tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe Mai/Juni 2023
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<strong>Ausgabe</strong> 48<br />
<strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />
®<br />
Das <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Adobe Stock, ru<strong>die</strong>rnst<br />
Kloster Wessobrunn<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Auf der Roten Couch<br />
TV-Kommentator Elmar Paulke<br />
Auf heimischen <strong>Seen</strong><br />
Bayerisches Kanuwandertreffen
Deine Ausbildung<br />
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Roche in Penzberg ist eines der größten<br />
Biotechnologie-Zentren Europas <strong>und</strong><br />
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München. R<strong>und</strong> 7.200 Mitarbeitende aus<br />
71 verschiedenen Nationen arbeiten hier.<br />
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Stress, mies gelaunt, sich<br />
selbst nicht mögend – wer<br />
kennt <strong>die</strong>se Tage nicht.<br />
Plötzlich: Eine Begegnung,<br />
<strong>die</strong> einen komplett<br />
auf den Boden der sachen zurückholt <strong>und</strong><br />
Tat-<br />
zeigt: Hey, wie gut<br />
hab ich’s eigentlich!?<br />
So ähnlich erging es<br />
„<strong>tassilo</strong>“-Redakteur<br />
Johannes<br />
Schelle beim Treffen<br />
mit Vincent Salcher,<br />
der nach einem schweren<br />
Motorradunfall im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e schon für tot erklärt wurde.<br />
Heute ist der hauptberufliche Bauzeichner im Kader<br />
der Deutschen Wakeboard-Nationalmannschaft.<br />
Wie der Huglfinger es vom Schwerstverletzten z<strong>um</strong><br />
Profisportler geschafft hat, lesen Sie, liebe Leserinnen<br />
<strong>und</strong> Leser, auf Seite 4 <strong>und</strong> 5. Auf einem guten<br />
Weg z<strong>um</strong> Tennisprofi war vor einigen Jahrzehnten<br />
Elmar Paulke. Zu b<strong>und</strong>esweiter Bekanntheit schaffte<br />
es der 53-Jährige aber über eine andere Sportart:<br />
Darts. Im großen Interview auf der Roten Couch<br />
spricht der Sportkommentator, TV-Moderator <strong>und</strong><br />
Bestsellerautor, war<strong>um</strong> es ihn aus seinem geliebten<br />
Rheinland nach Wilzhofen, Iffeldorf <strong>und</strong> Dießen<br />
verschlagen hat, was im Kreise dicker, tätowierter<br />
Männer besonders verrückt ist, wie es ambitionierte<br />
„<strong>tassilo</strong>“-Leser z<strong>um</strong> Profi schaffen könnten <strong>und</strong> war<strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Eigenschaften eines Dartsprofis für uns alle<br />
wertvoll sind – sowohl im privaten als auch beruflichen<br />
Alltag. Wertvoll für eine hohe Biodiversität:<br />
Obstbä<strong>um</strong>e. Ein leidenschaftlicher Ba<strong>um</strong>wart erklärt,<br />
welch gigantische Sortenvielfalt in der Region existieren<br />
könnte, wie Bä<strong>um</strong>e gepflegt werden <strong>und</strong> was<br />
es für hiesige Garten- <strong>und</strong> Wiesenbesitzer an staatlichen<br />
Fördermöglichkeiten gibt.<br />
Die Brieftauben vom Seemüllerhof brauchen keine<br />
Bä<strong>um</strong>e als Zufluchtsort <strong>und</strong> Futterquelle, weil deren<br />
Halter sich so intensiv <strong>und</strong> rührend <strong>um</strong> sie kümmern,<br />
als wären es ihre eigenen Kinder. „Eine Wissenschaft<br />
für sich“, sagt Martin Seemüller über ein echt faszinierendes<br />
Hobby, <strong>das</strong> in Tierschutzkreisen jedoch<br />
sehr kritisch betrachtet wird. Ein wesentlich wichtigeres<br />
Thema: Inklusion. Der Integrationsfach<strong>die</strong>nst<br />
hilft Menschen mit Behinderung, <strong>um</strong> im Berufsleben<br />
Fuß zu fassen. Mit Gründung einer Einheitlichen<br />
Ansprechstelle für Arbeitgeber, kurz EAA, wird nun<br />
auch Arbeitgebern beim Thema „Anstellung von<br />
Menschen mit Behinderung“ professionell geholfen.<br />
Z<strong>um</strong> Profi im Bereich „Eventmanagement“ hat sich<br />
Phil Falkner gemausert, Initiator <strong>und</strong> Organisator<br />
eines weltweit bekannten <strong>und</strong> beliebten Electro-<br />
Festivals. In unserer <strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong>-<strong>Ausgabe</strong> gibt es für<br />
<strong>die</strong> „Grüne Sonne“ noch Tickets zu gewinnen! Um<br />
<strong>die</strong>sen 16. <strong>Juni</strong> her<strong>um</strong>: Das 50. Bayerische Kanuwanderfahrertreffen<br />
– ein für <strong>die</strong> Region geschichtsträchtiges<br />
Ereignis über insgesamt fünf Tage. Geschichte<br />
geschrieben wurde vor 100 Jahren auch in <strong>Weilheim</strong>,<br />
wo am 16. <strong>Mai</strong> 1923 der erste Selbstfernwähl<strong>die</strong>nst<br />
der Welt in Betrieb genommen wurde. Damaliges<br />
Opfer: Das Fräulein vom Amt. Ob sie <strong>die</strong> ungewollt<br />
gewonnene Freiheit z<strong>um</strong> Kochen <strong>und</strong> Backen genutzt<br />
hat? Die drei Damen der Hauswirtschafterei haben<br />
wieder leckere Rezeptideen für Euch. Gutes Gelingen<br />
wünscht an <strong>die</strong>ser Stelle,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Über Vinci Salcher:<br />
Vom Unfallopfer z<strong>um</strong><br />
Profisportler<br />
Seite 6<br />
Die Faszination des<br />
Heimkommens: Eglfinger<br />
züchten Brieftauben<br />
Seite 9<br />
Auf der Roten Couch:<br />
Elmar Paulke, <strong>die</strong> deutsche<br />
Stimme des Darts<br />
Seite 14<br />
Wichtiges Kennenlernen<br />
an der Kübelspritze — der<br />
Kreisjugendfeuerwehrtag<br />
Seite 16<br />
Raven, Tanzen, Chillen:<br />
„Grüne Sonne“ auf dem<br />
Hohen Peißenberg<br />
Seite 18<br />
Neu in der Region:<br />
Einheitliche Ansprechstelle<br />
für Arbeitgeber<br />
Seite 20<br />
Am 16. <strong>Mai</strong> 1923:<br />
Als <strong>die</strong> Stadt <strong>Weilheim</strong><br />
Telefongeschichte schrieb<br />
Seite 26<br />
Für ein langes <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es<br />
Leben: Wertvolle Expertentipps<br />
zu Obstba<strong>um</strong>pflege<br />
Seite 28<br />
Die Kraft gemalter<br />
Komposition — Klaus Fessmann<br />
auf Gut Raucherberg<br />
Seite 30<br />
Erstmals in der Region:<br />
Das 50. Bayerische<br />
Wanderfahrertreffen<br />
Seite 32<br />
Allerlei Literarisches mit<br />
reichlich Nervenkitzel, Tier,<br />
Natur <strong>und</strong> Kulturschock<br />
Seite 35<br />
Feiert heuer seinen<br />
20. Geburtstag: Der<br />
Kulturverein Peißenberg<br />
Seite 36<br />
Saisonal <strong>und</strong> regional:<br />
Herzhaftsüße Hüttenrezepte<br />
der Hauswirtschafterei<br />
ab Seite 42<br />
Jede Menge los! Der große<br />
Veranstaltungskalender<br />
für <strong>die</strong> Monate <strong>Mai</strong> <strong>und</strong> <strong>Juni</strong><br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 3
Über Vinci Salcher – Wakeboarder aus Huglfing<br />
Vom Unfallopfer<br />
z<strong>um</strong> Profisportler<br />
Huglfing | Z<strong>um</strong> Zeitpunkt des Unfalls<br />
liegt <strong>die</strong> Überlebenschance<br />
bei acht von zehn. Wenige Minuten<br />
später, im Krankenhaus,<br />
nur noch bei zwei von zehn – <strong>die</strong><br />
Wahrscheinlichkeit, <strong>das</strong>s Vinci Salcher<br />
überlebt, geht im Sek<strong>und</strong>entakt<br />
gegen Null. Er muss künstlich<br />
beatmet werden, was häufig eine<br />
Lungenentzündung hervorruft.<br />
Die würde er sicher nicht überstehen.<br />
Außerdem: Linkes Bein<br />
<strong>und</strong> linker Fuß sind im wahrsten<br />
Sinne zerfetzt, sein Becken zersplittert,<br />
Nerven durchtrennt, beide<br />
Unterarme gebrochen. Ärzte<br />
teilen seiner Familie mit, sich auf<br />
Abschied für immer einstellen zu<br />
müssen. Doch der damals 21-Jährige<br />
möchte nicht sterben. Nicht<br />
an <strong>die</strong>sem Sonntag, 22. <strong>Mai</strong> 2011,<br />
der sein Leben für immer verändern<br />
sollte. Was ist passiert? Der<br />
junge Huglfinger fährt auf seiner<br />
1000er Yamaha von <strong>Weilheim</strong><br />
Richtung Murnau. Plötzlich, auf<br />
Höhe Polling, biegt ein auf der<br />
B2 entgegenkommender Pkw<br />
ab. „Hat mich nicht gesehen.“ Es<br />
kommt z<strong>um</strong> seitlichen Frontalzusammenstoß,<br />
der den jungen<br />
Burschen vom Motorrad <strong>und</strong> 45<br />
Meter weiter schleudert. Bis heute<br />
weiß „Vinci“ nicht, ob er mit<br />
Krankenwagen oder Helikopter in<br />
<strong>die</strong> Unfallklinik Murnau gebracht<br />
wurde. „Ich weiß nur, <strong>das</strong>s ich<br />
ohne <strong>die</strong>sen Krankenwagen, der<br />
z<strong>um</strong> Zeitpunkt des Unfalls auf dem<br />
Weg zu einem anderen Einsatz zufällig<br />
an gleicher Stelle vorbeikam,<br />
nicht überlebt hätte.“ Die Sanitäter<br />
brechen <strong>die</strong> eigentliche Rettungsfahrt<br />
kurzerhand ab <strong>und</strong> leisten<br />
entscheidende erste Hilfe. Dann:<br />
Vier Wochen Koma. 30 Operationen.<br />
Krankenhausinterne Reha für<br />
Patienten mit Querschnittslähmung.<br />
„Ich habe Gott sei<br />
Dank keinen Querschnitt,<br />
wurde aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Schwere<br />
meiner Verletzungen aber<br />
trotzdem in <strong>die</strong> dafür vorgesehene<br />
Reha verlegt.“ Insgesamt<br />
verbringt Vinci Salcher fünf<br />
Monate (!) im UKM, muss unter<br />
anderem Atmen <strong>und</strong> Sprechen<br />
neu lernen. Und wird im Oktober<br />
2011 mit einer Behindertenbescheinigung<br />
von 100 Prozent<br />
entlassen. Heute ist der hauptberufliche<br />
Bautechniker <strong>und</strong><br />
angehende Statiker, der z<strong>um</strong><br />
Zeitpunkt des Unfalls inmitten<br />
seiner Zimmerer-Lehre (zweites<br />
Lehrjahr) steckt, 32 Jahre<br />
alt. Und im Kader der Deutschen<br />
Nationalmannschaft.<br />
Sportart: Wakeboarden.<br />
Vollständiger Verzicht<br />
auf Schmerzmittel<br />
Dass <strong>die</strong> UKM-Chirurgen Bein <strong>und</strong><br />
Fuß von Vinci Salcher retten konnten,<br />
grenzt an ein medizinisches<br />
W<strong>und</strong>er. Nur leider wurden durch<br />
den Unfall auch Nervenstränge<br />
im Beckenbereich irreparabel<br />
zerstört, weshalb er sein gerettetes<br />
linkes Bein bis heute weder<br />
spüren noch ansteuern kann. Im<br />
Rollstuhl sitzt er trotzdem nicht.<br />
Dank beinlanger Schiene aus<br />
Carbon <strong>und</strong> Metall kann Vinci Salcher<br />
sogar ohne Krücken gehen.<br />
Wakeboarden geht allerdings nur<br />
im Sitzen – ein Spezialaufbau mit<br />
Schale, „in der ich fest drin bin“.<br />
Doch der Reihe nach: Keine zwei<br />
Jahre nach seinem schweren<br />
Motorradunfall meldet sich der<br />
sportbegeisterte Aktiv-Mensch<br />
für einen Mono-Skikurs auf dem<br />
Kaunertaler Gletscher an. Dass er<br />
früher mal Kreiscup-Skirennen gefahren<br />
ist <strong>und</strong> als Teil des Jugendförderkaders<br />
des Peißenberger Alpenvereins<br />
Kletterwettkämpfe bis<br />
4 | <strong>tassilo</strong>
in den Schwierigkeitsbereich 7b<br />
bestritten hat, bringt ihm an <strong>die</strong>sen<br />
drei Tagen wenig. „Ich musste<br />
bei null anfangen.“ Dieser Kurs<br />
sei trotzdem lässig gewesen. „Allein<br />
deshalb, weil <strong>die</strong> Österreicher<br />
nicht so verklemmt sind im Umgang<br />
mit behinderten Menschen<br />
wie <strong>die</strong> Deutschen.“ Nach <strong>die</strong>sem<br />
Kurs kauft sich Vinci Salcher<br />
einen eigenen Mono-Ski, fährt<br />
im Sommer, kurz vor Ende des<br />
Gletscherskisaison, nochmals ins<br />
Kaunertal – <strong>und</strong> trifft dort zufällig<br />
<strong>das</strong> B-Kader-Team des Deutschen<br />
Skiverbands für Mono-Ski, darf<br />
auf Anhieb mittrainieren. Leider<br />
hat sich <strong>die</strong>se Mannschaft mangels<br />
finanzieller Unterstützung auflösen<br />
müssen. Vinci Salcher bleibt seiner<br />
neuen Sportart aber treu, fährt viel<br />
für sich, z<strong>um</strong> Beispiel in Ehrwald,<br />
Ischgl, Frankreich <strong>und</strong> Südtirol.<br />
Schmerzen? „Habe ich g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
immer, mal mehr, mal<br />
weniger stark, vor allem nachts.“<br />
Schmerzmittel nimmt er trotzdem<br />
keine. „Während meines Aufenthalts<br />
im UKM habe ich wegen der<br />
schweren Verletzungen drei Mal<br />
täglich Morphi<strong>um</strong> verabreicht<br />
bekommen, seit meiner Entlassung<br />
jedoch keine einzige<br />
Tablette genommen.“ Auch,<br />
weil ihn Beispiele von ähnlich<br />
schicksalsgeplagten Menschen<br />
abschrecken. Menschen, „<strong>die</strong><br />
komplett abgestürzt sind“.<br />
Insofern sei für Vinci Salcher<br />
auch „medizinisches Gras“<br />
kein Thema. Seine Droge<br />
ist <strong>und</strong> bleibt der Sport. Auf<br />
Schnee. Und seit wenigen<br />
Jahren auch auf Wasser.<br />
Vollzeitjob<br />
als Bauzeichner<br />
Beim Wakeboarden wird er via<br />
Liftanlage mit 35 St<strong>und</strong>enkilometern<br />
übers Wasser gezogen,<br />
„slided“ währenddessen über<br />
Kicker, Rails, Pipes, macht dabei<br />
Stunts wie einen 360er in<br />
der Luft. Dabei war sein erstes<br />
Mal Ende 2018 alles andere als<br />
verheißungsvoll. „20 Starts, <strong>und</strong><br />
kein einziges Mal <strong>um</strong> <strong>die</strong> Kurve<br />
gekommen.“ Erst im Jahr darauf<br />
fährt er im Öztal, in Kiefersfelden<br />
sowie manchmal auch in Friedberg<br />
regelmäßiger. Und tut sich<br />
trotz Handicap plötzlich leicht,<br />
macht schnell Fortschritte. Sogar<br />
so sehr, <strong>das</strong>s er 2021 kurzfristig<br />
für Deutschland bei der Heim-<br />
EM startet. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>: Die beste<br />
Fre<strong>und</strong>in von Vincis Schwester<br />
lernt auf Tinder einen Rollstuhlfahrer<br />
kennen, der wieder<strong>um</strong> Kevin<br />
Lindner kennt – einer der besten<br />
Wakeboarder überhaupt, trotz<br />
Handicap. „So bin ich mit <strong>die</strong>sem<br />
Sport in Berührung gekommen“,<br />
sagt Vinci Salcher. Noch schöner:<br />
Im Wakeboarden wird nicht unterschieden<br />
zwischen Menschen<br />
mit <strong>und</strong> ohne Behinderung – hier<br />
bestreiten alle guten Fahrer <strong>die</strong><br />
gleichen Wettkämpfe, werden lediglich<br />
unterschiedlich bewertet<br />
<strong>und</strong> in <strong>die</strong> drei Klassen „Wakeboard“,<br />
„Wakeskate“ <strong>und</strong> „Wake<br />
seated“ (sitzend) aufgeteilt. Vinci<br />
Salcher wird an <strong>die</strong>sem Tag vierter<br />
von vier (sitzend), trotzdem in<br />
<strong>die</strong> Nationalmannschaft aufgenommen.<br />
Ein Jahr später, bei der<br />
EM 2022 in Dänemark, erreicht<br />
er den zweiten Platz. Und bei<br />
der WM 2022 in Thailand? „Habe<br />
ich mich fürs Finale qualifiziert,<br />
dann aber keine Kraft mehr in<br />
den Armen gehabt, weshalb ich in<br />
beiden Finalläufen gestürzt bin.“<br />
Nach Stürzen wieder aufzustehen<br />
ist der lebensfrohe Adrenalinjunkie,<br />
der sich auch noch beim<br />
Quad-Fahren am Gar<strong>das</strong>ee beide<br />
Hände <strong>und</strong> beim Mono-Skifahren<br />
<strong>das</strong> Schlüsselbein gebrochen hat,<br />
gewohnt wie ka<strong>um</strong> ein zweiter.<br />
Trotzdem würde er sich mehr Unterstützung,<br />
mehr „Normalität“<br />
wünschen. „In Deutschland wird<br />
zu viel Geld verschwendet für Bürokratie<br />
<strong>und</strong> barrierefreie Projekte,<br />
<strong>die</strong> an der Realität vorbeigehen –<br />
lieber <strong>die</strong> einfachen Dinge wie<br />
ebenerdige Eingänge <strong>um</strong>setzen,<br />
dafür uns Menschen mit Handicap<br />
nicht wie Aussätzige wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> behandeln.“ In anderen Ländern<br />
wie Österreich oder Spanien<br />
sei dahingehend vieles lockerer,<br />
entspannter, besser. Trotzdem<br />
bleibt Vinci Salcher<br />
seiner Heimat Huglfing <strong>und</strong><br />
seinem Lebensmotto „immer<br />
Vollgas“ treu. Apropos<br />
Vollgas: Wakeboarder sind<br />
Randsportler. Trotz Handicap<br />
bekommt Vinci Salcher<br />
keine finanzielle Förderung<br />
vom Staat – fünf Jahre nach<br />
seinem Unfall wird er ohne<br />
ärztliche Untersuchung <strong>und</strong><br />
für ihn nachvollziehbare Begründung<br />
von 100 Prozent auf<br />
60 Prozent Behinderungsgrad<br />
herabgestuft. Derzeit arbeitet er<br />
Vollzeit als Bautechniker, macht<br />
nebenbei eine Zusatzprüfung<br />
in Statik. Auch, „damit ich mir<br />
meine Hobbys leisten kann“.<br />
Eine Wakeboard-Saison kostet<br />
ihn 10 000 bis 12 000 Euro. Die<br />
bezahlt er größtenteils, trotz<br />
Nationalkader-Status, aus eigener<br />
Tasche.<br />
js<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 5<br />
03.u.04. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />
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6 | <strong>tassilo</strong><br />
Eglfing | Im März 2019 hat ein namentlich<br />
nicht bekannter Mann<br />
aus China mehr als 1,25 Millionen<br />
Euro für eine männliche Brieftaube<br />
bezahlt. Deren Züchter, Joël Verschoot<br />
aus Belgien, erzielte damit<br />
einen neuen Ablöserekord. Martin<br />
Seemüller <strong>und</strong> Bernhard Kominek<br />
können von solch utopischen<br />
Preisen nur trä<strong>um</strong>en. Verstecken<br />
brauchen sich der Eglfinger sowie<br />
Seehauser mit ihrer gemeinsamen<br />
Brieftaubenzucht aber keinesfalls.<br />
Derzeit besitzen sie mehr als 200<br />
Tauben, <strong>um</strong> <strong>die</strong> sie sich so rührend<br />
<strong>und</strong> intensiv kümmern, als<br />
wären es ihre eigenen Kinder.<br />
„Mein Hobby, mein Leben“, sagt<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle Martin Seemüller<br />
<strong>und</strong> grinst. Angefangen bei der<br />
Fütterung. „Eine Wissenschaft für<br />
sich, vergleichbar mit Topathleten<br />
im Leistungssport unter uns Menschen<br />
– <strong>die</strong> müssen bekanntlich<br />
auch auf Ernährung achten, <strong>um</strong><br />
Spitzenergebnisse erzielen zu können.“<br />
R<strong>und</strong> zehn Säcke voller Spezialfutter<br />
für Sporttauben stehen<br />
an <strong>die</strong>sem Donnerstagvormittag<br />
aneinandergereiht auf dem Betonboden<br />
zwischen den Volieren. Und<br />
in jedem einzelnen ist eine andere<br />
Mischung vorzufinden. <strong>Mai</strong>s, Erbsen,<br />
Sonnenbl<strong>um</strong>enkerne, Hanf,<br />
Dinkelkörner,<br />
Weizenkörner,<br />
Mineralstoffe aus feingemahlenem<br />
Gestein – <strong>die</strong> Liste<br />
ist lang. „30 Gramm<br />
pro Tag pro Taube.“<br />
Und auch z<strong>um</strong> Trinken<br />
bekommen<br />
Seemüllers <strong>und</strong><br />
Komineks Brieftauben<br />
kein reines Leitungswasser.<br />
„Da Mengen wir unter anderem<br />
Aminosäuren, Desinfektionsmittel<br />
z<strong>um</strong> Schutz vor Krankheiten <strong>und</strong><br />
Jod bei.“ Jod enthält Eisen, wichtig<br />
für <strong>die</strong> Bildung vieler roter<br />
Blutkörperchen, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> zu<br />
besseren Flugleistungen führen.<br />
Darüber hinaus entscheidend:<br />
Eine gutfunktionierende Atmung.<br />
„Um <strong>die</strong> Atemwege unserer Tauben<br />
freizubekommen, Mengen wir<br />
Kräutermischungen bei.“ Zufrieden<br />
sind Seemüller <strong>und</strong> Kominek<br />
mit dem Ernährungsplan für<br />
ihre schlanken, muskulösen<br />
<strong>und</strong> quickfidelen Vögel<br />
trotz aller Vielfalt <strong>und</strong> Akribie<br />
jedoch noch lange<br />
nicht. „In Sachen Ernährung<br />
sind wir<br />
erst am Anfang –<br />
wir reden hier<br />
von<br />
Freiluftsport,<br />
stark abhängig<br />
vom<br />
einem<br />
Sporttauben wie <strong>die</strong>se sind<br />
topfit <strong>und</strong> mehrfach beringt.<br />
Wetter, dem man sich<br />
auch in Sachen Ernährung<br />
immer wieder<br />
aufs Neue anzupassen<br />
hat.“ Wie <strong>das</strong><br />
gelingt? „In dem<br />
wir unsere Tauben<br />
jeden Tag<br />
beobachten,<br />
so immer<br />
besser
kennenlernen.“ In der Regel zwei<br />
Mal am Tag, morgens <strong>und</strong> abends.<br />
„Häufig sind wir auch den ganzen<br />
Tag hier.“ Mit „hier“ meint Martin<br />
Seemüller den Seemüllerhof<br />
etwas oberhalb<br />
von Eglfing – seit sein<br />
Bruder den dortigen<br />
Milchviehbetrieb<br />
aufgegeben<br />
hat, „dürfen<br />
wir den<br />
großen Laufstall als Taubenschlag<br />
nutzen, haben mit viel Ei-<br />
genleistung den Taubenstall in den<br />
Kuhstall integriert.“ Links des Fut-<br />
tertisches: 30 Zuchtpaare, <strong>die</strong> für<br />
hauseigenen Nachwuchs sorgen.<br />
Rechts: 170 Sporttauben, davon 70<br />
alte, <strong>die</strong> Ende April in <strong>die</strong> neue<br />
Wettkampfsaison starten werden.<br />
Und 100 junge, <strong>die</strong> erstmals im<br />
August auf Reisen gehen.<br />
Sammelstelle nähe<br />
Märchenwald<br />
Schon vorher beginnen<br />
Seemüller <strong>und</strong> Kominek<br />
mit dem Training, angefangen<br />
bei Flügen <strong>um</strong> den<br />
Stall. „Das steigern wir dann<br />
Schritt für Schritt.“ Doch der<br />
Reihe nach. G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
funktioniert<br />
Brieftaubensport<br />
so: Z<strong>um</strong> Wettkampf treffen sich<br />
alle Züchter aus einer bestimmten<br />
Region im Zentr<strong>um</strong> ihrer je-<br />
weiligen „Reisevereinigung“. Für<br />
Martin Seemüller <strong>und</strong> weitere<br />
hiesige Brieftaubenzüchter aus<br />
beispielsweise Peiting, Schongau,<br />
Wielenbach, Schondorf, Osterzell,<br />
Landsberg, Hurlach, Mauerstetten<br />
<strong>und</strong> Bad Wörishofen befindet sich<br />
<strong>die</strong>ser Treff Nähe Märchenwald<br />
an der Dießener Straße zwischen<br />
Schongau <strong>und</strong> Peiting. Ein ob-<br />
jektiver Wettkampfleiter nimmt<br />
<strong>die</strong> meist 20 bis 70 Brieftauben<br />
pro Teilnehmer dort an, regist-<br />
riert jede einzelne <strong>und</strong> verlädt sie<br />
dann in einen vereinseigenen<br />
Transporter – ein neuwertiger<br />
Van im Gesamtwert von<br />
Martin Seemüller ernährt seine<br />
Sporttauben nach Plan.<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 65 000 Euro, den sich <strong>die</strong><br />
Züchter z<strong>um</strong> Teil aus eigener Tasche<br />
finanziert haben. „Letztlich<br />
hat jede Brieftaube mindestens<br />
zwei Ringe an ihren Beinen“, betont<br />
Martin Seemüller. Einen fest<br />
geschlossenen Identifikationsring<br />
des jeweiligen Züchters mit<br />
Ringkennzeichen, Vereinsn<strong>um</strong>mer,<br />
laufender N<strong>um</strong>mer <strong>und</strong> Jahrgangsbezeichnung.<br />
Und einen<br />
wiederabnehmbaren Wettkampfring<br />
mit integriertem Chip für<br />
<strong>die</strong>se elektronische Registrierung.<br />
Sind alle Tauben ordnungsgemäß<br />
angemeldet <strong>und</strong> sicher im Transporter<br />
verstaut, werden sie z<strong>um</strong><br />
jeweiligen Wettkampfort gefahren.<br />
An der sogenannten „Auslassstelle“<br />
angekommen, werden<br />
<strong>die</strong> Tiere letztlich zu einer im<br />
Vorhinein fix vereinbarten Uhrzeit<br />
losgelassen. Dann? „Läuft <strong>die</strong> Zeit<br />
<strong>und</strong> zählt jede Sek<strong>und</strong>e.“<br />
Elektronische<br />
Zeitmessung<br />
Während <strong>die</strong> bis zu 70 Tauben in<br />
50 bis 200 Metern Flughöhe <strong>und</strong><br />
Fluggeschwindigkeiten von 80<br />
bis 100 St<strong>und</strong>enkilometern im geschlossenen<br />
Pulk nun in der Luft<br />
sind, steigt der Puls bei Martin<br />
Seemüller <strong>und</strong> Bernhard Kominek<br />
höher <strong>und</strong> höher. Greifvögel,<br />
Windräder, Erschöpfung. Es gibt<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 7
Tel. 08809/1061<br />
Janetzky<br />
Balkone<br />
Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>:<br />
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Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />
Janetzky oHG, St. Leonhard 12, 82405 Wessobrunn-Forst<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@balkonjanetzky.de<br />
Einladung z<strong>um</strong><br />
Rosenfest<br />
8 | <strong>tassilo</strong><br />
Auf geht´`s, z<strong>um</strong><br />
Rosenfest am 13. <strong>Mai</strong>!<br />
...am<br />
13.05.23<br />
Wir freuen uns, Sie<br />
in unserer<br />
blühenden<br />
Gärtnerei,<br />
begrüßen zu<br />
dürfen.<br />
Moosweg 10 - 82346<br />
Erling-Andechs<br />
www.bl<strong>um</strong>en-dorn.de<br />
Foto: jeddeloh<br />
viele Gründe, <strong>das</strong>s Brieftauben<br />
nicht zurückfinden. Dass es <strong>die</strong><br />
