Abschied - SIFAT Heft 2/2023 - Leseprobe
Abschied ist ein universelles menschliches Erlebnis, das jeden von uns in einer Vielzahl von Formen berührt. Es ist ein Phänomen, das uns vereint und doch individuell betrifft. Unsere Beiträge untersuchen dieses Thema aus einer Vielzahl religiöser und spiritueller Perspektiven, in der Hoffnung, tieferes Verständnis und mehr Raum für Reflexion und Dialog zu bieten. Abschied kann eine schmerzhafte Erfahrung sein, ein Gefühl des Verlusts und der Trauer hervorrufen. Aber wie es in den verschiedenen Beiträgen dieser Ausgabe beschrieben wird, kann Abschied auch ein Neubeginn sein, ein Übergang in eine neue Phase des Lebens. Es ist eine Gelegenheit, das Alte loszulassen und das Neue zu begrüßen. In jeder großen Religion finden wir den Glauben an diese Wiedergeburt, diese Erneuerung, diese Veränderung. Darüber hinaus erkennen wir, dass der Abschied ein Prozess ist, kein einmaliges Ereignis. Man kann das Ende eines Kapitels betrachten als den Beginn des nächsten, wobei jeder Schritt uns auf einen Pfad führt, der uns verändert und uns auf eine unerwartete Weise wachsen lässt.
Abschied ist ein universelles menschliches Erlebnis, das jeden von uns in einer Vielzahl von Formen berührt. Es ist ein Phänomen, das uns vereint und doch individuell betrifft. Unsere Beiträge untersuchen dieses Thema aus einer Vielzahl religiöser und spiritueller Perspektiven, in der Hoffnung, tieferes Verständnis und mehr Raum für Reflexion und Dialog zu bieten.
Abschied kann eine schmerzhafte Erfahrung sein, ein Gefühl des Verlusts und der Trauer hervorrufen. Aber wie es in den verschiedenen Beiträgen dieser Ausgabe beschrieben wird, kann Abschied auch ein Neubeginn sein, ein Übergang in eine neue Phase des Lebens. Es ist eine Gelegenheit, das Alte loszulassen und das Neue zu begrüßen. In jeder großen Religion finden wir den Glauben an diese Wiedergeburt, diese Erneuerung, diese Veränderung.
Darüber hinaus erkennen wir, dass der Abschied ein Prozess ist, kein einmaliges Ereignis. Man kann das Ende eines Kapitels betrachten als den Beginn des nächsten, wobei jeder Schritt uns auf einen Pfad führt, der uns verändert und uns auf eine unerwartete Weise wachsen lässt.
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Claudia Nüssen: Abschied von Wolfgang Huraksh Meuthen
Claudia Nüssen
Abschied von Wolfgang Huraksh Meuthen
Einige persönliche Erinnerungen
Lieber weiser Freund und Wegbegleiter,
nun hast auch du dich auf die große Reise begeben.
Ich empfinde es als kostbares Geschenk, dass ich dich während deiner letzten Tage
einige Male besuchen konnte und Abschied von dir nehmen durfte. Liebevoll,
manchmal mit einem Schmunzeln, blicke ich auf einige gemeinsame Erlebnisse
zurück.
Verzeih mir die Unvollständigkeit meiner Aufzählung. Es sind nur ein paar
Stationen und Highlights, die mir spontan eingefallen sind. Vielen Dank für
deine Freundschaft!
Zunächst fällt mir die erste Begegnung zwischen Michael und dir im Grindelhof
ein. Es war Liebe auf den ersten Blick zwischen euch. Du wurdest sein
spiritueller Mentor und hast ihn zu einer Cheragarbeit über das Judentum animiert.
Damit hast du ihm einen entscheidenden Anstoß gegeben, sich mit seiner
Ursprungsreligion und -kultur auseinanderzusetzen und wieder zu verbinden.
Eine wichtige Station war dabei das Cheragseminar in Wien mit dem Schwerpunkt
Jüdische Religion. Nie werde ich ein lustiges Erlebnis in einem israelischen
Restaurant vergessen. Es sollte ein Festmahl am Abschlussabend einer
wunderbaren Seminarwoche werden. Wir waren alle entspannt und ausgelassen
und wollten uns bei einem leckeren Essen voneinander verabschieden. Leider
gab es dort zu wenige Plätze für alle Teilnehmer*innen. Deshalb bekam ich
spontan einen Platz auf deinem Schoß angeboten. Es wurde ein sehr lustiger
Abend! Richtig bequem wurde es allerdings erst, als ich später selbst einen Stuhl
erhielt.
Ich erinnere mich an zahlreiche Meditationsabende unter deiner Leitung.
Zunächst im Grindelhof und später in der Virchowstraße. Ein paarmal hast du
deinen Freund Gerhard Kissel eingeladen.
Er verzauberte uns mit seiner schönen Musik. Neben diesem wunderbaren
Klangerlebnis war es für mich berührend zu sehen, wie dich diese Begegnungen
erfreuten. Ich danke dir für die Teilhabe!
Du hattest eine spezielle Variante beim Einführen des Dhikrs. Damit auch die
Unbegabtesten unter uns (zu denen ich sicher ebenfalls gehörte) begriffen, wel-
SIFAT 2 | 2023 – Abschied 5