Manifest 5. Das Magazin für Content Marketing und Newsroom.

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Gestrandet im Metaverse Wankelmütige Tech-Milliardäre bieten uns stets neue Plattformen für unsere Inhalte an. Die Frage ist bloß: brauchen wir diese oder ist ein intensiveres Nachdenken über Ziel und Zweck unserer Content-Strategie nicht von größerem Nutzen? Wann es sich wirklich lohnt, auf eine neue Plattform zu expandieren, und wann man getrost darauf verzichten kann. Wir müssen nun wohl doch alle hierbleiben. Der Reserve-Planet, den man uns versprochen hat, ist vermutlich implodiert, bevor er noch hätte besiedelt werden können. Gemeint ist das Metaverse, jene mystische virtuelle Landschaft, in der wir uns alle hätten treffen sollen, ausgerüstet mit Datenbrillen als neuzeitliches Visier, durch Konsumwelten schlendernd, virtuelle Sneakers kaufend und virtuellen Konzerten lauschend. Nicht einmal die Institutionen der Europäischen Union konnte den Planeten Metaverse retten. Die EU hat schon im November des vergangenen Jahres ein Konzert im Metaverse veranstaltet, um die EU-Initiative „Global Gateway“ zum Ausbau der Infrastruktur in Entwicklungsländern zu promoten. Die virtuelle Gala war dann eher schütter besucht: Fünf Menschen waren anwesend, das Gateway war also eher eine Rumpelpiste. Sogar Mark Zuckerberg, für den die Mission Metaverse wohl mehr Apollo 13 als Apollo 11 ist, scheint die Besiedelung seines gedanklichen Exoplaneten nun aufgegeben oder zumindest aufgeschoben zu haben: Ende Februar hat er offenbar beschlossen, dass sich Meta nicht mehr so auf das Verse, sondern auf die AI konzentrieren möge. Flüchtige Trends Die Episode mit der gefloppten EU-Gala und der Richtungswechsel bei Meta sind zwei Seiten eines Problems: dass wir im Content Marketing uns allzu leicht im Strom technologischer Willkür mitreißen lassen, statt sicherzustellen, mit unseren Inhalten sichtbar und suchbar zu sein. Zum Jahreswechsel noch, als Open AI und Midjourney höchstens das technologische Dessert für Freaks waren, gab es viel über jene Trends zu lesen, die Content Marketing in diesem Jahr beherrschen würden. 6 austriacontent.at
Wenig davon war neu, aber vieles war durchaus nachvollziehbar: dass es wichtiger würde, Communities aufzubauen, dass wir uns darauf konzentrieren müssten, bei unseren Zielgruppen auch emotionale Erinnerungsanker zu setzen, dass Dialog vor Monolog komme. Von all dem ist plötzlich nicht mehr die Rede. Worauf aber setzen wir jetzt plötzlich unsere ganze Hoffnung? Genau: auf generische Bot-Texte, die zum Setzen emotionaler Erinnerungsanker und als Grundlage für Dialog ungefähr so geeignet sind wie ein Fleischerhaken zur Wundversorgung. Meta ohne Beta Modernisierungsverlierer ist man im Content Marketing, wenn man Technologien und Distributionskanäle zwar einigermaßen beherrscht, sie aber nicht in einen sinnvollen Kontext mit der eigentlichen Funktion und dem Ziel von Inhalten setzen kann. Dass uns Mark Zuckerberg noch vor einem Jahr erzählt hat, wie das Metaverse unser ganzes Leben prägen und völlig neue Perspektiven auf Inhalte eröffnen würde, nun aber aus Meta vielleicht nicht einmal mehr Beta wird, sollte uns ein wenig wachsamer werden lassen. Wenn wir uns für neue Plattformen entscheiden, dann ist entscheidend, wie die zu unseren Inhalten, zu unserer Strategie, passen. Diese Fragen sollten Sie sich stellen, bevor Sie eine neue Plattform erobern: 1 Konnten 2 Was 3 Wissen 4 Denken 5 Gibt 6 Haben 7 Wie 8 Wie wir unsere Themen bisher auf vorhandenen Plattformen nicht zufriedenstellend spielen – und haben wir hinreichend überprüft, ob unsere Themen überhaupt zur jeweiligen Plattform passen? genau fehlt uns an den Möglichkeiten der Plattformen, die wir bisher bespielt haben? wir genügend über die künftige Entwicklung einer neuen Plattform? wir – ganz ehrlich – vom Thema her oder denken wir vom Kanal oder der Plattform her? es Mitbewerber auf jenen Plattformen, auf denen wir schon aktiv sind, die ihre Sache besser machen als wir – und was genau machen die besser? wir die personellen Ressourcen für eine neue Plattform? verändert die thematische Besiedelung einer neuen Plattform das Gefüge der bisher genutzten Kanäle? verändert eine neue Plattform insgesamt unsere Content-Strategie – und können wir einen neuen thematischen Aspekt überhaupt auf unseren eigenen Kanälen, in unserem eigenen Content Hub, entsprechend berücksichtigen? Content- Strategie. Das tun wir. Aufbau von Content Hubs Social Media- Strategie Social Media- Produktion 7
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