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extra - maschine + werkzeug

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1 Der Walter-Prototyp Skytec mit Innenkühlung<br />

(liegend links) für die Aluminiumbearbeitung im<br />

Bereich Luft- und Raumfahrt. Für die Bearbeitung<br />

von Composite-Materialien wurden die neuen<br />

Walter-Titex-PKD-Spiralbohrer entwickelt.<br />

2 Drehen eines Laufrades aus Inconel 713LC.<br />

darf an neuen Flugzeugen ist sehr hoch. Die<br />

verfügbaren Fertigungskapaziäten reichen<br />

kaum aus. Um frei werdende Maschinenkapazitäten<br />

wird daher intensiv gekämpft.<br />

Markus Heuwinkel, Projektverantwortlicher<br />

im Bereich Aerospace beim Tübinger Werkzeughersteller<br />

Walter, ist Spezialist für die<br />

Gratwanderungen zwischen Produktivität und<br />

Fertigungsvorschriften. Er betont: »In vielen<br />

Fällen geht es nicht ohne Sonderlösungen. Das<br />

gilt vor allem für den Triebwerksbereich.« Ein<br />

Trend, so Heuwinkel weiter, sei die Ausarbeitung<br />

kompletter Bearbeitungslösungen. Die<br />

Hersteller von Flugzeugteilen setzen verstärkt<br />

auf Werkzeuglösungen aus einer Hand.<br />

Ein Beispiel für eine Sonderlösung: Zum<br />

Werkzeugsatz zur Bearbeitung eines Laufrades<br />

aus Ti6Al4V gehört auch ein Vollhartmetallfräser<br />

mit 16 Millimeter Durchmesser und relativ<br />

hoher Zähnezahl fünf. Walter produzierte den<br />

Fräser aus einem speziellen Hartmetall – und<br />

zwar ohne Beschichtung. Eine Beschichtung<br />

war bei dieser Bearbeitung nicht zulässig.<br />

Aufgrund der Vorschriften werden die Herstellprozesse<br />

häufig über Jahre eingefroren.<br />

Daher kommt es bei Ratioprojekten oft zur Ablösung<br />

älterer HSS­Werkzeuge durch moderne<br />

Hartmetallnachfolger. Ein HSS­Fräser (D=30<br />

mm, Z=5) wurde beispielsweise für das Taschenfräsen<br />

an einem Triebwerksteil für den<br />

A320 aus Inconel 718 eingesetzt. Walter löste<br />

das Werkzeug durch einen Sonder­Wendeplattenfräser<br />

F3038 (D=32 mm, Z=3) ab. Der<br />

Schneidstoff der Wendeplatten war ebenfalls<br />

eine Sonderanfertigung. Die Produktivitätssteigerung<br />

durch den Umstieg von HSS auf<br />

Hartmetall ist enorm: im beschriebenen Fall<br />

wurde eine Steigerung der Vorschubgeschwindigkeit<br />

von 80 Prozent erreicht.<br />

Produktneuheiten<br />

Speziell für das Bohren von Composite­Materialien<br />

(GFK, CFK) liefert Walter ab sofort unter<br />

der Kompetenzmarke Walter Titex einen neuen<br />

PKD­Spiralbohrer. Der Durchmesserbereich<br />

beträgt zwei Millimeter bis 6,4 Millimeter. Die<br />

Herstellung der ebenfalls spiralisierten PKD­<br />

Schneide erfolgte mittels Sintertechnologie.<br />

Dies verleiht dem Werkzeug eine hohe Prozesssicherheit.<br />

Ausfälle aufgrund von Lotversagen<br />

gibt es nicht. Die optimierte Schneiden­<br />

geometrie verhindert Delaminationen (Faserrückstände)<br />

am Bohrungsaustritt. Versuche<br />

bestätigten bereits, auch nach über 600 Bohrungen<br />

treten keine nennenswerten Delaminationen<br />

auf. Doch nicht nur die Standzeit ist<br />

überdurchschnittlich hoch, auch die Gesamtlebensdauer.<br />

Der Bohrer kann mehrfach nachgeschliffen<br />

werden.<br />

Der Walter­Prototyp Skytec ist der neue<br />

Aluminiumspezialist unter den Schaftfräsern.<br />

In ersten Feldversuchen schaffte er doppelte<br />

so hohe Zerspanungsraten als herkömmliche<br />

Fräser. Verantwortlich dafür ist das Zusammenspiel<br />

einer Reihe von Features: Spiralwinkel<br />

mit 25 Grad oder 30 Grad, polierte Spannuten<br />

für eine geringe Aufbauschneidenbildung<br />

und sicheren Spantransport auch aus tiefen<br />

Taschen, CRN­Beschichtung der Schneiden<br />

(optional), spezielles Rapax­Schruppprofil (bei<br />

Schruppvarianten), interne Kühlkanäle mit sowohl<br />

axialen wie auch radialen Austrittsbohrungen<br />

für optimale Zuführung des Kühlschmiermediums,<br />

behandelte Schaftoberfläche<br />

für festen Grip bzw. sichere Übertragung<br />

hoher Drehmomente. Wichtiges Merkmal ist<br />

überdies die Eignung für die Minimalmengenschmierung.<br />

schraubbare schnittstelle<br />

Für mehr Flexibilität beim Fräsen entwickelte<br />

Walter das modulare Fräsersystem Conefit, bestehend<br />

aus Vollhartmetall­Fräsköpfen und<br />

Haltern aus Stahl. Der Name Conefit steht für<br />

eine neue schraubbare Schnittstelle mit hoher<br />

Stabilität. Das Herzstück des Systems ist ein<br />

zum Patent angemeldetes, selbst zentrierendes<br />

Präzisions­Aufnahmegewinde, eine Art Mischung<br />

aus Säge­ und Trapezgewinde. Ein geschliffener<br />

Konus sorgt für genauen Rundlauf.<br />

Eine axiale Plananlage garantiert eine hohe<br />

Steifigkeit und damit Prozesssicherheit.<br />

Das System wurde nicht allein für Aerospace­Anwendungen<br />

entwickelt, eignet sich<br />

aufgrund seiner Vielseitigkeit aber sehr gut für<br />

diesen Bereich. Das Sortiment verfügbarer<br />

Fräsköpfe besteht aus Schrupp­ und Schlichtausführungen<br />

sowie Konturen­ und Profilfräsern<br />

in unterschiedlichster Form. Die Halter<br />

sind in langen oder kurzen Ausführungen, mit<br />

größerem oder kleinerem Durchmesser lieferbar,<br />

sodass sich zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten<br />

ergeben. Da weniger Komplett<strong>werkzeug</strong>e<br />

angeschafft werden müssen, verringern<br />

sich unter dem Strich die Werkzeugkosten. Für<br />

hohe Standzeiten beim Bearbeiten sämtlicher<br />

ISO­Werkstoffgruppen wurden die Schneiden<br />

mit einer TAX­Beschichtung versehen (Titan­<br />

Aluminiumnitrid­Beschichtung). Der Durchmesserbereich<br />

der Werkzeuge reicht von zehn<br />

bis 20 Millimeter.<br />

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<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

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