PBS Report 9 2023

unsere jährlich wechselnden Sonderfarben
zeigen.
Wo sehen Sie derzeit die größten
Marktperspektiven bzw. Herausforderungen?
Utsch: Wie alle Hersteller analoger Produkte
sehen auch wir bei Lamy eine bedeutende
Herausforderung in der Digitalisierung
und den Veränderungen,
die sie mit sich bringt. Wir glauben aber,
dass analoges und digitales Schreiben
keine Gegensätze sind, sondern sich
wunderbar und produktiv ergänzen
können. Deshalb bieten wir eine Vielfalt
an digitalen und hybriden Schreibgeräten
an und wollen diesen Teil unseres
Sortiments auch weiter ausbauen. Dafür
arbeiten wir mit namhaften Technologiepartnern
zusammen und hoffen,
schon in naher Zukunft eine universelle
Kompatibilität unserer digitalen
Schreibgeräte mit allen
Betriebssystemen ermöglichen zu können.
Zudem setzen wir auch auf neue
Produktkonzepte und Innovationen
außerhalb unseres Kerngeschäfts.
Die Produkte von Lamy werden noch
wirklich „Made in Germany“ gefertigt.
Wie gelingt Ihnen in der Produktion der
Spagat zwischen Serien- und Manufakturprodukten?
Utsch: Die Qualität hat bei Lamy höchste
Priorität, und das wird auch so bleiben.
Deshalb bauen wir die Manufaktur
auch nicht ab, sondern haben diese im
Gegenteil gerade erst stark ausgebaut,
unter anderem durch Einrichtung zusätzlicher
Handarbeitsplätze. Zugleich
stellen wir aber da, wo es möglich ist,
auf Robotik und Digitalisierung um, um
Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten.
Das erleichtert natürlich die Fertigung
von Produkten wie dem Lamy safari,
den wir in hoher Stückzahl fertigen
und der gerade für den Bereich Schule
eine große Rolle spielt.
Welche Ziele stehen für 2024 an und
welche Strategie verfolgen Sie?
Utsch: Für das nächste Jahr steht für
uns weiterhin im Fokus, dass wir die
Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit
nachhaltig sichern. Nicht größtmöglicher
Umsatz ist das Ziel, sondern langfristiges,
qualitatives Wachstum. Ein
wichtiger Bestandteil dieser Strategie
ist das 2021 lancierte Investitions- und
Innovationsprogramm – das größte der
bisherigen Unternehmensgeschichte.
Im Zuge dessen sind bereits hohe Investitionen
in die Modernisierung unserer
Anlagen und Werkzeuge geflossen, in
die Umstellung auf energieeffizientere
Verfahren und, wie bereits erwähnt, in
die Digitalisierung einzelner Prozesse.
So schaffen wir die Voraussetzungen,
um auch in Zukunft höchste Qualitätsstandards
zu gewährleisten.
Rübke: Nachhaltiges Unternehmertum
bedeutet für Lamy auch immer, einen
sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft zu
leisten. Da steht für uns insbesondere
das Thema Bildung im Vordergrund.
Lamy engagiert sich bereits seit Jahrzehnten
für den Erwerb und Erhalt der
Handschrift, und das aus gutem Grund:
Wir sind überzeugt, dass das Schreiben
mit der Hand eine wertvolle Kompetenz
darstellt, die gerade im digitalen Zeitalter
immer wichtiger wird. Es ist nachgewiesen,
dass es die Konzentration
fördert und dass handschriftlich Notiertes
besser verarbeitet und nachhaltiger
im Gedächtnis abgespeichert
wird als Getipptes. Das macht es zu einer
wichtigen Grundlage für lebenslanges
Lernen – eine Fähigkeit, die in Zukunft
die Grundlage erfolgreicher Lebenswege
bilden wird. Unser Engagement
für die Handschrift bauen wir
deshalb 2024 weiter aus, unter anderem
durch eine Bildungspartnerschaft
mit dem Kunstpalast Düsseldorf.
Herr Rübke, Herr Utsch - vielen Dank.
www.lamy.com
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