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R&M Fachmagazin CONNECTIONS no. 64
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Trends<br />
Glasfasernetze<br />
umfassend schützen<br />
Glasfaserkabel im öffentlichen Raum bilden das Rückgrat<br />
für die Breitbandversorgung ganzer Länder. Sie liegen oft<br />
leicht erreichbar in Schächten, Erdgräben, Tunnels oder an<br />
Gebäuden und Bahnlinien. Umso wichtiger ist ihr Schutz.<br />
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Beim oberirdischen Leitungsbau sind Glasfaserkabel<br />
leicht erreichbar. Umso mehr muss auf<br />
Schutz und Sicherheit geachtet werden.<br />
Die Sicherheitsrisiken für öffentliche Glasfasernetze<br />
steigen. Allein schon durch<br />
die enorm wachsende Menge an Kabeln,<br />
Strassenkabinen, Muffen und Hauseinführungen<br />
entsteht ein höheres Risikopotenzial.<br />
Die Gefahren reichen von unsachgemässer<br />
Handhabung über Abhörversuche und Katastrophen<br />
bis Vandalismus und Sabotage. Auf<br />
folgende Punkte sollten sicherheitsbewusste<br />
Netzwerkverantwortliche achten.<br />
Lückenlose Dokumentation<br />
Dokumentation: Wer lückenlos und zeitnah<br />
erfasst, wo und wie Kabel verlegt wurden<br />
und welche Punkte sie verbinden, kann bei<br />
Ausfällen gezielt reagieren. Ausfallszenarien,<br />
Alarmierungsprozesse, Wartungsintervalle,<br />
Messergebnisse etc. sollten immer exakt<br />
dokumentiert werden. R&M inteliPhy net<br />
kann dabei unterstützen.<br />
Biegeradien: Glasfasern sind biegeempfindlich.<br />
Zu starke und zu häufige Biegungen<br />
dämpfen die Signalübertragung. Bei der<br />
Installation ist streng auf den Biegeradius der<br />
Kabel und auf ausreichend Faserreserven zu<br />
achten.<br />
Staub und Wasser: Fiberoptische Verbindungen<br />
müssen staubfrei sein, denn Staub<br />
stört die Lichtübertragung an den Kontakten.<br />
Auch Feuchtigkeit kann sich nachteilig auswirken.<br />
Im unterirdischen Leitungsbau sollten<br />
längswasserdichte Kabel mit Füllungen aus<br />
Gel oder Quellgarn verwendet werden. Im<br />
oberirdischen Leitungsbau helfen Blind-Mating-Lösungen<br />
wie die HEC-Kupplung von<br />
R&M, Schmutzeintrag zu vermeiden.<br />
Armierung: Kabel können bei Erdarbeiten<br />
berührt oder durch Nagetiere angegriffen<br />
werden. Eine starke Armierung im Kabelmantel<br />
und widerstandsfähige Rohre sorgen<br />
für Schutz.<br />
Zugriff: Kabinen, Schächte und Unterflurverteiler<br />
müssen so verriegelt sein, dass nur<br />
autorisierte Personen diese öffnen können.<br />
An sicherheitskritischen Standorten empfiehlt<br />
sich die Anbringung von zusätzlichen<br />
Panzerungen oder schlagfesten Gehäusen,<br />
Zäunen mit Stacheldrahtkronen und tiefergelegten<br />
Rohren.<br />
Abhörsicherheit: Glasfasern lassen sich<br />
mittels optischer Splitter oder Biegekoppler<br />
anzapfen. Mit Active Faser Monitoring (AFM)<br />
oder OTDR-Messung können Veränderungen<br />
in der Lichtübertragung über grosse<br />
Distanzen lokalisiert werden.<br />
Um das Potenzial von Glasfaserverkabelungen<br />
voll auszuschöpfen, ist es wichtig, diese<br />
Punkte in der Planungs- und Installationsphase,<br />
aber auch im laufenden Betrieb zu<br />
berücksichtigen.<br />
Die Glasfaserverkabelung an Mobilfunkantennen<br />
ist oft nur durch einen Zaun geschützt.<br />
Fotos: damm.com.de<br />
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Schutz vor möglichen Beschädigungen spielt<br />
bei der FTTH-Verkabelung eine wichtige Rolle.<br />
Die Kabel und Muffen liegen nur knapp unter<br />
der Erde bzw. im Strassenschacht.<br />
Redundanz: Mit einer vorausschauend geplanten<br />
aktiven und passiven Redundanz<br />
im Glasfasernetz lassen sich Ausfallzeiten<br />
minimieren oder automatisch verhindern.<br />
Andreas Rüsseler | CMO<br />
andreas.ruesseler@rdm.com<br />
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16 | <strong>CONNECTIONS</strong> 04|2023–<strong>64</strong>