br />
Denn Treibholz sammelt die heimat-<br />
und naturverbun<strong>den</strong>e Künstlerin<br />
zu jeder Jahreszeit. Meistens<br />
mit robusteren, großen Einkaufstaschen<br />
von einem weltbekannten<br />
schwedischen Möbelhersteller.<br />
„Die mache ich voll, lasse sie am<br />
Barbara Eberth-Pfaff in ihrem<br />
Atellier <strong>für</strong> Treibholz-Objekte.<br />
Ufer stehen und<br />
nehme sie am<br />
Rückweg wieder<br />
mit und packe<br />
sie<br />
schließlich<br />
in meinen geräumigen<br />
Kleinbus.“<br />
In Ausnahmefällen,<br />
wenn sie es nicht alleine<br />
schafft, aktiviert<br />
sie auch fleißige Helfer<br />
aus dem Freundeskreis,<br />
Autoanhänger inklusive. „In der<br />
Regel achte ich schon darauf, dass<br />
die Treibholzobjekte eine <strong>für</strong> mich<br />
lupfbare Größe nicht überschreiten.“<br />
Manchmal aber entdeckt sie<br />
in viel größeren und schwereren<br />
Objekten derart viel künstlerisches<br />
Potential, „dass eben Anhänger<br />
und Helfer herhalten müssen“.<br />
Glückliche Fügung<br />
der Natur<br />
Dann geht’s zurück nach Raisting,<br />
ins Bauernhaus an der Herrenstraße<br />
23. Genaugenommen<br />
in <strong>den</strong> nicht ganz so<br />
alten Anbau hinter<br />
dem ursprünglichen<br />
Wohnhaus, ein ehemaliger<br />
Kuhstall, in dem<br />
Barbara Eberth-Pfaff<br />
ihre naturbelassenen<br />
Schwemmgutschätze in<br />
allen möglichen Größen<br />
und Formen aufbewahrt<br />
– und die meisten davon<br />
die ersten zwei Monate,<br />
manchmal sogar fünf<br />
Jahre lang, ruhen lässt.<br />
„So lange brauchen die
großen Bauernhaus gezeigt. Bei<br />
Preisen zwischen 50 und 1 800<br />
Euro ist <strong>für</strong> je<strong>den</strong> Geldbeutel etwas<br />
dabei.“ Apropos: Manche Treibholzobjekte<br />
sind Barbara Eberth-Pfaff<br />
derart ans Herz gewachsen, „dass<br />
ich sie am Ende des Tages doch<br />
nicht verkaufe“. Bei der „Syrerin“<br />
machte sie jedoch eine Ausnahme.<br />
Es handelt sich um eine größere,<br />
hochpreisigere Skulptur. Ihr Körper<br />
besteht aus einem langen, run<strong>den</strong>,<br />
welligen ehemaligen Baumstamm,<br />
der aussieht wie ein im Winde wehender<br />
Sarong. <strong>Das</strong> darauf gesetzte<br />
Gesicht strahlt eine gesunde Mischung<br />
aus Traurigkeit und Würde<br />
aus. „Dieses Treibholzobjekt ist in<br />
einer Zeit entstan<strong>den</strong>, in der viele<br />
Flüchtlinge aus Syrien zu uns nach<br />
Deutschland gekommen sind –<br />
meine ersten Gedanken waren<br />
Krieg, Flucht, Trauer.“ Andere Objekte<br />
wiederum strahlen pure Kraft,<br />
Lebensfreude oder Ruhe aus. Zum<br />
Beispiel eine Schildkröte, oder ein<br />
dynamisch fliegender Vogel, der<br />
auch als Flugsaurier in einem Fantasy-Film<br />
mitwirken könnte.<br />
Boom nach Ausstellung in<br />
Herrsching<br />
Gefragt sind Barbara Eberth-Pfaffs<br />
Treibholzobjekte letztlich alle.<br />
Manche gingen bis nach Frankfurt,<br />
Hamburg und Berlin. Wieder andere<br />
nach Rosenheim, München, Ulm<br />
oder in die unmittelbare Nachbarschaft.<br />
Dabei war ihre Kunst vor<br />
einigen Jahren noch – vom Freundes-<br />
und Bekanntenkreis abgesehen<br />
– eher regional bekannt als<br />
weitläufig gefragt. „Erst seit ich einige<br />
meiner Arbeiten eine Zeit lang<br />
in einer Galerie in Herrsching ausstellte,<br />
ist ein regelrechter Boom<br />
über mich hereingebrochen.“ Auch<br />
Zeitungen (SZ) oder Fernsehsender<br />
(München TV und ZDF) haben daraufhin<br />
über die ziemlich einzigartige<br />
Form von Kunst berichtet.<br />
Und darüber, wie Barbara Eberth-<br />
Pfaff totes Schwemmholz zu neuem<br />
Leben erweckt.<br />
js<br />
Armin Haf<br />
Keller Profi-Lack GmbH<br />
„gegr. 2001“<br />
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von Wasser vollgesaugten Hölzer,<br />
zum Beispiel Buche, Esche<br />
und Fichte, bis sie vollständig<br />
getrocknet sind.“ Erst dann<br />
seien sie zur Weiterverarbeitung<br />
geeignet und fin<strong>den</strong> später<br />
als Dekorationsgegenstand<br />
in Innenräumen ihren Platz.<br />
Wobei das mit dem Bearbeiten<br />
so eine Sache ist. „Im Idealfall<br />
muss ich gar nicht viel machen.“<br />
Nicht, weil die vielseitig begabte<br />
Künstlerin zu faul oder<br />
handwerklich nicht geschickt<br />
genug wäre. „Der Moment,<br />
wenn du bereits einen körperähnlichen<br />
Gegenstand hast,<br />
dann einen dazu passen<strong>den</strong><br />
Kopf mit Gesichtszügen suchst<br />
und diesen auch in der passen<strong>den</strong><br />
Größe und Form findest,<br />
sich sozusagen zwei von Natur<br />
gemachte Treibhölzer perfekt ergänzen<br />
und zu einem neuen Leben<br />
erwachen, ist das ein Moment, der<br />
unbeschreibliche Glücksgefühle<br />
in mir auslöst.“ Ein wenig Handarbeit<br />
ist bei solch „glücklichen<br />
Fügungen“ trotzdem notwendig<br />
– je nach Objekt entscheidet Barbara<br />
Eberth-Pfaff, welche weiteren<br />
Arbeitsschritte notwendig sind.<br />
Immer notwendig: Ein Sockel,<br />
meist eine dünnere Eisenstange<br />
mit Eisenplatte als Fuß. „Zu viele<br />
ähnliche Materialien wür<strong>den</strong> vom<br />
Wesentlichen, dem Kunstobjekt, zu<br />
sehr ablenken, weshalb ich meine<br />
Treibholzobjekte ganz bewusst auf<br />
schlanken Metallfüßen fixiere.“<br />
Final reibt die Kunsthandwerkerin<br />
schließlich die Oberflächen ihrer<br />
Skulpturen mit Bienenwachs ein,<br />
„es dient der Pflege und schafft<br />
eine wunderbare Haptik.“ Weitere<br />
Arbeiten sind in der Regel nicht<br />
mehr notwendig – die Kraft des<br />
Ammer-Wassers hat das Treibholz<br />
bereits zu einer einzigartigen glatten,<br />
run<strong>den</strong>, manchmal auch rillenartigen<br />
Oberfläche geformt.<br />
Ein kleiner Auszug der formvollendeten<br />
Werke von Barbara Eberth-<br />
Pfaff wird in einem märchenhaften<br />
Ausstellungshäuschen neben dem<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 33
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Nur keine falsche Verlegenheit<br />
Weilheim | Kleines Jubiläum: Die<br />
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der Kliniken <strong>für</strong> Allgemein- und<br />
Viszeralchirurgie in Weilheim und<br />
Schongau, über Versorgungssicherheit,<br />
eine gesunde Darmwand<br />
und wie Videos gegen zu<br />
viel Schamgefühl helfen können.<br />
Herr Professor Lang, Sie haben<br />
eine eigene proktologische Praxis<br />
im Krankenhaus Weilheim. <strong>Das</strong> ist<br />
eher ungewöhnlich, oder?<br />
Stimmt. Normalerweise sollte die<br />
ambulante Patientenversorgung<br />
durch niedergelassene Kollegen<br />
im Landkreis und nicht im Krankenhaus<br />
erfolgen. Allerdings<br />
hatten wir bei uns im Landkreis<br />
<strong>für</strong> ambulante proktologische<br />
Behandlungen eine Unterversorgung.<br />
Insbesondere Kassenpatienten<br />
mussten sehr weite Wege<br />
auf sich nehmen, um eine Proktologische<br />
Praxis aufzusuchen. Wir<br />
wollten also etwas tun, um diese<br />
Lücke im Sinne der Patienten zu<br />
schließen. Deshalb haben wir vor<br />
einigen Jahren bei der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung eine Zulassung,<br />
im Beamtendeutsch „eine<br />
Ermächtigung“, beantragt, und<br />
erhalten.<br />
Darm-Operationen sind ein Spezialgebiet von Prof. Dr. med. Dr. h.c.<br />
Reinhold Lang.<br />
Und <strong>für</strong> die Patienten bedeutet<br />
das…,<br />
…dass wir sie seither im Krankenhaus<br />
Weilheim wie in einer<br />
niedergelassenen proktologischen<br />
Praxis untersuchen und behandeln<br />
können. Dazu haben wir je<strong>den</strong><br />
Dienstag und Donnerstag eine<br />
spezielle proktologische Sprechstunde<br />
eingerichtet, in der auch<br />
das Ausstellen von Rezepten möglich<br />
ist. Viele Beschwer<strong>den</strong> müssen<br />
nicht operiert wer<strong>den</strong> und heilen<br />
mit einer konservativen Therapie<br />
gut aus.<br />
Gab es da nicht zumindest ein Murren<br />
bei der niedergelassenen Ärzteschaft?<br />
Im Sinne von „jetzt macht<br />
das Krankenhaus uns niedergelassenen<br />
Ärzten Konkurrenz?“<br />
Nein, im Gegenteil. Wir haben<br />
große Unterstützung durch die<br />
niedergelassenen Ärzte bei uns<br />
im Landkreis erhalten. Gynäkologen,<br />
Internisten, Urologen und<br />
natürlich auch Hausärzte haben<br />
sich aktiv <strong>für</strong> die Idee einer eigenen<br />
proktologischen Praxis im<br />
Krankenhaus eingesetzt. Es bleibt<br />
ja auch weiterhin dabei, dass der<br />
Patient sich zunächst bei einem<br />
Hausarzt vorstellen sollte. Denn<br />
viele Beschwer<strong>den</strong> können durch<br />
entsprechende Salben bereits gelindert<br />
oder verbessert wer<strong>den</strong>.<br />
Sollte dann noch eine weitere<br />
fachärztliche Untersuchung nötig<br />
> > > CHEFARZT-PROFIL<br />
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Reinhold Lang<br />
Prof. Lang leitet seit 2013 die Kliniken <strong>für</strong> Allgemein-<br />
und Viszeralchirurgie in Weilheim<br />
und Schongau. Darüber hinaus ist er Ärztlicher<br />
Direktor am Krankenhaus Schongau.<br />
Zu seinen Spezialgebieten zählen Robotikassistierte<br />
Chirurgie (da Vinci Xi), Kolorektale<br />
Chirurgie, Onkologische Chirurgie, Minimalinvasive<br />
Chirurgie, Bariatrische Chirurgie<br />
und Refluxchirurgie.<br />
sein, stellt der Hausarzt eine Überweisung<br />
in die Proktologie aus.<br />
Bei dem Termin in unserer Sprechstunde<br />
wird der Patient zunächst<br />
untersucht. Danach legen wir das<br />
weitere Prozedere fest und besprechen<br />
die Behandlung.<br />
In der Proktologie geht es um Erkrankungen<br />
des Afters, Beckenbo<strong>den</strong>s,<br />
Mast- und Enddarmes. <strong>Das</strong><br />
sind jetzt auf <strong>den</strong> ersten Blick nicht<br />
unbedingt Themen, mit <strong>den</strong>en man<br />
auf einer Party ein lockeres Gespräch<br />
eröffnet.<br />
<strong>Das</strong> stimmt natürlich: Vielen Patienten<br />
ist es unangenehm, über<br />
Beschwer<strong>den</strong> wie Hämorrhoi<strong>den</strong>,<br />
Jucken oder Inkontinenz zu sprechen.<br />
Oder sich in diesem Bereich<br />
untersuchen zu lassen. Deshalb<br />
nehmen wir uns entsprechend<br />
Zeit <strong>für</strong> unsere Patienten, um ihre<br />
Verlegenheit zu mildern, und um<br />
offen über ihre Beschwer<strong>den</strong> zu<br />
re<strong>den</strong>. Ich versuche stets zu erläutern,<br />
dass ihr Enddarm ein ganz<br />
normaler Bestandteil ihres Körpers<br />
ist, wie ein Ohr oder die Lunge.<br />
Nichts, <strong>für</strong> das man sich in irgendeiner<br />
Weise schämen müsste.<br />
Entzündungen und Infektionen sowie<br />
Krebserkrankungen zählen zu<br />
<strong>den</strong> häufigsten Erkrankungen des<br />
Magen-Darm-Traktes und können<br />
in jedem Alter auftreten.<br />
Ist diese Verlegenheit, speziell bei<br />
Männern, auch ein Grund, warum<br />
Patienten zu spät eine proktologische<br />
Praxis aufsuchen?<br />
Ja, in der Tat. Scham ist der Grund,<br />
warum Patienten oft sehr spät zu<br />
uns kommen. Hämorrhoi<strong>den</strong> oder<br />
Analfissuren sind keine Themen,<br />
die man in der Kantine, beim Tennis<br />
oder mit Freun<strong>den</strong> bespricht.<br />
Häufig sogar nicht einmal innerhalb<br />
der Familie. <strong>Das</strong> Problem<br />
liegt also vor der Behandlung.<br />
Denn andersherum kenne ich<br />
keinen Patienten, der sich beim<br />
Darmspezialist<br />
Prof. Dr. med. Dr. h.c.<br />
Reinhold Lang wurde 2004<br />
mit dem Posterpreis der<br />
Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft<br />
Endoskopie<br />
und Sonographie<br />
ausgezeichnet.
KOMPAKT<br />
Die Proktologie befasst sich schwerpunktmäßig mit <strong>den</strong><br />
Erkrankungen des Afters, Beckenbo<strong>den</strong>s, Mast- und Enddarmes.<br />
Etwa die Hälfte der Bevölkerung leidet im Laufe des Lebens<br />
an Beschwer<strong>den</strong> dieser Region des Körpers.<br />
Zum Leistungsspektrum der Proktologie gehören:<br />
Hämorrhoi<strong>den</strong><br />
Analfisteln, Analthrombosen, Abszesse<br />
Analfissuren<br />
Steißbeinfisteln<br />
Beckenbo<strong>den</strong>schwäche und Beckenbo<strong>den</strong>senkungen<br />
Stuhlinkontinenz<br />
Enddarmtumore (Rektum-, Analkarzinom)<br />
Proktologen einer Behandlung<br />
unterzog und später sagte, ich<br />
werde wegen Schamgefühlen dort<br />
nicht wieder hingehen. Gerade<br />
deswegen empfehle ich, dass man<br />
dieses vertrauliche Gespräch mit<br />
seinem Proktologen führt. Dazu<br />
sind wir da.<br />
Gut informiert zu Gesundheitsthemen:<br />
YouTube Kanal der Krankenhaus GmbH<br />
Könnte man diese typische Hürde<br />
<strong>für</strong> einen Besuch der proktologischen<br />
Praxis irgendwie senken?<br />
Was ich hier als sehr nützlich empfinde,<br />
ist der YouTube-Kanal unseres<br />
Krankenhauses. Die Videos<br />
sind sehr beliebt, die Abrufzahlen<br />
gehen inzwischen in die Zehntausende.<br />
Insbesondere die Erklär-<br />
Beiträge zu <strong>den</strong> sensiblen Themen,<br />
zu <strong>den</strong>en auch die Proktologie gehört,<br />
wer<strong>den</strong> häufig angeschaut.<br />
Mittlerweile ist dort eine richtige<br />
kleine Mediathek entstan<strong>den</strong>.<br />
<strong>Das</strong> medizinische Erklär-Video als<br />
Mutmacher, endlich über seinen<br />
Schatten zu springen und einen<br />
Termin zu vereinbaren?<br />
Ja, warum nicht? Was mich persönlich<br />
bei <strong>den</strong> Videos sehr anspricht,<br />
ist die Authentizität der<br />
Beiträge. Denn die Videos wur<strong>den</strong><br />
allesamt gemeinsam mit unserer<br />
Ärzteschaft und unseren Pflege-<br />
Teams produziert. Sprich, die Kolleginnen<br />
und Kollegen stehen zur<br />
Abwechslung nicht am Krankenbett<br />
oder am OP-Tisch, sondern vor<br />
der Kamera. <strong>Das</strong> macht die Videos<br />
sehr praxisnah.<br />
Und dann wäre da noch die Darmkrebsvorsorge.<br />
Auch ein Thema,<br />
das viele betrifft.<br />
In der Tat. Gerade Vorsorgeuntersuchungen<br />
sind zur Früherkennung<br />
einer möglichen Darmkrebserkrankung<br />
enorm wichtig.<br />
Erklären Sie uns, warum?<br />
Darmkrebs entsteht fast immer<br />
aus Polypen, also Veränderungen<br />
der Darmwand. Wenn man diese<br />
gutartigen Polypen lang genug<br />
wachsen lässt, entarten diese<br />
irgendwann und wer<strong>den</strong> bösartig.<br />
Dann haben Sie Darmkrebs.<br />
Deswegen breche ich immer eine<br />
Lanze <strong>für</strong> die Darmspiegelung. Sie<br />
ist deswegen so wichtig, weil man<br />
gutartige Polypen endoskopisch<br />
abtragen, also beseitigen kann.<br />
Kombiniert mit einer regelmäßigen<br />
Nachkontrolle alle paar Jahre,<br />
hat man so ein sehr viel geringeres<br />
Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.<br />
Und wenn der Befund doch eine<br />
bösartige Erkrankung zeigt?<br />
Dann sind weiterführende Untersuchungen<br />
notwendig. Die<br />
Planung dieser Untersuchungen<br />
bleibt meist in einer Hand, sodass<br />
unsere Patienten wenig Termine<br />
selbst vereinbaren müssen.<br />
Sind alle nötigen Informationen<br />
über die Erkrankung gesammelt,<br />
wird jeder einzelne Fall in einer<br />
interdisziplinären Runde mit <strong>den</strong><br />
Fachleuten unserer Krankenhäuser<br />
besprochen. Ziel ist es, die<br />
bestmögliche Therapie <strong>für</strong> unsere<br />
Patienten individuell und zeitnah<br />
durchzuführen. Diese Therapie<br />
umfasst nicht nur die Art der Operation,<br />
sondern auch Anschlussbehandlungen,<br />
zum Beispiel eine Kur<br />
und die regelmäßige Nachsorge.<br />
Sie operieren bevorzugt mit einem<br />
Roboter?<br />
Für Darmkrebsoperationen eignet<br />
sich ein Robotersystem wie das<br />
von ‚da Vinci‘, mit dem wir im<br />
Krankenhaus Weilheim arbeiten,<br />
<strong>Das</strong> Proktologie-Team aus Weilheim steht Patienten mit Rat und Tat zur<br />
Seite: Oberärztin Dr. Jana Schäfer (von links), Chefsekretärin Claudia<br />
Sontheimer, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Reinhold Lang und Leitender Oberarzt<br />
Dr. Bernhard Kann.<br />
hervorragend. Mit dem ‚da Vinci‘<br />
sieht man sehr genau, man kann<br />
sehr fein präparieren und damit<br />
präziser operieren als in der herkömmlichen<br />
Chirurgie.<br />
Auch zur Robotik-assistierten Chirurgie<br />
gibt es übrigens einige sehr<br />
spannende Videos auf unserem<br />
YouTube-Kanal.<br />
Und wie gut stehen die Chancen,<br />
bei einer Darmkrebserkrankung<br />
wieder gesund zu wer<strong>den</strong>?<br />
Darmkrebs ist bei einem erheblichen<br />
Anteil der Patienten heilbar.<br />
Da gilt es, nicht <strong>den</strong> Kopf in <strong>den</strong><br />
Sand zu stecken. Daher mache ich<br />
meinen Patienten immer Mut und<br />
rede Ihnen aufmunternd zu, mit<br />
Worten wie etwa: „Lassen Sie uns<br />
> > > INFORMATION<br />
Die Proktologische Sprechstunde<br />
im Krankenhaus Weilheim<br />
Dienstag und Donnerstag nach Vereinbarung<br />
Johann-Baur-Straße 4, Eingang Röntgenstraße<br />
Anmeldung unter: 0881 / 188 - 580<br />
Den in diesem Beitrag mehrfach angesprochenen Videokanal<br />
fin<strong>den</strong> Sie hier:<br />
www.youtube.com/@meinkrankenhaus2030<br />
gemeinsam nach vorne blicken.<br />
Wir haben gute Chancen, Sie zu<br />
heilen!“<br />
Kann man neben der Vorsorge eigentlich<br />
auch im Alltag dem Darmkrebs<br />
vorbeugen?<br />
Man kann immer etwas tun. Zum<br />
Bespiel sich bewegen und sich gesund<br />
ernähren. Wenig rohes, rotes<br />
Fleisch. Essen Sie viele Ballaststoffe<br />
und wenig Blähendes, so dass<br />
Sie Ihre Darmwand pflegen. Und<br />
nehmen Sie morgens einen Löffel<br />
indische Flohsamenschalen, eine<br />
Pflanzenart aus der Gattung der<br />
Wegeriche. Die Samenhülsen bekommen<br />
Sie in der Drogerie oder<br />
im Supermarkt. Der tägliche Löffel<br />
hält ihren Stuhlgang geschmeidig.<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 35
Rührige Szene im Schongauer Altlandkreis<br />
Die Lebensmittelretter<br />
NACHHALTIGE MODE FÜR DIE MODERNE FRAU<br />
AUSGEWÄHLTE ACCESSOIRES & SCHMUCK<br />
ALTSTADT SCHONGAU<br />
ECKE WEINSTRASSE/<br />
AMTSGERICHTSTRASSE<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
MO-FR 9.30 - 18 UHR<br />
SA 9.30 - 14 UHR<br />
BUNTE<br />
BIOMODE<br />
FÜR SIE!<br />
Nina Shadrina und Martin Fleck sortieren gerettete Lebensmittel.<br />
36 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Schongau | Elf Millionen Tonnen<br />
Lebensmittel wer<strong>den</strong> nach Angaben<br />
des Bundesamtes <strong>für</strong> Landwirtschaft<br />
und Ernährung allein<br />
in Deutschland jährlich weggeworfen.<br />
Die Rede ist von Ware, die<br />
zum Zeitpunkt des Kaufes gut ist,<br />
jedoch nicht rechtzeitig verzehrt<br />
wird, so nicht auf dem Esstisch,<br />
sondern in Bio- oder Restmülltonnen<br />
landet. Und von Ware, die<br />
in Lebensmittelgeschäften und<br />
Supermärkten nicht rechtzeitig<br />
oder in ausreichen<strong>den</strong> Mengen<br />
