faktor Herbst 2023
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19. Jahrgang <strong>Herbst</strong> <strong>2023</strong> 8 Euro<br />
› MEHR ALS EIN MAGAZIN<br />
› DAS MAGAZIN FÜR ERFOLGSGESCHICHTEN<br />
Erfolgsgeschichte Alexandra Gatzemeyer ist die erste Frau im Sartorius-Vorstand und hat die Menschlichkeit im Fokus 70
Digitale Finanz- und<br />
Lohnbuchführung<br />
Roland Haever<br />
Dario Sauermann<br />
Sven Bergmann<br />
Digital ist smarter<br />
Die Welt wird moderner und schneller – und Ihre Finanz- und Lohnbuchführung<br />
einfacher: durch Digitalisierung. Wir implementieren für Sie<br />
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Steuerwelt zu führen – und alle Vorteile des elektronischen Datenaustauschs<br />
für Sie nutzbar zu machen. Als vernetzter Steuerberater ist Quattek &<br />
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ständig zur Verfügung (und lassen sich per Volltextsuche sofort finden). Betriebswirtschaftliche<br />
Auswertungen können tagesaktuell erstellt und online eingesehen<br />
werden. Die Erfassung von Personalstamm- und Bewegungsdaten<br />
erlaubt automatisierte Lohn- und Gehaltsabrechnungen. Und das Zahlungsund<br />
Forderungsmanagement können Sie elektronisch an uns auslagern.<br />
Buchführung digital: aktueller, effizienter, günstiger<br />
Jürgen Hollstein Dipl.-Kfm.<br />
Steuerberater<br />
Roland Haever Dipl.-Kfm.<br />
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater<br />
Fritz Güntzler Dipl.-Kfm.<br />
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater<br />
Johann-Karl Vietor Dipl.-Kfm.<br />
Steuerberater<br />
Thorsten Kumpe Dipl.-Kfm.<br />
Wirtschaftsprüfer · Steuerberater<br />
Miriam Engel Dipl.-Kffr.<br />
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Rechtsanwalt<br />
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editorial<br />
Im Handumdrehen zu<br />
mehr Wohnlichkeit<br />
FOTO COVER: ALCIRO THEODORO DA SILVA / FOTO EDITORIAL: LUKA GORJUP<br />
In dieser Ausgabe rücken wir ein Thema in den Fokus, das unsere Wirtschaft<br />
und Gesellschaft tiefgreifend verändert: Künstliche Intelligenz, kurz KI. Sie ist<br />
keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern gegenwärtige Realität. Allerdings sind<br />
mit den wegweisenden Fortschritten und Chancen auch Fragen und Herausforderungen<br />
verbunden, denen wir ausführlich nachgehen.<br />
Im Interview mit KI-Forscher Bela Gipp von der Uni Göttingen erfahren wir, warum<br />
KI-Systeme überhaupt so bahnbrechend sind und wie Unternehmen von dieser neuen<br />
Technologie profitieren können. Und wir werfen einen Blick in die Zukunft der Medizin.<br />
Hier teilt UMG-Professor Michael Ghadimi seine Erkenntnisse über die neuesten<br />
Entwicklungen in der roboterassistierten Chirurgie, die seine Branche revolutionieren.<br />
Wir präsentieren Ihnen das neue Glass Valley – einen aufstrebenden Industrie cluster in<br />
Südniedersachsen, der von Dirk Diederich, einem Pionier im Bereich Glas, ins Leben<br />
gerufen wurde. Dieses Netzwerk arbeitet gemeinsam an innovativen Ideen rund um die<br />
Anwendung von KI und an einer umweltfreundlichen Soda- Herstellung.<br />
Wir freuen uns, Ihnen die inspirierende Geschichte von Alexandra Gatzemeyer (Cover)<br />
vorstellen zu können, die als erste Frau in den Vorstand der Sartorius AG berufen wurde.<br />
Ihr Bekenntnis zum Hauptstandort Göttingen und ihre langjährige Erfahrung im<br />
Unternehmen machen sie zu einer beeindruckenden Führungspersönlichkeit, die<br />
stets die Menschlichkeit im Blick behält.<br />
Seien Sie gespannt auf Dominik Kimyon, den Pressesprecher der Stadt Göttingen,<br />
der als Krimiautor seiner Fantasie freien Lauf lässt. Lernen Sie Spitzenkoch Alexander<br />
Zinke kennen, der nach Jahrzehnten auf dem internationalen Gastro-Parkett in seine<br />
Heimat Heilbad Heiligenstadt zurückkehrte und dort sein Erfolgsrezept in Form<br />
von Fusionsküche auf die Karte bringt. Und erfahren Sie von Hannah Buch, einer<br />
der besten Radsportlerinnen Deutschlands, die das harte Training nicht als Qual,<br />
sondern als pure Lebensfreude sieht.<br />
Ich wünsche Ihnen nun ebenfalls einen <strong>Herbst</strong> voller Lebensfreude<br />
und viel Vergnügen bei dieser Lektüre!<br />
Ihre Elena Schrader<br />
Chefredakteurin<br />
schrader@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
Das APTO-System schafft Privatsphäre zum Beispiel<br />
im Homeoffice. Es ist mit unterschiedlichen Modulen<br />
erweiter- und nachrüstbar. Das Design löst komplexeste<br />
Herausforderungen an jedem Arbeitsplatz.<br />
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3 |<strong>2023</strong> 3
inhalt<br />
service<br />
3 Editorial<br />
8 Momentaufnahmen<br />
Besondere Augenblicke<br />
vergangener Tage<br />
14 Rückblick<br />
Die 39. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />
16 Aktuelles<br />
Neues aus der <strong>faktor</strong>-Redaktion<br />
145 Impressum<br />
92 Der Geschmack von Welt<br />
Spitzenkoch. Im ‚Motz am Fluss‘ in<br />
Heilbad Heiligenstadt bringt Alexander<br />
Zinke sein Erfolgsrezept auf eine Karte:<br />
eine Fusionsküche von Sushi über<br />
Tonkatsu-Schnitzel nach Wiener Art bis<br />
zur französischen Zitronentarte.<br />
unternehmen<br />
24 Glas neu denken<br />
Mit dem Glass Valley wurde<br />
ein neues Industriecluster in<br />
Südniedersachsen geschaffen<br />
38 Einfach reingerutscht<br />
Daniel de Vasconcelos hat<br />
seine Berufung in der Welt der<br />
Hospize gefunden<br />
42 Are you ready to Lift-off?<br />
Countdown zum Erfolg:<br />
der Gründungswettbewerb<br />
der Uni Göttingen<br />
wissen<br />
46 „Fehlende Offenheit ist<br />
das Problem“<br />
KI-Forscher Bela Gipp über Fluch<br />
und Segen der neuen Technologie<br />
54 Der Roboter im Schlüsselloch<br />
UMG-Professor Michael Ghadimi<br />
über die jüngsten Entwicklungen in<br />
der roboterassistierten Chirurgie<br />
60 Die böse Überraschung<br />
Rechtstipp vom Experten: Gibt es<br />
die Sozialversicherungsplicht für<br />
GmbH-Geschäftsführer?<br />
66 Die Chance auf ehrliches Feedback<br />
Das neue Mentoringprogramm für<br />
Führungskräfte der VHS Göttingen<br />
Osterode<br />
mensch<br />
70 Mach einen guten Job!<br />
Im Porträt: Alexandra Gatzemeyer –<br />
erste Frau im Vorstand der Sartorius AG<br />
76 Kinderpflege mit Herz<br />
KIMBU unterstützt seit 25 Jahren<br />
kranke Kinder und deren Eltern in<br />
ihrer schwersten Zeit<br />
82 Wie ein Göttinger im Hainberg<br />
Morde aufklärt<br />
Stadt-Pressesprecher Dominik Kimyon<br />
lässt seiner Fantasie freien Lauf<br />
leben<br />
Mit im Magazin:<br />
Schwerpunkt KI<br />
92 Der Geschmack von Welt<br />
Das internationale Erfolgsrezept<br />
von Spitzenkoch Alexander Zinke in<br />
Heilbad Heiligenstadt<br />
100 Hauptsache im Sattel<br />
Unterwegs mit Profi-Radsportlerin<br />
Hannah Buch<br />
108 Wie fühlt Material?<br />
Fotostrecke ,Schichten‘<br />
von Anja Segermann<br />
112 Der <strong>Herbst</strong> steht in der Tür<br />
<strong>faktor</strong>-Verlosung zum<br />
Göttinger Literaturherbst<br />
4 3 |<strong>2023</strong>
FOTOS: ALCIRO THEODORO DA SILVA I MARCO BÜHL I LUKA GORJUP<br />
24 Glas-Pionier und IGR-Chef Dirk Diederich über das neue Glass Valley<br />
» Wenn ich in die Welt hinausgehe und einen<br />
Kooperationspartner suche, dann lande ich oft genug<br />
wieder in Göttingen und Umgebung. «<br />
100 Hauptsache im Sattel<br />
Hannah Buch. Sie gehört zu den besten<br />
Radsportlerinnen Deutschlands. Wo viele<br />
Profis vor allem Trainingsqualen sehen,<br />
kennt sie nur pure Lebensfreude.<br />
64 Fluch und Segen<br />
108 Wie fühlt Material?<br />
Eingetaucht. Für ihre Fotografie von Handwerk und Industrie hat Anja Segermann ein<br />
eigenes künstlerisches Sujet erschaffen: In der Kombination von Still Lifes und Porträts<br />
zeigt sie die ästhetischen Qualitäten von Arbeitsprozessen. Ihre Bilderstrecke mit dem Titel<br />
,Schichten‘ führte sie in der Gerberei Heller-Leder in Hehlen im Weserbergland.<br />
Experten-Interview. KI-Forscher<br />
Bela Gipp von der Uni Göttingen<br />
über das Revolutionäre an KI-Systemen,<br />
deren Einsatz möglichkeiten in<br />
Unternehmen und die Gefahren der<br />
neuen Technologie<br />
3 |<strong>2023</strong> 5
Möbel für die<br />
Ewigkeit<br />
Ambiente by Hesse präsentiert internationales<br />
Design / Ausstellung gilt als größte<br />
Galerie für exklusives Einrichten in Norddeutschland<br />
Möbel, die Geschichte machen, moderne Klassiker,<br />
junge Designer: Das Möbelhaus Hesse<br />
präsentiert im Ambiente by Hesse auf 5000<br />
Quadratmetern alle führenden Kollektionen von<br />
exklusiven Markenmöbeln und Stoffen sowie<br />
prämiertes Design – von Brühl, COR, Classicon,<br />
Hästens über Interlübke, Draenert und<br />
de Sede bis zu Walter Knoll.<br />
SKULPTURAL UND WEICH: MIT IHREN<br />
ELEMENTEN LASSEN SICH DIE SOFAS<br />
VON EDRA SPIELEND LEICHT INDIVIDU-<br />
ELL ZUSAMMENSETZEN – UND WIEDER<br />
ZERLEGEN.<br />
FORM FOLLOWS FUNCTION: GEPRÄGT HAT WALTER KNOLL DIE ZUSAMMENARBEIT MIT MIES<br />
VAN DER ROHE. DAS UNTERNEHMEN MIT SITZ IN HERRENBERG ARBEITET AUCH HEUTE MIT<br />
NAMHAFTEN INTERNATIONALEN DESIGNERN ZUSAMMEN.<br />
„Design ist nicht nur einladend und repräsentativ,<br />
zeitlos und komfortabel – es ist Ausdruck<br />
einer internationalen Sprache“, davon ist Frank<br />
Jacob, Verkaufsleiter von Ambiente by Hesse,<br />
überzeugt. Für Ästhetik, die bleibt, für Räume,<br />
die bewegen und Materialien, die berühren,<br />
steht etwa das internationale Unternehmen<br />
Walter Knoll. „Es vereint die Begriffe Design,<br />
Funktionalität, Qualität und Einzigartigkeit“,<br />
sagt Jacob. Geprägt hat Walter Knoll seine Zusammenarbeit<br />
mit Mies van der Rohe, einem<br />
der bedeutendsten Architekten der Moderne.<br />
„Viele dieser Möbel sind Lebensbegleiter“, sagt<br />
Jacob. Ganz im Sinne von less is more, also<br />
weniger ist mehr, wirkt auch die Designsprache<br />
der neuen Entwürfe für Sofas, Sessel und Co.<br />
leicht und klar – für urbane und auch kleinere<br />
Grundrisse. Auch heute arbeitet das Unternehmen<br />
mit namhaften internationalen Designern<br />
wie Norman Foster zusammen.<br />
ZEITLOSE ELEGANZ UND HÖCHSTER<br />
KOMFORT<br />
Viel mehr als Möbel sind auch die Sofas des<br />
Edra-Designers Francesco Binfaré. Man nennt<br />
den Mailänder auch „Meister des weichen<br />
Designs“. Seine Möbel für Edra, seit 1987 in<br />
Perignano in der Nähe von Florenz zuhause,<br />
scheinen einem geradezu ganz nahezukommen<br />
– wie bei einer Umarmung. Sie sind skulptural,<br />
aber weich, opulent und doch zwanglos. „Ob in<br />
Leder oder Stoff, ob hoch, niedrig, umhüllend<br />
oder praktisch: Die Modelle „Standard“ und<br />
auch das „On the Rocks“ von Edra sind Sofas,<br />
die sich vollkommen den Wünschen seines<br />
Benutzers anpassen“, sagt Karin Hahnefeld,<br />
Einrichtungsdesignerin im Ambiente by Hesse.<br />
Edra ist heute weltweit bekannt, für die Symbiose<br />
aus künstlerischer Tradition, technologischer<br />
Innovation, exklusiven Materialien – und<br />
Handarbeit.<br />
„Wohnraum ist Identität“, dafür steht die Philosophie<br />
des Unternehmens Kettnaker: „Identität<br />
bedeutet, sich mit den Dingen des Lebens zu<br />
umgeben, die Persönlichkeit und Charakter<br />
widerspiegeln“, so Frank Jacob. Aus der einstigen<br />
Dorfschreinerei ist heute ein Trendsetter<br />
mit internationalem Ruf geworden. Kettnaker<br />
fertigt Möbel nach Maß für alle Wohnbereiche.<br />
Die modulare Bauweise ermöglicht große<br />
Flexibilität und Individualität. Letztere liegt<br />
beim Kunden, der aus einer großen Materialvielfalt<br />
wählen kann: von Holz und Glas über
Kunststoff oder Aluminium, bei freier<br />
Wahl der Farbe für jede einzelne Tür<br />
oder Schublade. So wird der Kunde<br />
zum Designer seines Möbels – mit<br />
der Unterstützung seines Fachberaters.<br />
Und gibt damit Räumen und<br />
Architekturen ihren ganz persönlichen<br />
Ausdruck.<br />
ÄSTHETIK TRIFFT EMOTION<br />
Die Welt der Emotionen und Visionen<br />
mit der Welt der Formen miteinander<br />
verschmelzen zu lassen, das ist<br />
der Grundsatz von Foscarini. Der<br />
italienische Designleuchtenhersteller,<br />
gegründet 1991 auf der venezianischen<br />
Insel Murano, arbeitet mit<br />
bekannten Designern und lokalen<br />
Handwerksbetrieben zusammen. Und<br />
mal exzentrisch, verspielt oder mal<br />
puristisch: Die Leuchten schaffen<br />
außergewöhnliche Lichtstimmungen.<br />
In Innenräumen – wie die große<br />
Leuchte „Caboche“, die an funkelnde<br />
Edelsteine erinnert und die zierliche<br />
Tischleuchte „Lumiere Tavolo“ in der<br />
Version Grande oder Piccolo. Und auch<br />
im Garten: So muten die asymmetrischen<br />
Außenleuchten namens „Gregg“<br />
an wie große, vom Wasser geglätteten<br />
Steine – zu sehen im Ambiente bei<br />
Hesse.<br />
DIE TISCHLEUCHTE LU-<br />
MIERE VON FOSCARINI,<br />
ENTWORFEN 1990 VON<br />
RODOLFO DORDONI.<br />
WIRKT DEZENT UND<br />
GLEICHZEITIG MODERN.<br />
AUSGESCHALTET BEEIN-<br />
DRUCKT SIE ALS DESIG-<br />
NERSTÜCK, EINGESCHAL-<br />
TET HINTERLÄSST SIE EIN<br />
GEFÜHL VON WÄRME<br />
UND GEBORGENHEIT.<br />
DIE GROSSE LEUCHTE „CABOCHE“, ENTWORFEN VON DESIGNERIN PATRI-<br />
CIA URQUIOLA UND INDUSTRIEDESIGNERIN ELIANA GEROTTO, ERINNERT<br />
AN FUNKELNDE EDELSTEINE.<br />
FÜR RÄUME MIT<br />
PERSÖNLICHKEIT:<br />
KETTNAKER FERTIGT<br />
MODULARE MÖBEL<br />
NACH MASS, FÜR ALLE<br />
WOHNBEREICHE UND<br />
DABEI MIT GROSSER<br />
ÄSTHETIK UND VÖLLIG<br />
ZEITLOS.<br />
EINE BESONDERS ORGANISCHE FORM HAT DIE<br />
LEUCHTE ,,GREGG‘‘. AUS MUNDGEBLASENEM<br />
GLAS, MUTET AN WIE EIN GROSSER, VOM WAS-<br />
SER GEGLÄTTETE STEIN.<br />
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momentaufnahmen<br />
8 3 |<strong>2023</strong>
momentaufnahmen<br />
Momentaufnahmen<br />
<strong>faktor</strong> lässt besondere Ereignisse in der Region mit ausgewählten Impressionen Revue passieren.<br />
TEXT LEA MONTAG FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Unterm großen Baumzelt<br />
Wieder einmal erlebten Musikfans aller Altersklassen am<br />
Wochenende vom 18. und 19. August einen herrlichen Sommerabend<br />
im Kaiser-Wilhelm-Park im Göttinger Stadtwald und genossen das<br />
KWP-Festival – unter anderem mit dem Hauptakt: Schmyt (Foto).<br />
Der Berliner Sänger und Musiker in lässigem T-Shirt und weiter Hose<br />
zog das Publikum mit seinen melancholischen Gedanken und Texten in<br />
den Bann. Übrigens: Etwa 1.500 Besucher kamen am Samstag –<br />
zusammen mit den 2.000 vom Freitag wurde so das Vorjahresergebnis<br />
fast verdoppelt.<br />
3 |<strong>2023</strong> 9
momentaufnahmen<br />
Lebendiges Statement der Toleranz<br />
Am Samstag, den 26. August, strahlte Göttingen in den lebhaftesten<br />
Regenbogenfarben, als der Christopher Street Day (CSD) die Stadt<br />
bereits zum fünften Mal in ein Fest der Vielfalt und Akzeptanz<br />
verwandelte. Seit mehr als 50 Jahren ist der CSD ein Ort des Feierns<br />
und Protests für queere Menschen, die sich für Sichtbarkeit, Selbstbestimmung<br />
und Gleichstellung vielfältiger Lebensweisen und Identitäten<br />
einsetzen – und so nahmen allein am Demo-Zug des Göttinger<br />
CSD rund 2.500 Menschen teil. Aller Orten entlang der Strecke, die sich<br />
kreuz und quer durch die ganze Innenstadt schlängelte, gab es inspirierende<br />
Redebeiträge, und Göttingen zeigte einmal mehr, worauf es stolz<br />
sein kann: bunt und offen zu sein.<br />
10 3 |<strong>2023</strong>
momentaufnahmen<br />
3 |<strong>2023</strong> 11
momentaufnahmen<br />
Göttingen jazzt wieder<br />
Das 45. Göttinger Jazzfestival konnte im November endlich wieder ein Programm im<br />
Vor-Corona-Umfang anbieten. Internationale Künstler boten feinste Improvisationskunst von den<br />
Ursprüngen des Jazz bis zu Grenzgängen entlang von Folk, Minimal, World Musik, Neuer Musik<br />
und Techno. Der US-amerikanische Trompeter Theo Croker (Foto) eröffnete mit seiner Band das<br />
große Programmwochenende im Deutschen Theater mit Gospel, Blues, Jazz, Soul und Funk.<br />
Neben vielen Einzelkonzerten wurde erstmals auch eine Art-Techno-Jazz-Party mit<br />
DJ Leonhard Kuhn im DT-Keller gefeiert.<br />
12 3 |<strong>2023</strong>
momentaufnahmen<br />
Sport hoch 3<br />
Ende August feierte die 15. Ausgabe des Göttinger Stadtwerke- Volkstriathlons einen vollen Erfolg. Über 700<br />
Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung teil, die in diesem Jahr auch einen Schnupper- und Staffel- Triathlon<br />
umfasste. Nach dem 300-Meter- Schwimmen im Eiswiese- Hallenbad wechselten die Athleten zum Radfahren<br />
über 20 Kilometer und schlossen mit einem Fünf- Kilometer-Lauf ab.<br />
Carl Sommer, der für den karitativen Verein ,Jedes Training zählt‘ startete, holte sich den Gesamtsieg mit 54:41<br />
Minuten. Schnellste Frau des Tages war Naima Madlen Diesler vom Team ,Sehenswert‘ – ihre Zeit: 1:01:56.<br />
3 |<strong>2023</strong> 13
aktuelles<br />
KI – Fluch und Segen<br />
Rückblick auf die 39. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge im Göttinger Forum Wissen<br />
TEXT CHARLOTTE VOGEL FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Am<br />
A<br />
Abend des 7. September fand im exklusiven<br />
Rahmen des Forum Wissen die 39. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />
in Kooperation mit der Universität<br />
Göttingen statt. Dieses besondere Event versammelte<br />
eine breite Palette von Gästen, darunter Unternehmer,<br />
Akademiker und Innovatoren, um das faszinierende<br />
Thema ,KI – Fluch und Segen‘ zu erkunden. Als Hauptredner<br />
des Abends stand Norman Meuschke auf der<br />
Bühne, promovierter Informatiker und stellvertretender<br />
Leiter des Lehrstuhls Scientific Information Analytics<br />
unter der Leitung von Bela Gipp.<br />
Meuschkes Forschungsinteressen sind insbesondere<br />
Methoden der KI-basierten Sprachverarbeitung sowie<br />
solche für die Analyse und den Zugriff auf große Datenmengen.<br />
In seinem packenden Vortrag brachte er den<br />
Gästen auf kurzweilige und anschauliche Art die konkreten<br />
Anwendungen von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen<br />
näher. Dabei beleuchtete er nicht nur die beeindruckenden<br />
Möglichkeiten, die die KI bietet, sondern<br />
erörterte auch die damit verbundenen Herausforderungen<br />
und potenziellen Risiken.<br />
DIE RUND 60 GÄSTE DER VERANSTALTUNG wurden in<br />
eine Welt des Wissens und der Innovation entführt, in<br />
der KI-Technologien die Art und Weise, wie Unternehmen<br />
operieren, revolutionieren. Von der Automatisie-<br />
14 3 | <strong>2023</strong>
aktuelles<br />
Sie haben die Lounge verpasst?<br />
Kein Problem. Weitere Impressionen der<br />
39. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge finden Sie unter:<br />
<strong>faktor</strong>-magazin.de/<br />
bildergalerien-<strong>faktor</strong>-business-lounge<br />
rung von Prozessen bis zur Verbesserung der Kundenerfahrung<br />
– die Einsatzmöglichkeiten von KI schienen<br />
grenzenlos zu sein. Doch Norman Meuschke erinnerte<br />
das Publikum auch daran, dass KI nicht ohne ihre ethischen<br />
und gesellschaftlichen Implikationen betrachtet<br />
werden kann. Besonders aufschlussreich war Meuschkes<br />
Überblick über die Fördermöglichkeiten für kleine und<br />
mittelständische Unternehmen.<br />
INSGESAMT BOT DIE 39. FAKTOR-BUSINESS-LOUNGE<br />
wieder einmal inspirierende Impulse, die über den Vortrag<br />
hinaus noch zu lebhaften Diskussionen beim anschließenden<br />
Netzwerken führten. ƒ<br />
3 |<strong>2023</strong> 15
aktuelles<br />
Neugierig geworden?<br />
Hier geht es zum <strong>faktor</strong>-Mittagsclub:<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/<br />
bildergalerien-<strong>faktor</strong>-mittagsclub<br />
FOTO: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
<strong>faktor</strong>-Mittagsclub<br />
Impulse zum Essen<br />
Auch im Sommer traf sich der <strong>faktor</strong>-Mittagsclub wieder für kurze<br />
Impulsvorträge mit anschließendem Gedankenaustausch zur Mittagszeit.<br />
So zog im Juni die Hypnose-Expertin und Natur-Coachin Astrid Lätsch<br />
die Teilnehmer im Restaurant Amavi in ihren Bann, indem sie vor Ort<br />
eine Live-Hypnose durchführte. Sie erklärte, wie eine Trance wirkt, wo<br />
sie bereits im Alltag genutzt wird und wie Menschen durch sie ihre Ziele<br />
erreichen können.<br />
Nach kurzer Sommerpause trafen sich die Mitglieder dann Ende<br />
August einmal in anderer Atmosphäre wieder. Zu Gast in den Räumen<br />
des Coworking by pro office berichtete der Hausherr und pro-office-<br />
Geschäftsführer Chris Asmuth von der Reise seines Lebens, der Besteigung<br />
des Kilimandscharos, und teilte sein unvergessliches Erlebnis, wie er kurz<br />
vor dem Gipfel sein Glück fand – obwohl er den höchsten Punkt nicht<br />
erreicht hat.<br />
Gesucht,<br />
gefunden:<br />
Azubis!<br />
Mehr als ein Magazin<br />
Azubi.<br />
CHECK DAS MAL!<br />
Berufsfelder im Fokus<br />
Im Porträt<br />
Ausbildung zur Bühnenmalerin<br />
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Kurz nach den Somme r ferien<br />
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der Region zusammenbringt.<br />
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<strong>faktor</strong>AZUBI für die Vorabschlussklassen<br />
in Südniedersachsen und bringt Licht in den Bewerbungsdschungel.<br />
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Ratschläge, Expertentipps und<br />
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Tel. 0551 309839-22 oder benseler@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
16 3 |<strong>2023</strong>
aktuelles<br />
38. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />
Einblicke eines Einhorns<br />
Am 12. Juli <strong>2023</strong> fand die 38. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge in<br />
Kooperation mit der ,BMW Niederlassung Göttingen‘ statt.<br />
Die ausverkaufte Veranstaltung zog über 120 Gäste an, die<br />
gespannt auf den besonderen Gast des Abends warteten:<br />
17 <strong>2023</strong> 3 Euro<br />
Weitere Impressionen des Abends gibt es unter:<br />
https://www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/bildergalerien<strong>faktor</strong>-business-lounge/<br />
FOTO: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Phillipp Schröder, Co-Founder und CEO von 1KOMMA5° – dem<br />
Start-up, das nur 23 Monate nach der Gründung eine<br />
Bewertung von einer Milliarde US-Dollar und damit den begehrten<br />
,Einhornstatus‘ erreicht hat. Schröder, mit einem Hintergrund auf<br />
einem Öko-Bauernhof und Erfahrung als ehemaliger Deutschland-Chef<br />
bei Tesla, präsentierte inspirierend das Thema<br />
,Das neue Zeitalter der Flexibilität: Wie Sonne und Wind den<br />
Energiemarkt revolutionieren‘. Im Anschluss wurde in entspannter<br />
Atmosphäre noch lange weiter über innovative Ideen und wegweisende<br />
Konzepte im Bereich erneuerbarer Energien diskutiert.<br />
So erwies sich die 38. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge erneut als Plattform<br />
für Zukunftsvisionen und gutes Netzwerken in der Region.<br />
<strong>faktor</strong>Spezial<br />
20 Jahre Brustzentrum<br />
s-<br />
Das neueste <strong>faktor</strong>Spezial präsentiert ein absolutes Erfolgsmodell in<br />
Göttingen: Das ,Diagnostische Brustzentrum‘ in der Bahnhofsallee<br />
feiert sein 20-jähriges Bestehen!<br />
Die weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte Praxis wurde vor<br />
zwei Jahrzehnten von Uwe Fischer und Friedemann Baum gegründet und<br />
hat sich seitdem nicht nur in der Früherkennung von Brustkrebs<br />
einen ausgezeichneten Ruf erworben. Das MEC – Medizinisches Experten<br />
Center – bildet das zweite Standbein der beiden Gründer. Dabei handelt es<br />
sich um einen Zusammenschluss von medizinischen Experten und<br />
Expertinnen mit individuellenSchwerpunkten vereint unter einem Dach.<br />
Ihr gemeinsames Wirken ermöglicht eine zeitnahe fachübergreifende<br />
Betreuung von Patienten, eine interdisziplinäre Abstimmung von<br />
Behandlungskonzepten und die Umsetzung komplexer Präventionskonzepte<br />
innerhalbvon wenigen Tagen. Ein Konzept, das in Deutschland seinesgleichen<br />
sucht.<br />
Bereits zum 10. Jubiläum veröffentliche <strong>faktor</strong> ein Spezial für das<br />
Brustzentrum & MEC. Nun liegt auch die Neuauflage zum<br />
20. Geburtstag (Cover) in einer Teilauflage dieser Ausgabe bei.<br />
Interesse an einem Exemplar?<br />
Einfach eine E-Mail an: margraf@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
3 |<strong>2023</strong> 17
Audi Business<br />
Eröffnet bis zu 600 km neue Momente.<br />
Entdecken Sie die neuen, rein elektrischen Audi Q8 e-tron Modelle 1 mit einer Reichweite<br />
von bis zu 600 km (WLTP) 2 .<br />
Future is an attitude<br />
Die Zukunft fährt vor – und sie fährt Audi Q8 e-tron 3 . Prägendes Designmerkmal ist die neu gestaltete Fahrzeugfront. Besonders markant: die<br />
Vier Ringe in der neuen, zweidimensionalen Optik sowie die neue Modellkennzeichnung am Heck. Ein weiteres optionales Highlight ist das Projektionslicht<br />