meisten trotzdem immer wieder<br />
bis in den Stall nach Eglfing schaffen,<br />
„ist für uns jedes Mal aufs<br />
Neue wie ein kleines W<strong>und</strong>er der<br />
Natur <strong>und</strong> definitiv der Moment,<br />
der mich am meisten fasziniert an<br />
<strong>die</strong>sem Hobby“. Scheint <strong>die</strong> Sonne,<br />
orientieren sich <strong>die</strong> Tauben an<br />
ihr. Bei Bewölkung hilft ihnen <strong>das</strong><br />
Erdmagnetfeld. Und in der Nähe<br />
ihres Schlages <strong>die</strong>nen Landmarken<br />
direkt vor Ort als optische Hilfe.<br />
Seemüller <strong>und</strong> Kominek warten<br />
östlich des Stalles auf ihre Sporttauben.<br />
Auf der Betonplatte der<br />
stillgelegten Güllegrube haben sie<br />
Gartenstühle <strong>und</strong> Tisch aufgestellt.<br />
„Im Sommer ein herrlicher Platz.“<br />
Meistens kommen <strong>die</strong> Tauben aus<br />
nordwestlicher Richtung, über<br />
Peiting, vorbei am Hohen Peißenberg,<br />
dann über <strong>das</strong> hohe Dach<br />
des Laufstalles. Dank Außenvoliere<br />
können sie direkt in den Stall<br />
hinein. „Was sie hoffentlich auf<br />
Anhieb schaffen.“ Denn: Die Zeit.<br />
Sie tickt nach wie vor gnadenlos.<br />
Noch. Denn an <strong>die</strong>sem geöffneten<br />
Zugang über <strong>die</strong> Außenvoliere ist<br />
ebenfalls eine elektronische Meldeplatte<br />
installiert. „Sobald <strong>die</strong><br />
Tauben hier landen <strong>und</strong> über <strong>die</strong>se<br />
Platte gehen <strong>und</strong> es piepst, wird<br />
<strong>die</strong> Zeit gestoppt.“ Rein technisch<br />
betrachtet läuft <strong>das</strong> Procedere in<br />
etwa so ab wie beim Abscannen<br />
von gekennzeichneten Lebensmitteln<br />
an Supermarktkassen. Für<br />
mehr Gerechtigkeit – schließlich<br />
stehen <strong>die</strong> Ställe aller regionaler<br />
Züchter im Detail betrachtet näher<br />
oder entfernter z<strong>um</strong> Wettkampfstartort<br />
– haben Tauben pro weiteren<br />
Kilometer auch eine Minute<br />
länger Zeit z<strong>um</strong> Heimfliegen.<br />
Tricks zur<br />
Leistungssteigerung<br />
Neben spezieller Fütterung, Trainingsflügen<br />
<strong>und</strong> der Wahl leistungsstarker<br />
Rassen arbeiten<br />
ehrgeizige Züchter mit weiteren<br />
Flott unterwegs: Sporttauben erreichen bis zu 100 St<strong>und</strong>enkilometer.<br />
Tricks, <strong>um</strong> ihre Sporttauben zu<br />
Höchstleistungen zu bringen. Die<br />
Rede ist von Witwerschaft, von<br />
totaler Witwerschaft sowie einer<br />
sogenannten Nestmethode. Heißt:<br />
Frisch verliebte Paare, seit Jahren<br />
sich treugebliebene Paare, frischgebackene<br />
Eltern oder brütende<br />
Tauben werden bewusst von ihrem<br />
jeweiligen Partner, ihren Küken<br />
oder vom mit Eiern belegten<br />
Nest getrennt. Dadurch entwickeln<br />
<strong>die</strong> Tauben logischerweise ein<br />
ausgeprägtes Gefühl von Heimweh<br />
<strong>und</strong> „Vermissung“, wollen<br />
schnellstmöglich wieder zurück zu<br />
Spezialfutter, unter anderem mit<br />
<strong>Mai</strong>s, Hanf <strong>und</strong> Sonnenbl<strong>um</strong>enkernen.<br />
ihren Liebsten <strong>und</strong> treiben sich so<br />
zu Höchstleistungen. Tierschützer<br />
kritisieren <strong>die</strong>se „Tricks“ scharf.<br />
Für leidenschaftlicher Züchter wie<br />
Martin Seemüller ist es ganz gewöhnlicher<br />
Bestandteil eines jahrh<strong>und</strong>ertealten<br />
Hobbys. Die Zucht<br />
von Brieftauben geht laut Angaben<br />
Deutscher Zuchtverbände bis<br />
ins Jahr 1834 zurück. „Auch hier in<br />
der Region gab es noch bis in <strong>die</strong><br />
1970er Jahre hinein eine sehr rührige<br />
Szene“, betont Martin Seemüller.<br />
Hochburg sei ein Verein in<br />
Penzberg mit 40 Aktiven gewesen.<br />
Heute sind es im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
sowie Umgebung<br />
noch <strong>um</strong> <strong>die</strong> 25, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sem speziellen<br />
Hobby nachgehen. Die größten<br />
unter ihnen: Martin Seemüller<br />
<strong>und</strong> Bernhard Kominek, der einige<br />
seiner ein- bis sechsjährigen Tauben<br />
heuer erstmals auf <strong>die</strong> zweite<br />
Disziplin im Brieftaubensport<br />
vorbereitet. „Wir unterscheiden<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich zwischen Kurz- <strong>und</strong><br />
Langstreckenwettkämpfen.“ Die<br />
„Kurzen“ erstrecken sich über Distanzen<br />
von 150 bis 600 Kilometern<br />
Luftlinie. Die langen von 700 bis<br />
1200 Kilometern. „Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
von Le Mans bis hierher nach Eglfing.“<br />
Ein Tra<strong>um</strong>, den sich Martin<br />
Seemüller <strong>und</strong> Bernhard Kominek<br />
noch erfüllen möchten. Im Idealfall<br />
mit Bestzeit <strong>und</strong> Gewinn eines<br />
weiteren Pokals.<br />
js
Auf der Roten Couch<br />
Die Stimme des Darts<br />
Am Südwestufer des Ammersees:<br />
Sportkommentator<br />
Elmar Paulke, <strong>die</strong> Rote Couch<br />
<strong>und</strong> ein eisiger Ostwind.<br />
Foto: Felix Baab<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 9
Dießen | Dicke, tätowierte Männer,<br />
<strong>die</strong> vor lauthals grölenden,<br />
volltrunkenen Fans drei Pfeile auf<br />
eine 2,37 Meter entfernte Scheibe<br />
werfen. „Die, <strong>die</strong> damals den<br />
Kopf geschüttelt haben, als ich<br />
vom Tennis z<strong>um</strong> Darts gegangen<br />
bin, haben es hinterher als allererstes<br />
gewusst“: Darts boomt.<br />
Auch in Deutschland. Ein Garant<br />
dafür ist Sportkommentator <strong>und</strong><br />
TV-Moderator Elmar Paulke, 53,<br />
aus Dießen am Ammersee. Der<br />
gebürtige Rheinländer kommentiert<br />
seit zwei Jahrzehnten fast<br />
alle wichtigen Darts-Spiele, <strong>die</strong><br />
live im Fernsehen übertragen<br />
werden. Wichtigstes Werkzeug<br />
dabei: Seine Stimme, <strong>die</strong> ihm<br />
zu b<strong>und</strong>esweiter Bekanntheit<br />
verholfen, <strong>und</strong> in namhafte Unterhaltungsshows<br />
gebracht hat.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel „Schlag den Star“<br />
oder „König der Kindsköpfe“. Im<br />
großen Interview auf der Roten<br />
Couch verrät der Vater von drei<br />
Kindern, war<strong>um</strong> er von Schwabing<br />
nach Wilzhofen, Iffeldorf<br />
<strong>und</strong> schließlich Dießen gezogen<br />
ist. Ob <strong>die</strong> Internetverbindung im<br />
bayerischen Oberland stabil genug<br />
ist für Live-Kommentare aus<br />
dem Keller seiner Wohnung. Wie<br />
er seine Erfahrungen aus dem<br />
Sport in hiesige Unternehmen<br />
transportiert. Welche Bedeutung<br />
der Hohe Peißenberg für ihn hat.<br />
Und wie es „<strong>tassilo</strong>“-Leser z<strong>um</strong><br />
Darts-Profi schaffen könnten.<br />
Herr Paulke, im Rahmen einer<br />
Darts-WM kommentieren Sie drei<br />
Wochen lang acht (!) St<strong>und</strong>en am<br />
Tag. Was hilft Ihnen bei kratzigem<br />
Hals, bei drohendem Stimmverlust?<br />
Bin inzwischen so erfahren,<br />
<strong>das</strong>s ich genau weiß, in welcher<br />
Tonlage meine Stimme wie<br />
beansprucht wird. Wenn es zu<br />
emotional wird während einer<br />
Übertragung, darf ich nicht zu<br />
hoch aus der Stimme rausgehen,<br />
sonst wäre ich am nächsten Tag<br />
heiser. Aber ohne Leidenschaft<br />
geht’s natürlich auch nicht. Sport<br />
„Walk & Talk“ an der Uferpromenade: Elmar Paulke (li.) <strong>und</strong> „<strong>tassilo</strong>“-<br />
Redakteur Johannes Schelle auf dem Weg z<strong>um</strong> Naturbeobachtungsturm.<br />
ist Emotion! Deshalb immer mit<br />
dabei: Eine Kanne voll Ingwer-<br />
Tee – <strong>das</strong> nimmt <strong>die</strong> Entzündungen<br />
raus.<br />
Sie können Darts-Spiele auch von<br />
zuhause aus kommentieren?<br />
Fans hören <strong>das</strong> nicht so gerne,<br />
möchten, <strong>das</strong>s wir Kommentatoren<br />
vor Ort sind, was jedoch<br />
aus Kostengründen nicht immer<br />
möglich ist. Oft kommentiere ich<br />
im Studio bei DAZN in München,<br />
manchmal auch von zuhause.<br />
In meinem Keller habe ich eine<br />
Kommentatoren-Einheit mit<br />
Headset-Mikro <strong>und</strong> Bildschirm.<br />
Wir machen <strong>das</strong> jetzt seit <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
zwei Jahren – dank stabiler Internetverbindung,<br />
<strong>die</strong> wir hier in<br />
Dießen haben, ist <strong>das</strong> kein Problem.<br />
Vor nur einem Bildschirm?<br />
Letztlich sehe ich z<strong>um</strong> Kommentieren<br />
auch nur <strong>das</strong> Bild, <strong>das</strong> der<br />
Fernsehzuschauer sieht, schaue<br />
es aber anders an.<br />
Inwiefern?<br />
Ich achte mehr auf Kleinigkeiten,<br />
auf Details. Da im Darts der<br />
athletische Aspekt wie beispielsweise<br />
im Fußball eine intensive<br />
Grätsche wegfällt, musst du <strong>um</strong>so<br />
genauer auf Kleinigkeiten wie<br />
marginal verändernde Gesichtszüge<br />
achten, <strong>die</strong>se richtig lesen,<br />
darauf eingehen <strong>und</strong> so ein Kommentieren<br />
abwechslungsreich<br />
<strong>und</strong> unterhaltsam gestalten.<br />
Geboren <strong>und</strong> aufgewachsen in<br />
Bergisch-Gladbach, Diplomsport<br />
mit Schwerpunkt Publizistik an<br />
der Sporthochschule Köln stu<strong>die</strong>rt,<br />
dann, mit 28, nach Bayern gezogen.<br />
War<strong>um</strong>?<br />
Ich habe relativ bald nach Abschluss<br />
meines Studi<strong>um</strong>s eine<br />
Festanstellung beim DSF bekommen,<br />
heute Sport1, <strong>und</strong> dafür<br />
mein geliebtes Rheinland Richtung<br />
München-Schwabing verlassen.<br />
Das war 1998.<br />
Wie wurden Sie damals aufgenommen<br />
– der Bayer kann ja schon<br />
ziemlich grantig sein?<br />
Ich habe mich wirklich schwergetan,<br />
weil der Rheinländer<br />
ganz anders gestrickt ist als der<br />
Münchner. Nur ein Beispiel: Ich<br />
wohnte vier Jahre lang in der<br />
gleichen Wohnung, ging vier<br />
Jahre lang z<strong>um</strong> gleichen Bäcker<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Bäcker gab mir vier<br />
Jahre lang <strong>das</strong> Gefühl, <strong>das</strong>s ich<br />
keiner aus seiner Hood bin. Das<br />
würde dir in Köln nicht passieren.<br />
Da frägt dich der Verkäufer nach<br />
spätestens einer Woche: Hey, biste<br />
neu hier? Und schon ist man im<br />
Gespräch <strong>und</strong> integriert.<br />
Ein guter G<strong>r<strong>und</strong></strong>, hinaus aufs Land<br />
zu ziehen.<br />
Fanden wir auch. Wilzhofen bei<br />
<strong>Weilheim</strong> war für mich <strong>und</strong> meine<br />
heutige Ex-Frau der Test, ob für<br />
uns Landleben funktioniert. Und<br />
es war auf Anhieb herrlich – viel<br />
Natur, viel Mountainbike <strong>und</strong> ein<br />
ruhigerer, fre<strong>und</strong>licherer Umgang.<br />
Dann kamen nach <strong>und</strong> nach unsere<br />
drei Kinder zur Welt. Spätestens<br />
da war klar, <strong>das</strong>s ein Stadtleben<br />
nicht mehr in Frage kommt – allein<br />
<strong>die</strong> Vorstellung, mit drei kleinen<br />
Kindern durch <strong>die</strong>se hektische<br />
Stadt zu gehen, würde mich kirre<br />
machen. Aus Platzgründen sind<br />
wir zwischenzeitlich von Wilzhofen<br />
nach Iffeldorf gezogen.<br />
Inzwischen leben Sie, seit 2015, in<br />
Dießen am Ammersee – eine Art<br />
erfüllter Lebenstra<strong>um</strong>?<br />
Kann man tatsächlich so sagen,<br />
weil Dießen hipper, offener <strong>und</strong><br />
herzlicher ist als so manch spießiges,<br />
bayerisches Nest. Ich habe<br />
auch gehört, <strong>das</strong>s es hier in den<br />
1960er Jahren schon Homo-Partys<br />
gab. Das sagt viel aus über <strong>die</strong> Lockerheit<br />
<strong>und</strong> Toleranz der künstlerisch<br />
<strong>und</strong> handwerklich begabten<br />
Dießener. Außerdem schätze ich<br />
<strong>die</strong> Nähe z<strong>um</strong> Ammersee <strong>und</strong> zur<br />
Natur, <strong>die</strong> hier in alle Richtungen<br />
w<strong>und</strong>erschön ist.<br />
Sie sind SPIEGEL-Bestsellerautor,<br />
haben mit „Darts: <strong>die</strong> Erde – eine<br />
Scheibe“, „Game on! Die verrückte<br />
Welt des Darts“ <strong>und</strong> „Perfect Game:<br />
Eine neue Ära im Profi Darts“ drei<br />
Bücher geschrieben. War<strong>um</strong> ist<br />
<strong>die</strong>se Welt des Darts so verrückt?<br />
Weil Sportstars, <strong>die</strong> abgefeiert<br />
werden wie <strong>die</strong> Helden, g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
nicht <strong>die</strong> Stars in unserer<br />
Gesellschaft sind. Dartsspieler<br />
aber sind Menschen aus der Arbeiterklasse,<br />
weshalb <strong>die</strong> Identifikation<br />
der Fans mit den Spielern<br />
hier unglaublich groß ist. Außerdem:<br />
Wenn ich Christiano Ronaldo<br />
Fußball spielen sehe, weiß ich als<br />
Zuschauer relativ schnell, <strong>das</strong>s ich<br />
<strong>das</strong> nicht leisten kann. Wenn ich<br />
aber einem Michael van Gerwen<br />
beim Darts-Spielen zugucke <strong>und</strong><br />
selber bei mir zuhause im Keller<br />
mal eine 180 werfe, habe ich immer<br />
<strong>das</strong> Gefühl: So weit weg bin<br />
ich von <strong>die</strong>sen Topspielern gar<br />
nicht.<br />
In Wahrheit aber sind <strong>die</strong> Fans<br />
auch im Darts meilenweit von den<br />
Leistungen der Weltranglistenspieler<br />
entfernt. Was unterscheidet <strong>die</strong><br />
Profis von den Kneipen- <strong>und</strong> Kellerspielern?<br />
Die Fähigkeit, unter Druck Topleistungen<br />
abzurufen. Profis haben<br />
eine unfassbare Präzision, eine<br />
unfassbare Konstanz. Wir reden<br />
hier aber auch von Spielern, <strong>die</strong><br />
fünf, sechs St<strong>und</strong>en am Tag trainieren.<br />
Und richtig viel Geld ver<strong>die</strong>nen.<br />
Im Darts werden mittlerweile<br />
Preisgelder im zweistelligen Millionenbereich<br />
ausgezahlt, hinzu<br />
kommen lukrative Sponsorenverträge.<br />
Die besten Spieler ver<strong>die</strong>nen<br />
ein paar Millionen Euro im<br />
Jahr.<br />
Konstanz. Präzision. Welche Eigenschaften<br />
braucht es noch, <strong>um</strong> auf<br />
allerhöchstem Darts-Niveau performen<br />
zu können?<br />
Die motorische Fähigkeit spielt im<br />
Darts ab einem gewissen Niveau<br />
eine untergeordnete Rolle. Es ist<br />
ein Mentalsport. Ähnlich wie beim<br />
Golf <strong>und</strong> Tennis geht es dar<strong>um</strong>,<br />
vom Kopf her den Fokus halten zu<br />
können. Wir kennen alle <strong>die</strong>ses<br />
innere Gespräch, wenn du Zweifel<br />
hast <strong>und</strong> anfängst, nachzudenken.<br />
Diese Jungs schaffen es, im entscheidenden<br />
Moment genau <strong>das</strong><br />
auszublenden. Das klingt sehr einfach,<br />
ist im Wettkampf jedoch extrem<br />
schwer, weil du im Darts viele<br />
Dinge hast, <strong>die</strong> dich ablenken können.<br />
Der Gegner. Die Zuschauer.<br />
10 | <strong>tassilo</strong>
Sie meinen 10 000 frenetische, volltrunkene<br />
Fans, <strong>die</strong> beispielsweise<br />
in der O 2 -Arena in Dublin irische<br />
Volkslieder anstimmen <strong>und</strong> einen<br />
schier unvorstellbaren Lärmpegel<br />
erzeugen?<br />
Dass es unter den Darts-Fans so<br />
Ballermann-mäßig zugeht, ist <strong>das</strong><br />
zweite Verrückte in <strong>die</strong>sem Sport.<br />
Beim Golf <strong>und</strong> Tennis willst du<br />
Ruhe haben auf der Tribüne, beim<br />
Darts dagegen sollen <strong>die</strong> Fans Gas<br />
geben. Das gibt denen auch eine<br />
gewisse Macht, entscheidenden<br />
Einfluss aufs Spiel zu nehmen.<br />
Wobei <strong>die</strong>se Massengesänge von<br />
10 000 bis 11 000 betrunkenen Fans<br />
nicht <strong>das</strong> ist, was <strong>die</strong> Spieler stört.<br />
Es sind <strong>die</strong> Momente, wenn es ruhig<br />
wird in der Halle, <strong>und</strong> nur einzelne<br />
reinschreien – da kann <strong>die</strong><br />
Konzentration schnell weg sein.<br />
Was sind <strong>das</strong> für Zuschauer?<br />
Durch <strong>das</strong> Erreichen des WM-<br />
Halbfinales von Gabriel Clemens,<br />
<strong>das</strong> war Anfang Januar, ist der<br />
in Großbritannien <strong>und</strong> in den<br />
Niederlanden extrem beliebte<br />
Sport auch in Deutschland noch<br />
beliebter geworden <strong>und</strong> mehr<br />
in <strong>die</strong> Mitte der Gesellschaft gerückt<br />
– ein Mix aus Menschen mit<br />
alter Darts-Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong><br />
Party-Publik<strong>um</strong>. Es kommen vom<br />
Spiel an sich Faszinierte, aber<br />
auch viele Studenten, <strong>die</strong> einfach<br />
nur feiern wollen. Insofern<br />
ist Darts mehr ein Event als eine<br />
reine Sportveranstaltung. Wobei<br />
<strong>das</strong> auf viele andere Sportarten<br />
auch zutrifft in der heutigen Zeit:<br />
Zu den Bayern gehe ich auch<br />
nicht nur, weil ich mir Fußball<br />
angucken, sondern weil ich <strong>die</strong><br />
Dimension <strong>und</strong> Stimmung in der<br />
Allianz-Arena erleben <strong>und</strong> mir<br />
dort eine Bratwurst kaufen möchte.<br />
Außerdem kannst du auch mal<br />
mit Fre<strong>und</strong>en schnacken, musst<br />
nicht <strong>das</strong> ganze Spiel aufmerksam<br />
verfolgen.<br />
Wie viele Spiele haben Sie in Ihrer<br />
bisherigen Laufbahn kommentiert?<br />
Ich kommentiere seit 20 Jahren.<br />
R<strong>und</strong> 200 Spiele pro Jahr. Hochgerechnet<br />
sind <strong>das</strong> 4 000.<br />
Unglaublich. Und <strong>die</strong> Stimme hält<br />
immer noch.<br />
Früher, zu meiner Anfangszeit,<br />
war es im Sportfernsehen oft so,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Leute nur anhand der<br />
Stimme eines Kommentators<br />
sofort gewusst haben, <strong>um</strong> welchen<br />
Sport es sich handelt. Heute<br />
ist <strong>die</strong>ses Alleinstellungsmerkmal<br />
insbesondere im Fußball schwer<br />
zu erreichen, weil es sehr viele<br />
Kommentatoren gibt. Ich habe<br />
<strong>das</strong> große Glück, Darts als einer<br />
der ersten <strong>und</strong> bis heute als einer<br />
der wenigen kommentieren zu<br />
dürfen.<br />
Deshalb auch „Die Deutsche Stimme<br />
des Darts“. Wobei Sie ja auch<br />
TV-Shows moderieren. Was macht<br />
mehr Spaß: Pro7, RTL <strong>und</strong> ZDF<br />
(Fernsehgarten)? Oder DAZN?<br />
Darts ist schon meine Base, mein<br />
Zuhause, meine Komfortzone, in<br />
der ich mich aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>die</strong>ser langjährigen<br />
Erfahrung sehr gut auskenne.<br />
Bei Unterhaltungsshows<br />
dagegen ist verstärkt intuitives<br />
Kommentieren gefragt. Und immer<br />
wieder aufs Neue beeindruckend,<br />
wie bombastisch <strong>die</strong> aufgemacht<br />
werden. Unter anderem mit<br />
weltbekannten Musikbands.<br />
Weniger bombastisch, dafür gewagt:<br />
Sie waren der erste, der<br />
Darts als Sport bezeichnete.<br />
Darts kommt ja aus der Kneipe.<br />
Selbst Profis haben bis in <strong>die</strong><br />
1980er Jahre hinein noch auf der<br />
Bühne geraucht <strong>und</strong> Alkohol getrunken.<br />
Da gibt’s legendäre Geschichten.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel, wie einer<br />
nach zwölf Whisky-Cola von der<br />
Bühne gefallen ist. Heute, in Zeiten<br />
des Rauchverbots, kann <strong>und</strong><br />
will ich mir gar nicht vorstellen,<br />
wie schlecht <strong>die</strong> Luft damals war,<br />
wie intensiv es gestunken haben<br />
muss während eines Spiels. Umso<br />
dankbarer war mir <strong>die</strong>se ganze<br />
Community aber, <strong>das</strong>s endlich<br />
mal einer im Fernsehen gesagt<br />
hatte: Das ist Sport, richtig geiler<br />
Sport.<br />
Welches Equipment braucht es für<br />
ein Darts-Match „Dahoam“?<br />
Du brauchst natürlich ein Board –<br />
wir reden hier nicht vom elektrischen!<br />
Die günstigen gibt’s ab 25,<br />
<strong>die</strong> besseren ab 50 Euro. Dann<br />
Darts, drei Stück, erhältlich ab 20<br />
Euro. Wirst aber merken, <strong>das</strong>s ein<br />
Darts-Set für 50 bis 80 Euro qualitativ<br />
schon einen Unterschied<br />
ausmacht. Am allerbesten sind<br />
natürlich <strong>die</strong> Elmar-Paulke-Darts.<br />
Is klar. Was wiegen <strong>die</strong> so?<br />
Der Profi mit den leichtesten spielt<br />
nur 12-Gramm-Darts, der mit<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 11
den schwersten 32-Gramm-Darts.<br />
Erlaubt sind bis zu 50 Gramm, was<br />
aber viel zu wuchtig wäre. Meine<br />
eigenen wiegen 23 Gramm <strong>und</strong><br />
sind in fast allen Darts-Shops erhältlich.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich würde ich<br />
jedem empfehlen: Sucht Euch ein<br />
Ladengeschäft, nehmt verschiedene<br />
Darts in <strong>die</strong> Hand <strong>und</strong> entscheidet<br />
euch für <strong>die</strong>, mit denen<br />
ihr euch auf Anhieb wohlfühlt –<br />
Darts unterscheiden sich nicht nur<br />
im Gewicht, sondern auch in der<br />
Länge <strong>und</strong> Form des Griffes.<br />
Und nun?<br />
Hängst du <strong>das</strong> Board an eine freie<br />
Wand auf eine Höhe von 1,73 Metern,<br />
gemessen vom Bulls Eye<br />
z<strong>um</strong> Boden. Und spielst im waagrechten<br />
Abstand von 2,37 Metern<br />
zur Scheibe. Die Regel an sich ist<br />
simpel: Von 501 Punkten auf Null.<br />
Wer zuerst auf Null ist, gewinnt.<br />
Dann gibt’s verschiedene Modi <strong>die</strong><br />
besagen, wie viele Legs, also R<strong>und</strong>en,<br />
du gewinnen musst, <strong>um</strong> ein<br />
ganzes Match für dich zu entscheiden.<br />
Was <strong>die</strong>ses Spiel für Amateure<br />
besonders schwer macht: Das<br />
Finish via Double-out.<br />
Angenommen, einer unserer Leser<br />
hätte Talent, Ehrgeiz <strong>und</strong> ernsthaftes<br />
Interesse, in <strong>die</strong>se „verrückte<br />
Welt“ einzutauchen: Wie wird man<br />
überhaupt Darts-Profi?<br />
Es gibt eine Qualifying-School,<br />
worüber jeder Teilnehmer <strong>die</strong><br />
Chance hat, sich eine Tour-Card zu<br />
erspielen. Für 300 Pf<strong>und</strong> Startgeld<br />
kann da theoretisch jeder hingehen<br />
<strong>und</strong> mitspielen, der möchte.<br />
Inzwischen gibt’s auch eine Q-<br />
School in Deutschland mit Sitz in<br />
München, <strong>die</strong> fürs europäische<br />
Festland zuständig ist <strong>und</strong> solche<br />
Qualifikations-Turniere an unterschiedlichen<br />
Orten austrägt. Der<br />
andere Weg: Offene Qualifikationsturniere.<br />
Wer da gut ist, kann<br />
sich auch für richtige Turniere<br />
qualifizieren. G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich gilt:<br />
Je mehr Preisgeld du gewinnst,<br />
desto höher kommst du in der<br />
Weltrangliste, <strong>die</strong> eine Geldrangliste<br />
ist.<br />
Der beste Spieler in der Region?<br />
Im <strong>Weilheim</strong>-Schongauer Landkreis<br />
ist mir aktuell kein Profi<br />
bekannt. Aber Michael TRex Unterbuchner<br />
aus Landsberg hat sich<br />
vergangenes Jahr für eine Tour<br />
Card qualifiziert – <strong>das</strong> ist schon<br />
richtig stark.<br />
Und wie sieht’s bei Ihnen aus?<br />
In meinem Umfeld spielen sehr<br />
viele Menschen Darts. Und <strong>die</strong><br />
spielen alle richtig gut. Insofern<br />
bin ich oft viel zu schnell genervt<br />
von mir, wenn ich <strong>die</strong> Felder nicht<br />
so treffe, wie ich <strong>das</strong> will. Einer<br />
Offener, herzlicher, immer gut drauf: Elmar Paulke (li.) ist Rheinländer.<br />
12 | <strong>tassilo</strong><br />
meiner Söhne, zwölf, spielt schon<br />
richtig gut, zieht mich oft ab.<br />
Was fällt Ihnen spontan zu „Teammachine<br />
SLR01 TWO“ ein?<br />
So geil, <strong>die</strong>ses Rennrad. Aber am<br />
Ende musst du trotzdem strampeln,<br />
<strong>um</strong> den Berg hochzukommen.<br />
Ich wollte vergangenes Jahr<br />
<strong>die</strong> Tour Trans Alp fahren, Europas<br />
beliebtestes Rennrad-Etappenrennen<br />
für „Jedermänner“. Drei<br />
Wochen vorher wurde sie abgesagt.<br />
Das hat mich geärgert, weil<br />
ich für <strong>die</strong>se 18 000 Höhenmeter<br />
in sieben Tagen richtig hart trainiert<br />
habe.<br />
Welche Bedeutung hat an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle der Hohe Peißenberg für Sie?<br />
Den habe ich für <strong>die</strong>ses Projekt als<br />
Trainingsberg auserkoren, war da<br />
oft oben. Schweißgebadet. Genoss<br />
