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Alpsommer & Viehscheid 2023

Das umfangreiche Sonderheft beinhaltet zahlreiche Hintergrundinformationen zum und dem Viehscheid im Allgäu, dem Tannheimer Tal, in Reutte und Außerfern. Außerdem erwarten Sie zahlreiche Veranstaltungs- und Freizeittipps.

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HANDWERK<br />

Die Dirndl werden aus hochwertigen Stoffen und<br />

mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Hier wurde die<br />

Schürze zum Beispiel mit einer Borte versehen<br />

Die Qual der Wahl. Aus dicken Büchern mit<br />

unzähligen Stoffmustern suchen sich die<br />

Kundinnen die Materialien für ihr Dirndl aus<br />

gesamt jeweils in einem Kleid – und viel<br />

Mühe und Geduld. »Ich bin eine Perfektionistin«,<br />

sagt Jutta Prinz. »Bei mir muss jede<br />

Naht hundertprozentig sitzen, alles muss<br />

picobello sein.«<br />

Begonnen wird beim Dirndl-Machen mit<br />

dem Mieder. Ist der Rohling fertig, folgt die<br />

erste Anprobe, damit mögliche Änderungen<br />

umgesetzt werden können, bevor dann das<br />

Futter eingearbeitet wird. »Es ist wichtig, dass<br />

das Mieder perfekt sitzt«, sagt die 58-Jährige.<br />

»Als nächstes wird der Rock genäht, der<br />

genau an der Taillennaht angesetzt wird. Je<br />

nach Taille werden auch die Falten gelegt.«<br />

Es folgen Schürze und Schürzenband. Nach<br />

insgesamt circa drei bis vier Anproben ist das<br />

gute Stück dann fertig. Jedes Kleid ein Unikat<br />

und perfekt angepasst an die Figur der Trägerin.<br />

»Mit einem Dirndl sieht man einfach<br />

immer fraulich, schön und chic aus«, findet<br />

Jutta Prinz.<br />

Die Ideen für ihre Dirndl-Kollektion begegnen<br />

ihr im Alltag; ihre Nähleidenschaft<br />

und Kreativität sind sozusagen »immer<br />

aktiv«. »Wenn ich zum Beispiel in einem<br />

Laden einen schönen Stoff erblicke, dann<br />

sehe ich das fertige Dirndl schon vor mir«,<br />

lacht die Allgäuerin. Die riesige Begeisterung,<br />

mit der sie bei der Sache ist, ist zu spüren,<br />

während sie mir die unterschiedlichsten Stücke<br />

zeigt und von ihrer Tätigkeit berichtet.<br />

SIE NÄHT FÜR IHR LEBEN GERN<br />

Das Nähfieber hat Jutta Prinz schon in jungen<br />

Jahren gepackt. »Das ist mir in die Wiege<br />

gelegt worden«, erzählt sie. Schon ihre Uroma,<br />

Oma und Mutter haben leidenschaftlich<br />

gern genäht. Ihre Uroma hat sogar absichtlich<br />

Löcher in ihre Schürzen gerissen,<br />

damit sie sie wieder flicken durfte. »Meine<br />

Oma und meine Mutter waren die besten<br />

Lehrmeisterinnen, die ich mir vorstellen<br />

kann. Die hatten Tricks auf Lager, die man<br />

heute gar nicht mehr kennt«, sagt Jutta Prinz.<br />

»Ich war schon als Kind immer in der Nähstube,<br />

habe mir die Stofffetzen genommen<br />

und daraus Puppenkleider kreiert.« Mit acht<br />

Jahren hat sie dann von ihrem Onkel eine<br />

kleine, rote Nähmaschine bekommen – und<br />

seitdem nicht mehr aufgehört, schöne<br />

Kleidungsstücke anzufertigen. Sie näht schon<br />

seit vielen Jahren alles Mögliche für Freunde<br />

und Verwandte, irgendwann war dann auch<br />

mal ein Dirndl dabei – das so viel Anklang<br />

gefunden hat, dass immer mehr Leute zu ihr<br />

kamen und eines haben wollten.<br />

Vor circa fünf Jahren hat die Autodidaktin<br />

dann angefangen, ihre eigene Dirndl-Kollektion<br />

zu entwerfen und hat das Label »Tragträume«<br />

ins Leben gerufen. Der Name ist aus<br />

der Begeisterung ihrer Kundinnen heraus<br />

geboren worden. »Jemand sagte einmal zu<br />

mir: ›Es ist ein Traum, deine Sachen zu tragen‹«,<br />

berichtet Jutta Prinz. »Daraus wurden<br />

dann die ›Tragträume‹«. Sie selbst freut sich<br />

sehr über das positive Feedback ihrer Kundinnen.<br />

Immer wieder bekommt sie Fotos<br />

von Festen, auf denen ihre Dirndl getragen<br />

wurden, und eine Kundin schrieb sogar einmal<br />

als Verwendungszweck in die Überweisung<br />

fürs Kleid: »für ein einzigartigwunderschönes<br />

Dirndl«. »Das ist dann schon<br />

eine tolle Bestätigung«, freut sich Jutta Prinz.<br />

EIN HERZ FÜR DIRNDL<br />

Auch wenn sie von Kinderkleidung über<br />

Röcke bis hin zu Oberteilen alles näht, hat<br />

sie sich mittlerweile doch vor allem auf<br />

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ALPSOMMER & <strong>Viehscheid</strong> <strong>2023</strong>

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