Im Herzen des schönen Allgäus brauen wir seit 150 Jahren die Schäffler Bierspezialitäten. Klein aber fein und traditionsbewusst – dafür steht der gute Name Schäffler Bräu. Unser Brauwasser aus eigener Quelle wird belebt nach Johann Grander Brauerei Schäffl er · Hanspeter Graßl KG · Hauptstr. 17 · 87547 Missen · Tel. 08320 920-0 · www.schaeffl er-braeu.de · facebook.com/schaeffl erbraeu
EIN BUNTER KRANZ FESTLICHER VIEHSCHEID-SCHMUCK Nach dem Bergsommer werden jeden Herbst die Kühe beim <strong>Viehscheid</strong> wieder ins Tal getrieben. Einige sind dabei festlich geschmückt. Doch mit welchen Pflanzen wird der beeindruckende Kranz eigentlich hergestellt? Wir haben uns ein paar der Gewächse, aus denen der prächtige Kopfschmuck entsteht, näher angeschaut. SILBERDISTEL Die Silberdistel ist in Europa weit verbreitet und wächst vom Tal bis in Höhen von bis zu 2800 Metern. Die fast stängellose Pflanze wird auch Wetterdistel genannt, da sie Regen vorhersagen kann: Erhöht sich die Luftfeuchtigkeit, krümmen sich ihre Hüllblätter nach innen und bilden so eine Art Regenschirm, der die Röhrenblüten im Innern vor den Tropfen schützt. Aber Achtung: In Deutschland steht die Silberdistel unter Naturschutz. Für das Kranzrindgebinde kann sie nur gepflückt werden, weil sie für die Alpwirtschaft als Unkraut gilt und auf den entsprechenen Flächen von den Hirten geschnitten werden darf. HAGEBUTTE Hagebutten, die knallroten Früchte der Wildrose, werden häufig zum Schmücken der Kranzkuh verwendet, verleihen sie seiner Trägerin doch eine königliche Ausstrahlung. Auch in der Heilkunde und bei der Herstellung von Tees, Konfitüren und Sirup finden die Vitamin-C-Bomben häufig Verwendung. Ihr leicht säuerlicher Geschmack verleiht vielen Gerichten eine eigene Note. So präsentiert sich die Hagebutte also nicht nur als gefällige Zierde am <strong>Viehscheid</strong>-Krone, sondern auch als wertvolle Frucht mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. BLAUER ENZIAN Enziangewächse gibt es insgesamt unzählige – circa 400 Arten dieser Pflanzen wurden gezählt. Etwa 35 Arten nennen die Alpen ihr Zuhause. Für den <strong>Viehscheid</strong>kranz wird gerne der Blaue Enzian verwendet. Er ist, wie die anderen Enzianarten in den Alpen, geschützt. Da er aber in freier Wildbahn zu der Zeit, in der der Schmuck für das Kranzrind vorbereitet wird, nicht mehr blüht, muss er von den Älplern ohnehin in der Gärtnerei gekauft werden. Seine Laubblätter bilden Rosetten, seine meist fünfzähligen Blüten stehen aufrecht, haben eine Glockenform und erstrahlen in einem schönen Blauton. VOGELBEERE Wie der Name schon sagt, sind die Früchte des Vogelbeer-Baumes ein Leckerbissen für Amseln, Stare und Co. Aber auch andere Tiere, zum Beispiel Eichhörnchen, lassen sich die leuchtend roten Beeren schmecken. Eigentlich heißt der Baum mit dem leckeren Futterangebot Eberesche. In den Allgäuer Alpen kommt die Eberesche, die als sehr genügsamer Baum bezeichnet werden kann, bis in 2000 Metern Höhe vor und hat eine Wuchshöhe von etwa zehn bis 15 Metern. Im Frühjahr blüht der Baum schön weiß, im Herbst verleihen die Beeren dem <strong>Viehscheid</strong>-Schmuck einen hübschen, intensiven, roten Farbakzent. WEISSTANNE Ein wesentlicher Bestandteil des Kuh-Kopfschmuckes sind schön geformte Zweige. Unter anderem werden die der Weißtanne dafür verwendet. Seinen Namen hat der Baum von seiner hübschen, hellgrauen Rinde. Die Weißtanne wird nicht nur zum Kranzen verwendet. Ihr Holz kann man hervorragend bearbeiten, Tannenhonig macht sich gut auf einem Butterbrot und im Mittelalter wurde sogar dem Tannenbier ordentlich zugesprochen. Zweige von Nadelbäumen nennt man im Allgäuerischen übrigens »Daas«. ALPSOMMER & <strong>Viehscheid</strong> <strong>2023</strong> 3