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Die Weinstaße - Juni 2023

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GESELLSCHAFT<br />

‹ Astronautenfeldforschung im Bletterbach:<br />

Alexander Gerst<br />

Quelle: ESA/ V. Crobu<br />

festgestellt, vor allem was die Gipseinschlüsse<br />

und die Sandsteinfolgen angeht. Das verleiht<br />

den ESA-Trainings eine realistische Dimension.<br />

Schließlich müssen die Astronautinnen und<br />

Astronauten auf ihren Missionen schnell und<br />

wissenschaftlich fundiert entscheiden können,<br />

welche Gesteinsproben mit auf die Erde gebracht<br />

werden sollen. Wie ähnlich sich der Bletterbach<br />

und der Mars tatsächlich sind, zeigt übrigens<br />

die Fotoausstellung „A travel from Bletterbach<br />

to Mars“, die auch in diesem Sommer am Besucherzentrum<br />

in Aldein zu sehen ist.<br />

ˆ<br />

Freier Blick auf die Perm-Trias-Grenze:<br />

die Astronauten auf der „Grassner Wiese“<br />

Quelle: ESA/ A. Romeo<br />

LEHRAUSFLUG IN DIE<br />

BLETTERBACHSCHLUCHT<br />

<strong>Die</strong> Bletterbachschlucht steht dabei ganz am<br />

Anfang des PANGAEA-Kurses, der den Charakter<br />

eines Lehrausfluges hat, zumal die Astronauten<br />

zu diesem Zeitpunkt nur über ein ziemlich<br />

begrenztes Wissen über die Geologie verfügen.<br />

Konkret führen sie unter der fachkundigen Anleitung<br />

von Geologen in der Schlucht verschiedene<br />

Übungen durch, im Prinzip, wie es auch<br />

so manche Schulklasse bei ihren Lehrausflügen<br />

macht: Gesteine aus dem Bachbett bestimmen,<br />

beschreiben und zeichnen, geologische Merkmale<br />

und Geometrien erkennen, Ähnlichkeiten<br />

mit dem Mars und anderen Planeten diskutieren…<br />

kurzum: Feldforschung trainieren. Stand<br />

zunächst der rote Planet im Mittelpunkt des<br />

Trainings in der Bletterbachschlucht – diese ist<br />

übrigens offiziell als „Martian analogue site“<br />

anerkannt –, so geht es aktuell um die Vorbereitungen<br />

für eine Mondlandung, Stichwort: Artemis.<br />

Das Artemis-Programm ist ein bemanntes<br />

Raumfahrtprojekt der NASA in Zusammenarbeit<br />

mit internationalen Partnern, mit dem in absehbarer<br />

Zeit erstmals seit Apollo 17 im Jahr 1972<br />

wieder Astronauten auf den Mond landen sollen.<br />

Eine Herausforderung, denn seitdem hat sich die<br />

Technik weiterentwickelt. Das Programm gilt<br />

auch als Vorspiel für zukünftige Marsmissionen.<br />

WELTRAUMFORSCHUNG IN DER KRITIK<br />

Dabei steht die Weltraumforschung immer<br />

wieder in der Kritik, schließlich ist es wahrlich<br />

kein billiges Unterfangen, Astronauten auf den<br />

Mond zu schicken. Viel Geld in den Sand gesteckt<br />

also? Ganz so einfach ist es nicht, denn zugegebenermaßen<br />

hat auch die Weltraumforschung<br />

das Leben der Menschheit in den vergangenen<br />

Jahren in vielerlei Hinsicht verändert, man denke<br />

nur an die Entwicklungen in den Bereichen<br />

Elektronik. An das Internet. An die Klimaforschung<br />

oder – noch alltagstauglicher – an die<br />

Wettervorhersagen oder die GPS-Daten, die<br />

nicht nur Navigationsgeräte nutzen. Aber reicht<br />

es dafür nicht aus, wenn wir Roboter auf den<br />

Mond und auf den Mars schicken? Mit dieser<br />

Frage beschäftigt sich der deutsche Astronaut<br />

Alexander Gerst in seinem persönlichen Blog,<br />

wo er eine Lanze für den PANGAEA-Kurs und<br />

für bemannte Weltraummissionen bricht: „Als<br />

Astronauten müssen wir wissen, wonach die<br />

Wissenschaftler suchen, was die wichtigsten<br />

Merkmale einer geologischen Landschaft sind<br />

und wie man sie in der gleichen Sprache beschreibt<br />

wie die Wissenschaftler auf dem Boden,<br />

viele hunderttausend Kilometer entfernt. Anstatt<br />

also zu sagen: ‚Ich habe ein Gestein mit vielen<br />

grünen Kristallen im Inneren gefunden, das<br />

von schwärzlichem Material umgeben ist‘, sage<br />

ich: ‚Es sieht aus wie ein Basalt.‘ <strong>Die</strong> Geologen<br />

verstehen dann sofort, was ich meine - und was<br />

das bedeutet.“ Und um das zu lernen, kommen<br />

die Astronauten in die Bletterbachschlucht nach<br />

Aldein.<br />

Maria Pichler<br />

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