Singleframe. Dieses neue Feature hebt die Vier Ringe eindrucksvoll als zentrales Designelement hervor.<br />
Ein attraktives Leasingangebot für Businesskunden 4 :<br />
z. B. Audi Q8 e-tron 50 e-tron quattro*.<br />
* Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 23,4 – 20,3; CO 2 -Emissionen (kombiniert) in g/km: 0. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs-<br />
und Emissionswerte nach WLTP und nicht nach NEFZ vor.<br />
S line, Head-up-Display, 4-Zonen-Komfortklimaautomatik, Matrix LED-Scheinwerfer, Assistenzpaket Tour, Audi phone box, Sportsitze vorn,<br />
Bremssättel rot lackiert u.v.m.<br />
Leistung:<br />
Vertragslaufzeit:<br />
250 kW (340 PS)<br />
48 Monate<br />
Jährliche Fahrleistung: 10.000 km<br />
Leasing-Sonderzahlung: € 0,–<br />
Monatliche Leasingrate<br />
€ 899,–<br />
Ein Angebot der Audi Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig für Businesskunden.<br />
Zzgl. Überführungskosten und MwSt.. Bonität vorausgesetzt.<br />
Etwaige Rabatte bzw. Prämien sind im Angebot bereits berücksichtigt.<br />
1<br />
Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 24,4 – 19,5; CO 2 -Emissionen (kombiniert) in g/km: 0. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs- und<br />
Emissionswerte nach WLTP und nicht nach NEFZ vor.<br />
2<br />
Je nach Derivat haben die Audi Q8 e-tron Modelle eine Reichweite zwischen ca. 410 und 600 km (WLTP).<br />
3<br />
Stromverbrauch (kombiniert) in kWh/100 km: 24,4 – 20,1; CO 2 -Emissionen (kombiniert) in g/km: 0. Für das Fahrzeug liegen nur Verbrauchs- und<br />
Emissionswerte nach WLTP und nicht nach NEFZ vor.<br />
4<br />
Zum Zeitpunkt der Leasingbestellung muss der Kunde der berechtigten Zielgruppe angehören und unter der genannten Tätigkeit aktiv sein. Zur<br />
berechtigten Zielgruppe zählen: Gewerbetreibende Einzelkunden inkl. Handelsvertreter und Handelsmakler nach § 84 HGB bzw. § 93 HGB, selbstständige<br />
Freiberufler / Land- und Forstwirte, eingetragene Vereine / Genossenschaften / Verbände / Stiftungen (ohne deren Mitglieder und Organe).<br />
Wenn und soweit der Kunde sein(e) Fahrzeug(e) über einen gültigen Konzern-Großkundenvertrag bestellt, ist er im Rahmen des Angebots für<br />
Audi Businesskunden nicht förderberechtigt.<br />
Abgebildete Sonderausstattungen sind im Angebot nicht unbedingt berücksichtigt. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.<br />
Audi Zentrum Göttingen, Audi Zentrum Göttingen GmbH, Kasseler Landstr. 71+73, 37081 Göttingen, Tel.: 05 51 / 9 03-3 00,<br />
info@audi-zentrum-goettingen.de, www.audi-zentrum-goettingen.audi
aktuelles<br />
Aufgepasst: Das kommt auf Sie zu!<br />
Top-Arbeitgeber & Top-Gesundheit<br />
Der Winter naht – und mit ihm gleich zwei echte Höhepunkte<br />
der <strong>faktor</strong>-Schwerpunkthemen <strong>2023</strong>. Denn Mitte Dezember<br />
präsentieren wir in unserer Winterausgabe die besten Arbeitgeber<br />
sowie die Top-Ärzte und -Gesundheitsdienstleister unserer<br />
Region Südniedersachsen!<br />
Fühlen Sie sich angesprochen? Wenn Sie bei einem der Themen<br />
dabei sein möchten, nutzen Sie die Chance und sprechen Sie<br />
uns gern an.<br />
Kontakt: Kundenberaterin Nicole Benseler,<br />
Tel. 0551 309839-22 oder benseler@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />
„Mit den passenden Mitarbeitern zum Erfolg –<br />
Aufbau einer Arbeitgebermarke ganz praktisch“<br />
Am Donnerstag, den 9. November <strong>2023</strong>, findet die 40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge in<br />
Kooperation mit dem Audi Zentrum Göttingen statt. Andreas Nau ist einer der zwei<br />
Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH. Das Unternehmen wurde<br />
1994 in St. Johann (Nähe Reutlingen) gegründet. Die Firma hat sich auf Software<br />
für Bildungsmanagement und Personalentwicklung spezialisiert und zählt im<br />
deutschsprachigen Raum über 1.500 Unternehmen zu ihren Kunden mit aktuell<br />
90 Mitarbeitern – weiter steigend.<br />
WO?<br />
Audi Zentrum Göttingen<br />
Kasseler Landstraße 71<br />
Beginn: 18 Uhr<br />
,easySoft.‘ nimmt in den Bereichen Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeitermotivation<br />
eine führende Stellung ein. Das war aber nicht immer so. Nach schwachen Jahren hat<br />
sich das Unternehmen 2008 neu aufgestellt und ist seitdem in ständigem Wachstum.<br />
Zwischenzeitlich wurde easySoft. mehrfach ausgezeichnet, darunter: GREAT PLACE TO WORK<br />
2015, ArbeitPLUS 2015 und der 1. Platz bei TOP JOB Arbeitgeber des Jahres 2014 sowie TOP JOB<br />
2012. Seit 2016 zählen sie zu Deutschlands Kundenchampions und erhielten den TEMP-Award.<br />
In seinem Vortrag zeigt Andreas Nau anhand von praktischen Beispielen, wie auch Sie eine<br />
Arbeitgebermarke aufbauen und Mitarbeiter finden und binden können!<br />
Jetzt anmelden unter:<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/40-<strong>faktor</strong>-business-lounge<br />
3 |<strong>2023</strong> 19
Auf dem<br />
Siegertreppchen<br />
Arineo für den deutschen<br />
Personalwirtschaftspreis nominiert.<br />
Der Deutsche Personalwirtschaftspreis zeichnet Unternehmen aus, die<br />
ihr Unternehmen mit zukunftsweisenden Projekten weiterentwickeln.<br />
Er wird vom Fachmagazin Personalwirtschaft in Kooperation mit der<br />
Messe Zukunft Personal Europe verliehen und gilt als einer der renommiertesten<br />
Awards in der HR-Szene. Insgesamt gingen knapp hundert<br />
Bewerbungen für den begehrten Preis ein. Arineo wurde mit zwei weiteren<br />
Unternehmen in der Kategorie Leadership und Kultur nominiert.<br />
www.arineo.com<br />
passion to empower people
aktuelles<br />
<strong>faktor</strong>-Podcast<br />
Von Gipfelstürmern und Finanzkrisen<br />
onfire – der Podcast für Erfolgsgeschichten ist Teil des <strong>faktor</strong>-Portfolios und lädt alle zwei Wochen spannende<br />
Persönlichkeiten aus Südniedersachsen zum Gespräch ein. Die Gastgeber, Herausgeber Marco Böhme und<br />
Chefredakteurin Elena Schrader, plaudern mit ihren Gästen in entspannter Atmosphäre über deren<br />
Lebens- und Erfolgsgeschichten und fragen: Wofür brennen Sie?<br />
onfire bietet damit eine inspirierende Quelle der Motivation für alle, die von den Erfahrungen und Leidenschaften<br />
erfolgreicher Menschen lernen möchten.<br />
In der aktuellen Folge #8 teilt Matthias Walter seine faszinierende Reise vom jungen Unternehmer bis zum<br />
Investor und Business-Coach. In Folge #9 spricht Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin<br />
Göttingen, über die Herausforderungen der Klinikfinanzierung und seine Visionen im medizinischen Bereich.<br />
Und in Folge #10 erzählt pro-office-Geschäftsführer Chris Asmuth von seinem Abenteuer, den höchsten Gipfel<br />
Afrikas (fast) zu besteigen, und davon, wie diese Reise sein Leben verändert what.<br />
JETZT ABONNIEREN!<br />
Alle 14 Tage erscheint eine neue Folge –<br />
zu hören auf der <strong>faktor</strong>-Website und auf<br />
allen gängigen Plattformen.<br />
Sind Sie neugierig geworden?<br />
Gut so! Dann hören Sie doch<br />
gleich mal rein.<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/onfire-podcast<br />
3 |<strong>2023</strong> 21
ANZEIGE<br />
Die Herren über Raum und Licht<br />
Mit Lichtblick machen Markus Liese und Steven Hartmann in Heiligenstadt Sonnenschutz sexy.<br />
Manchmal ist es der erste Sonnenstrahl<br />
eines Tages, der sich zögerlich<br />
durch das morgendliche<br />
Fenster schleicht und an eine gute Idee<br />
erinnert. Gemeinsam mit ihm startet der<br />
Tag und lässt immer dann einen lichten<br />
Moment zu, wenn er gebraucht wird. Für<br />
diese Kontrolle über den schönen Moment<br />
steht das Unternehmen Lichtblick in Heiligenstadt.<br />
Vom E-Commerce-Champion auf<br />
dem Markt für Sonnen- und Sichtschutz<br />
macht sich das aus Tradition geborene und<br />
modern weiterentwickelte Unternehmen<br />
mit nagelneuer Firmenzentrale und klaren<br />
Werten auf zu neuen Herausforderungen.<br />
Die sind nicht nur digital, sondern handfest<br />
und individuell.<br />
<strong>faktor</strong>: Wie hat sich das Unternehmen Lichtblick<br />
seit seiner Gründung entwickelt?<br />
Gründer Markus Liese und Steven Hartmann:<br />
Lichtblick hat eine Entwicklung durchgemacht.<br />
Ur sprünglich unter dem Namen „Marlies Liese<br />
Rolloherstellung“ im Jahr 1978 gegründet,<br />
haben wir seit 2010 ein modernes Unternehmen<br />
entwickelt, das individuelle Lösungen für<br />
Sonnen- und Sichtschutz bietet. Wir haben in<br />
kleinen Büros angefangen, einen Onlinehandel<br />
aufzubauen. Heute haben wir in Heiligenstadt<br />
auf der ,grünen Wiese‘ unsere Firmenzentrale<br />
gebaut. Der Motor für unseren Erfolg war aber<br />
ganz klar der Start im Onlinehandel, in dem<br />
wir sehr viel gelernt und erkannt haben, wohin<br />
die Reise gehen wird.<br />
<strong>faktor</strong>: Wie sieht so ein Lern- und Entscheidungsprozess<br />
aus? Nehmen Sie uns mit auf<br />
diese Reise.<br />
Markus Liese und Steven Hartmann: Wir haben<br />
jeden Prozess im Unternehmen selbst<br />
ausprobiert, damit wir wissen, wovon wir<br />
sprechen und welche Entscheidungen wir<br />
treffen müssen. Dazu gehört auch, mal etwas<br />
auszuprobieren. Wir wissen und verstehen<br />
dadurch, welche Herausforderungen uns bevorstehen<br />
und welche Chancen wir ergreifen<br />
können, weil wir uns diese Zeit nehmen. Im<br />
Zweifel lernen wir dann auch mal aus einem<br />
Fehler, lieber aber aus unserem Erfolg. So lernen<br />
wir jeden Tag dazu und fahren damit sehr<br />
erfolgreich. Diesen Spielraum zu haben, ist<br />
aber auch etwas, das wir uns erarbeitet haben<br />
und wofür wir sehr dankbar sind.<br />
<strong>faktor</strong>: Vom E-Commerce zur eigenen Produktionshalle<br />
und einem riesigen Showroom.<br />
Wie kommt es zu dieser Entwicklung – und<br />
warum?
PROFIL<br />
ANZEIGE<br />
„Mit Lichtblick Original, Lichtblick Kreativ und Lichtblick Objekt haben wir<br />
drei Marken geschaffen, die den Wert unserer Produkte unterstreichen.“<br />
Markus Liese und Steven Hartmann: Wir haben<br />
erkannt, dass Sonnenschutz auch Lifestyle<br />
ist und sexy sein kann. Vor allem dann,<br />
wenn er im Wohnraum auch eine dekorierende<br />
Funktion besitzt, wird er ein wichtiger Teil<br />
des Zuhauses. In der Folge fordern die Kunden<br />
eine hohe Qualität. Der logische Schritt<br />
war also, auf individuelle Produktion und<br />
Maßanfertigungen zu setzen. Wir hätten auch<br />
nie gedacht – vor allem mit unseren Erfahrungen<br />
zum Start – dass „Made in Germany“ in<br />
diesem Segment einen solchen Stellenwert<br />
haben kann. Darauf haben wir unsere Produktion,<br />
unsere Produkte und vor allem unsere<br />
Marken ausgerichtet. Uns ist dabei wichtig,<br />
über jeden Prozess die Kontrolle zu behalten.<br />
Marke, Produkt, Produktion und Marketing<br />
erledigen wir komplett selbst. So gelingt es<br />
uns, mit starken Produkten klar und sichtbar<br />
zu sein.<br />
<strong>faktor</strong>: Sexy Sonnenschutz, eine eigene Produktion<br />
und eigene Marken. Warum ist Ihnen<br />
das wichtig?<br />
Markus Liese und Steven Hartmann: Mit<br />
Lichtblick Original, Lichtblick Kreativ, Lichtblick<br />
Objekt haben wir drei Marken geschaffen,<br />
die den Wert unserer Produkte unterstreichen.<br />
Mit der neuesten Marke – Lichtblick Objekte<br />
– zeigen wir, was wir können: lokal produziert,<br />
auf Maß gebracht und durch unsere Kundin<br />
nen und Kunden individuell gestaltet. Sie<br />
können sich die Produkte und das Material<br />
vor Ort anschauen, sie anfassen, sich beraten<br />
lassen und auf unserem geplanten Außenbereich<br />
direkt erleben, welche Lösungen unsere<br />
Produkte konkret bieten. Wir haben gelernt,<br />
dass wir für unsere Kundinnen und Kunden<br />
nahbarer sein müssen und wollen. Das gelingt<br />
uns nach wie vor sehr erfolgreich online,<br />
nun aber auch vor Ort in Heiligenstadt. Schon<br />
bei der Eröffnung des neuen Standortes samt<br />
Produktionsstätte haben wir bei einem Tag der<br />
offenen Tür gemerkt, wie groß das Interesse<br />
ist. Das bestätigt und ermutigt uns.<br />
<strong>faktor</strong>: Welchen Einfluss hat diese Reaktion<br />
auf die Zukunft?<br />
Markus Liese und Steven Hartmann: Lichtblick<br />
Objekt ist unsere neueste Marke, mit<br />
der wir zeigen wollen, was wir können. Und<br />
damit meinen wir: wirklich zeigen. Denn unsere<br />
Ausstellungsflächen und -räume stehen<br />
an jedem Werktag offen. Unsere Kundinnen<br />
und Kunden können die Produkte sehen, erleben<br />
und ausprobieren, bevor sie eine Kaufentscheidung<br />
treffen. Das ist für uns neu, zeigt<br />
aber von Anfang an unseren Prozess und<br />
unsere Stärke. Zudem betonen wir damit die<br />
Nachfrage nach hochwertigen Produkten, die<br />
so individuell sind wie unsere Kundinnen und<br />
Kunden.<br />
KONTAKT<br />
Lichtblick<br />
Sonnenschutzsysteme GmbH<br />
Dr.-Gerhard-Müller-Str. 2<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
Tel. 03606 502 33-0<br />
info@lichtblick-net.de<br />
www.lichtblick-net.de
unternehmen<br />
Glas<br />
neu denken<br />
Mit dem Glass Valley wurde, neben Messtechnik und Life-Sciences, ein neues<br />
Industriecluster in Südniedersachsen geschaffen – ins Leben gerufen von Glas-Pionier<br />
und IGR-Geschäftsführer Dirk Diederich. Hier entstehen bahnbrechende Ideen wie<br />
die um die umweltfreundliche Soda-Herstellung und rund um den Einsatz von Künstlicher<br />
Intelligenz. Das neue Netzwerk aus regionalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
hat gute Chancen, zehn Millionen Euro für innovative Anwendungen einzustreichen.<br />
TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
24 3 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
3 |<strong>2023</strong> 25
unternehmen<br />
Januar <strong>2023</strong>: Vollsperrung auf der A7. Zu Beginn des<br />
Jahres sorgte die IGR – das Institut für Glas- und<br />
Rohstofftechnologie aus Göttingen – für Aufsehen,<br />
als sie das Rätsel um das asphaltver stopfen de Fett<br />
auf der Autobahn zwischen Northeim und Lutterberg<br />
löste. Es entpuppte sich als Kokosfett und<br />
verdammte die Strecke fast eine Woche lang zum<br />
Stillstand. Diese Fähigkeit zur präzisen Analyse und<br />
Lösung komplexer Probleme zeigt die Expertise, die<br />
Geschäftsführer Dirk Diederich seit der Gründung<br />
der IGR im Jahr 2008 aufgebaut hat – und gleichzeitig<br />
das innovative Potenzial der Glasindustrie in<br />
Südniedersachsen im Allgemeinen.<br />
Dirk Diederich stammt<br />
aus dem Weserbergland,<br />
studierte Chemietechnik<br />
mit Schwerpunkt Glas<br />
und war zuvor ungefähr<br />
20 Jahre als Laborleiter<br />
und Leiter Glastechnologie<br />
im Solling in der<br />
Glasindustrie tätig, zuletzt<br />
für O-I Germany<br />
in Holzminden. Seit der Gründung der IGR wächst das<br />
Unternehmen stetig und befasst sich schwerpunktmäßig<br />
mit Glas und Analytik: Hier werden Industriepartner beraten,<br />
Prozesse überprüft, innovative Produkte entwickelt,<br />
Lebensmittelsicherheit gewährleistet etc. IGR hat<br />
sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet und ist global<br />
im Einsatz. „Wir haben in den 15 Jahren, die es uns gibt,<br />
auf der ganzen Welt etwa 1.500 Einzelkunden gewonnen“,<br />
sagt Dirk Diederich. „Damit bewirtschaften wir<br />
rund 70 Prozent aller Länder.“<br />
FÜR IGR GIBT ES KEIN STEHENBLEIBEN, die Entwicklung<br />
eigener Kompetenzen treibt Diederich immer wieder<br />
voran. So ist er inzwischen auch Sachverständiger<br />
für Glas bei der IHK und Gegenprobensachverständiger<br />
für die Kontamination von Lebensmitteln. Gleichzeitig ist<br />
das Unternehmen hoch innovativ, wie die regelmäßige<br />
26 3 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
3 |<strong>2023</strong> 27
unternehmen<br />
International gefragt Aktuell ist IGR eines von nur fünf Laboren weltweit, die Mineralwollen untersuchen dürfen – deren Biolöslichkeit muss<br />
einmal wöchentlich von einem externen Labor geprüft werden, weswegen Glashütten auf der ganzen Welt ihre Proben zu IGR schicken.<br />
28 3 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
» Es lassen sich so viele verschiedene Einsatzbereiche vorstellen<br />
– der Fantasie sind bei KI-Anwendungen kaum Grenzen gesetzt. «<br />
Teilnahme an und vor allem auch die Auszeichnungen<br />
mit Innovationspreisen belegen. So hat IGR beispielsweise<br />
UV-Licht-undurchlässiges Glas entwickelt, das<br />
nun großflächig in Kathedralen oder Museen verbaut<br />
wird, weil sich darunter Papier nicht mehr verfärbt.<br />
„Für mich persönlich ist wichtig, dass wir immer auf<br />
dem aktuellen Stand sind – deswegen arbeiten wir in<br />
vielen Vereinigungen und Arbeitskreisen mit und kooperieren<br />
unter anderem mit den ganz großen Laborgerätebauern<br />
wie Zeiss, mit denen wir zum Beispiel Mikroskope<br />
weiterentwickeln“, so der Geschäftsführer.<br />
INSOFERN WAR ES AUCH KEIN WUNDER, dass Dirk<br />
Diederich zu einer treibenden Kraft hinter der Gründung<br />
des Glass Valley wurde – eines Konsortiums aus regionalen<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen rund<br />
um das Thema Glas, dem er vorsteht.<br />
Dabei denkt man bei diesem Thema nicht unbedingt<br />
an Südniedersachsen und vielleicht auch nicht unbedingt<br />
an ein glamouröses Business – sondern vermutlich eher<br />
an die Scherben des soeben beim Spülen kaputtgegangenen<br />
Trinkglases oder den armen Vogel, der an der großflächigen<br />
Glasfront der Terrasse Suizid begangen hat,<br />
weil er die Scheibe nicht erkennen konnte. Glas ist ein so<br />
elementarer Bestandteil des Alltags, dass es kaum einen<br />
zweiten Gedanken wert ist.<br />
Tatsächlich aber ist die Region entlang der Weser,<br />
mit dem Schwerpunkt Solling und hoch bis Nienburg,<br />
jene Glas-Region in Deutschland mit der größten Anzahl<br />
an Glashütten und glasverarbeitenden Betrieben – fast<br />
50 Prozent der deutschen Behälterglasindustrie ist hier<br />
angesiedelt.<br />
DIE TRADITION DER GLASHERSTELLUNG im Weserund<br />
Leinetal reicht zudem weit zurück. Hier entstanden<br />
im frühen 9. Jahrhundert in den weiten Waldgebieten<br />
des Sollings die ersten Glashütten. Das Vorkommen geeigneter<br />
Sande, von massenhaft Brennstoff und Wasser<br />
sowie gute Transportwege waren die Voraussetzungen<br />
für das Gewerbe. Knapp 600 historische Glashüttenstandorte<br />
sind im Werra-, Leine- und Weserbergland<br />
mittlerweile bekannt. Für den Göttinger Historiker<br />
Hans-Georg Stephan gilt das Weser-Werra-Bergland bis<br />
in den Oberweserraum als „ein Kernraum der historischen<br />
Glaserzeugung Europas im Mittelalter“.<br />
AUFGRUND DER GUTEN NATURRÄUMLICHEN Lage<br />
und der vorhandenen Rohstoffe wurden hier später<br />
auch fürstliche Glasmanufakturen eröffnet. Diese Geschichte<br />
setzt sich bis heute fort. In Göttingen indes hat<br />
die Feinoptik eine lange Tradition – an der Fachhochschule<br />
wird viel mit Glas und Optiken gearbeitet und die<br />
TU Clausthal ist eine der wenigen Hochschulen in<br />
Deutschland, die noch den Schwerpunkt Glas und Glastechnologie<br />
haben. Kurzum, Südniedersachsen und der<br />
weitere Umkreis sind glastechnisch in Forschung und Anwendung<br />
hervorragend aufgestellt. Dirk Diederich drückt<br />
das folgendermaßen aus: „Wenn ich in die Welt hinausgehe<br />
und einen Kooperationspartner suche, dann lande<br />
ich oft genug wieder in Göttingen und Umgebung.“<br />
3 |<strong>2023</strong> 29
unternehmen<br />
» Wenn ich in die Welt hinausgehe und einen<br />
Kooperationspartner suche, dann lande ich oft genug wieder<br />
in Göttingen und Umgebung. «<br />
GLEICHZEITIG IST DIE GLASINDUSTRIE noch sehr traditionell.<br />
Die grundlegenden industriellen Verarbeitungstechniken<br />
und die Zutaten haben sich im Laufe der<br />
Jahrhunderte kaum geändert – weil es nicht notwendig<br />
war. Rohstoffe und Energie waren reichlich und günstig<br />
vorhanden. Die Rahmenbedingungen haben sich allerdings<br />
innerhalb kurzer Zeit geändert. Die Produktion<br />
basiert auf Erdgas – das kam verlässlich und vor allem<br />
günstig aus Russland, bis die Sanktionen im Gefolge des<br />
Ukrainekriegs die Suche nach Alternativen notwendig<br />
machten. Ähnliches gilt für den Einsatz von Natriumkarbonat/Soda,<br />
einen der teuersten Rohstoffe in der<br />
Glasproduktion: Dessen Angebot am Weltmarkt hat sich<br />
deutlich verknappt. Kurzum: Die Kosten sind explodiert.<br />
Um Innovationspotenziale in der Industrie zu heben,<br />
hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) ein Forschungsprogramm ausgeschrieben, auf<br />
das sich regionale Verbünde aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
aus beliebigen Branchen bewerben<br />
konnten. Das Glass Valley hat nun seinen Hut in den<br />
Ring geworfen – das Ziel ist, die Entwicklung praxisrelevanter<br />
Anwendungen zu fördern, die den Produktionsprozess<br />
und den Rohstoffeinsatz in der Herstellung<br />
radikal verbessern sollen.<br />
„Wir haben es innerhalb von nur wenigen Wochen geschafft,<br />
17 Partner aus Industrie und Hochschulen zu<br />
finden“, sagt Diederich. „Das zeigt das riesige Interesse<br />
am Thema.“ Damit bewarb man sich Anfang 2022 beim<br />
BMBF – als einer von 50 Verbünden. Der Name Glass<br />
Valley wurde in Anlehnung an das Measurement Valley<br />
gewählt.<br />
ZUM GLASS VALLEY<br />
Das Glass Valley ist ein neuer Zusammenschluss von Unternehmen<br />
und Forschungseinrichtungen, die mit dem Werkstoff Glas<br />
arbeiten. Der bislang noch lose Verbund hat sich beim Bundesforschungsministerium<br />
für ein Förderprogramm beworben, das<br />
im Bewilligungsfall deutliche Investitionen in die Innovationspotenziale<br />
bei Forschung und Entwicklung rund um das Thema<br />
Glas in Südniedersachsen bedeutet. Damit könnte sich die<br />
Region mittelfristig, ähnlich dem Vorbild Measurement Valley im<br />
Bereich der Messtechnik, einen Ruf als Kompetenzzentrum für<br />
Glastechnologie erwerben.<br />
TEILNEHMER AM GLAS-KONSORTIUM<br />
Castalytics GmbH<br />
Data Hive Cassel GmbH<br />
Feinoptik Herburg<br />
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />
Hegla boraident GmbH & Co. KG<br />
Hesse Instruments<br />
IGR Institut für Glas und Rohstofftechnologie GmbH<br />
innos Sperrlich GmbH<br />
Institut für Nanophotonik Göttingen<br />
isophon glas GmbH<br />
MBM ScienceBridge GmbH<br />
Metalliq GmbH<br />
Noelle + von Campe GmbH & Co. KG<br />
Schmidt + Haensch GmbH & Co. KG<br />
Schumann-Analytics<br />
Sollingglas Bau und Veredelungs GmbH & Co. KG.<br />
ZUR ÜBERRASCHUNG UND GROSSEN FREUDE der Beteiligten<br />
wurde das Glass Valley tatsächlich als einer von<br />
nur drei Verbünden ausgewählt, die bis Ende <strong>2023</strong> ein<br />
detailliertes Forschungs- und Entwicklungs- sowie Umsetzungskonzept<br />
einreichen sollen. Zwei Konzepte werden<br />
anschließend mit rund je zehn Millionen Euro für<br />
drei Jahre gefördert.<br />
30 3 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
Von den ursprünglich 17 Konsortiumsmitgliedern sind<br />
heute noch 15 dabei, die insgesamt sieben verschiedene<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekte designt haben.<br />
Davon arbeiten jeweils zwei bis fünf Partner in einem<br />
Projekt zusammen. Allgemein liegen die Schwerpunkte<br />
auf den Bereichen Analytik und Digitalisierung, Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit, Recycling, Rohstoffe,<br />
Herstellungsprozesse und funktionale Glasmaterialien,<br />
Plagiatsschutz und Produktsicherheit.<br />
„BEISPIELHAFT IST EINES DER PROJEKTE, das die Verwendung<br />
von Soda betrifft“, erklärt Dirk Diederich.<br />
Dessen Herstellung ist bislang sehr energieintensiv. „Unser<br />
Konzept ist, Soda nicht mehr nach herkömmlichen<br />
Methoden herzustellen, sondern aus flüssigem Natrium<br />
zu gewinnen.“ Das ist in Zukunft in Nordafrika ein<br />
Beiprodukt von mit Solarenergie betriebenen Entsalzungsanlagen.<br />
„Anstatt es wieder ins Meer zu kippen,<br />
importieren wir das Natrium und lassen es vor Ort in<br />
der Glashütte mit Wasser reagieren, um so das Soda zu<br />
gewinnen.“ Das ist zum einen CO 2 -neutral, zum anderen<br />
entsteht dabei wiederum Wasserstoff, der direkt in<br />
die Gasversorgung der Hütte eingespeist werden kann.<br />
Diederichs IGR ist mehr oder weniger an allen sieben<br />
Projekten beteiligt. Ein anderer wichtiger Player ist neben<br />
Hainer Wackerbarth vom Institut für Nanophotonik<br />
auch Christoph Gerhard von der Hochschule für<br />
angewandte Wissenschaft und Kunst, die sich in fünf<br />
Projekte einbringt. Eines knüpft direkt an Diederichs<br />
alternative Soda-Gewinnung an. „Die Frage ist, ob der<br />
aus einem anderen Herstellungsverfahren gewonnene<br />
Ersatzrohstoff dieselben Glaseigenschaften mit sich<br />
bringt – auch wenn das Soda chemisch gleich zusammengesetzt<br />
ist, heißt das nicht, dass es sich gleich verhält“,<br />
erklärt Gerhard. Deswegen wird die HAWK die<br />
Eigenschaften mit dem ,neuen‘ Werkstoff testen.<br />
DIE ARBEIT MIT GLAS HAT AN DER HAWK eine lange<br />