aber auch <strong>die</strong> geniale Aussicht<br />
über den Pfaffenwinkel hinweg in<br />
Richtung Alpen.<br />
Ist Radfahren auch ein idealer Ausgleich<br />
z<strong>um</strong> stressigen Berufsalltag<br />
für Sie?<br />
Es ist tatsächlich ein Supertool,<br />
<strong>um</strong> Stress abzubauen, bei sich zu<br />
sein, sich zu verausgaben. Bald<br />
starte ich ein neues Radprojekt,<br />
für <strong>das</strong> ich wieder regelmäßig<br />
hier in der Gegend trainiere. Es<br />
gibt aber auch andere Dinge, <strong>die</strong><br />
mir guttun, wenn mal alles zu viel<br />
wird.<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel?<br />
In dem ich bewusst nach Dießen<br />
gezogen bin, wo <strong>das</strong> Leben<br />
deutlich langsamer läuft als in<br />
der Stadt <strong>und</strong> in <strong>die</strong>sem Event-<br />
Bereich, der ja extrem hektisch<br />
ist. Und ich bin einer, der morgens<br />
gerne meditiert.<br />
DAZN, Pro7, RTL, ZDF, Podcast,<br />
Keynote Speaker, Social Media,<br />
Moderator für diverse Veranstaltungen:<br />
Wie sieht <strong>das</strong> alltägliche<br />
Arbeitsleben eines Elmar Paulke<br />
so aus?<br />
Elmar Paulke beim Interview im „Thymian“, seinem Lieblingsrestaurant.<br />
Ein klassischer Monat hat bei mir<br />
in der Regel ein Darts-Event über<br />
zehn Tage, ein, zwei Veranstaltungen,<br />
<strong>die</strong> ich moderiere, eventuell<br />
noch eine Unterhaltungsshow <strong>und</strong><br />
einen Auftrag als Keynote Speaker.<br />
Insofern ist mein Alltag schon ein<br />
ganz anderer als der meiner Nachbarn,<br />
<strong>die</strong> sich schon immer wieder<br />
mal denken: Hey, der Paulke, der<br />
ist schon wieder weg. Jeden Tag<br />
von 8 bis 17 Uhr würde ich aber<br />
gar nicht wollen. Außerdem sehe<br />
ich durch <strong>die</strong>ses projektbezogene<br />
Arbeiten meine Kinder in S<strong>um</strong>me<br />
sogar häufiger als viele andere,<br />
<strong>die</strong> in einem klassischen Beruf mit<br />
geregelteren Arbeitszeiten tätig<br />
sind – ich bin zwar mal für zehn<br />
Tage am Stück weg, dafür hinterher<br />
wieder <strong>um</strong>so länger zuhause.<br />
Wie bereiten Sie sich auf eine Sendung<br />
vor?<br />
Für Darts komplett eigenständig,<br />
ohne Redaktionsteam <strong>um</strong> mich<br />
her<strong>um</strong> – über <strong>die</strong> vielen Jahre<br />
hinweg bin ich derart tief drin im<br />
Thema, habe <strong>die</strong> ganzen Kontakte<br />
der Spieler. Für Unterhaltungsshows<br />
läuft es etwas anders ab.<br />
Da bekomme ich drei, vier Wochen<br />
vor dem jeweiligen Dreh Unterlagen<br />
zur Vorbereitung.<br />
Wovor sind Sie mehr nervös – Darts<br />
oder Unterhaltungsshow?<br />
Sport zu kommentieren ist natürlich<br />
viel mehr mein Alltag, mehr<br />
Routine. Aber so richtig nervös<br />
bin ich generell nicht. Wenn Druck<br />
kommt, werde ich eher ruhig,<br />
gehe in mich.<br />
Neulich posteten Sie auf Instagram<br />
was zu „Disziplin“. In welchem<br />
Bereich wären Sie gerne disziplinierter?<br />
Im Sport <strong>und</strong> Beruf fällt mir Disziplin<br />
nicht schwer, im Alltag dagegen<br />
verzettel ich mich oft, nehme<br />
mir zu viel vor, mach schnell<br />
noch was anderes. Das nervt mich<br />
dann. Und manchmal vergesse<br />
ich, auf mich selbst zu achten, mir<br />
Zeit für mich zu nehmen.<br />
Fällt es Ihnen als Person des öffentlichen<br />
Lebens auch schwer, Privatsphäre<br />
zu wahren?<br />
Einige Leute erkennen mich schon,<br />
kommen auf mich zu. Aber <strong>das</strong> hält<br />
sich in Grenzen, ist voll im Rahmen.<br />
Hier in der Region gibt es auch erstaunlich<br />
viele Menschen, <strong>die</strong> sich<br />
für Darts interessieren oder sogar<br />
in kleineren Vereinen hobbymäßig<br />
aktiv sind. Auf diversen Veranstaltungen,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel im Blauen<br />
Haus in Dießen, kann es schon mal<br />
vorkommen, <strong>das</strong>s ich direkt auf<br />
den Sport <strong>und</strong> meine Arbeit angesprochen<br />
werde. Finde ich cool.<br />
Und wie gehen Ihre drei Kinder mit<br />
dem Promi-Status des Vaters <strong>um</strong>?<br />
Klar wissen meine Kinder, was<br />
ich mache. Ich nehme sie auch
immer wieder mal mit nach München<br />
in <strong>die</strong> Produktion, damit<br />
sie sehen, wie wir arbeiten.<br />
Gerade bei meinen Jungs ist Darts<br />
auch Thema in deren Schule.<br />
Aber Dinge wie Neid <strong>und</strong> Mobbing<br />
kommen da nicht auf, sind<br />
keine Themen für sie. Im Gegenteil<br />
sogar: Die finden’s cool, wenn<br />
der Papa im Fernsehen kommt –<br />
allerdings nur dann, sofern sie<br />
<strong>die</strong> Sendung an sich spannend<br />
finden. Wenn ich mit der Kiwi<br />
(Andrea Kiewel, Anm. d. Red.)<br />
zusammen den Fernsehgarten<br />
moderiere, schaut sich <strong>das</strong> keiner<br />
meiner Kinder an.<br />
Wären Sie auch ohne <strong>die</strong>se mit dem<br />
Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnete<br />
Dok<strong>um</strong>entation über Boris<br />
Becker „Die Deutsche Stimme des<br />
Darts“ geworden?<br />
Dieser Bayerische Fernseh-Preis,<br />
den ich im Jahr 2000 gewonnen<br />
habe, kam total überraschend.<br />
Niemand beim DSF war damals auf<br />
so eine Auszeichnung vorbereitet,<br />
weshalb <strong>die</strong>ser Preis meine Karriere<br />
ka<strong>um</strong> beeinflusst hat.<br />
Mehrfach auf Ihrem Instagram-Account<br />
zu sehen: Selfies am Ammersee<br />
mit Mützen. Sind <strong>die</strong> z<strong>um</strong> Teil<br />
selbstgestrickt, selbstgehäkelt?<br />
Ich liebe es, Mützen zu tragen.<br />
Selbst zuhause in der Wohnung,<br />
wenn ich koche. Aber <strong>die</strong> sind ehrlichweise<br />
alle gekauft.<br />
Engagieren Sie sich auch ehrenamtlich<br />
in der Region?<br />
Als meine Kinder kleiner waren,<br />
war ich Vorsitzender einer Kindergarten-Elterninitiative.<br />
Momentan<br />
ist es mir aus beruflichen Gründen<br />
jedoch ka<strong>um</strong> möglich, ein Ehrenamt<br />
aktiv auszuüben – ich kann<br />
allein deshalb keine Nachwuchsspieler<br />
im Fußball oder Tennis<br />
trainieren, weil ich immer wieder<br />
für mehrere Tage am Stück unterwegs<br />
bin, insbesondere auch<br />
an Wochenenden, an denen <strong>die</strong><br />
Spiele <strong>und</strong> Turniere der Kinder<br />
stattfinden. Taugen würde mir es<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich schon, da ich selbst<br />
als Kind Fußball <strong>und</strong> Tennis gespielt<br />
<strong>und</strong> später als Tennislehrer<br />
mir mein Studi<strong>um</strong> finanziert habe.<br />
So ein Engagement würde mich<br />
emotional in alte Gefühle bringen.<br />
Apropos Emotion: Für wen arbeiten<br />
Sie als Keynote Speaker? Und welche<br />
Impulse setzen Sie im Rahmen Ihrer<br />
Vorträge?<br />
Überwiegend für mittelständische<br />
Unternehmen, auch hier in der<br />
Region. Im Rahmen meiner Vorträge<br />
versuche ich Mitarbeiter in<br />
<strong>die</strong> Welt des Darts zu holen, weil<br />
man unglaublich viel aus dem<br />
Darts ins Leben übertragen kann.<br />
Elmar Paulke im Gespräch mit „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur Johannes Schelle.<br />
Das gilt natürlich auch für andere<br />
Sportarten. Dinge, wie <strong>die</strong> Fokussierung,<br />
unter Druck gut agieren,<br />
<strong>die</strong> Konzentration so kanalisieren,<br />
<strong>das</strong>s man im Idealfall einen Flow-<br />
Zustand erlebt. Störende Gedanken,<br />
<strong>die</strong> aufkommen, <strong>die</strong>se inneren<br />
Selbstgespräche, lassen dich<br />
nicht frei handeln, verhindern,<br />
<strong>das</strong>s du dein Potential ausschöpfst.<br />
Im Sport für eine Verbesserung zu<br />
trainieren ist selbstverständlich,<br />
in anderen Lebensbereichen wird<br />
<strong>das</strong> von den wenigsten gemacht.<br />
War<strong>um</strong> eigentlich? War<strong>um</strong> arbeite<br />
ich nicht kontinuierlich an mir, <strong>um</strong><br />
glücklicher, erfolgreicher <strong>und</strong> zufriedener<br />
zu werden? Abgesehen<br />
davon achte ich sehr auf meine<br />
Intuition. Ich bin davon überzeugt,<br />
<strong>das</strong>s du auf dein Leben vertrauen<br />
kannst, <strong>das</strong>s dein Leben dich auf<br />
<strong>die</strong> richtige Bahn lenkt. Leider ist<br />
<strong>die</strong> deutsche Gesellschaft sehr<br />
stark von Angst geprägt. Hier wird<br />
auch sehr viel mit Angst gearbeitet,<br />
was insbesondere während<br />
Corona extrem aufgefallen <strong>und</strong><br />
nicht gut ist. Ich persönlich habe<br />
im Sport von klein auf sehr viel<br />
fürs Leben gelernt. Sich akribisch<br />
vorbereiten, unter Druck agieren,<br />
auf den Punkt genau da zu sein –<br />
sobald bei mir in der Kommentatoren-Kabine<br />
<strong>das</strong> rote Licht angeht,<br />
muss ich auch da sein, darf nicht<br />
anfangen zu stottern.<br />
Welchen Rat haben Sie an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle für <strong>die</strong> jüngeren Menschen<br />
da draußen, damit <strong>die</strong> in Zeiten von<br />
Kriegen, Klimawandel, Social Media<br />
<strong>und</strong> Künstlicher Intelligenz nicht den<br />
sprichwörtlichen Kopf verlieren?<br />
An meinen eigenen Kindern sehe<br />
ich, <strong>das</strong>s wir mittlerweile in einer<br />
Zeit leben, in der wir vom Wesentlichen<br />
zu sehr abgelenkt werden.<br />
Die Gefahr, den Fokus auf <strong>die</strong> wirklich<br />
wichtigen Dinge wie Familie,<br />
Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Beruf zu verlieren,<br />
<strong>und</strong> damit auch seinen eigenen<br />
Weg zu verlieren, ist echt groß.<br />
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mai / juni <strong>2023</strong> | 13
Kreisjugendfeuerwehrtag <strong>und</strong> seine Bedeutung<br />
Wichtiges Kennenlernen<br />
an der Kübelspritze<br />
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14 | <strong>tassilo</strong><br />
Peiting | Arbeitgeber <strong>und</strong> Vereinsverantwortliche<br />
kämpfen seit<br />
Jahren <strong>um</strong> Fachkräfte <strong>und</strong> Ne<strong>um</strong>itglieder.<br />
Umso bemerkenswerter:<br />
„Dass wir dahingehend keine<br />
Sorgen haben, mit unseren 17<br />
Nachwuchskräften derzeit gut aufgestellt<br />
sind“, sagt Klaus Straub,<br />
Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Peiting, für <strong>die</strong> momentan<br />
mehr als 100 Männer <strong>und</strong> Frauen<br />
aktiv im Einsatz sind. Einige davon<br />
stammen selbst aus der vereinseigenen,<br />
im Jahre 1973 gegründeten<br />
Jugendgruppe. Passend zu <strong>die</strong>sem<br />
50-jährigen Jubilä<strong>um</strong> richten<br />
<strong>die</strong> FFW-Verantwortlichen in der<br />
Marktgemeinde heuer auch den<br />
Kreisjugendfeuerwehrtag für <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
aus. Genaugenommen<br />
am Samstag, 20. <strong>Mai</strong>, von<br />
8 bis 13.30 Uhr am <strong>und</strong> im Peitinger<br />
Feuerwehrhaus, Bahnhofstraße 16.<br />
Von den 53 Freiwilligen Feuerwehren<br />
im Landkreis stellen aktuell 30<br />
eine Jugendgruppe mit insgesamt<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 300 Buben <strong>und</strong> Mädchen im<br />
Alter von zwölf bis 17 Jahren. R<strong>und</strong><br />
20 <strong>die</strong>ser 30 Jugendfeuerwehren<br />
werden wieder<strong>um</strong> am bevorstehenden<br />
Teamwettbewerb teilnehmen<br />
– <strong>und</strong> zwar auf freiwilliger<br />
Basis. „G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich sind Feuerwehren<br />
weder dazu verpflichtet,<br />
Jugendgruppen zu gründen <strong>und</strong><br />
zu betreuen, noch am Kreisju-<br />
Sportliche Fitness, wie hier beim Hürdenlauf, ist von Vorteil.<br />
gendwettbewerb teilzunehmen“,<br />
sagt an <strong>die</strong>ser Stelle Günter Drobilitsch,<br />
Kreisjugendfeuerwehrwart<br />
für <strong>Weilheim</strong>-Schongau sowie Jugendgruppenleiter<br />
in Peiting. „Es<br />
gibt auch kleinere Feuerwehren<br />
in der Region, <strong>die</strong> keine Jugendgruppe<br />
haben, aber trotzdem viel<br />
für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche tun.“<br />
Die Nachwuchsarbeit im Bereich<br />
der Feuerwehr sei in Straubs <strong>und</strong><br />
Drobilitschs Augen nämlich eine<br />
enorm wichtige. „Die meisten, <strong>die</strong><br />
in unsere Jugendgruppe kommen,<br />
bleiben langfristig dabei <strong>und</strong> rücken<br />
mit Eintritt der Volljährigkeit<br />
zu den Erwachsenen <strong>und</strong> somit in<br />
den aktiven Einsatz<strong>die</strong>nst mit auf.“<br />
Dass <strong>die</strong>ses schrittweise Heranführen<br />
für den Ernstfall bestmöglich<br />
funktioniert, „üben wir mit unserer<br />
Jugendgruppe, von Ferienzeiten<br />
abgesehen, alle zwei Wochen <strong>das</strong><br />
ABC der Feuerwehr“.<br />
Alterspunkte<br />
für mehr Fairness<br />
Ein wesentlicher Teil des Geübten<br />
wird auch im Rahmen des Wettkampfs<br />
am 20. <strong>Mai</strong> abverlangt:<br />
Hindernislauf mit Kriechtunnel,<br />
Schwebebalken, Wassergraben,<br />
Hürde <strong>und</strong> Klettergerüst. Zielwerfen<br />
mit Leinenbeutel durch ein<br />
nur ein Meter breites, <strong>und</strong> sechs<br />
bis acht Meter langes Feld. Zielspritzen,<br />
wo zunächst Wasser aus<br />
einem Eimer in <strong>die</strong> Kübelspritze<br />
<strong>und</strong> von dort via Muskelkraft in<br />
Schlauch <strong>und</strong> Spritze gep<strong>um</strong>pt<br />
wird. Das Ausrollen von 15 Meter<br />
langen Wasserschläuchen in gera-
der Linie. Das Anwenden von Knoten-Techniken<br />
wie Mastwurf mit<br />
Halbschlag an C-Strahlrohr oder<br />
Zimmermannsschlag an Oberarm.<br />
Und Saugschlauchkuppeln – im<br />
Rahmen dessen müssen <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
drei Schläuche miteinander<br />
verbinden. Letztlich treten <strong>die</strong><br />
Jugendlichen immer in Gruppen<br />
gegeneinander an. Es geht <strong>um</strong><br />
Zeit, Punkte, Technik, Konzentration,<br />
Teamwork <strong>und</strong> <strong>das</strong> Verhindern<br />
von Strafsek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Strafpunkten.<br />
Und <strong>um</strong> einen Wanderpokal,<br />
den sich <strong>die</strong> Gastgeber unbedingt<br />
unter den sprichwörtlichen Nagel<br />
reißen wollen. „Die sind seit<br />
Wochen schon regelrecht heiß auf<br />
<strong>die</strong>sen Wettbewerb“, meint Günter<br />
Drobilitsch. Wobei Ehrgeiz, Vorfreude<br />
<strong>und</strong> Euphorie auch auf alle<br />
anderen teilnehmenden Jugendgruppen<br />
zutrifft, allen voran auf<br />
<strong>die</strong> aus Magnetsried (Ortsteil von<br />
Seeshaupt), <strong>die</strong> ihren Titelgewinn<br />
aus dem Vorjahr in Pähl natürlich<br />
verteidigen möchte.<br />
In Blau <strong>und</strong> Orange: Anzug <strong>und</strong> Helm hiesiger Jugendfeuerwehren.<br />
der Region eine enge, dynamische<br />
<strong>und</strong> reibungslose Zusammenarbeit<br />
unter hiesigen Feuerwehrlern<br />
unabdingbar ist. „Viele, <strong>die</strong> sich<br />
hier beim Gaudi-Wettkampf duellieren,<br />
sehen sich oft schon in<br />
wenigen Jahren auf einem Großeinsatz<br />
wieder, müssen im Ernstfall<br />
gemeinsam funktionieren“, sagt<br />
Klaus Straub. Insofern schlagen<br />
<strong>die</strong> Veranstalter <strong>und</strong> Ausrichter des<br />
jährlichen Kreisjugendfeuerwehrtages,<br />
der in <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
erstmals im Jahre 1985 ausgetragen<br />
wurde, stets zwei Fliegen mit<br />
einer Klappe: Die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
lernen einerseits, unter<br />
Zeitdruck schnell <strong>und</strong> technisch<br />
sauber zu arbeiten. Andererseits,<br />
wie <strong>die</strong> Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
aus benachbarten Feuerwehren so<br />
drauf sind. „Nicht selten entstehen<br />
an <strong>die</strong>sen Tagen Fre<strong>und</strong>schaften<br />
fürs Leben“, sagt Günter Drobilitsch,<br />
der immer wieder von einer<br />
großen Familie spricht. Letzteres<br />
spiegelt sich auch in der Wahl der<br />
Outfits wider – <strong>die</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
hiesiger Feuerwehren<br />
tragen eine Einheitskleidung, <strong>die</strong><br />
jedoch wesentlich leichter <strong>und</strong><br />
angenehmer zu tragen ist als <strong>die</strong><br />
Schutzausrüstung der Erwachsenen-Feuerwehr:<br />
Sicherheitsschuhe<br />
mit Stahlkappen, blaue Schutzhose,<br />
blaue Schutzjacke, Handschuhe<br />
<strong>und</strong> orangefarbener Helm. Ganz<br />
ohne Schutzausrüstung willkommen:<br />
Interessierte Zuschauer. Obwohl<br />
der Kreisjugendfeuerwehrtag<br />
ein verbandsinterner Wettbewerb<br />
ist, sind Besucher allen Alters<br />
herzlichst eingeladen, an <strong>die</strong>sem<br />
<strong>Mai</strong>-Samstag nach Peiting zu<br />
kommen, <strong>um</strong> <strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 200 Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen frenetisch anzufeuern.<br />
Mit Kaffee, Kuchen <strong>und</strong><br />
Kaltgetränken ist auch fürs leibliche<br />
Wohl der Nichtaktiven bestens<br />
gesorgt an <strong>die</strong>sem Tag, der<br />
<strong>die</strong> Zukunft hiesiger Freiwilliger<br />
Feuerwehren sichert. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>:<br />
Sollte eine Freiwillige Feuerwehr<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Personalmangel eines<br />
Tages nicht mehr in der Lage sein,<br />
Brandschutz <strong>und</strong> technische Hilfeleistung<br />
vor Ort zu gewährleisten,<br />
ist <strong>die</strong> jeweilige betroffene Gemeinde<br />
gesetzlich dazu verpflichtet,<br />
eine Feuerwehr <strong>und</strong> dessen<br />
Mitglieder zu bestimmen. Allein<br />
deshalb sei es in Straubs <strong>und</strong> Drobilitschs<br />
Augen so wichtig, am Ball<br />
zu bleiben <strong>und</strong> sich aktiv <strong>um</strong> Nachwuchsarbeit<br />
zu kümmern. „Damit<br />
<strong>das</strong> Helfen anderer Menschen<br />
auch in Zukunft eine auf Freiwilligkeit<br />
basierende Herzensangelegenheit<br />
bleibt.“ Das gilt sowohl<br />
für <strong>die</strong> Wehr in Peiting als auch <strong>die</strong><br />
anderen 52 Vereine im <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongauer Landkreis.<br />
js<br />
Aus Gaudi wird Ernst<br />
Letztlich bewerten vom Kreisverband<br />
gestellte Schiedsrichter <strong>die</strong><br />
einzelnen Teams <strong>und</strong> küren – nach<br />
einem gemeinsamen Mittagessen<br />
– <strong>die</strong> Siegermannschaften. Für<br />
maximale Fairness wird sogar <strong>das</strong><br />
Alter der jeweiligen Teilnehmer<br />
von Seiten der Jury mit Alterspunkten<br />
berücksichtigt – Gruppen mit<br />
überwiegend 17-Jährigen haben<br />
schließlich gegenüber 12-, 13- oder<br />
14-Jährigen klare körperliche <strong>und</strong><br />
sicherlich auch theoretische <strong>und</strong><br />
technische Vorteile. Wobei <strong>die</strong> Perfomance<br />
an <strong>die</strong>sem Tag ohnehin<br />
zweitrangig sein sollte. „Im Mittelpunkt<br />
des Kreisjugendfeuerwehrtages<br />
steht nicht der Leistungsgedanke,<br />
sondern der Spaß an einem<br />
tollen Hobby unter Gleichgesinnten,<br />
von denen sich viele an <strong>die</strong>sem<br />
Tag z<strong>um</strong> ersten Mal sehen <strong>und</strong><br />
so kennenlernen.“<br />
Dieses Kennenlernen ist deshalb so<br />
wichtig, weil bei Großeinsätzen in<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 15
- VIELE MÖGLICHKEITEN<br />
Grüne Sonne <strong>2023</strong> – Tickets zu gewinnen<br />
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Hoher Peißenberg | Immer wieder<br />
bew<strong>und</strong>ernswert, wie es Phil<br />
Falkner schafft, internationale<br />
Top-DJs der Techno- <strong>und</strong> Electroszene<br />
auf den Hohen Peißenberg<br />
zu locken. Das teuerste Pferd im<br />
Line-Up-Stall für <strong>das</strong> <strong>die</strong>sjährige<br />
Grüne-Sonne-Festival am Samstag,<br />
17. <strong>Juni</strong>: Pascal Arbez-Noclas,<br />
bekannter als Vitalic. Der Franzose<br />
legte Anfang Februar noch<br />
im Rahmen der Ski Alpin WM in<br />
Méribel auf, tourt seither durch<br />
<strong>die</strong> größten <strong>und</strong> namhaftesten<br />
Party-Städte Europas <strong>und</strong> der<br />
Welt, z<strong>um</strong> Beispiel Madrid, Istanbul,<br />
Bogota (Kol<strong>um</strong>bien). Und<br />
wenige Tage nach seinem Auftritt<br />
in Barcelona wird ausgerechnet er<br />
auch Halt machen im Pfaffenwinkel.<br />
„Den versuche ich schon seit<br />
sechs Jahren zu bekommen, heuer<br />
hat es endlich geklappt“, sagt Phil<br />
Falkner, der über <strong>die</strong> Höhe der<br />
Gage des Franzosen lieber Stillschweigen<br />
vereinbart. Doch <strong>die</strong>ser<br />
„Nagelsmann unter den DJs“<br />
kommt ganz sicher nicht nur wegen<br />
des Geldes. „Das würde er auf<br />
den größten Festivals <strong>die</strong>ser Welt<br />
auch bekommen.“ Auf Ibiza z<strong>um</strong><br />
Beispiel. Oder in Tul<strong>um</strong>, Mexico.<br />
Nur Sonne, Strand <strong>und</strong> Meer ist<br />
für international bekannte Top-DJs<br />
nichts Neues mehr. Der magische<br />
Blick vom 1 000 Meter hohen Peißenberg<br />
in Richtung Wettersteingebirge<br />
mit Zugspitze dagegen<br />
schon. Hinzu kommt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong><br />
Grüne Sonne Festival seit seinem<br />
Debüt für eine Veranstaltung von<br />
allerhöchster Qualität in allen Bereichen<br />
steht. Und <strong>das</strong> hat sich in<br />
der Szene her<strong>um</strong>gesprochen. Weit<br />
her<strong>um</strong>. WILL CLARKE kommt aus<br />
Großbritannien, DJ FISHMONGER<br />
aus China, FARRAGO aus Belgien.<br />
„Wir haben heuer 20 DJs am Start,<br />
<strong>die</strong>, abgesehen von Australien,<br />
aus allen Kontinenten stammen.“<br />
Und mittendrin: Auch Künstler aus<br />
dem Pfaffenwinkel. Phil Falkner,<br />
hauptberuflicher Landschaftsgärtner<br />
<strong>und</strong> Event-Manager, legt<br />
selbst leidenschaftlich gerne auf.<br />
„Heuer ist es endlich wieder so<br />
weit, da nehme ich mir <strong>die</strong> Zeit,<br />
<strong>um</strong> von 1.30 bis 2.30 Uhr wenigstens<br />
für eine St<strong>und</strong>e draußen auf<br />
der Open-Air-Bühne aufzulegen.“<br />
Die vergangenen sechs Jahre war<br />
er zu gestresst <strong>und</strong> beschäftigt dafür.<br />
Wobei er auch heuer wieder<br />
am Tag des Festivals sicherlich seine<br />
30 Fußkilometer zurücklegen<br />
wird. „Ich bin da nur am Sprin-<br />
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16 | <strong>tassilo</strong>
Unten: Open Air mit DJs von Welt. Bild oben:<br />
Noch fetzigere Beats in einem 1 000-Mann-Zelt.<br />
gen.“ SARAH BEE aus Peiting hat<br />
heuer ebenfalls <strong>die</strong> Ehre, als „Local“<br />
aufzulegen. Und OMNIS aus<br />
<strong>Weilheim</strong>.<br />
3 000 Besucher<br />
aus aller Welt<br />
Die in vier Kategorien eingeteilten<br />
Tickets zu Preisen von <strong>r<strong>und</strong></strong> 40 bis<br />
55 Euro sind fast alle ausverkauft.<br />
„Online sind nur noch wenige<br />
erhältlich, am ehesten dürfte es<br />
noch Hardtickets in den regionalen<br />
Vorverkaufsstellen geben“,<br />
meint Phil Falkner. G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
warnt der Festival-Organisator vor<br />
überhöhten Schwarzmarktpreisen,<br />
Faketickets <strong>und</strong> Fake-Accounts.<br />
„Online-Tickets gibt’s<br />
ausschließlich über<br />
unsere offizielle Internetseite<br />
zu kaufen.“<br />
Die lautet: gruenesonne.com.<br />
Löwenhof<br />
in Schongau, Autohaus<br />
Heuberger in<br />
Füssen <strong>und</strong> Bernbeuren,<br />
PeissenBuch in<br />
Peißenberg, Tonträger<br />
in Augsburg, Engel<br />
Haardesign in Murnau, Sonnendeck<br />
in <strong>Weilheim</strong>, Allianz Geser<br />
& Schmid in Marktoberdorf sowie<br />
Rigi Alm in Hohenpeißenberg<br />
sind <strong>die</strong> Anlaufstellen für alle,<br />
<strong>die</strong> noch ihr Ticket-Glück versuchen<br />
möchten. G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich ist<br />
<strong>das</strong> Open-Air-Festival mit zusätzlichem<br />
1000-Mann-Zelt stets auf<br />
3000 Besucher begrenzt. Und <strong>die</strong><br />
erwartet <strong>das</strong> Veranstalter-Team<br />
<strong>um</strong> Phil Falkner auch <strong>die</strong>ses Jahr<br />
wieder. „Bisher war <strong>die</strong> Grüne<br />
