MEILE BEWEGT – NATUR VVielleicht werden wir in hundert Jahren wieder eine andere Vorstellung davon haben, wie das Leben auf der Erde tatsächlich entstanden ist… Zur Zeit geht die Wissenschaft davon aus, dass alles Leben aus wenigen Grundbausteinen entstanden ist, weitestgehend aus den zuerst vorhandenen Elementen wie Kohlenstoff, Stickstoff, Aminosäuren und Eiweißen. Die ersten kleinsten einzelligen Organismen nahmen diese Elemente und Mineralien in sich auf und erzeugten dadurch Sauerstoff. Der entstandene Sauerstoff konnte nach und nach Eisen aus dem Ozeanen herauslösen. Und so konnte auch das Wasser Sauerstoff aufnehmen und nach und nach Sauerstoff an die Atmosphäre abgeben. Damals hatte die Erde noch keine schützende Schicht, die schädliche Strahlen von der Sonne filtern konnte. So hatte die ultraviolette Strahlung der Sonne zuerst einmal eine zerstörende Wirkung auf den Sauerstoff, denn sie spaltete den Sauerstoff in O 2 und in O 3 -Moleküle auf. Das war eine geniale Reaktion der Natur. Denn O 3 , heute benannt als Ozon, hat die Fähigkeit, die ultraviolette Strahlung der Sonne zu absorbieren. Durch die Spaltung des Sauerstoffs durch die Sonne bildete sich von selbst nach und nach eine schützende Ozonschicht um die Erde. Die kleinsten Organismen, die Prokaryonten hatten zur Entfaltung des Lebens geführt, Sauerstoff in den Meeren und in der Atmosphäre entstehen lassen und zur Bildung der Ozonschicht beigetragen. Im Laufe von weiteren Abermillionen Jahren veränderten sich einzellige auch zu mehrzelligen Organismen und einer Vielzahl an Lebensformen. Warum das geschah, ist nicht wirklich erklärbar. Doch vermuten Wissenschaftler, dass diese kleinsten Lebewesen irgendwann teilweise symbiotische Verbindungen eingingen, um sich so eine größere Überlebenschance zu sichern. Die ersten Pflanzen entstanden und wollten sich mit ihren Wurzeln im Boden verankern. So konnten auch kleinste Organismen (Bakterien) in die Erde eindringen und dort einen weiteren hilfreichen Prozess zur Entfaltung des Lebens eröffnen. Abgestorbenes Pflanzenmaterial wurde und wird auch heute von Mikroorganismen zu einem nährstoffreichen Humusboden umgewandelt. Eine Handvoll Boden enthält Abermilliarden an hilfreichen Mikroorganismen. Ein guter Humus ist die Grundvoraussetzung für ein gedeihendes Pflanzenwachstum und eine gute Ernte, die uns am Leben erhält. Heute zählen wir zu den Mikroorganismen: einzellige Pilze, Bakterien (Einzeller ohne Zellkern), Mikroalgen, Viren und andere Einzeller. Genauso wie das Gedeihen der Pflanzen sind auch wir als lebender Großorganismus von Mikroorganismen abhängig. In uns leben mehr als 10.000 verschiedene Arten. Ein ausgewogenes Verhältnis dieser Organismen schafft in unserem Darm ein gesundes Mikrobiom. Und eine gesundes Mikrobiom macht rund 80% der menschlichen Immunabwehr aus. Je natürlicher wir uns ernähren, mit frisch geernteten Gemüsen aus gesunden Böden, desto wohler und gesünder werden wir sein. Pestizide und Glyphosate zerstören Mikroorganismen, nicht nur in unseren Böden, sondern auch in unserem Darm. Und auch kleinste nicht naturidente Teilchen wie Nanopartikel, Weichmacher und diverse künstliche Lebensmittelzusätze scheinen uns nicht gut zu tun. Alles Leben ist nach wie vor auf Wasser angewiesen. Ein Leben ohne Wasser ist nicht denkbar. Alle Pflanzen, Organismen und weiter entwickelte Lebensformen benötigen Wasser. So wie die Erde zu rund 70% mit Wasser bedeckt ist, besteht auch der Mensch zu rund 70% aus Wasser. Fotosynthese Die Arbeit für das Fortbestehen des Lebens auf dieser Erde scheinen sich verschiedene Lebensformen zu teilen. Pflanzen und Bäume beteiligen sich seit Jahrmillionen daran, Sauerstoff zu produzieren, und CO 2 in Sauerstoff zu wandeln. Jeder Ausatem von uns und allen atmenden Lebensformen ist ein Einatmen der Bäume. Für ein gutes Klima Pflanzen und Bäume zu pflanzen, aufzuforsten, anstatt Natur zu zerstören, kann das Leben auf dieser Welt daher wieder ins Gleichgewicht bringen und den Fortbestand des Lebens sichern. 8
DIE ENTFALTUNG DES LEBENS Petra Jastro Foto © David Mark - pixabay.com 9