Tradition, die auf den Impuls feinoptischer Industriebetriebe<br />
in Göttingen zurückgeht. Auf deren Betreiben<br />
wurde das fertigungstechnologisch ausgerichtete Ausbildungszentrum<br />
Optische Technologien hier angesiedelt.<br />
Das Know-how der HAWK auf diesem Gebiet<br />
kommt Unternehmen sowie der Hochschullehre zugute<br />
und nun auch neuen Anwendungen im Thema Glas.<br />
Denn noch ganz andere praktische Anwendungen sind<br />
in der Pipeline des Glass Valley vorgesehen.<br />
Zum Beispiel die Vermeidung von Vogelschlag. Lässt<br />
sich also etwa die Glasoberfläche so designen, dass die<br />
Scheiben für den Menschen dieselbe Durchsichtig-<br />
3 |<strong>2023</strong> 31
unternehmen<br />
keit bieten, aber für den Vogel wahrnehmbar sind? Lassen<br />
sich die Oberflächen von Scheiben so gestalten, dass<br />
sie Sonnenenergie produzieren oder andere Funktionen<br />
erhalten, etwa antibakteriell sind? Der Einsatz von Plasma<br />
– ein weiterer Technikschwerpunkt der HAWK – soll<br />
in der Oberflächenbearbeitung und -beschichtung von<br />
Linsen, Scheiben und Behältergläsern die Nutzung von<br />
Chemikalien ersetzen. Und in Gläsern sind mitunter<br />
Schadstoffe enthalten, wenn auch unterhalb von Grenzwerten,<br />
an deren Entfernung ebenfalls gearbeitet wird.<br />
„AUCH DAS UPCYCLING ist bei uns Thema, also alte<br />
Glasscheiben nicht einfach einzuschmelzen, denn das ist<br />
energieintensiv“, sagt Gerhard. Dafür arbeitet man mit<br />
einer Firma zusammen, die sich auf die Wiederverwertung<br />
alter Scheiben spezialisiert hat. „Wenn Sie beispielsweise<br />
eine 100 Jahre alte Scheibe haben, muss die<br />
tiefengereinigt werden und zur Weiterverwendung eine<br />
hohe Klebefestigkeit aufweisen.“ Das Upcycling solcher<br />
alten Scheiben ist nicht nur ressourcenschonend, es bietet<br />
auch Potenzial für Restaurierungsarbeiten – denn<br />
jahrhundertealte Scheiben haben aufgrund von Oberflächenbeschaffenheit<br />
und Einschlüssen eben einen<br />
anderen ästhetischen Look als neue, die in einem Fachwerkhaus<br />
mitunter deplatziert wirken.<br />
UND AUCH DAS THEMA KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
hat sich das Glass Valley auf die Fahnen geschrieben.<br />
„Das wird in vielen Richtungen eine große Rolle spielen“,<br />
so IGR-Geschäftsführer Diederich. Beispielsweise in der<br />
Rohstoffanalytik, um etwa aus zu recycelnden Scherben<br />
Reste von Elektrobauteilen herauszufischen, die nicht<br />
aufschmelzen und hohe Folgekosten im Endprodukt<br />
nach sich ziehen können. Oder Fehler im Glas direkt zu<br />
erkennen und noch während der Produktion zu entfernen.<br />
Oder, oder, oder. „Es lassen sich so viele verschiedene<br />
Einsatzbereiche vorstellen – der Fantasie sind bei<br />
KI-Anwendungen kaum Grenzen gesetzt.“<br />
Spannend wird es zu sehen, was aus einem traditionellen<br />
Produkt noch so alles werden kann, wenn Verfahren<br />
und Rohstoffe ausgetauscht und ganz neu gedacht werden.<br />
„Das erste Glasrezept findet sich auf einer Keilschrifttontafel<br />
von 650 vor Christus – und im Grunde<br />
schmelzen wir das Glas heute immer noch so“, erzählt<br />
Christoph Gerhard. „Das dortige Glas hat drei Hauptbestandteile,<br />
an zwei davon wollen wir ran.“ Fest steht:<br />
Wenn das Glas Valley kommt, dann plant es nichts anderes<br />
als den großen Wurf. ƒ<br />
ZUM UNTERNEHMEN<br />
Das IGR Institut für Glas- und Rohstofftechnologie, 2008<br />
von Dirk Diederich in Göttingen gegründet, hat ein breites<br />
Tätigkeitsspektrum: Es befasst sich mit der Erschließung<br />
und Qualitätssicherung für Rohstoffe, Analyseverfahren,<br />
Recycling, zwar mit Schwerpunkt Glas, aber<br />
auch darüber hinaus, mit sämtlichen Prozessen in Glashütten<br />
sowie mit Fragen der Lebensmittelindustrie und<br />
-sicherheit. Aktuell ist IGR eines von nur fünf Laboren<br />
weltweit, die Mineralwollen untersuchen dürfen – deren<br />
Biolöslichkeit muss einmal wöchentlich von einem externen<br />
Labor geprüft werden, weswegen Glashütten weltweit<br />
ihre Proben unter anderem zu IGR schicken. Ebenso<br />
kontrolliert IGR Streusalze und hilft auch beim Rückbau<br />
von Flugzeugen und Kriegsschiffen.<br />
www.igrgmbh.de<br />
32 3 |<strong>2023</strong>
FAMILIENLEBEN,<br />
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FOTO: moodmacher+ GmbH<br />
Energiewende-Zentrum<br />
& Event-Location<br />
Der Showroom von 1KOMMA5° Göttingen etabliert sich immer mehr zur zentralen Anlaufstelle<br />
für die eigene Energiewende sowie als beliebter Netzwerk-Treffpunkt.<br />
Das Interesse an dem besonderen Kundenerlebnis<br />
in der Herbert- Quandt-<br />
Straße 12 ist von Beginn an groß<br />
gewesen“, erzählt Alexander Pape, Geschäftsführer<br />
von 1KOMMA5° Göttingen (bode &<br />
Stephan GmbH). In den vergangenen Wochen<br />
aber habe es durch die staatliche Förderung<br />
für solaren Strom für Elektroautos noch einmal<br />
spürbar angezogen.<br />
BEDINGUNG FÜR DIE FÖRDERUNG ist bekanntlich<br />
der kombinierte Kauf einer PV-Anlage<br />
samt Stromspeicher und Ladestation, der<br />
sogenannten Wallbox. Und genau hier könne<br />
1KOMMA5° jedem Interessenten ein bedarfsgerechtes<br />
Komplettpaket anbieten: „Unsere<br />
Kunden können bei uns alle drei Produkte aus<br />
einer Hand erhalten, diese vor dem Kauf im<br />
Showroom begutachten und sich vor Ort in<br />
aller Ruhe kompetent beraten lassen“, erklärt<br />
Pape. „Zudem können wir die Komponenten<br />
nach Vertragsabschluss auch selbst installieren,<br />
miteinander vernetzen und anschließen.<br />
Und on-top kommt noch die optimale Steuerung<br />
durch unseren intelligenten Energiemanager<br />
Heartbeat hinzu.“ Dies wüssten die<br />
Interessenten sehr zu schätzen – vor allem,<br />
da sie diesen Komplettservice bei 1KOMMA5°
PROFIL<br />
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FOTOS: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Nicht nur die Farben harmonierten:<br />
Die Saisoneröffnungsfeier der BG Göttingen war ein voller Erfolg.<br />
Göttingen von einem etablierten lokalen Meisterbetrieb<br />
mit jahrzehntelanger Installationserfahrung<br />
erhielten.<br />
„DA AUCH WÄRMEPUMPEN zum Produktportfolio<br />
von 1KOMMA5° zählen, kommt<br />
das soeben beschriebene One-Stop-Shop-<br />
Prinzip nun auch im Kontext des neuen<br />
Gebäudeenergie gesetzes (GEG) positiv zum<br />
Tragen“, so Ingo Stephan, Papes Partner in der<br />
Geschäftsführung. „Mit dem Solarstrom vom<br />
eigenen Dach können wir unseren Kunden<br />
und Kundinnen bereits seit Jahren die günstigste<br />
und sauberste Form der Primärenergie<br />
anbieten. Wenn sie diese Energie nun auch<br />
noch für den Betrieb einer Wärmepumpe nutzen,<br />
profitieren sie zudem auch von der umweltfreundlichsten<br />
und – auf die Nutzungsdauer<br />
umgerechnet – wirtschaftlichsten Form<br />
der Wärmeerzeugung.“<br />
Und da Kunden von 1KOMMA5° darüber<br />
hinaus über einen eigenen Stromvertrag zusätzlich<br />
auch sauberen und günstigen Windstrom<br />
nutzen könnten, werde der Betrieb<br />
einer Wärmepumpe für sie sogar noch sinnvoller.<br />
„Damit werden wir unserem Anspruch<br />
gerecht, es jedem Haushalt zu ermöglichen,<br />
einfach, schnell und kostengünstig klimaneutral<br />
wohnen, heizen und mobil sein zu können“,<br />
sagt Stephan.<br />
DER BESTE EINSTIEG in dieses klimaneutrale<br />
Leben sei der persönliche Besuch des<br />
Showrooms – im Idealfall mit Termin, so<br />
Marketingleiter Heiko Lampe: „Wir bieten ergänzend<br />
aber auch regelmäßig Infoveranstaltungen<br />
an, bei denen neben der Information<br />
und Beratung auch die Möglichkeit des Austausches<br />
in größerer Runde besteht.“<br />
Des Weiteren entpuppe sich der Showroom<br />
auch immer mehr zu einer beliebten<br />
Event-Location. „Hervorzuheben ist hier neben<br />
dem Sommerfest der 1KOMMA5°-Gruppe<br />
auch die tolle Saisoneröffnungsfeier der<br />
BG Göttingen samt Team-Vorstellung und<br />
Trainer-Talk.“<br />
KONTAKT<br />
1KOMMA5° Göttingen<br />
Herbert-Quandt-Straße 6 + 12<br />
37081 Göttingen<br />
Tel. 0551 50885-0<br />
1K5-goettingen.de<br />
Standort-Video mit<br />
Showroom-Fokus:
360°<br />
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Tel. 0551 30 98 39-0<br />
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Einfach<br />
reingerutscht<br />
Daniel de Vasconcelos hat seine Berufung in der<br />
Welt der Hospize gefunden und begleitet als<br />
Geschäftsführer vom Hospiz an der Lutter Menschen<br />
in der letzten Lebensphase.<br />
TEXT STEFAN LIEBIG FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Ich bin da reingerutscht“, lautet Daniel de Vasconcelos’<br />
kurzer und bündiger Rückblick auf seinen Einstieg<br />
in die Arbeitswelt Hospiz. Der 47-jährige, lange<br />
als Betriebsleiter in der Gastronomie tätige<br />
Bremer erklärt, er habe sich eigentlich für eine<br />
Fundraising stelle beim Hospiz der Mission Lebenshaus<br />
in Wilhelms haven beworben. „Aber man sagte mir, es<br />
gebe eine geeignetere Person für diese Stelle“, so Vasconcelos.<br />
Dennoch sollte der Vorstellungstermin seine berufliche<br />
Zukunft prägen, denn stattdessen bietet ihm der<br />
Geschäftsführer den Job seines direkten Assistenten an.<br />
Der Sozial politik- und Public-Health-Absolvent überlegt<br />
nicht lange und ergreift im Jahr 2013 die Gelegenheit<br />
beim Schopf.<br />
SCHNELL LERNT ER DIE ARBEIT im Hospiz schätzen,<br />
und in den folgenden Jahren setzt er viele Projekte im<br />
hohen Norden um. Im April 2022 wechselt er ins drei<br />
Jahrzehnte zuvor gegründete Göttinger Hospiz an der<br />
Lutter – das seit sechs Jahren in der Humboldtallee 10<br />
zu finden ist. Da er an seiner alten Wirkungsstätte in<br />
Wilhelmshaven noch ein Bauprojekt zu Ende bringen<br />
möchte, arbeitete er bis August als Teilzeit-Geschäftsführer<br />
in Göttingen. „Das ist zwar eine Doppelbelastung,<br />
aber im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, wie sehr mich<br />
das Hospizumfeld ausfüllt“, beschreibt er lebhaft seinen<br />
Antrieb. Er liebt es, Menschen in ihrer letzten Lebensphase<br />
ein angenehmes Umfeld zu bieten. Die herausfordernde<br />
und sehr kommunikative Aufgabe setzt de Vasconcelos<br />
in Göttingen mit etwa 40, oft ebenfalls in Teilzeit<br />
tätigen, professionellen Fachkräften um. In drei Schichten<br />
kümmern sich tagsüber jeweils drei und nachts zwei<br />
Pflegekräfte um die bis zu zehn Hospizgäste, wie die<br />
Patienten hier genannt werden.<br />
relativiert sich der<br />
60. Lebensjahr.<br />
38 3 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
Dosisaspekt ab dem<br />
3 |<strong>2023</strong> 39
unternehmen<br />
»Hier geht es immer um Existenzielles. «<br />
„Hier geht es immer um Existenzielles. Zusammen zu<br />
leiden, zu lachen und sich zu ärgern ist psychisch sehr<br />
beanspruchend. Daher müssen alle im Team bestmöglich<br />
ausgebildet sein“, sagt de Vasconcelos. Die ausgebildeten<br />
und zumeist schon über lange Erfahrung verfügenden<br />
Pflegekräfte erhalten daher mit der 160-stündigen<br />
Palliativcare-Fortbildung so etwas wie einen ,Führerschein‘<br />
und darüber hinaus die Möglichkeit, sich zusätzlich<br />
fortzubilden und per Supervision stets auch über die<br />
eigenen Erfahrungen und Empfindungen sprechen zu<br />
können.<br />
Neben dem Pflegebereich verfügt das Hospiz auch<br />
über eine Ambulanz. Dort sind vier Koordinatorinnen<br />
tätig, welche die etwa 100 ehrenamtlichen Helfer und<br />
die Hospizgäste zusammenbringen. Auch die Ehrenamtlichen<br />
erhalten eine intensive Ausbildung, um sich in<br />
120 Stunden intensiv auf die neuen Situationen mit den<br />
Menschen und ihren Zugehörigen, sprich Angehörigen<br />
und Freunden, vorbereiten zu können.<br />
Der Geschäftsführer bedauert, zu wenige männliche<br />
Mitarbeiter im Team zu haben, denn eine gemischte Be-<br />
legschaft gewährleistet seiner Erfahrung zufolge mehr<br />
Ausgewogenheit und Individualität in der Betreuung. Allerdings<br />
tritt demnächst ein gerade ausgebildeter junger<br />
Nepalese als zweiter ausländischer und männlicher Angestellter<br />
seinen Dienst an. De Vasconcelos erwartet,<br />
dass er wie der bereits länger hier tätige mexikanische<br />
Pfleger viele neue Impulse einbringen wird. „Spannend<br />
ist das immer – so wie auch bei der 16-Jährigen, die ihr<br />
Freiwilliges Soziales Jahr hier absolviert hat. Das sind<br />
unbezahlbare Erfahrungen, die ein junger Mensch hier<br />
sammelt. Auch für uns und unsere Gäste ist so etwas<br />
besonders“, sagt der Geschäftsführer und spielt damit<br />
auf den täglichen Umgang mit dem Thema Krankheit<br />
und Tod an. Noch immer sind dies Tabuthemen in vielen<br />
Bereichen unserer Gesellschaft – gerade in den jüngeren<br />
Jahrgängen.<br />
IM HOSPIZ GEHT ES UM den zwischenmenschlichen<br />
Umgang mit den Betroffenen. Alle Beteiligten kennen die<br />
traurige Ausgangslage: Die Menschen, die hier einziehen,<br />
haben eine endgültige Diagnose und sind unheilbar<br />
40 3 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
krank. Da die Zimmer des Hospizes an der Lutter sehr<br />
gut belegt sind, standen die Patienten meist einige Zeit<br />
auf der Anfrageliste – oft auch auf Anfragelisten anderer<br />
Einrichtungen. Aus der Anzahl der Pflegekräfte pro<br />
Schicht und der Gästezahl lässt sich leicht ableiten, wie<br />
viel mehr Zeit die Betreuer – auch mit zusätzlicher Unterstützung<br />
durch die ehrenamtlich Tätigen – pro Person<br />
zur Verfügung haben. Sympathie, Empathie und die individuelle<br />
Erfahrung spielen eine unabdingbare Rolle,<br />
um eine vor allem für die Gäste möglichst angenehme<br />
Aufenthaltszeit zu sicherzustellen. Dabei nehmen alle<br />
Beteiligten viel Rücksicht auf die jeweilige Situa tion des<br />
Gastes.<br />
ES GIBT KEINE WECKZEITEN ODER FESTE Termine.<br />
Jeder kann die Gemeinschaftsbereiche nutzen oder im<br />
eigenen Zimmer bleiben. In einem einladend mit Sofas,<br />
Esstheke, Tischen, Stühlen und technischen Me dien ausgerüsteten<br />
Raum finden gemeinsame Mahlzeiten und<br />
Veranstaltungen statt. Dazu gehört auch der auf viel Begeisterung<br />
stoßende Einsatz eines Therapiehundes – ein<br />
Spanischer Wasserhund, wie auch Daniel de Vasconcelos<br />
einen besitzt. Auch Konzerte und Predigten können zusammen<br />
angesehen oder neuerdings auch von hier in die<br />
mit WLAN ausgestatteten Zimmer der Gäste übertragen<br />
werden. „Neulich fand hier ein Konzert statt. Zwar<br />
konnten die meisten Gäste ihre Zimmer nicht verlassen,<br />
aber alle Türen standen offen. Es war für alle Beteiligten<br />
eine besondere Atmosphäre“, schildert de Vasconcelos<br />
diesen Gänsehautmoment.<br />
Vom Gemeinschaftsraum geht es über eine kleine<br />
Treppe auf die Terrasse. Sie eröffnet den Menschen den<br />
Blick auf den wunderschönen Garten mit seinem Teich<br />
und den darin schwimmenden Fischen oder auf die ehrfurchtgebietende,<br />
riesige Rotbuche an der Grundstücksgrenze.<br />
Wer nicht mehr zu Fuß unterwegs sein kann, hat<br />
die Möglichkeit, sich im eigenen Bett per Fahrstuhl in<br />
den von einer fest angestellten Gärtnerin gepflegten Gartenbereich<br />
bringen zu lassen. Hier finden sich auch viele<br />
Sitzgelegenheiten, auf denen sich die Gäste mit den Zugehörigen<br />
niederlassen können. Wer kann und mag, darf<br />
auch selbst im Garten Hand anlegen.<br />
BEIM LESEN DIESER ZEILEN stellt sich eventuell die<br />
Frage, wie das für die Patienten überhaupt bezahlbar<br />
sein soll. Doch keine Sorge: Die Krankenkassen tragen<br />
95 Prozent der Kosten, die restlichen fünf Prozent decken<br />
Spenden ab. Natürlich müssen hier und da auch<br />
harte Verhandlungen mit den Kostenträgern ausgefochten<br />
werden, doch de Vasconcelos sagt: „Wir merken<br />
schon, dass wir bei den Krankenkassen ein gutes Standing<br />
haben.“ Nichtsdestotrotz müssen jährlich auch<br />
etwa 300.000 Euro durch Spenden zusammenkommen,<br />
damit der Verein – denn als solcher ist das Hospiz organisiert<br />
– am Jahresende eine schwarze Null präsentieren<br />
KONTAKT<br />
Hospiz an der Lutter<br />
Humboldtallee 10<br />
37073 Göttingen<br />
Tel. 0551 27072610<br />
www.hospiz-goettingen.de<br />
Stationäres Hospiz<br />
Tel. 0551 27072610<br />
stationaeres-hospiz@hospiz-goettingen.de<br />
Ambulantes Hospiz<br />
Tel. 0551 27072620<br />
ambulantes-hospiz@hospiz-goettingen.de<br />
Spendenkonto<br />
Sparkasse Göttingen<br />
IBAN: DE43 2605 0001 0056 0881 98<br />
BIC: NOLADE21GOE<br />
kann. Beruhigend zu hören, dass weder die Krisen der<br />
vergangenen Jahre noch der Fachkräftemangel zu große<br />
Lücken in die Geschäftsbilanz reißen. „Wir sind ein toller<br />
Arbeitgeber und froh, unsere offenen Stellen zeitnah<br />
und gut besetzen zu können“, sagt der Hospiz-Geschäftsführer<br />
entspannt. Offenbar motiviert die Aussicht,<br />
sich für die betreuten Personen viel Zeit nehmen<br />
zu können, genügend Fachkräfte.<br />
Wie finden die Gäste aber eigentlich zum Hospiz?<br />
Laut de Vasconcelos ist das unterschiedlich: Mal rufen<br />
die Betroffenen selbst an, mal die Angehörigen. Viele Informationen<br />
liefert die Homepage des Hospizes mit einem<br />
guten Überblick über die Einrichtung und einer<br />
Reihe von wichtigen Fragen zum Hospiz – und natürlich<br />
gibt es auch die passenden Antworten.<br />
Eine wichtige Unterstützung, denn immer ist es ein<br />
tiefgreifender Schritt für den Gast. Ein Schritt, den<br />
de Vasconcelos mit seinem Team gerne begleitet. Er hat<br />
hier seine Bestimmung gefunden und wird auch weiter<br />
alles dafür geben, „damit wir – auch, wenn es uns viel<br />
abverlangt – mit Professionalität die letzte Lebensphase<br />
unserer Gäste gut begleiten.“ƒ<br />
3 |<strong>2023</strong> 41
unternehmen<br />
Are you ready to<br />
LIFT-OFF?<br />
Der Countdown zum Erfolg: drei Minuten Pitch, 30.000 Euro<br />
Preisgeld und <strong>faktor</strong> als stolzer Medienpartner –<br />
der Gründungswettbewerb der Uni Göttingen zeichnet<br />
zukunftsweisende Geschäftsideen aus.<br />
TEXT STEFAN LIEBIG<br />
42 3 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
Drei Minuten Pitch trennen die aufgeregten Gründerteams<br />
noch von der Bekanntgabe der Preise, als sie Ende Juni vor<br />
die 170 Gäste in der Alten Mensa am Wilhelmsplatz treten.<br />
180 Sekunden, nach denen sich das Auditorium auf einen<br />
Publikums-Preisträger festlegt – die beiden anderen Preisträger<br />
hat die Jury zuvor schon bestimmt. In einer Vorauswahl hatte das Jurykomitee<br />
die 34 teilnehmenden Teams auf jeweils fünf Top-Kandidaten in den<br />
Kategorien Potenzial und Wissenschaft eingeschränkt und die Sonderpreise<br />
Life Science, Nachhaltige Landnutzung und Social Entrepreneurship festgelegt.<br />
Insgesamt geht es um Geld- und Sachpreise im Wert von über 30.000<br />
Euro. Die Gewinner können sich am Ende eines Coaching prozesses noch<br />
über eine Coaching-Zugabe freuen.<br />
Mit Workshops und Mentoring führen wir die Teams durch den Lift-Off-Prozess.<br />
Dabei setzen wir auf starke und kompetente Partner aus der Region“,<br />
erklärt Martin Stammann. Der Gründungsberater arbeitet im ,Transfer &<br />
Start-up Hub‘ der Universität Göttingen und erklärt, dass sich an dem seit<br />
sechs Jahren jährlich ausgetragenen Wettbewerb wissenschaftliche Teams<br />
beziehungsweise Gründungsprojekte, die aus der Forschung hervorgegangen<br />
sind, beteiligen können. Ideenreiche Geschäftsmodelle von Studierenden,<br />
Professoren und Hochschulangehörigen erhalten Coaching und Unterstützung<br />
der Top-Sponsoren Sernet, Life Science Factory und Sparkasse Göttingen<br />
sowie vieler weiterer regionaler Unternehmen – darunter auch <strong>faktor</strong> als<br />
Medienpartner des Wettbewerbs.<br />
KONTAKT<br />
Georg-August-Universität Göttingen<br />
Innovation & Transfer<br />
Martin Stammann<br />
Goßlerstraße 9<br />
37073 Göttingen<br />
Tel. 0551 3925164<br />
martin.stammann@zvw.uni-goettingen.de<br />
www.uni-goettingen.de/de/1279.html<br />
„Wir bezeichnen unser wachsendes Netzwerk als ‚Göttinger Start-up-Ökosystem‘.<br />
Damit geben wir wichtige Anstöße und räumen mit den Gründern<br />
Stolpersteine aus dem Weg“, so Stammann über die Wettbewerbsinfrastruktur,<br />
die in den ,Transfer & Start-up Hub‘ der Universität Göttingen‘ integriert<br />
ist und auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet, indem sie<br />
mit Beratungsangeboten, Fördermitteln, Qualifizierungsformaten und Netzwerkkontakten<br />
unterstützt.<br />
Wie gut das System funktioniert, zeigen die steigenden Lift-Off-Bewerberzahlen.<br />
Nach anfangs 16 rein studentischen Teams nahmen in diesem Jahr<br />
34 Teams aus allen universitären Bereichen teil – im vergangenen Jahr waren<br />
es sogar noch vier Teams mehr. Und wie erfolgreich das sein kann, zeigt ein<br />
beeindruckendes Beispiel: 2020 belegten Melvyn Wittwer und Michael<br />
Noack in der Kategorie Gründungspotenzial den zweiten Platz und erhielten<br />
den Publikumspreis für ihre Idee ,Temporäres Tattoo‘. Inzwischen ist ihrem<br />
Unternehmen Inkster ein erfolgreicher Markteinstieg gelungen. Stammann<br />
erinnert sich: „Die Meinungen im Publikum gingen sehr weit auseinander.<br />
Doch die beiden haben gezeigt, wie man gut vorbereitet erfolgreich durchstarten<br />
kann.“ Eine praxisnahe Motivation für alle, die beim Lift-off-Wettbewerb<br />
dabei sein wollen.<br />
3 |<strong>2023</strong> 43
unternehmen<br />
Die Preisträger<br />
1. PLATZ: SCHWAB & META<br />
(5.000 EURO PREISGELD, 2.500 EURO COACHINGMITTEL)<br />
2. PLATZ: BABY LED WEANING<br />
(4.000 EURO PREISGELD)<br />
KATEGORIE GRÜNDUNGSPOTENZIAL<br />
Gleni Meta und Sergej Schwab<br />
„Der Stolz der Landwirte sind ihre Produkte“, so Sergej Schwab und<br />
Gleni Meta. Sie überzeugten die Lift-Off-Jury mit ihrem Ansatz, Ressourcen zu<br />
schonen, Biodiversität und Klima zu fördern und fair zu bezahlen. Unter der<br />
Marke ,The Proud Farmer‘ wollen sie nachhaltig angebaute Lebensmittel aus<br />
Albanien vermarkten. „Bislang verkaufen viele Kleinbauern in Berg- oder ländlichen<br />
Regionen auf lokalen Märkten“, so Schwab, der Agrarwissenschaftler und<br />
Doktorand im Bereich Marketing für Lebensmittel ist. Durch fachliche und<br />
finanzielle Unterstützung bei Zertifizierungen sollen die Bauern davon überzeugt<br />
werden, ihre hochwertigen Produkte nach EU-Bio-Standard zertifizieren zu<br />
lassen. Der Fokus liegt auf der Wertschätzung der Arbeit hinter den Produkten.<br />
„Per QR-Code lassen sich die in Bio-Fachmärkten und im eigenen Online-Shop<br />
erhältlichen Produkte zum Produzenten zurückverfolgen“, sagt Meta, der seine<br />
albanischen und landwirtschaftlichen Wurzeln als Einstieg nutzt, Landwirte von<br />
der Zusammenarbeit zu überzeugen. Der Jurist entwickelte seit 2021 mit seinem<br />
Freund Schwab die Idee, die im März dieses Jahres zur Gründung führte. Das<br />
Pilotprojekt mit einem Olivenölproduzenten läuft auf Hochtouren. Es soll<br />
sowohl zum Umstieg vom konventionellen zum biologischen Anbau animieren<br />
als auch junge Albaner motivieren, die Betriebe der Eltern weiterzuführen.<br />
KONTAKT<br />
SundMfarmingproducts@gmx.de<br />
www.theproudfarmer.de<br />
Bernhard Brümmer, Vizepräsident für Forschung der Uni,<br />
Oberbürgermeisterin Petra Broistedt und Lea Deutsch<br />
Die 27-jährige zweifache Mutter Lea Deutsch stieß, da<br />
eines ihrer Kinder Brei verweigerte, auf das aus Großbritannien<br />
stammende ,Baby Led Weaning‘ (die babygeführte<br />
Entwöhnung). Danach sollen Kinder ab sechs<br />
Monaten Essen selbst in die Hand nehmen und zum<br />
Mund führen. So entsteht ein Bezug zu ,echten‘<br />
Lebensmitteln. Die Ökosystemmanagementstudentin<br />
entwickelte gemäß dieses Ansatzes „vollwertige,<br />
handfeste Babynahrung frei von Zusätzen wie Zucker,<br />
Salz, Aromen und Farbstoffen – für unterwegs geeignet<br />
und leicht zu handhaben“. Mit Unterstützung des<br />
Lift-Off-Netzwerks sucht sie nun nach Produzenten.<br />
Die Vermarktung übernimmt sie selbst per Online-Shop.<br />
KONTAKT<br />
lea-deutsch@gmx.de<br />
PUBLIKUMSPREIS<br />
CIRCLECUBE<br />
RÜCKNAHMEAUTOMAT FÜR<br />
MEHRWEGBECHER<br />
(4.000 EURO PREISGELD)<br />
44 3 |<strong>2023</strong>
unternehmen<br />
1. PLATZ: HISTOMOGRAPHY<br />
(5.000 EURO PREISGELD, 2.500 EURO COACHINGMITTEL)<br />
2. PLATZ: MAGNIKEEN<br />
(4.000 EURO PREISGELD)<br />
Tim Salditt, Jens Hansen, Marius Reichardt und Matthias Bartels<br />
(nicht auf dm Foto: Aike Ruhland)<br />
„Wir haben dreidimensionale Körper mit dreidimensionalen Krankheiten – also<br />
müssen wir sie auch dreidimensional untersuchen“, sagt Matthias Bartels.<br />
Mit Jens Hansen, Marius Reichardt und Aike Ruhlandt und ihrem Mentor<br />
Professor Tim Salditt bauen die Gründer der Uni Göttingen auf einer dort seit<br />
15 Jahren immer weiter entwickelten Technologie auf. Seit eineinhalb Jahren<br />
verfolgen sie die Idee, die sie ,Histomography‘ nennen. Das Wort setzt sich<br />
aus Histologie und Tomographie zusammen. Der Begriff muss der Zielgruppe<br />