Sonne immer ausverkauft.“ Angefangen<br />
beim Debüt im Jahr 2014,<br />
erst recht im vergangenen Jahr, wo<br />
nach zweijähriger coronabedingter<br />
Zwangspause <strong>die</strong> Sehnsucht<br />
nach Partys besonders groß war.<br />
Und selbstverständlich auch heuer.<br />
Denn <strong>das</strong> Grüne Sonne Festival<br />
ist in Sachen Location, Kulinarik,<br />
Dekoration, Bühne <strong>und</strong> Künstler<br />
einzigartig gut. „Weshalb wir auch<br />
wieder Besucher aus ganz Bayern,<br />
Deutschland, Europa <strong>und</strong> der Welt<br />
haben werden.“ Apropos: Sobald<br />
der Parkplatz oben am Berg voll<br />
ist – vom Hohenpeißenberger<br />
Bahnhof <strong>und</strong> vom Parkplatz am<br />
Hetten fahren Shuttle-Busse im<br />
20-Minuten-Takt. „Letztlich profitiert<br />
von unserem Festival <strong>die</strong><br />
ganze Region“, betont Phil Falkner<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle. Essen, Getränke,<br />
Bauzäune, Dekogegenstände aus<br />
Massivholz, Personal von <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
200 Leuten – fast alle kommen<br />
aus dem Pfaffenwinkel <strong>und</strong> seiner<br />
Umgebung. Und freuen sich schon<br />
jetzt auf 3000 Feierlaunige, <strong>die</strong> an<br />
<strong>die</strong>sem dritten Samstag im <strong>Juni</strong><br />
zwischen 11.30 <strong>und</strong> 4 Uhr so richtig<br />
Bock haben auf Raven, Tanzen <strong>und</strong><br />
Chillen an einem der schönsten<br />
R<strong>und</strong>-Um-Blick-Orte Bayerns. Auf<br />
dem Hohen Peißenberg.<br />
js<br />
> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost für <strong>das</strong> Grüne Sonne Festival<br />
am Samstag, 17. <strong>Juni</strong>, auf dem Hohen Peißenberg 2 x 2 Tickets.<br />
Schicken Sie uns bis 19. <strong>Mai</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Open Air auf 1000 Metern“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971<br />
Peiting. Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wir wünschen viel Erfolg!<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 17
EAA – Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber<br />
Für effektivere Inklusion<br />
im Berufsleben<br />
<strong>Weilheim</strong> | Weitere Verbesserungen<br />
<strong>und</strong> mehr Chancen für Menschen<br />
mit Behinderung: Mit <strong>die</strong>ser<br />
Zielvorgabe tritt im <strong>Juni</strong> 2021 <strong>das</strong><br />
b<strong>und</strong>esweit geltende „Teilhabestärkungsgesetz“<br />
in Kraft. Damit<br />
Inklusion tatsächlich effektiver<br />
<strong>um</strong>gesetzt wird, nimmt der Freistaat<br />
Bayern eine Art deutschlandweite<br />
Vorreiterrolle ein, indem<br />
er seit Januar 2022 „Einheitliche<br />
Ansprechstellen für Arbeitgeber in<br />
Bayern“, kurz EAA, hat aufbauen<br />
lassen. Insgesamt zwölf, verteilt<br />
in ganz Bayern <strong>und</strong> <strong>um</strong>gesetzt<br />
von Integrationsfach<strong>die</strong>nsten, kurz<br />
IFD. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>: Integrationsfach<strong>die</strong>nste<br />
gibt es bereits seit bis zu 25<br />
Jahren <strong>und</strong> sind in erster Linie Ansprechpartner<br />
<strong>und</strong> Anlaufstelle für<br />
Menschen mit Behinderung – <strong>die</strong><br />
neugegründeten EAA-Stellen sind<br />
dagegen Anlaufstellen für Unternehmer.<br />
Eine davon, zuständig für<br />
<strong>die</strong> Landkreise Garmisch-Partenkirchen,<br />
Starnberg, Fürstenfeldbruck,<br />
Landsberg am Lech <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau, sitzt am Mittleren Graben<br />
9 in <strong>Weilheim</strong>. „Im Vergleich<br />
zu anderen Ländern ist unser<br />
Sozialsystem wirklich gut“, sagt<br />
Inklusionsberater Michael Hölzl.<br />
Der Nachteil: Zig verschiedene<br />
Unterstützungsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />
Förderungen von ebenfalls zig<br />
verschiedenen Leistungsträgern,<br />
stets verb<strong>und</strong>en mit einem hohen<br />
bürokratischen Aufwand. „Da den<br />
Überblick zu behalten <strong>und</strong> sich im<br />
Dschungel der Leistungen nicht zu<br />
verirren, ist für Arbeitnehmer <strong>und</strong><br />
Arbeitgeber wahrlich nicht leicht.“<br />
Der Unterschied zur Zeit vor dem<br />
18 | <strong>tassilo</strong><br />
Michael Hölzl leitet <strong>die</strong> in <strong>Weilheim</strong><br />
niedergelassenen EAA-Stelle.<br />
Erlass des Teilhabestärkungsgesetzes:<br />
Potentielle Arbeitnehmer<br />
mit (schwerer) Behinderung hatten<br />
<strong>und</strong> haben mit dem „Integrationsfach<strong>die</strong>nst<br />
für Menschen mit<br />
schwerer Behinderung im Arbeitsleben“<br />
bereits seit vielen Jahren einen<br />
kompetenten Ansprechpartner<br />
<strong>und</strong> Helfer an ihrer Seite, <strong>um</strong> den<br />
für sie richtigen Weg hin zu einem<br />
möglichst geregelten Arbeitsleben<br />
zu finden. Eine gleichwertige Anlaufstelle<br />
für Arbeitgeber gab es bis<br />
dato allerdings nicht. „Wie funktionieren<br />
<strong>die</strong> Beratungsstellen für<br />
einen inklusiven Arbeitsmarkt? An<br />
wen richten sie sich? Und wie gehe<br />
ich vor, wenn ich Menschen mit<br />
Behinderungen anstellen möchte?“<br />
sind nur drei häufig gestellte<br />
Fragen von Arbeitgebern, <strong>die</strong> nun<br />
von kompetenten Mitarbeitern der<br />
EAA beantwortet werden. Heißt:<br />
Alle Verantwortlichen von hiesigen<br />
Betrieben, Einrichtungen <strong>und</strong><br />
Behörden, <strong>die</strong> Fragen z<strong>um</strong> Thema<br />
„Einstellung <strong>und</strong> Beschäftigung<br />
von Menschen mit (schwerer) Behinderung“<br />
haben, können sich<br />
ab sofort bei der EAA in <strong>Weilheim</strong><br />
telefonisch (0800 90 40 001), per E-<br />
<strong>Mai</strong>l (ansprechstelle.oberbayernsuedwest@eaa-bayern.de)<br />
oder<br />
online (www.eaa-bayern.de) melden<br />
– <strong>und</strong> <strong>das</strong> z<strong>um</strong> Nulltarif. „Alle<br />
unsere Angebote, ob telefonisch,<br />
online oder persönlich vor Ort, sind<br />
für Arbeitgeber kostenlos“, versichert<br />
Michael Hölzl.<br />
Durchblick im<br />
Leistungs-Dschungel<br />
Konkret reicht <strong>das</strong> Angebotsspektr<strong>um</strong><br />
der EAA von Lotsenfunktion<br />
<strong>und</strong> Antragstellung über Einstellungsprozess,<br />
Ausbildungsbegleitung<br />
sowie Arbeitsverhältnissicherung<br />
bis hin zu Fachvorträgen.<br />
Mit „Lotsenfunktion“ ist <strong>die</strong>ses<br />
„Durchblick im Leistungs-Dschungel<br />
behalten“ gemeint. „Es gibt<br />
viele Leistungsträger <strong>und</strong> noch<br />
mehr Fördermöglichkeiten für<br />
<strong>die</strong> Teilhabe am Arbeitsleben von<br />
Menschen mit Behinderungen,<br />
von denen Arbeitgeber profitieren,<br />
es aber oft nicht wissen“, bekräftigt<br />
Michael Hölzl. Wo es <strong>die</strong> dazu<br />
passenden Anträge gibt, wie <strong>die</strong>se<br />
korrekt ausgefüllt <strong>und</strong> letztlich hingeschickt<br />
werden, wissen ebenfalls<br />
<strong>die</strong> EAA-Berater. Im Bereich „Einstellungsprozess“<br />
hilft <strong>die</strong> EAA<br />
hiesigen Betrieben aktiv bei der<br />
Suche nach geeigneten Bewerberinnen<br />
<strong>und</strong> Bewerbern. Gleiches
Ein Teil der EAA-Aufgaben: Vorträge in Betrieben halten.<br />
gilt für den Fall einer Ausbildung<br />
von Menschen mit (schwerer) Behinderung.<br />
„Wir klären für Arbeitgeber<br />
ab, welche Leistungen, z<strong>um</strong><br />
Beispiel von Seiten der Agentur<br />
für Arbeit, für einen erfolgreichen<br />
Ausbildungsverlauf in Frage kommen<br />
<strong>und</strong> lassen den ausbildenden<br />
Betrieb auch bei allen anderen Herausforderungen<br />
nicht allein.“ Das<br />
gilt auch bei der Sicherung eines<br />
Arbeitsverhältnisses von Menschen<br />
mit (schwerer) Behinderung, wo<br />
<strong>die</strong> EAA eng mit dem örtlichen IFD<br />
zusammenarbeitet. „Während der<br />
Probezeit können Menschen mit<br />
Behinderung ebenso g<strong>r<strong>und</strong></strong>los gekündigt<br />
werden wie Arbeitnehmer<br />
ohne Handicap, danach ist eine<br />
Ausstellung nur mit Zustimmung<br />
des Inklusionsamtes möglich“, sagt<br />
Michael Hölzl, der damit zwei<br />
wichtige Punkte z<strong>um</strong> Ausdruck<br />
bringt: Menschen mit Behinderung<br />
genießen im Falle einer längerfristigen<br />
Anstellung einen besonderen<br />
Schutz vor Kündigung, was im<br />
Umkehrschluss jedoch nicht heißt,<br />
<strong>das</strong>s sie unkündbar sind. „Deshalb<br />
ist es uns immens wichtig, für einen<br />
Arbeitgeber von vorne herein<br />
den passenden Bewerber oder <strong>die</strong><br />
passende Bewerberin zu finden.“<br />
Ausgleichsabgabe<br />
<strong>und</strong> Prävention<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich sind in Deutschland<br />
sowohl private als auch öffentliche<br />
Arbeitgeber mit mindestens 20<br />
Mitarbeitern gesetzlich dazu verpflichtet,<br />
mindestens fünf Prozent<br />
ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten<br />
oder anderen anrechnungsfähigen<br />
Menschen zu besetzen.<br />
Wird <strong>die</strong>se Quote nicht erfüllt,<br />
ist eine sogenannte Ausgleichsabgabe<br />
fällig, <strong>die</strong> je nach Erfüllungsquote<br />
unterschiedlich hoch<br />
ausfällt. Ab wann ein Mitarbeiter<br />
als schwerbehindert einzustufen<br />
ist? Oder in welchen Fällen es <strong>um</strong><br />
dahingehend gleichgestellte Menschen<br />
handelt? Auch <strong>das</strong> beantworten<br />
EAA-Experten wie Michael<br />
Hölzl, <strong>die</strong> auf Wunsch auch immer<br />
wieder Fachvorträge vor Ort in Firmen<br />
halten <strong>und</strong> organisieren. „Das<br />
kann im kleineren Kreis innerhalb<br />
einer Abteilung sein, oder vor<br />
versammelter Belegschaft <strong>und</strong> zu<br />
total unterschiedlichen Themen.“<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel über „Umgang mit<br />
Gehörlosen“ oder „Ges<strong>und</strong>heit<br />
am Arbeitsplatz“. Letztlich gehe<br />
es der EAA auch dar<strong>um</strong>, nach wie<br />
vor vorhandene Vorurteile, Ängste<br />
<strong>und</strong> Sorgen beim Thema „Inklusion“<br />
abzubauen. Aber eben auch<br />
ges<strong>und</strong>e Mitarbeiter aufzuklären<br />
<strong>und</strong> ihnen präventive Maßnahmen<br />
ans Herz zu legen. „Nur fünf<br />
Prozent der Behinderungen an<br />
Menschen sind angeboren, 95<br />
Prozent werden im Laufe eines<br />
Lebens erworben.“ Im digitalen<br />
Zeitalter nehmen insbesondere<br />
<strong>die</strong> unsichtbaren Krankheiten wie<br />
Burn Out <strong>und</strong> Depressionen massiv<br />
zu. Umso verständlicher ist Hölzls<br />
Wunschziel: „Dass es uns im Idealfall<br />
eines Tages gar nicht mehr<br />
gibt, weil Arbeitgeber <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />
ausreichend auf sich<br />
achten <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> bleiben, außerdem<br />
Kollegen <strong>und</strong> Kolleginnen<br />
mit Handicap fester Bestandteil in<br />
unserer Gesellschaft sind – privat<br />
wie beruflich.“ Was ihn dahingehend<br />
besonders positiv stimmt: Die<br />
mehr als 200 Betriebe, <strong>die</strong> im vergangenen<br />
Jahr Kontakt hatten mit<br />
der EAA-Niederlassung in <strong>Weilheim</strong>,<br />
zeigten sich durchaus positiv<br />
gegenüber dem Thema „Inklusion<br />
am Arbeitsplatz“.<br />
js
Am 16. <strong>Mai</strong> 1923 – <strong>das</strong> erste Ferngespräch der Welt<br />
Als <strong>Weilheim</strong><br />
Telefongeschichte schrieb<br />
<strong>Weilheim</strong> | An alle Smartphone-<br />
Besitzer da draußen: Habt ihr<br />
schon mal von einem Klappenschrank<br />
gehört? Damit gemeint<br />
ist eine Fernsprechhandvermittlungseinrichtung,<br />
<strong>die</strong> vor mehr als<br />
100 Jahren notwendig war, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Sprechverbindung zwischen zwei<br />
Fernsprechteilnehmern herzustellen.<br />
Einfacher ausgedrückt: Wer<br />
gegen Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
telefonieren wollte, war von solch<br />
einem Klappenschrank abhängig.<br />
Diese Klappenschränke standen<br />
aber nicht bei Privatpersonen im<br />
Hausgang oder Wohnzimmer,<br />
sondern in einem neutralen Amtsgebäude,<br />
genannt Sprechstelle,<br />
spezialisiert auf <strong>die</strong> händische<br />
Vermittlung von Telefongesprächen.<br />
Für <strong>die</strong>se händische Vermittlung<br />
wieder<strong>um</strong> notwendig:<br />
Personal mit gut verständlicher<br />
Stimme, Wortgewandtheit, im Idealfall<br />
sogar Fremdsprachenkenntnissen<br />
<strong>und</strong> der Fähigkeit absoluter<br />
Diskretion – auf <strong>die</strong> Wahrung des<br />
Post- <strong>und</strong> Fernmeldegeheimnisses<br />
musste Eid geschworen werden.<br />
Angeblich versuchten sich zu Beginn<br />
Männer in <strong>die</strong>sem Beruf, <strong>die</strong><br />
jedoch aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> einer naturgemäß<br />
maulfauleren Art <strong>und</strong> gr<strong>um</strong>meligeren<br />
Stimme nicht wirklich<br />
dafür geeignet waren. Die höheren,<br />
klareren Stimmen von Frauen<br />
dagegen waren ideal geeignet –<br />
es war zugleich <strong>die</strong> Geburtsst<strong>und</strong>e<br />
des „Fräuleins vom Amt“.<br />
Technisch lief <strong>das</strong> Telefonieren<br />
damals so ab: Der Anrufer drehte<br />
am Apparat bei sich zuhause an<br />
einer Kurbel, konnte so direkten<br />
20 | <strong>tassilo</strong><br />
Kontakt zur Vermittlungsstelle aufbauen<br />
<strong>und</strong> mit einem Fräulein<br />
vom Amt sprechen, ihr <strong>die</strong> N<strong>um</strong>mer<br />
des Empfängers mitteilen.<br />
Sobald eine Leitung frei war,<br />
steckte <strong>das</strong> Fräulein vom Amt eine<br />
Kabelverbindung in den Vermittlungsschrank<br />
<strong>und</strong> stellte so <strong>das</strong><br />
finale Gespräch zwischen Anrufer<br />
<strong>und</strong> Empfänger her.<br />
Erf<strong>und</strong>en hat’s<br />
ein Bestatter<br />
Der Ton der damaligen Vermittlungsgespräche<br />
war kurz, knackig,<br />
vereinheitlicht, ja geradezu militärisch<br />
gewählt. Fräulein: „Amt, was<br />
beliebt?“. Anrufer: „Wünsche mit<br />
N<strong>um</strong>mer 33 zu sprechen“. Fräulein<br />
vom Amt bei freier Leitung <strong>und</strong><br />
bereits hergestellter Verbindung:<br />
„Bitte rufen“. Insofern, aus heutiger<br />
Sicht, technisch wie personell<br />
ein extrem aufwändiges Procedere,<br />
mit dem auch schon damals<br />
nicht alle Menschen zufrieden<br />
waren. Ein US-amerikanischer<br />
Bestattungsunternehmer namens<br />
Almon Strowger beispielsweise<br />
regte sich tierisch darüber auf,<br />
<strong>das</strong>s K<strong>und</strong>enanfragen an ihn häufig<br />
zu konkurrierenden Bestattern<br />
durchgestellt wurden. Doch anstatt<br />
sich beim jeweiligen Fräulein<br />
vom Amt immer wieder zu<br />
beschweren, löste er <strong>die</strong>ses Problem<br />
auf seine ganz eigene Art:<br />
Er erfand eine automatische Vermittlungsmaschine,<br />
deren Technik<br />
nicht nur <strong>das</strong> Fräulein vom Amt<br />
ersetzen sollte, sondern wenige<br />
Jahre später auch in Deutschland<br />
erstmals z<strong>um</strong> Einsatz kam: 1908 im<br />
niedersächsischen Hildesheim, jedoch<br />
beschränkt auf innerörtliche
Gespräche. Wer Telefongespräche<br />
in benachbarte oder noch weiter<br />
entfernte Städte <strong>und</strong> Dörfer führen<br />
wollte, war nach wie vor auf <strong>die</strong>se<br />
Handvermittlung mit Fräulein vom<br />
Amt angewiesen. R<strong>und</strong> 15 Jahre<br />
später aber sollte sich auch <strong>das</strong><br />
ändern. Genaugenommen am 16.<br />
<strong>Mai</strong> 1923. Es war der Tag, an dem<br />
<strong>das</strong> weltweit allererste Telefonnetz<br />
mit Selbstwählfern<strong>die</strong>nst in<br />
Betrieb gegangen ist. Das kuriose<br />
aus regionaler Sicht an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle: Es wurde in keiner großen,<br />
namhaften Stadt wie München,<br />
Bonn, Hamburg oder <strong>die</strong>sem Hildesheim<br />
in Betrieb genommen,<br />
sondern in <strong>Weilheim</strong>! Insofern hat<br />
unser oberbayerisches <strong>Weilheim</strong><br />
an <strong>die</strong>sem 16. <strong>Mai</strong> 1923 tatsächlich<br />
weltweite Telefongeschichte geschrieben.<br />
Im Zweiten Weltkrieg<br />
zerstört<br />
Zwar war <strong>die</strong>se automatisierte<br />
Technik für Ferngespräche (<strong>das</strong><br />
Kurbeltelefon wurde durch ein<br />
Drehscheiben-Telefon ersetzt)<br />
noch lange nicht so ausgebaut<br />
<strong>und</strong> ausgereift, <strong>um</strong> damit beliebig<br />
weit weg, womöglich bis ans<br />
andere Ende der Welt zu telefonieren<br />
– auch hier beschränkte sich<br />
<strong>die</strong> Anrufweite, ging im Umkreis<br />
von 30 bis 40 Kilometer über <strong>die</strong><br />
<strong>Weilheim</strong>er Stadtgrenze hinaus.<br />
Aber immerhin.<br />
Ein entscheidender<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong>ser allererste<br />
Selbstwählfern<strong>die</strong>nst ausgerechnet<br />
im hiesigen <strong>Weilheim</strong> in Betrieb<br />
genommen wurde: Der dafür<br />
notwendige, vorhandene Platz.<br />
Ursprünglich war <strong>die</strong> hiesige händische<br />
Vermittlung in den viel zu<br />
engen Rä<strong>um</strong>lichkeiten im <strong>Weilheim</strong>er<br />
Rathaus integriert. Nach dem<br />
Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918)<br />
konnte <strong>das</strong> <strong>Weilheim</strong>er Post- <strong>und</strong><br />
Telegrafenamt jedoch ein größeres<br />
Gebäude am südlich gelegenen<br />
Güterbahnhof beziehen. Und weil<br />
in <strong>die</strong>sem neuen Gebäude vergleichsweise<br />
viel Platz war, konnte<br />
<strong>die</strong> neue Technik der automatischen<br />
Vermittlung für Ferngespräche<br />
ohne nennenswerte Probleme<br />
installiert werden. Leider wurde<br />
<strong>das</strong> Gebäude des damaligen<br />
Post- <strong>und</strong> Fernmeldeamts gegen<br />
Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört<br />
– genaugenommen durch<br />
einen Fliegerangriff der Amerikaner<br />
auf den <strong>Weilheim</strong>er Bahnhof<br />
am 19. April 1945. Umso schöner,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong>ses Stück „<strong>Weilheim</strong>er Telefongeschichte“<br />
bis heute nicht<br />
verlorengegangen <strong>und</strong> auch 100<br />
Jahre später noch präsent ist. Z<strong>um</strong><br />
Beispiel beim Bayerischen R<strong>und</strong>funk,<br />
der darüber im Jahr 2019<br />
im Rahmen einer Radiosendung<br />
berichtete. Oder im heimatk<strong>und</strong>lichen<br />
Jahrbuch „Lech-Isar-Land“,<br />
<strong>Ausgabe</strong> 2020, in der Autor Rudolf<br />
Ahr <strong>die</strong>ses geschichtsträchtige<br />
Thema (ab Seite 261) ausführlicher<br />
beleuchtet. Und <strong>das</strong> Fräulein vom<br />
Amt? Das verlor in der Regel erst<br />
einige Jahre <strong>und</strong> Jahrzehnte später<br />
ihren Job als händische Telefongesprächsvermittlerin,<br />
weil eine<br />
flächendeckende Umstellung sich<br />
in <strong>die</strong> Länge zog – <strong>die</strong> letzten ihrer<br />
Zunft haben angeblich sogar bis<br />
ins Jahre 1987 in <strong>die</strong>sem Beruf gearbeitet.<br />
Andererseits dürften sie<br />
auch froh gewesen sein <strong>um</strong> <strong>das</strong><br />
Ende <strong>die</strong>ser Aufgabe. Die einheitliche<br />
Amtskleidung, <strong>die</strong> <strong>das</strong> Fräulein<br />
vom Amt anno daz<strong>um</strong>al zu tragen<br />
hatte, sei in Sachen Schnitt <strong>und</strong><br />
Passform mehr unangenehm als<br />
fesch gewesen.<br />
js<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 21
SO 02.07.<br />
SO 09.07.<br />
<strong>2023</strong><br />
KLINGENDE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
inspired BY BACH.<br />
> > > ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />
Wetterk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Kultur<br />
für <strong>die</strong> ganze Familie<br />
Meteorologisches Observatori<strong>um</strong> öffnet seine Pforten<br />
BACH<br />
BIENNALE<br />
WEIMAR<br />
Hoher Peißenberg | Nur alle fünf Jahre öffnet <strong>das</strong><br />
Meteorologische Observatori<strong>um</strong> auf dem Hohen<br />
Peißenberg seine Pforten für <strong>die</strong> Allgemeinheit.<br />
Vorausgesetzt, es funkt keine Pandemie dazwischen<br />
– der eigentliche Termin im Jahr 2021 musste<br />
aus genau <strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> zwei Jahre verschoben<br />
werden. Nun aber ist es wieder soweit – sowohl<br />
am Samstag, 1. Juli, als auch Sonntag, 2. Juli,<br />
jeweils von 10 bis 17 Uhr. Willkommen sind alle Interessierten,<br />
von Alt bis Jung. Eine Voranmeldung<br />
ist nicht notwendig, der Eintritt kostenfrei. Wichtige<br />
Info für alle Nicht-Ortsk<strong>und</strong>igen: Die Station des<br />
Deutschen Wetter<strong>die</strong>nstes (DWD) befindet sich auf<br />
dem Hohen Peißenberg, am Albin-Schwaiger-Weg<br />
10, in Hohenpeißenberg, westlich der Wallfahrtskirche.<br />
Es handelt sich <strong>um</strong> <strong>das</strong> älteste Bergobservatori<strong>um</strong><br />
der Welt, auf dem bereits im Jahre 1781 meteorologische<br />
Daten<br />
erfasst wurden. Heute<br />
<strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Station als<br />
national <strong>und</strong> international<br />
bedeutende<br />
Forschungs- <strong>und</strong><br />
Überwachungsstation<br />
für zahlreiche Projekte.<br />
Ozon-Messung,<br />
Klimaüberwachungs-<br />
programm, Umweltforschungsstation sowie Radar-<br />
Meteorologie sind nur vier Bereiche, <strong>die</strong> am ersten<br />
Juli-Wochenende genauer <strong>und</strong> einfach verständlich<br />
der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Und<br />
natürlich <strong>die</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s es sich <strong>um</strong><br />
einen der schönsten Arbeitsplätze der<br />
Welt handelt.<br />
js<br />
So<strong>und</strong> of Silence – Tickets zu gewinnen<br />
Artist in Residence: Lina Tur Bonet<br />
An den authentischen<br />
Bach-Orten.Barockfest /// Bach & Vivaldi ///<br />
Bach & Bauhaus /////////// Bach & Klee in der Paul Klee Villa Weimar<br />
PS:<br />
www.bachbiennaleweimar.de<br />
Weimars erste Adresse: Markt 16! Hier lebte J.S. Bach 10 Jahre lang mit seiner<br />
Familie. Hier liegen <strong>die</strong> weltweit einzigen baulichen Zeugnisse einer Bach-Wohnstätte.<br />
Hier soll J.S. Bach wieder erlebbar werden. ////// Denn: Alles ist reproduzierbar.<br />
Außer Authentizität.<br />
www.bachweltweimar.de<br />
© Foto: Pablo F. Juárez / www.gudman.de<br />
Peißenberg | Paul Simon <strong>und</strong> Art Garfunkel zählen<br />
z<strong>um</strong> erfolgreichsten <strong>und</strong> bekanntesten Folk-Rock-<br />
Duo aller Zeiten. Mit ihren unter <strong>die</strong> Haut gehenden<br />
Songs wie „So<strong>und</strong> of Silence“ oder „Mrs. Robinson“<br />
erlangten sie weltweite Berühmtheit. Inzwischen<br />
sind <strong>die</strong> Vollblutmusiker in <strong>die</strong> Jahre gekommen.<br />
Umso schöner, <strong>das</strong>s andere begnadete Musiker deren<br />
geniale Musik im Hier <strong>und</strong> Jetzt immer wieder<br />
aufleben lassen. Konkret gemeint: Thomas Wacker<br />
22 | <strong>tassilo</strong><br />
<strong>und</strong> Thorsten Gary, bekannter als „Graceland“.<br />
Die Devise des Gitarren- <strong>und</strong> Gesangs-Duos lautet<br />
„Nahe dem Original, ohne zu kopieren“. Und <strong>das</strong><br />
auf musikalisch sehr hohem Niveau – Graceland<br />
spielen ausverkaufte Konzerte in ganz Deutschland<br />
<strong>und</strong> Europa. Und kommen am Freitag, 6. <strong>Juni</strong>, in<br />
<strong>die</strong> Tiefstollenhalle Peißenberg. Vorverkaufskarten<br />
gibt’s bei PeissenBuch in Peißenberg, Buch am Bach<br />
in Peiting sowie online (www.tiefstollenhalle.de).<br />
Einlass: 19.15 Uhr. Beginn: 20 Uhr.<br />
js<br />
KONZERT-TICKETS ZU GEWINNEN<br />
„<strong>tassilo</strong>“ verlost 3 x 2 Tickets. Schicken Sie uns bis<br />
15. <strong>Mai</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort „Simon &<br />
Garfunkel“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<strong>tassilo</strong>.<br />
de. Das Los entscheidet, der Rechtsweg<br />
ist ausgeschlossen. Viel Glück!
