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Blaues Bluat 3

Das Magazin des EC iDM Wärmepumpen VSV

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REPORTAGE<br />

REPORTAGE<br />

INFO<br />

Die ausführliche<br />

Historie des EC<br />

VSV und vieles<br />

mehr erscheint<br />

heuer in der über<br />

300 Seiten starken<br />

offiziellen Chronik,<br />

die die Blau-<br />

Weißen zu ihrem<br />

100er herausgeben.<br />

Ebenfalls im Buch<br />

werden die All Stars<br />

aus vier Jahrzehnten<br />

vorgestellt. Gewählt<br />

werden sie von einer<br />

Jury und den Fans.<br />

Wie es geht, steht<br />

hier:<br />

Die erste Mannschaft des EC VSV.<br />

DER VSV IN DER<br />

„STEINZEIT“<br />

TEXT: ALBIN TILLI, FOTOS: KK/PRIVAT<br />

Heuer ist der EC VSV 100 Jahre jung – der richtige Zeitpunkt<br />

für eine Reise in die Zeit vor dem Bundesligaaufstieg 1977.<br />

Die Anfänge gehen auf die<br />

Jahre nach dem Ersten<br />

Weltkrieg zurück. Auf<br />

dem Eis des St. Leonharder<br />

und des Vassacher Sees<br />

versuchten es einige junge<br />

Villacher Burschen mit krummen<br />

Haselnussstöcken oder selbstgezimmerten<br />

Schlägern. Statt<br />

einer Scheibe wurde einem<br />

Vollgummiball nachgejagt, die<br />

Seitenbegrenzungen bildeten<br />

Schneewälle.<br />

Jahr berichtete die Villacher Lokalzeitung<br />

von einem Eishockeyspiel<br />

auf dem Eggerteich. Zwei<br />

Teams standen sich gegenüber,<br />

das Spielfeld war 90 Meter lang<br />

und 60 Meter breit. Tore fielen in<br />

großer Zahl. Die offizielle Eishockeypremiere<br />

fand 1925 dann bei<br />

der Volksschule Lind statt. Der<br />

VSV besiegte eine Wiener Mannschaft<br />

sensationell mit 5:4.<br />

1931 rückte der VSV ins internationale<br />

Blickfeld. Der deutsche<br />

Meister Füssen wurde mit 4:0<br />

nach Hause geschickt. Zuvor<br />

gastierte der VSV als erstes<br />

Provinzteam in Wien. In den<br />

Folgejahren verfiel das Eishockey<br />

in Villach in einen Dornröschenschlaf.<br />

Eine erste Wiederbelebung<br />

erfolgte einige Jahre<br />

später. Gegner waren Laibach,<br />

Cortina oder KAC II, ehe im<br />

September 1939 der Zweite Weltkrieg<br />

ausbrach.<br />

Nach Kriegsende musste wieder<br />

von vorne begonnen werden, weil<br />

einige Spieler gefallen waren<br />

oder aus anderen Gründen nicht<br />

mehr zur Verfügung standen.<br />

Beim Neuaufbau tat sich vor<br />

allem der Wiener Herbert Hofbauer<br />

hervor. Seine Arbeit zeigte<br />

früher als erwartet Erfolg. 1948<br />

qualifizierte sich der VSV für das<br />

Aufstiegsturnier zur Nationalliga,<br />

der damals höchsten Liga<br />

Österreichs. In Salzburg wurden<br />

die Hausherren und WAT16 aus<br />

Wien besiegt. Erstmals speiste<br />

Blau-Weiß damit zu Hofe.<br />

Die 50er-Jahre bildeten den<br />

ersten Höhepunkt in der Nachkriegsära.<br />

In der Nationalliga<br />

lieferten sich die Blau-Weißen<br />

gegen die übermächtigen Spitzenklubs<br />

KAC, Innsbruck oder<br />

Kitzbühel in Lind vor teils 3.000<br />

Fans begeisternde Schlachten.<br />

Leider handelte es sich um eine<br />

Erfolgszeit mit Ablaufdatum. Vieles<br />

wurde verschlafen, wie der<br />

Bau einer Kunsteisbahn. 1961/62<br />

war der VSV noch die beste<br />

österreichische Mannschaft auf<br />

Natureis, doch zeichnete sich<br />

der Niedergang unweigerlich ab,<br />

der 1963 in Form des Abstiegs<br />

passierte.<br />

Beim Turnier<br />

in Salzburg<br />

gelang 1949<br />

der Aufstieg<br />

in die Nationalliga.<br />

Die Parade-Sturmlinie Leo Sivec, Reinhard<br />

Dossi und Walter Wiedmaier hatte 1977 großen<br />

Anteil am Aufstieg in die Bundesliga.<br />

aber ohne den VSV. Die Eishockeysektion<br />

stand kurz vor der<br />

Auflösung, weil der VSV Geld für<br />

die Fußballer brauchte. Der Ausweg<br />

aus der Krise gelang mittels<br />

Fusion mit dem HC Lido. Die<br />

Villacher spielten in der Kärntner<br />

Liga, stiegen gleich in die Oberliga<br />

auf. Dort verabschiedete sich<br />

Lido wieder.<br />

Mit der Saison 1972/73 kehrte<br />

Professionalität in den Klub ein.<br />

Hermann Knoll kam als Spielertrainer,<br />

Modezar Hans-Jörg<br />

Kirchbaumer griff dem VSV als<br />

Hauptsponsor unter die Arme –<br />

und lotste den ersten Superstar<br />

an die Drau: Pat Laughton. Der<br />

Kanadier hatte Profi-Angebote,<br />

seine Frau wünschte sich aber<br />

einen Europa-Trip. Aus einem<br />

Kurzaufenthalt wurden mehrere<br />

Jahre. Laughton war ebenso wie<br />

die Villacher Giuseppe Mion, Leo<br />

Sivec, Peter Szybisty, Reinhard<br />

Dossi, Walter Wiedmaier, Kruno<br />

Sekulic und Peter Raffl Teil<br />

jener Mannschaft, der in der<br />

Saison 1976/77 der Wiederaufstieg<br />

in die Bundesliga gelang.<br />

Dort halten sich die Blau-Weißen<br />

seitdem, spielen aktuell die 46.<br />

Saison in Folge. Sechs Meistertitel<br />

waren bisher gelungen, der<br />

letzte im Jahr 2006.<br />

Der Ehrgeiz wurde<br />

schon in den<br />

1940er-Jahren<br />

großgeschrieben.<br />

1925 meldete sich der „Villacher<br />

Sportverein“ als ordentliches<br />

Mitglied beim Österreichischen<br />

Eishockeyverband an. Im selben<br />

In den 60er-Jahren kam Bewegung<br />

in den Kunsteisbahn-Bau.<br />

Die Eröffnung wurde am 12.<br />

Dezember 1969 gefeiert – fast<br />

Das VSV-<br />

Team in<br />

der Saison<br />

1960/61.<br />

14 DAS MAGAZIN DES EC iDM VSV<br />

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