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BRENNPUNKT<br />
Foto: Klaus Peterlin<br />
sind es auch „formale“ Gründe, die ins Ausland locken. „Ich weiß<br />
von Lokführern, die bei den Österreichischen Bundesbahnen<br />
arbeiten, weil sie dort für diesen Job keine Matura brauchen.“<br />
LIEBER TOURISTEN ALS JUNGE MENSCHEN<br />
Was tun gegen die Misere? Einer, der sich seit Jahren mit dieser<br />
Frage auseinandersetzt, ist Federico Giudiceandrea, Präsident<br />
des Südtiroler Wirtschaftsrings. Er nennt im Gespräch mit der<br />
„Weinstraße“ die sogenannte „Urban Culture“, also eine gewisse<br />
Weltoffenheit der Großstadt, als ein großes Plus, das die jungen<br />
Menschen im Ausland kennen- und schätzen lernen. Danach<br />
wieder ins ländliche Umfeld von Südtirol zurückzukehren, sei<br />
natürlich gewöhnungsbedürftig, „aber wir haben mittlerweile<br />
eine ganze Reihe von aufgeschlossenen und international tätigen<br />
Unternehmen, die viele einfach nur nicht kennen.“<br />
Giudiceandrea macht allerdings auch die hohen Lebenshaltungskosten<br />
und den teuren Mietmarkt als nachvollziehbare<br />
Gegenargumente aus. Bestehende<br />
Wohnungen würden<br />
lieber an Touristen als an junge<br />
DIE LEBENSQUALITÄT,<br />
DIE ICH HIER VORFINDE,<br />
IST SICHER<br />
BEISPIELHAFT.<br />
Federico Giudiceandrea<br />
Einheimische vermietet, und<br />
gebaut würden fast ausschließlich<br />
Eigentumswohnungen. „Wer<br />
Mietwohnungen baut und sich<br />
verpflichtet, nur den Landesmietzins<br />
zu verlangen, soll gewisse<br />
finanzielle Erleichterungen bekommen“,<br />
schlägt er deshalb vor.<br />
Ein großes Manko sei zudem das<br />
rigide Arbeitsrechts- und Schulsystem:<br />
„Jugendliche haben aufgrund der Gesetze kaum Möglichkeiten,<br />
in die Arbeitswelt hineinzuschnuppern und unsere<br />
Unternehmen kennenzulernen.“ Tatsächlich darf man etwa in<br />
der Schweiz und in Deutschland schon mit 13 Jahren mit Vertrag<br />
leichte Arbeiten ausführen, in Österreich kann jeder ab 15<br />
in die Arbeitswelt einsteigen. In Italien gilt die Bildungspflicht<br />
bis 16. Umso mehr müssten sich Unternehmen und Schule<br />
vernetzen, Projekte starten und aufeinander zugehen, wünscht<br />
sich Giudiceandrea. Er ist auch ein Verfechter der verlängerten<br />
Kindergarten-Öffnungszeiten im Sommer, wenngleich er einräumt,<br />
dass das Personalproblem hierbei nicht einfach zu lösen<br />
sei. „Aber wir müssen halt Schritt für Schritt versuchen, Südtirol<br />
für junge Menschen wieder attraktiv zu machen. Denn ich bin in<br />
meinem Leben viel herumgekommen, und die Lebensqualität,<br />
die ich hier vorfinde, ist sicher beispielhaft.“<br />
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