Elbgeflüster September 2023
Das Lifestyle-Magazin für den Landkreis Meißen und Oschatz
Das Lifestyle-Magazin für den Landkreis Meißen und Oschatz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
LEBENSART<br />
Fotos: DJD/www.biokraftstoffverband.de/Getty Images/Peter Cade/fotokostic<br />
WIE GESUND SIND<br />
Biokraftstoffe?<br />
Was Biosprit aus deutschen Landen<br />
für unser Wohlergehen tut.<br />
In der Diskussion um E-Auto und Verbrenner-Aus<br />
geht oft unter, dass uns Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor<br />
noch auf lange Sicht erhalten bleiben<br />
werden. Möchte man diesen Anteil des Verkehrs klimaneutraler<br />
gestalten und EU-Klimaziele einhalten,<br />
führt an Biokraftstoffen kein Weg vorbei. Denn ihr<br />
CO2-Fußabdruck ist wesentlich geringer als der von<br />
fossilen Treibstoffen. Was viele Verbraucher zudem<br />
nicht wissen, ist, dass Biosprit von deutschen Anbauflächen<br />
auch einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit<br />
und zum Gesundheitsschutz leistet.<br />
Heimischer Rapsschrot für unsere Nutztiere<br />
Dazu muss man wissen, was aus Raps - der Pflanze,<br />
die in Deutschland den Löwenanteil der Biokraftstoffe<br />
liefert - tatsächlich alles entsteht. Unter www.<br />
biokraftstoffverband.de gibt es dazu eine Vielzahl<br />
weiterführender Infos. Das Öl, das zur Weiterverarbeitung<br />
als Kraftstoff gepresst wird, macht nur rund<br />
40 Prozent der Rapsernte aus. Der größere Teil wird<br />
anderweitig verwertet und landet in der Nahrungsmittelversorgung,<br />
der Schönheitspflege oder der<br />
Medizin. Rapsschrot aus der Biodieselherstellung ist<br />
ein hochwertiges Eiweißfuttermittel, das Deutschland<br />
unabhängiger von Soja-Importen macht, die<br />
überdies oft aus gentechnisch veränderten Pflanzen<br />
stammen. Bei der Produktion von Bioethanol<br />
fällt die sogenannte Trockenschlempe an. Was erst<br />
mal nicht lecker klingt, schmeckt Nutztieren ausgesprochen<br />
gut, denn die Schlempe ist reich an Eiweiß,<br />
hochwertigen Fetten und Mineralstoffen. Zudem<br />
mögen Bienen die blühenden Rapsfelder und liefern<br />
den milden, süßen Rapshonig, den vor allem Kinder<br />
lieben.<br />
Gesundes und Leckeres für die Menschen<br />
Deutschland ist zudem der größte Glycerin-Hersteller<br />
Europas, und auch dieser vielseitige Wunderstoff<br />
stammt fast ausschließlich aus der heimischen<br />
Biokraftstoffherstellung. Glycerin ist unersetzlich,<br />
zum Beispiel in Medikamenten, Zahnpasta und Seifen<br />
und als unbedenklicher Zusatzstoff in vielen<br />
Lebensmitteln. Ein weiteres Nebenprodukt aus der<br />
Verarbeitung von Raps ist Lecithin, das bei der Raffinierung<br />
der Pflanzenöle anfällt. Unter anderem als<br />
Bestandteil der Zellmembranen spielt dieser Stoff<br />
eine wichtige Rolle für das Zusammenspiel von Nerven<br />
und Organismus und unterstützt den Zellstoffwechsel.<br />
Eingesetzt wird Lecithin in Lebensmitteln<br />
sowie in der Kosmetik-, Pharma-, Farb- und Textilindustrie.<br />
Es gibt also genügend gute Gründe, die<br />
Biokraftstoffproduktion in Deutschland zu erhalten.<br />
Blühende Rapsfelder sehen nicht nur schön aus,<br />
sie machen Deutschland auch unabhängiger von<br />
Rohstoff- und Futtermittelimporten.<br />
elbgeflüster ® SEPTEMBER <strong>2023</strong> 45