Legendär –<br />
der Dießener Töpfermarkt<br />
Dießen | Endlich wieder wie immer wird sich Organisator<br />
Wolfgang Lösche denken: Der Dießener Töpfermarkt<br />
kann heuer traditionell an <strong>und</strong> nach Christi<br />
Himmelfahrt stattfinden – von Donnerstag, 18. <strong>Mai</strong>,<br />
bis Sonntag, 21. <strong>Mai</strong>. Er gilt für viele als wichtigster<br />
Treffpunkt der Kunsthandwerker- <strong>und</strong> Keramikerszene<br />
in ganz Süddeutschland. An insgesamt vier Tagen<br />
werden am südwestlichen Ufer des Ammersees<br />
50 000 bis 60 000 Besucher erwartet, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong><br />
auf über 160 Aussteller aus zwölf Ländern treffen<br />
werden – unter anderem aus ganz Deutschland, aber<br />
auch Italien, Frankreich, Belgien, Spanien, Estland,<br />
Tschechien, Griechenland, Niederlande, Slowenien,<br />
Österreich, ja sogar Korea.<br />
Zu bew<strong>und</strong>ern <strong>und</strong> kaufen gibt’s Gebrauchskeramik<br />
für Haus <strong>und</strong> Garten ebenso wie abstrakte <strong>und</strong> grandiose<br />
Kunstwerke aller Art. Und auch für Speis, Trank<br />
<strong>und</strong> Musikgeschmack ist an allen vier Tagen <strong>die</strong>ses<br />
Keramik-Festivals (www.<strong>die</strong>ssener-toepfermarkt.de)<br />
gesorgt. Beginn <strong>und</strong> Ende des<br />
Marktes: Jeweils von 10 bis 18 Uhr.<br />
js<br />
Action, Bier <strong>und</strong><br />
Blasmusik<br />
<strong>Weilheim</strong> | Zuschauer <strong>und</strong> Schausteller<br />
waren begeistert, sprachen 2022 vom<br />
„besten Volksfest seit vielen Jahren“. Und<br />
hoffen nun, <strong>das</strong>s es <strong>die</strong>ses Jahr ein ähnlicher<br />
Erfolg wird: Das Volksfest <strong>Weilheim</strong>,<br />
heuer vom 18. bis 29. <strong>Mai</strong> auf dem Volksfestplatz<br />
an der Wessobrunner Straße.<br />
Auftakt ist an <strong>die</strong>sem Donnerstag jedoch<br />
auf dem Marienplatz in <strong>Weilheim</strong>s Innenstadt,<br />
bereits ab 10.30 Uhr, mit Bieranstich<br />
<strong>und</strong> Standkonzert. Dann, so gegen 11.45<br />
Uhr, marschieren Veranstalter, Stadtverantwortliche,<br />
Musikanten <strong>und</strong> Ehrengäste<br />
gemeinsam z<strong>um</strong> eigentlichen R<strong>um</strong>melplatz,<br />
wo 2000-Mann-Zelt mit bayerischen<br />
Köstlichkeiten, diversen Kaltgetränken,<br />
Süßem sowie jede Menge Fahrgeschäfte<br />
auf Alt <strong>und</strong> Jung warten. Vom Auftakt<br />
abgesehen, beginnt <strong>das</strong> Volksfest<br />
in der Regel gegen 12 Uhr.<br />
Eintritt: frei.<br />
js<br />
Matinee uM elf<br />
www.podi<strong>um</strong>-musicale.de<br />
SuMMertiMe<br />
So. 02.07. | 11 Uhr<br />
Bibliotheksaal Polling<br />
Werke von Brahms, Mendelssohn, Vaughan,<br />
Poulenc, Debussy <strong>und</strong> Gershwin<br />
Konstantin Starke, Tenor <strong>und</strong> Klarinette | Giorgio Agnés, Klavier<br />
Podi<strong>um</strong> musicale e.V. - Junge Künstler konzertieren<br />
Maler-, Verputz- <strong>und</strong> Trockenbauarbeiten<br />
Hebebühnenverleih Gerüstbau<br />
Ahornweg 3 - 86971 Peiting<br />
Tel. 08861 90 95 840 - Mobil 0160 72 08 147<br />
fwinklergmbh@t-online.de<br />
Hans Well <strong>und</strong> seine Wellbappn – der Gewinner<br />
Tag & Nacht<br />
für Sie da.<br />
Hohenpeißenberg | Ein Benefizkonzert zugunsten<br />
der Krebs-Selbsthilfegruppe Schongau hat Ende<br />
März im Haus der Vereine in Hohenpeißenberg<br />
stattgef<strong>und</strong>en. Und war laut Veranstalterin Emmi<br />
Schäffler ein voller Erfolg – 300<br />
begeisterte Besucher lauschten<br />
Klang <strong>und</strong> Gesang von Hans<br />
Well <strong>und</strong> seinen Wellbappn.<br />
Und mittendrin im Geschehen:<br />
Andreas Metzenroth aus Murnau<br />
am Staffelsee samt Begleitung<br />
seiner Wahl. Er war der glückli-<br />
che Gewinner der Konzert-Karten<br />
für <strong>die</strong>se <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> gelungene Veranstaltung am 25.<br />
März. Wichtiger Hinweis an <strong>die</strong>ser Stelle an alle<br />
Gewinnspielteilnehmer, <strong>die</strong> im Rahmen der März /<br />
April-<strong>Ausgabe</strong> kein Glück hatten: Mit Grüne Sonne<br />
Festival, Dicht & Ergreifend-Konzert,<br />
guten Büchern, Simon &<br />
Garfunkel-Cover-Songs<br />
sowie<br />
unserem beliebten Heimaträtsel<br />
gibt es in <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong><br />
zahlreiche neue Chancen auf<br />
einen Gewinn. Wir<br />
wünschen<br />
falls viel Erfolg! jedenjs<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 23
– ANZEIGE –<br />
Die Krankenhaus GmbH über Schaufensterkrankheit & Co.<br />
Durchblutungsstörungen<br />
können jeden treffen<br />
<strong>Weilheim</strong> / Schongau | Wenn der<br />
Blutfluss behindert ist, kommt<br />
es zu Durchblutungsstörungen.<br />
Anfangs haben Betroffene meist<br />
noch keine Beschwerden. Bleibt<br />
<strong>die</strong> Ursache jedoch lange unerkannt,<br />
können Durchblutungsstörungen<br />
gefährlich werden <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Lebensqualität immens einschränken,<br />
warnt Dr. Peter Ba<strong>um</strong>ann.<br />
Der Chefarzt der Klinik für<br />
Gefäßchirurgie am Krankenhaus<br />
<strong>Weilheim</strong> erklärt im Interview,<br />
was man gegen Durchblutungsstörungen<br />
tun kann, <strong>und</strong> wie man<br />
sie behandelt.<br />
Herr Dr. Ba<strong>um</strong>ann, als Gefäßchirurg<br />
behandeln Sie regelmäßig<br />
auch Durchblutungsstörungen. Erklären<br />
Sie uns bitte, was <strong>das</strong> ist?<br />
Das führende Symptom einer<br />
Durchblutungsstörung ist der<br />
Schmerz. Verschiedene Organe <strong>und</strong><br />
Extremitäten, z<strong>um</strong> Beispiel Arme,<br />
<strong>und</strong> vor allem <strong>die</strong> Beine, können<br />
davon betroffen sein. In frühen<br />
Sta<strong>die</strong>n treten <strong>die</strong> Schmerzen nur<br />
unter Belastung auf, also beim Gehen.<br />
Dadurch können Betroffene<br />
nur noch eine bestimmte Strecke<br />
zurücklegen, bevor <strong>die</strong> Beine, <strong>und</strong><br />
hier vor allem <strong>die</strong> Waden, schmerzen;<br />
sie müssen stehen bleiben.<br />
Nach einer kurzen Pause lässt der<br />
Schmerz nach, <strong>und</strong> ein Weitergehen<br />
ist möglich. Doch nach einiger<br />
Zeit treten <strong>die</strong> Schmerzen erneut<br />
auf. Dieses Symptom ist im Volksm<strong>und</strong><br />
auch unter „Schaufensterkrankheit“<br />
bekannt.<br />
War<strong>um</strong> sind Durchblutungsstörungen<br />
überhaupt gefährlich?<br />
Gefährlich wird es, wenn <strong>die</strong><br />
Durchblutungsstörung nicht<br />
rechtzeitig behandelt wird <strong>und</strong><br />
sich verschlimmert, beziehungsweise<br />
ausbreitet. Dann nämlich<br />
kann <strong>das</strong> Gewebe im Körper nicht<br />
mehr ausreichend durchblutet<br />
werden. Zunächst treten dann<br />
auch Schmerzen in Ruhe auf, vor<br />
allem nachts. Schließlich stirbt<br />
<strong>das</strong> Gewebe ab, <strong>und</strong> es kommt<br />
z<strong>um</strong> Beispiel an den Füßen zu<br />
W<strong>und</strong>en. Wenn sich abgestorbene<br />
Stellen, so genannte Nekrosen<br />
bilden, ist <strong>das</strong> Bein akut gefährdet.<br />
In <strong>die</strong>sem Fall droht <strong>die</strong> Amputation.<br />
Das klingt gar nicht gut. Wie kann<br />
man Durchblutungsstörungen denn<br />
vermeiden?<br />
Wirklich vermeiden kann man den<br />
„Gefäßverschleiß“ leider nicht.<br />
Aber man kann sehr wohl etwas<br />
tun, <strong>um</strong> <strong>die</strong>sen zu verlangsamen.<br />
Dazu gehört beispielsweise, <strong>das</strong>s<br />
Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck,<br />
Diabetes, hohes Cholesterin<br />
<strong>und</strong> Blutfette frühzeitig<br />
medikamentös behandelt werden.<br />
Auch eine ausgewogene, ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung hilft, <strong>die</strong> Gefäße zu<br />
schützen. Ein Risikofaktor kann<br />
sogar auf null reduziert werden:<br />
Das ist <strong>das</strong> Rauchen. Hier gilt es,<br />
frühzeitig damit aufzuhören. Dies<br />
lohnt sich auch im hohen Alter.<br />
Heißt <strong>das</strong>, Raucher sind besonders<br />
gefährdet, an einer Durchblutungsstörung<br />
zu erkranken?<br />
Genau <strong>das</strong>. Wie wir alle wissen,<br />
schadet insbesondere <strong>das</strong> Rauchen<br />
sehr stark den Gefäßen.<br />
Ab <strong>Mai</strong> können Patienten der Gefäßchirurgie in <strong>Weilheim</strong><br />
mit hochmoderner Hybrid-Technik operiert werden.<br />
Häufig sind Durchblutungsstörungen<br />
mit Schmerzen in den<br />
Waden verb<strong>und</strong>en.<br />
Aber auch Patienten mit schlecht<br />
eingestelltem Blutdruck oder<br />
Diabetes sind anfällig für Durchblutungsstörungen.<br />
Ebenso wie<br />
Frauen <strong>und</strong> Männer mit hohen<br />
Cholesterinwerten <strong>und</strong> erhöhten<br />
Blutfettwerten.<br />
Wie wird eine Durchblutungsstörung<br />
überhaupt erkannt?<br />
Die Patienten kommen in der<br />
Regel mit Symptomen z<strong>um</strong> Arzt.<br />
Meist sind es Schmerzen in den<br />
Beinen während des Gehens. Aber<br />
auch Schmerzen in den Armen,<br />
<strong>die</strong> bei körperlichen Anstrengungen<br />
auftreten, können ein Symptom<br />
sein. Sind andere Organe wie<br />
der Darm betroffen, haben <strong>die</strong><br />
Patienten Schmerzen nach dem<br />
Essen <strong>und</strong> nehmen immer mehr<br />
an Gewicht ab. Beim Hausarzt<br />
können einfache Untersuchungen<br />
wie Puls- oder Ultraschallmessungen<br />
Hinweise auf eine mögliche<br />
Durchblutungsstörung geben. Der<br />
nächste Weg führt dann zu uns.<br />
Wie geht es weiter, wenn ein Patient<br />
mit der Diagnose „Durchblutungsstörung“<br />
bei Ihnen im Krankenhaus<br />
aufläuft?<br />
Viele Patienten kommen zu uns,<br />
weil sie Angst vor einer Amputation<br />
haben. In den meisten Fällen<br />
ist <strong>die</strong>se Angst aber gottseidank<br />
unbegründet. Eine Behandlung<br />
macht Sinn, wenn der Patient in<br />
seiner Lebensführung deutlich<br />
eingeschränkt ist, also nur noch<br />
sehr kurze Strecken laufen kann.<br />
Sollten bereits W<strong>und</strong>en aufgetreten<br />
oder Gewebe abgestorben<br />
sein, dann muss eine Behandlung<br />
erfolgen, <strong>um</strong> eine Amputation zu<br />
vermeiden.<br />
Und wie wird behandelt?<br />
In frühen Sta<strong>die</strong>n können Medikamente<br />
helfen. Wenn <strong>die</strong> Beschwerden<br />
schlimmer werden,<br />
können wir Engstellen <strong>und</strong> sogar<br />
Gefäßverschlüsse mit modernen<br />
Katheter-Techniken minimalinvasiv<br />
in örtlicher Betäubung behandeln.<br />
Ist <strong>die</strong>s nicht mehr möglich,
dann ist eine Operation meist<br />
nicht mehr vermeidbar.<br />
In einigen Wochen kann <strong>die</strong>se Operation<br />
in einem neuen digitalen<br />
Hightech-Operationssaal erfolgen.<br />
Ist <strong>das</strong> richtig?<br />
Ja, <strong>das</strong> stimmt. Das Krankenhaus<br />
<strong>Weilheim</strong> wird gerade mit einem<br />
neuen Hybrid-Operationssaal<br />
ausgestattet.<br />
Hybrid? Diesen Begriff kennt man<br />
eigentlich eher vom Auto. Was unterscheidet<br />
einen Hybrid-OP vom<br />
herkömmlichen Operationssaal?<br />
Ein Hybrid-OP ist ein hochmoderner<br />
Operationssaal, der <strong>die</strong><br />
Funktionen eines herkömmlichen<br />
OPs mit modernen, bildgebenden<br />
Verfahren kombiniert. In<br />
<strong>Weilheim</strong> wird der Hybrid-OP mit<br />
einer modernen Röntgenanlage<br />
ausgestattet. Dies ermöglicht<br />
eine hochauflösende <strong>und</strong> z<strong>um</strong><br />
Teil drei-dimensionale Darstellung<br />
des Gefäßsystems. Operative<br />
Maßnahmen können so mit minimalinvasiven<br />
Katheter-Techniken<br />
kombiniert werden.<br />
Minimalinvasiv würde ich als medizinischer<br />
Laie jetzt übersetzen mit:<br />
Kleinere Schnitte, weniger Schmerzen<br />
nach der OP <strong>und</strong> damit einhergehend<br />
im Idealfall eine schnellere<br />
Erholung <strong>und</strong> Entlassung aus dem<br />
Krankenhaus. Korrekt?<br />
Ja, <strong>das</strong> kann man vereinfacht so<br />
formulieren. Was uns Ärzte beim<br />
Dr. Ba<strong>um</strong>ann (rechts) am OP-Tisch.<br />
Operieren mit Unterstützung der<br />
neuen Angiographie-Anlage im<br />
Speziellen begeistert, ist, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong> Eingriffe deutlich einfacher,<br />
schneller <strong>und</strong> sicherer werden.<br />
Für unsere Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
bedeutet <strong>das</strong> eine kürzere<br />
Narkosezeit <strong>und</strong> eine wesentlich<br />
geringere Strahlenbelastung. Zusätzlich<br />
reduziert sich <strong>das</strong> Risiko<br />
von Infektionen <strong>und</strong> anderen<br />
Komplikationen.<br />
Für welche Behandlungen wird der<br />
Hybrid-OP eingesetzt?<br />
Vornehmlich zur Behandlung von<br />
Bauchschlagaderaneurysmen <strong>und</strong><br />
Durchblutungsstörungen aller<br />
Art. Aber auch Dialysepatienten,<br />
<strong>die</strong> Probleme mit ihrem Dialyseshunt<br />
haben, profitieren von <strong>die</strong>ser<br />
hochmodernen Technik.<br />
Muss der Gefäßchirurg im Jahr <strong>2023</strong><br />
in <strong>die</strong>ser medizinischen Hightech-<br />
Welt auch ein bisschen IT-Spezialist<br />
sein?<br />
Nein, ganz so weit ist es noch nicht.<br />
Wir müssen <strong>die</strong> Geräte z<strong>um</strong> Glück<br />
ja nicht selbst programmieren. Da<br />
haben wir unsere IT-Experten im<br />
Haus, <strong>die</strong> uns hier bei technischen<br />
Fragestellungen perfekt unterstützen.<br />
Sie dürfen auch nicht außer<br />
Acht lassen, <strong>das</strong>s eine Operation<br />
immer auch Teamarbeit bedeutet.<br />
Diese Zusammenarbeit ist von entscheidender<br />
Bedeutung, <strong>um</strong> eine<br />
optimale Patientenversorgung <strong>und</strong><br />
erfolgreiche Behandlungsergebnisse<br />
zu gewährleisten. Was <strong>das</strong><br />
Digitale betrifft, kommt es als Chirurg<br />
darauf an, <strong>das</strong>s man ein kompetenter,<br />
sehr guter Anwender der<br />
digitalen Systeme ist.<br />
> > > KOMPAKT<br />
Die Klinik für Gefäßchirurgie <strong>Weilheim</strong><br />
bietet modernste Methoden zur Diagnostik <strong>und</strong> Therapie von<br />
Gefäßkrankheiten an. Das Spektr<strong>um</strong> reicht von der Behandlung<br />
akuter <strong>und</strong> chronischer Durchblutungsstörungen über <strong>die</strong> Beseitigung<br />
von Halsschlagaderengen bis zur Ausschaltung krankhafter<br />
Aussackungen von Schlagadern wie <strong>das</strong> Bauchschlagaderaneurysma<br />
<strong>und</strong> vom Krampfaderleiden über <strong>das</strong> offene Bein bis hin<br />
z<strong>um</strong> diabetischen Fuß. Kontakt: 0881 / 188-673<br />
regelmäßig auf den Markt. Um sicherzustellen,<br />
<strong>das</strong>s unsere Patienten<br />
<strong>die</strong> bestmögliche Versorgung<br />
erhalten, ist es sehr wichtig, <strong>das</strong>s<br />
wir Ärzte unser Wissen <strong>und</strong> unsere<br />
Fähigkeiten kontinuierlich erweitern.<br />
So habe ich z<strong>um</strong> Beispiel<br />
bereits vor fast zwei Jahrzehnten<br />
begonnen, auch sehr komplexe<br />
Anwendungen wie Aneurysmen<br />
mit minimalinvasiven Techniken<br />
zu behandeln. Ich habe also <strong>das</strong><br />
Glück, auf sehr viel Erfahrung zurückgreifen<br />
zu können, wenn der<br />
neue Hybrid-Operationssaal einsatzbereit<br />
ist.<br />
> > > INFORMATION<br />
Mehr von Dr. Peter Ba<strong>um</strong>ann<br />
Wann geht es los mit dem Hybrid-<br />
OP?<br />
Sobald er eingerichtet ist. Mit der<br />
Hybrid-Technologie haben wir im<br />
Landkreis übrigens ein echtes Alleinstellungsmerkmal<br />
geschaffen,<br />
<strong>das</strong> auch für Patienten aus den<br />
Nachbar-Landkreisen interessant<br />
sein dürfte. Nur wenige Kliniken<br />
im Oberland nutzen bei Operationen<br />
in der Gefäßchirurgie hybride<br />
OP-Säle. Somit ist <strong>das</strong> nicht nur<br />
eine Investition in eine erstklassige<br />
medizinische Versorgung, sondern<br />
auch in den Krankenhaus-<br />
Standort <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
finden Sie in unserer YouTube-Mediathek<br />
youtube.com/@meinkrankenhaus2030<br />
<strong>und</strong> auf unserer Website www.meinkrankenhaus2030.de<br />
Krankheiten der Gefäße werden<br />
in <strong>Weilheim</strong> minimalinvasiv <strong>und</strong> äußerst schonend behandelt.<br />
Das Lernen hört also nie auf?<br />
Absolut. Die Gefäßchirurgie entwickelt<br />
sich ständig weiter. Neue<br />
Technologien, Verfahren <strong>und</strong><br />
Behandlungsmethoden kommen<br />
Nah am Patienten: Die post-operative Nachsorge ist Dr. Ba<strong>um</strong>ann<br />
ein wichtiges Anliegen.<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 25
Expertentipps zu Obstba<strong>um</strong>pflege <strong>und</strong> Förderprojekten<br />
Volksfest<br />
<strong>Weilheim</strong><br />
Für ein langes <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>es Leben<br />
Auf geht´s<br />
von Donnerstag 18. <strong>Mai</strong><br />
bis Montag 29. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong><br />
am Volksfestplatz in der<br />
Wessobrunner Straße 8<br />
Linie 1<br />
<strong>Weilheim</strong> West<br />
Hochlandhalle<br />
Kanalstraße<br />
Riegsee | „Einen alten Ba<strong>um</strong> ver-<br />
pflanzt man nicht.“ Diese Redensart<br />
sollte im Obstbau wörtlich genommen<br />
werden. Umso wichtiger<br />
sind <strong>die</strong> richtige Planung beim<br />
Pflanzen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Pflege. Häufig hat<br />
Jonathan Bohl, Landschaftsgärtner<br />
aus Hagen bei Riegsee, Apfelbä<strong>um</strong>e<br />
gesehen, <strong>die</strong> direkt vor einem<br />
Haus gepflanzt wurden. Werden<br />
sie älter <strong>und</strong> größer, verdecken<br />
sie oftmals den Blick von Terrasse<br />
oder Balkon. Dann schneiden viele<br />
Besitzer einfach <strong>die</strong> oberen Äste<br />
ab. „Für den Ba<strong>um</strong> war <strong>die</strong>s <strong>die</strong><br />
Stammverlängerung“, sagt Bohl.<br />
„Er kommt dann ins Ungleichgewicht,<br />
sucht sich einen Ausgleich<br />
<strong>und</strong> lässt Wassertriebe sprießen.“<br />
Das geht nicht nur zu Lasten des<br />
Ertrags, sondern schafft auch ein<br />
unschönes Aussehen. Wird Jonathan<br />
Bohl zu solch einem Ba<strong>um</strong><br />
gerufen, kann er ihn durch Korrekturschnitte<br />
wieder in <strong>die</strong> richtige<br />
Wuchsrichtung lenken. Aber <strong>das</strong><br />
dauert Jahre – <strong>und</strong> beim Bergblick<br />
muss man doch Kompromisse<br />
machen. Ein Tipp des Experten<br />
deshalb: Den Ba<strong>um</strong> von Beginn<br />
an so zu pflanzen, <strong>das</strong>s er später<br />
nicht stört <strong>und</strong> sich natürlich<br />
entfalten kann: „Ein<br />
Obstba<strong>um</strong>, der Besitzer<br />
<strong>und</strong> Nachkommen viele<br />
Jahrzehnte erfreuen soll,<br />
sollte mindestens 100 Quadratmeter<br />
bekommen, ehe<br />
der nächste größere Ba<strong>um</strong><br />
steht.“ Und von Beginn an<br />
sollte er einen regelmäßigen<br />
Schnitt erhalten: in<br />
den ersten 10 bis 15 Jahren<br />
möglichst jährlich. Jonathan Bohl,<br />
der auch <strong>die</strong> einjährige Zusatzausbildung<br />
z<strong>um</strong> Staatlich geprüften<br />
Ba<strong>um</strong>wart absolviert hat, rät außerdem,<br />
Obstba<strong>um</strong>schnitte unbedingt<br />
von Fachleuten erledigen zu<br />
lassen. Denn dafür notwendiges<br />
Wissen sowie praktische Handhabung<br />
können auch <strong>die</strong> besten Internetvideos<br />
nicht ersetzen. „Fachleute<br />
haben auch <strong>die</strong> Ausrüstung,<br />
<strong>um</strong> ältere, große Bä<strong>um</strong>e sicher zu<br />
schneiden“, gibt Bohl zu bedenken.<br />
Allergikerfre<strong>und</strong>liche<br />
Apfelsorten<br />
Das gilt für private Gärten wie für<br />
große Streuobstwiesen – Wiesen<br />
mit vielen „verstreut“ liegenden<br />
Obstbä<strong>um</strong>en. Die gab es bis in<br />
<strong>die</strong> sechziger Jahre <strong>um</strong> fast jede<br />
Ortschaft. Die geernteten oder zu<br />
Saft, Mus oder Kompott verarbeiteten<br />
Früchte halfen den Bauern<br />
<strong>und</strong> ihren Familien über den Winter.<br />
Der Rückgang der dörflichen<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> der Trend zu<br />
einheitlichen kommerziellen Obstsorten<br />
im Supermarkt ließ viele<br />
Streuobstwiesen verschwinden.<br />
2021 gab <strong>die</strong> Bayerische Regierung<br />
den „Streuobstpakt“ bekannt: eine<br />
Million neue Obstbä<strong>um</strong>e sollen bis<br />
z<strong>um</strong> Jahr 2035 gepflanzt werden.<br />
Dazu können Kommunen, Vereine<br />
<strong>und</strong> Verbände Fördergelder von<br />
bis zu 45 Euro je Ba<strong>um</strong> erhalten,<br />
wenn sie mindestens zehn, maximal<br />
h<strong>und</strong>ert Obstbä<strong>um</strong>e erwerben<br />
<strong>und</strong> pflanzen. Diese können auch<br />
an Privatpersonen, Schulen oder<br />
Landwirte weitergegeben werden.<br />
Zu beachten ist: Die Obstbä<strong>um</strong>e<br />
müssen beim Kauf eine Stammhöhe<br />
von möglichst 1,80 Meter, mindestens<br />
aber 1,40 Meter aufweisen.<br />
Niedrigstämmige Obstbä<strong>um</strong>e sind<br />
also von der Förderung ausgeschlossen.<br />
Ebenso wie Bä<strong>um</strong>e,<br />
deren Wurzelteile schwach sind.<br />
Den Wurzelteil, also unteren Teil<br />
des veredelten Ba<strong>um</strong>s, nennen Experten<br />
„Unterlage“. Sie bestimmt,<br />
wie groß <strong>und</strong> kräftig <strong>die</strong> Bä<strong>um</strong>e<br />
später werden. Schwache Unterlagen,<br />
wie <strong>die</strong> „M9“ für Äpfel, eignen<br />
sich für Plantagen, wo <strong>die</strong> Bä<strong>um</strong>e<br />
klein bleiben <strong>und</strong> nach spätestens<br />
30 Jahren ausgewechselt werden.<br />
Bei der Streuobstförderung<br />
werden hingegen<br />
nur Sämlingsunterlagen<br />
verwendet – Wurzelteile,<br />
<strong>die</strong> aus Keimen gezogen<br />
wurden <strong>und</strong> große starke<br />
Wurzeln hervorbringen.<br />
Jonathan Bohl findet <strong>die</strong><br />
Förderkriterien richtig.<br />
„Wir wollen ja, <strong>das</strong>s <strong>die</strong><br />
vielen neuen Bä<strong>um</strong>e lange<br />
ges<strong>und</strong> leben, 100 Jahre<br />
26 | <strong>tassilo</strong>
<strong>und</strong> mehr.“ Der Hagener empfiehlt<br />
insofern auch Gartenbesitzern, auf<br />
<strong>die</strong>se Kriterien zu achten, wenn sie<br />
neue Bä<strong>um</strong>e erwerben <strong>und</strong> pflanzen<br />
wollen.<br />
Unter den Sorten hat man <strong>die</strong> Qual<br />
der Wahl. Weltweit gibt es über<br />
20 000 Apfelsorten. Für Bayern<br />
eignen sich noch immer gut 2 000<br />
verschiedene Sorten. So der „grüne<br />
Fürstenapfel“, erstmals gezüchtet<br />
im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert: Ein robuster<br />
Ba<strong>um</strong> mit mittelgroßen, saftigen<br />
Früchten, <strong>die</strong> sich auch zur Gewinnung<br />
von Saft eignen. Wie bei vielen<br />
anderen alten Sorten ist der natürliche<br />
Polyphenolgehalt hoch. In<br />
modernen Standardsorten wurden<br />
Polyphenole weitgehend wegzüchtet,<br />
damit <strong>die</strong> Früchte süß <strong>und</strong> nach<br />
dem Anschneiden weniger schnell<br />
braun werden. Ohne Polyphenole<br />
aber wirkt sich <strong>das</strong> Protein „Mal d1“<br />
im Apfel voll aus. Und darauf sind<br />
viele Menschen allergisch, allein in<br />
Deutschland mehrere Millionen.<br />
Neue Züchtung<br />
aus der Region<br />
Es gibt aber auch neue Züchtungen,<br />
<strong>die</strong> auf alten Sorten beruhen. 1991<br />
züchtete Mathias Markl, langjähriger<br />
Vorstand des Gartenbauvereins<br />
<strong>Weilheim</strong>, aus den Sorten „Roter<br />
Berlepsch“ <strong>und</strong> „Roter Eiser“ <strong>die</strong><br />
Sorte „Berleis“. Der Ba<strong>um</strong> trägt<br />
große, rote bis dunkelrote Früchte.<br />
Die lassen sich, unter geeigneten<br />
Bedingungen (kühl, dunkel <strong>und</strong><br />
feucht) über ein halbes Jahr<br />
lang lagern. Berleis-Bä<strong>um</strong>e<br />
haben sich als witterungsrobust<br />
erwiesen. Sie blühen<br />
spät, was der einzige gute<br />
Schutz gegen Spätfröste ist.<br />
Konkret empfehlen will Jonathan<br />
Bohl aber keine Apfelsorte.<br />
„Es hängt von vielen<br />
Faktoren ab: Platzbedarf,<br />
Resistenz gegen Trockenheit<br />
oder Krankheiten je nach<br />
Lage, sowie der gewünschte<br />
Verwendungszweck. Habe<br />
ich z<strong>um</strong> Beispiel nur Platz für<br />
einen Ba<strong>um</strong>, werde ich <strong>die</strong><br />
Äpfel vermutlich gleich essen<br />
oder lagern wollen. Bei<br />
mehreren Bä<strong>um</strong>en kann ich<br />
teilweise eine Sorte wählen, <strong>die</strong><br />
sich besonders zur Saftgewinnung<br />
eignet.“ Angesichts der Sortenvielfalt<br />
holt sich auch ein Experte wie<br />
Bohl Unterstützung. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
von den Kreisfachberatern für Gartenkultur<br />
<strong>und</strong> Landespflege in den<br />
Landratsämtern, in <strong>Weilheim</strong> sind<br />
Jonathan Bohl, staatlich geprüfter Ba<strong>um</strong>wart,<br />
gibt Obstba<strong>um</strong>besitzern wertvolle Tipps.<br />
<strong>die</strong>s Heike Grosser <strong>und</strong> Johann-<br />
Christian Hannemann. Viel Wissen,<br />
besonders zu alten Sorten, hat <strong>das</strong><br />
Projekt „Apfel-Birne-Berge“ zusammengetragen,<br />
<strong>das</strong> von sechs<br />
Landkreisen zwischen <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau <strong>und</strong> Berchtesgadener<br />
Land unterstützt wird.<br />
Apropos Birnen. Auch sie gedeihen<br />
hierzulande in vielen<br />
verschiedenen Sorten. Ebenso<br />
Zwetschgen <strong>und</strong> Quitten.<br />
„Für Kirschen sind <strong>die</strong> feuchte<br />
Witterung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Böden<br />
in unseren Breiten meist weniger<br />
geeignet“, weiß Bohl.<br />
Aprikose <strong>und</strong> Pfirsich halten<br />
es meist nur am geschützten<br />
südseitigen Spalier aus.<br />
Generell gelten für <strong>die</strong> meisten<br />
Obstbä<strong>um</strong>e ähnliche Regeln<br />
zu Planung <strong>und</strong> Standortwahl,<br />
Sortenauswahl <strong>und</strong><br />
Pflege. Letztere betrifft auch<br />
den Wurzelschutz, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
gegen Wühlmäuse.<br />
Oder <strong>die</strong> – z<strong>um</strong>eist jährliche –<br />
Düngung, bei der natürlicher Kompost<br />
<strong>und</strong> Pferdemist geeigneter als<br />
Produkte aus dem Handel sind. Im<br />
Detail helfen Obst- <strong>und</strong> Gartenbauvereine,<br />
wie es sie in vielen<br />
Gemeinden gibt. Und fachk<strong>und</strong>ige<br />
Gärtner <strong>und</strong> Ba<strong>um</strong>warte wie Jonathan<br />
Bohl.<br />
cr<br />
„Meine eigenen<br />
vier Wände in einem<br />
familiären Umfeld.<br />
Das ist mir wichtig.“<br />
Hausführung<br />
nach<br />
Vereinbarung<br />
Bad<br />
Wohnen/<br />
Schlafen<br />
Terrasse<br />
Diele<br />
„Für immer Urlaub“ –<br />
im Herzen Bayerns, am Fuße<br />
der Alpen, inmitten einer<br />
einzigartigen Landschaft ruht<br />
Oberammergau. Der beschauliche<br />
Ort ist besonders reich<br />
an Schönheiten der Natur <strong>und</strong><br />
bietet ein breitgefächertes<br />
Freizeit- <strong>und</strong> Kulturangebot.<br />
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Oberammergau<br />
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mai / juni <strong>2023</strong> | 27
Neues Kunstatelier auf Gut Raucherberg<br />
Die Kraft gemalter Komposition<br />
Gut Raucherberg | Klaus Fessmann<br />
wird am 3. Juli 72. „Am gleichen<br />
Tag wurde auch Franz Kafka geboren“,<br />
sagt er <strong>und</strong> grinst. Zugegeben:<br />
Ganz so berühmt wie<br />
<strong>die</strong>ser ehemalige, weltbekannte<br />
Schriftsteller ist der in Iffeldorf<br />
lebende Pianist, Komponist <strong>und</strong><br />
Klangkünstler sicherlich nicht. Seine<br />
Schaffenskraft, seine Ideen für<br />
Geniales wie Verrücktes aber ist<br />
nach wie vor ungebrochen groß.<br />
Mit der Energie <strong>und</strong> Lebensfreude<br />
eines 25-Jährigen erzählt der<br />
ursprünglich aus Baden-Württemberg<br />
stammende Künstler auch<br />
an <strong>die</strong>sem Mittwochvormittag von<br />
neuen Ideen <strong>und</strong> Visionen, <strong>die</strong> er<br />
künftig an einem der schönsten<br />
Orte des Pfaffenwinkels der Öffentlichkeit<br />
präsentieren wird: Auf Gut<br />
Raucherberg. Bereits im Februar<br />
eröffnete er dort oben zwischen<br />
<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Bernried sein neues<br />
Atelier. Auf 300 Quadratmetern<br />
Ausstellungsfläche sind nicht nur<br />
500 Bilder <strong>und</strong> 20 Klangsteine zu<br />
sehen – ein großes Arbeitszimmer<br />
erlaubt ihm auch <strong>das</strong> Arbeiten vor<br />
Ort an <strong>die</strong>sem Fleck Erde, „den ich<br />
über alles Liebe“. Auch deshalb,<br />
28 | <strong>tassilo</strong><br />
Pianist, Komponist, Klangsteinkünstler: Klaus<br />
Fessmann am Eingang seines neuen Ateliers.<br />
„weil man hier schlechten Handyempfang<br />
hat, was mir <strong>und</strong> meiner<br />
Einstellung z<strong>um</strong> Leben sehr<br />
nahekommt“. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>: Klaus<br />
Fessmann ist ein Verfechter von<br />
handgemachter Musik <strong>und</strong> persönlichen<br />
Kontakten auf Augenhöhe.<br />
Alles Elektrische <strong>und</strong> Virtuelle<br />
Hier entstehen neue Werke. Im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>: Fessmanns Alphorn.<br />
„hat mit Menschlichkeit<br />
nichts zu tun“.<br />
Wer sich an <strong>das</strong> große<br />
Interview auf der Roten<br />
Couch vor knapp<br />
zweieinhalb Jahren<br />
nicht mehr erinnern<br />
kann: Klaus Fessmann<br />
stu<strong>die</strong>rte Schulmusik,<br />
Germanistik <strong>und</strong><br />
Komposition, arbeitete<br />
als Dozent an<br />
der Musikhochschule<br />
Stuttgart <strong>und</strong> erhielt<br />
im Jahre 1997 den<br />
Ruf des Mozarte<strong>um</strong>s,<br />
einer renommierten<br />
Universität für Musik,<br />
Schauspiel <strong>und</strong> Regie,<br />
Musik- <strong>und</strong> Tanzpädagogik<br />
sowie Bildnerische<br />
Erziehung in<br />
Salzburg. Die größte<br />
Besonderheit im Wirken von Klaus<br />
Fessmann: Dass er handgemachte<br />
Musik komplett neu definiert,<br />
interpretiert <strong>und</strong> darstellt. „Ich<br />
habe schon früh gemerkt, <strong>das</strong>s in<br />
mir Fähigkeiten schl<strong>um</strong>mern, <strong>die</strong><br />
