Urlaubsmagazin Eben im Pongau 2023_2025
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WINTER IN EBEN<br />
Text: Katharina Oppeneiger und Brigitte König<br />
Bei den Räucherwanderungen <strong>im</strong> Winter lassen wir das Räucherritual bewusst<br />
auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden wirken.<br />
BRAUCHTUM & RITUAL<br />
– DAS RÄUCHERN<br />
Den Duft der Kräuter und Harze auf sich wirken lassen. In sich gehen, sich Ruhe und Achtsamkeit<br />
schenken und Körper, Geist und Seele verwöhnen. Mit der Entdeckung des Feuers begannen die<br />
Menschen, die Gemeinschaft zu genießen, beieinander zu sitzen und die wohltuende Wärme zu<br />
spüren. Das Räuchern ist ein Jahrtausende altes Brauchtum. Die Schwestern Katharina Oppeneiger<br />
und Brigitte König geben uns Einblick in eine fast vergessene Tradition.<br />
Be<strong>im</strong> Verbrennen der verschiedenen Holzarten stiegen aromatische<br />
Düfte auf, welche die Menschen in unterschiedliche St<strong>im</strong>mungen versetzten.<br />
Je mehr Erfahrungen sie mit der Wirkung der verschiedenen Gerüche<br />
sammelten und je besser sie die Heilwirkung der Pflanzen verstanden, desto<br />
mehr entwickelte sich das Räuchern zum Ritual. Man lernte, welche Harze,<br />
Kräuter und Hölzer welche Wirkung haben und wie sie angewendet werden<br />
können. Es gibt kaum eine Kultur oder Religion, die die Kraft des Räucherns<br />
nicht nutzte – und viele Traditionen haben sich bis heute gehalten.Obwohl<br />
das Räuchern <strong>im</strong> europäischen Raum etwas in Vergessenheit geraten ist, gibt<br />
es, gerade bei uns <strong>im</strong> alpenländischen Raum, noch einige gelebte Räuchertraditionen.<br />
Zu den bekanntesten zählen die Raunächte.<br />
In diesen speziellen Nächten um den Jahreswechsel wird geräuchert,<br />
um Schutz, Glück und Segen für das kommende Jahr zu erbitten. Raunächte<br />
sind z. B. die Thomas nacht – die längste Nacht des Jahres, Heiligabend, die<br />
Silvesternacht und die Nacht auf den Dreikönigstag. Schon die frühzeitlichen<br />
Menschen erlebten den Wechsel der Jahreszeiten sehr bewusst. Im Lauf der<br />
Zeit entstanden Lostage, Bauernregeln und Jahreskreisfeste, die bis heute oft<br />
von Räucherritualen begleitet werden. Daher wird <strong>im</strong> Alpen raum nach alter<br />
Tradition auch in der Nacht der Sonnenwende, der Walpurgisnacht und an<br />
Allerheiligen geräuchert.<br />
Wertschätzung für Körper, Geist und Seele<br />
In der schnelllebigen Zeit, in der wir leben, gefüllt mit Hektik, Unruhen und<br />
Sorgen, bietet uns das Räuchern Unterstützung, um in unsere Mitte und Kraft<br />
zu kommen und um auf und in sich zu hören. Räuchern ist eine Wertschätzung<br />
für Körper, Geist, Seele und Umgebung. Es kann in allerlei Situationen<br />
<strong>im</strong> Leben unterstützen und beruhigend, reinigend, belebend oder entspannend<br />
wirken. Oft findet es Verwendung be<strong>im</strong> Meditieren, es gilt als Schutz vor<br />
schlechten Einflüssen und Unheil. So haben viele auch während des Jahres<br />
das Bedürfnis, zu räuchern. Der Rauch steht für Verwandlung – besonders bei<br />
Übergängen in neue Lebensphasen, wenn man Vergangenes hinter sich lassen<br />
möchte und einen Schritt in etwas Neues wagt, wird durch das Räuchern<br />
Schutz und Segen erbeten.<br />
Harze, Weihrauch und Myrrhe<br />
Das Praktizieren eines Räucherrituals bedarf Zeit und einen achtsamen<br />
Umgang. Man geht in sich und achtet darauf, mit welcher Absicht das Ritual<br />
durchgeführt wird. Nicht zu vernachlässigen sind die Materialien, mit denen<br />
geräuchert wird: Harze, Weihrauch und Myrrhe spielen eine große Rolle, aber<br />
auch verschiedenste Kräuter, Pflanzen, Hölzer, Samen und Wurzeln werden<br />
verwendet. Die Räuchermaterialien sollten aus natürlichen Stoffen bestehen,<br />
damit sie eine gute Wirkung entfalten. Durch die Einfuhr scheinbar edlerer<br />
Harze und verschiedener Weihraucharten wurde das Harz he<strong>im</strong>ischer Bäume<br />
etwas verdrängt. Dabei gibt es wunder volle harzführende Gewächse in unserer<br />
Umgebung wie die Fichte, Lärche, Tanne, Kiefer, Wacholder und die Zirbe.<br />
Räucherwanderungen<br />
Das Brauchtum des Räucherns wird schon<br />
seit Generationen in der Familie weitergegeben.<br />
Das Interesse über die Heilkraft und<br />
Wirkstoffe der Natur und die Vollziehung<br />
verschiedener Rituale haben uns dazu ermutigt,<br />
uns intensiver mit dem Räuchern zu<br />
beschäftigen.<br />
Für unsere Räucherwanderungen in<br />
den Wintermonaten werden <strong>im</strong> Sommer<br />
und Herbst sorgfältig ausgewählte Kräuter,<br />
Pflanzen und Hölzer gesammelt. Die Pflanzen<br />
werden schonend getrocknet und gelagert.<br />
In liebevoller Handarbeit werden die<br />
Räucher mischungen hergestellt.<br />
Egal ob für uns allein oder bei den<br />
Räucherwanderungen, sich auf das Erlebnis<br />
des Räucherns einzulassen erfüllt uns mit<br />
großer Freude und Dankbarkeit. Die Natur<br />
stellt uns so viele Geschenke bereit, die wir<br />
nur dankbar und achtsam annehmen und<br />
anwenden brauchen, um uns und Anderen<br />
etwas Gutes zu tun. Probieren Sie es mal aus.<br />
Geführte Räucherwanderungen<br />
<strong>im</strong> Winter <strong>im</strong>mer freitags mit Voranmeldung<br />
möglich. > www.eben.at/raeucherwanderung<br />
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