verkauft, daraufhin in oft neuwertigem,<br />
frischem Zustand weggeworfen<br />
wird – deren Haltbarkeitsdatum<br />
ist nicht selten noch<br />
mehrere Tage, ja sogar Wochen<br />
gültig. Obst, Gemüse, Fleisch,<br />
Wurst, Backware, Milchprodukte,<br />
Süßigkeiten, Getränke – die Auswahl<br />
der aussortierten Ware ist<br />
schier grenzenlos, enthält oft alles,<br />
was der Mensch <strong>für</strong> eine ausgewogene<br />
Ernährung braucht. Und<br />
auch optisch fehlt <strong>den</strong> Produkten<br />
meistens wenig bis nichts. Mal<br />
sind Druckstellen zu erkennen,<br />
haben Äpfel, Karotten oder Tomaten<br />
braune Punkte anstatt kräftig<br />
glänzender Farben oder sind verschrumpelt.<br />
Kurzum: Menschen,<br />
die Lebensmittel wertschätzen, sie<br />
mit Herz, Verstand und nach Bedarf<br />
einkaufen, stellt es beim Anblick<br />
dieser Wegwerfmassen die<br />
sprichwörtlichen Haare auf. „Und<br />
weil die Politik dagegen nichts<br />
unternimmt, versuchen wenigstens<br />
wir im Kleinen die Welt dahingehend<br />
ein bisschen besser zu<br />
machen“, sagt Daniel Reuber. Er<br />
engagiert sich seit mehreren Jahren<br />
aktiv <strong>für</strong> „Foodsharing“, eine<br />
inzwischen EU-weit agierende,<br />
bereits im Jahr 2012 in Berlin und<br />
Köln gegründete Organisation.<br />
„Wir verstehen uns als umweltund<br />
bildungspolitische Bewegung,<br />
die sich gegen <strong>den</strong> achtlosen<br />
Umgang mit Ressourcen und<br />
<strong>für</strong> ein nachhaltiges Ernährungssystem<br />
einsetzt. Unser langfristiges<br />
Ziel ist es, die Verschwendung<br />
von genießbaren Lebensmitteln zu<br />
been<strong>den</strong> – wir retten Lebensmittel<br />
in privaten Haushalten sowie von<br />
Betrieben, stehen im Dialog mit<br />
der Politik und tragen unsere Vision<br />
in die Welt hinaus.“ Schwerpunktmäßig<br />
ist Foodsharing in<br />
großen Städten aktiv, wobei sich<br />
dieses ehrenamtliche Engagement<br />
auch immer stärker in ländlichere<br />
Regionen hinein ausbreitet. „Ich<br />
habe vor wenigen Jahren noch in<br />
Kempten gewohnt und festgestellt,<br />
dass es uns in zahlreichen Orten<br />
drumherum noch nicht gibt.“ In<br />
seiner Funktion als Botschafter<br />
gründete Daniel Reuber vor rund<br />
drei Jahren erst eine Gruppe mit<br />
sogenannten Foodsavern (Lebensmittelretter)<br />
in Kaufbeuren, kurze<br />
Zeit später auch in Weilheim,<br />
Schongau und Peiting.<br />
Verteilung in privater<br />
Wohnung<br />
Der Schwerpunkt der Foodsharing-<br />
Arbeit im Schongauer Altlandkreis<br />
liegt auf der Lebensmittelrettung<br />
aus Supermärkten und kleineren<br />
Lebensmittelgeschäften wie Bäckereien<br />
und Gemüsehändlern. So<br />
auch an diesem Donnerstagabend,<br />
als Nina Shadrina gemeinsam mit<br />
ihrem Lebensgefährten Martin<br />
Fleck gerade zwei volle Iso-Boxen<br />
mit gekühlter Ware aus dem Kofferraum<br />
in ihre kleine Schongauer<br />
Altstadtwohnung hochtragen. Den<br />
Namen des Supermarktes, von<br />
dem sie die Lebensmittel abgeholt<br />
haben, möchten sie aus Diskretionsgrün<strong>den</strong><br />
nicht verraten. Außerdem<br />
drängt die Zeit: „Wir legen<br />
jetzt die Lebensmittel <strong>für</strong> unseren<br />
Eigenverbrauch beiseite, <strong>den</strong> Rest<br />
bereiten wir zur Abholung vor.“<br />
Nina Shadrina ist Foodsaverin, hat<br />
dank offiziell gültigem, speziellem<br />
Ausweis die Lizenz zum Lebensmittelretten.<br />
„Ich habe zuvor in<br />
Hamburg gelebt, mich dort schon
Eine ältere Dame beim Abholen<br />
geretteter Milchprodukte.<br />
aktiv <strong>für</strong> Foodsharing engagiert,<br />
bin dann über die Liebe hierher<br />
nach Schongau gekommen und<br />
wollte mein Engagement <strong>für</strong> diese<br />
gute Sache fortsetzen.“ Mit einem<br />
„Go“ via WhatsApp informiert sie<br />
schließlich zehn Gruppenteilnehmer,<br />
„die wir selbst ausgewählt<br />
haben“, und die nun kostenlos<br />
die restlichen Lebensmittel abholen<br />
dürfen. Die Rede ist von Ninas<br />
Nachbarn, von Menschen, „die<br />
uns fußläufig gut erreichen, somit<br />
keinen unökologischen Fußbadruck<br />
hinterlassen“. Lehrer, ältere<br />
Damen, alleinerziehende Mütter.<br />
„Die meisten von uns stehen mit<br />
bei<strong>den</strong> Beinen im Berufsleben,<br />
verdienen gutes oder zumindest<br />
ausreichend viel Geld und sind<br />
nicht auf kostenlose Lebensmittel<br />
angewiesen“, betont Martin Fleck,<br />
der seine Lebensgefährtin tatkräftig<br />
unterstützt beim Tragen, Sortieren<br />
und Verteilen der geretteten<br />
Ware. „In erster Linie geht es uns<br />
wirklich um die gute Sache, bestens<br />
erhaltende Lebensmittel vor<br />
der Mülldeponie zu bewahren.“<br />
<strong>Das</strong>s sie und rund zehn Haushalte<br />
in der Nachbarschaft im Zuge dessen<br />
selbst kaum Geld <strong>für</strong> Lebensmittel<br />
ausgeben müssen, „ist ein<br />
netter Nebeneffekt und ein Stück<br />
weit auch der Lohn <strong>für</strong> unser ehrenamtliches<br />
Engagement“.<br />
41 Foodsaver um<br />
Schongau und Peiting<br />
Wobei Nina Shadrina bei weitem<br />
nicht die einzige lizenzierte Foodsaverin<br />
in der Region ist. Laut Daniel<br />
Reuber sind allein <strong>für</strong> das Gebiet<br />
in und um Schongau und Peiting<br />
derzeit 41 Männer und Frauen<br />
aktiv. Sie wohnen unter anderem<br />
auch in Lechbruck, Bernbeuren,<br />
Schwabsoien und Apfeldorf. „In<br />
Sachen Foodsavern sind wir im<br />
Bereich Peiting und Schongau gut<br />
aufgestellt. Was noch mehr wer<strong>den</strong><br />
könnte, sind weitere Lä<strong>den</strong>,<br />
die mit uns kooperieren“, sagt<br />
Daniel Reuber. Von rund 40 Lebensmittelgeschäften<br />
und Supermärkten,<br />
die im „Bezirk“ Schongau<br />
und Peiting <strong>für</strong> Foodsharing<br />
in Frage kämen, sind sieben aktiv<br />
mit dabei. „Weitere möchten und<br />
wer<strong>den</strong> dazukommen, haben aber<br />
noch keine Erlaubnis von höchster<br />
Stelle.“ Wieder andere lehnten<br />
eine Kooperation ab. „Wir haben<br />
auch die Situation, dass die jeweiligen<br />
Filialleiter gerne mit uns<br />
zusammenarbeiten wür<strong>den</strong>, aber<br />
die Leitung der jeweiligen Supermarktkette<br />
es nicht oder noch nicht<br />
erlaubt.“ Letztlich seien laut Daniel<br />
Reuber die Umsatzeinbußen,<br />
die Lebensmittelgeschäfte durch<br />
Foodsaver, die logischerweise<br />
weniger oder gar nicht in Lä<strong>den</strong><br />
Lebensmittel kaufen, ein sprichwörtlicher<br />
Tropfen auf <strong>den</strong> heißen<br />
Stein. „Viele Filialleiter haben<br />
außerdem das Herz am rechten<br />
Fleck, möchten selbst was gegen<br />
die Lebensmittelverschwendung<br />
in Deutschland und Europa tun<br />
und fin<strong>den</strong> es einfach nur gut,<br />
was wir machen.“ Obendrein kostet<br />
gewerbliche Müllentsorgung<br />
Geld, das dank Lebensmittelrettung<br />
wiederum gespart wird.<br />
Letztlich versuchen Menschen wie<br />
Daniel Reuber und Nina Shadrina<br />
möglichst viele Bürgerinnen und<br />
Bürger mit diesem allgegenwertigen<br />
Thema zu konfrontieren, zu<br />
sensibilisieren. „Mit der Hoffnung,<br />
dass eines Tages doch eine große,<br />
ganzheitliche Lösung des Problems<br />
von Seiten der Politik in die<br />
Wege geleitet wird.“ Als Vorbild<br />
dient Frankreich, wo es großen<br />
Einzelhändlern und Supermärkten<br />
seit 2016 gesetzlich (!) verboten<br />
ist, nicht verkaufte Lebensmittel<br />
wegzuwerfen – sie müssen gespendet<br />
oder fachgerecht recycelt<br />
wer<strong>den</strong>. Apropos spen<strong>den</strong>: Tafeln,<br />
die bekanntlich gut erhaltene Lebensmittel<br />
ebenfalls retten, jedoch<br />
ganz gezielt an bedürftige Menschen<br />
verteilen, haben <strong>für</strong> Foodsharing<br />
immer Vorrang.<br />
js<br />
Ohne „Foodsharing“ wäre dieses Gemüse im Müll gelandet.<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 37
Zum 50-Jährigen am Richterbichl in Rottenbuch<br />
Terrassen-Camping in<br />
dritter Generation<br />
Rottenbuch | Mit zehn<br />
Milchkühen und fünf Stück<br />
Jungvieh eine vierköpfige<br />
Familie ernähren? Karl<br />
Echtler war früh auf der<br />
Suche nach einem zweiten<br />
Standbein. Eines Tages,<br />
bei Vermessungsarbeiten<br />
als Feldgeschworener,<br />
kam er mit dem damaligen<br />
Vermessungsoberrat<br />
von Landsberg am Lech<br />
ins Gespräch – ein Mann<br />
mit eigenem Wohnwagen,<br />
der zwar gerne nach<br />
Italien zum Campen fährt, diese<br />
Art des Urlaubmachens aber auch<br />
im bayerischen Oberland als aufkommen<strong>den</strong><br />
Trend sehe. Karl Echtler<br />
meldete sich daraufhin beim<br />
Campingverband München, der<br />
wiederum Fachpersonal schickte,<br />
um <strong>den</strong> grasigen Hügel am südlichen<br />
Ortsausgang von Rottenbuch<br />
in Augenschein zu nehmen. Fazit:<br />
„Durchaus als Campingplatz geeignet.“<br />
<strong>Das</strong>s sich die Umsetzung<br />
des Vorhabens zwei Jahre hinzieht,<br />
weil sich mehrere Behör<strong>den</strong> quer<br />
stellen, sich Monate Zeit lassen,<br />
um Gutachten fertigzustellen, ein<br />
Vertreter der Regierung von Oberbayern<br />
sogar gänzlich dagegen ist<br />
mit der Begründung „wir wollen<br />
vor das schöne Rottenbuch keinen<br />
Zigeunerplatz errichten“, ist<br />
der jungen ambitionierten Familie<br />
ein Dorn im Auge. Selbst Handwerker,<br />
die aufgrund ständiger<br />
Teilgenehmigungen immer wieder<br />
ausgebremst wer<strong>den</strong>, sind es eines<br />
Tages leid, fahren persönlich ins<br />
Landratsamt, um auf ihr Recht auf<br />
38 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Familienbetrieb in dritter Generation: Pascal Voit<br />
(von links) und Franziska Echtler übernehmen<br />
<strong>den</strong> Campingplatz von Iris und Christian Echtler.<br />
Arbeit zu demonstrieren. Und auch<br />
die Bauherren selbst, Karl und Loni<br />
Echtler, bleiben stark, lassen sich<br />
von <strong>den</strong> Behör<strong>den</strong> nicht abhalten –<br />
und können im Frühsommer 1973<br />
erstmals Gäste auf ihrem neueröffneten<br />
Campingplatz am Richterbichl<br />
willkommen heißen. Damals<br />
sind die in Terrassen angelegten<br />
Stellplätze noch kleiner und freier<br />
wählbar, weil Zelte und Wohnwagen<br />
mit zwei bis drei Metern Länge<br />
winzig sind im Vergleich zu Zelten,<br />
Wohnwagen, Camper und Wohnmobilen<br />
von heute. „Inzwischen<br />
haben wir auch zwei<br />
Schlaffässer, eine Schlafhütte<br />
und 100 Stellplätze, jeweils<br />
90 Quadratmeter groß,<br />
alle mit eigenem Stromanschluss,<br />
rund 40 davon <strong>für</strong><br />
Dauercamper“, sagt Christoph<br />
Echtler (68), der <strong>den</strong><br />
Betrieb des Campingplatzes<br />
gemeinsam mit Ehefrau Iris<br />
(60) im Jahre 1994 übernimmt,<br />
weil Gründer Karl<br />
Echtler bereits Rottenbucher<br />
Bürgermeister ist und seine<br />
Frau Loni schwer erkrankt. Und<br />
nun? „Bleibt unser Campingplatz<br />
in Familienhand.“ Zum Januar<br />
<strong>2023</strong> ist an Tochter Franziska Echtler<br />
(37) und deren Lebensgefährte<br />
Pascal Voit (27) übergeben wor<strong>den</strong>.<br />
Auf neuestem Stand<br />
der Technik<br />
„Wir haben das Glück, eine Anlage<br />
zu übernehmen, die auf dem neuesten<br />
Stand der Technik ist“, lobt<br />
Franziska Echtler. WLAN, Wallbox<br />
Draufsicht auf<br />
100 Stellplätze,<br />
großen Badeteich und<br />
Hauptgebäude mit<br />
Sanitäranlagen.
Drei Highlights auf dem Rottenbucher Campingplatz: Schlafhaus und<br />
Schlaffässer, die insbesondere bei Weitwanderern beliebt sind.<br />
<strong>für</strong> E-Autos, Stromverbrauchs-<br />
Ermittlung via Fernauslesegerät<br />
oder Online-Buchungen (www.<br />
camping-rottenbuch.de) sind nur<br />
wenige Beispiele. Die Sanitäranlagen<br />
im Hauptgebäude sind im<br />
Laufe der Jahrzehnte zwei Mal<br />
komplettsaniert wor<strong>den</strong>. Und es<br />
gibt einen 1 000 Quadratmeter<br />
großen Badeteich, von Familie<br />
Echtler selbst ausgehoben. Als<br />
weiteres Highlight, neben einem<br />
Streichelzoo, darf eine bald neue<br />
Spielehütte samt überdachtem<br />
Außenbereich <strong>für</strong> Alt und Jung genannt<br />
wer<strong>den</strong> – mit Lego, Mensch<br />
ärgere Dich nicht, Monopoly und<br />
Schafkopfkarten ist <strong>für</strong> alle Altersgruppen<br />
etwas Passendes dabei.<br />
Aber auch Riesentrampolin sowie<br />
Feder- und Volleyballnetz verhindern<br />
Langeweile. Besonders<br />
wertvoll <strong>für</strong> Schlechtwettertage:<br />
Die im Rezeptions- und Sanitärhaus<br />
(elf Toiletten, sechs Duschen)<br />
integrierte Kneipe mit reichlich<br />
Platz zum Frühstücken und Brotzeiten.<br />
Jeweils am Vortag können<br />
Urlauber frische Ware von einem<br />
regionalen Vollwertbäcker bestellen,<br />
ihre vorsortierten Tüten dann<br />
morgens abholen. Oder gleich im<br />
Kneipenstüberl oder auf der Terrasse<br />
deftiges oder süßes Frühstück<br />
mit frischgekochten Eiern von<br />
<strong>den</strong> Campingplatz-Hühnern genießen.<br />
All diese Dinge sind aber<br />
nicht der Hauptgrund, dass seit 50<br />
Jahren Camper nach Rottenbuch<br />
kommen. „Natürlich fehlt uns das<br />
Meer, ein großer See oder namhafter<br />
Berg direkt vor der eigenen<br />
Haustüre“, so Franziska Echtler.<br />
Und dass die Ortsdurchfahrt heute<br />
zu <strong>den</strong> am stärksten befahrenen<br />
Straßen im Landkreis zählt, konnte<br />
im Gründungsjahr auch keiner<br />
voraussehen. Doch genau das sind<br />
insbesondere <strong>für</strong> Holländer und<br />
Norddeutsche gute Gründe, ein<br />
paar Nächte im Klosterdorf oberhalb<br />
der Ammer zu verweilen. „Für<br />
viele bil<strong>den</strong> wir <strong>den</strong> Mittelpunkt ihrer<br />
Reise Richtung Sü<strong>den</strong>, weshalb<br />
sie bei uns <strong>für</strong> ein bis drei Nächte<br />
einen Zwischenstopp einbauen.“<br />
Zu Gast sind aber auch schon Belgier,<br />
Franzosen, Schwe<strong>den</strong>, Dänen,<br />
Letten, ja sogar Japaner, Koreaner,<br />
Chinesen oder Israelis gewesen.<br />
Ideale Ausgangslage<br />
Von tausen<strong>den</strong> Übernachtungen<br />
pro Saison, die schwerpunktmäßig<br />
an Ostern beginnt und bis in <strong>den</strong><br />
Oktober hinein andauert, bleiben<br />
viele auch ein oder zwei Wochen<br />
am Stück. Ihr Grund: Maximale<br />
Vielfalt in Sachen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten,<br />
gleichzeitig<br />
vom Massentourismus entfernt.<br />
„Man ist in wenigen Autominuten<br />
im Passionsspielort, hat dank Ammergauer<br />
Alpen, Karwendel und<br />
Wettersteingebirge tolle Möglichkeiten<br />
zum Wandern und Bergsteigen,<br />
auch Füssen mit Forggensee<br />
und Schwangau mit Königsschlössern<br />
oder Schloss Linderhof im<br />
Graswangtal sind schnell erreichbar,<br />
ebenso die Wieskirche oder<br />
die Klöster in Rottenbuch und Wessobrunn“,<br />
sagt Pascal Voit. Wer auf<br />
Natur oder Kultur mal keine Lust<br />
hat, kann in eine kleinere Stadt<br />
wie Weilheim oder Schongau zum<br />
Bummeln, oder einen Tagesausflug<br />
nach Augsburg oder München<br />
unternehmen. „Wir haben auch<br />
immer wieder mal Bayernfans zu<br />
Gast, die von hier aus zur Allianz<br />
Arena fahren.“ Ein weiterer Anziehungspunkt<br />
<strong>für</strong> Urlaub am Richterbichl<br />
sind namhafte Weitwander-<br />
und Fernradwege, die direkt<br />
durch Rottenbuch hindurchführen:<br />
Romantische Straße, Jakobsweg,<br />
Meditationsweg, König-Ludwig-<br />
Weg oder Isar-Amper-Radweg<br />
sind nur fünf Beispiele. Heißt: Viele<br />
Radfahrer oder Rucksacktouristen,<br />
die eine Nacht in der Ferienwohnung<br />
von Familie Echtler oder in<br />
Schlafhütte oder Schlaffässern<br />
verbringen. Abgesehen davon ist<br />
die Natur rund um Rottenbuch<br />
ein echter Schatz, <strong>den</strong> manch Einheimische<br />
weder wertschätzen<br />
noch wahrnehmen. Ein Rundgang<br />
entlang des Pfaffenwinkler Milchwegs<br />
mit Einkehr in die Schönegger<br />
Käse-Alm und atemberaubendem<br />
Blick Richtung Gebirge<br />
oder ein Abstecher hinunter zur<br />
Ammer, die sich auf Rottenbucher<br />
Flur sehr ursprünglichen und wild<br />
präsentiert, ist <strong>für</strong> viele Urlauber<br />
ein unvergessliches Erlebnis. Letzteres<br />
trifft auch auf die geplanten<br />
Jubiläumsfeiern zu „50 Jahre Terrassen-Camping<br />
am Richterbichl“<br />
zu. Am 30. <strong>April</strong> stellt Familie Echtler<br />
einen Maibaum auf. Und am<br />
Wochenende des 26., 27. und 28.<br />
Mai wird mit Serenade, Weinfest<br />
und Frühschoppen gefeiert. Dazu<br />
herzlich eingela<strong>den</strong>: Urlauber und<br />
Einheimische aus Nah und Fern.<br />
Altbürgermeister und Gründer Karl<br />
Echtler wird diese Feierlichkeiten<br />
mit einem breiten Grinsen im Gesicht<br />
von oben herab beobachten –<br />
er ist vergangenen Dezember im<br />
Alter von 97 Jahren verstorben. Und<br />
sicherlich stolz, dass nach Sohn<br />
Christoph nun Enkelin Franziska<br />
diese arbeitsintensive Familientradition<br />
weiterführt.<br />
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Altlandkreis | Photovoltaik-Anlagen<br />
auf Haus- und Fabrikdächern<br />
oder in Form von Freiflächenanlagen<br />
abseits der Zivilisation sind im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> hinlänglich bekannt.<br />
Deutlich weniger verbreitet und<br />
aufgrund kleinerer Größe nicht<br />
so auffällig: Mini-Photovoltaik-<br />
Anlagen, auch als Balkonkraftwerke<br />
bezeichnet. Sie sind ein<br />
bis drei Quadratmeter groß und<br />
mit einer Leistung von maximal<br />
600 Watt bundesweit zugelassen.<br />
„Wer ein eigenes Haus oder Firmengebäude<br />
mit günstiger Dachausrichtung<br />
hat, sollte immer eine<br />
große PV-Anlage priorisieren“, betont<br />
Andreas Scharli, Berater von<br />
Energiewende Oberland. Mit Mini-<br />
PV-Anlagen können jedoch auch<br />
Mieter und Wohnungseigentümer<br />
in Mehrparteienhäusern grünen<br />
Sonnenstrom selbst erzeugen. Ottmar<br />
Back aus Weilheim wohnt in<br />
einer Dachgeschosswohnung im<br />
Zentrum der hiesigen Kreisstadt,<br />
hat sich vor zwei Jahren eine Mini-<br />
Photovoltaik-Anlage gekauft. Zwei<br />
kleinere Module im Sonderformat<br />
fixierte er am Geländer seines nach<br />
Sü<strong>den</strong> ausgerichteten Balkons.<br />
Zwei weitere Mini-Module sind<br />
am Hausdach nach Westen ausgerichtet.<br />
Dank einer intelligenten<br />
Software kann er bequem von seinem<br />
Laptop detailliert einsehen,<br />
wie viel Strom seine Balkonkraftwerke<br />
produzieren. „Im Jahr 2022<br />
haben meine Frau und ich 1 578<br />
Kilowattstun<strong>den</strong> Strom insgesamt<br />
verbraucht. 299 Kilowattstun<strong>den</strong><br />
haben wir über unsere Mini-PV-<br />
Anlage selbst produziert, wovon<br />
wiederum 237 Kilowattstun<strong>den</strong> direkt<br />
in unserem eigenen Haushalt<br />
verbraucht und 62 weitere Kilowattstun<strong>den</strong><br />