andere Menschen nicht haben.“<br />
So schaffte es er als Musiker sogar<br />
in <strong>die</strong> Baubranche – in enger<br />
Zusammenarbeit mit Architekten<br />
zeichnete <strong>und</strong> gestaltete er eine<br />
riesengroße Wohnbausiedlung<br />
aus, <strong>die</strong> kein geringerer als SAP-<br />
Chef Dietmar Hopp auf einem einst<br />
brachgelegenen Industriegelände<br />
bei Heidelberg errichten ließ.<br />
„Meine Frau <strong>und</strong> ich waren einige<br />
Jahre später nochmals vor Ort <strong>und</strong><br />
stellten mit großer Freude fest,<br />
wie wohl sich <strong>die</strong> dort lebenden<br />
Menschen fühlen.“<br />
Diese pure Kraft <strong>und</strong> Lebensfreude<br />
spiegelt sich auch in den<br />
Kunstwerken von Klaus Fessmann<br />
wider, <strong>die</strong> er in den hellen Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />
auf Gut Raucherberg zur<br />
Schau stellt.<br />
Zu jedem Bild <strong>das</strong><br />
passende Lied<br />
Er malt seine Werke immer so, als<br />
würde er gerade am Flügel sitzen<br />
<strong>und</strong> ein von ihm selbst komponiertes<br />
Werk spielen. Oder so, als<br />
würde er ein Orchester dirigieren.<br />
„Es ist tatsächlich so, <strong>das</strong>s<br />
ich meine Bilder nicht mit Pinsel,<br />
sondern meinen nackten Händen<br />
male – Klavier spiele ich schließlich<br />
auch mit meinen Händen.“<br />
Sobald er Werkzeuge in Händen<br />
hält, fühle er sich nicht mehr frei<br />
genug. Eine weitere Besonderheit<br />
von Fessmann-Gemälden: Hochwertiges<br />
Himalaya-Papier, dessen<br />
Rohmaterial in 1 500 bis 3 000<br />
Metern Höhe wächst. Und Tusche<br />
als Farbe. Darüber hinaus schlägt<br />
Fessmann beim Kreieren neuer<br />
Bilder sprichwörtlich zwei Fliegen<br />
mit einer Klappe: Das auf Papier<br />
gemalte Bild entsteht zeitgleich als<br />
Abdruck auf dünnem Holz, <strong>das</strong>s er<br />
während des Malens als Unterlage<br />
nutzt. „Ich finde es faszinierend,<br />
wie unterschiedlich <strong>die</strong> gleichen<br />
Farben auf Papier <strong>und</strong> Holz wirken.“<br />
Um seiner Linie, Musik <strong>und</strong><br />
Malerei zu verbinden, treu zu<br />
bleiben, steht bereits ein weiteres<br />
Projekt an: Für jedes einzelne<br />
seiner 500 Bilder, <strong>die</strong> derzeit in<br />
den insgesamt sechs Rä<strong>um</strong>en <strong>und</strong><br />
zwei Gängen auf Gut Raucherberg<br />
hängen, wird Klaus Fessmann<br />
ein eigenes, dazu passendes Lied<br />
komponieren. Und <strong>die</strong>se Lieder<br />
dann wieder<strong>um</strong> auf Klavier oder<br />
mit Klangsteinen z<strong>um</strong> Besten geben.<br />
Apropos: Neben Führungen<br />
durch <strong>die</strong> Ausstellung finden auf<br />
Gut Raucherberg in Zukunft auch<br />
Workshops z<strong>um</strong> Musizieren mit<br />
Klangsteinen statt. Außerdem<br />
können Bilder <strong>und</strong> Klangsteine<br />
erworben werden. Die Gemälde<br />
beginnen preislich bei 400 Euro.<br />
Die größten Exemplare, 100 auf 178<br />
Zentimeter groß, kosten mehrere<br />
Tausend Euro. Klangsteine sind ab<br />
4 000 Euro erhältlich. js
50. Bayerisches Wanderfahrertreffen<br />
Schongauer Kanuten<br />
schreiben Geschichte<br />
Lechbruck / Murnau | Die Kanuabteilung<br />
des TSV Schongau wird<br />
in wenigen Wochen Geschichte<br />
schreiben. Der G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Das 50. Bayerische<br />
Wanderfahrertreffen, <strong>das</strong><br />
heuer z<strong>um</strong> ersten Mal überhaupt<br />
von einem in <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
ansässigen Verein organisiert<br />
wird – <strong>und</strong> erstmals mehr als 120<br />
begeisterte Kanuwanderfahrer aus<br />
ganz Bayern in den Pfaffenwinkel<br />
<strong>und</strong> seine Umgebung locken wird.<br />
Außenstehende fragen sich an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle, war<strong>um</strong> <strong>die</strong>se vom Bayerischen<br />
Kanuverband initiierte,<br />
alljährliche Veranstaltung in fünf<br />
Jahrzenten kein einziges Mal hier<br />
in der Region ausgerichtet wurde?<br />
„Einerseits gibt es landkreisweit<br />
keine weiteren, größeren Kanuvereine,<br />
<strong>und</strong> wir in Schongau haben<br />
<strong>die</strong> Sparte Wanderfahren erst vor<br />
sechs Jahren in unser Programm<br />
aufgenommen, waren bis dato<br />
ausschließlich auf Wildwasser spezialisiert“,<br />
betont Karl Zwerger,<br />
Vorsitzender der 120 Mitglieder (40<br />
Aktive) starken Kanuabteilung des<br />
TSV Schongau. Umso erfreulicher:<br />
„Dass wir in <strong>die</strong>ser neuen Sparte<br />
Das 50. Bayerische Wanderfahrertreffen<br />
erstreckt sich über insgesamt<br />
fünf Tage. Anreise ist am<br />
Mittwoch, 14. <strong>Juni</strong>. Die darauffolgenden<br />
Tage wird dann fleißig<br />
gepaddelt. Tour eins: Über den<br />
Ilasbergsee durch eine schmale<br />
Schneise hindurch hinaus auf den<br />
Forggensee, der im Uhrzeigersinn<br />
befahren wird. „Dazwischen legen<br />
wir immer wieder mal an, machen<br />
Pause <strong>und</strong> genießen <strong>das</strong> hoffentlich<br />
gute Wetter <strong>und</strong> geniale Panjährlichen<br />
Mitgliederzuwachs terschiedlichen Alters haben <strong>und</strong><br />
un-<br />
insgesamt betrachtet eine sehr<br />
rührige, aktive <strong>und</strong> harmonierende<br />
Truppe sind.“ Dieser gute Zusammenhalt<br />
habe auch <strong>die</strong> monatelange<br />
Vorbereitung <strong>die</strong>ses großen<br />
Wanderfahrertreffens enorm erleichtert.<br />
Angefangen bei der wohl<br />
wichtigsten Entscheidung: Den Ort<br />
des Treffens von Schongau nach<br />
Lechbruck zu verlegen. „Wir reden<br />
hier von einem Jubilä<strong>um</strong>streffen,<br />
zu dem besonders viele Teilnehmer<br />
erwartet werden“, sagt an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle Wanderwart Bernd<br />
Krammer. Am Vereinsheim der<br />
Schongauer Kanuten, <strong>das</strong> sich am<br />
Lechufer nordöstlich von Schongau<br />
befindet, ist der Platz für ein Event<br />
<strong>die</strong>ser Größenordnung ebenso zu<br />
klein wie weiter oben am Lido. Der<br />
vordere Bereich auf dem Via Claudia<br />
Campingplatz in Lechbruck dagegen<br />
sei ideal dafür. „Dort können<br />
unsere Teilnehmer ihre Zelte aufschlagen<br />
sowie Wohnwägen, Busse,<br />
Camper, Anhänger <strong>und</strong> Boote<br />
platzieren“, sind sich Krammer <strong>und</strong><br />
Zwerger einig. Und bereits bei Ankunft<br />
einen ersten Eindruck <strong>die</strong>ser<br />
w<strong>und</strong>erbaren Gegend gewinnen –<br />
der Blick über den Lechstausee<br />
Richtung silberschimmernden Fels<br />
von Hochplatte <strong>und</strong> Geiselstein ist<br />
schlichtweg beeindruckend.<br />
26 Kilometer z<strong>um</strong> Auftakt<br />
30 | <strong>tassilo</strong>
Zentr<strong>um</strong> des Geschehens: Der Via Claudia Campingplatz in Lechbruck.<br />
orama“, sagt Karl Zwerger. Säuling<br />
<strong>und</strong> Tannheimer Berge im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>,<br />
davor Schloss Neuschwanstein,<br />
aber auch Festspielhaus <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> smaragdgrüne Lechwasser, <strong>das</strong><br />
im Forggensee stets frisch <strong>und</strong> sauber<br />
ist, sollten eine angemessene<br />
Entschädigung für <strong>die</strong> körperliche<br />
Anstrengung <strong>die</strong>ser 26 Kilometer<br />
langen Bootstour sein. Am Freitag<br />
geht’s für <strong>die</strong> Langstreckenpaddler<br />
dann erneut in Fahrgemeinschaften<br />
– dank Bootstrailer können bis<br />
zu 15 Boote auf einen Anhänger<br />
gepackt werden – zur Murnauer<br />
Bucht <strong>und</strong> hinaus auf den Staffelsee,<br />
„wo wir mehrere Inseln <strong>um</strong><strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />
<strong>und</strong> in Uffing einkehren<br />
werden“. Das Highlight aus Sicht<br />
der Organisatoren dürfte jedoch<br />
der Samstag sein – unterhalb der<br />
Urspringer Lechstaustufe geht es<br />
flussabwärts durch <strong>die</strong> Litzauer<br />
Schleife bis z<strong>um</strong> Vereinsheim der<br />
Schongauer Kanuten. „Eine Tour,<br />
bei der wegen der Staustufen zwei<br />
Mal <strong>um</strong>tragen werden muss.“ Der<br />
Sonntag dagegen geht gemütlicher<br />
von statten – nach einem gemeinsamen<br />
Weißwurstfrühstück geht’s<br />
direkt vom Campingplatz auf den<br />
Lechbrucker Lechstausee. Auch erwähnenswert:<br />
Neben klassischen<br />
Bootsfahrten werden im Rahmen<br />
des Bayerischen Wanderfahrertreffens<br />
auch Schulungen zu „Sicherheit“,<br />
„Umweltbewusstes Paddeln“<br />
<strong>und</strong> „Europäischer Wanderpaddlerpass“<br />
angeboten. Die Kajak-Hütte<br />
Peißenberg stellt den Teilnehmern<br />
Testboote z<strong>um</strong> Ausprobieren<br />
zur Verfügung. Es finden abseits<br />
des Wassersports Führungen durch<br />
<strong>die</strong> Wieskirche <strong>und</strong> Schongauer<br />
Altstadt sowie eine Wanderung auf<br />
den Auerberg statt. Und es wird an<br />
allen Tagen gemeinsam eingekehrt<br />
<strong>und</strong> gegessen. „Ganz bewusst in<br />
den <strong>um</strong>liegenden Restaurants <strong>und</strong><br />
Gaststätten.“<br />
Tolle Werbung für<br />
hiesigen Tourismus<br />
Von <strong>die</strong>sem 50. Bayerischen Wanderfahrertreffen<br />
(www.kanu-bayern.de)<br />
profitieren also nicht nur<br />
<strong>die</strong> Teilnehmer an sich, sondern<br />
auch <strong>die</strong> in der Region ansässige<br />
Gastronomie, Kultur <strong>und</strong> womöglich<br />
auch Hotellerie. Im Idealfall<br />
sogar nachhaltig. „Wir sind uns<br />
sicher, <strong>das</strong>s sich einige der Teilnehmer<br />
in den Pfaffenwinkel, in <strong>das</strong><br />
Werdenfelser Land <strong>und</strong> ins Ostallgäu<br />
verlieben <strong>und</strong> wieder kommen<br />
werden – wir leben hier zweifelsohne<br />
in einer der schönsten Gegenden<br />
Bayerns“, sagt Karl Zwerger,<br />
der immer wieder von einem<br />
„Perspektivwechsel“ schwärmt.<br />
„Draußen auf dem Wasser siehst<br />
du unsere Region mit nochmals<br />
ganz anderen Augen, nimmst <strong>die</strong><br />
Dinge noch schöner <strong>und</strong> intensiver<br />
wahr.“ Solche Aussagen wecken<br />
natürlich Begehrlichkeiten. „Interessenten<br />
dürfen sich jederzeit<br />
bei uns melden.“ Z<strong>um</strong> Beispiel für<br />
eine Schnupper-Bootstour – <strong>die</strong><br />
Schongauer (www.kanuabteilungschongau.de)<br />
haben derzeit vier<br />
Tourenboote, <strong>die</strong> unter Anleitung<br />
ausprobiert werden dürfen. Apropos<br />
Ausrüstung: Wanderboote sind<br />
länger, schmaler <strong>und</strong> schneller als<br />
<strong>die</strong> kurzen, wendigen Kajaks. Spaß<br />
mache aber beides. „Im Wildwasser<br />
hast du ununterbrochen Action“,<br />
sagt Karl Zwerger. Wanderfahrten<br />
dagegen seien nicht nur<br />
anstrengend, sondern wirken auch<br />
meditativ. „Da fährst du den ganzen<br />
Tag in gemächlichem Tempo<br />
vor dich hin, genießt <strong>die</strong> Ruhe, <strong>die</strong><br />
Landschaft, machst aber trotzdem<br />
was für deine Kondition, für deine<br />
Arm- <strong>und</strong> Rückenmuskulatur.“<br />
Wer sich also von Ihnen, liebe Leserinnen<br />
<strong>und</strong> Leser, im Zeitra<strong>um</strong><br />
von Mittwoch, 14. <strong>Juni</strong>, bis Sonntag,<br />
18. <strong>Juni</strong>, an Lech, Lechstausee,<br />
Forggensee oder Staffelsee aufhält<br />
<strong>und</strong> eine riesengroße Gruppe von<br />
Kanufahrern entdeckt – <strong>das</strong> sind<br />
<strong>die</strong> Wassersportler, <strong>die</strong> anlässlich<br />
des 50. Bayerischen Wanderfahrertreffens<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongauer<br />
Kanu-Geschichte schreiben.<br />
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mai / juni <strong>2023</strong> | 31
ALLERLEI LITERARISCHES<br />
Nervenkitzel, Tier, Natur<br />
<strong>und</strong> Kulturschock<br />
Glückstöchter – der neue Roman von Stephanie Schuster<br />
Niederpöcking | Stephanie<br />
Schuster war wieder fleißig.<br />
Nach der erfolgreichen Trilogie<br />
von „Die W<strong>und</strong>erfrauen“<br />
(über 250000 verkaufte<br />
Exemplare), bringt <strong>die</strong> auf<br />
einem Bio-Bauernhof in Niederpöcking<br />
lebende SPIEGEL-<br />
Bestsellerautorin erneut einen<br />
vielversprechenden Roman<br />
auf den Büchermarkt. Er heißt „Glückstöchter –<br />
Einfach leben“ <strong>und</strong> beschreibt eine Reise durch<br />
sechs Jahrzehnte. Genaugenommen <strong>die</strong> Reise von<br />
Eva, <strong>die</strong> sich im Rahmen eines Pharmazie-Studi<strong>um</strong>s<br />
voller Neugier ins wilde, freie Schwabinger<br />
Studentenleben stürzt. Allerdings nur so lange, bis<br />
sie etwas herausfindet, <strong>das</strong> ihre komplette Welt in<br />
Frage stellt. Ähnlich schicksalhaft ist <strong>die</strong> Geschichte<br />
über Anna, <strong>die</strong> Tochter<br />
eines bekannten Botanikers.<br />
Und zweite Protagonistin im<br />
neuen Schuster-Werk, 496<br />
Seiten stark, erschienen im<br />
FISCHER-Verlag <strong>und</strong> ab sofort<br />
für 16 Euro in allen regionalen<br />
Buchhandlungen<br />
sowie online (ISBN: 978-3-<br />
596-70746-1) erhältlich. js<br />
BÜCHER ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost drei Exemplare<br />
von „Glückstöchter“. Schicken Sie uns bis 15. <strong>Mai</strong><br />
eine Postkarte mit dem Stichwort „Einfach leben“<br />
an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder<br />
eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los<br />
entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
Champagnergrab – Nervenkitzel am Starnberger See<br />
Starnberger See | Spannung pur. Dafür steht der<br />
neue Oberbayern-Krimi „Champagnergrab“ von<br />
Guido Buettgen, der bereits beim Überfliegen des<br />
Klappentextes <strong>das</strong> Nervenkostüm des Lesers auf<br />
<strong>die</strong> Probe stellt: „Als in einem Falkennest auf dem<br />
Dach des Andechser Klosters <strong>die</strong> inneren Organe<br />
eines Mannes gef<strong>und</strong>en werden, ahnt Kriminalrat<br />
Madsen, <strong>das</strong>s ihn <strong>die</strong>ser Fall mit den dunkelsten<br />
Tiefen der menschlichen Psyche konfrontieren<br />
wird. Doch <strong>die</strong> Grenze zwischen Gut <strong>und</strong> Böse<br />
verschwimmt, denn <strong>das</strong> Opfer entpuppt sich als<br />
brutaler Vergewaltiger.“ Guido Buettgen, hauptberuflicher<br />
Geschäftsführer einer renommierten<br />
Werbeagentur in München, lebt mit seiner Familie<br />
selbst am Starnberger See. Nach „Champagnerblut“<br />
<strong>und</strong> „Champagnertod“ bringt er mit „Cham-<br />
pagnergrab“ nun seinen dritten<br />
Krimi auf den Markt. Das 400<br />
Seiten starke Werk, erschienen<br />
im Emons-Verlag, ist ab sofort<br />
für 15 Euro in allen örtlichen<br />
Buchhandlungen sowie online<br />
(ISBN: 978-3-7408-1734-3) hältlich.<br />
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OBERBAYERN-KRIMI ZU GEWINNEN<br />
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von „Champagnergrab“. Schicken Sie uns bis 15.<br />
<strong>Mai</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort „Oberbayern-<br />
Krimi“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das<br />
Los entscheidet, der Rechtsweg ist geschlossen.<br />
aus-<br />
32 | <strong>tassilo</strong>
Mittsommerwind –<br />
ein Kinderbuch von Nicola Förg<br />
„Pflanzen-plus“ –<br />
ein naturk<strong>und</strong>licher Ratgeber<br />
Prem | Bestsellerautorin Nicola Förg<br />
kann nicht nur Erwachsenenunterhaltung.<br />
Vor einigen Monaten<br />
brachte sie mit „Mittsommerwind“<br />
erstmals auch ein lesenswertes<br />
Kinderbuch auf den Markt. Es erzählt<br />
von Ida, <strong>die</strong> mit gemischten<br />
Gefühlen nach Schweden auf den<br />
Pferdehof ihrer Mutter reist. Dort<br />
dauerhaft wohnen bleiben, so<br />
weit weg vom Rest der Familie,<br />
von Fre<strong>und</strong>en im Allgäu? Schwer vorstellbar, len voran dann, als <strong>die</strong> zickige Larissa auf den Hof<br />
al-<br />
kommt. Umso schöner ist für Ida <strong>die</strong> Ankunft von<br />
Feriengast Paul – ein cooler Junge, bei dem sie<br />
Herzklopfen bekommt. Wobei Zickenkrieg <strong>und</strong> Verliebtsein<br />
in den Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> geraten, als ein nahegelegenes<br />
Wikingergrab einem Bauprojekt z<strong>um</strong><br />
Opfer fallen soll. Erhältlich ist <strong>das</strong> 320 Seiten starke<br />
<strong>und</strong> im Edel Kids Book Verlag erschienene Werk<br />
(Hardcover-Format) für 14,99 Euro sowohl online<br />
(ISBN: 978-3-96129-269-1) als auch in allen regionalen<br />
Buchhandlungen.<br />
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KINDERBUCH ZU GEWINNEN<br />
„<strong>tassilo</strong>“ verlost drei Exemplare. Schicken Sie uns<br />
bis 15. <strong>Mai</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort „Mitt-<br />
sommerwind“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971<br />
Peiting. Oder eine <strong>Mai</strong>l an info@<strong>tassilo</strong>.<br />
de. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
<strong>das</strong> Los entscheidet.<br />
Murnau | Hauptberuflich<br />
war Dr. Heinrich Barton<br />
Richter am B<strong>und</strong>espatentgericht.<br />
Die zweite<br />
Leidenschaft des<br />
Murnauers seit seiner<br />
Jugend: Die Natur,<br />
<strong>das</strong> Fotografieren <strong>und</strong><br />
Schreiben. Bereits<br />
1980 veröffentlichte<br />
er mit „Die Ammer-<br />
gauer Alpen in Farbe“ einen Reiseführer für<br />
Naturfre<strong>und</strong>e im Kosmos-Verlag. Heute, <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
23 Jahre später, erscheint „Pflanzen-plus“, ein<br />
naturk<strong>und</strong>licher Begleiter im Land <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Zugspitze. Darin zu entdecken: 500 Fotos,<br />
310 Pflanzenarten <strong>und</strong> mehr als 30 Tierarten,<br />
<strong>die</strong> überwiegend auch im Pfaffenwinkel <strong>und</strong><br />
Werdenfelser Land heimisch sind. Erhältlich<br />
ist <strong>das</strong> im Eigenverlag erschienene, 260 Seiten<br />
starke Barton-Werk ab sofort für 22,50<br />
Euro in allen regionalen Buchhandlungen<br />
(ISBN: 978-3-00-071959-2).<br />
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„<strong>tassilo</strong>“ verlost zwei Exemplare von „Pflanzen-plus“.<br />
Schicken Sie uns bis 15. <strong>Mai</strong> eine<br />
Postkarte mit dem Stichwort „Barton“. Oder<br />
eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das<br />
Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
Schmiedstr. 14<br />
Schmiedstr. 14<br />
Schmiedstr. 14<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Weiberstammtisch – ein vorprogrammierter Kulturschock<br />
Steingaden | Ein Umzug von Hamburg nach Ammerleiten,<br />
aus der Großstadt ins tiefste bayerische<br />
Oberland – Kulturschock vorprogrammiert! „Nicht<br />
für Josi! Oder etwa doch?“ Die in Steingaden geborene<br />
Autorin Sabine Herbst macht’s spannend<br />
bei der Frage, ob Nordlicht Josi tatsächlich eine<br />
Chance hat, als Zuagroaste in einem Dorf mit mehr<br />
Kühen als Einwohnern aufgenommen zu werden.<br />
Bei der Integration helfen könnte der<br />
wöchentliche Frauenstammtisch. Die<br />
Ideen zur fiktiven Geschichte von<br />
„Weiberstammtisch“ sammelte Sabine<br />
Herbst aus dem realen Leben –<br />
dem monatlichen Frauenstammtisch<br />
in ihrem Heimatort. Erhältlich<br />
ist <strong>das</strong> 262 Seiten starke Erstlingswerk, erschienen<br />
im Wolfstein-Verlag, für 12,90 Euro in allen örtlichen<br />
Buchhandlungen sowie online (ISBN: 978-3-95452-<br />
760-1). Nennenswert für hier lebende Zuagroaste:<br />
Im Dialekt Geschriebenes wie Flitscherl, Gepfluder<br />
<strong>und</strong> H<strong>und</strong>skrippel wird auf den letzten Seiten des<br />
Buches ins Hochdeutsche übersetzt.<br />
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15. <strong>Mai</strong> eine E-<strong>Mai</strong>l mit dem Stichwort „Zuagroast“<br />
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entscheidet, der Rechtsweg ist schlossen. Viel<br />
ausge-<br />
Erfolg!<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 33
HASEITL
Kulturverein Peißenberg feiert 20. Geburtstag<br />
Jubilä<strong>um</strong> in der Tiefstollenhalle<br />
Peißenberg | Wenn am Samstag,<br />
24. <strong>Juni</strong>, der Kulturverein Peißenberg<br />
seinen 20. Geburtstag feiert,<br />
kommt er an einem Thema nicht<br />
vorbei: Der Historie zur Tiefstollenhalle,<br />
<strong>die</strong> bis ins Jahre 1874<br />
zurückreicht. Vor 149 Jahren wurde<br />
<strong>das</strong> Gebäude am Tiefstollen 5 als<br />
Zechenhaus errichtet, später zur<br />
Maschinenhalle <strong>um</strong>funktioniert.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong> der Errichtung war industrieller<br />
Abbau von Kohle, der mit<br />
Anschlag des dortigen Tiefstollens<br />
bereits im Jahre 1869 begann. Inzwischen<br />
ist der Bergbau längst<br />
Geschichte in Peißenberg. Genaugenommen<br />
seit 31. März 1971. Seither<br />
kaufte <strong>die</strong> Gemeinde <strong>das</strong> Areal<br />
samt Gebäuden schrittweise auf,<br />
wusste es jedoch über viele Jahre<br />
nicht wirklich effektiv zu nutzen.<br />
Auch <strong>die</strong> unter Denkmalschutzauflagen<br />
erfolgte Sanierung der Halle<br />
zog sich. Im März 2004 war es<br />
dann endlich soweit: Die Eröffnung<br />
der frischsanierten Tiefstollenhalle<br />
mit Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong>, ebenerdigem<br />
Foyer mit Platz für 100 Besucher<br />
<strong>und</strong> einem großen Saal mit<br />
485 Sitzplätzen, aufgereiht vor einer<br />
großen Bühne, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong><br />
ausgestattet ist mit modernster<br />
Veranstaltungstechnik. Doch was<br />
bringt einem schon <strong>die</strong> größte <strong>und</strong><br />
schönste Halle mit bester Technik,<br />
wenn weder Besucher noch<br />
Künstler darin auftreten? „Um den<br />
neuen Veranstaltungssaal auch<br />
mit kulturellem Leben zu füllen,<br />
wurde 2003 der Kulturverein Peißenberg<br />
gegründet“, sagt Uschi<br />
Binner-Metzner, seit kurzem neue<br />
Vorsitzende des Vereins, der dank<br />
akribischer ehrenamtlicher Arbeit<br />
immer wieder namhafte Musiker<br />
<strong>und</strong> Kabarettisten, aber auch zahlreiche<br />
kulturinteressierte Besucher<br />
Die Tiefstollenhalle: Früher Maschinenhalle des Bergbaus, heute Ort für Kulturveranstaltungen mit Niveau.<br />
aus Nah <strong>und</strong> Fern nach Peißenberg<br />
lockt. Dank einer Kooperation mit<br />
„Brotzeit & Spiele“, einer renommierten<br />
Agentur für namhafte<br />
Kabarettisten, sind <strong>und</strong> werden<br />
auch heuer wieder zahlreiche<br />
Stars der Szene in der ehemaligen<br />
Bergbaugemeinde auftreten.<br />
Anfang März war beispielsweise<br />
Wolfgang Krebs zu Gast, Mitte April<br />
kein Geringerer als Willy Astor.<br />
Ein anderer Höhepunkt in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr aber ist <strong>die</strong> Jubilä<strong>um</strong>sfeier<br />
des Kulturvereins, gespickt mit<br />
einem bunten Rahmenprogramm<br />
für Alt <strong>und</strong> Jung. Zwischen 15 <strong>und</strong><br />
24 Uhr gibt’s von original bayerischer<br />
Volksmusik über akustischen<br />
Rock & Pop, sambaartigen Trommelauftritten<br />
<strong>und</strong> entspannter<br />
Barmusik eine breite Palette an<br />
guter Musik zu hören. Und <strong>das</strong>s<br />
bei zunächst freiem Eintritt. Erst<br />
für <strong>das</strong> Hauptkonzert <strong>um</strong> 20 Uhr<br />
> > > JUBILÄUMS-PROGRAMM AM 24. JUNI<br />
15 Uhr: Original bayerische Lebensart mit der „Koitabach Musi“<br />
16 <strong>und</strong> 17.30 Uhr: Trommelauftritt der Sambatruppe „Pura Vida“<br />
16.30 Uhr: Akustik Rock <strong>und</strong> Pop von „MehrSaiter“<br />
18 Uhr: Barmusik mit Monika Reif<br />
20 Uhr: Festveranstaltung mit dem „Duo Pianotainment“<br />
22.30 Uhr: Jubilä<strong>um</strong>sfeuerwerk<br />
23 Uhr: Chillout <strong>und</strong> Ausklang mit Cocktails <strong>und</strong> Kaltgetränken<br />
Der Eintritt zur Jubilä<strong>um</strong>sfeier des Kulturvereins Peißenberg am<br />
Samstag, 24. <strong>Juni</strong>, ist frei. Lediglich <strong>das</strong> Abendkonzert mit dem Duo<br />
Pianotainment kostet pro Person 20 Euro. Kontakt für Vorverkaufskarten<br />
sowie weitere Infos z<strong>um</strong> Jubilä<strong>um</strong>sfest hält auch <strong>die</strong> Internetseite<br />
www.tiefstollenhalle.de bereit.<br />
mit dem international bekannten<br />
„Duo Pianotainment“ verlangt der<br />
Kulturverein 20 Euro Eintritt pro<br />
Person. Vorausgesetzt, es gibt für<br />
den Auftritt von Stephan Weh <strong>und</strong><br />
Marcel Dorn noch Karten an der<br />
Abendkasse – <strong>die</strong> beiden Allgäuer<br />
begeisterten bereits auf über<br />
1 000 Konzerten weltweit, gelten<br />
obendrein als musikalische Kulturbotschafter<br />
Deutschlands. Insofern<br />
sinnvoll: Vorverkaufskarten, <strong>die</strong><br />
unter anderem über PeissenBuch<br />
in Peißenberg (08803 / 498 581)<br />
<strong>und</strong> Buch am Bach in Peiting<br />
(08861 / 66 212) erhältlich sind.<br />
Unmittelbar nach <strong>die</strong>sem Konzert,<br />
draußen neben der Halle:<br />
Ein buntes Jubilä<strong>um</strong>s-Feuerwerk.<br />
Darüber hinaus gibt’s den ganzen<br />
Tag über ein Familienprogramm<br />
mit Kinderschminken, kostenlosen<br />
Bockerlbahnfahrten <strong>und</strong> leckeren<br />
Speisen <strong>und</strong> Getränken vom Bio-<br />
Michl. Und auch <strong>die</strong> Erwachsenen<br />
kommen dank Cocktailbar voll auf<br />
ihre Kosten – <strong>und</strong> stoßen an auf<br />
<strong>die</strong> nächsten 20 erfolgreichen Jahre<br />
des Kulturvereins Peißenberg. js<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 35
Foto: Adrian Greiter<br />
Überdachte<br />
Open Air<br />
Flussbühne auf<br />
der Loisach<br />
Fluss<br />
Festival<br />
7. - 23.7.<strong>2023</strong><br />
Alte Floßlände<br />
Wolfratshausen<br />
Saisonal <strong>und</strong> regional – z<strong>um</strong> Start in <strong>die</strong> Wandersaison<br />
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Weitere Konzerte: 30. Juli Wieskirche<br />
30. September Bibliotheksaal Polling<br />
22. Oktober Basilika Benediktbeuern<br />
09.+10. Dezember Wieskirche<br />
Info: www.musikimpfaffenwinkel.de<br />
Kartenvorverkauf: www.muenchenticket.de<br />
www.gap-ticket.de Tel. 08821/ 730 1995<br />
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36 | <strong>tassilo</strong><br />
Tassiloland | Bleibt ein später Kälteeinbruch<br />
mit Niederschlag aus,<br />
werden viele Berghütten ab Anfang<br />
<strong>Mai</strong> in <strong>die</strong> neue Sommersaison<br />
starten. Gerade im Frühjahr,<br />
wenn <strong>die</strong> letzten Schneeschollen<br />
zu glasklarem Gebirgswasser<br />
schmelzen <strong>und</strong> <strong>die</strong> ersten Bl<strong>um</strong>en<br />
<strong>und</strong> Kräuter aus den Böden der<br />
Almwiesen sprießen, ist <strong>die</strong> Stimmung<br />
im Gebirge so bunt <strong>und</strong> lebendig<br />
wie zu ka<strong>um</strong> einer anderen<br />
Zeit im Jahr. August-Schuster-Haus<br />
am Pürschling, Brunnenkopfhütte<br />
über Schloss Linderhof oder <strong>die</strong><br />
Kenzenhütte bei Halblech sind an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle nur drei Beispiele<br />
für beliebte Ziele von Wanderern<br />
<strong>und</strong> Mountainbikern, <strong>die</strong> in wenigen<br />
Tagen wieder anvisiert werden<br />
können – <strong>und</strong> dank Einkehrmöglichkeiten<br />
einen Ausflug ins<br />
Gebirge zu einem perfekten Tag<br />
ab<strong>r<strong>und</strong></strong>en. Passend z<strong>um</strong> Beginn<br />
der Wandersaison <strong>2023</strong> stellen <strong>die</strong><br />
drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
Ihnen, liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
Hüttenrezepte z<strong>um</strong> Selbermachen<br />
vor. Die Rede ist von gefüllten<br />
Kartoffelnudeln, Energiekugeln,<br />
Germknödel <strong>und</strong> Erdbeerbecher.<br />
Insofern eine bunte Auswahl von<br />
herzhaft bis süß.<br />
Gefüllte<br />
Kartoffelnudeln<br />
ZUTATEN KARTOFFELTEIG:<br />
250 g mehligkoch. Kartoffeln<br />
180–200 g Mehl<br />
1 Ei<br />
1 EL Rapsöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUTATEN FÜLLUNG:<br />
50 g Feta- oder Hirtenkäse<br />
50 g Camembert<br />
100 g Bergkäse<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUM ANRICHTEN:<br />
1 B<strong>und</strong> Frühlingszwiebeln<br />
100 g Cocktailtomaten (Rispe)<br />
1 EL Rapsöl<br />
gehackte Wildkräuter<br />
ZUBEREITUNG: Die Kartoffeln<br />
schälen, in Würfel schneiden <strong>und</strong><br />
in Salzwasser weichkochen. Abgießen,<br />
kurz ausdampfen lassen<br />
<strong>und</strong> durch eine Kartoffelpresse<br />
drücken. Abkühlen lassen. Mit den<br />
restlichen Zutaten zu einem festen<br />
Teig verarbeiten.<br />
Die drei Käsesorten in kleine Würfel<br />
schneiden <strong>und</strong> mit Salz <strong>und</strong><br />
Pfeffer mischen.<br />
Den Nudelteig zwei Millilmeter<br />
dick ausrollen <strong>und</strong> Kreise (Ø 8 cm)<br />
ausstechen. Auf jeden Kreis in<br />
<strong>die</strong> Mitte etwas Füllung geben.<br />
Zusammenklappen, <strong>die</strong> Ränder<br />
mit einer Gabel festdrücken <strong>und</strong><br />
portionsweise in kochendem Salzwasser<br />
ziehen lassen. Wenn sie an<br />
<strong>die</strong> Oberfläche steigen, mit einem<br />
Scha<strong>um</strong>löffel entnehmen.<br />
Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen<br />
<strong>und</strong> in Ringe schneiden. Die<br />
Tomaten waschen.<br />
Die Nudeln im heißen Öl goldbraun<br />
braten. Die Frühlingszwiebeln<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Tomaten dazugeben<br />
<strong>und</strong> kurz mitbraten. Mit Kräutern<br />
bestreut servieren.<br />
Energiekugeln<br />
ZUTATEN:<br />
150 g Urdinkelflocken<br />
50 g Butter<br />
7 EL Apfelsaft<br />
50 g gemischte Trockenfrüchte<br />
(Äpfel, Aprikosen, Pfla<strong>um</strong>en)<br />
50 g flüssiger Honig<br />
40 g gemahlene Walnüsse<br />
40 g Leinsamen<br />
8 EL Braunhirse-Vollkornmehl<br />
ZUBEREITUNG: Die Flocken in der<br />
heißen Butter anrösten. Den Apfelsaft<br />
dazugeben <strong>und</strong> bei schwacher<br />
Hitze quellen lassen, bis der Saft<br />
ganz aufgenommen ist. Abkühlen<br />
lassen.<br />
Die Trockenfürchte sehr fein würfeln.<br />
Mit den restlichen Zutaten<br />
unter <strong>die</strong> Flocken mischen. Mit befeuchteten<br />
Händen Kugeln formen<br />
<strong>und</strong> 4 St<strong>und</strong>en kühl stellen.
