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Au79-philoro-Edelmetalle-Magazin-Nr6

Entdecken Sie eine neue Ausgabe des philoro Magazins mit spannenden Reportagen, Interviews und Einblicken in die faszinierende Welt des edelsten aller Metalle. Ausgabe 6 von Au79 beschäftigt sich unter anderem mit diesen Themen: "Gold, Spieltheorie und der drohende Abgrund" Ein Essay von Joseph Fritsche Goldpolitik: Wie sich die Goldpolitik der EZB auf den Goldpreis auswirkt "Frauen denken strategischer" Interview mit FinMarie Karolina Decker Goldmikroben: Nachhaltigkeit dank Mikroorganismen Neptuns Schatzkammer: Goldgrube Meer Wiedergeburt: Über das Recyclingpotenzial von Elektrogeräten Prestige, Luxus und Erfolg: Mit Gold zum Ziel Der Goldkäufer: Ein Tag im Leben von Thomas Jungnitsch Auf Expansionskurs: philoro goes Frankfurt Goldige Gebäude: Glänzende Mauern von Wien bis Bangkok und viele weitere spannende Themen.

Entdecken Sie eine neue Ausgabe des philoro Magazins mit spannenden Reportagen, Interviews und Einblicken in die faszinierende Welt des edelsten aller Metalle.
Ausgabe 6 von Au79 beschäftigt sich unter anderem mit diesen Themen:
"Gold, Spieltheorie und der drohende Abgrund" Ein Essay von Joseph Fritsche
Goldpolitik: Wie sich die Goldpolitik der EZB auf den Goldpreis auswirkt
"Frauen denken strategischer" Interview mit FinMarie Karolina Decker
Goldmikroben: Nachhaltigkeit dank Mikroorganismen
Neptuns Schatzkammer: Goldgrube Meer
Wiedergeburt: Über das Recyclingpotenzial von Elektrogeräten
Prestige, Luxus und Erfolg: Mit Gold zum Ziel
Der Goldkäufer: Ein Tag im Leben von Thomas Jungnitsch
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Gold und den Goldkurs aus.

Neben der Inflationsgefahr und den Überlegungen

der EZB zur Weiterentwicklung der europäischen

Wirtschaft gibt es aber noch ein anderes Thema,

das großen Einfluss auf die Einschätzung von

Gold und voraussichtlich auch auf den Goldkurs hat:

Basel III. Mit dieser weitreichenden Reform der Eigenkapital-

und Liquiditätsvorschriften für Banken,

die 2010 beschlossen und noch bis 2023 schrittweise

umgesetzt wird, kommen nämlich einige Änderungen

bezüglich Gold auf die Banken zu. Wichtig

ist zunächst die sogenannte strukturelle Liquiditätsquote

– hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich

eine Kennzahl, mit der die Zahlungsfähigkeit von

Kreditinstituten bewertet bzw. durch Vorgabe einer

Mindestquote verbessert werden soll. Die Banken sollen

in der Lage sein, kurzfristige Schulden zu refinanzieren.

Sonst müssen langfristige Forderungen

verkauft werden. Solche Liquiditätsengpässe hatten

2007 zur Finanzkrise geführt. Von der Liquiditätsquote

bzw. den entsprechenden Vorgaben sind nun

alle Aktiva der Banken betroffen, also auch Gold –

von ihrer Geldpolitik. Neben der Preisentwicklung

ist es nämlich ein mögliches erneutes Aufflammen

der Pandemie, die Lagarde vorsichtig bleiben lässt.

Die Verbreitung von Virusvarianten könnte zu neuen

Wellen in den europäischen Ländern führen und

das würde den Aufwärtstrend gleich wieder

zunichte machen.

Was bedeutet das alles für den Goldkurs? Niedrige

Zinsen, die anhaltende Flut billigen Geldes zur

Ankurbelung der Wirtschaft und vor allem die Angst

vor Inflation lassen den Goldpreis steigen. Als Absicherung

gegen die Geldentwertung greift man

eben gerne zum Metall, dessen Wert erhalten bleibt.

Im Gegenzug führen höhere Renditen bei Anleihen

und Aktien traditionell zu einer sinkenden Nachfrage

nach Gold; ebenso wenn die Aussichten für die

Wirtschaft gut sind. Doch das dürfte in der derzeitigen

Situation nicht zutreffen: Selbst steigenden Anleiherenditen

trauen Investoren (noch) nicht so recht

über den Weg.

Generell sind es viele unterschiedliche Faktoren,

die auf die Attraktivität von Gold bzw. auf den Goldkurs

wirken können – und es sind durchaus nicht

nur harte Fakten und Zahlen. Denn einerseits ist Gold

als Krisenwährung gerade in schwierigen Zeiten gefragt,

andererseits dürfte sich die Nachfrage selbst

bei einer wirtschaftlichen Erholung keineswegs einbremsen:

Angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen

bleibt eine Veranlagung in das zinslose Edelmetall

im Fokus von Investoren – anderswo bekommen sie

ja ebenso keine Zinsen. Daran wird sich so rasch

nichts ändern. Und weil die EZB vorsichtig bleibt,

bleiben auch Anleger vorsichtig und setzen weiterhin

auf Gold. Allzu hohe Inflationsraten hingegen

könnten sich negativ auswirken, wie manche Experten

warnen – doch davon kann im Moment keine

Rede sein. Es ist eben alles noch in Schwebe und genau

diese Unsicherheit wirkt sich positiv auf das

1.850 Milliarden Euro beträgt das Gesamtvolumen

des Krisenprogramms PEPP der EZB – dieses sieht

Anleihenkäufe bis März 2022 vor.

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