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Gesundheitswegweiser Bochum Ausgabe 2023

In unserem regionalen Magazin erhalten die Leser ausführliche Informationen zu den Themen “Gesundheit”, “Senioren”, “Pflege” und “Vorsorge”. Ein weiterer Sonderteil ist die Krankheit “Parkinson”.

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Pflege<br />

Pflegegrade und Leistungen<br />

Durch das neue Recht erhalten alle Pflegebedürftigen<br />

gleichberechtigten Zugang<br />

zu den Leistungen der Pflegeversicherung,<br />

unabhängig davon, ob sie von<br />

körperlichen, geistigen oder psychischen<br />

Beeinträchtigungen betroffen sind.<br />

Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff<br />

wächst die Zahl der Versicherten, die<br />

Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung<br />

haben, da die Unterstützung<br />

deutlich früher ansetzt. In den Pflegegrad<br />

1 werden erstmals Menschen eingestuft,<br />

die noch keine erheblichen Beeinträchtigungen<br />

haben, aber schon in gewissem<br />

Maß – zumeist körperlich – eingeschränkt<br />

sind.<br />

Hauptleistungsbeträge in Euro:<br />

Geldleistung ambulant<br />

PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />

316 545 728 901<br />

Sachleistung ambulant<br />

PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />

* 724 1363 1693 2095<br />

Entlastungsbetrag ambulant<br />

(zweckgebunden)<br />

PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />

* 125 125 125 125<br />

Leistungsbetrag stationär<br />

PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />

* 770 1262 1775 2005<br />

bundesdurchschnittlicher pflegebedingter<br />

Eigenanteil<br />

PG1 PG2 PG3 PG4 PG5<br />

580 580 580 580<br />

* Pro Monat bis zu 125 Euro einsetzbarer<br />

Entlastungsbetrag<br />

Das Pflegegeld kann in Anspruch genommen<br />

werden, wenn Angehörige oder<br />

Ehrenamtliche die Pflege übernehmen.<br />

Das Pflegegeld kann auch mit ambulanten<br />

Pflegesachleistungen kombiniert<br />

werden. Durch die Pflegestärkungsgesetze<br />

erhalten fast alle Pflegebedürftigen<br />

höhere Leistungen.<br />

Mit ambulanten Pflegesachleistungen<br />

können Versicherte die Hilfe eines ambulanten<br />

Pflegedienstes in Anspruch<br />

nehmen. Ambulante Pflegesachleistungen<br />

können auch mit dem Pflegegeld<br />

kombiniert werden. Durch die Pflegestärkungsgesetze<br />

erhalten fast alle Pflegebedürftigen<br />

höhere Leistungen.<br />

gedienste eingesetzt werden, um Unterstützung<br />

zu erhalten. In den Pflegegraden<br />

2 bis 5 darf der Entlastungsbetrag<br />

jedoch nicht für Leistungen im Bereich<br />

der körperbezogenen Selbstversorgung<br />

genutzt werden, also zum Beispiel für die<br />

Unterstützung beim morgendlichen Waschen.<br />

Hierfür stehen vielmehr die oben<br />

genannten Sachleistungen zur Verfügung.<br />

In Pflegegrad 1 hingegen darf der<br />

Entlastungsbetrag auch für Leistungen<br />

ambulanter Pflegedienste im Bereich der<br />

Selbstversorgung verwendet werden.<br />

Welche Kosten sind bei vollstationärer<br />

Pflege nicht abgedeckt?<br />

Reicht die Leistung der Pflegeversicherung<br />

nicht aus, um die pflegebedingten<br />

Aufwendungen abzudecken, ist von der<br />

pflegebedürftigen Person ein Eigenanteil<br />

zu zahlen. Dieser war<br />

früher mit zunehmender Pflegebedürftigkeit<br />

überproportional gestiegen. Pflegebedürftige<br />

mit höherer Pflegestufe<br />

mussten also mehr zuzahlen als Pflegebedürftige<br />

mit niedrigerer Pflegestufe.<br />

Das führte dazu, dass sich Pflegebedürftige<br />

aus Furcht vor einem höheren<br />

Eigenanteil oft gegen eine Neubegutachtung<br />

wehrten, obwohl sie mehr Pflege<br />

brauchten.<br />

Im Jahr 2017 schaffte hier eine Neuregelung<br />

Abhilfe. Seither gilt in jeder<br />

vollstationären Pflegeeinrichtung ein<br />

einrichtungseinheitlicher Eigenanteil für<br />

die Pflegegrade 2 bis 5. Betroffene im<br />

Pflegegrad 5 zahlen für die Pflege also<br />

genauso viel zu wie Betroffene im Pflegegrad<br />

2. Der pflegebedingte Eigenanteil<br />

unterscheidet sich nur noch von Einrichtung<br />

zu Einrichtung.<br />

dem nach Pflegegrad differenzierten<br />

Leistungsbetrag seit Januar 2022 einen<br />

Leistungszuschlag zum pflegebedingten<br />

Eigenanteil der pflegebedürftigen Person,<br />

der mit der Dauer der vollstationären<br />

Pflege steigt: Im ersten Jahr trägt die<br />

Pflegekasse 5 Prozent des pflegebedürftigen<br />

Eigenanteils, im zweiten Jahr 25<br />

Prozent, im dritten Jahr 45 Prozent und<br />

danach 70 Prozent.<br />

Zusätzlich zum pflegebedingten Eigenanteil<br />

fallen bei vollstationärer Pflege für<br />

die Pflegebedürftigen stets weitere Kosten<br />

an: Hierzu zählen Kosten für die Unterbringung<br />

und Verpflegung. Auch müssen<br />

Bewohnerinnen und Bewohner einer<br />

Einrichtung gegebenenfalls gesondert<br />

berechenbare Investitionskosten übernehmen.<br />

Hierbei handelt es sich um <strong>Ausgabe</strong>n<br />

des Betreibers für Anschaffungen,<br />

Gebäudemiete und Ähnliches, die auf<br />

die Pflegebedürftigen umgelegt werden<br />

können. Wenn die Heimbewohnerin<br />

oder der Heimbewohner zudem besondere<br />

Komfort- oder Zusatzleistungen in<br />

Anspruch nimmt, muss sie beziehungsweise<br />

er diese ebenfalls privat bezahlen.<br />

Grundsätzlich gilt: Da die Kosten für Verpflegung,<br />

Unterkunft, Investitionen und<br />

Komfortleistungen je nach Einrichtung<br />

sehr unterschiedlich ausfallen können,<br />

ist es dringend angeraten, sich bei der<br />

Auswahl eines Heims ausführlich darüber<br />

zu informieren.<br />

40<br />

Darüber hinaus kann auch der Entlastungsbetrag<br />

in Höhe von bis zu 125 Euro<br />

im Monat für Leistungen ambulanter Pfle-<br />

Um Pflegebedürftige vor Überforderung<br />

durch steigende Pflegekosten zu schützen,<br />

zahlt die Pflegeversicherung neben<br />

Quelle: Bungesministerium für Gesundheit

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