der Pathologen laut Bartels meist gar nicht erklärt werden, sondern wirkt wie<br />
ein Türöffner, um das Projekt erläutern zu können. Es setzt bei dem Ziel an,<br />
die bisher manuell, analog und zweidimensional stattfindenden Schnitte von<br />
Gewebeproben durch „die dritte Dimension der Gewebeuntersuchung“<br />
zu ergänzen. Das Ziel ist die Entwicklung eines intuitiv zu bedienenden Laborsystems,<br />
das mit nur einem Knopfdruck 3D-Gewebedaten liefert und zwar mit<br />
3.000 beliebigen virtuellen Schnittbildern. Seit April verfolgt das Team nun als<br />
EXIST-Forschungstransfer das Ziel, den Laboraufbau in ein kleineres und in<br />
der Gewebeforschung einzusetzendes Gerät zu überführen.<br />
KONTAKT<br />
info@histomography.eu<br />
Sergey Korchak, Henning Schroeder und Stefan Glöggler<br />
Das prämierte Projekt von Magnikeen, bestehend aus<br />
Henning Schroeder, Sergey Korchak und Stefan Glöggler<br />
vom MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, soll<br />
mit einem revolutionären MRT-Kontrastmittelverfahren<br />
zu einer deutlichen Verbesserung der Bildgebung zur<br />
Diagnose von Krebserkrankungen führen. Das Verfahren<br />
basiert auf körpereigenen Stoffen, ist für Patienten schonender<br />
und zugleich günstiger, genauer und schneller.<br />
„Der Preis ist eine tolle Bestätigung“, sagt Schroeder und<br />
gibt einen Ausblick: „Ein Humanprototyp ist in Arbeit.<br />
Nun müssen wir Kapital für Humanstudien einwerben.“<br />
KONTAKT<br />
henningschroeder@magnikeen.onmicrosoft.com<br />
KATEGORIE WISEENSCHAFT<br />
SONDERPREISE<br />
LIFE-SCIENCE: GLITTHER<br />
KREBSFORSCHUNG IM BEREICH HIRNTUMOR<br />
(4.000 EURO PREISGELD, 2.000 EURO COACHINGMITTEL)<br />
ZUKUNFTSFÄHIGE LANDNUTZUNG: ALGAESPACE<br />
KOSTENGÜNSTIGE MIKROALGENPRODUKTION<br />
(3.000 EURO PREISGELD)<br />
SOCIAL ENTREPRENEURSHIP: BETTER TOGETHER<br />
IMKEREIPROJEKT ALS ERWERBSMÖGLICHKEIT FÜR INDONESISCHE<br />
FRAUEN (3.000 EURO PREISGELD)<br />
PUBLIKUMSPREIS<br />
BETTER TOGETHER<br />
IMKEREIPROJEKT ALS ERWERBSMÖGLICHKEIT<br />
FÜR INDONESISCHE FRAUEN<br />
(4.000 EURO PREISGELD)<br />
3 |<strong>2023</strong> 45
wissen<br />
„Fehlende<br />
Offenheit<br />
ist das Problem“<br />
KI-Forscher Bela Gipp von der Uni Göttingen im Interview über das<br />
Revolutionäre an KI-Systemen, deren Einsatzmöglichkeiten in Unternehmen<br />
und die Gefahren der neuen Technologie<br />
46 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
3 |<strong>2023</strong> 47
wissen<br />
Seit ChatGPT hat man das Gefühl, KI ist im Höhenflug.<br />
Steckt dahinter etwas technisch Revolutionäres, oder ist<br />
es nur ein Hype?<br />
Die Aussage, technisch hätte sich im Bereich KI nichts Revolutionäres<br />
verändert, ist vergleichbar mit der Aussage,<br />
dass sich bei Autos mit Verbrennungsmotor in den vergangenen<br />
100 Jahren nicht revolutionär etwas getan hätte. Die<br />
Grundkomponenten sind zwar im Wesentlichen gleich<br />
geblieben, aber die vielen Detailverbesserungen haben immense<br />
Leistungssteigerungen ermöglicht. Ähnlich bei KI:<br />
Beispielsweise sind die Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung<br />
von heute um Größenordnungen besser als<br />
jene vor zehn Jahren. Allein, dass ein einzelnes Sprachmodell<br />
wie ChatGPT unterschiedlichste Aufgaben in<br />
hoher Qualität erledigen kann, ist beeindruckend.<br />
Dasselbe Modell kann unter anderem neue Texte in<br />
einem vorgegebenen Stil und in einer Vielzahl von Sprachen<br />
verfassen und das auf einem derart hohen Niveau,<br />
dass Fachwissenschaftler teilweise den Text nicht als<br />
automatisch generiert erkennen können. Es kann gezielt<br />
Informationen aus Texten extrahieren und diese Daten<br />
zum Beispiel in Tabellen umformen und beispielsweise<br />
in natürlicher Sprache beschriebene Probleme in unter-<br />
Das Thema Künstliche Intelligenz ist in aller<br />
Munde – und geht natürlich auch an der<br />
Universität Göttingen nicht spurlos vorbei:<br />
Bela Gipp ist Professor an der Uni Göttingen,<br />
forscht zur KI und ist Experte, wenn es um<br />
die aktuellen Anwendungsmöglichkeiten für<br />
Unternehmen geht, insbesondere im Bereich der<br />
Verarbeitung großer Daten- und Bildmengen.<br />
Es existieren zwar einige Fördermaßnahmen etwa<br />
seitens der Kammern oder des Bundes, doch Gipp<br />
rät den Unternehmen, auch den direkten Kontakt<br />
zu den Wissenschaftlern zu suchen. Im Interview<br />
spricht er darüber, warum es gerade hier eine<br />
große Offenheit und ein Interesse gegenüber<br />
praxisrelevanten Problemen und Anwendungen<br />
gibt und warum wir uns mit zunehmender<br />
KI-Durchdringung des Alltags, auch auf neue<br />
Risiken einstellen müssen.<br />
INTERVIEW SVEN GRÜNEWALD<br />
FOTOGRAFIE MARCO BÜHL<br />
ILLUSTRATION TANJA WEHR<br />
Herr Professor Gipp, der Begriff Künstliche Intelligenz<br />
wird so häufig benutzt, dass oft unklar ist, was genau<br />
damit gemeint ist. Also: Was verstehen Sie unter KI?<br />
Einen Oberbegriff für Systeme, die menschliches Verhalten<br />
in Bezug auf bestimmte Aspekte imitieren oder übertreffen<br />
können.<br />
48 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
FÖRDERMÖGLICHKEITEN<br />
Sowohl die EU als auch Bund und<br />
Länder bieten Unterstützung für alle<br />
Unternehmensgrößen – vom Start-up<br />
bis zum Großunternehmen, vor allem<br />
aber für KMU – an. Beispiele sind die<br />
Bundesprogramme Zentrales Innovationsprogramm<br />
Mittelstand (ZIM),<br />
KI für KMU und KMU-innovativ oder der<br />
EIC Accelerator des European Innovation<br />
Council. Auch Niedersachsen plant ab<br />
2024 ein umfassenderes Nachfolgeprogramm<br />
des Digitalbonus als Teil<br />
seiner KI-Strategie.<br />
schiedlichsten Programmiersprachen lösen. Das Ganze<br />
in einer Geschwindigkeit und Skalierbarkeit, die eine<br />
interaktive Nutzung durch eine große Anzahl von Nutzern<br />
gleichzeitig erlaubt. Hätte man vor zehn Jahren behauptet,<br />
dass all dies heute möglich sein wird, wäre man<br />
vermutlich ausgelacht worden.<br />
Ist etwas dran an dem Eindruck, dass durch immer<br />
leistungsfähigere und günstigere Hardware individuelle<br />
Nerds abseits teurer Firmen-Research-and-Development-<br />
Infrastrukturen die KI-Innovationsdynamik deutlich<br />
beschleunigt haben?<br />
Absolut. Gründe sind aber nicht nur bessere Hardware,<br />
sondern auch die zunehmend freie Verfügbarkeit von<br />
Wissen in Open-Access-Publikationen, Onlinekursen etc.<br />
und die Technologie durch Open Source. Aber auch die<br />
einfachere Kommunikation und Kooperation auf Distanz<br />
durch Technologien wie Zoom etc. spielt eine große<br />
Rolle. Hierdurch werden international mehr Menschen<br />
in die Lage versetzt, aktiv zu werden, sich unabhängig<br />
von der Lokalität in Teams zu organisieren, Dinge zu<br />
probieren und erfolgreich zu werden.<br />
Wie kann der Einzelne oder auch der CTO einer Firma mit<br />
der rasant beschleunigten Entwicklung mithalten?<br />
Diese Beschleunigung ist für die Menschheit als Ganzes<br />
sicher zu begrüßen, aber einzelne Personen, Unternehmen<br />
oder auch Länder werden vor Herausforderungen<br />
gestellt. Wie bei allen technologischen Fortschritten kann<br />
die Lösung auch bei dieser Entwicklung nur in zunehmen-<br />
3 |<strong>2023</strong> 49
wissen<br />
» Irgendwann wird die Technik besser sein<br />
als ein Mensch. Abwägungsfragen hingegen<br />
sind mit KI nicht so einfach zu lösen, weil es<br />
da kein Richtig oder Falsch gibt. «<br />
der Spezialisierung und Arbeitsteilung der Akteure liegen.<br />
Unternehmen sollten sich auf ihre Kernkompetenzen fokussieren<br />
und für alles andere mit Spezialisten zusammenarbeiten.<br />
Allein schon aufgrund des Fachkräftemangels halte<br />
ich es nicht für realistisch, dass etwa ein KMU im Maschinenbau<br />
oder im Handwerk eine IT-Abteilung unterhält,<br />
die mit den neuesten Entwicklungen der KI Schritt<br />
halten und diese für das eigene Unternehmen nutzbar<br />
machen kann. Die nötige Expertise kann man einkaufen,<br />
entweder bei entsprechenden Dienstleistern oder durch<br />
die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern. Letzteres<br />
wird in Deutschland staatlich verstärkt gefördert. Auch<br />
mein Lehrstuhl arbeitet bei der Konzeption und Realisierung<br />
unternehmensspezifischer KI-Lösungen mit verschiedenen<br />
Großunternehmen und KMU zusammen.<br />
Was sind gute Anwendungsmöglichkeiten von<br />
KI-Systemen in Unternehmen?<br />
Alle Bereiche, in denen Textdaten verarbeitet werden<br />
müssen, wie zum Beispiel die Nutzung von im Unternehmen<br />
vorhandenen Wissensbeständen durch Suche und<br />
Extraktion von Informationen aus Textdaten. Oder die<br />
Beschleunigung und Vereinfachung von administrativen<br />
Routineprozessen wie Datenerfassung, Protokollierung<br />
von Besprechungen, interner und externer Kommunikation.<br />
Ebenso alle Bereiche, in denen Bilddaten verarbeitet<br />
werden müssen, zum Beispiel in der Qualitätskontrolle,<br />
Maschinensteuerung oder Landschafts- und<br />
Objekterkundung.<br />
ChatGPT beispielsweise schreibt tolle Texte, baut aber<br />
teils haarsträubende Fehler ein. Kann man sich da<br />
überhaupt auf ein Ergebnis verlassen?<br />
Es wird intensiv daran geforscht, alle Aussagen mit<br />
echten Quellen zu verifizieren und die Fehleranfälligkeit<br />
bei Sachfragen zu reduzieren. Das ist nur ein vorübergehendes<br />
Problem – irgendwann wird die Technik besser<br />
sein als ein Mensch. Abwägungsfragen hingegen sind<br />
mit KI nicht so einfach zu lösen, weil es da kein Richtig<br />
oder Falsch gibt. Eine KI wird trainiert und ist abhängig<br />
50 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
WO BEKOMMEN<br />
UNTERNEHMEN HILFE?<br />
Gute Ansprechpartner finden sich an<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />
Diese sind in der Regel für<br />
Industriekooperationen sehr offen.<br />
Der Kontakt ist über sogenannte<br />
Transferabteilungen herstellbar:<br />
An der Uni Göttingen ist dies der<br />
Start-up und Transfer-Hub, regional<br />
gelingt der Kontakt auch über den<br />
SüdniedersachsenInnovationsCampus<br />
(SNIC). Darüber hinaus bieten<br />
Wirtschaftsförderungen Beratungen,<br />
Informationen und Kontakte an.<br />
von den Daten, die sie bekommt. Wie gut jedoch ist diese<br />
Datenqualität, und wie neutral ist derjenige, der sie trainiert?<br />
Das ist ein ungelöstes Problem.<br />
Wie bewerten Sie die gesellschaftspolitischen<br />
Rahmen bedingungen für KI-Anwendungen und<br />
KI-Entwicklungen in Deutschland?<br />
Ich denke, das Bewusstsein für die Bedeutung und auch<br />
das Verständnis der Technologie wächst gerade erheblich.<br />
Auch wird von staatlicher Seite mittlerweile verstärkt<br />
in Bildung und Forschung investiert – gleichwohl<br />
gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern.<br />
Allerdings sind wir vergleichsweise spät dran, wenn man<br />
beispielsweise die zweistelligen Milliardensummen sieht,<br />
die allein der chinesische Staat seit Jahren in alle Bereiche<br />
der KI investiert. Meiner Meinung nach müssen<br />
insbesondere auch die Unternehmen die Zeichen der<br />
Zeit erkennen und massiv in KI investieren, um gegenüber<br />
der internationalen Konkurrenz nicht den Anschluss<br />
zu verlieren.<br />
Allerdings ist fehlende Technologieoffenheit in Deutschland<br />
generell ein Problem. Alles Neue wird erst einmal<br />
wegen potenzieller Missbrauchsgefahr verboten. Wir<br />
sind forschungstechnisch durchaus stark, aber die Produkte<br />
entstehen in den USA und China, weil bei uns die<br />
Bürokratie im Weg steht. Natürlich ist zum Beispiel<br />
Datenschutz extrem wichtig, aber Regelungen dürfen<br />
nicht innovationsverhindernd sein. Und am Ende werden<br />
die Innovationen aus dem Ausland doch hier eingesetzt<br />
werden.<br />
3 |<strong>2023</strong> 51
wissen<br />
ZUR PERSON<br />
Bela Gipp, Jahrgang 1980, hält die Professur<br />
Scientific Information Analytics an der<br />
Universität Göttingen inne.<br />
Er fing bereits früh mit Technik an:<br />
Als Jugendlicher gewann er dreimal den<br />
Jugend-forscht- Landeswettbewerb, später<br />
gründete er mehrere Tech-Start-ups.<br />
2013 promovierte er an der Universität<br />
Magdeburg und der University of California<br />
in Berkeley. Nach Forschungsaufenthalten in<br />
den USA und Japan erhielt er 2015 eine<br />
Juniorprofessur an der Universität Konstanz.<br />
2018 wurde er zum Professor für<br />
Data & Knowledge Engineering an der<br />
Universität Wuppertal berufen.<br />
2022 folgte der Ruf nach Göttingen.<br />
Gipp forscht an KI-basierten Methoden zur<br />
Verarbeitung von Sprache wie ChatGPT, der<br />
Analyse von Daten-Mustererkennung, der<br />
Gewinnung von Informationen aus<br />
großen Datenbeständen sowie der<br />
Informationsvisualisierung.<br />
Außerdem beschäftigt sich seine<br />
Arbeitsgruppe mit KI-basierten<br />
Verfahren der Bilderkennung, hier<br />
insbesondere für den Einsatz mit Drohnen.<br />
Werden KI-Systeme perspektivisch komplette Jobs<br />
ersetzen, oder sind sie – wie andere technische Innovationen<br />
zuvor – eher als Hilfssysteme zu verstehen, die Jobprofile<br />
verändern und neue schaffen?<br />
Kurzfristig überwiegt sicher der Charakter eines sehr<br />
mächtigen Hilfsmittels, welches die Produktivität enorm<br />
steigern wird. Gleichwohl wird der Bedarf für bestimmte<br />
menschliche Tätigkeiten sehr viel geringer oder komplett<br />
überflüssig werden, beispielsweise für Fahrer und Transportanlagenbediener,<br />
Sachbearbeiter für adminis trative<br />
Routinevorgänge oder Übersetzer. Langfristig werden<br />
aber nicht nur manuelle Tätigkeiten, sondern auch<br />
kreative Arbeiten wie die von Designern, Lehrern oder<br />
Übersetzern davon stark betroffen sein.<br />
Und weil diese Entwicklung im Vergleich zu früheren<br />
Veränderungen so stark beschleunigt ist, wird das<br />
lebenslange Lernen immer wichtiger. Es ist zentral, dass<br />
die gesamte Gesellschaft bei diesem Umbruch mitgenommen<br />
wird, sonst gibt es Verlierer. Auch Unternehmen<br />
sollten sich nie zurücklehnen, wenn sie eine<br />
halbwegs aktuelle Technik nutzen – sie sind in einem<br />
globalen Wettbewerb, der immer mehr nach State of the<br />
Art verlangt.<br />
52 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
Können Sie einen Ausblick wagen, welche KI-Anwendungen<br />
sich für die kommenden fünf Jahre schon abzeichnen?<br />
Wir sind an einem Punkt, an dem es selbst Fachexperten<br />
sehr schwerfällt, darüber Prognosen abzugeben. Ich<br />
kann mir aber zum Beispiel vorstellen, dass der Universalübersetzer<br />
aus Star Trek dann technisch Realität ist.<br />
Aber vielleicht etwas allgemeiner: Ich habe einen positiven<br />
Blick und Ausblick auf die Technik, allerdings sind<br />
auch die Befürchtungen, dass KI massiv missbraucht<br />
werden kann, zu 100 Prozent gerechtfertigt. KI erlaubt<br />
es einzelnen Personen oder Staaten, schädliche Dinge zu<br />
tun, die früher nicht möglich gewesen sind. Da kommen<br />
auf jeden Fall auch neue Gefahren auf uns zu – dessen<br />
müssen wir uns bewusst sein.<br />
Dabei fallen einem spontan KI-generierte Bilder ein …<br />
Mittels KI manipulierte Bilder und Videos, sogenannte<br />
Deepfakes, die gezielt für Desinformationskampagnen<br />
oder betrügerische Absichten genutzt werden, halte ich<br />
für eine solche ernst zu nehmende Gefahr. Anfang des<br />
Jahres kursierten während der Protestwelle in Frankreich<br />
KI-generierte Bilder, die angeblich Protestanten<br />
zeigten, die Polizisten umarmen. Dummerweise hatten<br />
die angeblichen Polizisten sechs Finger – ein aktuell<br />
noch häufiger KI-Fehler, der aber in absehbarer Zeit<br />
nicht mehr auftreten wird. Das Beispiel zeigt, dass KI<br />
bereits als Manipulator genutzt wird, um zum Beispiel<br />
Wahlkämpfe zu gewinnen oder die öffentliche Meinung<br />
zu beeinflussen – und dieses Problem wird zunehmen.<br />
Sehr bald werden KI-generierte Bilder, Ton und Videos,<br />
nicht mehr von ,echten‘ Medien zu unterscheiden sein.<br />
Technische Erkennungsverfahren für solche Fakes sind<br />
sicher möglich, benötigen jedoch Zeit für die Entwicklung,<br />
weswegen sie der manipulativen Technologie immer<br />
einen Schritt hinterherhinken. Deswegen halte ich<br />
eine Kombination aus Technologie- und Medienkompetenz<br />
auf Seiten der Bürger für den effektivsten Schutz.<br />
Herr Professor Gipp, vielen Dank für das Gespräch.<br />
3 |<strong>2023</strong> 53
wissen<br />
54 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
Der<br />
Roboter im<br />
Schlüsselloch<br />
UMG-Professor Michael Ghadimi über<br />
die jüngsten Entwicklungen in der roboterassistierten<br />
Chirurgie und welche Fortschritte<br />
in verschiedenen chirurgischen Bereichen<br />
bereits gemacht wurden<br />
TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Künstliche Intelligenz hypt – und das nahezu<br />
in allen Branchen. So ziehen auch in<br />
den medizinischen Alltag still und leise<br />
mehr und mehr KI-automatisierte Verfahren<br />
und robotische Assistenzsysteme ein<br />
und verbessern Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Doch was können diese KI-Systeme genau –<br />
und wo liegen ihre Grenzen?<br />
In der Medizin lassen sich aktuell grob zwei Einsatzgebiete<br />
unterscheiden: Einerseits die Entwicklung<br />
neuer therapeutisch wirksamer Substanzen, die von<br />
kleinen Molekülen über DNA-basierte Substanzen bis<br />
hin zu komplexen Proteinen wie etwa Antikörpern reichen<br />
– andererseits der Einsatz von KI in der medizinischen<br />
Diagnostik und Therapie.<br />
IN DER ENTWICKLUNG VON THERAPEUTIKA lautet<br />
das Motto für den KI-Einsatz kurz gesagt: Wir können<br />
viel schneller und billiger neue therapeutisch wirksame<br />
Substanzen entwickeln. Und während dies für relativ<br />
einfache Wirkstoffe, wie beispielsweise bei Medikamenten,<br />
bereits funktioniert, stößt die Technik bei komplexen<br />
Proteinen an ihre Grenzen. Das neue Vakzin auf Knopfdruck<br />
bleibt fürs Erste Zukunftsmusik.<br />
3 |<strong>2023</strong> 55
wissen<br />
WO KI SCHON<br />
GENUTZT WIRD<br />
MEDIKAMENTENENTWICKLUNG<br />
AUF KNOPFDRUCK<br />
Bei einfachen Wirkstoffen<br />
beschleunigen KI-Systeme bereits die<br />
Medikamentenentwicklung<br />
PRÄVENTION<br />
Monitoring von Körperfunktion wie<br />
etwa Blutdruck oder Insulinwerten<br />
über smarte Wearables<br />
FOTO: UMG/SPFÖRTNER<br />
DIAGNOSTIK<br />
Bessere und frühere Erkennung zum<br />
Beispiel von Krebsrisiken – sehr gut<br />
funktionierend in der<br />
Hautkrebsdiagnostik<br />
INDIVIDUALISIERTE MEDIZIN<br />
Auswertung komplexer Gesundheitsdaten<br />
zur Bestimmung von<br />
geeigneten individualisierten<br />
Therapien und Gesundheitsrisiken<br />
ROBOTISCHE HILFSSYSTEME<br />
IN DER CHIRURGIE<br />
Hybride Systeme aus menschlicher<br />
Steuerung und leistungsfähiger<br />
robotischer Technik verbessern<br />
Operationsergebnisse in zunehmend<br />
mehr medizinischen<br />
Anwendungsfällen<br />
GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />
Optimierung und Vereinfachung<br />
von Verwaltungsaufgaben und<br />
Datenerfassung im<br />
Gesundheitssystem<br />
IN DER DIAGNOSTIK sieht dies jedoch anders aus.<br />
Hautkrebs ist das prototypische Beispiel, wie KI-gestützte<br />
Bilderkennung in der Früherkennung helfen kann.<br />
Von der Haut des Patienten werden Fotos gemacht,<br />
Form und Farbe der Muttermale werden kategorisiert<br />
und Risiken identifiziert. Die besondere Stärke des mit<br />
Millio nen Bildern trainierten Systems liegt aber im zeitlichen<br />
Verlauf. Wenn der Arzt seinen Patienten beispielsweise<br />
nur einmal im Jahr sieht, fallen kleine Veränderungen<br />
von Muttermalen nicht unbedingt auf – in der Bilderkennung<br />
tun sie das aber. Im Ergebnis konnte die digitale<br />
Hautkrebsfrüherkennung schon mehrfach beweisen,<br />
dass sie selbst langjährigen Fachexperten überlegen ist,<br />
weshalb KI-Systeme eine sinnvolle Ergänzung zur<br />
menschlichen Expertise darstellen. Dieselben Hoffnungen<br />
verknüpfen sich auch mit der Früherkennung anderer<br />
Krebsarten.<br />
KI WIRD ABSEHBAR AUCH BEI DER ENTWICKLUNG<br />
maßgeschneiderter, individualisierter Therapien helfen<br />
können. Nicht jeder Patient reagiert auf dieselbe<br />
Behandlung in gleichem Maße. Liegen hingegen viele<br />
Gesundheitsdaten eines Patienten vor, kann ein KI-Algorithmus<br />
darauf abgestimmt die beste Therapie empfehlen.<br />
Doch damit solche KI-Systeme auch erfolgreich sind,<br />
brauchen sie massenhaft Trainingsdaten von realen<br />
Pa tienten, die Auskunft über Befund, Therapie und<br />
Krankheitsverlauf geben. Je mehr Vergleichsdaten ein<br />
KI-System zum Lernen hat, desto zuverlässiger arbeitet es.<br />
Doch oft genug mangelt es an solchen Trainingsdaten.<br />
Im Prinzip existieren diese im deutschen Gesundheitssystem<br />
en masse, doch kommen Forschungseinrichtungen<br />
und Universitätskliniken nicht einfach<br />
56 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
WO KI NOCH AN<br />
GRENZEN STÖSST<br />
so an diese Daten – die Bürokratie hat hier sehr hohe<br />
Hürden aufgebaut. „Die regulatorischen Herausforderungen<br />
sind in Deutschland enorm und führen zu<br />
Zeitverlusten, die sich häufig nur bedingt rechtfertigen<br />
lassen“, sagt Michael Ghadimi, Professor und Leiter<br />
der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie<br />
an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Da<br />
ist zum einen natürlich das große Thema Datenschutz,<br />
zum anderen aber hinkt auch die Digitalisierung im<br />
Gesundheitswesen immer noch weit den Möglichkeiten<br />
– und auch der Praxis in einigen anderen europäischen<br />
Staaten – hinterher. Stichwort: digitale Patientenakte.<br />
WÄHREND ES BEIM THEMA KI IN DER MEDIZIN noch<br />
etwas hakt, hat sich in der Robotik hingegen einiges getan.<br />
Roboterassistierte Operationssysteme haben sich<br />
inzwischen in manchen Bereichen der Chirurgie als ein<br />
Standard etabliert. „Es gibt kaum noch Prostatazentren,<br />
die nicht robotisch operieren, und in der Viszeralchirurgie<br />
nimmt die Technik ebenfalls einen stetig größeren<br />
Anteil ein“, sagt Ghadimi. Aber auch in einigen gynäkologischen<br />
und thoraxchirurgischen Kliniken wird die<br />
Technik bereits eingesetzt.<br />
An der UMG versteht man sich als Vorreiter in Sachen<br />
robotischer Chirurgie, die hier am Standort beispielsweise<br />
auch schon in der plastischen Chirurgie bei Lymphknotentransplantationen<br />
eingesetzt wird. Wichtig ist:<br />
Der Roboter macht nichts alleine, sondern wird vom<br />
Chirurgen geführt. Dieser sitzt an einer Konsole, sieht<br />
durch eine echte 3D-Optik das menschliche Innenleben,<br />
an dem er operieren will, und steuert über die Konsole<br />
die chirurgischen Instrumente. Dabei reagieren Pati-<br />
FOTO: UMG/FSKIMMEL<br />
DIE KI UND ROBOTIK<br />
IN DER PFLEGE<br />
Das Potenzial wird als ungemein<br />
groß erachtet: Vereinfachte,<br />
automatisierte Datenerfassung,<br />
Patientenüberwachung und Gefährdungsanalyse,<br />
vor allem aber robotische<br />
Systeme zur Unterstützung im Alltag<br />
der Patienten und der Pflegekräfte,<br />
um Ressourcen für mehr zwischenmenschlichen<br />
Kontakt zu schaffen.<br />
Jenseits der jahrzehntealten Hoffnung<br />
ist die Praxis bislang extrem<br />
ernüchternd. Das Beispiel Japan<br />
zeigt, dass Roboter in der Pflege<br />
eher zu mehr Arbeit für das Pflegepersonal<br />
führen und in ihren Einsatzmöglichkeiten<br />
viel zu beschränkt und<br />
insgesamt viel zu teuer sind.<br />
MEDIKAMENTENENTWICKLUNG<br />
AUF KNOPFDRUCK<br />
KI-Systeme helfen bei der schnellen<br />
Auswertung großer Datenmengen.<br />
Indem sie Zeit und Geld sparen,<br />
helfen sie der labortechnischen<br />
Entwicklung. Doch bei komplexen<br />
Wirkstoffen wie neu zu entwickelnden<br />
Anti körpern stößt die Technik noch<br />
an Grenzen – sie generiert (noch)<br />
keine neuen Antikörper.<br />
DATENMANGEL<br />
Viele potenzielle Anwendungen aus<br />
Diagnostik, Prävention und Therapie<br />
scheitern in der Praxis (noch) daran,<br />
dass KI-Systemen zu wenig Daten<br />
zur Auswertung zur Verfügung<br />
stehen. Dies hat teils bürokratische<br />
Ursachen.<br />
3 |<strong>2023</strong> 57
wissen<br />
» Man lässt sich von einem Kollegen<br />
Ultraschallbilder am Patienten aufnehmen<br />
und sieht sie in Echtzeit an<br />
der Konsole. Das ist total faszinierend,<br />
eine echte digitale Revolution.“ «<br />
enten – diese Erfahrung hat Michael Ghadimi gemacht<br />
– durchweg positiv auf die Roboter assistenz.<br />
EINES DER SYSTEME, DIE ZUM EINSATZ KOMMEN,<br />
heißt da Vinci Surgical System, entwickelt und vertrieben<br />
seit Mitte der 1990er-Jahre. Und wie der italienische<br />
Renaissance-Erfinder gibt auch das System dem Operateur<br />
ein mächtiges Tool an die Hand, das ,Schlüssellochchirurgie‘<br />
ermöglicht. Gemeint ist, dass auch schwierigere<br />
Operationen dadurch minimalinvasiv, also mittels nur<br />
kleiner Schnitte in den Körper, durchgeführt werden<br />