ins Netz eingespeist<br />
Mini-PV-Anlagen passen formgenau ins Balkongeländer.<br />
wer<strong>den</strong> konnten.“ Kurzum: Ottmar<br />
Back hat rund 15 Prozent seines<br />
Stromverbrauchs im vergangenen<br />
Jahr selbst produziert. „Insofern<br />
gar nicht so wenig.“ Da sei es<br />
in seinen Augen auch zu verschmerzen,<br />
dass es <strong>für</strong> ins öffentliche<br />
Netz eingespeisten Strom aus<br />
Balkonkraftwerken – in seinem<br />
Falle diese 55 Kilowattstun<strong>den</strong> –<br />
keine Einspeisevergütung gibt.<br />
Allein der bürokratische Aufwand<br />
sei hier<strong>für</strong> zu groß und koste in<br />
Summe mehr Zeit und Geld als<br />
die jeweilige Vergütung hoch ist.<br />
Trotzdem stellt sich aus Sicht der<br />
breiten Masse von Mietern und<br />
Wohnungseigentümern die Frage:<br />
Lohnt sich die Anschaffung eines<br />
Balkonkraftwerks wirklich? Oder<br />
handelt es sich um ein Trendspielzeug<br />
<strong>für</strong> Technikinteressierte?<br />
Montage sei kein<br />
Hexenwerk<br />
Grundsätzlich besteht eine Mini-<br />
PV-Anlage aus Solarmodulen,<br />
Wechselrichter, Montagezubehör,<br />
Stromkabel und Energiesteckdose.<br />
Die Energiesteckdose muss –<br />
zumindest offiziell – von einem<br />
Fachmann (Elektriker) installiert,<br />
der Rest der Anlage – Module und<br />
Wechselrichter – kann und darf eigenhändig<br />
verbaut wer<strong>den</strong>. „<strong>Das</strong><br />
ist kein Hexenwerk und mit einer<br />
Montageanleitung vom jeweiligen<br />
Hersteller auch <strong>für</strong> Menschen<br />
machbar, die handwerklich weniger<br />
geschickt sind“, sagt Andreas<br />
Scharli. Wichtig sei nur, „dass<br />
die Module fest und sicher fixiert<br />
wer<strong>den</strong> – da darf nichts nach unten<br />
fallen.“ Auch nicht bei Sturm,<br />
Hagel oder Starkregen. Darüber<br />
hinaus entschei<strong>den</strong>d: Die Wahl des<br />
Standorts. Eine Mini-PV-Anlage<br />
sollte immer nach Sü<strong>den</strong> und – im<br />
Idealfall – senkrecht zur Sonneneinstrahlung<br />
ausgerichtet, darüber<br />
hinaus zu keiner Tageszeit beschattet<br />
sein. Heißt: Überall dort, wo die<br />
direkte Sonneneinstrahlung durch<br />
gegenüberliegende große Bäume,<br />
Gebäude oder Hecken verhindert<br />
wird, machen Balkonkraftwerke<br />
wenig Sinn. Trotzdem kommen<br />
neben Balkonbrüstungen, Dächer<br />
und Außenwände auch Terrassen<br />
und Gärten <strong>für</strong> eine Montage in<br />
Frage, sofern sie ausreichend Sonne<br />
abbekommen. Ottmar Back gibt<br />
offen und ehrlich zu, dass auch<br />
40 | <strong>altlandkreis</strong>
seine Wohnung nicht perfekt zugeschnitten<br />
ist <strong>für</strong> die Nutzung seiner<br />
Module – der West-Balkon liefere<br />
nur einen geringen Beitrag. Störende<br />
Schattenwürfe habe er im<br />
fünften Stock samt Weitblick über<br />
die Dächer Weilheims jedoch von<br />
keiner Himmelsrichtung. „Weshalb<br />
unsere Mini-PV-Anlage in Summe<br />
dann doch ausreichend viel Strom<br />
produziert und auf lange Sicht sich<br />
rentiert.“ Berechnungen zufolge<br />
müsste sich Backs Balkonraftwerk<br />
nach fünf bis sechs Jahren amortisiert<br />
haben, was bei Garantien von<br />
zwölf Jahren auf <strong>den</strong> Wechselrichter<br />
und 25 Jahren auf die Module<br />
auch klappen sollte.<br />
Ein weiterer Vorteil: Balkonkraftwerke<br />
können genehmigungsfrei<br />
gekauft und installiert wer<strong>den</strong>. Je<br />
nach Größe und Hersteller kostet<br />
eine Anlage mit maximaler Leistung<br />
von 600 Watt rund 1 000 bis<br />
1 200 Euro, wobei <strong>2023</strong> die Mehrwertsteuer<br />
entfällt, sich obendrein<br />
ein Anruf in <strong>den</strong> Kommunen lohnt –<br />
immer mehr Städte und Gemein<strong>den</strong><br />
fördern <strong>den</strong> Kauf von Mini-PV-<br />
Anlagen. Weilheim beispielsweise<br />
mit bis zu 200 Euro, Peiting mit 120<br />
Euro.<br />
Meldepflicht beim<br />
Netzbetreiber<br />
Ganz ohne Bürokratieaufwand<br />
ist deren Inbetriebnahme allerdings<br />
nicht gestattet: Mini-PV-<br />
Anlagen müssen dem jeweiligen<br />
Netzbetreiber gemeldet und ins<br />
Marktstammdatenregister der<br />
Bundesnetzagentur (www.marktstammdatenregister.de)<br />
eingetragen<br />
wer<strong>den</strong>. Außerdem wichtig:<br />
Ein spezieller Stromzähler, der <strong>den</strong><br />
vom öffentlichen Netz bezogenen<br />
Strom, <strong>den</strong> nicht direkt verbrauchten<br />
und <strong>den</strong> ins Netz eingespeisten<br />
der Mini-PV-Anlage separat<br />
misst — herkömmliche Zähler<br />
wür<strong>den</strong> <strong>den</strong> über Balkonkraftwerke<br />
produzierten und via Energiesteckdose<br />
„eingespeisten“ Strom<br />
vom Gesamtverbrauch abziehen.<br />
„Netzbetreiber kennen sich damit<br />
aus, tauschen alte Zähler gegen<br />
<strong>für</strong> Mini-PV-Anlagen geeignete<br />
kostenlos aus“, so Ottmar Back,<br />
der die Sinnhaftigkeit von Balkonkraftwerken<br />
aus zwei Grün<strong>den</strong> unterstreicht:<br />
Erstens können diverse<br />
Kleingeräte im Haushalt ganz oder<br />
teilweise mit diesem eigens produzierten<br />
Sonnenstrom versorgt<br />
wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Aufla<strong>den</strong> von Smartphones,<br />
Tablets, Laptops oder<br />
E-Bike-Akkus, der Betrieb von<br />
Fritzbox, Festnetztelefon, TV, Radio<br />
oder Kühlschrank, Gefrierbox, Herd<br />
und Backofen sind nur wenige Beispiele.<br />
Zum anderen schärft Installation<br />
und Nutzung von Mini-PV-<br />
Anlagen das Bewusstsein in Sachen<br />
Energiesparen und umweltschonende<br />
Energiegewinnung. „Allein<br />
deshalb, weil es ein Um<strong>den</strong>ken<br />
erfordert“, sagt Andreas Scharli,<br />
„da Smartphone und E-Bike-Akku<br />
nicht mehr über Nacht, sondern<br />
tagsüber, zum Bespiel in der Mittagspause,<br />
aufgela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> –<br />
immer dann, wenn Sonne aufs<br />
Modul scheint.“ Zu kaufen gibt es<br />
Stecker-Solar-Geräte, kleine Photovoltaiksysteme<br />
– es gibt zig Bezeichnungen<br />
<strong>für</strong> Mini-PV-Anlagen –<br />
überwiegend online, wobei aufgrund<br />
steigender Nachfrage auch<br />
hiesige Händler auf <strong>den</strong> Zug der<br />
600-Watt-Anlagen aufzuspringen<br />
scheinen – in Iffeldorf gibt es eine<br />
Abholstation <strong>für</strong> Online-Bestellungen,<br />
im Raiffeisen-Lagerhaus<br />
Steinga<strong>den</strong> sind Mini-PV-Anlagen<br />
direkt zu kaufen.<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 41
Geobiologe misst technische und spürt natürliche Störfelder<br />
Strahlenbelastung im<br />
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dass sich das Gehirn erholt sowie<br />
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Viele Menschen lei<strong>den</strong> jedoch an<br />
Schlafmangel, der wiederum zu<br />
Gesundheitsproblemen wie Herz-<br />
Kreislauf- oder Nierenerkrankungen,<br />
Diabetes, Schlaganfällen,<br />
Fettleibigkeit und psychische Erkrankungen<br />
wie Depressionen führen<br />
kann. Gründe <strong>für</strong> Schlafmangel<br />
sind ebenfalls unterschiedlich:<br />
Stress im Job, ständiger Streit unter<br />
Freun<strong>den</strong>, Bekannten, Familie oder<br />
Kollegen, ungesunde Ernährung,<br />
zu wenig Bewegung. Manchmal<br />
sind es aber auch <strong>für</strong> Menschen<br />
nicht sichtbare Dinge: Die Rede ist<br />
von natürlichen und technischen<br />
Störfeldern – also Spannungen im<br />
Freien oder in Gebäu<strong>den</strong>, die sich<br />
negativ auf Geist und Körper auswirken.<br />
An dieser Stelle kommt<br />
Bernd Michael Eckstein aus Penzberg<br />
ins Spiel. Der Diplom-Ingenieur<br />
arbeitet seit mehr als 30 Jahren<br />
als Geobiologe, auch bekannt<br />
als Wünschelrutengänger. Seine<br />
schwerpunktmäßige Aufgabe:<br />
Wohnungen, Häuser, Grundstücke,<br />
Büros und Arbeitsplätze auf natürliche<br />
und technische Störfelder zu<br />
untersuchen. „Grundsätzlich wird<br />
immer unterschie<strong>den</strong> zwischen<br />
natürlichen und technischen Störfeldern“,<br />
bekräftigt der 70-Jährige.<br />
Natürliche Störzonen gehen von<br />
Wasserströmungen unter der Erde<br />
Wünschelrutengang an einem Denkmal<br />
neben dem Wessobrunner Kloster.<br />
aus. „Entweder von strömen, meist aber von noch viel<br />
Grundwassertiefer<br />
liegen<strong>den</strong> Wasserschichten,<br />
1000 bis 3000 Meter unter der Erdoberfläche.“<br />
Ein Ort, an dem Bernd<br />
Michael Eckstein solch störende<br />
Kraftlinien aus dem Untergrund<br />
besonders stark spürt: <strong>Das</strong> Areal<br />
des Wessobrunner Klosters. „Dort,<br />
wo früher der Hochaltar stand und<br />
heute noch ein Denkmal steht, oder<br />
direkt an der berühmten Tassilolinde.“<br />
Auch an diesem Mittwochnachmittag<br />
schlagen die Fühler<br />
der nach unten hängen<strong>den</strong>, messingfarbenen<br />
Wünschelrute, die<br />
Bernd Michael Eckstein in seinen<br />
Hän<strong>den</strong> hält, blitzartig nach oben.<br />
„Hier wäre ein <strong>den</strong>kbar ungünstiger<br />
Platz zum Schlafen – die Wasseradern<br />
unter dieser Stelle sind<br />
so stark, dass sie mich im wahrsten<br />
Sinne aufwühlen.“ Auch<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes<br />
Schelle verspürt im Bereich dieses<br />
Denkmals eine gewisse Spannung<br />
im Bein- und Bauchbereich. Inwieweit<br />
diese jedoch Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit haben?<br />
Messgeräte kosten<br />
4 000 Euro<br />
„Störfelder wirken sich in der Regel<br />
nie von jetzt auf gleich negativ<br />
Elektrische Strahlung<br />
im Bereich des Kopfkissens<br />
kann zu unruhigem<br />
Schlaf führen.
Neues Gerät:<br />
Damit misst Bernd Michael<br />
Eckstein 5G-Belastung.<br />
aus“, sagt der Experte. Es dauere<br />
oft fünf bis 15 Jahre, bis Schlafstörungen,<br />
andauernde Unruhe, im<br />
schlimmsten Falle sogar Krebserkrankungen<br />
eintreten. Auch der<br />
prozentuale Anteil an Schlafstörungen<br />
oder Krebserkrankung durch<br />
natürliche oder technische Störfelder<br />
ist nicht mit konkreten Zahlen<br />
festzumachen. „Es gibt aber eine<br />
Vielzahl an seriösen Studien, zum<br />
Beispiel von Atomphysiker Hans<br />
Dieter Betz und Elektrophysiker<br />
Helmut L. König, einst an TU und<br />
LMU München, die eine Wirkung<br />
von Störfeldern auf biologische Systeme,<br />
also auch auf uns Menschen,<br />
belegen.“ Wissenschaftlich eindeutiger<br />
belegbar: Die (negative) Auswirkung<br />
auf Menschen durch technische<br />
Störfelder. Konkret gemeint<br />
sind elektrische Spannungsfelder,<br />
die sich rund um in Hauswän<strong>den</strong><br />
und Decken verlegte, oder frei im<br />
Raum liegende Stromkabel bil<strong>den</strong>,<br />
und häufig bis hin zum Kopf<br />
der in Bett oder auf Couch schlafen<strong>den</strong><br />
Person ausbreiten. Aber<br />
auch gepulste Hochfrequenz, also<br />
Strahlung durch Mobilfunkmasten,<br />
Smartphones, schnurlose Festnetztelefone,<br />
Mikrowellen, WLAN,<br />
Bluetooth, Wimax, Fernsteuerungen,<br />
Spielekonsolen. „Eine<br />
gleichmäßig brennende Glühbirne<br />
stört nieman<strong>den</strong>, schaltet<br />
man sie jedoch ständig an und<br />
aus, stört diese sehr schnell –<br />
ähnlich verhält es sich mit der<br />
digitalen Technik und der damit<br />
verbun<strong>den</strong>en, gepulsten<br />
Strahlung.“ Um die Intensität<br />
von technischen Störfeldern<br />
herauszufin<strong>den</strong>, arbeitet Bernd<br />
Michael Eckstein nicht mittels „Körpergefühl“<br />
und heilpraktikerähnlichen<br />
Pendelwerkzeugen, sondern<br />
mit hochtechnischen Messgeräten,<br />
jeweils 3 000 bis 4 000 Euro teuer.<br />
„Mittlerweile brauchst du <strong>für</strong> fast<br />
jede Strahlungsquelle ein eigenes<br />
Messgerät.“ Seine jüngste Anschaffung:<br />
Ein Messgerät, ausschließlich<br />
spezialisiert auf die Messung der<br />
Strahlung von 5G.<br />
Eklatante Unterschiede<br />
bei Grenzwertdefinition<br />
Für renommierte Geobiologen<br />
wie Bernd Michael Eckstein erschreckend:<br />
Öffentlich definierte<br />
Grenzwerte <strong>für</strong> technische Strahlungen.<br />
Die <strong>für</strong> Funksignale wie<br />
UTMS, 4G und 5G liegt offiziell bei<br />
10 000 000 µW/m², obwohl Handys<br />
bereits bei nur 0,002 µW/² funktionieren.<br />
„Aus baubiologischer<br />
Sicht sollte diese Strahlung nur 1<br />
bis 10 µW/m² betragen.“ Ähnlich<br />
sei es bei elektrischen Störfeldern,<br />
dem Problem durch Stromkabel im<br />
Schlafzimmer: „Da liegt der offizielle<br />
Wert bei 5 000 Volt pro Meter,<br />
sollte jedoch keine 2 bis 3 Volt pro<br />
Meter überschreiten.“ Der Grund<br />
<strong>für</strong> diese eklatant unterschiedlichen<br />
Grenzwertfestlegungen?<br />
„<strong>Das</strong>s in Grenzwertkommissionen<br />
überwiegend Interessensvertreter<br />
der Industrie sitzen, es eine starke<br />
Lobby gibt.“ Trotzdem können<br />
sich Bürger gut vor natürlichen<br />
und technischen Störfeldern schützen.<br />
„Bei natürlichen Störungen<br />
kann man das Bett umstellen“,<br />
sagt Bernd Michael Eckstein. Bei<br />
Mit diesem Messgerät<br />
wird unter anderem die<br />
Strahlenbelastung von<br />
schnurlosen Telefonen<br />
festgestellt.<br />
technischen das Handy nachts<br />
ausschalten oder auf Flugmodus<br />
(wirkt tatsächlich) stellen, in neueren<br />
WLAN-Routern die integrierte<br />
Zeitschaltuhr aktivieren, die das<br />
WLAN zu bestimmten Uhrzeiten<br />
automatisch ein- und ausschaltet.<br />
Ähnliches funktioniert mit neueren<br />
schnurlosen Telefonen, die dann<br />
nur im Falle eines Anrufs strahlen.<br />
Und das Problem mit Elektrosmog<br />
in Schlafzimmern kann durch <strong>den</strong><br />
Einbau von Netzfreischaltern gelöst<br />
wer<strong>den</strong>. „Die sorgen da<strong>für</strong>, dass<br />
sich nur dann Spannung aufbaut,<br />
wenn aktiv Strom gebraucht wird –<br />
zum Beispiel zum Staubsaugen<br />
oder Handy la<strong>den</strong>.“ Auch vor öffentlicher<br />
Strahlenbelastung, die<br />
von größeren Funkmasten ausgehen,<br />
gibt es Schutzmöglichkeiten:<br />
„Zum Beispiel im Hausdach<br />
verbaute Metallgitternetze, die<br />
Funkstrahlung abschirmen.“ Theoretisch<br />
könne auch jedes im Haus<br />
verlegte sowie freiliegende Stromkabel<br />
mit einer Schutzschicht ummantelt<br />
wer<strong>den</strong>, was jedoch nicht<br />
zwingend notwendig sei und in<br />
Summe sehr teuer würde. Auch<br />
möglich: Ein faradayscher Käfig<br />
über dem Bett. Doch aufgepasst:<br />
„Viele versuchen nur Geld zu verdienen,<br />
verkaufen Dinge, deren<br />
Wirkung nicht überprüft wurde.“<br />
Bei mehr als 30 Jahren Berufserfahrung<br />
und Einsätzen in ganz<br />
Deutschland, ja sogar Norwegen<br />
und Tunesien, weiß Bernd Michael<br />
Eckstein, wovon er spricht. Überwiegend<br />
erfüllte er Privataufträge,<br />
oft auf Empfehlung von Ärzten<br />
und Heilpraktikern. Aber auch<br />
<strong>für</strong> Baufirmen und Grundstückskäufer,<br />
die sichergehen<br />
wollten, dass ihr zukünftiger<br />
Bau nicht auf zu starker (natürlicher)<br />
Strahlung errichtet<br />
wird. Letztlich konnte Bernd<br />
Michael Eckstein (www.geobiologie-eckstein.de)<br />
durch<br />
Messen und Spüren schon<br />
vielen Menschen zu ruhigerem<br />
Schlaf und nachhaltig gesünderem<br />
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Die Raumschmückerinnen<br />
Steinga<strong>den</strong> | Mit einem Durchschnittsalter<br />
von gerade einmal<br />
Mitte Zwanzig dürften sie zu <strong>den</strong><br />
jüngsten Raumgestaltern in der<br />
Region zählen – der Raumausstatter-Meisterbetrieb<br />
„Die Raumschmückerei“<br />
am südlichen Ortsausgang<br />
von Steinga<strong>den</strong>. Während<br />
ihrer Schulzeit absolvierte Alina<br />
Mayr mehrere Praktika in unterschiedlichsten<br />
Branchen. Unter<br />
anderem war sie auch in einer<br />
Schneiderei, was ihrer Neigung<br />
und Begabung zwar schon ziemlich<br />
nahekam, aber immer noch<br />
nicht das war, was sie wirklich<br />
wollte. Die Schneidermeisterin<br />
dort machte ihr <strong>den</strong> Vorschlag, es<br />
doch als Raumausstatterin zu versuchen<br />
und hatte damit wohl <strong>den</strong><br />
Nagel auf <strong>den</strong> Kopf getroffen – die<br />
Arbeit mit Holz, Metall und Stoff<br />
war das, wonach sie so lange gesucht<br />
hatte.<br />
Nach Beendigung der Schule begann<br />
sie sogleich ihre Ausbildung<br />
bei einem Raumausstatter in Seeshaupt<br />
am Starnberger See. Nach<br />
Lehre und Gesellenzeit besuchte<br />
sie die Meisterschule <strong>für</strong> Raumausstatter<br />
in Stuttgart. Und als<br />
frisch gebackene Meisterin startete<br />
sie im Alter von nur 20 Jahren<br />
im Jahr 2019 in Böbing ihr eigenes<br />
Unternehmen: die „Raumschmückerei“.<br />
Doch schon kurz darauf<br />
wur<strong>den</strong> die Räumlichkeiten zu<br />
eng. Auf der Suche nach einem<br />
geeigneten Anwesen landete sie<br />
schließlich in Steinga<strong>den</strong>, wo sie<br />
einen alten Bauernhof direkt an<br />
der Hauptstraße käuflich erwarb.<br />
Extrem jung: <strong>Das</strong> Team der Raumschmückerei um Alina Mayr (rechts<br />
oben), die das Unternehmen im Jahr 2019 gegründet hatte.<br />
„<strong>Das</strong> Gebäude passte zu uns: In<br />
dem unteren Stockwerk, dort, wo<br />
sich früher der Kuhstall befand,<br />
hatte die Werkstatt Platz und darüber<br />
konnten wir <strong>den</strong> Ausstellungsraum<br />
und ein Büro unterbringen“,<br />
erzählt Alina Mayr.<br />
Mit vereinten Kräften wurde das<br />
Gebäude dann innerhalb nur eines<br />
Jahres entkernt und mit viel Eigenleistung<br />
von Grund auf saniert und<br />
<strong>den</strong> gewünschten Gegebenheiten<br />
angepasst. Heute präsentiert sich<br />
das Geschäftshaus direkt an der<br />
Hauptstraße in Steinga<strong>den</strong> mit<br />
einem Schaukasten, der publikumswirksam<br />
auf <strong>den</strong> Handwerksbetrieb<br />
aufmerksam macht. „Ich<br />
hatte bei der Zugspitzbahn solche<br />
Schaukästen gesehen und wollte<br />
auch so etwas haben. Und da mein<br />
Vater und mein Bruder Metallbau-<br />
er sind, haben sie mir das kurzerhand<br />
produziert“, gibt Alina Mayr<br />
schmunzelnd zu.<br />
Jung, kreativ und voll<br />
frischer Ideen<br />
Heute zählen zu <strong>den</strong> Mitarbeiten<strong>den</strong><br />
der Raumschmückerei<br />
in Steinga<strong>den</strong> die Inhaberin und<br />
44 | <strong>altlandkreis</strong>
eine Gesellin, die bereits von<br />
Alina Mayr ausgebildet wor<strong>den</strong><br />
ist. Beide sind 25 Jahre jung und<br />
wer<strong>den</strong> von zwei weiblichen Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
unterstützt, die beide<br />
Anfang 20 sind. Hilfe im Büroalltag<br />
erfahren die vier Mädels von<br />
einem einzigen männlichen Part in<br />
der Belegschaft, der stun<strong>den</strong>weise<br />
<strong>für</strong> Verwaltung, Buchhaltung<br />
