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extra - maschine + werkzeug

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en mit<br />

zerspanen<br />

600 bar Druck direkt in die Schnittzone geleitet.<br />

Der Einsatz dieser Werkzeuge bringt gleich<br />

zwei entscheidende Vorteile mit sich: Spanbruch<br />

und höhere Bearbeitungsparameter.<br />

Die im Triebwerksbau eingesetzten Werkstückstoffe<br />

(hauptsächlich Titan­ und Nickelbasislegierungen)<br />

sind alle sehr langspanend. Ein<br />

Spanbruch findet kaum statt. Durch den Druck,<br />

den der Kühlschmierstoff auf den Span ausübt,<br />

wird dieser direkt an der Schneide noch in kleine<br />

Stücke gebrochen. So lassen sich die Späne<br />

aus dem Zerspanungsprozess leicht entfernen.<br />

Eine Beschädigung der Schneide durch lange<br />

unkontrollierbare Späne kann vermieden und<br />

Bauteile prozesssicher gefertigt werden.<br />

Der Spanbruch ist dabei abhängig sowohl<br />

von der Bearbeitung (Einstechen mit verschiedenen<br />

Breiten, Längs­ oder Plandrehen) als<br />

auch von dem Kühlmitteldruck und ­volumen.<br />

Hier können schon mit 80 bar Kühlmitteldruck<br />

hervorragende Ergebnisse erzielt werden.<br />

Aufgrund der unkontrollierbaren Späne eignen<br />

sich die sehr verschleißfesten CBN­<br />

Schneidstoffe (die in der Regel keine Spanformer<br />

aufweisen) lediglich für die Schlichtbearbeitung.<br />

Durch den Einsatz von Werkzeugen mit<br />

Hochdruck­Kühlung können die Späne gebrochen<br />

und somit CBN­Schneidstoffe auch für die<br />

Schruppbearbeitung eingesetzt werden. Das<br />

bedeutet bis zu dreifach höhere Schnittparame­<br />

Schnittparame­<br />

3<br />

ter beim Einstechen. Der zweite entscheidende<br />

Vorteil beim Einsatz von Werkzeugen mit Kühlmittel­Hochdruck<br />

sind die deutlich höheren Bearbeitungsparameter.<br />

Der Kühlschmierstoff wird<br />

mit hohem Druck in einem sehr flachen Winkel<br />

zwischen Span und Schneide gedrückt. Dadurch<br />

schwimmt der Span teilweise auf dem<br />

Kühlschmierstoff (High­Speed­Aquaplaning).<br />

Die hohen Temperaturen, die beim Bearbeiten<br />

der Titan­ und Nickelbasislegierungen entstehen,<br />

werden durch den gezielten Einsatz des<br />

Kühlschmierstoffes nahe der Schnittzone absorbiert.<br />

flüssiger schutzfilm<br />

Der Kühlschmierstoff führt nicht nur die Temperatur<br />

aus der Schnittzone deutlich besser<br />

ab, sondern wirkt wie ein flüssiger Schutzfilm<br />

zwischen Span und Schneide. Dadurch wird<br />

ein frühzeitiger Kolkverschleiß auf der Spanfläche<br />

vermieden und die Bearbeitungsparameter<br />

können, je nach Bearbeitung und Kühlmitteldruck,<br />

sogar verdreifacht werden. Um die dadurch<br />

steigenden Schnittkräfte abfangen zu<br />

können, setzt Iscar verstärkt auf den Einsatz<br />

von tangentialen Schneideinsätzen. So vereint<br />

zum Beispiel das Heliturn­System eine positive<br />

Schneidengeometrie mit einer stabilen tangentialen<br />

Klemmung und einer optimalen Kühlmittelzufuhr<br />

nahe der Schnittzone.<br />

4 5<br />

Der Einsatz dieser neuen Technologie kann<br />

schrittweise erfolgen. Im ersten Schritt können<br />

die Prozesse (und die dafür erforderlichen<br />

Werkzeuge) für Maschinen mit 70 bis 80 bar<br />

Druck ausgelegt werden. Maschinen mit diesem<br />

Kühlmitteldruck sind bereits vielfach auf<br />

dem Markt verfügbar und teilweise auch schon<br />

in der Triebwerksfertigung integriert.<br />

Der größte Vorteil, der durch die Umstellung<br />

des Prozesses auf Werkzeuge für interne Hochdruckkühlung<br />

entsteht, ist die Spankontrolle<br />

und die daraus resultierende Prozesssicherheit.<br />

Eine leichte Erhöhung der Bearbeitungsparameter<br />

ist ebenfalls möglich. Die dafür erforderlichen<br />

Werkzeuge verfügen über spezielle<br />

Kühlmittelkanäle, die eine Verwirbelung des<br />

Kühlschmierstoffes vermeiden.<br />

Durch den Einsatz von Werkzeugen für Ultra­Hochdruck<br />

(in der Regel reichen 300 bar)<br />

kann die Spanbildung beliebig kontrolliert werden.<br />

Hierbei können die Bearbeitungsparameter<br />

auf bis zu dreifache Werte angehoben werden.<br />

Die hierbei eingesetzten Maschinen werden<br />

speziell für diesen Einsatz ausgelegt und<br />

verfügen über zwei verschiedene Kühlmittelkreisläufe<br />

(normale und Ultra­Hochdruckkühlung).<br />

Die Kühlmittelübergabe an das Werkzeug<br />

erfolgt über spezielle Schnittstellen, die<br />

für den hohen Druck ausgelegt werden.<br />

www.iscar.de<br />

1 Turbinenscheibe für Flugzeugtriebwerke<br />

bestehen meistens aus<br />

langspanenden Materialien.<br />

2 Tangentiales Werkzeugsystem<br />

Heliturn für die Bearbeitung mit<br />

Kühlmittel-Hochdruck.<br />

3 Stech<strong>werkzeug</strong> bei der Bearbeitung<br />

mit Kühlmittel-Hochdruck<br />

4 Späne bei interner Kühlung mit<br />

80 bar Kühlmitteldruck.<br />

5 Späne bei interner Kühlung mit<br />

300 bar Kühlmitteldruck.<br />

<strong>maschine</strong>+<strong>werkzeug</strong> Juni 2010<br />

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