KÄNGURUplus Herbst/Winter 2023/24

FAMILIENLEBEN
ZITATE JUGENDLICHE
»Natürlich werde ich von Social
Media und meinem persönlichen
Umfeld beeinflusst, weil ich mich
oft mit anderen Mädchen vergleiche.
Bei Instagram finde ich es besonders
anstrengend, da mir ständig Tipps und
Tricks vorgeschlagen werden, wie ich
mich optimieren kann. Ich fühle mich
schlecht, wenn ich nicht ausprobiere,
wie das Rezept für selbstgemachte
Hautpflege funktioniert, wie ich meine
Locken richtig style und meinen Körper
durch die richtigen Workouts in Form
bringe. Ich denke, meine Faulheit beschützt
mich davor, zu vielen Schönheitstrends
hinterherzulaufen und den
perfekten Mädchen nachzueifern, die
mir erzählen, was sie alles gemacht
haben, um so toll auszusehen. Richtig
frustrierend ist die Erkenntnis, dass
ich manches nicht ändern kann.
Zu schmale Lippen, zu kleine Brüste,
zu kurze Beine. Im Vergleich zu anderen
kommt immer wieder der Gedanke:
Du bist nicht perfekt, aber alle
anderen schon. «
ANNA, 17 JAHRE
»Ich ertappe mich manchmal
dabei, wie ich mich mit
Menschen auf Social Media vergleiche,
obwohl ich es besser weiß. Ich frage
mich nicht selten, was diese Menschen
für ihren Körper tun, um so auszusehen,
und ob sie sich wohlfühlen. Oft
sind es Menschen, die perfekt in
das Barbie-Schönheitsideal passen.
Andererseits gibt es immer mehr
Menschen auf Social Media, die ihr
eigenes Ding in Sachen Style machen.
Es scheint, als würden sie sich nicht
darum scheren, was andere von ihnen
denken, was mich inspiriert. «
ÉMILIE, 17 JAHRE
© adobestock.com/Atlas
»Mit dem Anfang der Pubertät
haben sich die Gesprächsthemen
verändert. Es reicht ja aus,
wenn sich zwei Personen aus dem
Freundeskreis für Muskelaufbau interessieren,
um die Gruppendynamik
zu beeinflussen. Ein Freund von mir
trainiert schon lange intensiv und wird
auch immer stärker, aber die Frustration
ist groß, weil sein Trainingserfolg
nicht nach außen sichtbar wird. Ich
merke ihm an, dass dadurch seine
Frustrationstoleranz auch in anderen
Bereichen geringer geworden ist.
Ich kam relativ früh in die Pubertät,
weshalb ich zunächst der Größte in
meinem Freundeskreis war.
Mit 14 ging es los mit Corona und
Homeschooling. Da ich eine Vorerkrankung
habe, war ich insgesamt fast drei
Jahre nicht in der Schule. Als endlich
wieder der Präsenzunterricht begann,
war ich plötzlich der Kleinste unter den
Jungs. Das musste ich erstmal verkraften
und mich daran gewöhnen. Mittlerweile
finde ich es aber voll okay und
von meinen Freunden werde ich sogar
dafür bewundert, dass ich nicht so viel
Energie und Zeit ins Krafttraining und
allgemein mein Aussehen investiere. «
PAUL, 17 JAHRE
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