und Kun<strong>den</strong>kontakt zuständig ist.<br />
<strong>Das</strong>s das junge Durchschnittsalter<br />
in der Raumschmückerei sich<br />
auch in <strong>den</strong> kunsthandwerklichen<br />
Projekten widerspiegelt, versteht<br />
sich von selbst. Bereits im Ausstellungsraum<br />
entdeckt der Besucher<br />
helle Farben, innovative Muster<br />
und Materialien, die das Team<br />
bei Arbeiten und <strong>für</strong> Aufträge<br />
verwendet. „Unsere Vision ist es,<br />
die Wohnräume der Menschen so<br />
zu gestalten, dass sie sich darin<br />
wohlfühlen“, so Alina Mayr. „Wir<br />
verbringen sehr viel Zeit in unseren<br />
eigenen vier Wän<strong>den</strong>. Daher<br />
sollten die Räume auch einla<strong>den</strong>d<br />
gestaltet, individuell eingerichtet<br />
und dekoriert sein.“ So steht vor<br />
jeder Umsetzung eines Projektes<br />
immer die Planung in enger<br />
Abstimmung mit <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Kun<strong>den</strong>. „Unsere Gestaltungsideen<br />
wer<strong>den</strong> schon vorab Realität,<br />
indem wir die Räume unserer<br />
Kun<strong>den</strong> mit einem CAD-Programm<br />
dreidimensional visualisieren – so<br />
bekommen auch die Kundinnen<br />
und Kun<strong>den</strong>, die sich mit der Vorstellungskraft<br />
schwertun, bereits<br />
einen realistischen Eindruck davon,<br />
wie die Räume später, nach<br />
unserer praktischen Arbeit, wirken.<br />
Um auch ein besseres Gefühl<br />
<strong>für</strong> Farben und Materialien zu<br />
bekommen, sind außerdem unsere<br />
Schränke bis oben hin voll mit<br />
vielfältigen Stoff-Musterbüchern“,<br />
erzählt Alina Mayr. Dem jungen<br />
Esprit der vier Raumausstatterinnen<br />
entspricht das Material, das<br />
sie bei ihren Projekten verwen<strong>den</strong><br />
– bei Teppichen bevorzugen sie<br />
Naturmaterialien wie Schurwolle<br />
oder recycelte Rohstoffe, die zu<br />
Moderne Materialien und innovative Arrangements: Ein Einblick in <strong>den</strong><br />
Ausstellungsraum an der Füssener Straße in Steinga<strong>den</strong>.<br />
Bo<strong>den</strong>belägen verwebt wer<strong>den</strong>.<br />
Bei Gardinenstoffen, Fensterdekorationen<br />
und Tapeten sind Kun<strong>den</strong><br />
ebenfalls positiv überrascht über<br />
die schier grenzenlose Vielfalt an<br />
Mustern und Farben, die im Ausstellungsraum<br />
der Raumschmückerei<br />
zu sehen ist. Gleiches gilt<br />
<strong>für</strong> Polsterstoffe, mit <strong>den</strong>en neue<br />
und alte Möbel ein modernes Flair<br />
verpasst bekommen. „Letztlich versuchen<br />
wir immer, unsere eigenen<br />
Vorstellungen, die wir bei der Gestaltung<br />
von Räumen haben, mit<br />
<strong>den</strong>en der Kun<strong>den</strong> in Einklang zu<br />
bringen – so entstehen <strong>für</strong> beide<br />
Seiten zufrie<strong>den</strong>stellende Ergebnisse“,<br />
verrät Alina Mayr.<br />
Industrienähmaschinen<br />
und reine Handarbeit<br />
Wer schon einmal ein Königsschloss<br />
besichtigt hat, kennt auch<br />
Wandbespannungen. Mit <strong>den</strong>en<br />
wur<strong>den</strong> anno dazumal Gemächer<br />
dekoriert. Und genau die sind<br />
heute wieder modern, eignen sich<br />
insbesondere <strong>für</strong> große Räume<br />
zur Schalldämmung. Die jungen<br />
Frauen der Raumschmückerei wissen,<br />
wie sie angebracht wer<strong>den</strong>.<br />
Außerdem gefragt: Naturtapeten,<br />
über die der Duft nach Wald, Heu<br />
oder Kräutern in Haus und Wohnung<br />
geholt wer<strong>den</strong> kann. Wobei<br />
die Raumschmückerei auch innenliegen<strong>den</strong><br />
Licht-, Sicht- und Sonnenschutz<br />
in Form von Jalousien<br />
oder Raffrollos anbietet.<br />
Neben persönlicher und individueller<br />
Kun<strong>den</strong>beratung ist vor allem<br />
auch das handwerkliche Geschick<br />
der Raumschmückerinnen gefragt.<br />
In der Werkstatt wer<strong>den</strong> Polstermöbel<br />
getackert und geklopft,<br />
sowie Gardinen zugeschnitten,<br />
genäht und im Montagefahrzeug<br />
zu Kun<strong>den</strong> transportiert. Fünf<br />
Industrie-Nähmaschinen unterstützen<br />
die Mitarbeiterinnen bei<br />
ihrer Arbeit, eine Ablängmaschine<br />
hilft, Gardinenstoffe schnell und<br />
präzise auf korrekte Abmessungen<br />
zu schnei<strong>den</strong>. „Ansonsten ist<br />
viel Handarbeit gefragt“, erzählt<br />
Alina Mayr. „Möbelpolster wer<strong>den</strong><br />
wie eh und je mit Nähnadel<br />
und Fa<strong>den</strong> bearbeitet.“ Einer der<br />
eindrucksvollsten Aufträge, an<br />
<strong>den</strong>en das Team der Raumschmückerei<br />
bislang mitwirken durfte,<br />
war vor rund zwei Jahren die Renovierung<br />
des Schloßbrauhauses<br />
in Schwangau. „Dort durften wir<br />
Licht-, Sicht- und Sonnenschutzsysteme<br />
installieren, die Bestuhlung<br />
neu bepolstern und <strong>für</strong> eine<br />
Wandbespannung sorgen, die zum<br />
Ambiente der Räume passen sollte.“<br />
Und auch die Ausstattung des<br />
namhaften Hauses mit schalldämmen<strong>den</strong><br />
Deckenpanelen sei eine<br />
schöne Herausforderung gewesen,<br />
der sich Alina Mayr und Mitarbeiterinnen<br />
gerne gestellt haben. hun<br />
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46 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Als die 1 000-Euro-Marke<br />
geknackt wurde<br />
Oliver Schumann und sein Team ermitteln<br />
Bo<strong>den</strong>richtwerte.<br />
Weilheim | Immer wenn im<br />
Landkreis eine Immobilie verkauft<br />
wird, erfährt das auch Oliver<br />
Schumann. Denn die Notare<br />
schicken bei jeder Transaktion<br />
einen Abdruck des Kaufvertrags<br />
an das Landratsamt Weilheim-<br />
Schongau. Dort, in der Geschäftsstelle<br />
des Gutachterausschusses,<br />
ermitteln Schumann<br />
und sein Team alle zwei Jahre<br />
die Bo<strong>den</strong>richtwerte. Es handelt<br />
sich um durchschnittliche Lagewerte<br />
in einer Region, bezogen<br />
auf einen Quadratmeter Grundstücksfläche<br />
ohne aufstehende<br />
Gebäude – sie geben also an,<br />
wo das Preisniveau von Grundstücken<br />
in einem bestimmten<br />
Gebiet gerade liegt. Die aktuell<br />
gültigen Bo<strong>den</strong>richtwerte wur<strong>den</strong><br />
Anfang 2022 veröffentlicht.<br />
Viel wichtiger als die einzelnen<br />
Jahreswerte sind aber die<br />
Ten<strong>den</strong>z und Entwicklung. Vor<br />
allem wenn sich zukünftige Verkäufer<br />
beziehungsweise Käufer<br />
und Makler an <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>richtwerten<br />
orientieren wollen – sie<br />
sind die wichtigsten Nutznießer,<br />
neben dem Finanzamt, das<br />
<strong>den</strong> Wert bei der Ermittlung von<br />
Schenkungs- und Erbschaftssteuer<br />
mitberücksichtigt. Aus aktuellem<br />
Anlass an dieser Stelle wichtig zu<br />
wissen: Für die Neuberechnung<br />
der Grundsteuer wird der Bo<strong>den</strong>richtwert<br />
in Bayern nicht benötigt.<br />
Doch zurück zu Oliver Schumann:<br />
Für die Ermittlung der Bo<strong>den</strong>richtwerte<br />
teilen er und seine<br />
sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
das Gebiet einer Gemeinde<br />
in unterschiedliche Zonen ein.<br />
„Schauen Sie sich Weilheim an“,<br />
sagt Schumann. „Nehmen wir beispielsweise<br />
Tankenrain, Stadtmitte<br />
und das Gögerl. Da bestehen aufgrund<br />
der Lage erhebliche Unterschiede<br />
bei <strong>den</strong> Grundstückspreisen.“<br />
34 Gemein<strong>den</strong> im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau sind daher in<br />
momentan 367 Zonen unterteilt.<br />
Die können jederzeit angepasst<br />
wer<strong>den</strong>, wenn beispielsweise<br />
Bau- oder Infrastrukturmaßahmen<br />
in oder entlang einer Zone<br />
die Gegebenheiten verändern.<br />
Doch beliebig fein können die<br />
Zonen nicht wer<strong>den</strong>. Daher gibt<br />
es innerhalb einer je<strong>den</strong> Zone<br />
immer noch Unterschiede: <strong>Das</strong><br />
eine Haus steht nah am benachbarten<br />
Gewerbegebiet, ein<br />
anderes steht erhöht und bietet<br />
einen Panoramablick in die Alpen.<br />
Angrenzende Straßen sind<br />
unterschiedlich stark befahren,<br />
eine Bahnlinie kann an einen<br />
Teil der Zone angrenzen. Und<br />
manch ein Verkäufer hat besonders<br />
billig an einen Verwandten<br />
oder Freund verkauft, ein anderer<br />
hat dank der Lage und eines<br />
geschickten Maklers einen weit<br />
überdurchschnittlichen Preis<br />
durchgesetzt. Es reicht daher<br />
nicht, aus <strong>den</strong> Kaufpreisen der<br />
letzten zwei Jahre innerhalb<br />
einer Zone einfach nur <strong>den</strong> mathematischen<br />
Durchschnitt zu<br />
bil<strong>den</strong>.<br />
3 000 Fragebögen<br />
in zwei Jahren<br />
„Unsere Mitarbeiter verschicken<br />
bei jedem Immobilienverkauf, <strong>den</strong><br />
sie gemeldet bekommen, Fragebögen“,<br />
erklärt Oliver Schumann.<br />
Die können an <strong>den</strong> Käufer und<br />
Verkäufer, an die Gemeinde und<br />
Sachverständige gehen. „Und<br />
mit <strong>den</strong> Antworten können wir<br />
einschätzen, welche Rahmenbedingungen<br />
der Verkauf hatte.“<br />
Grundstücke, die preislich nach<br />
oben oder unten aus dem Rahmen<br />
fallen, und dies einen klaren<br />
Grund wie eben einen Freundschaftsverkauf<br />
hat, können als<br />
„Ausreißer“ aus der Berechnung<br />
herausfallen. Bei Grundstücken,<br />
die erst noch bebaut wer<strong>den</strong>, wird
geklärt, ob noch Erschließungskosten<br />
anfallen, zum Beispiel <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Anschluss an Strom, Wasser,<br />
Telekommunikation, Fernwärme<br />
oder Gas.<br />
Rund 3000 Fragebögen verschickt<br />
Oliver Schumanns Abteilung während<br />
der zwei Jahre einer Bo<strong>den</strong>richtwertermittlung<br />
insgesamt.<br />
Doch bevor die Bo<strong>den</strong>richtwerte<br />
feststehen, wer<strong>den</strong> diese im Gutachterausschuss<br />
beim Landratsamt<br />
in einer nichtöffentlichen<br />
Sitzung beraten, festgesetzt und<br />
beschlossen. Der Gutachterausschuss<br />
besteht derzeit aus zwölf<br />
ehrenamtlichen Mitgliedern:<br />
sechs aus anderen Bereichen des<br />
Landratsamts, aus dem Finanzamt<br />
und Vermessungsamt. Weitere<br />
sechs Mitglieder sind überwiegend<br />
selbstständige Sachverständige<br />
oder Immobilienexperten.<br />
Während der zweitägigen Sitzung<br />
kommen sämtliche Bo<strong>den</strong>richtwerte<br />
<strong>für</strong> alle 367 Zonen, sowie<br />
viele zusätzliche Zahlen und Daten<br />
auf <strong>den</strong> Tisch. „Da wird viel diskutiert<br />
und in vielen Fällen nochmal<br />
angepasst“, erzählt Schumann.<br />
„Und manch ein Gutachter gibt<br />
uns auch Hinweise auf neueste<br />
Planungsabsichten in einer Gemeinde.<br />
<strong>Das</strong> berücksichtigen wir<br />
dann gegebenenfalls <strong>für</strong> eine zukünftige<br />
Anpassung der Zonen.“<br />
Neben <strong>den</strong> Wohnimmobilien führen<br />
Oliver Schumann und sein<br />
Team das gleiche Verfahren auch<br />
<strong>für</strong> Gewerbeimmobilien durch.<br />
„Dabei unterschei<strong>den</strong> wir zwischen<br />
Industrie wie zum Beispiel<br />
Fabrikhallen, klassischem Gewerbe<br />
wie Handwerksbetriebe<br />
und kun<strong>den</strong>orientiertem Gewerbe,<br />
etwa Möbelgeschäfte oder<br />
Fastfood-Gastronomie.“<br />
Auch<br />
<strong>für</strong> landwirtschaftliche Flächen<br />
und Waldflächen wer<strong>den</strong><br />
Bo<strong>den</strong>richtwerte<br />
ermittelt.<br />
Und <strong>für</strong> geschützte Natur,<br />
beispielsweise Streuwiesen<br />
und Moorflächen. „Regelmäßig<br />
bekommen wir<br />
Anfragen von Naturschutzverbän<strong>den</strong>,<br />
die Flächen kaufen<br />
wollen, um sie unversehrt zu halten.“<br />
In sechs Jahren<br />
verdreifacht!<br />
Fragt man Oliver Schumann, wie<br />
sich die Grundstückswerte im<br />
Landkreis Weilheim-Schongau<br />
entwickelt haben, zeigt er gern<br />
eine Kurve. Zwischen 2006 und<br />
2015 schwankte sie stets leicht hin<br />
und her, grob um die 300 Euro<br />
pro Quadratmeter im Altlandkreis<br />
Weilheim und um 160 Euro im<br />
Altlandkreis Schongau. Danach<br />
aber begannen die Werte deutlich<br />
zu steigen, erst im Altlandkreis<br />
Weilheim, mit etwas Verzögerung<br />
auch im Schongauer Raum. 2021<br />
erreichte der Wert eine Rekordhöhe:<br />
fast dreimal so hoch wie<br />
noch sechs Jahre zuvor – in <strong>den</strong><br />
Städten Weilheim und Penzberg<br />
wurde sogar die Marke von 1000<br />
Euro pro Quadratmeter geknackt.<br />
Als Gründe nennt Schumann vor<br />
allem die extrem niedrigen Zinsen<br />
über viele Jahre hinweg sowie<br />
eine große Nachfrage.<br />
Für die Zukunft<br />
will er – die<br />
neuen Bo<strong>den</strong>richtwerte erscheinen,<br />
turnusgemäß alle zwei Jahre,<br />
erst wieder im Januar 2024 –<br />
keine Prognose abgeben. „Sicher<br />
belasten die nun deutlich gestiegenen<br />
Zinsen und Baukosten.<br />
Grundstücke wird man ten<strong>den</strong>ziell<br />
wohl effizienter nutzen. Mehr<br />
Mehrfamilien- und Wohnhäuser,<br />
davon könnten Preise <strong>für</strong> rarer<br />
wer<strong>den</strong>de Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
profitieren.“ Rückgänge<br />
oder gar Einbrüche bei <strong>den</strong><br />
Grundstückspreisen, wie sie in<br />
manchen Teilen Deutschlands<br />
erwartet wer<strong>den</strong> oder schon beginnen,<br />
könnten in so begehrten<br />
oberbayerischen Gegen<strong>den</strong><br />
wie hier zwischen Starnberg und<br />
Garmisch freilich abgemildert<br />
ausfallen.<br />
Im jährlich neuen Grundstücksmarktbericht,<br />
<strong>den</strong> man beim<br />
Landratsamt gegen eine Gebühr<br />
erwerben kann, sind viele relevante<br />
Zahlen und Ten<strong>den</strong>zen aufgeführt.<br />
Sie können Eigentümern,<br />
Maklern und Banken helfen, die<br />
eigentlichen Verkehrswerte und<br />
damit die konkret erzielbaren<br />
Preise bei Grundstücken,<br />
Häusern und<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 47
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Altlandkreis | Wie ein Blitz ganz<br />
genau entsteht, ist unter Wissenschaftlern<br />
noch immer umstritten.<br />
Was klar ist: Die elektrischen Ladungen,<br />
die herauf- und herabwirbelnde<br />
Graupel- und Eisteilchen in<br />
einer viele tausend Meter hohen<br />
Gewitterwolke erzeugen, sind gewaltig.<br />
Über Blitze entla<strong>den</strong> sich<br />
die Wolken. Schlägt ein Blitz ein,<br />
kann er über zehn Millionen Volt<br />
an Spannung freisetzen und Ströme<br />
von mehreren 10 000 Ampere<br />
fließen lassen. Auch wenn das<br />
Ganze nur Sekun<strong>den</strong>bruchteile<br />
dauert, Stromleitungen und Kabelschächte<br />
im Haus können sich<br />
schlagartig erhitzen. Der Putz wird<br />
abgesprengt, Geräte fallen aus,<br />
eine Druckwelle kann Fenster und<br />
Türen zerstören. Im schlimmsten<br />
Falle fangen Dachbalken oder andere<br />
Teile des Hauses an zu brennen.<br />
Blitze suchen sich meist die<br />
höchste Stelle und <strong>den</strong> Weg des<br />
geringsten Widerstands. Durch die<br />
extrem hohe Spannung kann sich<br />
die Wirkung des Blitzes aber über<br />
unterschiedliche Materialien auf<br />
das Gebäude übertragen, es muss<br />
nicht unbedingt die Antenne oder<br />
metallische Kaminverkleidung sein.<br />
Im Haus von Robert Turansky in<br />
Peiting hat ein direkter Blitzeinschlag<br />
im <strong>März</strong> 2020 Sachschä<strong>den</strong><br />
von über 100 000 Euro verursacht,<br />
da auch die Photovoltaikanlage<br />
auf dem Dach betroffen war. Noch<br />
heute merkt Robert Turansky leichte<br />
Beeinträchtigungen am Gehör.<br />
„Man sieht <strong>den</strong> Einschlag nicht,<br />
aber hört einen irrsinnig lauten<br />
Knall.“<br />
Trotz dieser Gefahren haben viele<br />
Häuser hierzulande keinen Blitzschutz.<br />
Staatlich vorgeschrieben ist<br />
er nur in Gebäu<strong>den</strong>, wo das Risiko<br />
besonders groß ist: Zum Beispiel in<br />
Kraftwerken, Fabriken, Rechenzentren,<br />
Schulen, Krankenhäusern, Verwaltungs-<br />
und Bürogebäu<strong>den</strong>. Es<br />
existieren dann je nach Gebäudeart<br />
vier Blitzschutzklassen, die die<br />
Anforderungen an <strong>den</strong> Blitzschutz<br />
vorgeben.<br />
Fünf Blitzeinschläge<br />
pro Quadratkilometer<br />
Für die meisten privaten Wohnhäuser<br />
gibt es keine Pflicht, nicht<br />
von staatlicher Seite, und meist<br />
auch nicht von Seiten der Versicherungen.<br />
In der Tat ist es schwer zu<br />
bestimmen, wie hoch das Risiko<br />
Passierte in Weilheim: Blitzeinschlag in einen Kamin.<br />
eines direkten Blitzeinschlags ist.<br />
Es gibt Gebiete in Deutschland, da<br />
schlägt im Jahr weniger als ein Blitz<br />
auf einen Quadratkilometer ein. In<br />
<strong>den</strong> Landkreisen am Alpenrand<br />
und Alpenvorland ist diese sogenannte<br />
Blitzdichte allerdings deutlich<br />
erhöht. In Weilheim-Schongau,<br />
Garmisch-Partenkirchen und<br />
Starnberg wer<strong>den</strong> regelmäßig drei<br />
bis fünf Einschläge auf <strong>den</strong> Quadratkilometer<br />
pro Jahr registriert.<br />
Vor allem der Landkreis Starnberg<br />
lag schon deutlich darüber. Stefan<br />
Schwarzer, der beim Deutschen<br />
Wetterdienst auf dem Hohen Peißenberg<br />
arbeitet, erklärt dieses<br />
erhöhte Blitzrisiko am Starnberger<br />
See mit <strong>den</strong> Wasserflächen, die<br />
<strong>den</strong> Gewitterwolken zusätzliche<br />
Nahrung geben. „Steht ein Gebäude<br />
in unserer Region dann noch<br />
exponiert, also höher als das der<br />
Nachbarn, oder steht es allein auf<br />
einer Hügelkuppe, erhöht sich die<br />
Einschlagwahrscheinlichkeit noch<br />
einmal deutlich“, sagt der Wetter-<br />
Bauunternehmen Josef Erhard GmbH<br />
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info@erhard-bauunternehmen.de ·www.erhard-bauunternehmen.de<br />
Dieser graue Rahmen gehoert nicht zum Motiv.<br />
48 | <strong>altlandkreis</strong>
Gewaltige Gewitterwolke über Peißenberg.<br />
experte. In solchen Fällen, wenn<br />
eben nach „Lage, Bauart oder Nutzung“<br />
ein Blitzschlag „leicht eintreten“<br />
kann, schreibt das Baurecht<br />
auch im privaten Bereich einen<br />
Blitzschutz vor. Gebäude, die höher<br />
sind als 20 Meter, fallen in der Regel<br />
unter diese Pflicht.<br />
Bei <strong>den</strong> meisten Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
trifft aber keines<br />
dieser Kriterien zu. Sollte man sich<br />
einen Blitzschutz trotzdem freiwillig<br />
leisten? Markus Deutschenbaur,<br />
Kreisbrandinspektor im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau, empfiehlt,<br />
sich an Profis zu wen<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> können<br />
Fachfirmen <strong>für</strong> Elektrotechnik<br />
und Elektroinstallation sein oder<br />
Spezialbetriebe, die sich auf Blitzschutz<br />
konzentrieren. Keinesfalls<br />
