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KVWL kompakt + praxis intern März 2023

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Die Ergebnisse der Umfrage sind eindeutig. Die niedergelassenen<br />

Vertragsärzte und –psychotherapeuten<br />

in Westfalen-Lippe stehen der Digitalisierung grundsätzlich<br />

offen gegenüber. Aber digitale Anwendungen<br />

müssen ausgereift sein, verlässlich funktionieren und<br />

sich ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand in<br />

den Praxisalltag integrieren lassen. Außerdem gibt es<br />

die digitale Arzt<strong>praxis</strong> von morgen nicht zum Nulltarif.<br />

Für die ausreichende Finanzierung ist ganz klar<br />

die Politik zuständig. Deshalb fordern wir nachdrücklich<br />

ein Praxiszukunftsgesetz, das die Refinanzierung<br />

digitaler Investitionen klar und verlässlich regelt.<br />

Thomas Müller, <strong>KVWL</strong>-Vorstand<br />

Fazit<br />

Digitale Anwendungen wie die Online-Terminbuchung,<br />

die Videosprechstunde oder sichere<br />

Messengerdienste bieten in der Praxis viele<br />

Vorteile, die zum einen dem Praxispersonal<br />

und zum anderen den Patienten zugutekommen.<br />

Die befragten Ärzte und Psychotherapeuten<br />

schätzen ihre Nutzung jedoch<br />

mehrheitlich als kosten- und zeitintensiv ein.<br />

Diejenigen von ihnen, die bereits digitale Anwendungen<br />

eingeführt haben, bewerteten<br />

den Nutzen deutlich besser als diejenigen, die<br />

solche Anwendungen nicht nutzten und deshalb<br />

eine eher ablehnende Haltung zeigten.<br />

Dennoch gehören digitale Anwendungen in der<br />

Patientenversorgung, in <strong>praxis</strong><strong>intern</strong>en Prozessen<br />

und in der Kommunikation mit Patienten<br />

und Kollegen bisher kaum zum Standard.<br />

Den ausführlichen Ergebnisbericht finden Sie<br />

auch auf der Internet-Seite des Zi zum Download<br />

und zwar unter https://www.zi.de/<br />

fileadmin/Downloads/Service/Publikationen/<br />

Paper_26_DIP_final.pdf<br />

Die Umfrage-Ergebnisse<br />

zusammengefasst:<br />

Die IT-Infrastruktur ist beim überwiegenden<br />

Anteil der Praxen auf einem sehr neuen bzw.<br />

neuen Stand.<br />

Digitales Terminmanagement beschleunigt<br />

und flexibilisiert die Terminvergabe für Patienten<br />

und entlastet das Praxispersonal. Patienten<br />

nutzen dieses Angebot allerdings eher<br />

selten.<br />

Videosprechstunden entlasten einige Patienten<br />

durch das Wegfallen weiter Anfahrtswege,<br />

werden aber nur relativ selten angeboten bzw.<br />

in Anspruch genommen.<br />

Messengerdienste erhöhen die Flexibilität<br />

beim Daten- und Informationsaustausch zwischen<br />

Kollegen, spielen in der Kommunikation<br />

mit Patienten aber derzeit nahezu keine Rolle.<br />

Kritisiert werden die nicht ausgeglichene<br />

Kosten-Nutzen-Relation für die Telematikinfrastruktur<br />

sowie der hohe Zeitaufwand für die<br />

Pflege der <strong>praxis</strong>eigenen IT-Systeme.<br />

Ärzte und Psychotherapeuten, die eine digitale<br />

Anwendung in ihrer Praxis etabliert haben,<br />

bewerten den Nutzen häufig besser als solche,<br />

die eine Anwendung nicht nutzen.<br />

3/<strong>2023</strong><br />

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