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Leichtathletik INFORMationen 02/2023

Inhalt: Frühjahrstagung des FREUNDE-Vorstands + Tristan Kaufhold: Talentschau bei Jugend-Hallen-DM + Hallen-EM '23 in Istanbul + Kommentar zur Langstaffel-DM + Erinnerungen an die EM 1988 in Budapest + Mitgliederportrait: Klaus Habelt + Vereinsportrait: SSC Schwerin + Erfolgreiches Athletik-Team Holger Menne + Nachwuchs-Speerwerferin Mirja Lukas + Fanny Blankers-Koen Games + SpoHo Köln: Campustag und Konferenz "Schulsport im Fokus" + Quiz: 60 Jahre FREUNDE

Inhalt: Frühjahrstagung des FREUNDE-Vorstands + Tristan Kaufhold: Talentschau bei Jugend-Hallen-DM + Hallen-EM '23 in Istanbul + Kommentar zur Langstaffel-DM + Erinnerungen an die EM 1988 in Budapest + Mitgliederportrait: Klaus Habelt + Vereinsportrait: SSC Schwerin + Erfolgreiches Athletik-Team Holger Menne + Nachwuchs-Speerwerferin Mirja Lukas + Fanny Blankers-Koen Games + SpoHo Köln: Campustag und Konferenz "Schulsport im Fokus" + Quiz: 60 Jahre FREUNDE

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Freude daran gehabt, wenn er bei den deutschen Jugend-<br />

Hallenmeisterschaften den 3.000-m-Lauf der männlichen<br />

Jugend U20 gesehen hätte. Dort begeisterte Tristan Kaufhold<br />

auf der 15-Runden-Distanz mit einem großartigen Finish, aus<br />

dem er als Sieger in 8:29,33 min vor Silas Zahlten (LG Brillux<br />

Münster, 8:30,57 min) und Jonas Kulgemeyer (OTB Osnabrück,<br />

8:31,31 min) hervorging. „Harry Arndt war in der Anfangszeit<br />

mein Mentor. Er hat seine große Laufleidenschaft auf viele übertragen<br />

– auch auf mich. Ihm und seinem Sohn Sascha Arndt,<br />

der mich inzwischen betreut, habe ich sehr viel zu verdanken“,<br />

betonte der letztjährige Teilnehmer der U18-WM in Jerusalem.<br />

Der Erfolg in Dortmund kam für Tristan Kaufhold überraschend,<br />

denn er hatte im Vorfeld der Titelkämpfe noch nicht die Zeiten<br />

abgeliefert, die er sich erhofft hatte. „Zudem habe ich gesehen,<br />

dass meine direkten Konkurrenten im Kampf um die Medaillen<br />

schon einige starke Rennen absolviert hatten. Daher war ich<br />

verwundert, dass niemand mit mir mitgehen konnte, als ich<br />

in der letzten Runde das Tempo forciert habe“, berichtete der<br />

Schützling von Sascha Arndt.<br />

Dass der Erfolg von Dortmund kein Zufallstreffer war, bewies<br />

der hoffnungsvolle Langstreckler des SSC Hanau-Rodenbach<br />

eine Woche später beim 10-km-Lauf „Rund um das Bayerkreuz“<br />

in Leverkusen, als er als U18-Sieger seine eigene deutsche<br />

U18-Bestleistung von 30:19 min auf die für sein Alter erstklassige<br />

Zeit von 30:03 min verbesserte. „Darüber habe ich<br />

mich unwahrscheinlich gefreut. Ich stufe diese Leistung für<br />

mich genauso hoch ein wie den Gewinn meines 3000-m-Titels<br />

in Dortmund,“ erklärte der alte und neue U18-Rekordler über<br />

10 Kilometer.<br />

„Entdeckt“ wurde Tristan Kaufhold im Alter von sechs Jahren,<br />

als er bei einem Volkslauf in seinem Wohnort Großkrotzenburg<br />

(Hessen) beim Bambini-Volkslauf über 1.000 m vorn lag. Sein<br />

Vater meldete ihn daher auch beim Hanauer Citylauf an. Klein-<br />

Tristan überquerte wieder als Sieger die Ziellinie. Er erhielt eine<br />

Einladung zum Schnuppertraining beim SSC Hanau-Rodenbach<br />

und in dem Verein eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft.<br />