sollte man selbst Hand anlegen.<br />
„Denn ein wirksamer Blitzschutz<br />
besteht immer aus einem sachgemäß<br />
installierten äußeren und<br />
inneren Blitzschutz“, erklärt Deutschenbaur.<br />
Der äußere Blitzschutz<br />
muss einen Fangmechanismus,<br />
eine Ableitung und Erdung beinhalten.<br />
Der Fangmechanismus ist<br />
das, was der Volksmund gemeinhin<br />
als „Blitzableiter“ bezeichnet.<br />
Er muss <strong>den</strong> Blitz auf sich ziehen.<br />
<strong>Das</strong> gelingt mit verschie<strong>den</strong>en,<br />
über das Dach verteilte kleine Spitzen<br />
und Stangen aus beispielsweise<br />
Aluminium, Kupfer oder feuerverzinktem<br />
Stahl. Ableitungen, die<br />
an der Gebäudewand oder entlang<br />
des Regenrohrs verlegt wer<strong>den</strong>,<br />
leiten <strong>den</strong> Strom in <strong>den</strong> Erdbo<strong>den</strong>.<br />
Dort muss die Erdung,<br />
die dritte Komponente<br />
des äußeren Blitzschutzes,<br />
<strong>den</strong> Strom<br />
großflächig verteilen.<br />
Bei Neubauten gibt es<br />
verpflichtende Fundamenterder<br />
aus Stahl –<br />
sie wer<strong>den</strong> als Ringerder kreisförmig<br />
in das Fundament einbetoniert<br />
oder um Außenfundamente<br />
verlegt. Ringerder sowie Tiefenerder,<br />
bestehend aus ins Erdreich<br />
gerammten Stahlstangen, können<br />
<strong>für</strong> Altbauten nachgerüstet wer<strong>den</strong>.<br />
Installieren Fachleute diese Komponenten<br />
korrekt, ist das Gebäude<br />
selbst vor Blitzen sicher. Allerdings<br />
kann <strong>den</strong>noch eine Überspannung<br />
in das Stromnetz eindringen, daher<br />
muss dieses durch <strong>den</strong> sogenannten<br />
inneren Blitzschutz zusätzlich<br />
geschützt wer<strong>den</strong>. Dieser besteht<br />
aus verschie<strong>den</strong>en Installationen<br />
im häuslichen Netz der Strom- und<br />
Datenleitungen.<br />
Unbedingt<br />
die Stecker ziehen!<br />
Eine umfassende Blitzschutzanlage<br />
schlägt mit mehreren Tausend Euro<br />
zu Buche. Nicht in jedem Fall stehen<br />
die Kosten mit dem Risiko im<br />
Verhältnis. „Da spielen nicht nur<br />
Größe und Lage des Gebäudes,<br />
sondern auch die genaue Konstruktion<br />
und verwendete Materialien<br />
eine Rolle“, betont Markus<br />
Deutschenbaur. „Da sollte man<br />
sich unbedingt beraten lassen.“<br />
Einen wichtigen Tipp hat der Kreisbrandinspektor,<br />
der seit über 35<br />
Jahren auch bei der Feuerwehr<br />
Weilheim praktisch im Einsatz ist,<br />
<strong>für</strong> alle Bürger: „Ziehen sie bei einem<br />
heranziehen<strong>den</strong> Gewitter die<br />
Stecker von Elektrogeräten. Denn<br />
auch ein Einschlag in der Nachbarschaft<br />
kann Elektrogeräte schädigen,<br />
wenn sie mit dem Stromnetz<br />
verbun<strong>den</strong> sind.“ Ein simples<br />
Ausschalten, auch über eine Steckerleiste,<br />
reicht nicht. Außerdem<br />
sollte man seine Geräte, wenn man<br />
einen benachbarten Blitzeinschlag<br />
bemerkt hat, in der Folge beobachten<br />
– weisen sie Fehlfunktionen<br />
auf oder entstehen ungewohnte<br />
Gerüche, sollte man sie überprüfen<br />
lassen. Versteckte Schä<strong>den</strong> können<br />
sonst im schlimmsten Fällen zu<br />
Brän<strong>den</strong> führen, auch noch Tage<br />
nach dem Ereignis.<br />
Einen weiteren Rat haben Stefan<br />
Schwarzer und Markus Deutschenbaur:<br />
Die Wettervorhersagen und<br />
-warnungen beachten! Schwere<br />
Gewitter mit großer Blitzgefahr<br />
lassen sich bis zu drei Tage vorher<br />
ziemlich zuverlässig vorhersagen.<br />
Größere Wanderungen und Bergtouren<br />
sollten dann keinesfalls<br />
geplant wer<strong>den</strong> – im Gebäude sind<br />
Personen relativ, im Auto (faradayscher<br />
Käfig) sogar sehr sicher,<br />
blitzbedingte Personenschä<strong>den</strong><br />
entstehen nämlich fast ausschließlich<br />
im Freien. Die deutschlandweite<br />
Wahrscheinlichkeit, vom Blitz<br />
getroffen zu wer<strong>den</strong>, liegt bei 1 zu<br />
200000, ist in <strong>den</strong> Bergen jedoch<br />
um ein Vielfaches höher. Und zuhause?<br />
Stecker ziehen!<br />
cr<br />
Blitzkarte des Deutschen<br />
Wetterdienstes<br />
aus dem Jahr 2020 mit<br />
Draufsicht auf Ammersee<br />
und Starnberger<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 49
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50 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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Die Problemlöser – Axel Kasch und sein Wichtelteam<br />
50 000 Euro unterm Teppich<br />
Burggen | Wenn Axel Kasch heute<br />
<strong>den</strong> Blick über sein 2 000 Quadratmeter<br />
großes Grundstück mit<br />
Lagerhallen, Büro und Fuhrpark<br />
schweifen lässt, muss er sich immer<br />
wieder verwundert die Augen<br />
reiben. <strong>Das</strong> hatte er sich nicht<br />
träumen lassen, als er im Januar<br />
2007 mit seiner Mutter Gabriele<br />
die „Wichtelteam GbR“ gründete<br />
und Vater Norbert als ersten und<br />
einzigen Angestellten beschäftigte.<br />
<strong>Das</strong> junge Umzugsunternehmen<br />
hatte gerade mal einen Pkw<br />
mit Anhänger, eine Telefonnummer,<br />
einen Stapel Flyer und <strong>den</strong><br />
Internetauftritt. Aber auch viel Optimismus<br />
und Tatendrang. „Meine<br />
Mutter und ich hatten schon immer<br />
<strong>den</strong> Wunsch, uns selbständig<br />
zu machen. Schließlich haben wir<br />
uns zusammengesetzt, Brainstorming<br />
betrieben und mit dieser<br />
Idee nahezu ohne Startkapital<br />
angefangen“, schildert Axel Kasch<br />
<strong>den</strong> Sprung ins kalte Wasser. Der<br />
heute 44-jährige gebürtige Schongauer<br />
hatte zunächst eine Lehre<br />
zum Speditionskaufmann abgeschlossen<br />
und war danach rund<br />
zwölf Jahre bei verschie<strong>den</strong>en<br />
Unternehmen angestellt. Während<br />
dieser Zeit registrierte er, dass es<br />
„auf dem Land“ oft Nachfragen<br />
nach einem lokalen Umzugsunternehmen<br />
gab. „Der Bedarf war<br />
eigentlich schon immer da und<br />
wir haben eine Marktlücke geschlossen,<br />
<strong>den</strong>n es gab überhaupt<br />
keine Umzugsfirma in der Gegend.<br />
Am Anfang haben wir erst einmal<br />
Privatleute als Kun<strong>den</strong> gehabt“,<br />
erzählt der quirlige Geschäftsmann<br />
von <strong>den</strong> ersten Monaten des<br />
Wichtelteams.<br />
Start in altem<br />
Sägewerk<br />
<strong>Das</strong> Familienunternehmen überzeugte<br />
durch Qualität und Leistung,<br />
was sich zügig herumsprach.<br />
Ende 2008 konnte der erste Lkw<br />
angeschafft wer<strong>den</strong>: „Ein finanzieller<br />
Kraftakt“, sagt Axel Kasch,<br />
„aber es hat sich dann schnell<br />
entwickelt und wir sind jedes Jahr<br />
gewachsen. Wir haben hier in der<br />
Nähe ein altes Sägewerk hergerichtet<br />
und hatten ein Büro, in<br />
Ein eingeschworener Haufen: Der Großteil des Wichtelteams um Gründer<br />
Axel Kasch (hinten links) und seine Frau Kerstin.<br />
Auf 2 000 Quadratmetern: <strong>Das</strong> Hauptquartier im Energiepark Burggen.<br />
dem wir mit Holz heizen mussten.<br />
Es waren verrückte Zeiten. Eigentlich<br />
wollte ich immer alles selber<br />
machen, aber das ging bald nicht<br />
mehr, sodass wir die erste Bürokraft<br />
eingestellt haben.“<br />
Auch die Geschäftsfelder weiteten<br />
sich aus. <strong>Das</strong> Wichtelteam kauft<br />
Möbel, Mode und allerlei anderes<br />
an und handelt damit. „<strong>Das</strong><br />
passt <strong>für</strong> uns gut zusammen, <strong>den</strong>n<br />
ein Kunde, der umzieht, hat oft<br />
Sachen zu verkaufen. Manchmal<br />
müssen auch Möbel entsorgt oder<br />
die Wohnung renoviert wer<strong>den</strong>.<br />
Wieder andere möchten ihren<br />
Hausrat <strong>für</strong> eine Weile einlagern –<br />
wir bieten einfach alles an, möchten<br />
ein Allround-Dienstleister<br />
sein. <strong>Das</strong> macht in der Art sonst<br />
keine Firma.“ Die angemietete Garage<br />
platzte schon bald aus allen<br />
Nähten, weiteres Personal wurde<br />
eingestellt und der Fuhrpark<br />
wuchs und wuchs. 2012 erfolgte<br />
der Umzug in <strong>den</strong> Energiepark bei<br />
Burggen. Heute stehen an diesem<br />
Standort zwei Hallen mit einer<br />
Verkaufsfläche von 2 000 Quadratmetern<br />
auf zwei Etagen. Rund<br />
50 Kun<strong>den</strong> haben Lagerräume<br />
angemietet und in Peiting gibt es<br />
eine weitere Halle mit 600 Quadratmetern.<br />
Zwanzig Voll- und Teilzeitkräfte<br />
arbeiten <strong>für</strong> das Wichtelteam<br />
inzwischen, davon allein<br />
vier im Büro. „Ein fantastisches<br />
Team“, sagt Axel Kasch und fügt<br />
schmunzelnd einen Satz an, der<br />
aufgrund des branchenübergreifen<strong>den</strong><br />
Fachkräftemangels heutzutage<br />
Seltenheitswert hat: „Ich bin<br />
nicht auf der Suche nach weiteren<br />
Mitarbeitern.“<br />
Goldmünzen in<br />
Geheimfach<br />
Trotz der Vielzahl an unterschiedlichen<br />
Geschäftszweigen sind und<br />
bleiben Umzüge das Kerngeschäft<br />
des Wichtelteams. Da<strong>für</strong> stehen<br />
mittlerweile je drei 7,5 und 3,5<br />
Tonnen-Lkw sowie acht Pkw, diverse<br />
Anhänger und sogar ein<br />
Stapler zur Verfügung. Alle Fahr-
Aufwändiger Möbeltransport: <strong>Das</strong> Wichtelteam bei Umzugsarbeiten.<br />
zeuge haben eine EU-Transportlizenz<br />
– die Fahrten gehen weit<br />
über <strong>den</strong> <strong>Pfaffenwinkel</strong> hinaus.<br />
„Unser Einzugsgebiet ist der Umkreis<br />
von 50 Kilometern. Aber wir<br />
hatten auch schon Kun<strong>den</strong>, die<br />
von Hamburg nach Schongau gezogen<br />
sind. Da lassen wir dann vor<br />
Ort ein Video drehen und machen<br />
auf dieser Grundlage ein Angebot.<br />
<strong>Das</strong> klappt ohne Probleme,<br />
beispielsweise auch in Österreich<br />
oder Italien“, erklärt Axel Kasch<br />
die Vorgehensweise. Die Auftragslage<br />
ist sogar so gut, dass<br />
gelegentlich auf Subunternehmer<br />
zurückgegriffen wer<strong>den</strong> muss.<br />
„Ich bin je<strong>den</strong> Tag von sieben<br />
bis 18 Uhr im Büro und schreibe<br />
Angebote. Gelegentlich fahre ich<br />
noch mit raus und packe an, aber<br />
das ist selten gewor<strong>den</strong>.“ Langeweile<br />
komme bei ihm aber auch<br />
vom Schreibtisch aus keine auf,<br />
da jeder Umzug anders sei. „Wir<br />
haben mal unter einem Teppich<br />
Bargeld in Höhe von 50 000 Euro<br />
gefun<strong>den</strong> oder ein Geheimfach in<br />
einem Schrank, in dem acht Krügerrand-Goldmünzen<br />
aufbewahrt<br />
waren – diese Schätze geben wir<br />
<strong>den</strong> Kun<strong>den</strong> natürlich zurück, entsprechend<br />
riesig ist bei <strong>den</strong>en die<br />
Freude.“ Außerdem habe Kasch<br />
und sein Team auch mal einen<br />
echten Andy Warhol auf Kommission<br />
an- und verkauft. „Leider war<br />
es keines von <strong>den</strong> ganz teuren Bildern.“<br />
Hochwasserhilfe<br />
im Ahrtal<br />
Zu <strong>den</strong> Auftraggebern des Wich-<br />
telteams gehören Schulen, Kindergärten,<br />
Arztpraxen, Altenheime,<br />
Kanzleien und ganze<br />
Industriebetriebe. Erlauben es<br />
die Kapazitäten, stellt Axel Kasch<br />
seine Transporter auch <strong>für</strong> Fuhren<br />
in die Ukraine zur Verfügung, um<br />
Lebensmittel und andere Notwendigkeiten<br />
zu befördern. Als im Juli<br />
2021 die Horrorflut das Ahrtal in<br />
NRW heimsuchte, schickte er seine<br />
Lastwagen ins Krisengebiet. „Wir<br />
sehen uns allgemein als Problemlöser<br />
und helfen oft genug Menschen,<br />
die von anderen Firmen im<br />
Stich gelassen wur<strong>den</strong>. Wir vermitteln<br />
unseren Mitarbeitern und<br />
Kun<strong>den</strong> einen Wertekompass, der<br />
uns wichtig ist: Qualität, Freundlichkeit,<br />
Zuverlässigkeit, Loyalität,<br />
Familie und Gesundheit.“<br />
Wer auf die Muskelkraft des<br />
Wichtelteams verzichten möchte,<br />
kann aus einer großen Anzahl an<br />
Mietwagen wählen, um <strong>den</strong> Umzug<br />
selbst durchzuführen. Auch<br />
Werkzeuge – vom Akkuschrauber<br />
über Bohrhammer bis zur Tisch-<br />
kreissäge und Hochdruckreiniger –<br />
verleiht Axel Kasch. Seit einigen<br />
Jahren bietet er außerdem Renovierungen,<br />
Gartenarbeiten und<br />
Vieles weitere rund ums Haus<br />
an – die Nachfrage nach solchen<br />
Dienstleistungen steigt, macht<br />
rund 20 Prozent des Umsatzes<br />
aus. „Wir schreiben im Jahr zwischen<br />
600 und 700 Angebote. Direkte<br />
Konkurrenz haben wir hier<br />
in der Gegend nicht, <strong>den</strong>n die<br />
Mitbewerber sitzen in Kaufbeuren,<br />
Landsberg oder Weilheim.<br />
Wir wollen in <strong>den</strong> nächsten Jahren<br />
gesund wachsen und weiterhin<br />
unsere Leistung bringen. Unsere<br />
Geschichte ist wirklich krass, habe<br />
ich mir insgeheim auch so erhofft,<br />
aber kaum <strong>für</strong> möglich gehalten“,<br />
fasst Axel Kasch die Erlebnisse<br />
rund um das Wichtelteam zusammen.<br />
Und natürlich hat er auch<br />
noch konkretere Pläne <strong>für</strong> die Zukunft,<br />
widmet sich vermehrt einer<br />
weiteren Lei<strong>den</strong>schaft: dem Anund<br />
Verkauf von Lego. Aber das<br />
ist eine andere, berichtenswerte<br />
Geschichte.<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 51
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Peiting / München | Nach Realschule,<br />
FOS und Ausbildung zur<br />
Chemielaborantin hat sich Sabine<br />
Buchwieser nochmals <strong>für</strong> eine<br />
ganz andere Richtung entschie<strong>den</strong><br />
– Sie studierte Bauingenieurwesen.<br />
Inzwischen arbeitet die<br />
junge Peitingerin als Bauleiterin<br />
<strong>für</strong> schlüsselfertiges Bauen, hat<br />
Verantwortung <strong>für</strong> Mitarbeitende<br />
und millionenschwere Aufträge.<br />
Im Interview spricht sie über berufliche<br />
und persönliche Weiterentwicklung,<br />
Leistungsdruck, komische<br />
Blicke und Büroarbeit im<br />
Baucontainer. Außerdem richtet<br />
sie einen motivieren<strong>den</strong> Appell an<br />
alle Frauen da draußen, die selbst<br />
einen verantwortungsvollen Job in<br />
einer von Männern dominierten<br />
Branche ergreifen möchten.<br />
Frau Buchwieser, warum haben Sie<br />
sich nach abgeschlossener Berufsausbildung<br />
zur Chemielaborantin<br />
<strong>für</strong> ein Studium in Bauingenieurwesen<br />
entschie<strong>den</strong>?<br />
Der Bezug und das Interesse war<br />
mir praktisch in die Wiege gelegt,<br />
da Familienmitglieder in diesem<br />
Bereich arbeiten. Darüber hinaus<br />
wollte ich mich nach meiner Ausbildung<br />
in einem anderen Tätigkeitsfeld<br />
ausprobieren, habe eine<br />
neue Herausforderung gesucht.<br />
Wo studierten Sie?<br />
An der Hochschule <strong>für</strong> angewandte<br />
Wissenschaften in München.<br />
Mit angefangenem Master habe<br />
ich dort zehn Semester verbracht,<br />
35 bis 40 Vorlesungsstun<strong>den</strong> pro<br />
Woche. Hinzu kam jede Menge<br />
52 | <strong>altlandkreis</strong> 52 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Vor- und Nachbearbeitung.<br />
Vor allem während der<br />
Prüfungsphasen brauchte<br />
es starke Nerven.<br />
Wie hoch war die Frauenquote?<br />
Dieser Studiengang ist<br />
schon männerlastig, aber<br />
ich war bei weitem nicht<br />
die einzige – die Frauenquote<br />
dürfte so bei rund<br />
20 Prozent gewesen sein,<br />
Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />
Die inhaltlichen Schwerpunkte?<br />
Vier Semester Grundstudium,<br />
dann Praxissemester und Vertiefungsrichtungen<br />
– ich habe mich<br />
<strong>für</strong> allgemeines Bauingenieurwesen<br />
entschie<strong>den</strong>. Da lernt man<br />
alles zum Thema Statik, Planung<br />
und Baubetrieb und man schneidet<br />
Sparten wie Verkehrswegebau,<br />
Wasserbau und Ingenieurbau an.<br />
Grundsätzlich sehr viel Mathematik,<br />
viel Naturwissenschaftliches.<br />
Was hat Ihnen am meisten Nerven<br />
gekostet?<br />
Der Leistungsdruck war schon<br />
hoch. Gerade zu Beginn hatten<br />
diejenigen, die vorher schon in<br />
der Baubranche eine Ausbildung<br />
absolviert und somit mehr Bezug<br />
und Verständnis <strong>für</strong> gewisse Themen<br />
hatten, mir gegenüber einen<br />
Vorteil. Da<strong>für</strong> habe ich mir in<br />
Bauchemie leichtgetan. Letztlich<br />
musste man sich auf <strong>den</strong> sprichwörtlichen<br />
Hintern setzen, sich<br />
reinfuchsen und dranbleiben – mit<br />
Büroarbeit im Container: Sabine Buchwieser aus<br />
Peiting arbeitet als Bauleiterin.<br />
<strong>den</strong> 40 Vorlesungsstun<strong>den</strong> die<br />
Woche allein war es nicht getan.<br />
Master angefangen, warum dann<br />
doch dagegen entschie<strong>den</strong>?<br />
Weil ich das Gelernte aus meinem<br />
Bachelor-Studium anwen<strong>den</strong> und<br />
berufliche Erfahrung sammeln<br />
möchte.<br />
Wussten Sie bereits während des<br />
Studiums, welchen Beruf Sie hinterher<br />
ausüben möchten?<br />
Den Beruf der Bauleitung hatte<br />
ich schon immer im Hinterkopf,<br />
war mir aber aufgrund nicht vorhan<strong>den</strong>er<br />
Erfahrung und der hohen<br />
Verantwortung in einem von<br />
Männern dominierten Umfeld<br />
zu unsicher, es auch umzusetzen.<br />
Während des Studiums gibt<br />
es glücklicherweise ausreichend<br />
Möglichkeiten, verschie<strong>den</strong>e Bereiche<br />
kennenzulernen und sich<br />
durch Werkstu<strong>den</strong>tentätigkeiten<br />
auszuprobieren. Ich hab’s zum<br />
Beispiel in der Instandsetzung<br />
und im Statik-Büro<br />
versucht. Aber die Bauleitung<br />
hat mich trotzdem nie<br />
losgelassen, weshalb ich’s<br />
dann im Rahmen eines<br />
Urlaubssemesters ausprobiert<br />
habe. <strong>Das</strong> hat auf<br />
Anhieb gut funktioniert,<br />
Spaß gemacht und meine<br />
Be<strong>den</strong>ken widerlegt.<br />
Inzwischen arbeiten Sie<br />
seit zwei Jahren als Bauleiterin<br />
<strong>für</strong> schlüsselfertiges<br />
Bauen, sind die Bauleiterin<br />
der Bauleiter. Wie läuft’s?<br />
Manchmal schon noch holprig –<br />
da fehlt mir <strong>für</strong> bestimmte Situationen<br />
schlichtweg die Erfahrung.<br />
Nichtsdestotrotz wächst man an<br />
seinen Aufgaben und lernt die<br />
schnell anvertraute Verantwortung<br />
gut zu meistern. Außerdem<br />
arbeite ich in einem tollen, unterstützen<strong>den</strong><br />
Team, in dem offene<br />
Kommunikation und gemeinschaftliches<br />
Arbeiten wesentlicher<br />
Bestandteil sind.<br />
Die Aufgaben einer Bauleitung im<br />
Allgemeinen?<br />
Grundsätzlich achtet die Bauleitung<br />
darauf, dass die Planung,<br />
Kosten und Termine eines Bauvorhabens<br />
eingehalten wer<strong>den</strong>.<br />
Dabei sind die Gegebenheiten von<br />
Projekt zu Projekt unterschiedlich<br />
und die daraus resultieren<strong>den</strong><br />
Aufgaben dementsprechend äußerst<br />
abwechslungsreich. Auch<br />
das ist ein Grund, warum ich meinen<br />
Job so spannend finde.