können. „Solche Systeme bieten fantastische Vorteile“,<br />
erklärt Ghadimi, der selbst eine große Anzahl solcher<br />
Operationen durchgeführt hat und für ihn seit Jahren<br />
Routine geworden sind. So lässt sich die Kamera mit<br />
großer Freiheit und Vergrößerungsmöglichkeiten führen.<br />
Es gibt eine 3D-Visualisierung, ein Tremorfilter kompensiert<br />
ein etwaiges Zittern der Hand, der Roboter kommt<br />
,in Ecken‘, die mit Händen nicht erreicht werden können,<br />
und: „Der Chirurg kann entspannt sitzen, statt wie früher<br />
sechs Stunden in einer Zwangshaltung über den<br />
Patienten gebeugt dastehen zu müssen“, so Ghadimi.<br />
ZWAR GIBT ES NOCH KEINE STUDIEN, die einen messbaren<br />
Vorteil solcher Robotik zeigen, aber es gibt einiges<br />
an Erfahrungswerten. Die Vorteile für den Operateur<br />
liegen auf der Hand und sind noch lange nicht am Ende<br />
der Möglichkeiten angekommen. So ermöglicht es die<br />
Technik auch, dass während der OP ergänzende Informationen<br />
aufgerufen werden können: „Zum Beispiel<br />
könnte man sich in einer schwierigen Situation Informationen<br />
holen, wie Kollegen damit umgegangen sind“, erläutert<br />
Ghadimi. „Oder man lässt sich von einem Kollegen<br />
Ultraschallbilder am Patienten aufnehmen und sieht<br />
sie in Echtzeit an der Konsole. Das ist total faszinierend,<br />
eine echte digitale Revolution.“ Das sei zwar noch teilweise<br />
Zukunftsmusik, aber eine absehbare Verbesserung.<br />
Der Patient profitiert von einer zuverlässigeren OP und,<br />
weil diese Eingriffe minimalinvasiv sind, auch von einer<br />
viel kleineren Wunde. Was auch wiederum heißt, dass<br />
die Patienten anschließend nicht so lange oder gar nicht<br />
erst auf die Intensivstation müssen.<br />
Die Entwicklung stehe aber noch am Anfang, so der<br />
Professor. Es gibt viele Felder, an denen derzeit geforscht<br />
und entwickelt wird, zum Beispiel die Fortbildung<br />
von Chirurgen in virtuellen Klassenräumen am<br />
3D-Modell, die an der UMG schon ihren Praxistest<br />
bestanden hat.<br />
DOCH BEI DER ZUNEHMENDEN GESCHWINDIGKEIT,<br />
die die Entwicklung von KI-Anwendungen allgemein<br />
aufweist, zeichnen sich auch ungeklärte Fragen ab. „Ich<br />
befürchte, dass wir mit der Bewertung verschiedener<br />
Technologien einfach nicht mehr Schritt halten können“,<br />
sagt Ghadimi. Chatbots wie ChatGPT seien so ein Thema.<br />
„Kann der Bot Patientenaufklärung machen und<br />
Therapieempfehlungen geben? Ja, kann er, aber wie<br />
gut?“ Auch die umgekehrte Seite müsse man betrachten:<br />
„Wie viele Ärzte erbringen eine fehlerhafte Aufklärung,<br />
weil sie unerfahren sind? Wenn man einen Bot und Ärzte<br />
vergleicht, dann könnte es auch passieren, dass ChatGPT<br />
empathischer und inhaltlich präziser agiert. Eine Vorstellung,<br />
an die man sich erst gewöhnen müsste, sagt<br />
Ghadimi. Die Fachdiskussionen über solche Themen<br />
sind intensiv wie selten zuvor.<br />
Doch während die Hauptprobleme bei der Entwicklung<br />
neuer KI-Anwendungen und Innovationen die<br />
hohen bürokratischen Hürden sind, ist das Hauptproblem<br />
in der Robotik die fehlende Finanzierung.<br />
„Die robotische Chirurgie ist teurer als die klassische,<br />
sie wird aber nicht von den Kassen bezahlt“, so der<br />
Experte. Diese Finanzierungsproblematik schafft ein<br />
klassisches Dilemma. „Wir wollen Fortschritt, Robotik<br />
ist Fortschritt, aber es gibt keine Bewegung, das<br />
auch finanziell abzusichern.“ Gleiches gilt etwa bei<br />
der KI-assistierten Hautkrebsdiagnositk. Auch sie<br />
wird bislang von den Krankenkassen nicht bezahlt<br />
und hat daher in den Praxen Seltenheitswert. ƒ<br />
58 3 |<strong>2023</strong>
SPITZENMEDIZIN KENNT<br />
GROSSE HERAUSFORDERUNGEN.<br />
Diese anzunehmen, verbindet uns.<br />
Dafür braucht es viele Köpfe und Hände.<br />
Kompetenz, Vielfalt, Vertrauen, gemeinsames Handeln.<br />
Mit Menschen, die das alles können.<br />
Universitätsmedizin Göttingen.<br />
DAFÜR SIND WIR DA.<br />
www.umg.eu
wissen<br />
FOTO: ADOBE STOCK<br />
Böse Überraschung für<br />
GmbH-Geschäftsführer?<br />
Gibt es eine Sozialversicherungspflicht für GmbH-Geschäftsführer?<br />
Rechtsanwalt und Experte für Handels- und Gesellschaftsrecht Paul-Marten Seekamp<br />
von der Göttinger Kanzlei Lampe legal klärt auf.<br />
60 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
Die meisten Inhaber von mittelständischen, eigentümergeführten<br />
Unternehmen gehen wohl davon aus, dass ihre Tätigkeit als<br />
Geschäftsführer ,ihrer‘ Gesellschaft selbstständig und daher von<br />
der Sozialversicherungspflicht befreit ist. Doch lauert nun eine<br />
böse Überraschung durch die Sozialgerichte?<br />
FRÜHER GALT: EINE SELBSTSTÄNDIGE TÄTIGKEIT liegt vor, wenn ein Geschäftsführer<br />
die Ordnung des Betriebes prägte, also ,Kopf und Seele‘ des Unternehmens<br />
war oder er – wirtschaftlich gesehen – seine Tätigkeit nicht wie für ein fremdes, sondern<br />
wie für ein eigenes Unternehmen ausübte.<br />
Diese Rechtsprechung gab das Bundessozialgericht (BSG) im Jahr 2015 schlagartig<br />
auf und verschärft die Anforderungen an die Sozialversicherungsfreiheit seither<br />
stetig. Zunächst hieß es, der Gesellschafter-Geschäftsführer sei nur dann selbstständig,<br />
wenn er aufgrund der Mehrheitsverhältnisse in der Gesellschaft oder eines<br />
diesbezüglichen Vetorechts an ihn gerichtete Weisungen verhindern könne.<br />
IN EINER WEITEREN ENTSCHEIDUNG erklärte das BSG sodann, er müsse nicht<br />
nur Weisungen verhindern können, sondern die Rechtsmacht innehaben, „sämtliche<br />
ihm ungenehme Beschlüsse“ zu verhindern. Kurzum: Die Tätigkeit eines Gesellschafter-Geschäftsführers,<br />
der weniger als 50 Prozent der Gesellschaftsanteile hält<br />
und dem kein allumfassendes Vetorecht im Gesellschaftsvertrag eingeräumt ist,<br />
wurde „über Nacht“ und ungeachtet der tatsächlichen in der Unternehmung gelebten<br />
Verhältnisse sozialversicherungspflichtig.<br />
ENTSCHEIDUNGEN DES BSG AUS DEM JAHR 2022 legen nun gar nahe, dass<br />
diese Anforderungen weiter zugespitzt werden und die Möglichkeit zur Gestaltung<br />
aller Gesellschaftsangelegenheiten Voraussetzung für die Sozialversicherungsfreiheit<br />
wird. Ob damit dann auch gesetzlich oder gesellschaftsvertraglich vorgesehene<br />
qualifizierte Mehrheitserfordernisse – wie etwa bei einer Satzungsänderung – erfasst<br />
werden, ist bislang vollkommen unklar. Eindeutig ist hingegen, dass hinter<br />
diesem Rechtsprechungswandel der politische Wille zur Stärkung der gesetzlichen<br />
Sozialversicherung steht. Dass diese Rechtsprechung sich dabei in bedenklicher Art<br />
und Weise immer weiter sowohl vom Unternehmerbegriff als auch demjenigen der<br />
abhängigen Beschäftigung im arbeits- und steuerrechtlichen Sinne entfernt, scheint<br />
nicht zu interessieren. Auch die erheblichen finanziellen Auswirkungen auf die inhabergeführten<br />
Mittelständler bleiben unbeachtet.<br />
ZUR PERSON<br />
Paul-Marten Seekamp ist als Rechtsanwalt<br />
bei Lampe legal Anwaltsgesellschaft<br />
und Notare in Göttingen tätig. Seine<br />
Schwerpunkte sind: Handels- und Gesellschaftsrecht,<br />
Compliance sowie Wirtschafts-<br />
und Steuerstrafrecht.<br />
KONTAKT<br />
Lampe legal<br />
Anwaltsgesellschaft und Notare<br />
Recht für Unternehmen und Vermögen<br />
Bahnhofsallee 6<br />
37081 Göttingen<br />
Tel. 0551 5474921<br />
info@lampe-legal.de<br />
www.lampe-legal.de<br />
WAS IST ZU TUN?<br />
Hier sind dringend die Gesellschaftsrechtler unter den Juristen gefordert.<br />
Insbesondere inhabergeführte Unternehmen müssen vorbeugen und den<br />
derzeitigen sozialversicherungsrechtlichen Status ihrer Geschäftsführung<br />
überprüfen lassen, vor allem den Gesellschaftsvertrag anpassen und gegebenenfalls<br />
die Anteilsstruktur ändern.<br />
Gegen Bescheide der Rentenversicherung müssen Rechtsmittel eingelegt<br />
und alle entscheidungserheblichen Tatsachen vorgetragen werden, die den<br />
Status des Geschäftsführers als Unternehmer stützen können; hier neigen<br />
die Sozialversicherungsträger zu allzu pauschalierenden Annahmen, die<br />
dem Einzelfall nicht mehr gerecht werden.<br />
Dies alles muss sofort geschehen, denn die Bombe tickt.<br />
3 |<strong>2023</strong> 61
„Ein Highlight,<br />
was den Service angeht!“<br />
Hauptgeschäftsstelle der Gothaer Versicherungen in Groß Ellershausen<br />
vergrößert sich personell.<br />
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PROFIL<br />
1<br />
.500 Kunden sind ein gutes Zeugnis für<br />
„ unseren Anspruch, uns um alle Anliegen<br />
schnell zu kümmern“, sagt Timo Kleinken.<br />
Der seit dem Jahr 2000 im Versicherungsgeschäft<br />
und seit 2013 für die Gothaer tätige<br />
Versicherungsprofi ist besonders stolz auf<br />
die schnelle und unkomplizierte Schadenabwicklung:<br />
„In 48 Stunden regulieren wir als<br />
Agentur 90 Prozent aller Schäden – bis zu<br />
einem fünfstelligen Umfang. Ein Highlight,<br />
was den Service angeht!“<br />
BESONDEREN WERT LEGT der Agenturinhaber<br />
und Experte für Private Krankenversicherung<br />
seit März dieses Jahres auf das Wort<br />
,wir‘. Denn mit seinem Sohn Justin Günther<br />
als Juniorpartner und dem in der Regionaldirektion<br />
der Gothaer ausgebildeten Phillip<br />
Wissel, der Kleinkens Agentur in den kommenden<br />
drei Jahren als Vertriebstrainee ergänzt,<br />
steht den Kunden noch mehr Fachkompetenz<br />
zur Verfügung.<br />
Kleinken ist dabei der Hauptansprechpartner<br />
für Geschäftskunden und Günther,<br />
der an die Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
nun eine zum Versicherungsfachmann<br />
anschließt, kümmert<br />
sich gemeinsam mit Wissel um die Anliegen<br />
der Privatkunden. So ist die gesamte<br />
Versicherungspalette perfekt abgedeckt.<br />
KONTAKT<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Exklusivvertreter/-in der Gothaer<br />
Versicherungsbank VVaG<br />
Timo Kleinken<br />
Dransfelder Str. 7c, 37079 Göttingen<br />
Tel. 0551 5487915<br />
timo.kleinken@gothaer.de<br />
www.versicherung.gothaer.de/kleinken<br />
Neue Ideen verwirklichen<br />
Eisenhuth GmbH & Co.KG – mit Kompetenz und Willen zum Ziel<br />
Die Eisenhuth GmbH & Co.KG hat sich<br />
in den letzten Jahren nicht nur in der<br />
Region Osterode am Harz, sondern auch<br />
über die Landesgrenzen hinweg im Bereich<br />
Brennstoffzellen und Batterietechnik erfolgreich<br />
etabliert.<br />
Aktuell arbeitet und forscht Eisenhuth an<br />
aufladbaren Zink-Luft-Batterien, die sich gut<br />
für Hörgeräte eignen. Mit den Universitäten<br />
Duisburg-Essen, Bayreuth und Gelsenkirchen<br />
arbeitet Eisenhuth mit anderen Firmen<br />
(Grillo, Rhenotherm und Accurec) gerade für<br />
den Endkunden Varta Micro battery an solchen<br />
Batterien – mit dem Ziel, bessere, also<br />
wiederaufladbare, Batterieversionen zu entwickeln,<br />
die die Menschen nicht nur ein ein-<br />
zelnes Mal, sondern mehrfach nutzen<br />
können. Das Projekt wird im Rahmen<br />
der Initiative Batterie Transfer 2020 des<br />
BMBF gefördert.<br />
EISENHUTH KOMBINIERT HIERBEI<br />
die Erfahrungen aus Teileproduktion,<br />
Werkzeug- und Formenbau sowie Kunststofftechnik.<br />
Insbesondere der Spritzguss<br />
von schwer zu verarbeitenden,<br />
sogenannt hochgefüllten Kunststoffen<br />
steht im Vordergrund. Mit der langjähri<br />
gen Kompetenz und dem Willen eines<br />
motivieren Teams ist es möglich, neue<br />
Ideen zu entwickeln und diese in neue<br />
Produkte umzusetzen.<br />
KONTAKT<br />
ZinCycle<br />
Eisenhuth GmbH & Co. KG<br />
Friedrich-Ebert-Str. 203<br />
37520 Osterode am Harz<br />
Tel. 05522 90670<br />
info@eisenhuth.de<br />
www.eisenhuth.de
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BILDNACHWEIS: UNIVERSITÄT GÖTTINGEN (FOTO: JAN VETTER)<br />
PROFIL<br />
Die historische Sternwarte<br />
Sie wird durch den Einzug<br />
der Beratungsteams vom<br />
Transfer & Start-up Hub<br />
Universität Göttingen und<br />
des SNIC Life Science<br />
Inkubator der GWG<br />
zur Basis erfolgreicher<br />
Gründungen in Göttingen.<br />
Die Göttinger Start-up-Szene erhält eine neue Basis<br />
Die historische Sternwarte Göttingen<br />
Die GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
und Stadtentwicklung Göttingen<br />
mbH und die Universität Göttingen<br />
intensivieren ihre Zusammen arbeit im<br />
Bereich der Gründungsunterstützung und entwickeln<br />
ihre Beratungsangebote für Start-ups<br />
weiter. Nach einer erfolgreichen Planungsphase<br />
haben die Start-up-Beratungsteams vom Transfer<br />
& Start-up Hub Universität Göttingen sowie<br />
des SNIC Life Science Inkubators der GWG im<br />
September ihre Arbeit in den Räumen der historischen<br />
Sternwarte und des ehemaligen Restaurants<br />
,Planea‘ aufgenommen. Teil des neuen<br />
Angebots für Start-ups und Gründer*innen ist<br />
es, neben der Beratung auch Einzelbüros und<br />
Coworking-Plätze zu lukrativen Konditionen<br />
anzubieten und somit zu einem Ausgangspunkt<br />
für erfolgreiche Gründungen in Göttingen<br />
und der Region zu werden.<br />
SNIC LIFE SCIENCE INKUBATOR DER<br />
GWG ZIEHT IN DIE HISTORISCHE<br />
STERNWARTE UND INS PLANEA<br />
Junge Start-ups und Gründungsinteressierte,<br />
die bevorzugt im Bereich Life Science oder<br />
Data Science gründen wollen bzw. bereits gegründet<br />
haben und einen Boost für den eigenen<br />
Wachstumskurs erhalten möchten, können sich<br />
beim SNIC Life Science Inkubator bewerben<br />
und durchstarten. Aufgrund der Förderung des<br />
Landes Niedersachsen und weiterer regionaler<br />
Kooperationspartner*innen ist dieses praxisnahe<br />
und bedarfsgerechte Un terstützungsprogramm<br />
bis zu acht Monate kostenfrei nutzbar.<br />
Seit dem Start Anfang 2018 haben bereits 33<br />
Start-ups von dem Angebot profitiert. Vielfach<br />
ist es erfolgreich gelungen, Start-ups unternehmerisch<br />
weiterzuentwickeln und langfristige<br />
Finanzierungen durch Kapital geber*innen zu<br />
sichern. Insgesamt konnten durch die geförderten<br />
Start-ups bisher mehr als 10 Mio. Euro Kapital<br />
in Form von Investments oder Fördermitteln<br />
eingeworben und über 170 Arbeitsplätze geschaffen<br />
werden. Weitere Informationen unter:<br />
www.uni-goettingen.de/transfer<br />
TRANSFER & START-UP HUB UNIVERSI-<br />
TÄT GÖTTINGEN ZIEHT IN DAS NEUE<br />
GRÜNDUNG SZENTRUM<br />
Der Transfer & Start-up Hub Universität Göttingen<br />
bündelt alle Aktivitäten zur Förderung<br />
von Ausgründungen, Wissens- und Technologietransfer<br />
aus der Universität Göttingen. Das<br />
Beratungsteam begleitet Gründungsprojekte<br />
von der Vorgründungsphase bis zur Gründung,<br />
begleitet die Antragsstellung für Fördermittel,<br />
gibt Workshops und vieles mehr. Für Angehörige<br />
der Universität Göttingen kann dies kostenfrei<br />
angeboten werden. Ausgegründete Teams<br />
können Büroflächen über die GWG anmieten.<br />
Neben dem Fokus auf wissensbasierten Ausgründungen<br />
soll zukünftig auch ein Schwerpunkt<br />
auf Gründungen in den Bereichen Female<br />
Entrepreneurship, Diversität und<br />
Internationalisierung liegen.<br />
www.inkubator-göttingen.de<br />
Im Frühjahr 2024 wird es eine feierliche<br />
Eröffnung der Gründungsräume geben. Das<br />
neue Gründungszentrum in der historischen<br />
Sternwarte gibt neuen Schub für künftige<br />
Stars der Göttinger Gründerszene.<br />
KONTAKT<br />
GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />
und Stadtentwicklung Göttingen mbH<br />
SNIC Life Science Inkubator<br />
Geismar Landstraße 11, 37083 Göttingen<br />
Jörn Lindemann<br />
Tel. 0174 781 3510<br />
Joern.Lindemann@gwg-online.de<br />
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Hidden Champion aus Hann. Münden<br />
EXCOR: preisgekrönter Korrosionsschutz und Top-Arbeitgeber<br />
Wenn es um temporären Korrosionsschutz<br />
geht, führt kein Weg an<br />
EXCOR vorbei. Das Hann. Mündener<br />
Unternehmen mit Forschungsstandort<br />
in Dresden setzt in dieser anspruchsvollen<br />
und wichtigen Nische seit 1991 Maßstäbe. In<br />
Industrieländern beträgt der volkswirtschaftliche<br />
Schaden durch Korrosion nach neueren<br />
Erkenntnissen bis zu sechs Prozent des Bruttonationaleinkommens.<br />
Allein in Deutschland<br />
sind dies rund 150 Milliarden Euro pro Jahr.<br />
Insbesondere in der Automobil- und der metallverarbeitenden<br />
Industrie sind korrosionsfreie<br />
Lagerung und Transport wichtig. EXCOR<br />
war im deutschsprachigen Raum der erste<br />
und lange Zeit der einzige Anbieter für Produkte<br />
des trockenen Korrosionsschutzes, bei<br />
denen die Schutzwirkstoffe bereits in den Verpackungsfolien<br />
enthalten sind.<br />
EXCOR-PRODUKTE ÜBERZEUGTEN in den<br />
vergangenen Monaten auch wiederholt die<br />
Preisjurys: Nach dem zweiten Preis beim<br />
letztjährigen Innovationspreis des Landkreises<br />
Göttingen erhielt das Unternehmen im<br />
Mai dieses Jahres den German Innovation<br />
Award. Ausgezeichnet wurde jeweils die neuartige,<br />
Korrosionsschutzfolie ICB. Die Abkürzung<br />
steht für „Intelligent Corrosion Blocker“<br />
und überzeugte mit ihrer intelligenten Wirkstofffreigabe<br />
sowohl Nutzer als auch Juroren.<br />
Geschäftsführer Gerhard Hahn erklärt den<br />
Erfolg des neuartigen Produkts: „ICB gibt<br />
den Wirkstoff abhängig von der klimatischen<br />
Feuchtebelastung kontrolliert ab. Dies führt zu<br />
einer längeren Depotwirkung und bietet noch<br />
mehr Sicherheit für den Schutz von Metallprodukten.“<br />
Das Produkt steht am (vorläufigen)<br />
Ende einer Produktreihe, die den Erfolg des<br />
Unternehmens und den Aufstieg zum Marktführer<br />
und Innovator begründet. Ein Erfolg,<br />
der auf der Innovationskraft der Dresdener EX<br />
COR Korrosionsforschung beruht. Sie ist wie<br />
die Hann. Mündener Muttergesellschaft in ein<br />
internationales Joint-Venture-System eingebettet.<br />
EXCOR und die Schwester-Marke Zerust<br />
sind dadurch in insgesamt 52 Ländern präsent.<br />
DOCH DAS ALLEIN garantiert noch keinen<br />
Erfolg – vielmehr müssen auch die richtigen<br />
Experten in der Forschungs-, Entwicklungsabteilung<br />
und Anwendungstechnik arbeiten, um<br />
die Projekte voranzutreiben. Diese an Bord zu<br />
holen, gelingt in Zeiten des Fach kräftemangels<br />
natürlich nur mit guten Arbeits bedingungen.<br />
Das weiß man auch bei EXCOR, dem <strong>2023</strong><br />
zum wiederholten Male nominierten Kandidaten<br />
für den Großen Preis des Mittelstandes.<br />
„Unsere Mitarbeiter schätzen die flachen Hierarchien<br />
und die schnelle Entscheidungswege“,<br />
sagt Gerhard Hahn. Stets offene Türen und<br />
die große Hilfsbereitschaft untereinander und<br />
insbesondere gegenüber neuen Kolleginnen<br />
und Kollegen erleichtern das Miteinander und<br />
Ankommen.<br />
Dies sehen offenbar auch die Mitarbeiter<br />
so: Anfang des Jahres erhielt EXCOR das TOP-<br />
Arbeitgeber-Label des Deutschen Instituts für<br />
Qualitätsstandards und -prüfung e. V. (DIQP).<br />
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TEXT: STEFAN LIEBIG
wissen<br />
Die Chance auf ehrliches<br />
Feedback<br />
In Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen hat die VHS Göttingen Osterode<br />
ein neues Mentoringprogramm für angehende Führungskräfte entwickelt.<br />
Heike Jansen von der VHS und Daniel Piekorz von Arineo im Gespräch über das,<br />
was der unternehmensübergreifende Austausch bringt und<br />
warum am Ende alle Seiten gewinnen.<br />
INTERVIEW SVEN GRÜNEWALD<br />
FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />
66 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
Fortbildung im Allgemeinen und der aufstrebenden Führungskräfte im Besonderen werden<br />
in Unternehmen zunehmend großgeschrieben – um Know-how und Kompetenzen aufzubauen,<br />
aber auch, um Mitarbeiter zu binden, indem sie innerbetrieblich Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
vorfinden. Die vhs-Akademie der VHS Göttingen Osterode startet im <strong>Herbst</strong> mit einem<br />
weiteren neuen Ansatz für Unternehmen. Ziel dieses sogenannten Mentoring im Netzwerk ist es,<br />
die Entwicklung von jungen Führungskräften zu verbessern und gleichzeitig den Austausch<br />
zwischen Unternehmen zu fördern.<br />
Frau Jansen, die VHS hat mit ihrer vhs-Akademie bereits<br />
eine lange Erfahrung mit Mentoringprogrammen für<br />
Verwaltungen und Unternehmen. Was macht das neue<br />
,Mentoring im Netzwerk‘ anders?<br />
Heike Jansen: Im Unterschied zum bisherigen Konzept<br />
setzen wir auf Crossmentoring, also darauf, dass Mentor<br />
und Mentee nicht aus demselben Unternehmen kommen,<br />
weil wir einfach sehr verschiedene Teilnehmer haben.<br />
Das fördert den Netzwerkgedanken und ermöglicht ein<br />
ganz anderes Feedback.<br />
Es gibt im Rahmen des Programms viele Möglichkeiten,<br />
voneinander zu lernen. Durch die regelmäßigen<br />
Treffen kann man sich regelrecht etwas vom anderen abgucken<br />
– idealerweise lernen dabei beide Seiten voneinander.<br />
Mentoren sind bereits in einer höheren Führungsposition,<br />
in der sie oft kaum noch ein ehrliches Feedback<br />
erhalten. Ein Mentee gibt dies jedoch. Das wissen viele<br />
Mentoren zu schätzen.<br />
Der Austausch über Unternehmensgrenzen hinaus eröffnet<br />
zudem noch andere Perspektiven – wie zum Beispiel<br />
im Fall des Göttinger IT-Dienstleisters Arineo.<br />
Daniel Piekorz: Das stimmt. Arineo ist dahingehend besonders,<br />
als dass wir gar keine klassischen Führungsstrukturen<br />
haben. Warum machen wir also mit? Weil es<br />
auch bei uns Verantwortung gibt, die wir auf mehrere<br />
Schultern verteilen. Das bedeutet aber auch, dass wir die<br />
Weiterentwicklung der Mitarbeiter fördern müssen, damit<br />
sie ein Team führen können und souverän im Umgang<br />
mit Kunden sind. Das hat viel mit Persönlichkeit zu<br />
tun, die sich aber nur über Zeit und mit Feedback entwickeln<br />
kann. Das Gute am Mentoring ist, dass man das<br />
nicht theoretisch aus einem Buch oder Onlinekurs lernt,<br />
sondern dass es eine kontinuierliche Feedbackschleife<br />
gibt. Menschen können so viel besser in eine Rolle hineinwachsen.<br />
Zudem sind die beteiligten Unternehmen alle hier in<br />
der Region verwurzelt und leben in einem Netzwerk.<br />
Diese Partnerschaft tatsächlich zu leben, bringt uns alle<br />
voran.<br />
Wie bekommen Sie das Matching zwischen Mentor<br />
und Mentee hin? Denn davon scheint ja der Erfolg des<br />
Programms abzuhängen.<br />
Jansen: Von den Mentees und den Mentoren gibt es jeweils<br />
ein Profil und eine Videopräsentation, und der<br />
Mentee überlegt, wer zu ihm passen könnte. Ergänzend<br />
führen wir mit den Mentees und Mentoren Vorgespräche,<br />
um einen persönlichen Eindruck zu bekommen,<br />
sodass wir dann am Ende die Matches herstellen können.<br />
Das ist ein recht umfangreicher Prozess, den wir evaluieren<br />
werden, um gegebenenfalls im nächsten Durchgang<br />
nachsteuern zu können.<br />
Piekorz: Es ist ja gerade ein Kennzeichen von Führungsarbeit,<br />
dass man lernt, sich auf andere Menschen einzustellen<br />
– seien es die Kollegen oder die Kunden. Die<br />
kann man sich nicht aussuchen. Deswegen ist das Crossmentoring<br />
auch eine gute Sache.<br />
Wie kam es überhaupt zu dem neuen Programm?<br />
Jansen: Die Initiative dazu kam aus der Wirtschaft selbst.<br />
Konkret hat der Göttinger Großsportverein ASC uns gefragt,<br />
ob man die Führungskräfteentwicklung, die wir<br />
3 |<strong>2023</strong> 67
wissen<br />
ZU DEN PERSONEN<br />
Heike Jansen arbeitet als Studienleitung<br />
im Fachbereich Beruf/Digital an der<br />
Volkshochschule Göttingen Osterode<br />
und ist dort für das Mentoring-<br />
Programm ,Mentoring im Netzwerk in<br />
Südniedersachsen (MiNS)‘ verantwortlich.<br />
Dieses stellt eine auf die Bedarfe<br />
der regionalen Wirtschaft abgestimmte<br />
Weiterentwicklung des bereits existierenden<br />
Mentoringprogramms dar.<br />
Daniel Piekorz ist beim IT-Dienstleister<br />
Arineo Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und Prokurist. Dort verantwortet und<br />
begleitet er Transformations- und<br />
Digitalisierungsprozesse sowohl<br />
intern als auch bei Kunden.<br />
Er hat an der Konzeption des<br />
Mentoringprogramms mitgewirkt.<br />
» Individuelle Förderung ist ein wichtiger Baustein. «<br />
HEIKE JANSEN<br />
ZUM ,MENTORING IM NETZWERK<br />
IN SÜDNIEDERSACHSEN‘<br />
Der erste Durchgang läuft von<br />
November <strong>2023</strong> bis September 2024.<br />
Zielgruppe sind Nachwuchsführungskräfte<br />
(Mentee), die mindestens drei<br />
Jahre Berufserfahrung haben.<br />
Die Kosten liegen bei knapp 3.000 Euro<br />
pro Mentee. Teilnehmende Unternehmen<br />
schicken nicht nur einen Mentee,<br />
sondern benennen auch eine bereits<br />
erfahrene Führungskraft als Mentor, die<br />
den oder die Mentee eines anderen<br />
Unternehmens betreut. Berufsbegleitend<br />
finden dann regelmäßige<br />
Seminare, Netzwerktreffen und<br />
Austausche zwischen<br />
Mentor und Mentee statt.<br />
Ziele sind die Entwicklung von<br />
