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APPLI-TECH 2023<br />

Dazu kommt, dass Fassadenanlagen<br />

über den Tagesverlauf gleichmässiger<br />

Energie produzieren als Dachanlagen,<br />

die meist eine deutliche Ertragsspitze<br />

zur Mittagszeit haben. Durch diesen<br />

konstan teren Ertrag ist es einfacher,<br />

die Energie direkt zu verbrauchen, sodass<br />

keine Zwischenspeicherung notwendig<br />

ist.<br />

Für Sanierungen geeignet<br />

Solaranlagen an der Fassade bringen<br />

weitere Vorteile. Im Winter besteht nicht<br />

die Gefahr, dass Schnee die Module bedeckt<br />

und die Energiegewinnung beeinträchtigt.<br />

Zudem sind Solarelemente<br />

an der Fassade weniger anfällig auf<br />

Verschmutzungen und können besser<br />

gereinigt werden. Im Sommer droht keine<br />

Überhitzung, was insbesondere bei<br />

ST-Anlagen auf dem Dach vorkommen<br />

kann.<br />

Von Vorteil sind Solarfassaden auch<br />

in Städten, in denen die Gebäude verhältnismässig<br />

hoch sind. Bei solchen<br />

Immobilien ist die verfügbare Fläche an<br />

der Fassade oft grösser als jene auf<br />

dem Dach.<br />

Wie bei allen Solaranlagen sollte<br />

jedoch auch bei der Planung von Fassadensystemen<br />

erst geprüft werden, wie<br />

hoch das Ertragspotenzial im konkreten<br />

Fall ist. Punkto Ausrichtung kann es sich<br />

bei Fassadenanlagen durchaus lohnen,<br />

auch jene Seiten auszurüsten, die nicht<br />

direkt nach Süden ausgerichtet sind. Zu<br />

beachten ist in jedem Fall eine mögliche<br />

Verschattung von Fassadenteilen durch<br />

andere Gebäude oder Bäume, weil dies<br />

den Ertrag reduziert.<br />

Ästhetische Fortschritte<br />

Werden Solaranlagen auf dem Dach<br />

montiert, fallen sie in der Regel wenig<br />

ins Auge. An der Fassade ist das naturgemäss<br />

anders, ist diese doch so etwas<br />

wie das «Gesicht» eines Gebäudes.<br />

Architektinnen und Bauherren legen<br />

daher viel Wert auf eine ansprechende<br />

Gestaltung.<br />

Die gute Nachricht für Bauherrschaft<br />

und Planung: PV-Module kommen heute<br />

keineswegs mehr nur im klassischen<br />

Graublau daher. Dank technischer Weiterentwicklung<br />

ist mittlerweile in Bezug<br />

auf Farbe, Form, Textur und Grösse vieles<br />

möglich. Wer sich für Solarmodule<br />

an der Fassade entscheidet, kann diese<br />

also gezielt als Gestaltungselement<br />

nutzen. Allerdings muss man sich bewusst<br />

sein, dass die Kosten bei speziell<br />

angefertigten Modulen höher sind<br />

und der Wirkungsgrad je nach Farbton<br />

etwas geringer ist.<br />

Dennoch gilt: Lieber ein ästhetisch<br />

überzeugendes Solarmodul installieren,<br />

das etwas weniger leistungsfähig ist, als<br />

ganz darauf zu verzichten.<br />

Hoher Eigenverbrauch nötig<br />

Bei der Realisierung wird jede PV-Anlage<br />

durch die Einmalvergütung finanziell gefördert.<br />

Im Betrieb wird der überschüssige<br />

Solarstrom, der ins öffentliche Netz<br />

eingespeist wird, vom lokalen Elektrizitätswerk<br />

(EW) abgenommen und vergü-<br />

tet. Verschiedene Elektrizitätswerke haben<br />

angesichts der steigenden Strompreise<br />

angekündigt, die Rückliefertarife<br />

ab Januar 2023 zu erhöhen.<br />

Grundsätzlich gilt aber: Damit eine<br />

PV-Anlage rentabel ist, sollte man<br />

möglichst viel des selbst produzierten<br />

Stroms auch selbst verbrauchen.<br />

Für einen hohen Eigenverbrauch bietet<br />

sich die Kombination mit grossen Verbrauchern<br />

wie der Elektromobilität an.<br />

Das Aufladen von E-Autos benötigt viel<br />

Energie, ist aber meist auch recht flexibel.<br />

Das bedeutet, dass man das Aufladen<br />

dann intensivieren kann, wenn<br />

viel Solarstrom zur Verfügung steht, und<br />

dann herunterfährt, wenn weniger vorhanden<br />

ist.<br />

Noch flexibler wird das System, wenn<br />

ein Batteriespeicher dazukommt, der<br />

den Solarstrom für einige Stunden oder<br />

Tage zwischenspeichert. Allerdings sind<br />

diese Speicher heute noch vergleichsweise<br />

teuer und nur in seltenen Fällen<br />

wirtschaftlich sinnvoll. Zwingend nötig<br />

ist die Kombination mit einem Speicher<br />

hingegen bei ST-Anlagen, denn die<br />

erzeugte Wärme kann nie sofort verbraucht<br />

werden.<br />

PV muss hinterlüftet sein<br />

Die Integration von PV oder ST stellt<br />

unterschiedliche Anforderungen an den<br />

Aufbau einer Fassade. ST-Module sind<br />

diesbezüglich flexibler: Sie können direkt<br />

auf die Aussenwand ( Kompaktfassade)<br />

montiert oder auf eine vorgehängte hinterlüftete<br />

Fassade (VHF) installiert wer-<br />

ENERGETISCHE SANIERUNG 49

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