Rundgänge und Besprechungen auf der jeweiligen Großbaustelle sind<br />
ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit von Sabine Buchwieser.<br />
Jeder, ob Frau oder Mann, soll<br />
es auf je<strong>den</strong> Fall ausprobieren<br />
und mutig sein. Hindernisse und<br />
Schwierigkeiten gibt’s in jedem<br />
Job. Für mich hat es sich gelohnt,<br />
diese zu überwin<strong>den</strong>. Der Beruf<br />
als Bauleiterin macht Spaß. Und<br />
durch die verschie<strong>den</strong>en Aufgaben<br />
und Herausforderungen entwickelt<br />
man sich beruflich und auch persönlich<br />
stetig weiter.<br />
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Details auf der Baustelle. Büroarbeit<br />
im Baucontainer direkt vor Ort<br />
mit Smartphone, Tablet, Laptop<br />
und am PC.<br />
In Schutzkleidung?<br />
Mit Warnweste oder -Jacke, Sicherheitsschuhen<br />
und Helm.<br />
Ihre bisherigen Projekte?<br />
Mein erstes als Teil eines Bauleitungs-Teams<br />
war die Sanierung<br />
eines großen Kaufhauses in München.<br />
<strong>Das</strong> zweite der Neubau einer<br />
Mehrfamilienwohnanlage mit<br />
Tiefgarage. Und das erste komplett<br />
eigene Projekt <strong>für</strong> mich der Umbau<br />
eines Labors <strong>für</strong> einen namhaften<br />
Chemie-Konzern, der im Weilheim-Schongauer<br />
Landkreis jedem<br />
bekannt sein dürfte.<br />
Was gibt’s im Containerbüro zur<br />
Brotzeit?<br />
Auf manchen Baustellen gibt‘s gefühlt<br />
tatsächlich nur Leberkässemmeln.<br />
Momentan ist ein größeres<br />
Einkaufszentrum in der Nähe, insofern<br />
kulinarische Abwechslung<br />
garantiert. Im Container steht uns<br />
außerdem eine kleine Küchenzeile<br />
zum Kaffee kochen und Brotzeit<br />
herrichten zur Verfügung.<br />
Fühlt man sich da wohl?<br />
Klar ist ein mobiler Baucontainer<br />
kein Luxus. Es kann auch mal<br />
vorkommen, dass die Heizung<br />
ausfällt. Aber ehrlich gesagt finde<br />
ich’s richtig cool und würde es<br />
auch gar nicht anders wollen – ich<br />
möchte draußen vor Ort sein, dort,<br />
wo Action geboten ist.<br />
Bleibt noch Zeit <strong>für</strong> Freunde, Freizeit<br />
und Familie?<br />
Jeder Job benötigt eine gewisse<br />
Hingabe, auch meiner. Trotzdem<br />
bleibt Zeit <strong>für</strong> Freunde und Familie,<br />
die ich auch nutze und brauche,<br />
um leistungsfähig zu bleiben.<br />
Wenn Ihnen doch mal alles zu viel<br />
wird?<br />
Mache ich eine Berg- oder Skitour,<br />
gehe Bouldern, oder treffe mich<br />
mit meinen Freun<strong>den</strong>. Außerdem<br />
tut es auch immer gut, sich mit<br />
Gleichgesinnten auszutauschen,<br />
die sich in einer ähnlichen beruflichen<br />
Situation befin<strong>den</strong>.<br />
Wie ist die Akzeptanz Ihnen gegenüber?<br />
Klar gibt es Herausforderungen<br />
mit schwierigen Persönlichkeiten,<br />
auch mal komische Blicke oder<br />
einen Pfiff. Aber da muss man<br />
drüberstehen, es mit Humor auffassen.<br />
Und was raten Sie <strong>den</strong> jungen Frauen<br />
da draußen, die <strong>den</strong> gleichen<br />
Weg einschlagen möchten?<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 53
54 | <strong>altlandkreis</strong>
SAM <strong>2023</strong> – endlich wieder in Präsenz<br />
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800 Lehrstellen<br />
Schongau | Nach drei Jahren coronabedingter<br />
Zwangspause findet<br />
die Schongauer Ausbildungsmesse<br />
heuer erstmals wieder in<br />
Präsenz statt. Am Mittwoch, 29.<br />
<strong>März</strong>, sind Schüler, Eltern, Lehrer<br />
und allgemein an einer Ausbildung<br />
interessierte Menschen recht<br />
herzlich dazu eingela<strong>den</strong>, in die<br />
Lechsporthalle Schongau, Bürgermeister-Lechenbauer-Straße<br />
11,<br />
zu kommen. Ab 13.30 Uhr wer<strong>den</strong><br />
sich 70 Betriebe, Behör<strong>den</strong> und<br />
Dienstleister aus <strong>den</strong> Branchen<br />
Handwerk, Industrie, Gesundheit,<br />
Handel, Gastro- und Hotellerie<br />
sowie öffentlicher und sozialer Bereich<br />
mit Infobroschüren, Flyern,<br />
Mitmachaktionen, Image-Filmen,<br />
Bilderstrecken sowie persönlichen<br />
Gesprächen detailreich präsentieren.<br />
„Im Rahmen der Organisation<br />
wurde deutlich, wie sehr sich<br />
die ausbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Betriebe auf das<br />
Comeback der SAM als Präsenzveranstaltung<br />
freuen – das persönliche<br />
Gespräch sei aus Sicht der<br />
Unternehmer und Ausbilder durch<br />
nichts zu ersetzen“, sagt Alexander<br />
Berndt, Messeorganisator aus dem<br />
Hause Ostenrieder Design & Marketing.<br />
Dementsprechend begehrt<br />
waren die zu besetzen<strong>den</strong> Messestände<br />
in der Sporthalle. „Bereits<br />
vor Weihnachten 2022 waren wir<br />
nahezu vollständig ausgebucht.“<br />
Noch besser <strong>für</strong> die Schulabgänger<br />
von morgen aber ist die Nachricht,<br />
dass das branchenübergreifende<br />
Angebot an regionalen Ausbildungsberufen<br />
trotz Corona, Ukrainekrieg<br />
und Energiekrise besser<br />
nicht sein könnte – in Summe<br />
bekommen die Messebesucher an<br />
diesem Mittwochnachmittag mehr<br />
als 800 (!) offene Lehrstellen präsentiert.<br />
Mit Messepass<br />
iPad gewinnen<br />
Wie lange dauert eine Ausbildung?<br />
Welche Schwerpunkte in Theorie<br />
und Praxis wer<strong>den</strong> gelegt? Wo und<br />
wie findet der Berufsschulunterricht<br />
statt – wöchentlich <strong>für</strong> ein bis<br />
zwei Tage oder blockweise über<br />
zwei bis drei Wochen am Stück?<br />
Welche Aufstiegsmöglichkeiten<br />
gibt es im jeweiligen Ausbildungsbetrieb?<br />
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
intern wie extern?<br />
Wie viel Geld wird im ersten, zweiten<br />
und dritten Lehrjahr verdient?<br />
Wie steht es um die jeweilige Unternehmenskultur,<br />
um flache Hierarchien<br />
und teambil<strong>den</strong>de Maßnahmen?<br />
Diese und viele weitere<br />
Fragen wer<strong>den</strong> sowohl von bereits<br />
angestellten Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> als<br />
auch von Ausbildern oder <strong>den</strong> schäftsführern höchstpersönlich<br />
Gebeantwortet.<br />
Insofern haben die<br />
Schülerinnen und Schüler aus <strong>den</strong><br />
umliegen<strong>den</strong> Mittelschulen, Realschulen<br />
und Gymnasien ideale<br />
Voraussetzungen, im Rahmen der<br />
SAM <strong>2023</strong> ihrem Traumberuf einen<br />
bedeuten<strong>den</strong> Schritt näher zu<br />
kommen. Darüber hinaus fin<strong>den</strong><br />
im Laufe der vierstündigen Veranstaltung<br />
in einem Nebenraum<br />
Mehr als 70 Betriebe, Behör<strong>den</strong> und Dienstleister wer<strong>den</strong> ihr dungsangebot an informativen Stän<strong>den</strong> zur Schau<br />
Ausbil-<br />
stellen.<br />
Am Mittwoch, 29. <strong>März</strong>, ist es endlich wieder so weit: Die Schongauer<br />
Ausbildungsmesse in der örtlichen Lechsporthalle.<br />
Nähe Tribünenaufgang kostenlose<br />
Fachvorträge von Personalern und<br />
Ausbildern zu wichtigen Themen<br />
wie beispielsweise „Richtiges Bewerben“<br />
oder „Ausbildungsmöglichkeiten<br />
in Hotellerie und ronomie“ statt. Apropos „Gastro“:<br />
Gast-<br />
Neben zahlreichen kleineren, mittleren<br />
und großen Ausbildungsbetrieben<br />
aus Weilheim-Schongau<br />
und näherer Umgebung zeigt sich<br />
auch der eine oder andere Aussteller<br />
mit weiterer Anfahrt – zum<br />
Beispiel ein Hotel aus dem österreichischen<br />
Tannheim, dass <strong>den</strong><br />
ohnehin sehr bunten und breitgefächerten<br />
Strauß an verschie<strong>den</strong>sten<br />
Ausbildungsmöglichkeiten zusätzlich<br />
aufwertet.<br />
Parkflächen abseits der<br />
Lechsporthalle<br />
Schülerinnen und Schüler, die sich<br />
an diesem Mittwoch vor <strong>den</strong> Osterferien<br />
besonders motiviert und<br />
mutig zeigen, haben außerdem<br />
die Möglichkeit auf <strong>den</strong> Gewinn<br />
eines tollen Preises: Im Eingangsbereich<br />
der Lechsporthalle liegen<br />
sogenannte Messepässe zum Mitnehmen<br />
aus – wer von <strong>den</strong> Besuchern<br />
aktiv das Gespräch mit <strong>den</strong><br />
jeweiligen Standbetreibern sucht,<br />
bekommt als Belohnung je einen<br />
Stempel auf <strong>den</strong> Pass gedrückt.<br />
Sind alle freien Felder vollgestempelt,<br />
darf der Messepass<br />
wieder im Eingangsbereich der<br />
Lechsporthalle abgegeben wer<strong>den</strong>,<br />
wo er automatisch in einem<br />
großen Lostopf landet. Der Hauptgewinn:<br />
Ein nigelnagelneues iPad.<br />
Wobei die Chance auf diesen und<br />
weitere Gewinne nur Nebensache<br />
sein sollte im Rahmen der<br />
SAM<strong>2023</strong>, in der es <strong>für</strong> eine Vielzahl<br />
junger Menschen vor allem<br />
um eines geht: Den <strong>für</strong> sie idealen<br />
Ausbildungsberuf zu fin<strong>den</strong>.<br />
Beginnend mit der korrekten Anreise:<br />
Sowohl die Initiatoren um<br />
Informationskreis der Wirtschaft<br />
im Bereich Schongau und Landratsamt<br />
Weilheim-Schongau als<br />
auch die Messeorganisatoren weisen<br />
ausdrücklich darauf hin, „dass<br />
es direkt an der Lechsporthalle<br />
keine Parkplätze geben wird“.<br />
Heißt: Geparkt wird entweder<br />
am Wilhelm-Köhler-Stadel neben<br />
dem Schulzentrum, auf dem<br />
Volksfestplatz Nähe Plantsch oder<br />
am Waldfriedhof Nähe Christuskirche<br />
– von allen drei Parkflächen<br />
ist die Schongauer Lechsporthalle<br />
gut und in wenigen Fußminuten<br />
zu erreichen.<br />
js<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 55
Große Ausbildungsmesse und Tag der offenen Tür<br />
Brezndrehen im<br />
Doppeldecker-Backbus<br />
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Weilheim | Für Samstag, 18. <strong>März</strong>,<br />
sollten sich Schüler, Eltern, Großeltern,<br />
Lehrer und alle an einer<br />
Ausbildung interessierten Menschen<br />
nichts anderes vornehmen:<br />
An diesem Tag fin<strong>den</strong> eine große<br />
Ausbildungsmesse und ein Tag der<br />
offenen Tür statt. Ort des Geschehens:<br />
Die Berufsschule Weilheim<br />
am Narbonner Ring, die knapp<br />
eineinhalb Jahre nach ihrer Neueröffnung<br />
zu <strong>den</strong> modernsten Ausbildungshäusern<br />
Bayerns zählt. Im<br />
Zuge der Messe wer<strong>den</strong> mehr als<br />
110 in der Region ansässige Betriebe,<br />
Behör<strong>den</strong>, Einrichtungen und<br />
Dienstleister über 154 verschie<strong>den</strong>e<br />
Ausbildungsangebote aus <strong>den</strong><br />
Branchen Handwerk, Industrie,<br />
Handel, Soziales, Dienstleistungen,<br />
Medizin und Gesundheit,<br />
Gastronomie und Hotellerie sowie<br />
öffentlicher Dienst <strong>den</strong> Besuchern<br />
präsentieren. Und zwar in Form<br />
von Messestän<strong>den</strong> mit Infobroschüren,<br />
-flyern und -videos sowie<br />
einer ganzen Reihe an Mitmachaktionen.<br />
Besonders wertvoll: Die<br />
Möglichkeit der persönlichen Interaktion<br />
– Schüler und Eltern können<br />
mit Ausbildern, Azubis oder<br />
Geschäftsführern auf Augenhöhe<br />
sprechen, so alles Wichtige über<br />
beispielsweise Ausbildungsdauer,<br />
betriebsinterne Abläufe, Ausbildungsinhalte<br />
in Theorie und Praxis,<br />
Höhe des Gehalts, Chancen auf<br />
Übernahme, Ort der Berufsschule<br />
und vieles Weitere in Erfahrung<br />
bringen. Darüber hinaus hat sich<br />
der Messe-Veranstalter des Landratsamtes<br />
Weilheim-Schongau<br />
gemeinsam mit <strong>den</strong> Kooperationspartnern<br />
aus Agentur <strong>für</strong> Arbeit,<br />
Arbeitskreis Schule-Wirtschaft,<br />
Handwerkskammer <strong>für</strong> München<br />
und Oberbayern, IHK <strong>für</strong> München<br />
und Oberbayern sowie Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland ein buntes<br />
Rahmenprogramm mit diversen<br />
Highlights einfallen lassen. Angefangen<br />
im Außenbereich der<br />
Weilheimer Berufsschule, wo die<br />
Bäckerinnung einen Doppeldecker-Backbus<br />
namens „Bäckman“<br />
mit 22 (!) Arbeitsplätzen platzieren<br />
wird – Messebesucher können sich<br />
darin im Backen und Brezndrehen<br />
versuchen. Direkt daneben: Die<br />
Metzgerinnung mit einer heißen<br />
Grilltonne, wo leckere Fleischgerichte<br />
zubereitet wer<strong>den</strong>. Oder die<br />
Deutsche Bundeswehr mit Panzer<br />
auf Tieflader.<br />
Speeddating und<br />
Spritzgießen<br />
Aber auch die Innungen der<br />
Schreiner, Zimmerer, Maurer, Maler,<br />
Elektriker, Kaminkehrer, Kraftfahrzeugmechatroniker,<br />
Installateure<br />
im Bereich Sanitär, Heizung<br />
und Klima sowie Friseure wer<strong>den</strong><br />
ihr Handwerk in Theorie und Praxis<br />
präsentieren, jedoch überwiegend<br />
im Inneren der Weilheimer Berufsschule,<br />
wo auch Mo<strong>den</strong>schau<br />
oder Azubi-Speeddating stattfin<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>. Dieses Speeddating<br />
soll junge Menschen dazu animieren,<br />
in möglichst kurzer Zeit, rund<br />
eineinhalb Stun<strong>den</strong>, möglichst<br />
viele verschie<strong>den</strong>e Ausbildungsbetriebe<br />
und -berufe näher kennenzulernen<br />
– in zwei Räumlichkeiten<br />
sitzen jeweils 15 Schüler und 15<br />
SKL Maschinenbau GmbH<br />
Reiterweg 1a 86972 Altenstadt<br />
Telefon 08861 90 80 990<br />
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56 | <strong>altlandkreis</strong>
Ausbilder <strong>für</strong> fünf bis zehn Minuten<br />
gegenüber, sprechen über<br />
Betrieb und Ausbildungsinhalt.<br />
Nach Ablauf der Gesprächszeit<br />
wird im oder gegen <strong>den</strong> Uhrzeigersinn<br />
um einen Stuhl weitergerutscht.<br />
Darüber hinaus fin<strong>den</strong><br />
unter anderem auch Fachvorträge<br />
über Ausbildungen in Metall- und<br />
Elektroindustrie, Gastronomie,<br />
Pflege und zur Fachlehrkraft statt,<br />
ebenso über Karrieremöglichkeiten<br />
in öffentlichen Einrichtungen<br />
oder „Richtiges Bewerben“ <strong>für</strong><br />
beispielsweise Laborberufe.<br />
Und auch im Rahmen des Tages<br />
der offenen Tür lädt die Berufsschule<br />
Weilheim nicht nur zum<br />
Anschauen und Bestaunen der<br />
neuen Räumlichkeiten, Werkstätten<br />
und Maschinen, sondern<br />
auch zum aktiv mit Anpacken und<br />
Mitmachen ein. Besucher können<br />
eigenhändig und mit Hilfe<br />
von Fachkräften Flaschenöffner,<br />
Zubehör <strong>für</strong> Smartphones und<br />
einen eigenen Einkaufschip herstellen<br />
– CNC-Drehen, CNC-Fräsen<br />
und Spritzgießen machen es unter<br />
anderem möglich. Sie können<br />
mitmachen beim Schreiner-Mehrkampf,<br />
beim grammgenauen Sägen,<br />
beim Zimmerer-Puzzle, beim<br />
Bepflanzen von Töpfen und Herstellen<br />
eines Klöpfels (hammerähnliches<br />
Werkzeug aus Holz <strong>für</strong><br />
beispielsweise Bildhauer). Und<br />
sie lernen Neues aus dem Bereich<br />
der Elektro-Pneumatik und Fahrzeugtechnik,<br />
<strong>den</strong> Weg vom Baum<br />
bis zum fertigen Holzprodukt, wie<br />
eine Baustelle vom Rohmaterial<br />
zum Rohbau Schritt <strong>für</strong> Schritt<br />
anwächst und der Arbeitsalltag<br />
von Maler und Maurermeister aussehen.<br />
Shuttlebusse an<br />
Stadthalle<br />
Wer also umfassende Einblicke in<br />
die mit modernste Berufsschule<br />
Bayerns gewinnen möchte, oder<br />
auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />
in der Region ist, sollte<br />
am Samstag, 18. <strong>März</strong>, der Kreisstadt<br />
Weilheim unbedingt einen<br />
Besuch abstatten. Begrenzte Parkmöglichkeiten<br />
bieten sich direkt<br />
neben dem Schulgebäude an. Wobei<br />
die neue staatliche Berufsschule<br />
auch gut via Zug und Fußmarsch<br />
erreichbar ist, <strong>für</strong> Einheimische<br />
ohnehin zu Fuß oder mit dem<br />
Fahrrad. Außerdem besteht die<br />
Möglichkeit, an Stadt- und Hochlandhalle<br />
zu parken – dort stehen<br />
Shuttlebusse <strong>für</strong> Besucher bereit<br />
und pendeln kostenlos zur Berufsschule.<br />
Zeitgleicher Beginn von Tag<br />
der offenen Türe und Weilheim-<br />
Schongauer Ausbildungsmesse ist<br />
um 9 Uhr in der Früh, das Veranstaltungsende<br />
gegen 16 Uhr. Der<br />
Eintritt ist frei und <strong>für</strong> das leibliche<br />
Wohl ist auch außerhalb von Backbus<br />
und Grilltonne bestens gesorgt.<br />
Darüber hinaus fin<strong>den</strong> Sie,<br />
liebe Leserinnen und Leser, auch<br />
im Internet unter www.bildungsstandort-wmsog.de<br />
alle wichtigen<br />
Informationen zur mit größten und<br />
wertvollsten Doppelveranstaltung<br />
<strong>für</strong> Alt und Jung, die im Landkreis<br />
Weilheim-Schongau heuer stattfin<strong>den</strong><br />
wird.<br />
js<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 57
Jugend- und Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>vertretung<br />
Die Stimme der Lehrlinge<br />
Seehausen | In vielen Unternehmen<br />
gibt es einen Betriebsrat, der<br />
sich <strong>für</strong> die Belange der Mitarbeiter<br />
einsetzt – das dürfte <strong>den</strong> meisten<br />
bekannt sein. <strong>Das</strong>s es etwas<br />
ganz Ähnliches explizit <strong>für</strong> junge<br />
Arbeitnehmer gibt, ist hingegen<br />
nicht jedem bewusst: die Jugendund<br />
Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>vertretung<br />
(JAV). Diese ist in Unternehmen<br />
laut Betriebsverfassungsgesetz<br />
dann zu wählen, wenn mehr als<br />
fünf Mitarbeiter beschäftigt sind,<br />
die noch keine 18 Jahre sind oder<br />
gerade ihre Berufsausbildung absolvieren.<br />
Die JAV-Wahlen fin<strong>den</strong><br />
deutschlandweit alle zwei Jahre<br />
von Anfang Oktober bis Ende November<br />
statt – zuletzt 2022. Regionale<br />
Unternehmen wie Roche,<br />
AGFA, Bremicker, Xylem Analytics,<br />
ept oder Hochland haben selbstverständlich<br />
seit Langem eine<br />
aktive JAV. „Nahezu jede Branche<br />
klagt derzeit über <strong>den</strong> Fachkräftemangel.<br />
Umso wichtiger ist,<br />
nahe an der jungen Zielgruppe<br />
zu sein“, sagt etwa Christian Albert,<br />
Jurist und Bildungsreferent<br />
<strong>für</strong> die Jugend- und Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>vertretung<br />
beim Institut<br />
zur Fortbildung von Betriebsräten<br />
(ifb) in Seehausen. Anna Dollinger,<br />
beim ifb Marketingmanagerin<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bereich der JAV, ergänzt:<br />
„Gerade bei Unternehmen mit<br />
Ausbildungsplätzen ist es wichtig,<br />
dass Azubis nicht nur lernen,<br />
sondern sich <strong>für</strong> ein Arbeitsklima<br />
einbringen können, das <strong>für</strong><br />
alle fair ist.“ Kernaufgabe einer<br />
JAV ist es, Maßnahmen zu beantragen,<br />
die <strong>den</strong> Arbeitsalltag <strong>für</strong><br />
junge Menschen in Unternehmen<br />
verbessern. Darüber hinaus muss<br />
sie überwachen, dass gesetzliche<br />
Vorschriften eingehalten wer<strong>den</strong>.<br />
58 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Und, ganz wichtig: Die JAV fungiert<br />
als Sprachrohr ihrer jungen<br />
Kollegen. „Häufig fühlen sich Auszubil<strong>den</strong>de<br />
anfangs unsicher und<br />
sind dann froh, mit jemandem<br />
auf Augenhöhe kommunizieren<br />
zu können, der noch dazu die Bedürfnisse<br />
der Azubis kennt“, sagt<br />
Anna Dollinger.<br />
Anspruch auf<br />
Übernahme<br />
Voraussetzung, dass eine Jugendund<br />
Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>vertretung an<br />
<strong>den</strong> Start gehen kann: Es muss ein<br />
Betriebsrat im Unternehmen vorhan<strong>den</strong><br />
sein. „Der Betriebsrat ist<br />
gleichzeitig Schutzschild und ausführendes<br />
Organ“, sagt Christian<br />
Albert. Will heißen: Alles, was die<br />
JAV in ihrem Gremium beschließt,<br />
muss der Betriebsrat zunächst<br />
absegnen und dann durchsetzen.<br />
Umgekehrt sind Vertreter der JAV<br />
immer dann in eine Betriebsratssitzung<br />
eingela<strong>den</strong>, sobald<br />
ein Thema auf der Tagesordnung<br />
steht, welches die jungen Mitarbeiter<br />
betrifft. Dann hat die JAV<br />
sogar ein Stimmrecht. Neben <strong>den</strong><br />
Aufgaben haben<br />
Mitglieder der JAV,<br />
deren Größe je nach<br />
Anzahl der Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
im Unternehmen<br />
variiert,<br />
eine Menge Rechte.<br />
Sie sind nicht<br />
nur <strong>für</strong> die Zeiten<br />
von Sitzungen oder<br />
Vorbereitungen von<br />
der Arbeit freigestellt,<br />
sondern genießen<br />
auch über<br />
die Ausbildung<br />
hinaus einen besonderen<br />
Kündigungsschutz – sie<br />
dürfen bis zu einem Jahr nach<br />
Ende der Amtszeit nicht or<strong>den</strong>tlich<br />
gekündigt wer<strong>den</strong>. Außerdem<br />
lohnt sich ein JAV-Engagement<br />
während der Ausbildung doppelt,<br />
wie Jurist Christian Albert<br />
verdeutlicht: „Wer<strong>den</strong> Azubis in<br />
die JAV gewählt, haben sie nach<br />
ihrer Ausbildung einen Übernahmeanspruch<br />
in ein unbefristetes<br />
Arbeitsverhältnis.“<br />
Eigenschaften, die man <strong>für</strong> die<br />
JAV mitbringen sollte: „<strong>Das</strong> Miteinander<br />
sollte einem wichtig<br />
sein, ebenso Empathie und soziales<br />
Engagement – vor <strong>den</strong> betriebsrechtlichen<br />
Anforderungen<br />
braucht sich aber niemand scheuen,<br />
die können geschult wer<strong>den</strong>“,<br />
sagt Anna Dollinger. Gemeinsam<br />
mit ihren Kollegen verantwortet<br />
sie im ifb jährlich rund 300 Seminare,<br />
die extra auf die Bedürfnisse<br />
der Jugend- und Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>vertretung<br />
zugeschnitten<br />
sind. Um die 40 dieser Seminare<br />
fin<strong>den</strong> online statt, der Rest sind<br />
Präsenzveranstaltungen in ganz<br />
Deutschland, wie Dollinger verrät:<br />
„Die jungen Leute wollen nach
der Corona-Zeit raus und sich<br />
persönlich austauschen. Genau<br />
dieses Kennenlernen und Vernetzen<br />
ist es, was unsere Seminare<br />
ausmachen.“ <strong>Das</strong> Gute: Jedes<br />
Mitglied hat per Gesetz Anspruch<br />
auf bestimmte Schulungen. Dabei<br />
lernen JAV-Mitglieder neben<br />
fachlichen Aspekten ganz nebenbei<br />
noch andere Dinge, die <strong>für</strong> die<br />
spätere Berufslaufbahn nützlich<br />
sind. Softskills, wie es heutzutage<br />
so schön heißt: Souveränes Auftreten,<br />
eine strukturelle Arbeitsweise<br />
oder auch Mut.<br />
Furcht vor<br />
Erfolgsdruck?<br />
Die Furcht vor einem zu hohen<br />
Erfolgsdruck kann Christian Albert<br />
allen JAV-Neulingen klar nehmen:<br />
„Wird nur eine kleine Sache während<br />
der Amtszeit umgesetzt, hat<br />
es sich schon gelohnt, manchmal<br />
reicht sogar der Anstoß.“ Häufig<br />
muss es nicht mal das sein: „Selbst<br />
> > > INFORMATION<br />
wenn noch nichts realisiert<br />
wurde, hat<br />
man durch ein offenes<br />
Ohr vielleicht<br />
schon vielen Azubis<br />
geholfen – und dadurch<br />
was bewirkt.“<br />
Und auch <strong>den</strong> Eindruck,<br />
dass derzeit<br />
eine Art „Null-Bock-<br />
Generation“ heranwächst,<br />
haben Christian<br />
Albert und Anna<br />
Dollinger nicht. Ganz<br />
im Gegenteil, sind<br />
sie doch im regelmäßigen<br />
Austausch<br />
mit jungen Menschen<br />
über die ifb-Hotline, bei der<br />
Jugend- und Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>vertreter<br />
jederzeit kostenlos anrufen<br />
und Fragen stellen können. „Cool<br />
finde ich, dass die wirklich mit Begeisterung<br />
dabei sind“, so Anna<br />
Dollinger. In <strong>den</strong> persönlichen<br />
Gesprächen erfahren sie zudem<br />
immer wieder von Projekten, welche<br />
die jungen Leute angeschoben<br />
haben. <strong>Das</strong> geht von genehmigten<br />
Fahrkostenzuschüssen, Nachhilfebörsen<br />
und Azubi-Wohnungen<br />
über einen Hobbyraum, Lernort<br />
oder eine Bibliothek bis hin zu<br />
Ausflügen und großen Events.<br />
Ganz davon abgesehen wur<strong>den</strong><br />
durch so manche JAV schon mal<br />
das Lehrlingsgehalt angepasst<br />
oder konkrete Ausbildungsabläufe<br />