„Die ganze Wettkampfatmosphäre bei dem Citylauf hat mir sehr<br />

gut gefallen. Sie war für mich eine willkommene Abwechslung<br />

zum Fußball, bei dem ich damals zunächst mein sportliches<br />

Glück finden wollte. Ich jage gelegentlich auch heute noch dem<br />

runden Leder nach, aber meine Einsätze werden immer weniger,<br />

weil die <strong>Leichtathletik</strong> für mich inzwischen im Vordergrund<br />

steht und die Verletzungsgefahr beim Fußball einfach zu groß<br />

ist“, erläutert der Kicker des FC Germania Großkrotzenburg, der<br />

auf dem Platz immer zu den ausdauerndsten und meist auch zu<br />

den schnellsten Spielern zählt.<br />

Tristan Kaufhold versucht inzwischen, täglich zu trainieren.<br />

Wenn es sein Stundenplan erlaubt, läuft der Zehntklässler des<br />

Franziskaner-Gymnasiums manchmal auch vor dem Unterricht.<br />

Nach den Sommerferien wird er zur Carl-von-Weinberg-Schule<br />

in Frankfurt, einer Elite-Schule des Sports, wechseln, wo er eine<br />

optimale schulische und sportliche Förderung erhalten wird.<br />

70 km. Je nach Jahreszeit können es auch einmal 120 km werden.<br />

Tempoläufe absolviert er meist zwei- oder dreimal in der<br />

Woche. An wettkampffreien Wochenenden steht bei ihm in der<br />

Regel ein Tempodauerlauf auf dem Programm. Noch nicht ausgeschöpft<br />

hat er seine Möglichkeiten im koordinativen Bereich.<br />

Auf den Unterdistanzen hat er mit Bestzeiten von 1:57,67 min<br />

über 800 m und 3:56,82 min über 1.500 m auch noch Luft nach<br />

oben. Auch seine Hausrekorde über 3.000 m (8:24,03 min) und<br />

5.000 m (14:46,40 min) werden in der Freiluftsaison nicht lange<br />

Bestand haben, legt man einmal seinen aktuellen deutschen<br />

U18-Rekord von 30:03 min zugrunde.<br />

Seinen Fokus im Sommer richtet er auf die 5.000 m, um sich<br />

für die U20-Europameisterschaften vom 7. bis 10. August in<br />

Jerusalem zu qualifizieren. „Obwohl ich noch der Klasse U18<br />

angehöre, starte ich bewusst in der höheren Alterskategorie,<br />

weil ich weitere internationale Erfahrungen sammeln möchte.<br />

Bei den unter 18-Jährigen wird nämlich in diesem Jahr keine<br />

EM oder WM angeboten“, erläutert Tristan Kaufhold, der im<br />

vergangenen Jahr bei der U18-EM in Jerusalem den 18. Platz<br />

belegte. Dass er sich auf dem richtigen Weg nach Jerusalem<br />

befindet, unterstrich der Schützling von Sascha Arndt bei den<br />

deutschen Langstreckenmeisterschaften am 6. Mai 2<strong>02</strong>3 in<br />

Mittweida, als er den 5.000-m-Titel in 14:38,69 min knapp vor<br />

Lukas Ehrle (LG Brandenkopf,14:39,03) gewann.<br />

Neben Tristan Kaufhold gefiel bei den Hallen-Titelkämpfen in<br />

Dortmund vor allem Hochspringerin Johanna Göring (Salamander<br />

Kornwestheim), die als überlegene Siegerin 1,87 m „überflog“<br />

und damit den Titel vor Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck,<br />

1,81 m) gewann. Hoch hinaus ging es auch für Hendrik<br />

Müller (TSV Bayer Leverkusen), der sich im Stabhochsprung<br />

über ausgezeichnete 5,40 m schwang und damit dem Sindelfinger<br />

Marc Metzger (5,15 m) keine Chance ließ. Den Dreisprung<br />

gewannen die Mannheimerin Ruth Hildebrand mit ihrer neuen<br />

Hallen-Bestweite von 12,92 m und Steven Freund (LC Chemnitz)<br />

mit herausragenden 15,43 m – 40 cm weiter als seine Freiluft-<br />

Bestweite. Im zurückliegenden Winter sprang allein der deutsche<br />

Hallenmeister Max Heß weiter.<br />

Gleich zwei Titel nahm Rosina Schneider (TV Sulz) mit nach<br />

Hause. Sie war Favoritin über 60 m Hürden und hatte bereits im<br />

Halbfinale eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt. Im<br />

Finale siegte sie vor der Rostockerin Lia Flotow und Line Schröder<br />

(Hamburger SV). Über 200 m überraschte sie alle, nicht<br />

zuletzt sich selbst. Einen Tag nach ihrem Sieg über die Hürdenstrecke<br />

pulverisierte sie ihren Hausrekord (24,63 s) um nahezu<br />

eine Sekunde und gewann den Titel in 23,70 s – eine Zeit, die<br />

auch bei den deutschen Hallenmeisterschaften der Aktiven für<br />

eine Medaille gereicht hätte. Line Schröder (Hamburger SV), die<br />

Dritte über die Hürden, gewann Silber in 23,97 s, Bronze holte<br />

Carolin Schlung (SSC Bad Sooden-Allendorf).<br />

Text: Peter Middel<br />

Fotos: Peter Busse<br />

Der deutsche Jugend-Hallenmeister über 3.000 m kommt<br />

auf einen wöchentlichen Trainingsumfang von mindestens<br />

5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>

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