Leichtathletik INFORMationen 02/2023
Inhalt: Frühjahrstagung des FREUNDE-Vorstands + Tristan Kaufhold: Talentschau bei Jugend-Hallen-DM + Hallen-EM '23 in Istanbul + Kommentar zur Langstaffel-DM + Erinnerungen an die EM 1988 in Budapest + Mitgliederportrait: Klaus Habelt + Vereinsportrait: SSC Schwerin + Erfolgreiches Athletik-Team Holger Menne + Nachwuchs-Speerwerferin Mirja Lukas + Fanny Blankers-Koen Games + SpoHo Köln: Campustag und Konferenz "Schulsport im Fokus" + Quiz: 60 Jahre FREUNDE
Inhalt: Frühjahrstagung des FREUNDE-Vorstands + Tristan Kaufhold: Talentschau bei Jugend-Hallen-DM + Hallen-EM '23 in Istanbul + Kommentar zur Langstaffel-DM + Erinnerungen an die EM 1988 in Budapest + Mitgliederportrait: Klaus Habelt + Vereinsportrait: SSC Schwerin + Erfolgreiches Athletik-Team Holger Menne + Nachwuchs-Speerwerferin Mirja Lukas + Fanny Blankers-Koen Games + SpoHo Köln: Campustag und Konferenz "Schulsport im Fokus" + Quiz: 60 Jahre FREUNDE
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FINALE „60“<br />
Die FREUNDE feiern in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen – daher geht es heute im Finale um<br />
die Zahl „60“ in der <strong>Leichtathletik</strong> – mit eingebautem Fehler. Nur: Wo steckt er? Einsendungen mit<br />
der Lösung bitte bis zum 1. Juli an die Geschäftsstelle – es wartet eventuell eine Überraschung.<br />
1. Die „Sechziger“ sind mehr als die Fußballer des TSV 1860<br />
München. Gegründet wurde der Verein 1848 von turnbegeisterten<br />
Männern in der „Brauerei zum bayerischen<br />
Löwen“. Ungezählt sind die Meistertitel bis zum Olympiasieg<br />
Marina Kiehls im alpinen Skisport. In der <strong>Leichtathletik</strong><br />
lief die Vereinsstaffel dreimal Weltrekord über 4×100 m. Beim<br />
olympischen Debüt von Frauen in der <strong>Leichtathletik</strong> 1928<br />
in Amsterdam holte Deutschlands Sprintstaffel Bronze, mit<br />
dabei: Rosl Kellner von 1860. Auch sie brachte die Schaufel<br />
zum Startlochgraben selbst mit.<br />
2. Der Sommer 60 war überstrahlt von einem Allzeithoch der<br />
deutschen Sprinter. Blitzstarter Armin Hary wurde Olympiasieger<br />
und Weltrekordler über 100 m, Martin Lauer war 13 Jahre<br />
im Besitz des Weltrekords über 100 m Hürden. Zusammen mit<br />
Cullmann und Mahlendorf holten beide Olympiagold in Rom,<br />
Carl Kaufmann gewann Silber, sein Weltrekord von 44,9 s über<br />
400 m auf der Aschenbahn ist nach 60 Jahren noch „mega“.<br />
Kongenial die Sprints von Jutta Heine gegen Wilma Rudolph<br />
– 1960 war ein Jahrhundertsommer für „Amateure“, die als<br />
Persönlichkeiten Vorbilder wurden.<br />
3. Wie weit kann ein Mensch in 60 Minuten laufen? Diese Frage<br />
trieb 1852 den Briten William Jackson zum ersten Stunden-<br />
Weltrekord mit 17.703 m. Dafür erhielt er eine goldene Uhr,<br />
gestiftet von der Londoner Uhrmacher-Innung. Eine solche<br />
Uhr in Form des Big Ben bekommen auch heute die Stunden-<br />
Weltrekordler, zuletzt Sir Mo Farah, der 2<strong>02</strong>0 in Brüssel<br />
21.330 m in 60 Minuten zurücklegte.<br />
4. 60 Meter im Diskuswerfen erzielte als erste Liesel Westermann<br />
1967 in São Paulo. Als Kind widmete sich Deutschlands<br />
einzige „Weltsportlerin des Jahres“ dem Schwimmen, doch<br />
weil ihr im Winter in Sulingen ein Hallenbad fehlte, kam sie<br />
zur <strong>Leichtathletik</strong>, siegte im Waldlauf und wurde deutsche<br />
Meisterin mit der 4×100-m-Staffel. Kugelstoßtraining lehnte<br />
sie ab, weil man davon „dicke Arme bekommt“, doch als<br />
„Diskus-Liesel“ gewann sie Silber bei Olympia und EM. Auch<br />
danach blieb sie dem Sport verbunden – im Kampf gegen<br />
Doping und für Fitness von Kindern.<br />
5. Mit über 60 Prozent wurde Anke Rehlinger zur Ministerpräsidentin<br />
des Saarlands gewählt und führt seit 2<strong>02</strong>2 die einzige<br />
Ein-Parteien-Regierung eines deutschen Bundeslands.<br />
Ebenso bemerkenswert ist, dass sie immer noch den Landesrekord<br />
im Kugelstoßen hält. 1996 erzielte Rehlinger 16,03 m,<br />
ein Jahr zuvor saarländischen Jugendrekord im Diskuswerfen<br />
mit 49,18 m – beide aufgestellt in Rehlingen.<br />
6. 60 Jahre wird Sergej Bubka, 6-mal Weltmeister und 35-mal<br />
Weltrekordler, honoriert u. a. mit 100.000 Dollar Prämie und<br />
75.000 Dollar Antrittsgage, zuletzt mit Ferrari Spider und<br />
Ehrenrunde im Stadion mit Familie. Seine Salami-Rekordtaktik<br />
durchbrach er 1985 beim ersten Sechs-Meter-Sprung:<br />
Er steigerte um 5 cm und widmete den „Jahrhundertsprung“<br />
seinem vier Tage zuvor geborenen Sohn Sergej. So etwas wie<br />
Bob Beamons Jahrhundertsprung wäre Bubka nie passiert,<br />
denn der Millionär meinte: „Ich säge mir doch nicht den Ast<br />
ab, auf dem ich sitze“. Erst 2014 wurde er von Renaud Lavillenie<br />
übertroffen, ausgerechnet bei Bubkas Meeting in Donezk,<br />
das danach Russlands Krieg zum Opfer fiel.<br />
Autor: Reinhard Stein<br />
23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>