Führungskräften, die Förderung der<br />
Persönlichkeitsentwicklung und die<br />
Stärkung regionaler Kooperation.<br />
www.vhs-goettingen.de<br />
bereits für Verwaltungen durchgeführt haben, auch für<br />
die regionale Wirtschaft anbieten und mit dem Netzwerkgedanken<br />
verbinden könnte. Das haben wir aufgegriffen<br />
und uns dann mit interessierten Unternehmen an<br />
einen Tisch gesetzt und das Konzept entwickelt – das<br />
waren der ASC, die Steuerberatungsgesellschaft Quattek<br />
& Partner sowie Arineo. Und zwar passgenau auf die<br />
Bedarfe der Unternehmen.<br />
Piekorz: Wir arbeiten schon seit Jahren mit der vhs-Akademie<br />
zusammen und nutzen etwa Sprachkurse oder<br />
Kommunikations- und Präsentationstrainings. Wenn es<br />
geht, greifen wir im Rahmen des Netzwerkgedankens<br />
sehr gern auf Angebote vor Ort zurück. Daher haben wir<br />
uns auch an der Konzeption beteiligt, weil wir damit genau<br />
unsere Bedürfnisse adressieren konnten.<br />
Würden Sie sagen, der Bedarf nach maßgeschneiderten<br />
Angeboten hat in der letzten Zeit zugenommen?<br />
Jansen: Ja – aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass<br />
der Bedarf von Unternehmen danach kontinuierlich<br />
steigt. Viele stehen im Alltag aus verschiedenen Gründen<br />
stark unter Druck, dadurch hat auch die Notwendigkeit<br />
zugenommen, Probleme schnell gelöst zu bekommen.<br />
Das klappt individualisiert besser als mit Angeboten<br />
,von der Stange‘.<br />
Piekorz: Allein, wenn man sich bei Youtube oder Instagram<br />
umschaut, sieht man eine enorme Vielfalt an Mög-<br />
68 3 |<strong>2023</strong>
wissen<br />
» Wir erleben, dass Mitarbeiter die<br />
Möglichkeit zur Weiterentwicklung<br />
und verschiedene Tools regelrecht<br />
einfordern. «<br />
DANIEL PIEKORZ<br />
lichkeiten und Angeboten, das fördert Individualisierung<br />
und spiegelt sie auch wider. Die Kunst für Unternehmen<br />
besteht darin, sich je nach Kontext das herauszusuchen,<br />
was gerade gebraucht wird und das konkrete Problem<br />
löst. Solche individualisierten Programme sind da deutlich<br />
besser geeignet.<br />
Welche Bedarfe an Fachkräftefortbildung sehen Sie<br />
aktuell ganz allgemein in Unternehmen?<br />
Piekorz: Eigentlich beginnt das schon bei den Azubis,<br />
also sehr früh. Viele Fähigkeiten, die ein Unternehmen<br />
benötigt, werden in der Schule, Ausbildung oder Uni<br />
nicht eingeübt – wie etwa Kommunikation, Präsentation,<br />
Verhalten in einer Kundensituation. Später kommt für<br />
Führungskräfte hinzu, dass sie auch schwierige Gespräche<br />
führen müssen. Also insgesamt Soft und Social Skills.<br />
Jansen: Wir bekommen relativ viele Anfragen für Inhouse-Schulungen.<br />
Anlass dafür ist oft ein konkretes<br />
Problem im Betrieb, zum Beispiel ein Veränderungsprozess,<br />
der begleitet werden soll. Oder die Tatsache,<br />
dass es in einer Abteilung ,knallt‘ und deshalb den<br />
Wunsch nach einem Konfliktmanagementseminar gibt.<br />
In solchen Gesprächen zeigt sich dann manchmal auch,<br />
dass die Probleme eigentlich ganz woanders liegen. Klassische<br />
Weiterbildungsthemen sind Kommunikation,<br />
Führung und Selbstmanagement, aber immer öfter auch<br />
der Umgang mit schwierigen Kunden, Change Management<br />
und der Wunsch, gesund zu bleiben.<br />
Würden Sie Mitarbeiterfortbildung als wichtiges strategisches<br />
Instrument der Mitarbeiterbindung betrachten?<br />
Piekorz: Wir erleben, dass Mitarbeiter die Möglichkeit<br />
zur Weiterentwicklung und verschiedene Tools regelrecht<br />
einfordern, weil sie sie brauchen, um die tägliche<br />
Arbeit zu bewältigen, und weil es sie persönlich weiterbringt.<br />
Aber die Unternehmensführung sollte das nicht<br />
als zusätzliche Belastung auffassen, sondern als Teil des<br />
lebenslangen Lernens, das für den Erfolg eines Unternehmens<br />
immer wichtiger wird.<br />
Jansen: Weil Mitarbeiter immer schwerer zu finden sind,<br />
müssen sich Unternehmen etwas einfallen lassen, um sie<br />
zu binden. Individuelle Förderung ist dabei ein wichtiger<br />
Baustein, gerade, weil viele Menschen auch das Bedürfnis<br />
nach Weiterentwicklung haben.<br />
Piekorz: Und natürlich fordern das auch die Kunden. Sie<br />
erwarten, dass die Person ihnen gegenüber auf dem aktuellen<br />
Stand ist – das ist zwar oft technologiebezogen,<br />
schließt aber das professionelle Auftreten mit ein. Professionalität<br />
im Alltag ist absolut wichtig, kommt aber<br />
nicht von ungefähr. Deswegen fragen wir auch aktiv<br />
unsere Mitarbeiter, was sie brauchen, um ihre Arbeit<br />
bestmöglich zu erledigen. Insofern ist Fortbildung etwas,<br />
von dem alle profitieren – Mitarbeiter, Unternehmen<br />
und Kunden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
3 |<strong>2023</strong> 69
mensch<br />
70 3 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
Mach‘<br />
einen<br />
guten<br />
Job!<br />
Mit Alexandra Gatzemeyer ist zum ersten<br />
Mal eine Frau im Vorstand der<br />
Sartorius AG. Die gebürtige Russin<br />
bekennt sich nachdrücklich zu Göttingen als<br />
Hauptstandort, den jeder Mitarbeiter<br />
einmal besucht haben sollte. Nach 18 Jahren<br />
im Unternehmen bleibt für sie – auch in ihrer<br />
neuen Rolle – das oberste Ziel, die<br />
Menschlichkeit stets im Fokus zu behalten.<br />
TEXT STEFAN LIEBIG<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
3 |<strong>2023</strong> 71
mensch<br />
Alexandra Gatzemeyer wirkt überrascht.<br />
Doch die Frage drängt sich förmlich<br />
auf, was es für sie bedeutet, als erste<br />
Frau in den Sartorius-Vorstand aufzurücken.<br />
„Nach mehreren Führungspositionen<br />
im Unternehmen galt mein<br />
Fokus nicht der Rolle als Frau, sondern vielmehr den<br />
spannenden Herausforderungen“, antwortet sie nach<br />
kurzer Bedenkzeit. Sie habe sich in ihrer langen Sartorius-<br />
Karriere nie gedacht: „Ich bin eine Frau, wie gehe ich<br />
das an. Ich habe mich nie mit Männern verglichen.“<br />
Für sie genießt immer die Lösung der Aufgaben Priorität.<br />
Dabei bezeichnet Gatzemeyer die Aufgaben nicht<br />
als Probleme. Denn so sieht sie sich in der Lage, unvoreingenommen<br />
zu praxistauglichen Lösungen zu<br />
kommen. „Ich mag vor allem Lösungen, die im Ergebnis<br />
Abläufe vereinfachen – das gilt für das Management<br />
hier wie auch für das Zuhause“, sagt die 44-Jährige.<br />
In einem kleinen thüringischen Dorf nahe Heilbad<br />
Heiligenstadt lebt sie mit ihrem Ehemann, einer<br />
dreijährigen Tochter sowie den drei Familienhunden.<br />
Hier schafft sich Gatzemeyer den gelegentlich notwendigen<br />
gedanklichen Abstand zu ihrer rasanten<br />
Arbeitswelt.<br />
AM 1. MAI <strong>2023</strong> WURDE GATZEMEYER in den Vorstand<br />
der Sartorius AG berufen. Seit 20 Jahren steht Joachim<br />
Kreuzburg an der Spitze des heutigen DAX-Konzerns,<br />
neben ihm komplettieren René Fáber, zuständig für die<br />
Sparte Bioprocess Solutions, und Rainer Lehmann, bis<br />
Oktober zuständig für Finanzen, das Gremium. Im Juni<br />
übernahm Gatzemeyer die Leitung der Sparte Lab Products<br />
& Services. In ihrer neuen Position an der Konzernspitze<br />
möchte sie zusätzlich zu ihren eigentlichen<br />
Aufgaben Mitarbeiterinnen ermutigen, sie anzusprechen,<br />
und gleichzeitig auch Gleichstellungs- und Inklusionsthemen<br />
intern wie extern sichtbarer machen und die<br />
diesbezüglichen Netzwerkaktivitäten von Sartorius weiterentwickeln.<br />
Ihren Arbeitgeber sieht sie hier bereits auf<br />
einem guten Weg: „Wir haben im Jahr 2022 eine – insbesondere<br />
für ein technikorientiertes Unternehmen – beachtliche<br />
Quote von 47 Prozent Frauen in Führungspositionen<br />
direkt unterhalb des Vorstands erreicht.“<br />
WIE WICHTIG NETZWERKE nicht nur in diesem Zusammenhang<br />
in der heutigen Geschäftswelt sind, weiß die<br />
Doktorin der pharmazeutischen Chemie und Pharmakologie<br />
ohnehin. Denn seit sie vor gut 18 Jahren bei Sartorius<br />
einstieg, knüpfte sie viele Verbindungen in ihrer<br />
Branche und darüber hinaus. Dabei ist ihr Einstieg ins<br />
Unternehmen eher einem Zufall geschuldet: Nach ihrer<br />
Promotion an der Universität von St. Petersburg strebt<br />
» Ich mag Lösungen, die im<br />
Ergebnis Abläufe vereinfachen –<br />
das gilt für das Management<br />
hier wie auch für das Zuhause. «<br />
die in Moskau geborene und in St. Petersburg aufgewachsene<br />
Jobsuchende nämlich nach einer Beschäftigung<br />
in der Pharmaindustrie, doch die sind 2005 rar.<br />
So bewirbt sie sich auf eine Stelle im Sales-Bereich bei<br />
Sartorius.<br />
„Ich hatte noch nie vorher im Vertrieb gearbeitet und<br />
keine Ahnung, was mich da erwartet“, erzählt Gatzemeyer<br />
und blickt auf diesen wagemutigen Schritt zurück.<br />
Da sie aber sowieso gern reist, ist dies der ideale Einstieg.<br />
In den folgenden Jahren lernt sie in verschiedenen Funktionen<br />
die internationalen Standorte kennen. Sie reist<br />
auch erstmals nach Deutschland, wo sie am damaligen<br />
Sartorius-Standort in Melsungen eine Fortbildung<br />
absolviert, und lernt dabei auch das Headquarter in<br />
Göttingen kennen. Dann geht es wieder zurück nach<br />
St. Petersburg, wo sie mit nur zwei weiteren Kollegen<br />
einen Vertriebsstandort aufbaut. Schnell arbeitet sich<br />
Gatzemeyer in die Bereiche strategische Planung, Geschäftsentwicklung<br />
und Innovation ein. Im Laufe ihrer<br />
Karriere beweist sie zudem starke Führungsqualitäten<br />
und ist in der Lage, Teams zu inspirieren.<br />
BEI ALL IHREN ANTWORTEN strahlt die im Interview<br />
Englisch sprechende Russin gleichermaßen Zielorientierung<br />
wie Lockerheit aus. Als jedoch die Sprache auf<br />
die weltpolitische Krise, genauer gesagt den Ukraine-<br />
Krieg, kommt, wird sie ernst und schildert ihre persönliche<br />
Situation: „Ich habe meine Eltern und Geschwister<br />
seit vier Jahren nicht persönlich gesehen. Sie leben in<br />
St. Petersburg. Zunächst konnte ich wegen der Pandemie<br />
nicht dorthin reisen, jetzt wegen des Krieges.“ Sie<br />
blickt ernst, als sie sagt, dass ihre Eltern die eigene Enkelin<br />
noch nie getroffen haben.<br />
72 3 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
GESCHÄFTLICHE PROBLEME HINGEGEN, wie etwa<br />
die Währungsunsicherheiten in Zeiten der Finanzkrise<br />
vor rund 15 Jahren, sieht sie als Herausforderung: „Es<br />
geht darum, offen mit den Kunden zu kommunizieren.<br />
Wir sagen Kunden nicht, dass sie ihre Lieferung nicht<br />
bekommen. Wir zeigen vielmehr auf, wie wir Aufträge<br />
unter geänderten, schwierigeren geopolitischen und<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen realisieren.“ Eine<br />
Heran gehensweise, die insbesondere während der oben<br />
angesprochenen Pandemie gefordert ist. Denn hier müssen<br />
Kunden, sprich bestimmte Forschungsinstitute und<br />
Biopharmaunternehmen, mitunter priorisiert werden.<br />
Eine Extremsituation, die für alle Beteiligten neu ist und<br />
viele völlig neuartige Fragen aufwirft – sowie unzählige<br />
Überstunden mit sich bringt. Gleichzeitig untermauert<br />
das Krisenmanagement die Marktführerschaft des international<br />
führenden Partners der biopharmazeutischen<br />
Forschung und Industrie. „In vielen Corona-Tests, die<br />
hier genutzt wurden, waren unsere Membranen verbaut“,<br />
sagt Gatzemeyer selbstbewusst und fügt mit<br />
durchaus berechtigtem Stolz hinzu: „Der Bioreaktor, mit<br />
dem die ersten Corona-Impfdosen produziert wurden,<br />
steht jetzt im Deutschen Museum in München.“<br />
Eines gewichtigeren Beleges bedarf es wohl nicht, um<br />
wieder einmal zu sehen, dass Sartorius schnell und nachhaltig<br />
reagiert, wenn der Markt es erfordert. Mit diesem<br />
Gespür für aktuelle Entwicklungen gelingt es dem Unternehmen<br />
seit ihrem Berufseinstieg vor 18 Jahren, den<br />
Konzernumsatz von rund 480 Millionen auf über vier<br />
Milliarden Euro im Jahr 2022 zu steigern. Neben zahlreichen<br />
kundenorientierten Produktentwicklungen tragen<br />
auch gezielte Zukäufe anderer Unternehmen oder<br />
Unternehmenssparten zum imposanten Erfolg bei.<br />
ZUM UNTERNEHMEN<br />
Die Sartorius AG, gegründet am 1. Juli 1870<br />
in Göttingen, ist ein global agierendes Unternehmen<br />
mit über 60 Standorten weltweit.<br />
Im Jahr 2022 beschäftigte Sartorius insgesamt<br />
15.900 Mitarbeiter aus 119 verschiedenen<br />
Nationen und verzeichnete dabei über 3.600<br />
Neueinstellungen. Der Jahresumsatz betrug<br />
im gleichen Jahr 4,175 Milliarden Euro.<br />
Sartorius ist in verschiedenen Branchen tätig,<br />
darunter in der Biopharmazie, Labor- und<br />
Prozess technologie. Das Unternehmen hat<br />
sich auf die Entwicklung und Herstellung von<br />
Produkten und Lösungen spezialisiert, die in<br />
den Bereichen Forschung und Entwicklung,<br />
Produktion und Qualitätskontrolle in der<br />
biopharmazeutischen Industrie Anwendung<br />
finden.<br />
www.sartorius.com<br />
3 |<strong>2023</strong> 73
mensch<br />
DURCH IHREN SCHRITT IN DEN VORSTAND will<br />
Gatzemeyer nun bei den Weichenstellungen für die<br />
Zukunft mitsprechen. Als Leiterin der ,Lab Products &<br />
Services‘-Sparte steht sie dem etwa 20 Prozent des Unternehmens<br />
umfassenden Geschäftsbereich vor, etwa 80 Prozent<br />
macht die Sparte Bioprocess Solutions aus. Während<br />
letztere Lösungen für die Produktion von neuartigen<br />
Biotech-Medikamenten und Impfstoffen bietet und die<br />
Optimierung von Herstellungsprozessen vorantreibt, steht<br />
Gatzemeyers Wirkungsfeld für innovative Technologien<br />
für die Entwicklung von Medikamenten – das sind zum<br />
Beispiel bioanalytische Instrumente, die Zellen überwachen<br />
und schnellstmöglich unter Tausenden die vielversprechendsten<br />
Wirkstoffkandidaten ermitteln.<br />
Bei aller Gelassenheit wirken die „mixed emotions“,<br />
mit denen Gatzemeyer an ihre neue Aufgabe herangeht,<br />
geradezu beruhigend menschlich. Denn trotz ihrer Ideen<br />
und umfangreicher Erfahrungen geht sie den neuen Karriereschritt<br />
mit großem Respekt an. „Ich bin aufgeregt<br />
und sehr glücklich, jetzt im Vorstand eines inzwischen<br />
fast 16.000 Menschen beschäftigenden führenden Unternehmens<br />
der Life-Science-Branche zu sein. Ich habe<br />
miterlebt, wie rasant wir in den letzten Jahren gewachsen<br />
sind“, sagt sie mit dem Bewusstsein für die damit<br />
verbundene Verantwortung.<br />
Trotz des beeindruckenden Wachstums und der hohen<br />
Profitabilität unterstreicht sie aber drei für ihre Ausgestaltung<br />
des Postens maßgeb liche Punkte: Zum einen<br />
bekennt sie sich nachdrücklich zu Göttingen als Sartorius-<br />
Hauptstandort, den jeder Mitarbeiter einmal besucht<br />
haben sollte. Zum anderen müssen auch in einem so großen<br />
Unternehmen effektive Prozesse stattfinden und<br />
schnelle sowie richtige Entscheidungen getroffen werden.<br />
Außerdem bleibt es ihr oberstes Ziel, die Menschlichkeit<br />
gerade in Zeiten des Wachstums stets im Fokus zu<br />
behalten. „Alles hängt von den Menschen ab: Ich habe<br />
es immer sehr geschätzt, wie offen Kollegen in allen<br />
Standorten von sich aus auf mich zukamen und mir den<br />
Einstieg in neue Bereiche erleichterten“, erklärt sie diese<br />
mitar beiterorientierte Unternehmensphilosophie, die auch<br />
auf dem Teilen von Wissen basiert.<br />
DIESE FORM DER OFFENHEIT gegenüber Menschen<br />
sowie Freiräume zur Ideenentfaltung schätzt Alexandra<br />
Gatzemeyer neben der Fachexpertise als wesentliche Elemente<br />
der zukunftsorientierten Aufstellung von Sartorius.<br />
Wenn alle ihre Leidenschaft im Job leben, steht für<br />
sie die Innovationskraft von Sartorius außer Frage:<br />
„Nur gemeinsam und mit vollem Einsatz können wir zusammen<br />
mit unseren Kunden Krankheiten den Kampf<br />
ansagen, die heute noch unheilbar oder nicht therapierbar<br />
sind – um Menschen weltweit zu helfen.“ Und einen<br />
ersten Tipp für Neueinsteiger ins Unternehmen hat sie<br />
abschließend auch noch parat: „Do a good job!“ ƒ<br />
Im Fokus Gerade in Zeiten des Wachstums bleibt<br />
Gatzemeyers oberstes Ziel, die Menschlichkeit und die<br />
Unternehmensphilosophie nicht aus den Augen zu verlieren –<br />
die auch auf dem Teilen von Wissen basiert.<br />
ZUR PERSON<br />
Alexandra Gatzemeyer, geboren 1979,<br />
leitet die Sparte Lab Products & Services.<br />
Seit dem 1. Mai <strong>2023</strong> ist sie Mitglied des<br />
Vorstands der Sartorius AG. Während<br />
ihrer mehr als 18-jährigen Laufbahn im<br />
Unternehmen war sie zuvor in verschiedenen<br />
Leitungspositionen tätig, unter<br />
anderem im Produktmanagement, im<br />
Personalbereich sowie als Geschäftsführerin<br />
einer Landesgesellschaft.<br />
Vor ihrer Bestellung in den Vorstand<br />
führte Gatzemeyer bei Sartorius die<br />
Vertriebs- und Serviceorganisation der<br />
Sparte Lab Products & Services. Ihren<br />
Doktortitel in Chemie und Pharmakologie<br />
erwarb sie an der heutigen Staatlichen<br />
Chemisch-Pharmazeutischen Universität<br />
St. Petersburg. Heute lebt sie mit ihrem<br />
Mann und ihrer dreijährigen Tochter in<br />
einem Dorf nahe dem thüringischen<br />
Heilbad Heiligenstadt. Sie liebt ihren<br />
Garten und die Spaziergänge mit den<br />
drei Familienhunden.<br />
74 3 |<strong>2023</strong>
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mensch<br />
Kinderpflege mit Herz<br />
KIMBU unterstützt seit 25 Jahren kranke Kinder und deren Eltern in ihrer schwersten Zeit.<br />
Das Team um Barbara Möllmann steht Familien mit professioneller<br />
häuslicher Krankenpflege und organisatorischer Hilfe zur Seite.<br />
TEXT STEFAN LIEBIG FOTOGRAFIE MARCO BÜHL<br />
Zu erfahren, dass das eigene Kind schwer krank<br />
oder lebenslang pflegebedürftig ist, gehört zu<br />
den schlimmsten und schmerzhaftesten Dingen,<br />
die einem Menschen passieren können.<br />
Wohl jeder wird diesem Satz zustimmen, und die meisten<br />
kennen sicher auch Beispiele in ihrem Bekanntenkreis.<br />
Was jedoch tatsächlich alles auf die Betroffenen einstürzt,<br />
kann sich kein Außenstehender auch nur ansatzweise<br />
vorstellen. Denn neben den Schmerzen und Tränen, die<br />
die neue Situation mit sich bringt, prasseln auch unzählige<br />
organisatorische Aufgaben auf die Familien ein:<br />
Arzttermine und Papierkram mit der Krankenkasse müssen<br />
erledigt werden, Kinderbetreuung oder Schulbesuch<br />
– auch der Geschwister – müssen geregelt werden und<br />
nicht zuletzt muss alles mit der Arbeit der Eltern abgestimmt<br />
werden.<br />
DIE LISTE LIESSE SICH zu einem schier endlosen Katalog<br />
ausweiten. Schnell ist nicht nur die zeitliche Belastungsgrenze<br />
überschritten, sondern auch die psychische.<br />
76 3 | <strong>2023</strong>
mensch<br />
Hilfe von außen ist dringend erforderlich. „Das komplette<br />
Leben der Familien ändert sich von heute auf<br />
morgen – das kann niemand ohne Unterstützung bewältigen“,<br />
sagt Barbara Möllmann (Foto). Seit 2005 arbeitet<br />
sie für die Häusliche Kinderkrankenpflege Göttingen –<br />
in der Region besser bekannt unter dem Namen ,KIM-<br />
BU‘. 2017 übernahm sie die Pflegedienstleitung und vier<br />
Jahre später auch die Geschäftsführung der gemeinnützigen<br />
GmbH, die im August <strong>2023</strong> ihr 25-jähriges Jubiläum<br />
feierte.<br />
Doch so selbstverständlich das alles klingt, so schwierig<br />
war es, von einer guten Idee zu einem funktionierenden<br />
Projekt bzw. Unternehmen zu gelangen. Die KIMBU-<br />
Anfänge reichen daher tatsächlich bis ins Jahr 1992 zurück,<br />
wie Möllmann berichtet: „Die ‚Elternhilfe für das<br />
krebskranke Kind Göttingen e. V.‘ plante das Projekt<br />
‚Externe Schwester‘, um die Familien zu Hause unterstützen<br />
zu können. Denn die zumeist selbst betroffenen Mitglieder<br />
wussten, dass es den Kindern im gewohnten Umfeld<br />
besser gehen würde als im Krankenhaus.“<br />
Doch was sich nach einem so guten und sinnvollen<br />
Plan anhörte, stieß leider sofort auf Zweifler: Die Leitung<br />
der Kinderklinik stellte infrage, ob eine angemessene<br />
medizinische Versorgung im heimischen Umfeld gewährleistet<br />
werden könne. Zudem versprachen auch die<br />
Verhandlungen mit den Krankenkassen nicht unbedingt<br />
viel – außer zusätzlich zu erfüllende Voraussetzungen.<br />
Die ,Elternhilfe‘ ließ sich davon aber nicht entmutigen.<br />
Das Konzept wurde unverdrossen vorangetrieben. 1996<br />
gründete sich der Verein ,KIMBU – Häusliche Kinderkrankenpflege<br />
Göttingen‘, wobei KIMBU für KINderamBUlanz<br />
steht.<br />
ALS GRÖSSTES PROBLEM offenbarte sich allerdings ein<br />
anderes: Wegen der genannten Problemfelder gestaltete<br />
sich die Suche nach einer wagemutigen Pflegedienstleitung<br />
so schwierig, dass das ganze Projekt zu scheitern<br />
drohte. Doch schließlich fand sich mit Antje Schischkoff<br />
sogar eine Kandidatin, die den Posten bis 2017 verantwortungs-<br />
und ideenvoll ausfüllte. Dank ihres Voranschreitens<br />
erhielten die ersten Familien im Februar 1998<br />
eine Versorgung in den eigenen vier Wänden. Seit 2002<br />
können sogar Intensivpatienten versorgt werden.<br />
„Wir sind stolz auf das, was wir aufgebaut haben“,<br />
sagt Barbara Möllmann, die sich selbst als „Kinderkrankenschwester<br />
mit Leib und Seele“ bezeichnet und zum<br />
Jubiläum zufrieden auf ein inzwischen anerkanntes und<br />
bewährtes System blickt. Eine große Zahl von Unterstützern<br />
und Ehrengästen feierte mit KIMBU, dass bis heute<br />
so viele hilfsbedürftige Familien von dem Angebot des<br />
inzwischen in eine gemeinnützige GmbH überführten<br />
Unternehmens profitiert haben. „Die Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Pflegepersonal und den Familien ist sehr<br />
eng, und natürlich ist es auch nicht immer einfach, eine<br />
fremde Person so tief ins eigene Privatleben eindringen<br />
zu lassen“, beschreibt Möllmann das durchaus vorhandene<br />
Konfliktpotenzial.<br />
KONTAKT<br />
KIMBU<br />
Häusliche Kinderkrankenpflege Göttingen<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Am Papenberg 9<br />
37075 Göttingen<br />
Tel. 0551 374493<br />
info@kimbu-goettingen.de<br />
www.kimbu-goettingen.de<br />
Spendenkonto<br />
KIMBU Häusliche Kinderkrankenpflege<br />
Göttingen e. V.<br />
IBAN: DE33 2605 0001 0019 0067 33<br />
SWIFT/BIC: NOLADE21GOE<br />
Sparkasse Göttingen<br />
»Wir sind stolz auf das,<br />
was wir aufgebaut haben. «<br />
Doch sie weiß auch, dass es vielen Kindern „oft überraschend<br />
schnell“ deutlich besser gehe, wenn sie wieder in<br />
ihrem gewohnten Umfeld sind.<br />
WAS SIE SICH SONST NOCH WÜNSCHT? „Die Leute<br />
meinen es gut, wenn Sie sagen: ‚Was du da machst, das<br />
könnte ich nicht!‘ Aber viel wichtiger ist es, die eigenen<br />
Berührungsängste zu überwinden und auf die Betroffenen<br />
aktiv zuzugehen. Ein paar einfühlsame Fragen wirken<br />
oft schon Wunder.“<br />
Aktuell deckt das KIMBU einen unglaublichen Radius<br />
von 60 Kilometern rund um Göttingen ab – wobei das<br />
Personal immer möglichst wohnortnah zum Einsatz<br />
kommt. Wegen des Fachkräftemangels ist die Belegschaft<br />
in den letzten Jahren leider von 90 Mitarbeitern auf etwa<br />
60 zurückgegangen. Möllmann wirbt aber mit Überzeugung<br />
für diesen anspruchsvollen Beruf, denn sie schätzt<br />
die Menschlichkeit und Sinnhaftigkeit der ambulanten<br />
Pflege: „Zwar ist es eine große psychische Belastung,<br />
Kin der leiden zu sehen – gerade, wenn sie so alt wie der<br />
eigene Nachwuchs sind. Andererseits gibt es auch viel<br />
Kraft, in unserer Form der Betreuung viel Zeit zu haben,<br />
um den kleinen Patienten wirklich zu helfen und auf sie<br />
eingehen zu können. Das ist die Mühe wert!“ ƒ<br />
3 |<strong>2023</strong> 77
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PROFIL<br />
Liebe zur Fotografie<br />
Angela und Martin Kröger<br />
teilen seit 25 Jahren ihre<br />
Leidenschaft mit dem<br />
eigenen Geschäft.<br />
Fotografie lebt!<br />
Das Fotofachgeschäft FOTOGEN in Einbeck feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Jubiläum.<br />
Inhaber Martin und Angela Kröger sind mit der Zeit gegangen und haben ein vielfältiges Fotogeschäft aufgebaut.<br />
Die Entwicklung digitaler Fotografie<br />
und des Internets hat für viele Fotofachgeschäfte<br />
eine große Herausforderung<br />
und das Aus bedeutet. Martin und<br />
Angela Kröger hingegen haben ihr Fachgeschäft<br />
,FOTOGEN‘ in Einbeck mit der Technik<br />
mit entwickelt, Stück für Stück neue Dienstleistungen<br />
rund um die Fotografie geschaffen<br />
und ihr Geschäft erweitert. Und natürlich ist<br />
der Service inzwischen volldigitalisiert: Alles<br />
ist online bestellbar, Einschulungs- oder<br />
Hochzeitsbilder lassen sich als Onlinegalerien<br />
einsehen, Termine digital vereinbaren<br />
und in einem Blog gibt es nützliche Tipps.<br />
NEBEN DEM KLASSIKER Fotoequipment –<br />
Kameras und Zubehör mit Preisen, die zum<br />
Interneteinkauf konkurrenzfähig sind – hat<br />
FOTOGEN noch zwei weitere Standbeine.<br />
Zum einen Dienstleistungen rund ums Foto:<br />
Bildabzüge aus dem eigenen Fotolabor, Fotobücher,<br />
