Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GESELLSCHAFT<br />
‹ Astronautenfeldforschung im Bletterbach:<br />
Alexander Gerst<br />
Quelle: ESA/ V. Crobu<br />
festgestellt, vor allem was die Gipseinschlüsse<br />
und die Sandsteinfolgen angeht. Das verleiht<br />
den ESA-Trainings eine realistische Dimension.<br />
Schließlich müssen die Astronautinnen und<br />
Astronauten auf ihren Missionen schnell und<br />
wissenschaftlich fundiert entscheiden können,<br />
welche Gesteinsproben mit auf die Erde gebracht<br />
werden sollen. Wie ähnlich sich der Bletterbach<br />
und der Mars tatsächlich sind, zeigt übrigens<br />
die Fotoausstellung „A travel from Bletterbach<br />
to Mars“, die auch in diesem Sommer am Besucherzentrum<br />
in Aldein zu sehen ist.<br />
ˆ<br />
Freier Blick auf die Perm-Trias-Grenze:<br />
die Astronauten auf der „Grassner Wiese“<br />
Quelle: ESA/ A. Romeo<br />
LEHRAUSFLUG IN DIE<br />
BLETTERBACHSCHLUCHT<br />
<strong>Die</strong> Bletterbachschlucht steht dabei ganz am<br />
Anfang des PANGAEA-Kurses, der den Charakter<br />
eines Lehrausfluges hat, zumal die Astronauten<br />
zu diesem Zeitpunkt nur über ein ziemlich<br />
begrenztes Wissen über die Geologie verfügen.<br />
Konkret führen sie unter der fachkundigen Anleitung<br />
von Geologen in der Schlucht verschiedene<br />
Übungen durch, im Prinzip, wie es auch<br />
so manche Schulklasse bei ihren Lehrausflügen<br />
macht: Gesteine aus dem Bachbett bestimmen,<br />
beschreiben und zeichnen, geologische Merkmale<br />
und Geometrien erkennen, Ähnlichkeiten<br />
mit dem Mars und anderen Planeten diskutieren…<br />
kurzum: Feldforschung trainieren. Stand<br />
zunächst der rote Planet im Mittelpunkt des<br />
Trainings in der Bletterbachschlucht – diese ist<br />
übrigens offiziell als „Martian analogue site“<br />
anerkannt –, so geht es aktuell um die Vorbereitungen<br />
für eine Mondlandung, Stichwort: Artemis.<br />
Das Artemis-Programm ist ein bemanntes<br />
Raumfahrtprojekt der NASA in Zusammenarbeit<br />
mit internationalen Partnern, mit dem in absehbarer<br />
Zeit erstmals seit Apollo 17 im Jahr 1972<br />
wieder Astronauten auf den Mond landen sollen.<br />
Eine Herausforderung, denn seitdem hat sich die<br />
Technik weiterentwickelt. Das Programm gilt<br />
auch als Vorspiel für zukünftige Marsmissionen.<br />
WELTRAUMFORSCHUNG IN DER KRITIK<br />
Dabei steht die Weltraumforschung immer<br />
wieder in der Kritik, schließlich ist es wahrlich<br />
kein billiges Unterfangen, Astronauten auf den<br />
Mond zu schicken. Viel Geld in den Sand gesteckt<br />
also? Ganz so einfach ist es nicht, denn zugegebenermaßen<br />
hat auch die Weltraumforschung<br />
das Leben der Menschheit in den vergangenen<br />
Jahren in vielerlei Hinsicht verändert, man denke<br />
nur an die Entwicklungen in den Bereichen<br />
Elektronik. An das Internet. An die Klimaforschung<br />
oder – noch alltagstauglicher – an die<br />
Wettervorhersagen oder die GPS-Daten, die<br />
nicht nur Navigationsgeräte nutzen. Aber reicht<br />
es dafür nicht aus, wenn wir Roboter auf den<br />
Mond und auf den Mars schicken? Mit dieser<br />
Frage beschäftigt sich der deutsche Astronaut<br />
Alexander Gerst in seinem persönlichen Blog,<br />
wo er eine Lanze für den PANGAEA-Kurs und<br />
für bemannte Weltraummissionen bricht: „Als<br />
Astronauten müssen wir wissen, wonach die<br />
Wissenschaftler suchen, was die wichtigsten<br />
Merkmale einer geologischen Landschaft sind<br />
und wie man sie in der gleichen Sprache beschreibt<br />
wie die Wissenschaftler auf dem Boden,<br />
viele hunderttausend Kilometer entfernt. Anstatt<br />
also zu sagen: ‚Ich habe ein Gestein mit vielen<br />
grünen Kristallen im Inneren gefunden, das<br />
von schwärzlichem Material umgeben ist‘, sage<br />
ich: ‚Es sieht aus wie ein Basalt.‘ <strong>Die</strong> Geologen<br />
verstehen dann sofort, was ich meine - und was<br />
das bedeutet.“ Und um das zu lernen, kommen<br />
die Astronauten in die Bletterbachschlucht nach<br />
Aldein.<br />
Maria Pichler<br />
maria.pichler@dieweinstrasse.bz<br />
Ihr Partner<br />
für eine erfolgreiche<br />
Immobilienvermittlung.<br />
BOZEN: Moderne Reihenhausvilla<br />
4 Zimmer | VKF 245 m² | € Anfrage<br />
BOZEN: Penthouse mit Terrasse<br />
5 Zimmer | VKF 305 m² | € 1,60 Mio.<br />
BOZEN: Moderne Wohnung<br />
3 Zimmer | VKF 115 m² | € 520.000<br />
MERAN: Wohnung auf 2 Stöcken<br />
4 Zimmer | VKF 235 m² | € 815.000<br />
EPPAN: Neubauprojekt<br />
4 Zimmer | VKF 160 m² | € 745.000<br />
GARDASEE, Marciaga: Neubauprojekt<br />
3 Zimmer | VKF 125 m² | € 542.000<br />
SHOP BOZEN<br />
Goethestraße 28<br />
T +39 0471 20 90 20<br />
bozen@von-poll.com<br />
www.von-poll.com<br />
37 // DIEWEINSTRASSE.BZ