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APPLI-TECH 2023<br />
Bei diesem Gebäude hat<br />
das Unternehmen<br />
gemeinsam mit dem<br />
Energie planer die<br />
unge nügende Dämmung<br />
opti miert und ein<br />
Förder gesuch gestellt.<br />
Fördergelder abklären<br />
Die verschiedenen Varianten werden mit<br />
der Bauherrschaft besprochen. Steht<br />
der Entscheid fest, was saniert werden<br />
soll, erstellt der Schweizer-Projektleiter<br />
einen Kosten- und Terminplan und ruft<br />
alle Beteiligten zu einer Startsitzung zusammen.<br />
«Wir klären für unsere Auftraggeber<br />
auch ab, ob Fördergelder beantragt<br />
werden können und wie hoch ungefähr<br />
die Steuerersparnisse sind», sagt<br />
Studer. Das gehe so weit, dass sie sogar<br />
die Förderanträge erstellten.<br />
Sind alle Arbeiten abgeschlossen,<br />
gibt es zur Qualitätssicherung eine Bauabnahme<br />
vor Ort mit der Option, den Unterhalt<br />
in einem Instandhaltungsvertrag<br />
zu regeln. Während allen Phasen des<br />
Umbaus begleiten die Projektverantwortlichen<br />
von Schweizer den Prozess eng.<br />
Die Kundschaft profitiert davon, lediglich<br />
einen Ansprechpartner zu haben,<br />
der von der Planung über die Realisierung<br />
bis hin zum Betrieb interne Spean<br />
fünf Standorten beschäftigt. Knapp<br />
15 Prozent davon sind Frauen. Nicht nur<br />
die Zahl der Arbeitsplätze hat Studer, der<br />
aus einer Malerfamilie stammt, laufend<br />
ausgebaut, sondern auch die Angebotspalette.<br />
Mittlerweile bietet der Betrieb<br />
nebst klassischen Malerarbeiten auch<br />
Gipser- und Bodenlegerarbeiten sowie<br />
Farb- und Materialberatung.<br />
Ergänzt wird das Team durch Spezialistinnen<br />
und Spezialisten für Gestaltung<br />
und Denkmalpflege. Letztere kommen beispielsweise<br />
dann zum Einsatz, wenn es<br />
anhand einer Farb- und Anstrichanalyse<br />
die Geschichte eines Gebäudes aufzuarbeiten<br />
gilt. Schicht für Schicht wird<br />
abgetragen, wobei die zutage geförderten<br />
Farben und Materialien häufig als<br />
Basis für die Neugestaltung dienen.<br />
Energiesanierung immer erwägen<br />
Der überwiegende Teil der Aufträge des<br />
Unternehmens sind Umbauten und Renovationen.<br />
«Natürlich kann man eine<br />
Fassade einfach mit einer neuen Farbe<br />
versehen. Doch viel sinnvoller ist es,<br />
gleich auch eine energetische Sanierung<br />
in Betracht zu ziehen», sagt Malermeister<br />
Studer.<br />
Dass ihm das Thema Nachhaltigkeit<br />
am Herzen liegt, zeigt die Einladung seiner<br />
Kunden zum Atelier-Lunch. An vier<br />
Terminen im Herbst 2022 hatten interessierte<br />
Bauherrschaften die Möglichkeit,<br />
sich einen Überblick über energetische<br />
Sanierungen zu verschaffen. In<br />
praxis orientierten Referaten vermittelten<br />
die Schweizer-Fachleute Wissenswertes<br />
rund um die Themen Fassadensanierung<br />
und Dämmung. Allein in Zürich<br />
Schwamendingen kamen gut 35 Interessierte,<br />
um sich zu informieren und beim<br />
anschliessenden Lunch mit den Expertinnen<br />
und Experten auszutauschen.<br />
Der Event macht deutlich, wie wichtig<br />
umfassende Information und Beratung<br />
sind. Denn gerade bei energetischen Sanierungen<br />
ist es für private Bauherrschaften<br />
oft nicht ganz einfach, sich in der Fülle<br />
an Informationen zurecht zufinden.<br />
In der aktuellen Situation mit steigenden<br />
Energiepreisen stellen Studer<br />
und sein Team ein grösseres Interesse<br />
an Energiethemen fest. Mit einer<br />
klugen Sanierungsstrategie vom Profi<br />
haben Hausbesitzende die Sicherheit,<br />
dass ihr Geld richtig eingesetzt ist und<br />
das Gebäude nach der Sanierung so<br />
wenig Energie wie möglich verbraucht.<br />
Sanierungskonzept festlegen<br />
Eine erfolgreiche Gebäudesanierung<br />
setzt ein klar definiertes Vorgehen voraus.<br />
Das gilt auch dann, wenn die Arbeiten<br />
zum Beispiel aus finanziellen<br />
Gründen in Etappen über mehrere Jahre<br />
ausgeführt werden. Bei energetischen<br />
Sanierungen ist es wichtig, vor einem<br />
Heizungsersatz die Gebäudehülle zu<br />
dämmen und falls nötig auch die Fenster<br />
zu ersetzen. «Wird das nicht berücksichtigt,<br />
läuft man Gefahr, dass die Heizung<br />
zu gross dimensioniert wird, was zu<br />
unnötigen Investitionskosten und einem<br />
hohen Energieverbrauch führt – mit entsprechenden<br />
Auswirkungen auf die Be-<br />
triebskosten», gibt Studer zu bedenken.<br />
Während einer Erstbesichtigung macht<br />
er sich ein Bild des Gebäudezustands<br />
und der baulichen Situation. Dabei sei<br />
es wichtig, sich Zeit zu nehmen und vor<br />
allem gut zuzuhören, um die Bedürfnisse<br />
der Kunden zu erfassen und zu verstehen.<br />
Hilfreich kann auch die Zusammenarbeit<br />
mit einem Geak-Experten (Geak<br />
= Gebäude energieausweis der Kantone)<br />
sein, der eine Gebäudeanalyse vornimmt<br />
und die Möglichkeiten für die Sanierung<br />
ausarbeitet (siehe auch Artikel Seite 33).<br />
ENERGETISCHE SANIERUNG 39