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london style<br />

„MIR GEHT ES NICHT DARuM, JEMAND<br />

Zu ihren treuesten Kundinnen zählt eine gewisse Kate<br />

Middleton, besser bekannt als Princess of Wales. Sie trägt ihre<br />

Kleider quasi täglich. Zur Premiere von „James Bond: No<br />

Time To Die“, zum Staatsbesuch in Neuseeland, zur Krönung<br />

ihres Schwiegervaters oder bei einer Wohltätigkeitsgala,<br />

irgendwelche Gelegenheiten finden sich immer für die<br />

zukünftige Königin von England, die Roben ihrer Lieblingsdesignerin<br />

auszutragen. „Kate weiß, dass sie sich auf die<br />

eleganten Kleider und den Hauch von Glitzer von Jenny<br />

Packham verlassen kann, wenn die Kameras der Welt auf sie<br />

gerichtet sind“, schrieb der britische „Tatler“ kürzlich. „Diese<br />

Fotos beweisen, dass Kate und Jenny Packham stilistisch wie<br />

geschaffen füreinander sind.“<br />

Aber die Catherine ist beileibe nicht die<br />

einzige Kundin der englischen Designerin<br />

aus höheren Kreisen. Angelina<br />

Jolie bevorzugt ihre roten Roben, Ivana<br />

Trump trägt Jenny Packham zur Bat-<br />

Mizwa ihrer Tochter, Taylor Swift zu den Golden Globes. Sie<br />

alle scheinen versessen auf Packhams glitzernd-grandiose<br />

Gala-Kreationen, die bei Mittelklasse-Anlässen und durchschnittlichen<br />

Geburtstagen overdressed wären, aber auf<br />

roten Teppichen, bei Filmpremieren, Preisverleihungen oder<br />

Charity-Events glänzende Figur machen.<br />

Ihren Abschluss hat Jenny Packham an Londons<br />

berühmter Saint Martin’s School of Art gemacht, ihr Label<br />

zusammen mit ihrem späteren Mann Matthew Anderson, der<br />

damals in der Bildhauerklasse war, vor 35 Jahren gegründet.<br />

„Ich weiß nicht, wie wir das damals ohne Internet oder soziale<br />

Medien überhaupt geschafft haben“, erinnert sie sich. „Wir<br />

sind in London herumgefahren und haben kleine Prospekte<br />

unter die Türen von Redakteuren geschoben.“ Ihr Durchbruch<br />

kam, als Sandra Bullock in einem ihrer Tüllkleider mit<br />

Paillettenbesatz bei den Golden Globes 2<strong>01</strong>1 auftauchte. Seitdem<br />

dresst sie Hollywoods Größen – von Diane Kruger bis zu<br />

Kate Winslet – und entwirft Kostüme für Serien und Filme<br />

wie „Sex and the City“, „Der Teufel trägt Prada“ oder „Casino<br />

Royale“. Ihr Laden loziert am noblen Carlos Place im besten<br />

Mayfair, gegenüber dem legendären Connaught Hotel, aber<br />

ihre Kleider findet man auch bei Harrods, Saks Fifth Avenue<br />

und seit Kurzem bei Mytheresa.<br />

Doch obwohl zu ihren Kundinnen ein paar der reichsten,<br />

aufmerksamkeitsstärksten Frauen des 21. Jahrhunderts<br />

zählen, wird sie von den hochgestochenen Fashion-Magazinen<br />

weitgehend ignoriert. Anna Wintour etwa wurde noch<br />

bei keiner ihrer New Yorker Shows gesichtet. Selten wird der<br />

Unterschied zwischen Laufsteg und rotem Teppich offensichtlicher.<br />

„If women want to look quirky or experimental,<br />

they go elsewhere”, sagte Jenny Packham einmal zur „New<br />

York Times“. „Mir geht es nicht darum, irgendjemanden<br />

avantgardistisch erscheinen zu lassen. Ich möchte, dass<br />

mei ne Kundinnen sich schön fühlen.“<br />

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Traveller‘s World

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