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Tourenberichte Sektion - SAC Sektion Albis

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Liebe <strong>Albis</strong>erinnen und<br />

<strong>Albis</strong>er<br />

Korsika, die Insel im Mittelmeer, ist v.a. bei<br />

Wanderern beliebt und bekannt. Bei den<br />

Griechen soll sie «Kalliste», die Schöne,<br />

geheissen haben, und auch ich habe mich<br />

im Juni von ihr in den Bann ziehen lassen.<br />

Korsika ist landschaftlich sehr abwechslungsreich<br />

und für eine Insel in Südeuropa<br />

auffallend grün, obschon es dieses Jahr<br />

bereits im Juni sehr heiss war.<br />

Der höchste Gebirgszug zieht sich eher im<br />

Landesinneren von Nord nach Süd; hier hat<br />

die Insel einen ziemlich alpinen Charakter.<br />

Von Corte aus, der Universitätsstadt im<br />

Zentrum der Insel, machte ich eine Wanderung<br />

zum Lac de Melo und zum Lac de<br />

Capitello im Val Restonica. Diese beiden<br />

Gebirgsseen sind wunderschön gelegen.<br />

Der Lac de Capitello ist über 40 Meter tief<br />

und ca. acht Monate im Jahr eisbedeckt;<br />

entsprechend kalt war die Wassertemperatur,<br />

so dass ich hier auf ein Bad verzichtet<br />

habe. Auf dem Rückweg bin ich in der Bergerie<br />

de Melo eingekehrt, wo ein Schäfer<br />

in sehr einfachen Verhältnissen lebt und<br />

Käse aus der Milch seiner Tiere herstellt. In<br />

einem mit Wasser gefüllten Steinbecken,<br />

seinem «Kühlschrank», bietet er Getränke<br />

für die Wanderer an.<br />

Ebenfalls sehr spannend war der Besuch<br />

des Städtchens Bonifacio ganz im Süden<br />

der Insel. Bonifacio ist in eine Unterstadt<br />

am Hafen und die Oberstadt (Altstadt) auf<br />

ca. 70 Metern über dem Meer unterteilt.<br />

Die Oberstadt liegt imposant auf weissen<br />

Kreidefelsen, die senkrecht ins Meer abfallen.<br />

Da das Plateau relativ klein ist, wurde<br />

die Stadt sehr dicht, hoch und bis an den<br />

äussersten Rand der Felsen gebaut. Die<br />

Steilküste ist aufgrund der Witterungseinflüsse<br />

schon so stark erodiert, dass die Häuser<br />

wie auf einem Balkon stehen, und man<br />

durchaus befürchten muss, dass sie eines<br />

Tages ins Meer stürzen werden. Der Anblick<br />

des malerischen Städtchens auf den<br />

weissen Felsen vor dem tiefblauen Meer ist<br />

sehr schön und je nach Tageszeit und Lichteinfall<br />

ganz unterschiedlich.<br />

<strong>Sektion</strong> Am <strong>Albis</strong><br />

Weitere Wanderungen führten mich an der<br />

Nordwestküste der Insel entlang. Hier ist<br />

die Natur wieder ganz anders. Auch hier ist<br />

es felsig, allerdings findet sich im Westen<br />

hauptsächlich Granit, und eine Steilküste<br />

wie im Süden sucht man vergebens. Dazwischen<br />

gibt es auch immer wieder kleinere<br />

und grössere Sandbuchten, die zum Bade<br />

einladen. So gab es öfter eine Mittags- und<br />

Badepause. Insbesondere die Küstenregion<br />

ist durch die angenehm duftende Macchia<br />

überwachsen. Die Macchia besteht aus immergrünen<br />

Baumsträuchern, zu denen beispielsweise<br />

der Erdbeerbaum, die Zystrose,<br />

Ginster, Thymian, Myrte oder Steineichen<br />

gehören. Angeblich soll bereits Napoleon<br />

gesagt haben, dass er Korsika an ihrem<br />

Duft erkenne... Soweit würde ich nicht<br />

gehen, aber die Eindrücke der Insel bleiben<br />

auch bei mir in guter Erinnerung.<br />

Ursula Spörri<br />

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