Alpsommer & Viehscheid 2023

FREIZEIT
Foto: Ramona Alger
HALLO HÖHLE!
Wer an heißen Tagen eine Abkühlung sucht, aber nicht in den nächsten
See oder Fluss springen mag, der kann sich auf die abenteuerliche Reise
den Drachenrachen hinab begeben. Und nein, man muss keine Angst
haben, dass es einem wie Pinocchio mit dem Wal ergeht: Die Rachenreise
bezeichnet lediglich die 180 Stufen, die in die Sturmannshöhle führen. Die
einzig begehbare Spalthöhle im Allgäu liegt am Ende des Sagenweges.
Der führt durch den naheliegenden Wald, auf Schautafeln werden die
Sagen und Mythen rund um Obermaiselstein erzählt und dargestellt. Ist
man schließlich an der Höhle angelangt und wagt sich in deren Tiefen,
erwarten einen kühle vier bis acht Grad Celsius und so manch nachtaktiver
Höhlenbewohner, der tagsüber lieber gemütlich an der Wand
abhängt. Eine Erkundungstour der Spalthöhle ist nur im Rahmen einer
Führung möglich, doch bei dieser erfährt man auch viel Interessantes über
die Vergangenheit der Höhle. Und wer weiß: Vielleicht findet auch endlich
jemand den sagenumwobenen Schatz der Sturmannshöhle.
www.hoernerdoerfer.de
Foto: Joshua Riedisser
DER SCHMIEDENDE
SCHELLENMACHER
KUNST UND KULTUR IN DER KARTAUSE
Die Kartause Buxheim, nicht weit von Memmingen
entfernt, existiert seit mehreren Jahrhunderten
– das zeigt sich auch in ihrer
prachtvollen Ausstattung. Das barocke Chorgestühl
von Ignaz Waibl ist weit über die
Grenzen des Allgäus hinaus bekannt. Doch
die Kartause hat noch mehr Sehenswertes zu
bieten, wie etwa die Annakapelle aus der Zeit
des Rokokos oder auch die Bibliothek und
selbst der weiße Kreuzgang – den früher die
Mönche durchquerten – ist mehr als einen
Blick wert. Wer noch tiefer in das alltägliche
Leben der Geistlichen eintauchen will, der
kann einen Blick in die alten Mönchszellen
werfen. Darüber hinaus locken ein Sakralmuseum
sowie das Kartausenmuseum.
Außerdem werden dieses Jahr verschiedene
Veranstaltungen geboten: Besuchen kann
man beispielsweise Orgelmeditationen, eine
Ausstellung des Malkreises Buxheim oder ein
Konzert des Trios »Klenznova«.
www.kartause-buxheim.de
Foto: Thomas Niehörster
Bei Franz Hiller geht es wahrlich heiß her,
manch einer würde sogar sagen: brachial.
Doch das sieht nur so aus, denn das was der
Oberallgäuer Schmied macht, ist Kunst –
eiserne Kunst. In seiner Werkstatt in
Obermaiselstein fertigt er aus Stahlblechen
Schellen für das Allgäuer Braunvieh.
Zunächst wird dem blechernen Material
ordentlich eingeheizt, denn nur so kann
Franz Hiller es anschließend mit Hämmern
auf dem Amboss bearbeiten. Im Laufe der
letzten Jahrzehnte hat er sein Handwerk
perfektioniert: Mit gezielten Schlägen gibt er
dem Blech eine Form und den Rindviechern
ein neues Accessoire für den Alpsommer.
Doch auch die Zweibeiner werden beim
Oberallgäuer Schmied fündig, denn der
Mann macht nicht nur Schellen. In Handarbeit
fertigt er auch Metallpfannen an, die
sich super zum Kässpatznmachen eignen,
aber auch für vieles anderes. Wer ihn einmal
in Aktion sehen will, der sollte auf Mittelaltermärkten
in der Region die Augen
offenhalten, denn hier ist er oft und gerne
und zeigt sein Handwerk.
www.schmiede-design.com
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ALPSOMMER & Viehscheid 2023