22.02.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 01 / 2023

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Macher & Märkte<br />

MIT KRANKHEIT<br />

IN DIE MIESEN<br />

<strong>Die</strong> Kliniken der Stadt <strong>Köln</strong> fahren Jahr für Jahr ein negatives Ergebnis ein<br />

Schwacher Puls: <strong>Die</strong> städtischen Kliniken stecken in einer Finanzkrise<br />

Über 55 Millionen Euro minus stehen in der Bilanz des Jahres 2021. Kein Wunder also,<br />

dass es Anfang des Jahres ein erneutes Empören von Politik, Verwaltung und den<br />

<strong>Köln</strong>er Medien gab – denn mit der Veröffentlichung der Finanzsituation der Kliniken<br />

der Stadt <strong>Köln</strong> wurden die hohen Verluste der vergangenen Jahre fortgeschrieben.<br />

Wie es um die finanzielle Situation der städtischen<br />

Kliniken bestellt ist, ist seit vielen<br />

Jahren hinlänglich bekannt. Den Kliniken<br />

in Holweide, Merheim sowie dem Kinderkrankenhaus<br />

Amsterdamer Straße gelang<br />

es nicht, den Hebel umzulegen und für eine<br />

Trendwende zu sorgen.<br />

Wie auch? In den vergangenen Jahren fehlte<br />

es von allen Seiten an Impulsen und Ideen,<br />

um die Verlustspirale zu durchbrechen. <strong>Die</strong><br />

positiven Ergebnisse längst vergangener<br />

Tage wurden teuer erkauft – durch den Abbau<br />

von Personal und Betten. Leider kann<br />

so ein Patientenbett nur einmal abgebaut<br />

werden. Entsprechend konnte es mit diesem<br />

Weg nicht mehr gelingen, den roten Zahlen<br />

auszuweichen.<br />

Demotivation und<br />

hohe Fluktuation<br />

Und es wird auch in Zukunft nicht einfacher.<br />

Das seit Corona hoffnungslos überlastete<br />

Pflegepersonal fordert zu Recht deutliche<br />

Gehaltsanpassungen. Aber die Forderungen<br />

von Chefärzten und dem Pflegepersonal<br />

werden nicht gehört. <strong>Die</strong> Folge: Demotivation<br />

und hohe Fluktuation sind die Auswirkungen<br />

des Missmanagements. <strong>Die</strong> zermürbenden<br />

Zustände für das Klinikpersonal,<br />

das seit Jahren alleingelassen wird, bedürfen<br />

einer hohen Motivation seitens des Klinikmanagements.<br />

<strong>Die</strong> Frage stellt sich, ob<br />

das gewährleistet werden kann. Denn dann<br />

müsste es eine starke Führung der Kliniken<br />

geben, die eng mit den Mitarbeitern zusammenarbeitet.<br />

Man kann davon ausgehen, dass sich auch<br />

mit der aktuellen Aufforderung an die neu<br />

eingesetzte Geschäftsführung der Kliniken,<br />

ein umfassendes Konzept vorzulegen,<br />

nichts Grundsätzliches ändern wird. Denn<br />

hier müsste ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept<br />

erarbeitet werden, das die volle Unterstützung<br />

der Politik erhält und die Mitarbeiter<br />

einbezieht. Umso richtiger ist es, dass<br />

nun Oberbürgermeisterin Henriette Reker<br />

einen Rettungsplan fordert. 500 Mio. Euro<br />

Budget wären notwendig, um die Kliniken<br />

zukunftsfähig auszurichten und damit <strong>Köln</strong><br />

als Medizinstandort für Bürger und Spezialisierungen<br />

zu entwickeln.<br />

Foto: New Africa - stock.adobe.com<br />

Während also auf der einen Seite die Kliniken<br />

– nicht nur die städtischen, sondern<br />

auch Unikliniken und die Krankenhäuser<br />

weiterer Träger – sich schwertun, kommt<br />

die Koelnmesse nach dem Lockdown durch<br />

die Coronapandemie gut voran. Was das eine<br />

mit dem anderen zu tun hat?<br />

Das neue Confex<br />

schließt eine Lücke<br />

Nun, in den vergangenen Monaten hat die<br />

international renommierte Koelnmesse ein<br />

wichtiges Etappenziel bei einem der ambitioniertesten<br />

Bauprojekte in ihrer Geschichte<br />

erreicht: Am 21. November 2022 feierten<br />

die stellvertretende Ministerpräsidentin<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen Mona Neubaur,<br />

<strong>Köln</strong>s Oberbürgermeisterin Henriette<br />

Reker und Koelnmesse-Geschäftsführer Gerald<br />

Böse mit Politik, <strong>Wirtschaft</strong> und vielen<br />

am Bau Beteiligten Richtfest für das neue<br />

Confex. <strong>Die</strong> zukünftige Messe-, Kongressund<br />

Eventlocation stärkt die Koelnmesse<br />

als internationalen Industrie- und Handelstreffpunkt<br />

sowie als <strong>Wirtschaft</strong>sfaktor für<br />

die Metropole und die Region.<br />

Mit dem neuen Confex-Konferenzzentrum<br />

ist die Stadt erstmals in der Lage, über<br />

6.000 Kongressgäste an einem Ort zusammenzubringen.<br />

Das Confex kann dabei<br />

durchaus als ein flexibler, vollständig<br />

digitalisierter Raum gesehen werden, der<br />

Live- und hybride Events auf weltweitem<br />

Spitzenniveau erlaubt. Und gerade medizinische<br />

Fachkongresse mit internationaler<br />

Ausrichtung finden mit dem Confex, das im<br />

kommenden Jahr eröffnet wird, die optimale<br />

Größe vor.<br />

Im Bereich der Medizinkongresse steckt<br />

viel Potenzial. In gleicher Weise wird aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach der Medizintourismus<br />

in Zukunft ein noch wichtigeres<br />

Standbein für die Destination <strong>Köln</strong> sein. Patienten,<br />

ob nun wohlhabende Scheichs und<br />

ihr Anhang oder Medizintouristen aus allen<br />

Teilen der Erde, werden dabei nicht nur die<br />

medizinische Güte <strong>Köln</strong>s zu schätzen wissen,<br />

sondern auch <strong>Köln</strong> als Kulturstandort,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sfaktor und lebendige Stadt. W<br />

Heribert Eiden<br />

14 www.diewirtschaft-koeln.de

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