Tipp: Luftdicht verpackt <strong>und</strong> kühl<br />
gelagert sind <strong>die</strong> Kugeln etwa 1<br />
Woche haltbar.<br />
Germknödel<br />
ZUTATEN HEFETEIG:<br />
150 ml Milch<br />
60 g Butter<br />
30 g Hefe<br />
400 g Mehl<br />
75 g Zucker<br />
1 EL Vanillezucker<br />
1–2 Eier<br />
ZUTATEN FÜLLUNG:<br />
8–10 TL Pfla<strong>um</strong>enmus<br />
ZUM ANRICHTEN:<br />
50 g Butter<br />
gemahlener Mohn<br />
Puderzucker<br />
ZUBEREITUNG: Für den Hefeteig<br />
<strong>die</strong> Milch mit der Butter leicht<br />
erwärmen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Hefe darin<br />
auflösen. Die restlichen Zutaten<br />
für den Hefeteig in einer Schüssel<br />
vermischen. Die Hefemilch mit den<br />
Knethaken gut unterkneten. Zugedeckt<br />
an einem warmen Ort 45<br />
Minuten gehen lassen.<br />
Den Teig in acht bis zehn Portionen<br />
teilen. Jeweils leicht flach drücken,<br />
etwas Pfla<strong>um</strong>enmus daraufgeben,<br />
zusammenklappen <strong>und</strong> zu einer<br />
Kugel formen. Zugedeckt nochmals<br />
kurz gehen lassen.<br />
In einem Gemüsedämpfer Wasser<br />
z<strong>um</strong> Kochen bringen. Die Knödel<br />
in den Siebeinsatz setzen <strong>und</strong><br />
bei schwacher Hitze 30 Minuten<br />
dämpfen. Die Butter schmelzen<br />
<strong>und</strong> leicht bräunen. Die Knödel mit<br />
der Butter beträufeln, Mohn <strong>und</strong><br />
Puderzucker darübergeben.<br />
Erdbeerbecher<br />
ZUTATEN CREME:<br />
200 g Sahne<br />
300 g Naturjoghurt<br />
50 g Zucker<br />
2 EL Vanillezucker<br />
2 EL Zitronensaft<br />
ZUM ANRICHTEN:<br />
80–100 g Cantuccini<br />
oder Amarettini<br />
ca. 350 g Erdbeeren<br />
evtl. etwas Zucker<br />
einige Blüten nach Belieben<br />
ZUBEREITUNG: Für <strong>die</strong> Creme <strong>die</strong><br />
Sahne steif schlagen. Den Joghurt<br />
mit Zucker, Vanillezucker <strong>und</strong> Zitronensaft<br />
glattrühren. Die Sahne<br />
unterheben.<br />
Die Cantuccini (Amarettini) zerbröseln.<br />
Einige Brösel für <strong>die</strong> Garnitur<br />
beiseitestellen. Die restlichen<br />
Brösel in vier Dessertgläser verteilen.<br />
Die Erdbeeren waschen <strong>und</strong><br />
putzen. Die Hälfte der Erdbeeren<br />
mit einem Stabmixer pürieren.<br />
Nach Bedarf etwas Zucker dazugeben.<br />
Die restlichen Erdbeeren<br />
halbieren.<br />
Die Erdbeerhälften am Rand der<br />
Gläser auf <strong>die</strong> Brösel stellen <strong>und</strong><br />
mit der Creme auffüllen. Die pürierten<br />
Erdbeeren darüber verteilen<br />
<strong>und</strong> mit Bröseln <strong>und</strong> Blüten<br />
verzieren.<br />
js<br />
„Damals hatten wir ...“<br />
Geschichten,<br />
<strong>die</strong> <strong>das</strong> Leben schrieb,<br />
gehören in <strong>die</strong><br />
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mai / juni <strong>2023</strong> | 37
„dicht & ergreifend“ kommen nach Penzberg<br />
HipHop im tiefsten<br />
bayerischen Dialekt<br />
100 % SUV 100 % elektrisch<br />
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Penzberg | Fabian „Lef Dutti“<br />
Frischmann <strong>und</strong> Michael „Georg<br />
Urkwell“ Huber haben im<br />
Rausche des inzwischen neunjährigen<br />
Erfolgs nie vergessen,<br />
wo sie herkommen <strong>und</strong> wer sie<br />
wirklich sind. Nämlich zwei aus<br />
dem tiefsten Niederbayern stammende<br />
Burschen, <strong>die</strong> einst aus<br />
beruflich-studentischen Gründen<br />
nach Berlin gezogen sind. Jedoch<br />
schon damals ausgestattet waren<br />
mit einer gottgegebenen Begabung:<br />
Rappen im bayerischen<br />
Dialekt auf einem unvergleichlich<br />
hohen Niveau, klanglich wie<br />
inhaltlich. Daraus im Jahre 2014<br />
entstanden: Die kongeniale Band<br />
namens „dicht & ergreifend“. Ihr<br />
Song „Zipfeschwinga“ hat inzwischen<br />
5,7 Millionen Aufrufe auf<br />
YouTube, „Wandadoog“ sogar 6,9<br />
Millionen. Ein großartiges Zeichen<br />
für <strong>die</strong> durch Corona gebeutelte<br />
Kulturszene setzten sie mit „Ohne<br />
uns“ – ein Gemeinschafts-Hit mit<br />
vielen Rapstars aus ganz Deutschland<br />
<strong>und</strong> der wichtigen Botschaft,<br />
<strong>das</strong>s es ohne Kultur – „Ohne uns<br />
werd‘s stad“ – ganz schnell still<br />
werden würde in <strong>die</strong>sem Land.<br />
Die Pandemie scheint mittlerweile<br />
> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />
endgültig überw<strong>und</strong>en, <strong>das</strong> Leben<br />
wieder lebenswerter. Passend<br />
dazu bringen „dicht & ergreifend“<br />
nach „Dampf der Giganten“ im<br />
Jahr 2015 <strong>und</strong> „Ghetto mi nix o“ im<br />
Jahr 2018 in wenigen Wochen ihr<br />
drittes Alb<strong>um</strong> auf den Musikmarkt.<br />
Titel: „Es werde dicht“.<br />
Nur ein Konzert in<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
Offizielle Vorstellung im Rahmen<br />
eines fetten Release-Konzerts:<br />
Mitte <strong>Juni</strong> in der Muffathalle in<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost 2 x 2 Tickets für <strong>das</strong> dicht &<br />
ergreifend-Konzert am Freitag, 30. <strong>Juni</strong>, in Penzberg. Schicken Sie<br />
uns bis 15. <strong>Mai</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort „Es werde dicht“<br />
an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an<br />
info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
Georg Urkwell <strong>und</strong> Leff Dutti (re.) rappen <strong>die</strong> Penzberger Bergehalde.<br />
München. Noch besser für <strong>die</strong><br />
„<strong>tassilo</strong>“-Leser aber ist: Sie kommen<br />
im Rahmen ihrer <strong>die</strong>sjährigen<br />
Tournee mit insgesamt 30<br />
Terminen in ganz Deutschland <strong>und</strong><br />
Österreich auch in den <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongauer Landkreis. Genaugenommen<br />
nach Penzberg. Wer sich<br />
<strong>die</strong>sen magischen Abend nicht<br />
entgehen lassen möchte, sollte in<br />
Sachen „Ticketkauf“ (dicht<strong>und</strong>ergreifend.com)<br />
schnell sein –<br />
„dicht & ergreifend“-Konzerte sind<br />
schwer beliebt, erfahrungsgemäß<br />
rasch ausverkauft. Und <strong>die</strong>ser<br />
eine Auftritt in Penzberg wird aller<br />
Voraussicht nach der einzige im<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongauer Landkreis<br />
werden <strong>und</strong> bleiben in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr. Wann genau? Am Freitag, 30.<br />
<strong>Juni</strong>, <strong>um</strong> 19 Uhr. Wo genau? Auf<br />
dem Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsgebiet<br />
Bergehalde, Zibetholzweg in Penzberg.<br />
Insofern draußen auf dem<br />
Land, wo auch <strong>die</strong> „Dichtis“ ihre<br />
Wurzeln haben.<br />
js<br />
38 | <strong>tassilo</strong>
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> > > DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />
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Ein Bild vom fliegenden<br />
Br<strong>um</strong>mer<br />
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*Rechtsberater<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wo sich <strong>die</strong>ser Stadel mit fre<strong>und</strong>lich ausgestalteter Holzbeige befindet, verziert<br />
mit „Fenster“ <strong>und</strong> Sonnenbankerl, wollten wir von Ihnen in unserer März / April-<br />
<strong>Ausgabe</strong> wissen. Die Lösung: Am Seeweg nordwestlich von Untersöchering. Gewusst<br />
hat <strong>das</strong> unter anderem Michael Nachtmann aus Seeshaupt – glücklicher<br />
Gewinner eines Spezialitätenkorbes der Schönegger Käse-Alm mit He<strong>um</strong>ilch-<br />
Camembert, Bergler <strong>und</strong> Bärlauchfrühling. Wir gratulieren recht herzlich!<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
„<strong>tassilo</strong>“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
<strong>Mai</strong>l: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im April <strong>2023</strong> – Auflage: 43000 Exemplare<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Juli / August <strong>2023</strong>:<br />
Freitag, 30. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> (Anzeigenschluss: 12. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>) – Für eingesandte<br />
Manuskripte wird keine Haftung <strong>und</strong> keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
Tassiloland | Die Ableitung seines<br />
Namens ist selbsterklärend, weil er<br />
ab April <strong>und</strong> <strong>Mai</strong> aus dem Erdreich<br />
kriecht. Vier bis sieben Wochen hat<br />
er dann lediglich Zeit, sein Leben in<br />
vollen Zügen zu genießen. Vorwiegend<br />
ernährt er sich von Blättern in<br />
Buchen- <strong>und</strong> Eichenwäldern, lässt<br />
sich aber auch gerne auf Obstbä<strong>um</strong>en<br />
nieder. Die Rede ist vom <strong>Mai</strong>käfer,<br />
genaugenommen vom Feldmaikäfer<br />
(22 bis 32 Millimeter groß)<br />
oder Waldmaikäfer (22 bis 26 Millimeter<br />
groß). Beide Arten kommen<br />
in der Region vor. Und fallen nicht<br />
nur durch ihre Fühler mit je sechs<br />
bis sieben (Männchen) Blättchen<br />
auf, sondern insbesondere durch<br />
ihre Art zu fliegen: Hebt ein <strong>Mai</strong>käfer<br />
ab, vibrieren seine dünnen Flügelhäute<br />
wie Propeller. Lediglich<br />
<strong>die</strong> harten Flügeldeckel <strong>die</strong>nen ihm<br />
als Tragflügel. Das macht <strong>die</strong> Fliegerei<br />
des <strong>Mai</strong>käfers, dessen Körperfarbe<br />
im Übrigen von Hellbeige<br />
über Gelb, Orange, Braun, Rosa,<br />
Rot <strong>und</strong> Schwarz variieren kann,<br />
schwerfällig <strong>und</strong> laut. Im Rahmen<br />
<strong>die</strong>ses Heimaträtsels stellen wir<br />
Sie, liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser, vor<br />
eine kleine Aufgabe: Fotografieren<br />
Sie einen auf <strong>die</strong>ser „<strong>tassilo</strong>“-<strong>Ausgabe</strong><br />
sitzenden <strong>Mai</strong>käfer <strong>und</strong> schicken<br />
uns <strong>das</strong> Motiv des krabbelnden<br />
Br<strong>um</strong>mers entweder per Post<br />
an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971<br />
Peiting. Oder via E-<strong>Mai</strong>l an info@<br />
<strong>tassilo</strong>.de. Unter allen Einsendungen<br />
verlosen wir einen herzhaften<br />
Spezialitätenkorb der Schönegger<br />
Käse-Alm, befüllt mit Alprahmkäse,<br />
Allgäuzeller, Almblütenkäse,<br />
He<strong>um</strong>ilch-Camembert, Speck <strong>und</strong><br />
hausgemachter Erdbeer-Konfitüre.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
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Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Christian Rauch<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Erich Ettl<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard<br />
Gruber, Jeannine Blatt, Alexander Berndt<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, Schönegger Käse-Alm, Christian Rauch, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Bettina Eder, Kanuabteilung<br />
TSV Schongau, Supakit W., Dominik Gürs, Felix Vetter, Vincent Salcher, Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V., Kreisjugendfeuerwehrverband<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, EAA <strong>Weilheim</strong>, Hellmuth Vetter, Richard Dannenmann, Pierre Fritzsche, Jonathan Bohl, Via Claudia Camping Lechbruck, Gaby Gerster,<br />
Kulturverein Peißenberg, Stephan Buske, TimeCodePic<br />
Dr. Maria Hagenauer*<br />
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mai / juni <strong>2023</strong> | 39
Wieskirche <strong>und</strong> Wessobrunner Kloster im Maßstab 1:87<br />
Weltkultur in verblüffender Echtheit<br />
Wessobrunn | Ein junger Bursch mit<br />
Bl<strong>um</strong>enstrauß in der Hand kraxelt<br />
klammheimlich eine Holzleiter hinauf,<br />
möchte seine im ersten Stock<br />
wohnende Tra<strong>um</strong>frau erobern.<br />
Zimmerer, denen beim Dachdecken<br />
auf den letzten Quadratmetern<br />
<strong>das</strong> Material ausgeht. Doch<br />
Nachschub ist bereits in Sicht –<br />
ein Ochsen-Fuhrwerk voller neuer<br />
Schindelbretter, wenige h<strong>und</strong>ert<br />
Meter vom Bauernhof entfernt.<br />
Blasmusikanten in schwarzer Lederhose,<br />
grüner Joppe <strong>und</strong> Miesbacher<br />
Hut, <strong>die</strong> am Ausgangsbereich<br />
der Wieskirche für ein frisch<br />
getrautes Brautpaar zünftig aufspielen.<br />
Wilderer, <strong>die</strong> bei Einbruch<br />
der Dunkelheit samt Beute <strong>und</strong><br />
Gewehr auf den Schultern durch<br />
tiefverschneite Winterlandschaft<br />
stapfen <strong>und</strong> im „Z<strong>um</strong> Wuiderer“<br />
auf aufgeheizten Kachelofen <strong>und</strong><br />
kräftige kulinarische Stärkung hoffen.<br />
Schuhsohlenabdrücke eines<br />
Pfarrers in fluffigem Neuschnee,<br />
der ausgerechnet zur Christmette<br />
an Heiligabend verschlafen hat <strong>und</strong><br />
nun in Windeseile vom Pfarrhaus<br />
zur Kirche hinaufschreitet – <strong>die</strong><br />
Akute Verwechslungsgefahr: Die Wieskirche in Miniatur.<br />
40 | <strong>tassilo</strong><br />
Gläubigen warten bereits ungeduldig.<br />
Plattler <strong>und</strong> Dreherinnen<br />
in Volltracht, <strong>die</strong> im Innenhof des<br />
Wessobrunner Klosters einen Tanz<br />
aufführen. Wenige Meter daneben:<br />
Einer, der bereits am helllichten<br />
Nachmittag zu tief ins Glas<br />
geschaut hat, sich übergibt. Aber<br />
auch friedlich vor sich in grasendes<br />
Jungvieh, oder Pferde unterschiedlicher<br />
Rassen, z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Süddeutsches Kaltblut, <strong>die</strong> sich an<br />
saftigem Grün erfreuen, oder unter<br />
schattenspendenden Bä<strong>um</strong>en sich<br />
vor der aggressiven Hochsommer-<br />
Sonne schützen. Oder ein Angler,<br />
der auf einem Ba<strong>um</strong>stamm sitzt<br />
<strong>und</strong> ein mit frisch gefällten Fichten,<br />
Schaf, H<strong>und</strong> <strong>und</strong> vollen Milchkannen<br />
beladenes Floß beobachtet,<br />
<strong>das</strong> von drei kräftigen Männern<br />
flussabwärts gelenkt wird. Ein<br />
frischverliebtes Paar, <strong>das</strong> sich zwischen<br />
hohen Bä<strong>um</strong>en <strong>und</strong> dichtem<br />
Gebüsch unbeobachtet fühlt <strong>und</strong><br />
auf einer ausgebreiteten Picknick-<br />
Decke wild übereinander herfällt.<br />
Her<strong>um</strong>tollende Kinder. Schwimmende<br />
Entenpärchen mit Küken.<br />
Ein alter Bauer, der mit Pfeife im<br />
M<strong>und</strong> der jüngeren Generation<br />
beim Arbeiten zuschaut. Tauben-<br />
schläge <strong>und</strong> ein von Hand angelegter<br />
Bauerngarten. Ein Hufschmied<br />
beim Beschlagen eines Hengstes.<br />
Und immer wieder: König Ludwig<br />
II. in seiner blauen Uniform sowie<br />
eine hübsche Schwarzhaarige in<br />
rotem Cocktailkleid.<br />
Bauernhäuser, Fürstentrakt<br />
<strong>und</strong> Tassilolinde<br />
Der originalgetreue Nachbau des Wessobrunner Klosters samt tenfest im Innenhof war Ernst Blanks erstes Großprojekt in<br />
Trach-<br />
Miniatur.<br />
„Ich bin halt schon immer ein riesengroßer<br />
Fan von anno daz<strong>um</strong>al,<br />
von bayerischer Tradition <strong>und</strong> altehrwürdigem<br />
Handwerk, von un-<br />
serer w<strong>und</strong>erschönen Landschaft<br />
<strong>und</strong> unseren tollen Sehenswürdigkeiten“,<br />
sagt Ernst Blank, der<br />
sich ein Grinsen in <strong>die</strong>sem Moment<br />
nicht verkneifen kann. Bereits im<br />
Kindesalter interessierte sich der<br />
gelernte Schreiner <strong>und</strong> spätere<br />
Inhaber einer Metallbaufirma für<br />
Modellbau. Zunächst für Flieger<br />
<strong>und</strong> Autos. Das, was er heute im<br />
ersten Stock seines gemütlichen<br />
Holzhauses im Maßstab 1:87 aufbewahrt,<br />
baute er allerdings erst<br />
wesentlich später. Sein erstes<br />
Großprojekt, <strong>um</strong>gesetzt von 2006<br />
bis 2008: Das Wessobrunner Kloster,<br />
<strong>das</strong> sich auch im echten Leben<br />
keine 400 Meter Luftlinie von seinem<br />
Zuhause befindet. Die Klosterkirche<br />
„St. Johannes der Täufer“,<br />
<strong>das</strong> große, u-förmige Gebäude<br />
samt Fürstentrakt, der Innenhof<br />
mit Brunnen <strong>und</strong> Glockenturm,<br />
<strong>die</strong> östlich des Klosters liegende<br />
Mariengrotte sowie <strong>die</strong> berühmte,<br />
unter Naturdenkmal stehende<br />
Tassilolinde hat der handwerklich<br />
begabte Hobbykünstler in verblüffender<br />
Echtheit nachgebaut. Und<br />
zwar auf zusammenklappbaren<br />
Holztischen, bewusst 90 Zentimeter<br />
breit, „damit meine Ausstellung<br />
durch Türrahmen passt, mobil<br />
bleibt <strong>und</strong> so auch wo anders<br />
gezeigt werden kann“. Damit <strong>die</strong><br />
Halme der beflockten Gras- <strong>und</strong><br />
Wiesenmatten nicht lieblos daliegen,<br />
sondern senkrecht nach<br />
oben „wachsen“, ist ein größerer<br />
Teil der Modellbaufläche statisch<br />
aufgeladen. „Mit einem mehr als<br />
1 000 Euro teuren Spezialgerät,<br />
<strong>das</strong> ich mir Gott sei Dank von einem<br />
Modellbauspezl ausleihen<br />
durfte.“ Neben der Tassilolinde<br />
hat Ernst Blank alte Bauernhäuser<br />
(Glentleiten als Anregung), Almen<br />
<strong>und</strong> einen halb zerfallenen Stadel<br />
eigenhändig gebaut, „den ich so<br />
mal in der Nähe von Schongau<br />
im Rahmen einer Radeltour entdeckt<br />
habe“. Allein im Dach <strong>die</strong>ses<br />
Miniatur-Gebäudes stecken mehr<br />
als 1 000 filigrane, mit Cutter oder<br />
Schere zurechtgeschnittene Einzelteile<br />
aus dünnem Furnierholz, <strong>die</strong>
er Stück für Stück mit Pinzette einanderreihte <strong>und</strong><br />
an-<br />
festklebte.<br />
Interessierte dürfen<br />
vorbeischauen<br />
Neben dem Wessobrunner Kloster<br />
baute Ernst Blank auch eine<br />
märchenhafte Winterlandschaft zu<br />
Weihnachten mit Bauernhof, Wirtshaus,<br />
Pfarrhaus <strong>und</strong> Kirche. Den<br />
Königssee samt Bergmassiv von<br />
Watzmann <strong>und</strong> Jungfrau – <strong>und</strong> Sennern,<br />
<strong>die</strong> Jungvieh mittels Boot auf<br />
<strong>die</strong> gegenüberliegende Alm schiffen.<br />
Eine an Schloss Neuschwanstein<br />
angelehnte Burg, zu der sich<br />
Wanderer mit Rucksack <strong>und</strong> Teleskopstöcken<br />
einen serpentinenartigen<br />
Weg mit Felsdurchbrüchen<br />
hinaufquälen. Und, sein absolutes<br />
Prunkstück: Die Wieskirche bei<br />
Steingaden, <strong>die</strong> rein optisch von<br />
der echten ka<strong>um</strong> zu unterscheiden<br />
ist. „Einerseits habe ich <strong>das</strong> große<br />
Glück, <strong>das</strong>s es noch immer Modellbauzubehör<br />
im Maßstab 1:87<br />
von einem bayerischen Hersteller<br />
zu kaufen gibt – so kann ich meine<br />
Landschaften durch filigrane Figuren<br />
in beispielsweise Tracht oder<br />
Zunfthosen z<strong>um</strong> Leben erwecken.“<br />
Was Landschafts- <strong>und</strong> Gebäudebau<br />
an sich betrifft, ist Ernst Blank jedoch<br />
derart detailversessen, <strong>das</strong>s<br />
ihm Bausätze oder anderweitig<br />
zugekauftes<br />
Zubehör<br />
wie Dachplatten oder<br />
Hauswände meist nicht<br />
echt genug sind, er<br />
sie insofern komplett<br />
eigenhändig<br />
erfindet<br />
<strong>und</strong> aufbaut. „Allein<br />
<strong>das</strong> Dach der Wies-<br />
kirche, mühsam, von<br />
Hand <strong>und</strong> in <strong>die</strong>sem<br />
Falle auch mit Hilfe meines Mo-<br />
dellbauspezls zusammengebaut,<br />
besteht aus 10 000 hauchfeinen<br />
Furnierholzschnipseln.“ Die Wände<br />
<strong>und</strong> Fassaden der Wieskirche bestehen<br />
dagegen aus Pappe, <strong>die</strong> für<br />
mehr Stabilität mit Spachtelmasse<br />
eingeschmiert <strong>und</strong> schließlich mit<br />
weißer Modelliermasse „verputzt“<br />
wurden. Die Struktur im Putz hat<br />
Ernst Blank wieder<strong>um</strong> mit gezieltem<br />
Pinselaufdruck hinbekommen<br />
– alles unter Zeitdruck. „Bei<br />
bestimmten Klebern hat man oft<br />
nur wenige Sek<strong>und</strong>en oder Minuten,<br />
bis sie anziehen, im Falle der<br />
Modelliermasse bleibt mir eine<br />
St<strong>und</strong>e, was ebenfalls schnelles,<br />
sauberes <strong>und</strong> hochkonzentriertes<br />
Arbeiten voraussetzt.“ Auch <strong>die</strong><br />
Winterlandschaft, „<strong>die</strong> im klassischen<br />
Modellbau wahnsinnig<br />
schnell verstaubt, verdreckt <strong>und</strong><br />
nicht mehr richtig sauberzubekommen<br />
ist“, hat er komplett eigens<br />
aufgebaut, „<strong>das</strong>s ich jederzeit<br />
drüberfegen oder sogar vorsichtig<br />
staubsaugen kann“. Apropos Sauberkeit:<br />
Die meisten Modellbauer<br />
werkeln bekanntlich in Kellern,<br />
„wo es aber viel zu unrein ist,<br />
weshalb ich ganz bewusst in ein<br />
mit Naturlicht geflutetes Zimmer<br />
im ersten Stock gegangen bin“.<br />
Und <strong>die</strong>sen Ra<strong>um</strong> der Modellbaukunst<br />
auch gerne für interessierte<br />
„<strong>tassilo</strong>“-Leser aufsperrt.<br />
Unter 08809 / 358 ist Ernst<br />
Blank telefonisch erreichbar,<br />
zeigt nach Terminver-<br />
einbarung Wessobrunner<br />
Kloster, Wieskirche, Königssee<br />
<strong>und</strong> den mutigen<br />
Burschen beim Fensterln.<br />
js<br />
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mai / juni <strong>2023</strong> | 41
MAI /
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>Mai</strong> bis 30. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />
MO 01.05.<br />
Tag der Arbeit<br />
MAIBAUM-AUFSTELLEN<br />
Termine finden Sie in der<br />
aktuellen Tagespresse.<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
PENZBERG<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Ausstellung „Rebellinnen“ in der<br />
Rathauspassage. Eintritt frei, bis 1.6.<br />
MURNAU<br />
15.00 bis 20.00 Uhr<br />
Ausstellung „Über Grenzen gehen“<br />
im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei, weitere Infos unter<br />
www.tuscul<strong>um</strong>-murnau.de, bis 7.5.<br />
BERNRIED<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Sonntagsmalerei“<br />
im Buchheim Muse<strong>um</strong>. Eintritt:<br />
10 €, weitere Infos unter www.<br />
buchheimmuse<strong>um</strong>.de, bis 6.3.<br />
ANTDORF<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
im Sportheim. Ab 5 Jahren<br />
OBERHAUSEN<br />
10.00 bis 12.00 Uhr <strong>und</strong><br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Offenes Atelier „freies Gestalten<br />
mit <strong>und</strong> ohne Anleitung“ im Malwerk.<br />
Kosten: 20 €, Anmeldung unter<br />
0171 / 5607082, jeden Montag,<br />
Abendtermin ab 2. Mo. im Monat<br />
TUTZING<br />
9.00 bis 12.00 Uhr <strong>und</strong><br />
13.00 bis 16.00 Uhr<br />
Ausstellung „Playing with Nature“<br />
der GEDOK München in der Akademie<br />
für Politische Bildung. Bis 31.5.<br />
DI 02.05.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />
jeden Dienstag<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Wasser“ des Kunstfor<strong>um</strong>s<br />
<strong>Weilheim</strong> e.V. im Stadtmuse<strong>um</strong>.<br />
Siehe Anzeige S. 13, bis 3.6.<br />
STARNBERG<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Filmvorführung „Kreta-Segeln<br />
von der Südtürkei“ des Starnberger<br />
Film- <strong>und</strong> Videoclubs in der<br />
Schlossberghalle. Eintritt frei<br />
PENZBERG<br />
16.30 bis 17.30 Uhr<br />
Leseclub mit H<strong>und</strong> in der Stadtbücherei.<br />
Für Kinder ab der 1. Klasse,<br />
Eintritt frei, jeden Dienstag<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
in der Schule. Ab 5 Jahren<br />
PEISSENBERG<br />
MI 03.05.<br />
18.00 Uhr<br />
Frauenkreis „innerer Fokus,<br />
Weiblichkeit, Meditation, Austausch“<br />
bei Lorettas von Kopf bis<br />
Herz. Kosten: 18 €, Anmeldung unter<br />
0178 / 3305019, jeden Mittwoch<br />
JUNI <strong>2023</strong><br />
16.30 bis 17.30 Uhr<br />
Kinderkunst für Kinder ab 5 J. im<br />
Malwerk. Kosten: 15€, Anmeldung<br />
unter 0171 / 5607082, jeden Mo.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der Von-Eichendorff-Straße<br />
1. Jeden Mittwoch<br />
STARNBERG<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Schaukasten 4“ im<br />
Muse<strong>um</strong>. Bis 28.5.<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Stefan Moritz Becker<br />
1958 – 2013“ im Muse<strong>um</strong>. Bis 17.9.<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone.<br />
Jeden Mittwoch<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Geführte Radtour „Murnau 360°“.<br />
Treffpunkt an der Tourist-Info.<br />
Kosten: 25 €, Anmeldung unter<br />
www.tourismus.murnau.de,<br />
jeden Mittwoch <strong>und</strong> Freitag<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt / Bastelclub im<br />
Erlhaus. Eintritt frei, Infos <strong>und</strong><br />
Anmeldung unter www.erlhaus.de<br />
oder 08841 / 2656, jeden Mittwoch<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Abendliche Ortsführung durch<br />
Murnau. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Anmeldung unter www.tourismus.<br />
murnau.de, Kosten: 10 €, jeden Mi.<br />
EGLFING<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bücherei im Pfarrhof geöffnet. Jeden<br />
Mittwoch außer in den Ferien<br />
OBERHAUSEN<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Aktzeichnen mit Modell im Malwerk.<br />
Keine Vorkenntnisse erforderlich.<br />
Kosten: 10 €, Anmeldung unter<br />
0171 / 5607082, jeden Mittwoch<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
im Pfarrheim. Ab 5 Jahren<br />
POLLING<br />
9.00 Uhr<br />
Kreuzmarkt am Kirchplatz<br />
PÖCKING<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Schießabend Senioren im Schützenhaus.<br />
Interessierte willkommen,<br />
jeden Mittwoch<br />
DO 04.05.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Hebammensprechst<strong>und</strong>e im<br />
Ges<strong>und</strong>heitsamt. Kostenfrei, Anmeldung<br />
unter 0881 / 6811797, jeden Do.<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz.<br />
Jeden Donnerstag<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />
Jeden Donnerstag<br />
17.00 bis 18.00 Uhr<br />
Sprachcafé Deutsch für Anfänger<br />
<strong>und</strong> Fortgeschrittene in der Stadtbücherei.<br />
Eintritt frei, keine Anmeldung<br />
nötig, jeden Do. bis 27.7.<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz.<br />
Jeden Donnerstag<br />
EGLFING<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
im Sportheim. Ab 5 Jahren<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert mit Daniel Johannsen &<br />
Christoph Hammer im Bibliotheksaal.<br />
Infos unter www.hoertnagel.de<br />
PÖCKING<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Schießabend Schüler & Jugend<br />
im Schützenhaus. Interessierte<br />
willkommen, jeden Donnerstag<br />
FR 05.05.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz.<br />
Jeden Freitag<br />
18.00 Uhr<br />
Vernissage „together...“ von Diana<br />
Sandmann <strong>und</strong> Christian S. Bolley<br />
im ZwischenRa<strong>um</strong>. Bis 27.5.<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Boaznklassik“ mit non-<br />
Well Cousines in der Tiefstollenhalle.<br />
