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APPLI-TECH 2023<br />

Mit hellen Oberflächen<br />

Überhitzung eindämmen<br />

Text Sandra Aeberhard<br />

Die richtige Materialisierung der Gebäudehülle hilft mit, das Stadtklima bei<br />

steigenden Temperaturen angenehmer zu machen. Helle Fassadenfarben oder<br />

Begrünungen sorgen dafür, dass sich die Oberfläche weniger erhitzt und<br />

die Fassade weniger Wärme an die Umgebung abgibt. Gleichzeitig bleiben<br />

die Temperaturen im Gebäudeinnern komfortabel.<br />

Wie die Thermografieaufnahme<br />

zeigt, ist um 17 Uhr<br />

die graue Fassadenfläche<br />

11 Grad Celsius wärmer als<br />

die gelbe. (Bilder: Umwelt<br />

und Energie Stadt St.Gallen)<br />

In der Schweiz wird es immer wärmer.<br />

Seit den ersten systematischen Messungen<br />

vor fast 160 Jahren sind die<br />

Jahres mitteltemperaturen hierzulande<br />

um rund 2 Grad Celsius angestiegen.<br />

Dass diese Entwicklung weitergehen<br />

wird, ist unbestritten. Wie stark, hängt<br />

vor allem vom Verhalten von uns Menschen<br />

ab. Wenn wir den CO2-Ausstoss<br />

in den kommenden Jahren deutlich senken,<br />

haben wir eine Chance, die Ziele der<br />

Schweizer Klimapolitik zu erreichen, die<br />

sich nach dem Klimaabkommen von Paris<br />

richten. Dieses sieht vor, die durchschnitt-<br />

Autorin Sandra Aeberhard ist Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Faktor Journalisten AG in Zürich.<br />

liche globale Erwärmung im Vergleich zur<br />

vorindustriellen Zeit auf deutlich unter<br />

2 Grad Celsius zu begrenzen, idealerweise<br />

auf maximal 1,5 Grad Celsius.<br />

Sollte der CO2-Ausstoss in den kommenden<br />

Jahren ungebremst weitergehen,<br />

dürften die Temperaturen bis Ende<br />

des Jahrhunderts etwa um 3,5 bis 5 Grad<br />

Celsius steigen. Die Zahl der Hitze tage<br />

mit Temperaturen über 30 Grad würde<br />

bei diesem Szenario drastisch in die<br />

Höhe schnellen. In den Städten Zürich<br />

und Luzern könnte es bis 2060 bis zu<br />

16 zusätzliche Hitzetage geben, in Lugano<br />

und Genf gar bis zu 20.<br />

Hohe Temperaturen über längere<br />

Dauer sind nicht nur unangenehm und<br />

beeinträchtigen unser Wohlbefinden, sie<br />

können auch ein gesundheitliches Risiko<br />

sein. Vor allem bei älteren oder<br />

geschwächten Menschen können sie<br />

Herz-Kreislauf- und Atemprobleme verursachen.<br />

Die steigenden Temperaturen<br />

haben aber noch ganz andere Folgen: So<br />

führt die Klimaerwärmung zu vermehrten<br />

Schäden durch starke Niederschläge.<br />

Gleichzeitig machen uns aber auch mehr<br />

Trockenperioden das Leben schwer.<br />

Bildung von Wärmeinseln<br />

Besonders in städtischen Gebieten, in<br />

denen vier von fünf Menschen in der<br />

Schweiz leben, können während Hitzeperioden<br />

aufgrund der vielen versiegelten<br />

Oberflächen sogenannte Wärme inseln<br />

entstehen. Die Temperaturen können<br />

dort nachts bis zu 10 Grad Celsius höher<br />

sein als im Umland.<br />

60 ENERGETISCHE SANIERUNG

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