Banner und Rollups sowie Sonderdrucke<br />
auf Leinwand, Holz, Aluminium oder als<br />
3D-Bild im Glasblock. Zum anderen fotografieren<br />
Martin und Angela Kröger Events oder<br />
im eigenen Studio und greifen dabei Trends<br />
auf. Alternativ zum klassischen Familienfoto<br />
erfreut sich die Fotografie der Iris (Auge) aller<br />
Familienmitglieder einer großen Nachfrage.<br />
Auch ist FOTOGEN inzwischen schon zertifiziert<br />
für die Aufnahme von Passbildern – eine<br />
Neuregelung, die ab 2025 für Passbilder greift.<br />
EINE BESONDERHEIT VON FOTOGEN ist<br />
der Verleih von Selfieboxen. Das Einzugsgebiet<br />
reicht bereits bis Hildesheim, Bad<br />
Nenndorf und Göttingen. „Die Selfieboxen<br />
sind im Allgemeinen schon ein tolles Event<br />
auf jeder Hochzeit oder Feier, aber die Box im<br />
Camper ist ein richtiger Hingucker“, erzählt<br />
Martin Kröger. Dieser wirkt gerade in großen<br />
Hallen nicht verloren, außerdem lässt er sich<br />
bei Outdoorevents gut nutzen. „Der Camper<br />
wird häufig von Firmen gebucht, zum Beispiel<br />
für Kundenevents. Dann branden wir die Boxen<br />
in den Farben und Logos des Unternehmens.“<br />
UND NOCH ETWAS MACHT FOTOGEN<br />
besonders – die Brücke in die analoge Fotovergangenheit.<br />
Martin Kröger ist einer der<br />
wenigen Dienstleister, die noch analoge Filme<br />
im eigenen Medialabor entwickeln. Aber auch<br />
Dias, alte Fotos, 8mm-Filme oder VHS-Videokassetten<br />
werden hier regelmäßig digitalisiert.<br />
In Einbeck ist FOTOGEN eine feste Größe.<br />
Der enge Dialog mit den Kunden hat dazu geführt,<br />
dass regelmäßig Workshops angeboten<br />
werden – sei es, die eigene Kamera zu verstehen,<br />
Spezialthemen wie Makrofotografie oder<br />
das Beste aus der Handykamera herauszuholen.<br />
„Gerade die Vielfältigkeit unseres Geschäfts<br />
macht sehr viel Spaß“, meint Angela<br />
Kröger. „Und das Schöne ist: Wir sehen, dass<br />
die Begeisterung für Fotografie nach wie vor<br />
da ist.“<br />
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FOTOGEN Einbeck<br />
Tiedexer Str. 4-6<br />
37574 Einbeck<br />
Tel. 05561 972952<br />
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TEXT: SVEN GRÜNEWALD
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FOTO: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Oliver Bornemann:<br />
Der Experte hat aus seinen<br />
Erfahrungen ein Buch geschrieben:<br />
,Teamspirit. Die Macht tragfähiger<br />
Beziehungen für Unternehmer‘.<br />
PROFIL<br />
„Beziehungsqualität und Firmenentwicklung<br />
gehören zusammen“<br />
Coach Oliver Bornemann verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Unternehmensentwicklung heißt neben<br />
Prozessen und Strategien insbesondere auch, die Qualität der Beziehung zwischen den Menschen aktiv zu<br />
gestalten, um die Teamleistung zu steigern.<br />
W<br />
enn es in einem Unternehmen bei<br />
den Abläufen oder der Entwicklung<br />
hakt, dann liegen die Ursachen oftmals<br />
unter der Oberfläche verborgen – nämlich<br />
in den Beziehungen der Mitarbeiter. So die Erfahrung<br />
von Oliver Bornemann. „In Un ternehmen<br />
werden hauptsächlich Prozesse, Ab läufe und<br />
Strategien optimiert“, sagt der Göttinger Coach.<br />
„Aber nur selten werden die Arbeitsbeziehungen<br />
und das Arbeitsverhalten der Mitarbeiter miteinbezogen.<br />
Beziehungsqualität und Firmenentwicklung<br />
gehören aber zusammen.“<br />
In der Praxis kommen Unternehmer oft mit<br />
einem frustrierten Gefühl zu Oliver Bornemann,<br />
wenn sie beispielsweise versuchen, zu digitalisieren<br />
oder Abläufe zu optimieren, und dann<br />
feststellen, dass es nicht so voran geht, wie sie<br />
sich das vorgestellt haben. Ein Puzzleteil fehlt<br />
dann häufig: Das an sich einfache Verständnis<br />
dafür, dass die Umsetzung manchem Mitarbeiter<br />
aufgrund seines Arbeits verhaltens schwerfällt.<br />
Der Unternehmer wünscht sich eigenverantwortliches,<br />
selbstständiges Handeln<br />
– genau die Arbeitsweise, die er selbst hat. „Aber<br />
man muss ganz klar sagen: Nicht jeder Mensch<br />
möchte und kann das“, betont Bornemann.<br />
„Einige fühlen sich in Strukturen und mit Routineaufgaben<br />
wohl.“<br />
Diese Mitarbeiter sind für jedes Unternehmen<br />
extrem wertvoll, „doch sie werden mit für sie<br />
nicht passenden Veränderungswünschen dann<br />
allein gelassen.“ Deswegen ist der erste Schritt<br />
für Bornemann auch, den Unternehmer selbst<br />
zu befähigen, in den Gedankenkomplex Beziehungsqualität<br />
reinzukommen und ein Gespür<br />
dafür zu entwickeln, wie jeder Mitarbeiter tickt<br />
und was ihn motiviert.<br />
BORNEMANN HAT DAS Finger spitzengefühl<br />
für solche Reibungs verluste als Unter nehmer<br />
selbst entwickelt. 1991, schon während des<br />
Studiums, gründete er sein erstes Unternehmen.<br />
„Ich hatte zudem BWL und Psychologie studiert<br />
und schon allein dadurch einen Blick für<br />
unterschiedliche Persönlichkeiten.“ Später folgte<br />
noch eine Zusatzausbildung als Strategie berater.<br />
„Mit dieser Kombination aus Unternehmer,<br />
Psychologie und Strategie hebe ich mich von<br />
vielen anderen Coaches und Businesscoaches<br />
ab.“<br />
Über seine Erfahrungen hat Oliver Bornemann<br />
nun auch ein Buch geschrieben, das<br />
gerade (auch als Audioversion) erschienen ist:<br />
,Teamspirit. Die Macht tragfähiger Beziehungen<br />
für Unternehmer‘ beschäftigt sich mit der Beziehungsqualität<br />
der Mitarbeiter und gibt Unternehmern<br />
Möglichkeiten an die Hand, diese<br />
positiv zu gestalten. „Laut einer Gallup Studie<br />
beschäftigen sich rund 80 Prozent aller Mitarbeiter<br />
mit dem Jobwechsel“, so Bornemann.<br />
„Ich glaube daher, dass der Teamspirit und die<br />
Qualität der Beziehungen vor dem Hintergrund<br />
des Fachkräftemangels in Zukunft zentrale Themen<br />
werden, die über den Erfolg von Unternehmen<br />
entscheiden.“<br />
TEXT: SVEN GRÜNEWALD<br />
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82 3 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
Wenn Dominik Kimyon als Pressesprecher der Stadt Göttingen etwas zu<br />
Papier bringt, muss er sich an Fakten halten. In einem anderen Bereich<br />
dagegen lässt er seiner Fantasie freien Lauf: Der 47-Jährige schreibt Krimis.<br />
In der Hauptrolle: Kriminalhauptkommissar Christian Heldt, dessen Arbeit<br />
ihn auch in den Göttinger Stadtwald führt.<br />
3 |<strong>2023</strong> 83
mensch<br />
ZUR PERSON<br />
Dominik Kimyon wurde 1976 in<br />
Duderstadt geboren, aufgewachsen ist er<br />
im nordhessischen Witzenhausen.<br />
Nach dem Abitur absolvierte er in Kassel<br />
ein Fachhochschulstudium für die<br />
Verwaltungs laufbahn und arbeitete<br />
anschließend zunächst bei der Sozial versicherung<br />
für Landwirtschaft, Forsten und<br />
Gartenbau. Nach einem weiteren Studium<br />
der Medien- und Kommunikationswissenschaft<br />
an der Universität Göttingen war er<br />
für eine Medienagentur tätig, bevor er<br />
2008 zur niedersächsischen Landesregierung<br />
nach Hannover wechselte. Dort war<br />
Kimyon zuletzt einer der Sprecher des<br />
Sozialministeriums. Seit 2018 ist er<br />
Pressesprecher der Stadt Göttingen.<br />
TEXT MATTHIAS BRUNNERT<br />
FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
Dass Kriminalromane ihn besonders<br />
interessieren, habe er schon<br />
als Teenager festgestellt, erzählt<br />
Dominik Kimyon. „Ich habe unzählige<br />
Krimis gelesen und auch<br />
reichlich davon im Fernsehen geschaut.“<br />
Dabei sei bereits damals<br />
der Gedanke aufgetaucht, selbst einmal einen fesselnden<br />
Bestseller zu schreiben. „Aber wie es so ist: Für solch<br />
wichtige Dinge im Leben hat man ja nie Zeit“, sagt der<br />
47-jährige Autor mit einem verschmitzten Lächeln im<br />
Gesicht, der heute in seinem ,zweiten Leben‘ einen Fulltime-Job<br />
als Pressesprecher der Stadt Göttingen ausübt.<br />
Dass Dominik Kimyon dann doch irgendwann mit<br />
dem Schreiben begann, lag an seinem vorherigen Job bei<br />
der niedersächsischen Landesregierung – oder genauer<br />
gesagt daran, dass er täglich im Zug von Göttingen nach<br />
Hannover saß und diese viele Zeit nicht ungenutzt verstreichen<br />
lassen wollte.<br />
„DESHALB HABE ICH IRGENDWANN IM ICE einfach mit<br />
dem Krimi begonnen“, erzählt Kimyon rückblickend.<br />
Den Laptop auf den Knien arbeitete er regelmäßig an<br />
seinem Erstlingswerk ,Stallgeruch‘. „Das hat großen<br />
Spaß gemacht.“ Die Hauptrolle spielt Kriminalhauptkommissar<br />
Christian Heldt von der Göttinger Polizei,<br />
der – wie der Autor versichert – eine rein fiktive Figur ist.<br />
„Heldt hat kein reales Vorbild.“ Der Ermittler sei allein<br />
seiner Fantasie entsprungen, genauso wie die Mordfälle,<br />
die Heldt zu klären hat.<br />
Die Geschichte dreht sich kurz gefasst um Folgendes:<br />
Eine frisch verlobte junge Tierzüchterin aus dem Eichsfeld<br />
liegt tot zwischen ihren Alpakas. Während Hauptkommissar<br />
Heldt zum Missfallen örtlicher Kollegen mit<br />
den Ermittlungen beginnt und die Familie der Toten auffallend<br />
schnell zum Alltag überzugehen versucht, werden<br />
Gerüchte um Tierquälerei laut. Schließlich geschieht<br />
ein weiterer Mord. Heldt gerät in einen Sog aus Intrigen<br />
und Hass, der ihn selbst in Lebensgefahr bringt.<br />
Die Arbeit während der Zugfahrten wurde Kimyon<br />
damals zu einer lieben Gewohnheit. An manchen Tagen<br />
sei es zwar zäh gewesen. „Aber wenn ich eine kreative<br />
Phase hatte, habe ich oft gar nicht gemerkt, dass der Zug<br />
schon in den Bahnhof einlief – dann musste ich sehen,<br />
dass ich noch rechtzeitig rauskomme.“<br />
84 3 |<strong>2023</strong>
mensch<br />
» Ich habe mir vorher den Plot genau überlegt:<br />
Wer ist Mörderin oder Mörder? Wer muss dran glauben? «<br />
DOCH BIS SEIN HELDT den Fall schließlich gänzlich gelöst<br />
hatte beziehungsweise bis seine Gedanken im gestalteten<br />
Umschlag fertig gedruckt vor ihm auf dem Tisch<br />
lagen, habe es lange gedauert, erinnert sich der gebürtige<br />
Duderstädter. „Von der ersten Idee bis zum fertigen<br />
Buch habe ich rund ein Jahr gebraucht.“ Denn vor dem<br />
ersten Wort stand für den Diplom-Verwaltungswirt – der<br />
zudem auch noch erfolgreich ein Studium der Medienund<br />
Kommunikationswissenschaft an der Uni Göttingen<br />
absolviert hat – zunächst die gründliche Vorbereitung:<br />
„Ich habe so einige Ratgeber gelesen, in denen das Handwerk<br />
des Krimi- Schreibens erklärt wird. Das war schon<br />
eine große Hilfe.“<br />
ES GEBE ZWAR AUTOREN, die einfach den Rechner aufklappen<br />
und dann so lange drauflosschreiben, bis der<br />
Krimi fertig ist, doch das sei nicht sein Fall. „Ich habe<br />
mir den Plot vorher genau überlegt: Wie soll die Handlung<br />
sein? Wer ist Mörderin oder Mörder? Wer muss<br />
dran glauben? Welche Geschichten laufen parallel?“<br />
Alles Übrige gestalte sich dann mehr oder weniger von<br />
alleine und wird irgendwann zur runden Story.<br />
Für die Veröffentlichung seines Erstlingswerks konnte<br />
er den auf Regional krimis spezialisierten Gmeiner-Verlag<br />
gewinnen. Die Lektorin hatte kaum etwas zu kritisieren<br />
– bis auf ein paar wenige Flüchtigkeitsfehler. „Aber<br />
am Plot hat sie keinerlei Änderungen vorgenommen“,<br />
erzählt Kimyon nicht ohne Stolz in der Stimme und erinnert<br />
sich glücklich an den Moment, als er einige Zeit<br />
später erstmals das fertige Buch in den Händen hielt.<br />
„Und das Beste daran war“, sagt der Autor und lacht:<br />
„Mir hat der Krimi selbst gefallen.“<br />
SEIN ZWEITER ROMAN, der unter dubiosen Kunstliebhabern<br />
in Göttingen spielt, sei ihm schon etwas leichter<br />
von der Hand gegangen, erzählt Kimyon: In ,Hainberg‘<br />
wird ein Doktorand der Kunstwissenschaften ermordet.<br />
Der unter Plagiatsverdacht geratene Mann hatte eine<br />
3 |<strong>2023</strong> 85
mensch<br />
DOMINIK KIMYONS BÜCHER<br />
Stallgeruch<br />
Die Angst geht im beschaulichen Eichsfeld um: Die frisch<br />
verlobte Linda Becker liegt tot zwischen ihren Alpakas.<br />
Ein düsteres Geheimnis aus ihrer Vergangenheit nimmt<br />
sie mit ins Grab. Doch während ihre Familie auffallend<br />
schnell versucht, zur Tagesordnung überzugehen,<br />
geschieht ein weiterer Mord. Kriminalhauptkommissar<br />
Christian Heldt aus Göttingen gerät bei den Ermittlungen<br />
in einen Sog aus Intrigen, Hass und Selbstsucht,<br />
der ihn und die Menschen um ihn herum<br />
in Lebensgefahr bringt.<br />
GMEINER-Verlag, 2017<br />
Buch 14 Euro / E-Book 10,99 Euro<br />
Hainberg<br />
Unweit des Göttinger Hainbergs wird der Kunstwissenschaftler<br />
Marcel Hofmeister tot aufgefunden. Als bekannt<br />
wird, dass der Doktorand unter Plagiatsverdacht stand,<br />
gerät seine Doktormutter und Geliebte Arlene unter<br />
Mordverdacht. Auch der Immobilienhai Gartner war nicht<br />
gut auf den Toten zu sprechen, da dieser sein Bauprojekt<br />
verhinderte. Da geschieht ein zweiter Mord, und<br />
Kommissar Christian Heldt findet sich zwischen dubiosen<br />
Kunstliebhabern und in einem mörderischen<br />
Beziehungsgeflecht wieder.<br />
GMEINER-Verlag, 2019<br />
Buch 12 Euro / E-Book 9,99 Euro<br />
Affäre mit seiner Doktormutter und war mit einem<br />
Immobilienhai aneinandergeraten. Während Hauptkommissar<br />
Heldt und sein Kollege Piotrowski ermitteln, geschieht<br />
ein weiterer Mord. Dieses Buch sei zwar deutlich<br />
schneller entstanden als ,Stallgeruch‘, so der Autor, dennoch<br />
sei das Schreiben vor allem gegen Ende sehr anstrengend<br />
gewesen. „Man muss zusehen, dass alles zusammenpasst<br />
und sich fügt wie ein großes Puzzle. Wenn<br />
man dann merkt, dass irgendwo noch ein logischer Fehler<br />
steckt, muss man noch einmal in die Geschichte eingreifen.<br />
Das ist sehr herausfordernd.“<br />
Geholfen hat ihm dabei sein Mann, der die beiden<br />
Bücher vor der jeweiligen Weitergabe an den Verlag sehr<br />
kritisch gelesen hat. „Das hat er gern und sehr gut gemacht“,<br />
sagt Kimyon dankbar. Bei Anlass zu Kritik<br />
nahm dieser kein Blatt vor den Mund. „Sowas tut dann<br />
manchmal zwar weh, aber es hilft.“<br />
REICH WERDEN KÖNNE MAN MIT DEM SCHREIBEN<br />
von Krimis eher nicht, erklärt Göttingens haupberuflicher<br />
Stadt-Pressesprecher, denn von einem verkauften<br />
Exemplar kommt bei ihm als Autor nur ein Bruchteil des<br />
Verkaufspreises an. Auch wenn – wie in seinem Fall –<br />
pro Buchtitel jeweils mehrere Tausend Exemplare verkauft<br />
werden, lohne sich der Aufwand unter finanziellen<br />
Gesichtspunkten eigentlich nicht. „Ich betrachte das<br />
Schreiben von Krimis als ein sehr schönes Hobby, in das<br />
nur Zeit investiert werden muss.“<br />
Auf jeden Fall möchte Kimyon weitere schreiben. Aus<br />
diesem Grund hat er seine Kommissare und einige andere<br />
Protagonisten auch als Serienfiguren angelegt. Das<br />
Gerüst für seinen dritten Kriminalroman steht bereits –<br />
jedenfalls gedanklich. Ebenso wie die Ideen für reichlich<br />
weitere Mord fälle. „Zuhause habe ich inzwischen eine<br />
kleine Gedanken- Sammlung, die ständig wächst.“ Dabei<br />
ist er im Übrigen nicht nur auf seine eigenen Einfälle<br />
angewiesen: Nicht selten komme es vor, dass Freunde<br />
oder Bekannte ihm „gut gemeinte Anekdoten“ auf dem<br />
Silbertablett servierten.<br />
DASS ER – STATT REALE KRIMINALFÄLLE und Persönlichkeiten<br />
aus Südniedersachsen als Vorlage für seine<br />
Bücher zu nehmen – lieber seine Fantasie bemüht, sieht<br />
Kimyon als großen Vorteil. „Man kann sich dann beim<br />
Schreiben gedanklich so richtig austoben und seiner<br />
Kreativität freien Lauf lassen. Und gleichzeitig genieße<br />
ich es, diese Geschichten mit Nervenkitzel in der Region<br />
spielen zu lassen, in der ich zu Hause bin.“<br />
Dauerhaft möchte er sich allerdings nicht auf Krimis<br />
beschränken. „Ganz weit hinten im Kopf habe ich auch<br />
Ideen für Romane, die nichts mit Mord und Totschlag zu<br />
tun haben.“ Wann er dafür Zeit haben wird – dieser Fall<br />
ist und bleibt fürs Erste allerdings noch ungelöst. ƒ<br />
86 3 |<strong>2023</strong>
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Im August fand die erste IMPULS-<br />
WERKSTATT by Struckmeier in der eigenen<br />
Ausstellung statt. Einen Abend<br />
lang bekamen die Teilnehmer Impulse<br />
aus vier verschiedenen Kurzvorträgen<br />
und durften anschließend in Workshops<br />
ihre Ideen zu den vorgestellten Themen<br />
reflektieren. Marco Böhme (<strong>faktor</strong> Magazin)<br />
moderierte die Veranstaltung. Die Ergebnisse<br />
wurden in illustrierter Form von<br />
Tanja Wehr (Sketchnotelovers) festgehalten<br />
und konnten noch am selben Abend<br />
mitgenommen werden.<br />
ZU DER GRÜNDUNG DIESES NEUEN<br />
VERANSTALTUNGS-FORMATES FÜHR-<br />
TEN ZWEI IDEEN:<br />
1. Alle Unternehmen sollten sich aktuell<br />
überlegen, wie sie zukünftig ihre Arbeitswelt<br />
gestalten wollen. Viele scheinen jedoch<br />
unsicher zu sein, wie sie individuelle<br />
Lösungen für ihre brennendsten Probleme<br />
bekommen. Dabei haben wir gerade<br />
in der Region um Göttingen hervorragende<br />
Kompetenzen, die genutzt werden können.<br />
Durch die Erfahrungen der letzten Jahre<br />
ist uns allen klar geworden, dass das<br />
Thema Mensch im Vordergrund steht. Damit<br />
einhergehend müssen Themen wie<br />
Hybrides Arbeiten, Homeoffice, Fachkräftemangel,<br />
GenZ und die zur Verfügung<br />
stehenden Büroflächen anders und neu<br />
beleuchtet werden. Wachrütteln ist das Motto<br />
der IMPULS-WERKSTATT by Struckmeier. Es<br />
muss etwas passieren.<br />
2. Viele Veranstaltungen liefern gute und neue<br />
Gedanken für die Teilnehmer. Aber die Menge<br />
an Ideen, die in den Köpfen sind, werden<br />
nicht festgehalten und gehen oftmals verloren<br />
- gute Vorsätze verpuffen. Die IMPULS-WERK-<br />
STATT by Struckmeier setzt genau hier an.<br />
DIE AKTUELLEN THEMEN der ersten Veranstaltung<br />
waren: Unternehmenskultur, Rainer<br />
Guse von der Leaders-Academy machte in<br />
seinem Vortrag klar, wie wichtig der Fokus<br />
auf die Corporate Culture ist und den Erfolg<br />
in den Betrieben extrem beeinflusst. GenZ, Alexander<br />
Karnebogen von der Junge Wilde Academy<br />
zeigte Chancen für ein gutes Miteinander<br />
der Generationen als klares Erfolgsmodell<br />
auf. Neue Arbeitswelten, Jens Barwinske von<br />
Struckmeier machte bewusst, dass alle Veränderungen<br />
in der Unternehmenskultur und Arbeitsweise<br />
auch Auswirkungen auf die Räumlichkeiten<br />
haben.<br />
ALS MUNTERMACHER hatte Peter Leppelt<br />
(praemandatum) in unnachahmlicher Manier<br />
und hoher Kompetenz auf die aktuellen<br />
Missstände in der Wirtschaft aufmerksam gemacht.<br />
Für geistige Entspannung sorgte ein<br />
Sandmalerei Live-Act mit Anne Löper.<br />
Vom Startup bis zu großen Göttinger Wirtschaftsunternehmen<br />
war alles vertreten. Ein<br />
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@Michi - der Text kam nochmal neu und war dann viel<br />
länger - musste daher etwas änder auf Seite 3 und einen wei-<br />
teren Textkasten dazusetzem. Bitte checken , o alles passt.<br />
Danke<br />
@Michi - der Text kam nochmal neu und war dann viel<br />
länger - musste daher etwas änder auf Seite 3 und einen wei-<br />
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Danke<br />
Der Geschmack von<br />
Welt<br />
92 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
Nach Jahrzehnten als Spitzenkoch auf dem internationalen Gastroparkett ist Alexander Zinke<br />
zurückgekehrt in die alte Heimat, um endlich sein eigener Herr zu sein. In Heilbad Heiligenstadt<br />
im ‚Motz am Fluss‘ bringt er sein Erfolgrezept auf eine Karte: eine Fusionsküche von Sushi<br />
über Tonkatsu-Schnitzel nach Wiener Art bis zur französischen Zitronentarte.<br />
TEXT SABINE KNAPPE FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />
3 |<strong>2023</strong> 93
DOCH EINEN SCHRITT ZURÜCK. Ein richtig gutes<br />
Sushi-Restaurant braucht einen verlässlichen Lieferanten<br />
von frischem Fisch und Meeresfrüchten, und zwar<br />
von wirklich frischer Rohware. Hier griff Zinke auf seinen<br />
bewährten Zulieferer Rungis Express zurück, dem<br />
Spezialisten für Fisch seit Jahrzehnten. Der liefert Gelbleben<br />
» Ich möchte Heiligenstadt<br />
einen gastronomischen Schub geben. «<br />
Es war von Anfang an mein Plan,<br />
nach der Lehre ins Ausland zu gehen<br />
und die Welt zu bereisen.“ Heute ist<br />
Alexander Zinke froh, seine Küchenrichtung<br />
und die Arbeitszeiten selbst<br />
bestimmen zu können und die Familie<br />
wieder in der Nähe zu haben, vor<br />
allem für seine Kinder. Der gebürtige<br />
Erfurter wuchs in der Nähe von Heiligenstadt auf<br />
und machte seine Lehre im Marriott Hotel in Gera.<br />
Nächste Station: London. Es folgten die Côte d‘Azur,<br />
Ägypten, Wien, Bangkok, Dubai, Sri Lanka und das<br />
schweizerische Flims. Jetzt schaut der 46-Jährige sich<br />
zufrieden in seinem eigenen Restaurant, dem ,Motz am<br />
Fluss‘ in der Altstadt von Heiligenstadt, um.<br />
ES IST MODERN UND LOUNGIG, abwechslungsreiche<br />
Sitzgelegenheiten und Tische, dezentfarbige Sessel im<br />
Fifty-Stil und eine sehr gut sortierte Bar. Die Rückwand<br />
ist mit einem atmosphärischen Foto von einer Flussansicht<br />
bedeckt – es fühlt sich an, als wäre man mitten<br />
in der Strömung. Im zweiten Raum des Restaurants ist<br />
es ein Wald, der die Gäste umgibt. Er leuchtet in 3D,<br />
man sitzt romantisch im Moos. „Ich möchte Heiligenstadt<br />
einen gastronomischen Schub geben“, erklärt Zinke<br />
selbstbewusst. Er schätze seine Kollegen in der Umgebung<br />
sehr und gehe auch gern bei ihnen essen, möchte<br />
nun aber auch einen eigenen, moderneren Stil in der<br />
Küche der Stadt etablieren. Als er vor zwei Jahren in seine<br />
Heimat zurückkam, eröffnete er zunächst eine Sushi-Bar<br />
mit nur sechs Plätzen. „Das kannten die Heiligenstädter<br />
bis dato nicht.“ Entgegen einiger Unkenrufe vor Ort war<br />
sie jedoch ein Erfolg und ermutigte ihn schlussendlich<br />
dazu, im vergangenen Jahr das ,Motz am Fluss‘ zu eröffnen<br />
– mit dem Ziel, einen Hauch von internationalem<br />
Geschmack ins Eichsfeld zu bringen.<br />
flossenmakrelen, Dorade, Thunfisch und besten Lachs.<br />
Da merkt man den Hotelkoch mit dem großen Einkaufsetat.<br />
„Meine beste Zeit als Koch war die in Dubai. Du<br />
konntest alles bestellen. Geld spielte keine Rolle“, erzählt<br />
Zinke von der Zeit, als er von 2012 bis 2014 als Chef de<br />
Cuisine in dem berühmten, mit sieben Sternen ausgezeichneten<br />
Luxushotel Burj Al Arab arbeitete. „Da sind<br />
die Trüffelhändler aus Italien angereist mit ihren Knollen,<br />
um sie zu präsentieren.“<br />
ABER WIE LERNT MAN ÜBERHAUPT das große, internationale<br />
Business? Und ist es wirklich international?<br />
„Der Großteil der Restaurants, in denen ich gearbeitet<br />
habe, hat französische Küche angeboten“, berichtete<br />
Zinke rückblickend vom prägendsten Kochstil, der ihn<br />
in seinem gesamten Berufsleben begleitet hat.<br />
Bereits in seinen Anfangsjahren, als er 2004 direkt<br />
nach der Ausbildung im Hotel The Savoy in London beginnt,<br />
wurde nach Auguste Escoffier gekocht: der Bibel<br />
der französischen Hochküche, die als erste normierte<br />
Rezepte und deren Namen bestimmt hat. Zinke ist hartnäckig<br />
und voller Wissensdurst. Dieser treibt ihn auch in<br />
eine Buchhandlung am Piccadilly Circus. „Bei Waterstones<br />
konnte man einfach Kochbücher aus dem Regal<br />
nehmen, sich hinsetzen und lesen“, erzählt er heute und<br />
lächelt zufrieden. Auch das gehört zu Zinkes kulinarischer<br />
Bildung. „Ein guter Koch kann sich alles abgucken<br />
und jede Küche lernen.“<br />
Um die französische Küche jedoch wirklich authentisch<br />
zu lernen, packt er 2008 den Rucksack und geht<br />
nach Frankreich. Er kocht ein halbes Jahr in Bistros und<br />
Sternerestaurants in der Provence, unter anderem auch<br />
an der Côte d’Azur, und lernt die Regionalküche kennen.<br />
Und selbst, als er einige Zeit später für zwei Jahre in<br />
Bangkok arbeitet, ist es die französische Küche, die er als<br />
Coach den Köchen einer Kette beibringen soll.<br />
GEPRÄGT FÜR DIE FUSIONSKÜCHE habe ihn das eine<br />
Jahr im Restaurant Nobu – ebenfalls in London. Das<br />
Nobu ist in Europa der Botschafter der Nikkei-Küche,<br />
jener Fusionsküche, die peruanische und japanische Elemente<br />
vereint. Der Hintergrund dieser Kochrichtung:<br />
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen viele japani-<br />
94 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
sche Arbeitssuchende in Peru an und brachten ihre<br />
Küche mit. Sie verschmolzen japanische Techniken und<br />
Rezepte mit peruanischen Zutaten. Ceviche, das Nationalgericht<br />
Perus aus rohem Fisch, der in der Zitrussäure<br />
von Limone kalt gegart wird, haben die Japaner zum<br />
Beispiel mit Sojasauce, Sesamöl, Togarashi, einer japanischen<br />
Gewürzmischung, und Avocado ergänzt.<br />
Dieses Nikkei-Konzept hat auch das FREIgeist in Göttingen<br />
am Groner Tor aufgegriffen und zusammen mit<br />
