Haushaltsplan 2011 - Sankt Leon-Rot
Haushaltsplan 2011 - Sankt Leon-Rot
Haushaltsplan 2011 - Sankt Leon-Rot
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
18<br />
1.5 Finanzielle Möglichkeiten der Gemeinde für Investitionen<br />
- in 1.000 € -<br />
Investitionsrate PL <strong>2011</strong> PL 2010 RE 2009 RE 2008<br />
netto (Zuführung ./. Tilgung) - 7.707 - 12.033 - 3.475 3.778<br />
brutto (Zuf. + Zinsausgaben) - 7.707 - 12.033 - 3.430 3.785<br />
Die finanzielle Leistungskraft einer Gemeinde zur Durchführung von Investitionsmaßnahmen<br />
wird nach den noch geltenden alten kammeralen Regeln u.a. auch nach der Investitionsrate<br />
beurteilt. Sie umfaßt die Zuführung des Verwaltungshaushalts an den Vermögenshaushalt für<br />
mögliche Investitionen mit und ohne Schuldendienstleistungen.<br />
Die vorstehenden Zahlen zeigen, dass nach den bis 2008 stetig steigenden<br />
Steuereinnahmen der Verwaltungshaushalt seit 2009 keinen Überschuss mehr<br />
erwirtschaftet. Die negativen Investitionsraten in den Jahren 2009 bis <strong>2011</strong> sind durch den<br />
Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen und den daraus resultierenden negativen<br />
Zuführungen an den Verwaltungshaushalt bedingt. In den Jahren 2009 und 2010 war die<br />
negative Investitionsrate geringer als der Rückgang der Umlageverbindlichkeiten.<br />
<strong>2011</strong> ist die negative Investitionsrate größer als der Rückgang der Umlageverbindlichkeiten.<br />
Dies bedeutet, dass die Investitionsrate auch negativ wäre, wenn die Umlagen nur aufgrund<br />
der Steuereinnahmen aus <strong>2011</strong> zu zahlen wären.<br />
Allerdings muss hier auch der Sonderfaktor der bereits erwähnten großen<br />
Gewerbesteuerrückzahlung berücksichtigt werden. Diese belastet den Verwaltungshaushalt<br />
mit Gewerbesteuermindereinnahmen in Höhe von 8,7 Mio. € und von der Gemeinde zu<br />
bezahlende Zinsen in Höhe von 2,5 Mio. €.<br />
Der Gemeindehaushalt hat sich bei den Ausgaben an die guten Steuereinnahmen<br />
angepasst. Im Rahmen der Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes im Jahr 2006 wurde<br />
berechnet, dass der Verwaltungshaushalt bei gleichmäßigen Steuereinnahmen von<br />
mindestens 40 Mio. € jährlich und einem Haben-Zins von 4,0 Prozent, für die in der Rücklage<br />
angelegten Gemeindegelder, einen Überschuss für Investitionsmaßnahmen von<br />
2 - 2,5 Mio. € erwirtschaftet. Seit diesem Zeitpunkt sind die Ausgaben, teilweise durch<br />
gesetzliche Vorgaben, aber auch bei den Freiwilligkeitsleistungen stetig gestiegen. Darüber<br />
hinaus sind die Gewerbesteuereinnahmen deutlich unter den 2006 als Verhandlungsbasis<br />
angesetzten Betrag gefallen. Gleiches gilt für die Zinseinnahmen aufgrund des drastisch<br />
gesunkenen Zinsniveaus für kommunal sichere Geldanlagen, welches laut Gesetz eigentlich<br />
bei 6 Prozent liegen müsste.<br />
Ob künftig Überschüsse im Verwaltungshaushalt erzielt werden können, hängt von der<br />
weiteren Entwicklung der Steuereinnahmen und des Zinsniveaus im Anlagebereich ab. Da<br />
die Gemeinde auf letzteres keinen Einfluss hat und die Gewerbesteuereinnahmen in den<br />
kommenden Jahren, aufgrund von absehbaren Sonderfaktoren des größten<br />
Gewerbesteuerzahlers, nicht mehr die 2006 prognostizierte Verhandlungsbasis erreichen<br />
werden, empfiehlt die Verwaltung ab 2012 eine moderate Anpassung des Gewerbesteuer-<br />
Hebesatzes auf den Anrechnungssatz unserer Umlagezahlungen von 290 v.H..