verändert. Wie man so etwas<br />
richtig angeht? Kann in da<strong>für</strong><br />
vorgesehenen Seminaren gelernt<br />
wer<strong>den</strong>! Denn ähnlich wie bei der<br />
Ausbildung gilt auch <strong>für</strong> die JAV:<br />
Ein Meister ist bis dato höchst selten<br />
vom Himmel gefallen. js<br />
Unter www.ifb.de können sich Interessierte umfassend über<br />
die Jugend- und Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong>vertretung informieren. Unter<br />
08841 / 6112-20 ist bei Fragen ein direkter Kontakt möglich. Darüber<br />
hinaus bietet das ifb immer wieder kostenfreie Webinare zur<br />
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märz / april <strong>2023</strong> | 59
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60 | <strong>altlandkreis</strong>
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Landsberg | Eines haben derzeit<br />
alle Branchen gemeinsam: es<br />
mangelt an Personal. Der Justizvollzugsdienst<br />
in Bayern bildet da<br />
keine Ausnahme, auch hier fehlt<br />
es an Nachwuchs in nahezu allen<br />
Bereichen. Zwar bekommen die<br />
Anwärterinnen und Anwärter seit<br />
Februar 2020 mehr Geld, wodurch<br />
die Personalprobleme aber nicht<br />
gelöst wur<strong>den</strong>. Da verwundert es<br />
nicht, dass die Anstaltsleiterin der<br />
Justizvollzugsanstalt (JVA) Landsberg,<br />
Monika Groß, ein Team zu<br />
<strong>den</strong> Ausbildungsmessen nach<br />
Schongau (siehe Seite 55) und<br />
Weilheim (Seite 56 / 57) schickt,<br />
um <strong>für</strong> die verschie<strong>den</strong>en Berufsfelder<br />
in einer JVA zu werben. „Wir<br />
brauchen junge Leute im Allge-<br />
meinen Vollzugs- und Werkdienst<br />
und möchten die Berufsbilder bekannt<br />
machen – die Arbeit<br />
im Justizvollzug ist<br />
eher unbekannt“,<br />
schildert<br />
Werner<br />
Stanchly<br />
die Situation.<br />
Der<br />
58-jährige Inspektor im Justizvollzugsdienst<br />
ist seit 2020 als Ausbildungsleiter<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Allgemeinen<br />
Vollzugsdienst (AVD) in Landsberg<br />
zuständig. Grundsätzlich gelte <strong>für</strong><br />
alle JVA-Berufe als Voraussetzung<br />
die deutsche Staatsbürgerschaft<br />
und am Ende jeder Ausbildung<br />
stehen <strong>für</strong> die Beamten auf Widerruf<br />
eine mündliche und schriftliche<br />
Prüfung an. Wird diese erfolgreich<br />
absolviert, beginnt die Laufbahn<br />
im Beamtenverhältnis auf Probe<br />
mit durchaus bekannten Vorteilen<br />
in Sachen Krankenversicherung,<br />
Pension, Dienstunfähigkeit sowie<br />
Sozialabgaben und Steuern.<br />
Während der Ausbildung erhalten<br />
Anwärter und Anwärterinnen eine<br />
Vergütung von rund 1500 Euro im<br />
Monat, die durch Zuschläge auch<br />
höher ausfallen kann.<br />
Allgemeiner<br />
Vollzugsdienst<br />
Rund 120 bis 140 Bewerber wer<strong>den</strong><br />
im Justizvollzugsdienst <strong>für</strong><br />
ganz Bayern jährlich gebraucht.<br />
Die Anwärter müssen zwischen<br />
18 und 35 Jahren alt sein, zumindest<br />
über einen Hauptschulabschluss<br />
und eine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung verfügen, und<br />
neben der Sportprüfung auch ein<br />
Auswahlverfahren erfolgreich absolviert<br />
haben. Wer einen qualifizieren<strong>den</strong><br />
Hauptschulabschluss,<br />
mittlere Reife oder Abitur nachweisen<br />
kann, muss keine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung als<br />
Grundvoraussetzung mitbringen.<br />
Ist dies gegeben, wer<strong>den</strong> die<br />
Bewerber vom Ministerium auf<br />
verschie<strong>den</strong>e Vollzugsanstalten<br />
in Bayern verteilt und beginnen<br />
jeweils am 1. Februar des Jahres<br />
einen 18-monatigen Vorbereitungsdienst.<br />
Die JVA in Landsberg<br />
hat also keinen Einfluss darauf,<br />
welche jungen Menschen letztlich<br />
<strong>den</strong> Berufseinstieg, der gemeinhin<br />
als „Gefängniswärter“ oder<br />
„Schließer“ bezeichnet wird, in<br />
ihrem Haus beginnen. „Die Bewerber<br />
wer<strong>den</strong> natürlich vorsichtig<br />
an ihren zukünftigen Job herangeführt.<br />
Die Einführung dauert<br />
sechs Wochen. Und während dieser<br />
Zeit kommen sie <strong>für</strong> einen Tag<br />
auf eine Station mit Gefangenen,<br />
sind aber nie allein“, versichert<br />
Werner Stanchly. Zur Ausbildung<br />
gehören Selbstverteidigungskurse,<br />
Schusswaffen-Training und<br />
Psychologie im Umgang mit (straffälligen)<br />
Menschen. Nach 16 Wochen<br />
Praxis wird <strong>für</strong> zehn Wochen<br />
Theorie vermittelt und es folgen<br />
Zeiten in einer der anderen 14<br />
Ausbildungsanstalten in Bayern,<br />
um <strong>den</strong> Anwärtern ein möglichst<br />
breites Bild und vielseitiges Wissen<br />
zu vermitteln.<br />
Ausbildung im Vollzugsund<br />
Verwaltungsdienst<br />
Im Vollzugs- und Verwaltungsdienst<br />
wird zwischen 2. und 3.<br />
Qualifikationsebene unterschie<strong>den</strong>.<br />
Auch hier entscheidet der<br />
Bayerische Landespersonalausschuss<br />
über die generelle Eignung<br />
der Bewerber, von <strong>den</strong>en<br />
bayernweit alle zwei Jahre je-<br />
Fachakademie <strong>für</strong>Sozialpädagogik<br />
Staatlich anerkannteErzieherin<br />
staatlich anerkannter Erzieher<br />
Verkürzte Ausbildung seit 2021<br />
Voraussetzung mittlereReife<br />
Regens Wagner Rottenbuch<br />
Klosterhof 7–9<br />
82401 Rottenbuch<br />
www.regens-wagner-rottenbuch.de<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 61
Verantwortlich <strong>für</strong> die Ausbildung in Landsberg: Ausbildungsleiter<br />
Werner Stanchly (v. l.), Verwaltungsdienstleiterin Melanie Wudel, Vollzugsinspektor<br />
Benedikt Ertel und JVA-Leiterin Monika Groß.<br />
weils 25 gebraucht wer<strong>den</strong>. Wenn<br />
die Voraussetzungen passen, folgt<br />
eine 24-monatige Ausbildung mit<br />
praktischem Teil in einer JVA und<br />
theoretischer Schulung an der Jus-<br />
tizvollzugakademie in Straubing.<br />
Für die 3. Ebene, früher als „ge-<br />
hobener Dienst“ bezeichnet, wird<br />
Abitur vorausgesetzt. Diese Ausbildung<br />
beginnt jeweils im Sep-<br />
tember und dauert insgesamt drei<br />
Jahre: 20 Monate Studium an der<br />
Hochschule <strong>für</strong> <strong>den</strong> Öffentlichen<br />
Dienst in Bayern, Fachbereich<br />
Rechtspflege, Fachrichtung Justizvollzug,<br />
und 16 Monate fachpraktische<br />
Ausbildung.<br />
Benedikt Ertel ist seit 2020 als Voll-<br />
zugsinspektor in der JVA Landsberg<br />
und leitet seit 2022 die Ausbildung<br />
der Anwärter. <strong>Das</strong>s es sich dabei<br />
um einen reinen „Schreibtischjob“<br />
handelt, verneint er vehement: „In<br />
der zweiten Ebene macht man un-<br />
ter anderem die Aufnahme- und<br />
Entlassungsgespräche mit <strong>den</strong><br />
Gefangenen, es gibt also direkten<br />
Kontakt. Und in der dritten Ebene<br />
gibt es regelmäßige Sprechstun-<br />
<strong>den</strong> mit Gefangenen. Außerdem<br />
wirke ich bei der Entscheidung<br />
um die vorzeitige Entlassung von<br />
Gefangenen mit, wobei die Anstaltsleitung<br />
und die Strafvoll-<br />
streckungskammer hier das letzte<br />
Wort haben. Trotzdem nehme ich<br />
bedingt Einfluss auf <strong>den</strong> Lebensweg<br />
eines Menschen und habe<br />
von daher viel Verantwortung.“<br />
Ausbildung im<br />
Werkdienst<br />
Derzeit arbeiten rund 30 Meister<br />
aus verschie<strong>den</strong>en Berufen in der<br />
JVA Landsberg – es ist das einzige<br />
Berufsbild, bei dem die Anstalt<br />
selbst direkten Einfluss auf das<br />
Bewerbungs-<br />
verfahren hat.<br />
Der Bedarf wird durch<br />
62 | <strong>altlandkreis</strong>
Stellenanzeigen gemeldet und die<br />
Bewerber müssen sich in Landsberg<br />
vorstellen, wo sie vorbereitende<br />
Gespräche führen und Tests<br />
absolvieren. Die Bewerber dürfen<br />
nicht älter als 45 Jahre alt sein<br />
und müssen eine Meisterprüfung<br />
bereits erfolgreich abgeschlossen<br />
haben. Ob Kfz-Meister, Küchenchef,<br />
Gartenprofi oder Schlosser –<br />
gebraucht wird nahezu alles. Auch<br />
hier dauert der Vorbereitungsdienst<br />
18 Monate, besteht aus Theorie<br />
und Praxis – eine Zeit, die <strong>für</strong><br />
aus der freien Wirtschaft kommende<br />
Meister finanziell problematisch<br />
sein könnte, da sie in der Regel<br />
wesentlich geringer vergütet ist<br />
als das vorherige Gehalt der Männer<br />
und Frauen hoch war. Bei Familie,<br />
Haus und laufen<strong>den</strong> Kosten<br />
können hier Engpässe entstehen,<br />
die es zu überbrücken gilt. Da<strong>für</strong><br />
locken mit Beamtenstatus, geregelte<br />
Arbeitszeiten ohne Schichtdienst<br />
und beruflicher Sicherheit<br />
andere Vorzüge. „Gerade im Alter<br />
überwiegen die Vorteile im Beamtenstatus“,<br />
versichert Melanie<br />
Wudel. Die 36-jährige Verwaltungsdienstleiterin<br />
ist seit 2020<br />
Personalchefin in der JVA<br />
Landsberg und gemein-<br />
sam mit Monika Groß, dem Werkdienstleiter<br />
und einer Psychologin<br />
<strong>für</strong> die Einstellungen von Personal<br />
zuständig: „Vor dem Gespräch findet<br />
ein psychologischer Test statt,<br />
bei dem wir Intelligenz und Konzentration<br />
überprüfen. Wichtig ist<br />
uns die Motivation der Bewerber<br />
und wir setzen voraus, dass sie<br />
sich im Vorfeld mit dem Berufsbild<br />
auseinandergesetzt haben.“<br />
Nach <strong>den</strong> Prüfungen liegen die<br />
Bezüge bei rund 2600 (Ebene 2 im<br />
Vollzugs- und Verwaltungsdienst),<br />
2700 (Ebene 2 AVD und Werkdienst)<br />
und 2900 (Ebene 3) Euro<br />
brutto. Je nach familiärer Situation,<br />
Zuschlägen und Dienstjahren<br />
erhöhen sich die Beträge. Darüber<br />
hinaus sind vielfältige Weiter- und<br />
Fortbildungsmaßnahmen (www.<br />
justiz.bayern.de) möglich.<br />
edl<br />
Wir bil<strong>den</strong> Dich am Stammsitz in Schwabsoien aus<br />
Fachkraft <strong>für</strong> Lagerlogistik*<br />
Industriemechaniker*<br />
Elektroniker*<br />
Industriekaufmann*<br />
Kaufmann <strong>für</strong><br />
Büromanagement*<br />
Infos unter eirenschmalz.de
Komm in unser<br />
Wir bil<strong>den</strong> aus:<br />
Automobilkaufmann (m/w/d)<br />
KFZ-Mechatroniker (m/w/d)<br />
- <strong>für</strong> PKW-Technik<br />
- <strong>für</strong> System- und Hochvolttechnik<br />
- <strong>für</strong> Karosserietechnik<br />
Fahrzeuglackierer (m/w/d)<br />
in Füssen<br />
Autohaus Heuberger GmbH<br />
Hiebelerstraße 65<br />
87629 Füssen<br />
MÄRZ /<br />
www.autohaus-heuberger.de<br />
Autohaus Heuberger GmbH<br />
Schongauer Straße 14<br />
86975 Bernbeuren
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2023</strong><br />
LECHBRUCK<br />
APFELDORF<br />
MI 01.03.<br />
10.00 Uhr<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
SCHONGAU<br />
Eisstockschießen im Eisstadion. Bücherei im Untergeschoss der<br />
Kosten: 5 €, Infos und Anmeldung Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
SCHONGAU<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
bis zum Vortag 16 Uhr bei der<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch je<strong>den</strong> Mittwoch bis Ende <strong>März</strong><br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830,<br />
DO 02.03.<br />
Sonderausstellung „Eisstockschießen<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Discolauf im Eisstadion. Weitere<br />
18.00 bis 19.45 Uhr<br />
PEITING<br />
in Schongau – Entwicklungs-<br />
Infos unter 08862 / 987830.<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
geschichte“ im Stadtmuseum. Je<strong>den</strong> Mittwoch bis Ende <strong>März</strong><br />
Kurs „Schafkopfen <strong>für</strong> Anfänger“<br />
Eintritt: 3 €, bis 10.4.<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
im Café Zuckerl. Kosten: 25 €, Anm.<br />
PEITING<br />
Gemeindebücherei geöffnet. bei der VHS unter 08861 / 59962<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
BERNBEUREN<br />
Tanzkurs „Musik und Bewegung – WILDSTEIG<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
gesellige Tänze <strong>für</strong> Ältere“ in der<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Do.<br />
Schloßberghalle. Weitere Infos<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
und Anmeldung bei der VHS unter<br />
LECHBRUCK<br />
08861 / 59962, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 Uhr<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Publikumslauf im Eisstadion.<br />
Museum im Klösterle geöffnet.<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer Weitere Infos bei der Tourist-Info<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung unter 08862 / 987830. Je<strong>den</strong> Mo, Di,<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Yoga mit Petra Damarany im HOP<br />
im Schächen. Weitere Infos und<br />
Anmeldung unter 0170 / 2998961.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
unter 08845 / 8784, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
DENKLINGEN<br />
8.30 bis 17.00 Uhr<br />
Vortrag „Gemmo- und Knospentherapie“<br />
des Gartenbauvereins<br />
im Pfarrheim<br />
KINSAU<br />
Do, Sa, So bis Ende <strong>März</strong><br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der Füssener<br />
Straße 5 geöffnet. Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
ALTENSTADT<br />
14.45 bis 17.30 Uhr<br />
Stammtisch im Café Tralmer<br />
Bücherstube im Turnraum der<br />
15.00 Uhr<br />
Café (nicht nur) <strong>für</strong> Trauernde im<br />
Pfarrsaal<br />
Schule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch DENKLINGEN<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde <strong>für</strong> Kinder im Turnraum<br />
der Schule. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
APRIL<br />
WEILHEIM<br />
<strong>2023</strong><br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
Mo, 6. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peiting, Schloßberghalle<br />
Di, 14. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Altenstadt, Grundschule<br />
Mi, 22. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, Jakob-Pfeiffer-Haus<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Hebammensprechstunde im<br />
Gesundheitsamt. Kostenfrei, Anmeldung<br />
unter 0881 / 6811797, Infos<br />
siehe Seite 23, je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
FR 03.03.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz.<br />
Je<strong>den</strong> Freitag<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Lunge <strong>für</strong> Asthma und COPD“ in<br />
der AOK. Weitere Infos unter www.<br />
shg-lunge.de<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kinderspielenachmittag im<br />
Plantsch. Je<strong>den</strong> Freitag<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.weibsdeifi-markt.de,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen „Fit in <strong>den</strong> Frühling –<br />
wie gesunde Ernährung unser<br />
Immunsystem stärkt“ der Krebs-<br />
Selbsthilfegruppe im Evangelischen<br />
Pfarrheim<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Jubiläumsmarkt „30 Jahre Bauernmarkt“<br />
mit Live-Musik und<br />
Festrunde am Hauptplatz<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Eislaufschule im Eisstadion. Für<br />
Kinder, keine Anmeldung erforderlich,<br />
weitere Infos unter www.<br />
ec-peiting.de oder 0171 / 2764661,<br />
je<strong>den</strong> Freitag bis Ende <strong>März</strong><br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café Herzog. Reservierungen<br />
unter 08861 / 219-213<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“. Treffpunkt am<br />
Rathaus. Kosten: 4 €, Anmeldung<br />
bis Donnerstag 16 Uhr bei der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
PREM<br />
10.00 bis 14.15 Uhr<br />
Schau- & Weißwurstproduktion<br />
im Bayer. Weißwurst-Stadl. Anmeldung<br />
unter 08862 / 8354, je<strong>den</strong> Fr.<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung<br />
ab 10 Personen unter 08867 / 489<br />
nötig. je<strong>den</strong> Freitag<br />
KINSAU<br />
19.00 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
SA 04.03.<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe „Meine<br />
Auszeit mit Schreiben“ im Studienkreis.<br />
Kosten: 30 €, Anmeldung<br />
unter carmen.janssen@gmx.de<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 65
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
weibsdeifi-markt.de<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Öffentliches Meerjungfrauen-<br />
Schwimmen im Plantsch<br />
PEITING<br />
10.00 bis 13.15 Uhr<br />
Tanzkurs „Salsa Cubana Aufbaukurs“<br />
mit Manuel Baro Miyares<br />
in der Turnhalle der Mittelschule.<br />
Kosten: 42 €, weitere Infos und<br />
Anmeldung bei der VHS unter<br />
08861 / 59962<br />
19.00 Uhr<br />
Live-Musik „Barn Stomp“ mit Blaze<br />
& The Sharps Cats, DJ Herb, DJ<br />
Dynaflow und DJ Spinround zum<br />
White'n'Blue Rockabilly Weekender<br />
im Eggerstadl am Gasthof Zechenschenke.<br />
Tickets: 15 €, weitere<br />
Infos unter www.white-n-blue.de<br />
BIRKLAND<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Mein Freund<br />
Knerten“ im Feuerwehrhaus.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderkleider-Markt mit Kaffee<br />
und Kuchen im Haus der Vereine.<br />
Einlass <strong>für</strong> Schwangere mit Mutterpass<br />
ab 9 Uhr<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 bis 11.50 Uhr<br />
Schlägerlauf im Eisstadion. Weitere<br />
Infos bei der Tourist-Info unter<br />
08862 / 987830, je<strong>den</strong> Samstag bis<br />
Ende <strong>März</strong><br />
STEINGADEN<br />
20.00 Uhr<br />
Starkbierfest mit dem Steinga<strong>den</strong>er<br />
Musikverein und der Welfenbühne<br />
im Gasthof Graf<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 11.30 Uhr<br />
Schaufütterung des Rotwilds am<br />
Wildgehege Schönegg. Je<strong>den</strong><br />
Samstag bis Ende <strong>März</strong><br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Reservierung ab 10 Personen unter<br />
08867 / 489, je<strong>den</strong> Samstag<br />
REICHLING<br />
9.30 bis 10.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Samstag<br />
N HANDEL SO 05.03. PFALZ<br />
66 | <strong>altlandkreis</strong><br />
PEITING<br />
10.00 bis 13.15 Uhr<br />
Tanzkurs „Salsa Cubana Aufbaukurs“<br />
mit Manuel Baro Miyares<br />
in der Turnhalle der Mittelschule.<br />
Kosten: 42 €, weitere Infos und<br />
Anmeldung bei der VHS unter<br />
08861 / 59962<br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Heimspiel EC Peiting vs. HC<br />
Landsberg Riverkings im Eisstadion.<br />
Eintritt: 13 €<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Romantischer Liederabend „s' war,<br />
als hätt' der Himmel“ mit Werken<br />
von Brahms, Dvorak, Schubert,<br />
Schuhmann“ im Katholischen<br />
Pfarrsaal. Spen<strong>den</strong>basis, weitere<br />
Infos unter www.klangsucher.de<br />
WILDSTEIG<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
MO 06.03.<br />
PEITING<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde in der Gemeindeund<br />
Pfarrbücherei. Für Kinder von<br />
3 bis 6 Jahren. Eintritt frei, Anmeldung<br />
unter 08861 / 59613<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Schloßberghalle<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
14.00 Uhr<br />
Vernissage „machART <strong>2023</strong> –<br />
krass grün“ mit Live-Musik in der<br />
Deckerhalle. Eintritt frei, weitere<br />
Ausstellungstermine jeweils von 11<br />
bis 17 Uhr, bis 20.3.<br />
WEIN HANDEL PFALZ<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
Für Sie geöffnet:<br />
Mi 15-19 + Do 14.30 Uhr & bis Do 18.00 14-18 Uhr<br />
auf Pfälzer Wein?<br />
www.weinhandelpfalz.de<br />
Bernbeurener Str. 7 • Schongau<br />
Rückseite dm-Drogeriemarkt<br />
Tel. 08861 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />
Lust auf Pfälzer Wein?<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair-Café „Gricht, gratscht und<br />
glernt – in gemütlicher Runde<br />
reparieren statt wegwerfen“ im<br />
HOP im Schächen<br />
18.00 bis 19.00 Uhr und<br />
19.30 bis 20.30 Uhr<br />
Entspannungsabend „Eine kleine<br />
Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />
im HOP im Schächen. Spen<strong>den</strong>basis,<br />
Anmeldung bei Magdalena<br />
Winkler unter 08860 / 922203<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Montag<br />
Für Sie geöffnet:<br />
-19 Uhr & Do 14-18 Uhr<br />
w.weinhandelpfalz.de<br />
urener Str. 7 • Schongau<br />
ckseite dm-Drogeriemarkt<br />
61 - 35 35 (Inh.: Uwe Wieland)<br />
PREM<br />
11.00 Uhr<br />
Kesselfleischessen im Bayer.<br />
Weißwurst-Stadl. Anmeldung<br />
unter 08862 / 8354<br />
APFELDORF<br />
12.45 bis 13.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong> Montag<br />
außerhalb der Ferien<br />
DI 07.03.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
Seniorentreff in gemütlicher<br />
Runde im HOP im Schächen.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
ALTENSTADT<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Mein Freund Knerten“<br />
in der Bücherei. Für Kinder<br />
ab 6 Jahren<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathaus.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
19.00 Uhr<br />
Stammtisch der Motorradfreunde<br />
im Gasthof Holler<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
MI 08.03.<br />
PEITING<br />
14.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
im Alpenhotel<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Mein Freund Knerten“<br />
im Pfarrsaal. Für Kinder ab 6 Jahren,<br />
Eintritt: 1,50 €<br />
MÄRZ /<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
DO 09.03.<br />
SCHONGAU<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Vortrag „Chancen und Risiken<br />
beim Einstieg in die digitalen<br />
Angebote rund um Banking“<br />
mit Arthur Wilm im Ballenhaus.<br />
Kosten: 10 €, Anmeldung bei der<br />
VHS unter 08861 / 214-191<br />
PEITING<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Jazz-Jamsession mit Speis und<br />
Trank im Grünen Salon. Eintritt<br />
frei, Einlass: 19 Uhr<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür „Ausprobieren,<br />
Informieren, Austauschen,<br />
Kulinarisches genießen, Begabungen<br />
entdecken“ in der Liselottevon-Lepel-Gnitz-Schule<br />
ALTENSTADT<br />
19.30 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
WILDSTEIG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Mein Freund Knerten“<br />
im Heimat- und Kulturraum.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren<br />
FR 10.03.<br />
SCHONGAU<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Klamottenkiste in der Pfarrei<br />
Verklärung Christi<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Diashow „Schongau im Wandel<br />
der Zeit“ mit Manfred Spöttel im<br />
Turmsaal des Münzgebäudes.<br />
Kosten: 8 €, Anmeldung bei der<br />
VHS unter 08861 / 214-191
HOHENPEISSENBERG<br />
15.30 bis 17.15 Uhr<br />
Kinderkino „Mein Freund Knerten“<br />
im Haus der Vereine. Für<br />
Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 1,50 €<br />
LECHBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Clubabend des MSC im Gasthof<br />
Holler. Motorsportbegeisterte sind<br />
herzlich willkommen<br />
SA 11.03.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
DI 14.03.<br />
19.30 Uhr<br />
14.00 Uhr<br />
Benefizkonzert mit Joyful People Kinderkino „Mein Freund Knerten“<br />
im Kulze. Für Kinder ab 6 J.<br />
SCHONGAU<br />
im Haus der Vereine<br />
15.45 bis 17.45 Uhr<br />
BERNBEUREN<br />
Kreativ Workshop „Happy Creativity“<br />
in der AWO. Für Ki. ab 7 J.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Anmeldung unter 0151 / 21263859<br />
Märchentheater „Hans im Glück“<br />
im Waldseminarhaus Gut Kinsegg.<br />
PEITING<br />
Kinder: 10 €, Erwachsene 12 €,<br />
Anmeldung unter 08342 / 914458<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Bauherrenabend „Alles rund ums<br />
DENKLINGEN<br />
Anz_<strong>2023</strong>.xlsx / Altlandkr_20_Mar-Apr DruckBauen und Sanieren“ mit anschl.<br />
Austausch bei Häppchen und Getränken<br />
