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ECHO Top100 Kufstein 2023

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<strong>ECHO</strong>: Wie funktioniert das E-<br />

Carsharing und wie wird es angenommen?<br />

Tschurtschenthaler: In <strong>Kufstein</strong><br />

und den Partnergemeinden betreiben<br />

wir derzeit 21 Fahrzeuge an einem fixen<br />

Standort. Nach einer einmaligen<br />

Registrierung bekommt man Zugang<br />

zu unserer Beecar App, wo die<br />

Fahrzeuge und Standorte aufgelistet<br />

sind und die Verfügbarkeit sichtbar<br />

ist. Über die Beecar App kann man<br />

das Fahrzeug reservieren und zum<br />

Reservierungsbeginn aufsperren und<br />

losfahren. Am Ende stellt man das<br />

Fahrzeug wieder an seinen Standort.<br />

Die Verrechnung erfolgt automatisiert<br />

und es gibt unterschiedliche Tarifmodelle.<br />

Bezahlt wird grundsätzlich<br />

nach tatsächlicher Nutzung. So kann<br />

man umweltfreundlich und zugleich<br />

kostengünstig ein Auto nutzen, wann<br />

immer man es braucht.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie gut wird das Angebot<br />

derzeit genutzt?<br />

Tschurtschenthaler: Wir haben<br />

im Mai 2018 mit dem E-Carsharing-<br />

Angebot mit drei Fahrzeugen begonnen<br />

und es bis zum heutigen Stand<br />

auf 21 Fahrzeuge kontinuierlich ausgebaut.<br />

Wir sind damals aktiv auf die<br />

Menschen zugegangen und konnten<br />

auch Firmen als Partner und Kunden<br />

gewinnen. Mittlerweile haben wir<br />

einen guten Mix aus Firmen und Privatpersonen<br />

erreichen können, was<br />

wiederum zu einer ausgeglichenen<br />

Auslastung der Fahrzeuge führt. Derzeit<br />

haben wir rund 500 aktive User<br />

aus unterschiedlichsten Kundensegmenten.<br />

Es gibt Studierende, die die<br />

E-Autos ab und an verwenden, es gibt<br />

Personen, die ihr Zweitauto durch<br />

die Beecars ersetzt haben, und es<br />

gibt auch zum Beispiel Pensionisten,<br />

die ihr Auto verkauft haben und mit<br />

dem E-Carsharing-Angebot ihr Mobilitätsbedürfnis<br />

decken. Im Durchschnitt<br />

wird ein Fahrzeug für vier<br />

Stunden und 40 Kilometer genutzt.<br />

Es gibt aber auch Fahrten bis München<br />

oder Salzburg. Am wichtigsten<br />

für die User ist die Verfügbarkeit und<br />

diese bieten wir, indem wir innerhalb<br />

von 700 Metern Luftlinie in <strong>Kufstein</strong><br />

einen Beecar-Standort zur Verfügung<br />

stellen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gibt es direkte Vernetzungen<br />

zwischen öffentlichem Verkehr und E-<br />

Carsharing in <strong>Kufstein</strong>?<br />

Tschurtschenthaler: Abgesehen<br />

davon, dass unsere Beecars als Ergänzung<br />

zum öffentlichen Verkehr genutzt<br />

werden, haben wir für Vielfahrer eigene<br />

Tarife entwickelt. Unter bestimmten<br />

Voraussetzungen erhält man eine<br />

<strong>Kufstein</strong> Card kostenlos und kann die<br />

öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gibt es weitere Ausbaupläne<br />

für das E-Carsharing? Wenn ja,<br />

welche?<br />

Tschurtschenthaler: Wir sehen<br />

uns als regionaler Anbieter. Unser Wirkungsbereich<br />

sind <strong>Kufstein</strong> und unsere<br />

Partnergemeinden Niederndorf,<br />

Thiersee, Kössen, Schwoich und Söll.<br />

Hier werden wir unser Angebot bei Bedarf<br />

stetig erweitern und nachverdichten.<br />

Momentan gibt es Pläne für fünf<br />

weitere Standorte. Dabei priorisieren<br />

wir öffentlich zugängliche Plätze, wobei<br />

sich auch die Möglichkeit von Kooperationen<br />

mit Firmen anbietet.<br />

<strong>ECHO</strong>: Wie gut ausgebaut ist die<br />

Ladeinfrastruktur für E-Autos in der<br />

Stadt und im Bezirk <strong>Kufstein</strong>? Gibt<br />

es Ausbaupläne? Wann wird die Ladeinfrastruktur<br />

im Bezirk lückenlos<br />

sein?<br />

Tschurtschenthaler: Der Ausbau<br />

der Infrastruktur beschleunigt sich,<br />

weil es immer mehr Elektroautos<br />

gibt. Es werden sowohl Schnellladestationen<br />

als auch herkömmliche<br />

Ladestationen ausgebaut.<br />

<strong>ECHO</strong>: Gibt es weitere Ideen und<br />

Pläne, um den öffentlichen Verkehr<br />

im Bereich der letzten Meile weiter<br />

zu verbessern?<br />

Tschurtschenthaler: Die Genossenschaft<br />

„<strong>Kufstein</strong> mobil“ wurde gegründet,<br />

um sich mit diesen Themen<br />

zu beschäftigen und um Mobilitätsangebote<br />

weiterzuentwickeln und zu<br />

vernetzen.<br />

<strong>ECHO</strong>: Kann man Ihrer Meinung<br />

nach in <strong>Kufstein</strong> (Stadt, Bezirk) ohne<br />

Auto seine Mobilitätsbedürfnisse<br />

decken?<br />

Tschurtschenthaler: In der Stadt<br />

<strong>Kufstein</strong> kann man das auf jeden Fall.<br />

<strong>Kufstein</strong> ist eine sehr kompakte Stadt.<br />

Der öffentliche Verkehr ist gut ausgebaut,<br />

die Stadt ist sehr fahrradtauglich<br />

und wenn man ein Auto braucht, gibt<br />

es das Beecar. Im gesamten Bezirk<br />

gibt es sicherlich noch Lücken und<br />

im ländlichen Raum ist es auch nicht<br />

immer leicht, ein flächendeckendes<br />

Angebot zu bieten. Aber es ist schon<br />

viel passiert und es wird laufend am<br />

Ausbau öffentlicher Mobilitätsangebote<br />

gearbeitet.

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