Einlass: 19.15 Uhr, Tickets: 33 €,<br />
Infos unter www.tiefstollenhalle.de<br />
PENZBERG<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesezeit in der Stadtbücherei.<br />
Eintritt frei, jeden Freitag<br />
RAISTING<br />
17.00 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
im AWO-Haus. Ab 5 Jahren<br />
SEESHAUPT<br />
18.00 bis 22.00 Uhr<br />
Offener Kinder- & Jugendtreff im<br />
Juze. Ab 14 Jahren, jeden Freitag<br />
HUGLFING<br />
21.00 Uhr<br />
Live-Musik mit „Starnberg Bluesrock“<br />
in der Waldstraße 4. Weitere<br />
Infos unter www.waldstrasse-4.de<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ<br />
Do, 11. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Huglfing, Schulturnhalle<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 43
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling im Bowling<br />
Islands. Anmeldung unter www.<br />
bowling-islands.de, jeden Freitag<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />
Jeden Freitag<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich. Jeden Freitag<br />
TUTZING<br />
17.00 Uhr<br />
Spezialsprechst<strong>und</strong>e „komplexe<br />
Wirbelsäulenchirurgie“ im Benedictus<br />
Krankenhaus. Jeden Freitag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab<br />
10 Pers. unter 08867 / 489, jeden Fr.<br />
SEEFELD<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Camping & Outdoor Days am<br />
Campingplatz Pilsensee. Eintritt<br />
frei, siehe Anzeige S. 19, bis 7.5.<br />
SA 06.05.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 15.00 Uhr<br />
Spenden-Pflanzenmarkt in der<br />
Naturküche Wieshof<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz.<br />
Jeden Samstag<br />
19.00 Uhr<br />
Rock/Pop-Nacht der Dießener<br />
Musikschule in der Freien Kunstanstalt.<br />
Eintritt frei, Spendenbasis<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />
Jeden Samstag<br />
PENZBERG<br />
10.30 bis 11.30 Uhr<br />
Vorlesezeit in der Stadtbücherei.<br />
Eintritt frei, jeden Samstag<br />
SEESHAUPT<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Bücherflohmarkt in der ehemaligen<br />
Zimmerei Sterff<br />
EBERFING<br />
14.00Uhr<br />
Pflanzentauschmarkt an der alten<br />
Gemeindekanzlei<br />
EGLFING<br />
9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Heimatmuse<strong>um</strong> geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08847 / 6174<br />
POLLING<br />
10.00 bis 15.00 Uhr<br />
Hof- & Garagenflohmarkt im Ort.<br />
Auch in Oderding <strong>und</strong> Etting<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der<br />
Erfinder“ im Feuerwehrhaus. Für<br />
Kinder ab 5 Jahren, Eintritt: 1 €<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling im Bowling<br />
Islands. Anmeldung unter www.<br />
bowling-islands.de, jeden Samstag<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz.<br />
Jeden Samstag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Reservierung ab 10 Personen unter<br />
08867 / 489, jeden Samstag<br />
SO 07.05.<br />
DIESSEN<br />
11.00 bis 13.00 Uhr<br />
Konzert mit dem Hackbrettduo<br />
Les Silvaines am Monopteros im<br />
Schacky-Park. Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Anmeldung<br />
unter www.tourismus.murnau.de,<br />
Kosten: 8 €, jeden Sonntag<br />
SEESHAUPT<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Bücherflohmarkt in der ehemaligen<br />
Zimmerei Sterff<br />
DIESSENER<br />
TÖPFERMARKT<br />
18. MAI – 21. MAI<br />
<strong>2023</strong><br />
Keramik am See<br />
Diessener<br />
Keramikpreis<br />
Keramikweg durch<br />
Diessen<br />
Markt Diessen<br />
am Ammersee<br />
PÖCKING<br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Benefizabend „Eine literarische<br />
<strong>und</strong> musikalische Soirée“ im<br />
beccult. Eintritt: 30 €, weitere Infos<br />
<strong>und</strong> Tickets unter www.beccult.de<br />
MO 08.05.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Lagerverkauf „Happy-Secondhand“<br />
im Pfarrheim Miteinander<br />
HUGLFING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Handarbeitstreff im Dorfgemeinschaftshaus.<br />
Kostenlos, weitere<br />
Infos unter 08802 / 8588<br />
PÖCKING<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Klassikkonzert „Auf großen <strong>und</strong><br />
kleinen Saiten“ mit jungen Talenten<br />
im beccult. Einlass: 18.30 Uhr,<br />
Eintritt frei, Spendenbasis, weitere<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
beccult.de<br />
DI 09.05.<br />
PÄHL<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der<br />
Erfinder“ im Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />
Für Kinder ab 5 Jahren<br />
TUTZING<br />
15.30 bis 17.30 Uhr<br />
Beratungsstelle Frauennotruf im<br />
Thelinra<strong>um</strong>. Kostenfrei, Anmeldung<br />
unter 08152 / 5720<br />
MI 10.05.<br />
WEILHEIM<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Bücherverbrennung<br />
1933“ in der Stadtbücherei. Eintritt<br />
frei, bis 7.6.<br />
STARNBERG<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Konzert der Instr<strong>um</strong>ental- <strong>und</strong><br />
Vokalklassen in der Musikschule.<br />
Eintritt frei, Spendenbasis<br />
HUGLFING<br />
DO 11.05.<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in der Schulturnhalle<br />
FORST<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der<br />
Erfinder“ in der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule. Für<br />
Kinder ab 5 Jahren<br />
FR 12.05.<br />
WIELENBACH<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
im Feuerwehrhaus. Ab 5 J.<br />
POLLING<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Jubilä<strong>um</strong>sfeier „50 Jahre OLW“<br />
mit Live-Musik, Speis <strong>und</strong> Trank<br />
bei Oberland Werkstätten GmbH<br />
SA 13.05.<br />
PEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der Erfinder“<br />
im Flöz. Für Ki. ab 5 Jahren<br />
MURNAU<br />
17.00 Uhr<br />
Vernissage „Metamorphose – Acrylmalerei<br />
von 1993 bis <strong>2023</strong>“ von<br />
Ute Brucker-Schmidt im Gemeinschaftsatelier<br />
Tuscul<strong>um</strong>. Infos unter<br />
www.tuscul<strong>um</strong>-murnau.de, bis 29.5.<br />
OBERHAUSEN<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Lotte im Dorf der<br />
Erfinder“ im Rathaus. Für Kinder<br />
ab 5 Jahren<br />
ANDECHS<br />
8.30 bis 18.00 Uhr<br />
Rosenfest bei der Manufaktur für<br />
Grünes Dorn. Siehe Anzeige Seite 8<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hausbau-Messe mit Fachvorträgen<br />
beim Bauunternehmen Josef<br />
Erhard. Infos siehe Anzeige Seite 30<br />
SO 14.05.<br />
MAI /<br />
Muttertag<br />
STARNBERG<br />
11.00 bis 13.00 Uhr<br />
Muttertagskonzert des Ensembles<br />
der Musikschule in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt frei<br />
44 | <strong>tassilo</strong>
MURNAU<br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
2. Minigolf B<strong>und</strong>esliga bei Minigolf<br />
am See. Eintritt frei<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hausbau-Messe mit Fachvorträgen<br />
beim Bauunternehmen Josef<br />
Erhard. Infos siehe Anzeige Seite 30<br />
MO 15.05.<br />
STARNBERG<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Französische Woche am Kirchplatz.<br />
Bis 21.5.<br />
MI 17.05.<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong> geöffnet.<br />
Jeden Mittwoch<br />
ANTDORF<br />
18.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert der Musikschule<br />
im Trachtenheim<br />
DO 18.05.<br />
Christi Himmelfahrt<br />
WEILHEIM<br />
10.30 Uhr<br />
Volksfest am Festplatz in der Wessobrunner<br />
Straße. Weitere Infos<br />
siehe Seite 23, bis 29.5.<br />
DIESSEN<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Töpfermarkt mit mehr als 160<br />
Keramikern aus 12 Ländern in den<br />
Seeanlagen. Siehe Seite 23, bis 21.5.<br />
FR 19.05.<br />
JUNI <strong>2023</strong><br />
PENZBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Tollhub-Festival: Live-Musik mit<br />
Gletscherguys, IQ Zero <strong>und</strong> Los<br />
Brudalos auf Gut Hub. Infos unter<br />
www.kleinkunst-penzberg.de<br />
PÖCKING<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert mit der Philharmonie<br />
Starnberger See im beccult. Einlass:<br />
19.30 Uhr, Eintritt: 20 €, Infos<br />
<strong>und</strong> Tickets unter www.beccult.de<br />
SA 20.05.<br />
WEILHEIM<br />
11.15 Uhr<br />
Konzert „<strong>Weilheim</strong>er Orgelsommer“<br />
mit Eva <strong>und</strong> Martin Kovarik<br />
in der Stadtpfarrkirche. Eintritt frei<br />
STARNBERG<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Konzert der Starnberger Philharmonie<br />
in der Schlossberghalle.<br />
Einlass: 19.30 Uhr, Tickets: 20 €<br />
unter 08151 / 90600<br />
PENZBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Tollhub-Festival: Alternativmarkt<br />
auf Gut Hub. Mit Figurentheater,<br />
Gardeauftritten, Schnitzeljagd<br />
20.00 Uhr<br />
Tollhub-Festival: Musikkabarett<br />
mit „Der blonde Engel“ auf Gut<br />
Hub. VVK: 20 €, weitere Infos unter<br />
www. kleinkunst-penzberg.de<br />
PÄHL<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür in der Praxis<br />
für holistische Tanz- <strong>und</strong> Bewegungstherapie.<br />
Siehe Anzeige S. 39<br />
PEITING<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Kreisjugendfeuerwehrtag am<br />
Feuerwehrhaus. Weitere Infos<br />
siehe Seite 14 / 15<br />
SO 21.05.<br />
WEILHEIM<br />
11.00 Uhr<br />
Politik im Festzelt mit CDU<br />
Vorsitzendem Friedrich Merz am<br />
Volksfestplatz. Weitere Infos siehe<br />
Anzeige Seite 33<br />
PEISSENBERG<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
<strong>Mai</strong>markt in der Schongauer<br />
Straße<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong> geöffnet<br />
STARNBERG<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Verkaufsoffener Sonntag mit tollen<br />
Attraktionen in der Innenstadt<br />
TUTZING<br />
10.30 Uhr<br />
Geh-Meditation im Kustermannpark.<br />
Treffpunkt unterhalb der Kustermann-Villa.<br />
Anmeldung unter<br />
08158 / 906944, bei jedem Wetter<br />
DI 23.05.<br />
IFFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Iffeldorfer Meisterkonzert mit den<br />
ARD-Preisträgern im Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />
Tickets: 30 € unter<br />
08856 / 3695 oder www.iffeldorfermeisterkonzerte.de<br />
MI 24.05.<br />
POLLING<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Historische Dorfführung durch den<br />
Ort. Treffpunkt am Kirchplatz. Kosten:<br />
10 €, Infos unter 0881 / 49076<br />
oder www.dorffuehrung.de<br />
WEILHEIM<br />
FR 26.05.<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
Lesung „Die Abartigen“ mit Sascha<br />
Raubal in der Stadtbücherei.<br />
Einlass: 19 Uhr, Eintritt: 5 €, VVK<br />
unter 0881 / 6826100<br />
STARNBERG<br />
11.00 bis 22.00 Uhr<br />
Afrika-Karibik-Kulturmarkt mit<br />
Handwerk, Kunst <strong>und</strong> Streetfood<br />
an der Seepromenade. Eintritt frei,<br />
bis 29.5.<br />
SA 27.05.<br />
BERNRIED<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kunstausstellung „kreARTiv“ im<br />
Schloss Höhenried. Infos unter<br />
www.kunsthandwerk-art.com<br />
ANDECHS<br />
9.00 bis 15.00 Uhr<br />
Möbelbörse am alten Bauhof in<br />
der Kientalstraße geöffnet<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Dorfschmiede geöffnet<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Feuerwehrmuse<strong>um</strong> geöffnet<br />
SO 28.05.<br />
Pfingstsonntag<br />
BERNRIED<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kunstausstellung „kreARTiv“ im<br />
Schloss Höhenried. Kosten: 5 €,<br />
weitere Infos unter www.kunsthandwerk-art.com<br />
MO 29.05.<br />
Pfingstsonntag<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 17.30 Uhr<br />
Bayerische Minigolf-Meisterschaft<br />
bei Minigolf am See. Eintritt frei,<br />
bis 3.6.<br />
MURNAU<br />
DO 01.06.<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong><br />
Geschichten vom Murnauer<br />
Moos“. Treffpunkt am Wanderparkplatz.<br />
Kosten: 12 €, Anmeldung<br />
unter www.tourismus.murnau.de<br />
POLLING<br />
19.00 Uhr<br />
Live-Musik mit Williams Wetsox<br />
im Biergarten beim Klosterwirt.<br />
Weitere Infos unter www.wetsox.de,<br />
jeden Donnerstag<br />
WESSOBRUNN<br />
12.30 Uhr<br />
Schmökercafé in der Bücherei<br />
FR 02.06.<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert mit „Graceland – Simon &<br />
Garfunkel“ in der Tiefstollenhalle.<br />
Einlass: 19.15 Uhr, Tickets: 23 €,<br />
weitere Infos unter www.tiefstollenhalle.de<br />
<strong>und</strong> siehe Seite 22<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Ortsführung für Kinder „Große<br />
Geschichten für kleine Entdecker“.<br />
Treffpunkt vor dem Rathaus.<br />
Kosten: 10 €, Infos <strong>und</strong> Anmeldung<br />
unter www.tourismus.murnau.de<br />
SA 03.06.<br />
EGLFING<br />
9.00 Uhr bis 12.00 Uhr<br />
Heimatmuse<strong>um</strong> geöffnet. Anmeldung<br />
unter 08847 / 6174<br />
POLLING<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Kirchplatz<br />
STEINGADEN<br />
10.00 bis 19.00 Uhr<br />
Steingadener Blütentage mit<br />
buntem Rahmenprogramm am<br />
Fohlenhof <strong>und</strong> im Klostergarten<br />
St. Johannes. Eintritt: 8 €, weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite 5<br />
SO 04.06.<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong> geöffnet<br />
DIESSEN<br />
11.30 Uhr<br />
Orgelkonzert mit Johannes Skudlik<br />
im Marienmünster. Eintritt:<br />
15 €, weitere Infos <strong>und</strong> Tickets unter<br />
www.muensterkonzerte-<strong>die</strong>ssen.de<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 45
STEINGADEN<br />
9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Steingadener Blütentage mit<br />
buntem Rahmenprogramm am<br />
Fohlenhof <strong>und</strong> im Klostergarten<br />
St. Johannes. Eintritt: 8 €, weitere<br />
Infos siehe Anzeige Seite 5<br />
MO 05.06.<br />
HUGLFING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Handarbeitstreff im Dorfgemeinschaftshaus.<br />
Kostenlos, weitere<br />
Infos unter 08802 / 8588<br />
DI 06.06.<br />
STARNBERG<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Erzählcafé „Erinnerungen an<br />
<strong>das</strong> Starnberg von Früher“ im<br />
Muse<strong>um</strong>. Anmeldung unter<br />
08151 / 447757-0<br />
46 | <strong>tassilo</strong><br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Filmvorführung „R<strong>und</strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
arabische Halbinsel“ des Starnberger<br />
Film- <strong>und</strong> Videoclubs in<br />
der Schlossberghalle. Eintritt frei,<br />
Gäste willkommen<br />
MI 07.06.<br />
PÄHL<br />
14.00 Uhr<br />
Kaffeekranzl im Café Kasprowicz<br />
SEESHAUPT<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorenkaffee im NBH-Ra<strong>um</strong><br />
Die Partnachklamm<br />
FR 09.06.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Themenführung „Majestätische<br />
Aus- <strong>und</strong> Einblicke über Berg, See<br />
<strong>und</strong> Moos“. Treffpunkt vor dem<br />
Rathaus. Kosten: 12 €, Anmeldung<br />
unter www.tourismus.murnau.de<br />
Wilde Wasserfälle, unzählige Regenbogen im Sonnenlicht<br />
des Sommers oder funkelnde Eiszapfen <strong>und</strong> erstarrte<br />
kristallene Kaskaden im Winter, begleitet von beeindruckendem<br />
Getöse <strong>und</strong> Naturgewalt pur! Lass dich verzaubern!<br />
Öffnungszeiten:<br />
<strong>Juni</strong> bis September: 8 - 20 Uhr<br />
Oktober bis <strong>Mai</strong>: 8 - 18 Uhr<br />
Kurzfristige Schließungen sind aus Sicherheitsgründen<br />
manchmal leider un<strong>um</strong>gänglich.<br />
SEESHAUPT<br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Computerclub im Seniorenzentr<strong>um</strong>.<br />
Gäste Willkommen<br />
SA 10.06.<br />
WEILHEIM<br />
17.00 bis 22.00 Uhr<br />
Nachtflohmarkt an der kleinen<br />
Hochlandhalle<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong><br />
Geschichten vom Murnauer<br />
Moos“. Treffpunkt am Wanderparkplatz.<br />
Kosten: 12 €, Anmeldung<br />
unter www.tourismus.murnau.de<br />
15.00 Uhr<br />
Vernissage „Gegenständliches“<br />
von Basia Jankowsky im Gemeinschaftsatelier<br />
Tuscul<strong>um</strong>. Weitere<br />
Infos unter www.tuscul<strong>um</strong>-murnau.<br />
de, bis 25.6.<br />
Tel: +49 8821 180 700<br />
partnachklamm@gapa.de<br />
www.partnachklamm.de<br />
© GaPa Tourismus GmbH/Marc Hohenleitner ; Nomi Ba<strong>um</strong>gartl ART OF SEEING<br />
SO 11.06.<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Radtour „Auf den Spuren des<br />
Blauen Reiters“. Treffpunkt an<br />
der Tourist-Info. Kosten: 28 €,<br />
Anmeldung unter www.radtourenoberbayern.de<br />
EBERFING<br />
11.00 Uhr<br />
Führung in der Sternwarte. Nur<br />
bei klarem Himmel. Eintritt frei,<br />
weitere Infos unter 08802 / 8389<br />
oder www.sternwarte-eberfing.de<br />
TUTZING<br />
DI 13.06.<br />
15.30 bis 17.30 Uhr<br />
Beratungsstelle Frauennotruf im<br />
Thelinra<strong>um</strong>. Kostenfrei, Anmeldung<br />
unter 08152 / 5720<br />
MI 14.06.<br />
EBERFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kaffeetreff des Frauenb<strong>und</strong>es im<br />
Gasthof Zur Post<br />
POLLING<br />
18.00 bis 22.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen der Weinfre<strong>und</strong>e<br />
im Weinkeller des Rathauses<br />
DO 15.06.<br />
PENZBERG<br />
16.30 Uhr<br />
Lesung „Reißaus mit Krabbenbrötchen“<br />
mit Kinderbuchautorin<br />
Silke Schlichtmann in der Stadtbücherei.<br />
Kosten: 1 €, weitere Infos<br />
unter 08856 / 813-750<br />
19.30 Uhr<br />
MAI /<br />
Lesung „Glückstöchter – Einfach<br />
leben“ mit Stephanie Schuster in<br />
der Gemeindebücherei. Eintritt<br />
frei, siehe Seite 32<br />
PÖCKING<br />
FR 16.06.<br />
STARNBERG<br />
20.00 bis 22.30 Uhr<br />
Eröffnungskonzert „Kultursommer“<br />
mit Jamaram beim Münchener<br />
Ruder- <strong>und</strong> Segelverein e.V.<br />
Einlass 19 Uhr, VVK: 28 €, Infos <strong>und</strong><br />
Tickets unter www.starnberg.de<br />
PENZBERG<br />
19.00 bis 22.00 Uhr<br />
Spielertreff „Für alle, <strong>die</strong> Lust auf<br />
Gesellschaftsspiele haben“ in der<br />
Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Themenführung „Der Weltliterat<br />
Ödön von Horváth <strong>und</strong> Murnau“.<br />
Treffpunkt vor dem Rathaus. Kosten:<br />
10 €, Anmeldung unter www.<br />
tourismus.murnau.de<br />
SA 17.06.<br />
WEILHEIM<br />
12.00 bis 22.00 Uhr<br />
Streetfood-Festival am Festplatz<br />
TUTZING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Treffen für Neuzugezogene „Kaffee,<br />
Kuchen, Kennenlernen“ im<br />
Roncallihaus. Kostenfrei<br />
15.30 bis 18.30 Uhr<br />
Kreativer Schreibworkshop für<br />
Erwachsene <strong>und</strong> Jugendliche<br />
in der Textstube. Ab 17 Jahren,<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
11.30 bis 4.00 Uhr<br />
Grüne-Sonne-Festival auf dem<br />
Hohen Peißenberg. Weitere Infos<br />
siehe Seite 16 / 17<br />
SO 18.06.<br />
WEILHEIM<br />
12.00 bis 19.00 Uhr<br />
Streetfood-Festival am Festplatz
BERNRIED<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert mit „Duo Fantasia Julia<br />
Ito & Ut<strong>um</strong> Yang“ im Barocksaal<br />
des Klosters. Eintritt: 20 €, AK<br />
RAISTING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Heimatmuse<strong>um</strong> geöffnet<br />
EBERFING<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Dorfflohmarkt im Ort<br />
TUTZING<br />
10.30 Uhr<br />
Geh-Meditation im Kustermannpark.<br />
Treffpunkt unterhalb der<br />
Kustermann-Villa. Anmeldung<br />
unter 08158 / 906944, bei jedem<br />
Wetter, Spendenbasis<br />
STEINGADEN<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Wolfgang Amadeus<br />
Mozart <strong>und</strong> Leopold Mozart“ von<br />
Musik im Pfaffenwinkel in der<br />
Wieskirche. Siehe Anzeige Seite 36<br />
MI 21.06.<br />
Sommeranfang<br />
STARNBERG<br />
20.00 bis 22.30 Uhr<br />
Konzert „Kultursommer“ mit Cubaboarisch<br />
2.0 beim Münchener<br />
Ruder- <strong>und</strong> Segelverein e.V. Einlass<br />
19 Uhr, VVK: 28 €, weitere Infos<br />
<strong>und</strong> Tickets unter 08151 / 90600<br />
oder www.starnberg.de<br />
DO 22.06.<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong> geöffnet DIESSEN<br />
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Barockkonzert „L'Art du Bois“ in<br />
20.00 bis 22.30 Uhr<br />
der Kirche St. Stephan. Eintritt:<br />
Konzert „Kultursommer“ mit San2<br />
20 €, Tickets unter www.muensterkonzerte-<strong>die</strong>ssen.de<br />
& His Soul Patrol beim Münchener<br />
Ruder- <strong>und</strong> Segelverein e.V. Infos<br />
<strong>und</strong> Tickets unter 08151 / 90600<br />
FR 23.06.<br />
STARNBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Führung z<strong>um</strong> Kultursommer „Auf<br />
den Spuren von Liebe, Lust <strong>und</strong><br />
Leidenschaft“. Treffpunkt am<br />
Dampfersteg. Ab 16 Jahren, Kosten:<br />
10 €, Tickets unter 08151 / 90600<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Geführte Wanderung „Drachenstich<br />
R<strong>und</strong>weg“. Treffpunkt an der<br />
Tourist-Info. Kosten: 12 €, weitere<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
tourismus.murnau.de<br />
EBERFING<br />
21.00 Uhr<br />
Wuidsauparty in der Kiesgrube<br />
POLLING<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
Eröffnungskonzert z<strong>um</strong> Musikfestival<br />
Polliphonic im Bibliotheksaal.<br />
Tickets ab 10 € unter www.<br />
polliphonic.de<br />
21.30 bis 23.30 Uhr<br />
Jazzkonzert z<strong>um</strong> Musikfestival<br />
Polliphonic bei HK-Engineering.<br />
Tickets ab 15 € unter www.polliphonic.de<br />
PEISSENBERG<br />
SA 24.06.<br />
MURNAU<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Moosführung „Geschichte <strong>und</strong><br />
Geschichten vom Murnauer<br />
Moos“. Treffpunkt am Wanderparkplatz.<br />
Kosten: 12 €, Anmeldung<br />
unter www.tourismus.murnau.de<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Ortsführung für Kinder „Große<br />
Geschichten für kleine Entdecker“.<br />
Treffpunkt vor dem Rathaus. Kosten:<br />
10 €, Anmeldung unter www.<br />
tourismus.murnau.de<br />
IFFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Iffeldorfer Meisterkonzert mit<br />
Martin Stadtfeld im Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />
Tickets: 30 € unter<br />
08856 / 3695 oder www.iffeldorfermeisterkonzerte.de<br />
POLLING<br />
22.00 Uhr<br />
Party z<strong>um</strong> Musikfestival Polliphonic<br />
bei HK-Engineering. Tickets ab<br />
15 € unter www.polliphonic.de<br />
ANDECHS<br />
9.00 bis 15.00 Uhr<br />
Möbelbörse am alten Bauhof in<br />
der Kientalstraße geöffnet<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Dorfschmiede geöffnet<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Feuerwehrmuse<strong>um</strong> geöffnet<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Wildkräuterwanderung „Wildkräuter<br />
verfeinert mit essbaren<br />
Blüten“ am Kräuterstadl. Kosten:<br />
32 €, weitere Infos <strong>und</strong> Anmeldung<br />
unter 08152 / 2664 oder www.<br />
kraeuterstadl.de<br />
SO 25.06.<br />
WEILHEIM<br />
9.00 bis 17.30 Uhr<br />
Johannimarkt in der oberen Stadt<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Seniorenstammtisch im Ristorante<br />
Vinothek da Alberto. Anmeldung<br />
unter 0881 / 92793424<br />
15.00 Uhr<br />
Jubilä<strong>um</strong>stag „20 Jahre Kulturverein<br />
Peißenberg“ mit Live-Musik,<br />
JUNI <strong>2023</strong><br />
kulinarischen Köstlichkeiten u.v.m.<br />
an der Tiefstollenhalle. Weitere<br />
Infos unter www.tiefstollenhalle.de<br />
<strong>und</strong> siehe Seite 35<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Marienplatz.<br />
Mit verkaufsoffenem Sonntag von<br />
12 bis 17 Uhr<br />
SEESHAUPT<br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Computerclub im Seniorenzentr<strong>um</strong>.<br />
Gäste Willkommen<br />
EBERFING<br />
11.00 Uhr<br />
Führung „Sonne <strong>und</strong> ihre Flecken,<br />
ein Maß für ihre Aktivität“ in der<br />
Sternwarte. Nur bei klarem Himmel.<br />
Eintritt frei, Infos unter 08802 / 8389<br />
POLLING<br />
11.00 bis 13.00 Uhr<br />
Abschlusskonzert z<strong>um</strong> Musikfestival<br />
Polliphonic im Bibliotheksaal.<br />
Tickets unter www.polliphonic.de<br />
MO 26.06.<br />
ANTDORF<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Madita“ im Sportheim.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren<br />
DI 27.06.<br />
WEILHEIM<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Job-Event in der großen Hochlandhalle<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Madita“ in der Schule.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren<br />
> > > SO ERREICHEN SIE UNS<br />
Anschrift<br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-20<br />
www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
MI 28.06.<br />
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MURNAU<br />
20.00 Uhr<br />
Sommerkonzert des Murnauer<br />
Jugend- <strong>und</strong> Blasorchesters an<br />
der Mariensäule. Eintritt frei<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Madita“ im Pfarrheim.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren<br />
DO 29.06.<br />
WEILHEIM<br />
17.00 Uhr<br />
Eröffnung Französische Woche<br />
am Marienplatz. Bis 2.7.<br />
EGLFING<br />
16.00 Uhr<br />
Kinderkino „Madita“ im Sportheim.<br />
Für Kinder ab 6 Jahren<br />
FR 30.06.<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert mit „dicht & ergreifend“<br />
im Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsgebiet<br />
Bergehalde. Infos siehe Seite 38<br />
RAISTING<br />
17.00 Uhr<br />
Kinderkino „Madita“ im AWO-<br />
Haus. Für Kinder ab 6 Jahren<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Das Impress<strong>um</strong> finden Sie auf Seite 39.<br />
mai / juni <strong>2023</strong> | 47
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BILDUNG<br />
CryoBox<br />
Kältetherapie in ihrer<br />
modernsten Form<br />
3 Minuten bei bis zu -160°C<br />
Die Heilkraft der Kälte.<br />
+50°C bis -160°C<br />
SOZIAL-<br />
LEISTUNGEN<br />
- Schmerzreduktion<br />
- Entzündungshemmend<br />
- Durchblutungsfördernd<br />
- Stoffwechsel aktivierend<br />
- Lebensqualität steigernd<br />
- Schnelle Regeneration<br />
- Stimmungsaufhellend, uvm.<br />
VOLLZEIT IN<br />
4 TAGE WOCHE<br />
MÖGLICH<br />
Ges<strong>und</strong>heit trifft Genuss<br />
Bewerbungen an:<br />
personal@hitzl-schalk.de<br />
Weitere Infos auf unseren<br />
Homepages:<br />
www.hitzl-schalk.de<br />
www.sportiva-weilheim.com<br />
Münchener Str. 45<br />
Johann-Baur-Str. 5<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Praxen: 08 81 /6 30 37<br />
Gastro: 08 81 /39 90 84 96<br />
korrigiert muskuläre Dysbalancen, lindert Schmerzen,<br />
beugt Verletzungen, Osteoporose <strong>und</strong> Inkontinenz vor<br />
CAFÉ<br />
KITCHEN<br />
& BAR<br />
M o - M i 9 U h r - 1 7 U h r<br />
D o & F r 9 U h r - 0 1 U h r<br />
Im Ärztehaus<br />
Johann-Baur-Str. 5<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Sportiva Kaffee - Bio Tee - feiner Kuchen<br />
- Frühstück für jeden -Mittagsangebote<br />
- Gar<strong>das</strong>seer'17 Fassbier - bester Wein<br />
- Cocktails - Schinken- & Käseplatten - Burger<br />
- Panini - Tramezzini - Toast