im Forum der Raiffeisen-<br />
9.30 Uhr<br />
63. Klamottenkiste in der Schulturnhallbank.<br />
Infos siehe Anzeige Seite 52<br />
SCHONGAU<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Klamottenkiste <strong>für</strong> Kinder und Ballettschule Schongau GbR ALTENSTADT<br />
MARKTOBERDORF<br />
Jugendliche in der Pfarrei Verklärung<br />
Christi Gitti Frommhold-Horber 19.00 Uhr<br />
& Anne Blackwell<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Grundschule<br />
22. Ballettabend<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Ballettpädagoginnen<br />
„Endlich ... Tanzen!“<br />
der Schongauer Ballettschu-<br />
Bayerischer Schmankerl-Brunch<br />
11.00<br />
(RAD<br />
bis 13.30<br />
T.C.)<br />
Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
le Marktoberdorfer im Modeon. Siehe Anzeige Str. unten 26, 86956 im Gasthof Schongau, BERNBEUREN<br />
Zum Weißen Roß.<br />
Tel.: 08861/2896; Fax: 8524; E-mail: Ballettschule.Schongau@t-online.de<br />
Kosten: 28 €, Reservierung unter 14.30 bis 17.30 Uhr<br />
weibsdeifi-markt.de<br />
08845 / 74020<br />
Rentnerhoagart im Auerbergmuseum<br />
SO 12.03.<br />
PEITING<br />
PEITING<br />
MO 13.03. 05.02.<strong>2023</strong><br />
14.00 bis 21.00 Uhr<br />
KINSAU<br />
Brettspieltage in der Schloßberghalle.<br />
Erwachsene: 4 €, Kinder: Brettspieltage in Hr. der Schloßberg-<br />
Wolfgang Stuhler<br />
Ostenrieder 14.00 bis Design 20.00 Uhr & Marketing, Birkland 40, 86971 Peiting<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
9.00 Uhr<br />
Frühstück <strong>für</strong> Senioren im<br />
von 6 bis 12 Jahren 1 €, Infos<br />
wolfgang.stuhler@t-online.de<br />
und halle. Eintritt: Erw. 4 €, Ki. 1 €,<br />
/ anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
18.00 bis 19.00 Uhr und<br />
Rathaus-Café<br />
Anmeldung unter 08861 / 680378 Anmeldung unter 08861 / 680378 19.30 bis 20.30 Uhr<br />
Entspannungsabend „Eine kleine<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
- Anzeige HERZOGSÄGMÜHLE Altlandkreis SOG, Auszeit <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“ <strong>2023</strong> - MI 15.03.<br />
Vortrag „Bildung? Ja, bitte!“<br />
im HOP im Schächen. Spen<strong>den</strong>basis,<br />
Anmeldung bei Magdalena HOHENPEISSENBERG<br />
mit Frank Weber und Brücke Größe zu 9.00 quer bis ( 12.00 245 Uhr x 63 mm; natto € 525,-- ./. 10% Rabatt )<br />
Straßenkindern e.V. im Forum der Tauschtag (nicht der randabfallend Sammlerfreunde max. Winkler 222 unter x 50 08860 mm) / 922203<br />
Raiffeisenbank<br />
Peiting und Umgebung e.V. in der<br />
Deckerhalle<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Begegnungscafé im Pfarrsaal<br />
18.30 Uhr<br />
Andacht <strong>für</strong> Trauernde in der<br />
Basilika St. Michael<br />
FR 17.03.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 Uhr<br />
St. Patrick's Day „Irish attitude &<br />
green dresses welcome!“ mit<br />
BumbleBoys und Lumberjohnny<br />
im Dorfstadl. Eintritt: 5 €<br />
SA 18.03.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
weibsdeifi-markt.de<br />
PEITING<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderkleiderbasar mit Kaffeeund<br />
Kuchen in der Schloßberghalle.<br />
Einlass <strong>für</strong> Schwangere mit<br />
Mutterpass ab 9 Uhr<br />
ROTTENBUCH<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Kaffee in der Bücherei<br />
"Endlich ... Tanzen"<br />
<br />
<br />
Sa 11.03.<strong>2023</strong> um 19 Uhr<br />
So 12.03.<strong>2023</strong> um 16 Uhr<br />
Kartenvorverkauf:<br />
Huber Mo<strong>den</strong>, Marienplatz 15-17, Schongau<br />
und an der Abendkasse Modeon<br />
APRIL <strong>2023</strong><br />
Ballettschule Schongau GbR<br />
Marktoberdorfer Str. 26, 86956 Schongau, Internet: www.Ballettschule-Schongau.de<br />
Choregraphie/Einstudierung: Anne Blackwell Gitti Frommhold-Horber Herbert Groß<br />
Fabian Kammerer Lisa Keim Evi Neumann Sophia Ressle Valentin Üffing<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 67
WILDSTEIG<br />
20.00 Uhr<br />
Schafkopf-Dorfmeisterschaft im<br />
Heimat- und Kulturraum<br />
WEILHEIM<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Ausbildungsmesse und Tag der<br />
offenen Tür in der neuen Berufsschule.<br />
Weitere Infos siehe Seite<br />
56 / 57 und Anzeige Seite 58<br />
SO 19.03.<br />
PEITING<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Frühjahrsmarkt am Rathaus. Verkaufsoffener<br />
So. von 13 bis 17 Uhr<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Begegnungscafé im Pfarrsaal<br />
STEINGADEN<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Frühjahrsmarkt am Marktplatz<br />
WILDSTEIG<br />
10.00 Uhr<br />
Josefifeier in der Pfarrkirche<br />
MO 20.03.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 bis 15.30 Uhr<br />
Offenes Treffen <strong>für</strong> pflegende<br />
Angehörige im HOP im Schächen<br />
18.00 bis 19.00 Uhr und<br />
19.30 bis 20.30 Uhr<br />
Entspannungsabend „Eine kleine<br />
Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />
im HOP im Schächen. Spen<strong>den</strong>basis,<br />
Anmeldung bei Magdalena<br />
Winkler unter 08860 / 922203<br />
DI 21.03.<br />
ALTENSTADT<br />
19.30 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
MI 22.03.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im Jakob-Pfeiffer-<br />
Haus<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
ALTENSTADT<br />
13.30 Uhr<br />
Königs- und Pokalfischen am<br />
Dienhauser Weiher<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Kinderbuch-Yoga „Vorlesen und<br />
Yoga“ in der Schulturnhalle. Für<br />
Kinder im Kindergartenalter<br />
17.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kinderbuch-Yoga „Vorlesen und<br />
Yoga“ in der Schulturnhalle. Für<br />
Kinder im Grundschulalter<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
Kinderkino „Mein Freund Knerten“<br />
in der Schule. Für Kinder ab<br />
6 Jahren<br />
REICHLING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Vorlese- und Bastelzeit <strong>für</strong> Kinder<br />
in der Bücherei<br />
DO 23.03.<br />
PEITING<br />
18.00 bis 21.30 Uhr<br />
Kochkurs „Pfannkuchen, Crepes,<br />
Pancakes & Co.“ mit Andrea Deibler<br />
in der ehemaligen Mädchenschule.<br />
Kosten: 35 €, weitere Infos<br />
und Anmeldung bei der VHS unter<br />
08861 / 59962<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Multivisionsshow „Philippinen –<br />
Inselträume im Pazifik“ mit<br />
Harald Mielke im Sparkassensaal.<br />
Anmeldung bei der VHS unter<br />
08861 / 59962. Kosten: 9 €<br />
ALTENSTADT<br />
19.30 Uhr<br />
Königsschießen im Schützenheim<br />
FORST<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Mein Freund<br />
Knerten“ in der Grundschule.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren<br />
FR 24.03.<br />
SCHONGAU<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür mit Live-<br />
Musik, Autorenlesung, Streetfood,<br />
Vorträge u.v.m. im Beruflichen<br />
Schulzentrum Schongau<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Josefifeier im Haus der Vereine<br />
KINSAU<br />
15.00 Uhr<br />
Palmbuschenbin<strong>den</strong> im Frauenbundzimmer<br />
APFELDORF<br />
19.00 bis 23.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Apfeldorfer<br />
Trachtenkapelle in der Mehrzweckhalle<br />
SA 25.03.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Fundsachen-Flohmarkt im<br />
Plantsch<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Benefizkonzert mit Hans Well &<br />
Wellbappn im Haus der Vereine.<br />
Einlass: 18.30 Uhr, AK: 22 €, VVK:<br />
20 € unter 08805 / 735, siehe S. 22<br />
ALTENSTADT<br />
9.00 Uhr<br />
Radlbasar in der Turnhalle<br />
14.00 Uhr<br />
Anfischen am Dienhauser Weiher<br />
18.00 Uhr<br />
Passionskonzert in der Basilika<br />
SCHWABSOIEN<br />
20.00 Uhr<br />
Starkbierfest mit der Sachsenrieder<br />
Musikkapelle im Gemeindezentrum<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Hard Rock Hoagart „Live-Musik,<br />
Film, Party“ mit Bordersound im<br />
Auerbergmuseum<br />
LECHBRUCK<br />
18.00 Uhr<br />
Lesung „kulinarische Mord(s)<br />
geschichten“ mit Elisabeth Rass<br />
und Peter von Fontano im Flößermuseum.<br />
Tickets: 16 € bei der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
APFELDORF<br />
19.00 bis 23.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Apfeldorfer<br />
Trachtenkapelle in der Mehrzweckhalle<br />
PEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinderkino „Mein Freund Knerten“<br />
im Flöz. Für Kinder ab 6 Jahren<br />
www.boeglmueller.com<br />
MÄRZ /<br />
Auf der Gsteig GmbH · Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Telefon 08862 - 98 77-0 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />
68 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Zauberhafte Momente mit besten Aussichten...<br />
Day SPA* (9.00-18.00 Uhr)<br />
m. Frühstück € 60,– p. P. / o. Frühstück € 35,– p. P.<br />
Long Day SPA* (9.00-18.00 Uhr)<br />
inklusiv 2-Gänge Vitalmenü und<br />
3-Gänge Verwöhnmenü € 110,– p. P.<br />
* Preise inkl. gesetzl. MwSt.
SO 26.03.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Frühstücksbuffet im Café Herzog.<br />
Reservierungen unter 08861 / 219-213<br />
KINSAU<br />
9.00 Uhr<br />
Flohmarkt in der Mehrzweckhalle<br />
10.00 Uhr<br />
Osterbasar im Pfarrhof<br />
MO 27.03.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
18.00 bis 19.00 Uhr und<br />
19.30 bis 20.30 Uhr<br />
Entspannungsabend „Eine kleine<br />
Auszeit <strong>für</strong> Dich mit Klangschalen“<br />
im HOP im Schächen. Spen<strong>den</strong>basis,<br />
Anmeldung bei Magdalena<br />
Winkler unter 08860 / 922203<br />
DI 28.03.<br />
ALTENSTADT<br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „Durchblick im Antragsdschungel“<br />
im Pfarrsaal<br />
MI 29.03.<br />
SCHONGAU<br />
13.30 bis 17.30 Uhr<br />
Ausbildungsmesse „SAM<strong>2023</strong>“ in<br />
der Lechsporthalle. Weitere Infos<br />
siehe Seite 55 und Anzeige Seite 54<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
APRIL <strong>2023</strong><br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />
Spaß an Gesellschaftsspielen<br />
haben im HOP im Schächen<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
FR 31.03.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair-Café im AWO-Stüberl.<br />
Weitere Infos unter 0176 / 38347608<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Diashow „Sambia: Wildnis, Luxus,<br />
Wasserfälle – Afrika vom Feinsten“<br />
mit Harald Mielke im Ballenhaus.<br />
Kosten: 9€, Anmeldung bei<br />
der VHS unter 08861 / 214-191<br />
BERNBEUREN<br />
20.00 Uhr<br />
Wohnzimmerkonzert mit Florian<br />
Paul und der Kapelle der letzten<br />
Hoffnung in der Käsküche. Eintritt:<br />
16 €, Einlass: 19 Uhr, Tickets unter<br />
mail@kaeskueche-bernbeuren.de,<br />
weitere Infos siehe Seite 20 / 21<br />
ROTTENBUCH<br />
19.00 Uhr<br />
Live-Musik „Blues, Rock, Hard<br />
Rock, heavy metal“ mit Iron Moon<br />
im Kunstcafé am Tor. Eintritt frei,<br />
Spen<strong>den</strong>basis<br />
20.00 Uhr<br />
Preisschafkopfen und -grasobern<br />
in der Gaststätte am Campingplatz<br />
SA 01.04.<br />
SCHONGAU<br />
7.00 bis 14.00 Uhr<br />
Flohmarkt mit Imbiss am Festplatz<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe „Meine<br />
Auszeit mit Schreiben“ mit<br />
Schreibtherapeutin Carmen Janssen<br />
im Studienkreis. Kosten: 30 €,<br />
weitere Infos und Anmeldung unter<br />
carmen.janssen@gmx.de<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Sonderverkauf in der Kleiderkammer<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
weibsdeifi-markt.de<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Öffentliches Meerjungfrauen-<br />
Schwimmen im Plantsch<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby- und Künstlermarkt mit<br />
Kaffee und Kuchen im Haus der<br />
Vereine. Eintritt frei<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Vortrag / Lesung „Die Ostergeschichte<br />
– Von Palmsonntag bis<br />
zur Auferstehung“ im Waldseminarhaus<br />
Gut Kinsegg. Infos und<br />
Anmeldung unter 08342 / 914458<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert mit Marketa & friends im<br />
Flößermuseum. Einlass: 19 Uhr,<br />
Tickets: 16 €, VVK bei der Tourist-<br />
Info unter 08862 / 987830<br />
SO 02.04.<br />
Palmsonntag<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby- und Künstlermarkt mit<br />
Kaffee und Kuchen im Haus der<br />
Vereine. Eintritt frei<br />
ALTENSTADT<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert mit der Blaskapelle<br />
Altenstadt in der Turnhalle<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
ROTTENBUCH<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung des Veteranenvereins<br />
im Rathaus<br />
16.00 Uhr<br />
Orgelkonzert in der Pfarrkirche<br />
MO 03.04.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair-Café „Gricht, gratscht und<br />
glernt – in gemütlicher Runde<br />
reparieren statt wegwerfen“ im<br />
HOP im Schächen<br />
PREM<br />
11.00 Uhr<br />
Kesselfleischessen im Bayer.<br />
Weißwurst-Stadl. Anmeldung<br />
unter 08862 / 8354<br />
DI 04.04.<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Stammtisch der Motorradfreunde<br />
im Gasthof Holler<br />
MI 05.04.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
ALTENSTADT<br />
15.00 Uhr<br />
Café (nicht nur) <strong>für</strong> Trauernde im<br />
Pfarrsaal<br />
DO 06.04.<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Oster-Bauernmarkt mit Deko und<br />
Spargelverkauf am Hauptplatz<br />
LECHBRUCK<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
Flößermuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
STEINGADEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Klostermuseum im Pfarrhof geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
BÖBING<br />
14.30 Uhr<br />
Stammtisch im Café Tralmer<br />
FR 07.04.<br />
Karfreitag<br />
PEITING<br />
17.00 bis 23.30 Uhr<br />
Mittelaltermarkt beim Saliterhof<br />
SA 08.04.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage<br />
PEITING<br />
11.00 bis 23.30 Uhr<br />
Mittelaltermarkt beim Saliterhof<br />
SO 09.04.<br />
Ostersonntag<br />
PEITING<br />
11.00 bis 23.30 Uhr<br />
Mittelaltermarkt beim Saliterhof<br />
ALTENSTADT<br />
5.00 Uhr<br />
Osterfeuer vor der Basilika<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 69
WILDSTEIG<br />
20.00 Uhr<br />
Theater mit dem Wildsteiger<br />
Theaterverein in der Gemeindehalle.<br />
Weitere Vorstellungen<br />
10. / 14. / 15. / 16.4.<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
11.00 bis 13.30 Uhr<br />
Bayerischer Schmankerl-Brunch<br />
im Gasthof Zum Weißen Roß.<br />
Kosten: 28 €, Reservierung unter<br />
08845 / 74020<br />
REICHLING<br />
20.00 Uhr<br />
Osterkonzert der Reichlinger<br />
Musikkapelle im Dorfgemeinschaftshaus<br />
MO 10.04.<br />
Ostermontag<br />
PEITING<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Mittelaltermarkt beim Saliterhof<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Feiertags-Frühstücksbuffet im<br />
Café Herzog. Reservierungen unter<br />
08861 / 219-213<br />
70 | <strong>altlandkreis</strong><br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 Uhr<br />
Osterkonzert mit der Blaskapelle<br />
Bad Bayersoien im Dorfstadl.<br />
Eintritt frei<br />
DI 11.04.<br />
SCHONGAU<br />
15.45 bis 17.45 Uhr<br />
Kreativ Workshop „Happy Creativity“<br />
in der AWO. Für Kinder ab 7<br />
Jahren. Infos und Anmeldung unter<br />
0151 / 21263859, Kosten: 36 €<br />
KINSAU<br />
9.00 Uhr<br />
Frühstück <strong>für</strong> Senioren im<br />
Rathaus-Café<br />
MI 12.04.<br />
PEITING<br />
14.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallbetroffene im <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
im Alpenhotel<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
ALTENSTADT<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen des Veteranenvereins<br />
in der Maxbrauerei<br />
FR 14.04.<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im Evangelischen Pfarrheim<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Samstag<br />
REICHLING<br />
20.00 Uhr<br />
Benefizkonzert der Reichlinger<br />
Musikkapelle im Dorfgemeinschaftshaus<br />
SO 16.04.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Tauschtag der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in der<br />
Deckerhalle<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
MO 17.04.<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 bis 15.30 Uhr<br />
Offenes Treffen <strong>für</strong> pflegende<br />
Angehörige im HOP im Schächen<br />
MI 19.04.<br />
LECHBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Clubabend des MSC im Gasthof PEITING<br />
Holler. Motorsportbegeisterte<br />
17.45 bis 19.00 Uhr<br />
herzlich willkommen<br />
Berufsinformationstag in der<br />
Mittelschule<br />
ROTTENBUCH<br />
19.00 Uhr<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
Live-Musik mit John Herb Group &<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Friends im Kunstcafé am Tor. Reservierung<br />
unter 08867 / 9199780<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
REICHLING<br />
SA 15.04.<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Vorlese- und Bastelzeit <strong>für</strong> Kinder<br />
PEITING<br />
in der Bücherei<br />
18.30 Uhr<br />
Schützenmesse in der Pfarrkirche<br />
DO 20.04.<br />
St. Michael<br />
PEITING<br />
18.00 bis 21.30 Uhr<br />
Kochkurs „It's Parytime“ mit Silvia<br />
Schlögel in der ehemaligen Mädchenschule.<br />
Kosten: 32 €, weitere<br />
Infos und Anmeldung bei der VHS<br />
unter 08861 / 59962<br />
SCHONGAU<br />
SA 22.04.<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.<br />
weibsdeifi-markt.de<br />
BIRKLAND<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der<br />
Erfinder“ im Feuerwehrhaus. Für<br />
Kinder ab 5 Jahren<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Wundertüte“ Sarah und<br />
Gerhard Windisch und Manfred<br />
Menner im Flößermuseum.<br />
Spen<strong>den</strong>basis, weitere Infos bei der<br />
Tourist-Info unter 08862 / 987830<br />
KINSAU<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Flohmarkt bei Funk Optik<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Führung „Wie wird eine Brille<br />
gemacht?“ in der Brillenmanufaktur<br />
Funk. Eintritt frei<br />
SO 23.04.<br />
SCHONGAU<br />
13.00 Uhr<br />
Frühjahrsmarkt in der Altstadt<br />
DI 25.04.<br />
ALTENSTADT<br />
MÄRZ /<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
in der Bücherei. Für Kinder<br />
ab 5 Jahren
WEILHEIM<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Immobilien/ landwirtschaftlichen<br />
Betrieb jetzt<br />
verschenken / übertragen oder<br />
später vererben?“ mit Rechtsanwältin<br />
Caroline Kistler im Dachs-<br />
Bräustüberl. Eintritt frei, weitere<br />
Infos siehe Anzeige links unten<br />
PEITING<br />
MI 26.04.<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
im Pfarrsaal. Eintritt: 1,50 €,<br />
<strong>für</strong> Kinder ab 5 Jahren<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag – <strong>für</strong> alle, die<br />
Spaß an Gesellschaftsspielen<br />
haben im HOP im Schächen<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl<br />
DO 27.04.<br />
WILDSTEIG<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der<br />
Erfinder“ im Heimat- und Kulturraum.<br />
Für Kinder ab 5 Jahren<br />
FR 28.04.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE ALTLANDKREIS<br />
PEITING<br />
17.00 bis 22.00 Uhr<br />
10. Lange Museumsnacht mit<br />
abwechslungsreichem Abendprogramm<br />
im Klösterle Museum.<br />
Eintritt frei<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
15.30 bis 17.15 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der<br />
Erfinder“ im Haus der Vereine.<br />
Für Kinder ab 5 Jahren.<br />
Eintritt: 1,50 €<br />
SA 29.04.<br />
SCHONGAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der<br />
Passage. Weitere Infos unter<br />
www.weibsdeifi-markt.de<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Märchentheater „Die Bienenkönigin“<br />
im Waldseminarhaus<br />
Gut Kinsegg. Kinder: 10 €,<br />
Erwachsene 12 €, weitere Infos und<br />
Anmeldung unter 08342 / 914458<br />
oder www.silbenschatz-steger.de<br />
STEINGADEN<br />
20.00 Uhr<br />
Singen in der Wies im Gasthof<br />
Moser<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Wohnzimmerkonzert mit Mon<br />
Mari et moi „Lieder zum täglichen<br />
Gebrauch“ in der Gunklstube. Eintritt<br />
frei, weitere Infos unter www.<br />
kukubaba.de<br />
SO 30.04.<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
11.00 Uhr<br />
Maibaumaufstellen im Ort<br />
14.00 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der<br />
Erfinder“ im Kulze. Für Kinder ab<br />
5 Jahren<br />
STEINGADEN<br />
19.30 Uhr<br />
Freinacht „Steinga<strong>den</strong>er Wirtschaftswunder“<br />
im Ort. Folgende<br />
Lokalitäten sind geöffnet: Café<br />
Schuster, Gasthaus Drei Mohren,<br />
Gasthof Graf, Gasthof zur Post,<br />
Karl-Eberth-Haus, Klosterschänke,<br />
La Mamma, Vereinsheim Urspring,<br />
Zur Taverne<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Maibaumaufstellen am Campingplatz<br />
am Richterbichl. Weitere<br />
Infos siehe S. 38 / 39<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten<br />
SCHONGAU<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair-Café im AWO-Stüberl.<br />
Weitere Infos unter 0176 / 38347608<br />
> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />
Anschrift<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
Vortrag<br />
APRIL<br />
„Testamente <strong>für</strong> Geschie<strong>den</strong>e<br />
und Patchworkehen“ mit<br />
<strong>2023</strong><br />
Maximilian Maar im Turmsaal<br />
des Münzgebäudes. Kosten: 8 €,<br />
Anmeldung bei der VHS unter<br />
08861 / 214-191<br />
Tel.: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 17.<br />
märz / april <strong>2023</strong> | 71
IHR SPEZIALIST<br />
FÜR SPORTIVE RÄDER<br />
IM ALLGÄU & OBERLAND<br />
5,0 <br />
163 Rezensionen<br />
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Wirklich top modernes<br />
Fahrradgeschäft mit<br />
sehr kompetenten und<br />
sympathischen Leuten.<br />
Habe mein Fahrrad in<br />
kurzer Zeit wieder in<br />
einem optimalen Zustand<br />
erhalten und das alles <strong>für</strong><br />
einen fairen Preis. Kann<br />
ich wirklich nur weiter<br />
empfehlen.<br />
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Super La<strong>den</strong>. Tolle<br />
Atmosphäre und sehr<br />
kompetente Leute! Kann<br />
man nur empfehlen:)<br />
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Wieder ein top Service!<br />
Eine fehlende Mutter<br />
wurde schnell besorgt,<br />
bin sehr zufrie<strong>den</strong>! Flow<br />
Bikes kann ich nur empfehlen!<br />
<br />
Alles wie vorher Besprochen<br />
inclusive Gabelservice<br />
kompetent erledigt.<br />
Rad ist wieder wie neu.<br />
Preis ist <strong>für</strong> die Leistung<br />
absolut in Ordnung. Danke<br />
bis zum nächsten Mal.<br />
<br />
Klasse Service und super<br />
angenehme Kommunikation!<br />
Die Gabel fühlt<br />
sich nach dem Umbau/<br />
Service phänomenal an.<br />
Vielen Dank!<br />
... und viele mehr!<br />
DIE BESTE RAD-BERATUNG UND WERKSTATT IM PFAFFENWINKEL<br />
BEI UNS WERDEN SIE AUSSCHLIESSLICH VON PROFIS BERATEN<br />
Samuel Nieberle<br />
Zweiradmechatroniker<br />
Wenn Samu nicht gerade im Boxring steht,<br />
oder Touren mit seinem Gravelbike dreht,<br />
kümmert er sich bei uns in der Werkstatt<br />
um alles Rund um eure Instandhaltung, vom<br />
Gabelservice bis hin zum Einspeichen.<br />
Florian Ohnesorg<br />
Inhaber – FlowBikes<br />
Zweiradmechanikermeister<br />
Kaufmann im Einzelhandel<br />
Deutscher- & Europameister Zweiradmechanik 2016<br />
Dozent <strong>für</strong> Zweiradmechanik, HAMEC Oberschleißheim<br />
<strong>Das</strong> macht er am liebsten: Rahmenbau/Einspeichen<br />
Wir führen Räder der Marken<br />
Paul Brehm<br />
Azubi - Zweiradmechatroniker<br />
Seit 2021 bei uns, in der Freizeit in zahlreichen<br />
Bikeparks unterwegs, unterstützt uns<br />
Paul tatkräftig in der Werkstatt.