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„DIE BUNDESLIGA BLEIBT<br />
DIE BESTE LIGA IN DER WELT“<br />
Für Marko Mamić ist die lange Leidenszeit zu Ende,<br />
der Kroate will wieder gute Leistungen zeigen<br />
und ins EM-Aufgebot seines Heimatlandes<br />
Marko Mamić hat<br />
keine einfachen<br />
Monate hinter sich. Wie<br />
das so ist nach einer schweren<br />
Verletzung. Der 13. November<br />
des Vorjahres erwies sich für ihn als<br />
Unglückstag. Im Heimspiel gegen<br />
Hamm hatte er nach wenigen Minuten<br />
gerade die Führung zum 4:1 erzielt<br />
und musste danach vom Feld geführt<br />
werden. Kreuzband und Meniskus am<br />
linken Knie waren gerissen, für den<br />
Kroaten war die Saison zu Ende. Da er<br />
kurz vor der EM 2022 auch an Corona<br />
erkrankte und sich lange isolieren<br />
musste, ist leicht vorstellbar, wie es im vergangenen Herbst<br />
um seine Gemütsverfassung bestellt war.<br />
„Ja, es war nicht einfach, vor allem nicht in den ersten drei<br />
Monaten“, gesteht er. In diesem Zeitraum habe er vor allem<br />
versucht, die Gedanken zu verdrängen, ob er überhaupt wieder<br />
Handball würde spielen können. Der bestimmt schließlich sein<br />
Leben, seit er als Kind zu Hause in Zagreb damit begonnen<br />
hatte – und schnell erfolgreich wurde. Mit der kroatischen<br />
Auswahl wurde der Halblinke bei der Jugend-EM 2012 und<br />
ein Jahr später bei der Jugend-WM jeweils ins All-Star-Team<br />
gewählt. Mit dem Namen des zwei Meter großen jungen Mannes<br />
beschäftigten sich ab sofort viele europäische Vereine.<br />
Seinen ersten Profivertrag erhielt er 2013 von den Kadetten<br />
Schaffhausen, sein Trainer in der Schweiz war Markus Baur,<br />
der deutsche Weltmeister von 2007 coacht bekanntlich inzwischen<br />
FRISCH AUF! Göppingen. Es folgten zwei Jahre in Frankreich<br />
bei Dunkerque HBGL, danach ging es zu Kielce, bevor<br />
Mamić 2019 nach Leipzig kam. In der Nationalmannschaft seines<br />
Heimatlandes wurde er eine feste Größe und belegte 2016<br />
bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio den fünften Platz.<br />
Nachdem er bei der letzten EM und WM zum Zuschauen<br />
verurteilt war, hofft der 29-Jährige nun auf eine Rückkehr in<br />
die Auswahl für die Europameisterschaft im Januar in<br />
Deutschland. Die lange Verletzungspause hat das Vorhaben<br />
natürlich nicht unbedingt einfacher gemacht. Gute Leis-<br />
tungen in der Bundesliga gelten als wichtige Empfehlung.<br />
„Für den Fall, dass ich gesund bleibe und beim<br />
SC DHfK meine Einsatzzeiten bekomme, sehe ich dafür schon<br />
Chancen“, sagt er. Der 65-fache Nationalspieler fühlt sich<br />
jedenfalls dafür gerüstet. Ab Mai hat er bei seinem Reha-<br />
Programm gespürt, dass es deutlich aufwärts geht.<br />
Marko Mamić ist inzwischen wieder der einzige Kroate<br />
im Leipziger Aufgebot. Vor einem Jahr konnte er sich noch<br />
mit Sime Ivić, Lovro Jotić und Marino Marić in seiner Landessprache<br />
unterhalten. So sei es nun mal im Sport, sagt er. „Es<br />
ist alles gut, wir bleiben in Kontakt.“ Für ihn ist es unwichtig,<br />
woher seine Mitspieler kommen. „Klar spreche ich gerne mit<br />
Kollegen aus meiner Heimat, aber ich habe es genauso gerne<br />
mit Spielern aus anderen Ländern zu tun.“ Kommen und Gehen<br />
sei normal und eigentlich in allen Vereinen übliche Praxis.<br />
Aus diesem Grund kann er sich auch überhaupt nicht vorstellen,<br />
dass der Ruf der Bundesliga als stärkste Liga der Welt<br />
leidet, da nun Niklas Landin in Kiel nicht mehr im Tor steht und<br />
Sander Sagosen keine Tore mehr für den THW wirft. Mamić<br />
weiß selbstverständlich, dass solche Superstars wie der Däne<br />
beziehungsweise der Norweger großes Interesse bei den<br />
Fans wecken. „Ich weiß aber nicht, ob Kiel jetzt zwangsläufig<br />
schlechter sein wird. Es können sich andere weiterentwickeln<br />
und auf hohem Niveau spielen.“ International gesehen habe<br />
die Bundesliga einen guten Ruf, weil ihre Vereine regelmäßig<br />
in Europa starke Leistungen zeigen und sich auch durchsetzen.<br />
Der SC Magdeburg habe mit dem Gewinn der Champions<br />
League dafür ein weiteres Beispiel geliefert. „Die Bundesliga<br />
bleibt die beste Liga in der Welt“, lässt Mamić keinen Zweifel.<br />
„Da muss man sich keine Gedanken machen. Auch in Bezug<br />
auf die Zuschauerzahlen, die Fernsehübertragungen<br />
und die gesamte Organisation<br />
ist sie die Spitze.“<br />
Und sie sei auch deshalb<br />
häufig spannend, weil in<br />
der langen Saison<br />
manche Mannschaften<br />
zeit-<br />
weise sehr gut spielen, das Niveau aber nicht durchgängig<br />
halten können. Wie zuletzt eben der SC DHfK. Daran gelte es<br />
zu arbeiten, so Mamić. Und zwar in Abwehr wie Angriff. „Da<br />
müssen wir im Training alles aufeinander abstimmen.“ Vielleicht<br />
sei zwischendurch zuletzt auch zu viel über den Platz<br />
geredet worden, der doch erreicht werden soll. Vielleicht habe<br />
dadurch zum Teil die Konzentration auf das nächste Spiel<br />
gelitten. „Es ist doch so“, sagt Mamić, „der Platz ist am Ende<br />
wichtig. Wenn du zwischendurch Vierter bist, bist du auch<br />
nicht am Ziel. Da kommen noch viele Spiele.“ Zur Erinnerung:<br />
Nach dem <strong>23</strong>. Spieltag lagen die Leipziger durch den 37:29-<br />
Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen auf Rang sieben. Danach<br />
ging es zum HC Erlangen…<br />
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SAISON <strong>23</strong>/<strong>24</strong><br />
Die neue Mannschaft