audimax ABI Nord 3/2023

Heilpädagogik &
Jura
Ruben und Marie verraten in
»anders – besser – gleich«:
Ist das Studium wie erhofft?
Scheine und Sein
Marie studiert Jura an der Philipps-Universität Marburg
»Zum Fach Rechtswissenschaften bin ich eher zufällig gelangt. Nach dem Abi
wollte ich Fahrlehrerin werden, war aber noch zu jung für die Ausbildung, also
hat mir mein Vater (ein Richter) das Jurastudium als Lückenfüller schmackhaft
gemacht. Dies führte dazu, dass ich mit einer ›einfach mal anschauen und
ausprobieren‹-Mentalität an die Sache herangegangen bin, was Fluch und Segen
zugleich war. Fluch, weil ich mich kaum damit beschäftigt habe, was denn
auf mich zukommen würde. Das war ein Fehler, denn der Aufbau und Ablauf
des Jurastudiums unterscheidet sich deutlich von anderen Studiengängen.
Man besucht nämlich keine Module, sondern schreibt ›Scheine‹. Ein Schein
besteht aus einer bestandenen Klausur und einer direkt daran anschließenden
Hausarbeit. Parallel zu den Scheinen besucht man Vorlesungen, in denen
man aber keine weiteren Prüfungen schreibt, bis dann das große Examen
kommt. Das genau zu beschreiben, würde den Rahmen hier sprengen. Ich
empfehle jedem, sich darüber zu informieren, bevor er mit dem Studium
anfängt. Segen war meine Einstellung dahingehend, dass ich mir persönlich
keinen allzu großen Druck gemacht habe, denn davon gibt es im Jurastudium
schon von allein genug. Die Noten rutschen im Vergleich zur Schule deutlich
nach unten ab und es gibt unglaublich viel zu lernen. Dessen sollte man sich
bewusst sein, aber versuchen, es locker zu nehmen. Ich verbleibe mit dem
Motto: ›Vier (Punkte) gewinnt!‹«
Check Studium 12 / 13