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7 Roadmovie eines Teenagers<br />
Aus der Perspektive der Jugendlichen Billie erzählt die deutsche<br />
Autorin Elena Fischer vom gemeinsamen Leben mit der Mutter<br />
in einer Hochhaussiedlung, den sozial abgehängten, aber grossherzigen<br />
Nachbarinnen und Nachbarn sowie dem plötzlichen<br />
Auftauchen der kranken Grossmutter aus Ungarn. Diese bislang<br />
unbekannte Verwandte stellt die eingespielte Welt der beiden gehörig<br />
auf den Kopf, auch weil unausgesprochene Erwartungen und<br />
die nicht einfache Vergangenheit der Grossmutter und der Mutter<br />
für Konflikte sorgen. Über allem schwebt Billies abwesender Vater,<br />
dessen Identität die Mutter vehement verschweigt.<br />
wird Vater eines weiteren Sohnes, Elias.<br />
Doch es ist alles sehr viel komplizierter,<br />
als es klingt: Da sind die cholerischen<br />
Wutausbrüche von Sabine, die mehr trinkt,<br />
als gut für sie ist, da ist der introvertierte<br />
Sohn Malte, den ein Schicksalsschlag<br />
ereilt, da sind ein Sorgerechtsstreit und<br />
die dramatische Geburt von Elias, den alle<br />
Zwergi nennen. Und dann ist da noch der<br />
folgenschwere Ausflug von Nori und Noah<br />
mit Zwergi an den See.<br />
5<br />
Vom Himmel<br />
die Sterne<br />
Die abenteuerliche Geschichte<br />
der US-Bestsellerautorin über<br />
eine junge Frau, die in die Fussstapfen<br />
ihres mächtigen Vaters<br />
tritt, ihrer Familie alle Ehre<br />
macht und sich gleichzeitig von<br />
ihr emanzipiert.<br />
Jeannette Walls, Hoffmann<br />
und Campe, CHF 34.90<br />
5 6<br />
7<br />
Als sie der Mutter keine Fragen mehr stellen kann, fährt die<br />
14-jährige Billie einfach mit dem Auto los, um ihn zu finden – und<br />
ein Roadmovie beginnt. Ein kompletter Gegensatz zum vorherigen<br />
Buch! Auf der Fahrt denkt die für ihr Alter sehr reife Jugendliche<br />
immer wieder an Begebenheiten mit ihrer geliebten Mutter, die<br />
trotz wenig Geld und zwei Jobs, aber mit viel Fantasie das einfache<br />
Leben zu etwas Besonderem macht. «Wie ähnlich bin ich meiner<br />
Mutter?» – eine der Fragen, die Billie umtreiben.<br />
«So unterschiedlich<br />
die Familien, so vielfältig<br />
die Geschichten.»<br />
Der Roman «Paradise Garden» mit seinen rund 300 Seiten erzählt<br />
in lockerem Ton von ernsten Themen wie Vorbildern, Grenzen<br />
und Verantwortung. Er wurde bereits vor seinem Erscheinen mit<br />
Förderpreisen ausgezeichnet.<br />
Der 1965 geborene Autor schafft es, in<br />
einem ganz eigenen Ton und Tempo die<br />
rastlose Geschichte dieser Patchworkfamilie<br />
zu erzählen. Die schwarz-weissen<br />
Illustrationen des Autors, der auch freischaffender<br />
bildender Künstler ist, geben<br />
dem Buch eine besondere Note. Warum der<br />
Titel des Buches so passend ist, weiss man<br />
nach der Lektüre dieses Romans.<br />
6<br />
Zwei Wochen<br />
am Meer<br />
Ein atmosphärischer Familienroman,<br />
in dem die fünfköpfige<br />
Familie Stevens wie jedes Jahr<br />
an ein Seebad an der südenglischen<br />
Küste fährt. Der<br />
Erfolgsroman von 1931 nun in<br />
deutscher Übersetzung.<br />
R. C. Sherriff, Unionsverlag,<br />
CHF 35.90<br />
8<br />
7<br />
Paradise Garden<br />
Die 14-jährige Billie<br />
macht sich auf die Suche nach<br />
ihrem unbekannten Vater. Der<br />
Roman erzählt gleichzeitig<br />
von Mutter-Tochter-Beziehungen<br />
und stellt Fragen nach<br />
Vorbildern, Grenzen und Verantwortung.<br />
8 Ein schwieriges Familienpuzzle<br />
Wie im vorherigen Roman ist es auch hier die kranke Grossmutter,<br />
die die Ferien von Lenny und seiner Mutter Nina durchkreuzt.<br />
Statt New York wird es ein Tipi auf der Schwäbischen Alb, damit<br />
Lenny und Nina in ihrer Nähe sein können. Lenny, der hauptsächlich<br />
bei seinem Vater lebt, interessiert sich aber weniger für die Oma<br />
als für den unbekannten Opa. Er schreibt ihm einen Brief, woraufhin<br />
dieser plötzlich auftaucht. Die erste Begegnung verläuft erstaunlich<br />
nett. Und Nina fragt sich, wie ihr Leben mit diesem Vater<br />
gewesen wäre, der schon vor ihrer Geburt verschwand und sofort<br />
zu ihrem 18. Geburtstag die Unterhaltszahlungen einstellte.<br />
Sie erfährt, dass sie einen Halbbruder hatte, der sechs Jahre älter<br />
war als sie, sich jedoch im jungen Erwachsenenalter das Leben<br />
nahm und Frau und Tochter hinterliess. Zu den beiden nimmt Nina<br />
nun Kontakt auf. So setzt sie ein Puzzle ihrer Familie zusammen.<br />
Die deutsche Autorin Tanja Schwarz hat in ihrem zweiten Roman<br />
«Vaters Stimme» ein feines und präzises Buch geschrieben.<br />
9 Tragisch-verrückte Patchworkfamilie<br />
In einem gänzlich anderen Ton zeigt der Autor Matthias Mücke in<br />
seinem Roman «Scherbenland», dass es in einer Familie auch sehr<br />
turbulent zugehen kann. Da sind Sabine und Franz mit ihren Kindern<br />
Malte, Nori und Noah. Franz erträgt stillschweigend Sabines<br />
Männereskapaden; er kümmert sich pflichtbewusst um die Kinder.<br />
Doch als er Maria trifft, glaubt er wieder an die Liebe. Mit Maria<br />
zieht er ins Berliner Umland, restauriert einen alten Bauernhof,<br />
9<br />
8<br />
Elena Fischer, Diogenes,<br />
CHF 29.90<br />
Vaters Stimme<br />
Als nach 30 Jahren der<br />
Vater der 48-jährigen Nina wieder<br />
auftaucht, fängt sie an, ein<br />
familiäres Puzzle zusammenzusetzen.<br />
Auf die Fragen, die<br />
sie ihren Eltern stellt, erhält sie<br />
überraschende Antworten.<br />
9<br />
Tanja Schwarz, Hanser,<br />
CHF 33.90<br />
Scherbenland<br />
Eine Patchworkfamilie<br />
in der Nachwendezeit in<br />
Berlin mit liebenswerten, aber<br />
eigenwilligen Charakteren,<br />
verletzten Beziehungen und<br />
Familienbanden, die trotz<br />
mehrerer Scherbenhaufen<br />
stark sind.<br />
Matthias Mücke, Jacoby & Stuart,<br />
CHF 33.90<br />
20 <strong>Lesen</strong> <strong>Magazin</strong> Fokusthema<br />
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