Zinke – der dort von der Eröffnung 2018 an als Küchenchef<br />
tätig war – etabliert und weiterentwickelt.<br />
BIS ES FÜR IHN IM VERGANGENEN JAHR dann schließlich<br />
Zeit wurde. „Ich wollte endlich mein eigener Herr<br />
sein“, erzählt der 46-Jährige überzeugt von seinem Entschluss,<br />
ein eigenes Restaurant in seiner alten Heimat zu<br />
eröffnen. Hier lebt der Koch nun sein lang erarbeitetes<br />
Erfolgskonzept. Die Karte: das Resultat seiner vielen<br />
Jahre im Ausland. Die eine Hälfte bietet Sushi in exzellenter<br />
Auswahl, der andere Teil der Karte weist Fusionsküche<br />
mit japanischen Einflüssen, französischer Haute<br />
Cuisine und peruanischen kleinen Aufblitzern aus.<br />
IM ‚MOTZ AM FLUSS‘ ist heute ein Sushimeister angestellt –<br />
eine Qualität, die man in Heiligenstadt zunächst kaum vermutet.<br />
Auch hier hatte Zinke sein internationales Netzwerk<br />
genutzt. Es gibt eine spezielle Plattform für japanische<br />
Köche, die er natürlich kennt und darüber seinen Meister<br />
gefunden hat. Die Auswahl an Sashimi, Nigiri, Maki und<br />
Inside Out ist groß und besonders. Gelbflossenmakrele mit<br />
Rettich, Shiso und Yuzu sowie Spicy Tuna Roll mit Thunfisch,<br />
schwarzem Sesam, Tempuraflocken, Spicy Mayo und<br />
Aji, einer Chili aus Peru, sind nur ein Ausschnitt.<br />
Für die Rubrik ‚Unsere Speisen‘ auf der Karte braucht<br />
Zinke keinen Asia-Spezialisten. Das kann er. Er ist fasziniert<br />
von der asiatischen Küche. „Was man in der französischen<br />
Küche einkochen muss, damit es intensiv schmeckt, macht<br />
die asiatische mit Kräutern und Gewürzen schnell zu einem<br />
aromatischen Erlebnis.“ Deshalb würzt er mit Yuzu, Dashi,<br />
Sesam und dem japanischen Wafu-Dressing aus Sojasauce<br />
und Reisessig. Trotzdem kocht er seine Fonds und liebt französische<br />
Saucen und Desserts, wie Beurre blanc und Zitronentarte.<br />
Natürlich kommen die Käse auf seiner Karte alle<br />
aus Frankreich. Als Auftakt gibt es Brot, das er nach eigenem<br />
Rezept handwerklich backen lässt.<br />
3 |<strong>2023</strong> 95
leben<br />
Tonkatsu à la Motz<br />
ZUTATEN<br />
4 Schweinekoteletts vom Duroc mit Knochen à ca. 220 g<br />
100 g Panko-Semmelbrösel<br />
8 Eier<br />
100 ml Öl zum Ausbacken<br />
30 g Butter<br />
4 Kapernäpfel, abgetropft<br />
4 Sardellenfilets<br />
Gruyère, fein gerieben<br />
Zum Garnieren: Brunnenkresse, Meersalz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
Zunächst das Schweinefleisch zwischen zwei Blätter<br />
Frischhaltefolie legen und leicht klopfen, bis es etwa<br />
1,5 cm dick ist. Danach mit einer Gabel viele kleine Löcher<br />
in das Fleisch stechen. Das macht es mürbe.<br />
Danach eine Panierstation aufbauen:<br />
Ein Teller mit gewürztem Mehl, eine Schüssel mit vier<br />
aufgeschlagenen Eiern, ein Teller mit Semmelbrösel.<br />
Das Schweinefleisch im Mehl wenden und abklopfen,<br />
dann in die Eier geben, danach in die Semmelbrösel.<br />
Darauf achten, dass die Koteletts vollständig bedeckt<br />
sind.<br />
Das Öl in einer Bratpfanne erhitzen und die Koteletts bei<br />
mittlerer Hitze auf jeder Seite etwa sechs Minuten braten,<br />
dabei darauf achten, dass die Semmelbrösel nicht anbrennen.<br />
Nach dem Garen das Fleisch herausnehmen und zum<br />
Ruhen beiseitestellen. Anschließend die restlichen Eier als<br />
Spiegeleier in Butter anbraten.<br />
KONTAKT<br />
Am Jüdenhof 6<br />
37308 Heilbad Heiligenstadt<br />
Deutschland<br />
Tel. 03606 5083737<br />
www.motzamfluss.de<br />
www.instagram.com/MotzamFluss<br />
Zum Anrichten die Tonkatsu auf einen warmen Teller<br />
geben. Die Eier vorsichtig auf das Fleisch heben. Die<br />
Sardellen und Kapern auf das Kotelett legen und mit etwas<br />
geriebenem Gruyère und der Brunnenkresse garnieren.<br />
Guten Appetit!<br />
96 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
SEIN SIGNATURE DISH vereint ebenfalls zwei Kochwelten.<br />
Dabei kombiniert er mit viel Humor ein japanisches<br />
Tonkatsu-Schnitzel mit der typischen Wiener Garnitur<br />
von Sardelle, Kaper und Zitrone. Ein Tonkatsu ist<br />
höher als das hiesige Schnitzel und wird mit japanischen<br />
Pankobröseln paniert. Das Fleisch im ,Motz‘ stammt<br />
vom Durocschwein und ist wunderbar zart und saftig.<br />
Aber Zinke hat die Erfahrung gemacht, dass er nicht alles<br />
ausformulieren sollte an Zutaten, die in Heiligenstadt<br />
doch sehr exotisch sind. Seine neueste Speisekarte<br />
führt deshalb nicht mehr alles minutiös auf. Gäste müssen<br />
jetzt schon genauer hinschauen, um die Fusionsküche<br />
zu erkennen. Am besten, man wählt ,Chef’s<br />
Choice‘ – nicht offiziell auf der Karte –, lehnt sich zurück<br />
und lässt den Chef einfach mal machen.<br />
DER NAME MOTZ kommt übrigens nicht etwa von<br />
,motzen‘, sondern erinnert an Friedrich von Motz, einen<br />
Beamten, der einige Jahre in Heiligenstadt wirkte und<br />
danach Preußens Finanzminister wurde und den Deutschen<br />
Zollverein in die Wege leitete. Alexander Zinke<br />
hatte einen historischen Namen gesucht, der noch nicht<br />
besetzt war. Der Fluss im Restaurantnamen ist ein Bächlein,<br />
das vor dem Restaurant plätschert und die Gäste<br />
auf der Terrasse erfreut. Das Motz ist aber nicht nur ein<br />
Restaurant. Es ist an regendes Frühstückscafé mit Shakshuka,<br />
Egg Benedict und Bauernfrühstück mit Trüffeln,<br />
abwechslungsreicher Anlaufpunkt für ein Mittagessen<br />
und Bar, am Wochenende mit Livemusik von angesagten<br />
DJs. Der Koch mit seinen internationalen Hotel-Erfahrungen<br />
etabliert seine Gastro nomie als Marke. Es gibt<br />
bereits einen eigenen Riesling und ein Bier nach eigenem<br />
Geschmack, gebraut nur für das Motz. Und Zinke geht<br />
noch einen Schritt weiter. Im November plant er in Heiligenstadt<br />
ein gutbürgerliches Wirtshaus zu eröffnen,<br />
vom Stil her angelehnt an englische Pubs mit ihrer Gemütlichkeit<br />
und ihrer guten Küche. Dort wird er regionaltypische<br />
Gasthausklassiker aus ganz Deutschland anbieten<br />
wie Solei, marinierten Harzer, Kölschen Kaviar, Erfurter<br />
Puffbohnensalat und Saure Zipfel. Alles von bester<br />
Qualität, wie man sie auch nicht mehr selbstverständlich<br />
in den Regio nen findet. „Ich mag eben Casual Dining.<br />
Es geht schließlich um den Geschmack und ein gutes<br />
Produkt.“ ‚Kollege Motz‘ wird das Lokal heißen.<br />
APROPOS KOLLEGE. Für seine Bar mit vielen Cocktailklassikern<br />
tauscht sich Zinke regelmäßig eng mit der<br />
Monsterbar in Göttingen aus. „Man redet, unterstützt<br />
sich gegenseitig und begreift sich als Ganzes in seinem<br />
Berufsfeld und nicht als Einzelkämpfer – auch ein Gewinn<br />
aus meinen Jahren in der ganzen Welt“, erzählt der<br />
Spitzenkoch, mit sich und dem Leben sichtlich zufrieden.<br />
Und doch fragt sich der geneigte Leser: nach London,<br />
Provence, Bangkok, Dubai, Abu Dhabi ...? Der Eichsfelder<br />
lacht und meint es, ganz persönlich, auch ernst:<br />
„Heiligenstadt ist eine der schönsten Städte der Welt.“ƒ<br />
ÜBER FRIEDRICH VON MOTZ<br />
Friedrich von Motz wurde am 18. November 1775 in<br />
Kassel geboren. Von 1803 bis 1807 wirkte er in Heiligenstadt<br />
als Landrat des Eichsfelds und übernahm von 1808<br />
bis 1813 den Posten als Direktor für Steuern. Die politische<br />
Tätigkeit von Friedrich von Motz in Heiligenstadt war<br />
nur der Anfang einer großen Karriere. Später wurde er<br />
Minister und ein bedeutender Staatsmann in Berlin.<br />
ZUR PERSON<br />
Alexander Zinke absolviert seine Kochlehre in Gera und<br />
ging danach sofort ins Ausland. In London arbeitete er<br />
im The Savoy, im Nobu und im The Connaught.<br />
2009 wurde er erstmals Küchenchef im ägyptischen<br />
Hotel Makadi. Es folgten weitere Führungspositionen<br />
in Wien, Bangkok, Dubai, Abu Dhabi und in einem<br />
Ressort in Sri Lanka. Dann kehrte er nach Deutschland<br />
zurück und arbeitete für die Restaurants der FREIgeist<br />
Hotels, angefangen in Nörten- Hardenberg bis zum<br />
ersten FREIgeist in Göttingen, in dem er als Küchenchef<br />
die Nikkei-Küche einführte.<br />
Zinke ist mit einer Thailänderin verheiratet und hat<br />
zwei Kinder im Alter von acht und neun Jahren. In der<br />
Familie sprechen sie Englisch und Deutsch, essen<br />
thailändisch, und er hat noch immer nicht die Schärfetoleranz<br />
erreicht, die seine Frau mühelos beim Biss in<br />
eine Chili beweist.<br />
3 |<strong>2023</strong> 97
PROFIL MIT STIL<br />
Grit Giese und Iris Gothe<br />
WeinKontor<br />
Osterode am Harz<br />
Inhaberin Grit Giese<br />
Martin-Luther-Platz 6<br />
37520 Osterode am Harz<br />
Tel. 05522 999166<br />
genuss@weinkontor-osterode.de<br />
www.weinkontor-osterode.de<br />
Die Genussverpackerin<br />
Das Weinkontor in Osterode am Harz ist eine Liebeserklärung an das genussvolle Leben und<br />
die passenden Präsente – ob Firmenjubiläen, Weihnachten oder einfach zwischendurch.<br />
dachte immer, ich würde irgendwann einen kleinen<br />
Buchladen haben, weil ich so gern lese“, erzählt<br />
„Ich<br />
Grit Giese. Seit 13 Jahren befindet sich stattdessen ihr<br />
eigenes Geschäft namens ‚Weinkontor‘ am Martin-Luther-<br />
Platz direkt neben der St.-Aegidien-Marktkirche. „Unser Geschäft<br />
ist schon etwas sehr Besonderes in der Region“,<br />
sagt Giese mit einem Lächeln. Das Angebot des liebevoll<br />
eingerichteten Ladengeschäfts reicht von Weinen aus aller<br />
Welt und aus der Pfalz mit eigenem Label, italienischen<br />
Spezialitäten wie Ölen, Pasta, Pesto sowie Gebäck, Pralinen<br />
bis hin zu Schokoladen. Regio nale Produkte wie Kaffee<br />
vom Lebensbaum aus Osterode, Schwiegershäuser<br />
Apfelsaft, Dorster Kesselbräu, Gin, Kaffee- und Kräuterliköre<br />
von Luchs, Südharzer Honig, Salz aus der Göttinger<br />
Saline, Öle aus der Ölmühle Solling und Whisky aus der<br />
Hammerschmiede in Zorge.<br />
ERFOLG MISST DIE 53-JÄHRIGE INHABERIN vor allem<br />
an dem Feedback ihrer Kundschaft. „Wir verpacken einzigartige<br />
Präsente für wirklich jeden Anlass. Das ist eine Leidenschaft<br />
meiner Mitarbeiterin Iris Gothe und mir“, so die<br />
Inhaberin. Über die Jahre hat sich der Fokus von Präsenten<br />
für Geburtstage, Hochzeiten und privaten Jubiläen auch<br />
auf Firmen anlässe gerichtet. „Mir ist es wichtig, dass unsere<br />
gestalteten Präsente wirklich den individuellen Wünschen<br />
unserer Kunden gerecht werden“, sagt sie. Zwar<br />
gibt es für ganz Eilige auch mal etwas „von der Stange“,<br />
aber viel lieber geht das Team des Weinkontors auf Kundenwünsche<br />
ein. Ein persönliches Gespräch ist dabei unumgänglich<br />
– egal, ob im Ladengeschäft vor Ort oder per<br />
Telefon, wenn der Kunde nicht um die Ecke wohnt. „Wir<br />
machen alles möglich und versenden auch Fotos mit Präsentvorschlägen<br />
zur weiteren Abstimmung“, erklärt Grit<br />
Giese, denn ihre Kunden sind aus ganz Südniedersachsen<br />
und schaffen es nicht immer, persönlich vorbeizukommen.<br />
SPEZIELL FÜR DIESE FIRMENKUNDEN hat sich das<br />
Weinkontor eine Logistik aufgebaut, die es erlaubt, bis zu<br />
200 Präsente, mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf, so<br />
zu verpacken, dass sie per Post versandt werden können.<br />
„Auch diesen Service können nicht viele bieten und darauf<br />
sind wir sehr stolz“, sagt Giese. Und wenn sie davon<br />
erzählt, wie vielfältig die Food- oder Weinpräsente aussehen<br />
können und was sie beinhalten, spürt man die Leidenschaft,<br />
mit der jedes einzelne verpackt wird.<br />
Derzeit bereitet sich das Weinkontor auf das Weihnachtsgeschäft<br />
vor. Denn Weihnachten ist die Zeit der<br />
Geschenke – ob mit Alkohol oder ohne, süß oder herzhaft,<br />
wunderbar dekorativ oder von allem etwas. Genießen<br />
heißt, sich Zeit nehmen für sich, für Freunde und die<br />
Familie. Was könnte man Schöneres verschenken?
leben<br />
100 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
Hauptsache<br />
im Sattel<br />
Die Göttingerin Hannah Buch gehört zu den besten Radsportlerinnen Deutschlands.<br />
Wo viele Profis vor allem Trainingsqualen sehen, kennt sie nur pure Lebensfreude.<br />
TEXT RUPERT FABIG FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />
3 |<strong>2023</strong> 101
leben<br />
» Solange ich Spaß habe,<br />
bin ich zufrieden. «<br />
Hannah Buch ist normalerweise kein<br />
Mensch, der etwas vehement einfordert.<br />
Aber einen kleinen Wunsch hat sie am<br />
Ende des Interviews mit <strong>faktor</strong> dann<br />
doch. „Ich hoffe, es ist rübergekommen,<br />
dass mir das alles total viel Spaß macht“, sagt die<br />
21-Jährige. Weniges ist glaubhafter. Auf dem Rad, beim<br />
Studium, im Leben – die Göttingerin scheint die Sonne<br />
anzuziehen. Sich nur auf ihr Rennrad zu setzen, weil es<br />
lästige Pflicht ist, käme ihr kaum in den Sinn. Es trifft<br />
sich lediglich, dass Buch ihr Sportgerät ziemlich effektiv<br />
und schnell einzusetzen weiß und dadurch auf der professionellen<br />
World Tour der Frauen fährt. Voller Spaß<br />
versteht sich.<br />
„Das Schöne am Radfahren ist, dass man es überall<br />
machen kann, die Landschaft und Umgebung viel besser<br />
erkundet“, sagt Buch, die dabei so klingt, als würde sie<br />
dabei nur zufällig in Profirennen hineingeraten.<br />
Doch der Sonnenschein, angesichts ihres Gemüts<br />
im doppelten Sinn, trügt. Die 1,74 Meter große und<br />
61 Kilo gramm leichte Athletin ist zugleich durch und<br />
durch ehrgeizig: „Mir gefällt dabei der Wettkampfgedanke,<br />
über meine Grenzen hinauszugehen, zugleich<br />
aber im Team zu fahren.“<br />
IHR TEAM, DAS IST DIE IN DER SCHWEIZ lizenzierte<br />
Mannschaft Israel Premier Tech Roland. Der geografisch<br />
verwirrende Name ist dem Hauptsponsor geschuldet.<br />
An die 50 Rennen bestreitet die zweifache deutsche<br />
Meisterin im Zeitfahren pro Jahr, ist dafür während<br />
der Saison fast durchgängig in der ganzen Welt unterwegs<br />
und in Summe vielleicht zwei, drei Wochen daheim<br />
in Göttingen. Geplant war all das nie. Es kam auf Buch<br />
einfach zu.<br />
Und zwar schon in ganz jungen Jahren. Mit fünf setzte<br />
sie ihr Vater Holger Buch, Abteilungsleiter des Tuspo<br />
Weende, erstmals auf ein kleines Rennrad, um sie auf<br />
einem Parkplatz Geschicklichkeitsübungen absolvieren<br />
zu lassen. Anfangs ritt Hannah Buch – Motto: Hauptsache<br />
im Sattel – nebenher noch, doch mit zehn Jahren<br />
war ihr Talent auf Rädern statt auf Hufen zu ausgeprägt,<br />
um zwei Sportarten parallel auf hohem Niveau zu bestreiten.<br />
„Aber Profi wollte ich nicht werden“, erzählt<br />
sie rückblickend. „Gerade im Frauenradsport ist das angesichts<br />
der vergleichsweisen geringen Bezahlung kaum<br />
planbar.“<br />
BUCH RUTSCHTE DURCH GUTE RESULTATE dennoch<br />
in die Profitour hinein, war zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort. Die exzellente Saison 2020, gekrönt mit dem<br />
zweiten deutschen Meistertitel sowie dem sechsten Platz<br />
bei der Europameisterschaft im Zeitfahren, sorgte dafür,<br />
dass Buch in einem Moment Fahrt aufnahm, an dem<br />
dasselbe im weiblichen Radsport passierte. Die Tour de<br />
France Femmes wird mittlerweile unter deutlich höheren<br />
Standards gefahren, TV-Sender übertragen darüber<br />
hinaus mehrere Wettkämpfe. „Es ist echt spannend, wie<br />
sich das entwickelt“, sagt die Sportlerin, die im Vorjahr<br />
an der Frankreich-Rundfahrt teilnahm. Die <strong>2023</strong>er-Auflage<br />
verpasste sie wegen eines Unfalls auf einem Stadtrad,<br />
der zu einer Gehirnerschütterung und mehrwöchigen<br />
Pause führte.<br />
DEN SPASS SOLLTE IHR AUCH DIESE VERLETZUNG<br />
nicht nehmen. Bleibt eben mehr Zeit für die Familie, die<br />
sonst viel zu selten zu sehen ist, sowie für ihr BWL-Studium<br />
an der Uni Göttingen. „In den Semesterferien vermisse<br />
ich das sogar, weil ich diesen Ausgleich zum Sport<br />
benötige“, erklärt Buch. Im Wintersemester <strong>2023</strong>/24<br />
beginnt sie ihren Master, freut sich bereits darauf. „Weil<br />
es mega interessant ist“, sagt sie. Und ergänzt, Überraschung,<br />
Überraschung: „Weil es mir Spaß macht.“<br />
102 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
STECKBRIEF<br />
Hannah Buch<br />
Jahrgang: 2002<br />
Größe: 1,72 m<br />
aktuelles Team in <strong>2023</strong>: Israel Premier<br />
Tech Roland (WTW)<br />
Heimatort: Göttingen<br />
Heimatverein: Tuspo Weende e. V.<br />
Göttingen<br />
KONTAKT<br />
buchhannah<br />
GLEICHES GILT AUCH FÜR DAS PROFILEBEN, für<br />
rund 20.000 Trainingskilometer pro Saison, stundenlange<br />
Fahrten allein oder im Team. Wöchentlich schickt<br />
ihr Trainer nach vorheriger enger Absprache Pläne,<br />
dann geht’s wieder auf den Sattel. Sofern sie nicht im<br />
Trainingslager oder im Vorlauf von Rennen außerhalb<br />
ihrer Heimatstadt weilt, lässt sich auch in Göttingen<br />
wunderbar am Talent feilen.<br />
„Man ist ja schnell draußen aus der Stadt – und innerhalb<br />
sind die Autofahrer sehr rücksichtsvoll“, sagt die<br />
21-Jährige und formuliert damit einen Satz, der wohl<br />
nicht jedem Göttinger Rad- und Autofahrer über die<br />
Lippen geht. Vom Profil her ist Buch eine exzellente<br />
Zeitfahrerin. Sie selbst beschreibt sich allerdings primär<br />
als Helferin und Anfahrerin für die Topsprinterinnen ihrer<br />
Mannschaft, der flache und wellige Strecken entgegenkommen.<br />
Der Klassiker Paris-Roubaix und die<br />
Flandern-Rundfahrt zählten zu den bisherigen Höhepunkten<br />
ihrer noch jungen Karriere. Kommt da Olympia<br />
2024 in der französischen Hauptstadt Paris als<br />
nächstes Ziel nicht gerade recht? „Wahrscheinlich ist<br />
das noch zu früh“, so die sympathische Sportlerin.<br />
Große Ziele setzt sich Buch sowieso nicht auf lange<br />
Sicht, plant eher kurzfristig. „Ich schaue einfach, wohin<br />
ich mich entwickle“, sagt sie und ergänzt, „solange ich<br />
Spaß habe, bin ich zufrieden.“ƒ<br />
3 |<strong>2023</strong> 103
ANZEIGE<br />
PROFIL<br />
„Destination Porsche“<br />
Neubau des Porsche Zentrums Göttingen am Lutteranger schafft<br />
Voraussetzungen für die Mobilität der Zukunft<br />
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PROFIL<br />
FOTO © VOETS GRUPPE.<br />
Gelungener Spatenstich (v. l. n. r.) Alexander Pollich, Vorsitzender der Geschäftsführung Porsche Deutschland, Klaus Stockhausen, Sprecher der Geschäftsführung<br />
Voets Gruppe, Reinhold Dirk, Geschäftsführender Gesellschafter Voets Gruppe, Landrat Marcel Riethig vom Landkreis Göttingen, Arben Maliqi, Projektleiter Delta<br />
Bauplanung, Jörg Cheung, Gesamtvertriebsleiter Nord Porsche Deutschland und Swen Riediger, Geschäftsführer Porsche Zentrum Göttingen<br />
Im Bereich Digitalisierung und Markenerlebnis<br />
setzt das Porsche Zentrum<br />
neue Maßstäbe in Südniedersachsen.<br />
In Göttingen hat der Sportwagenhersteller<br />
gemeinsam mit dem Investor Voets<br />
Gruppe den Spatenstich für das neue Porsche<br />
Zentrum Göttingen gesetzt. Das neue Retail-<br />
Konzept ,Destination Porsche‘ stellt die Kunden<br />
noch stärker in den Mittelpunkt und verbindet<br />
den physischen Raum mit der digitalen<br />
Welt. Die Verkaufszahlen des Porsche Zentrums<br />
Göttingen haben sich in den letzten Jahren<br />
sehr positiv entwickelt. „Angesichts des<br />
Erfolges des Porsche Zentrums Göttingen<br />
sehen wir unsere Investition als eine konsequente<br />
Fortsetzung unseres Expansionskurses“,<br />
sagt Klaus Stockhausen, Sprecher der<br />
Geschäftsführung der Voets Gruppe.<br />
DER GÖTTINGER LANDRAT Marcel Riethig<br />
betont: „Die Entwicklung der Automobilwirtschaft<br />
befindet sich in einem tiefgreifenden<br />
Wandel, der für die Branche auch im Landkreis<br />
Göttingen nicht folgenlos bleibt. Deshalb<br />
freut mich dieses Investment besonders:<br />
Es ist ein klares Bekenntnis zur Region und<br />
zum Standort Göttingen.“<br />
Bereits 1975 gab es in Göttingen den ersten<br />
Vertrag mit der Porsche AG, damals mit dem<br />
Autohaus Lutteranger als Direkthändler. 1991<br />
wurde dann das PZ Sportwagenzentrum Göttingen<br />
gegründet und bereits 1992 der erste<br />
eigene Porsche-Showroom eröffnet. Die neue<br />
Ausstellungs- und Werkstattfläche wird sich<br />
mit 2.192 Quadratmetern mehr als verdreifachen.<br />
„DAS MODERNE PORSCHE ZENTRUM wird<br />
ein Raum der Kommunikation und Inspiration.<br />
So können Kundinnen und Kunden ihren<br />
Traumwagen im Porsche Zentrum konfigurieren<br />
und anschließend über eine Virtual-Reality-<br />
Brille realitätsnah begutachten. Mittels Touchscreens<br />
können die Kundenberater Produkte<br />
und Dienstleistungen interaktiv präsentieren.<br />
Fahrzeugabnahmen per Tablet oder elektronische<br />
Unterschriften sind weitere Beispiele<br />
für die neuen digitalen Lösungen. Eine leistungsfähige<br />
Schnellladeinfrastruktur wird das<br />
Erlebnis abrunden", erklärt Swen Riediger, Geschäftsführer<br />
Porsche Zentrum Göttingen.<br />
Die Fertigstellung der neuen ,Destination<br />
Porsche‘ am Lutteranger ist für Oktober/<br />
November 2024 geplant.<br />
KONTAKT<br />
Porsche Zentrum Göttingen<br />
Kasseler Landstraße 53-69<br />
37081 Göttingen<br />
Tel. 0551 385822<br />
Termine: porsche-goettingen.de
Und die Jungen haben wir auch nicht vergessen…<br />
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leben<br />
Schichten<br />
Wie fühlt<br />
Material?<br />
Haut ist etwas Existenzielles, unser größtes Organ. Haut schützt, trennt und<br />
verbindet. Auch Leder ist Haut, durch Gerben haltbar gemacht. Häute zu gerben,<br />
gehört zu den ältesten Handwerken und Traditionen in der Menschheit.<br />
Ein Material von gestern, heute – und morgen?<br />
FOTOSTRECKE VON ANJA SEGERMANN<br />
Für ihre Fotografie von Handwerk und Industrie hat Anja Segermann ein eigenes künstlerisches<br />
Sujet erschaffen. In der Kombination von Still Lifes und Porträts zeigt sie die ästhetischen Qualitäten<br />
von Arbeitsprozessen. Dabei öffnet sie dem Betrachtenden Räume, die üblicherweise nicht<br />
zugänglich sind. Mit ihrer Vorliebe für Details und Präzision schafft sie Bilder von Oberflächen und<br />
Strukturen, die wie surreale Landschaften anmuten.<br />
DIE FOTOGRAFIEN DIESER BILDERSTRECKE mit dem Titel ,Schichten‘ sind in der vollstufigen<br />
Gerberei Heller-Leder im südniedersächsischen Hehlen im Weserbergland entstanden und zeigen<br />
die Verarbeitung des Materials von der Rohware zum Fertigprodukt.<br />
108 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
3 |<strong>2023</strong> 109
leben<br />
110 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
3 |<strong>2023</strong> 111
leben<br />
112 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
3 |<strong>2023</strong> 113
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114 3 |<strong>2023</strong>
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3 |<strong>2023</strong> 115
leben<br />
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118 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
3 |<strong>2023</strong> 119
leben<br />
120 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
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leben<br />
122 3 |<strong>2023</strong>
leben<br />
3 |<strong>2023</strong> 123
leben<br />
Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />
<strong>2023</strong><br />
„who cares“, Hier + Jetzt, Junge Fotografie,<br />
Regierungspräsidium Karlsruhe<br />
Zur Fotografin<br />
Anja Segermann, geboren 1993 in Ostercappeln, absolvierte 2020<br />
den Bachelorstudiengang Fotografie an der Folkwang Universität der<br />
Künste in Essen. Im Anschluss studierte sie bis <strong>2023</strong> an der Hochschule<br />
für Künste in Bremen als Stipendiatin der Studienstiftung des<br />
Deutschen Volkes Integriertes Design im Masterstudio Kultur und<br />
Identität. Heute lebt Segermann im Osnabrücker Land und ist als<br />
freiberufliche Fotografin in Südniedersachsen, aber auch im ganzen<br />
Rest von Deutschland tätig.<br />
An der Fotografie faszinieren sie vor allem die Vielschichtigkeit<br />
des Mediums und die zahlreichen Begegnungen mit Menschen aus<br />
unterschiedlichen Branchen. Ihr hier zu sehendes Werk mit dem<br />
Titel Schichten umfasst im Original einen Foto-Essay mit 36 Fotografien<br />
und wurde im Rahmen der Masterarbeit auch als Fotobuch<br />
(Sonderedition Auflage 10) publiziert.<br />
FOTO: MARIE LAFORGE<br />
<strong>2023</strong><br />
2022<br />
2022<br />
2022<br />
2021<br />
2020<br />
2020<br />
„Papers“, r116, Berlin<br />
„who cares“, Der Neue BFF-Förderpreis,<br />
Haus der Wirtschaft, Stuttgart<br />
„who cares“, Der Neue BFF-Förderpreis,<br />
Umweltfotofestival Horizonte Zingst<br />
„Dickicht“, Paradies, HfK Bremen,<br />
Galerie Mitte, Bremen<br />
„Membra Disiecta“,<br />
Call it a Book, KOP.12, Essen<br />
„Birihha“, A List of Distractions,<br />
Welterbe Zollverein, Essen<br />
„F-Plan“, Zuhause, Kunstmuseum Bochum<br />
Kontakt<br />
Fotografie Anja Segermann<br />
Tel. 0176 80648774, info@anjasegermann.de<br />
anjasegermann.de anja.seg<br />
Lesetipp ,Unter die Haut‘<br />
Auch <strong>faktor</strong> war bereits einmal zu Gast bei Heller-Leder und<br />
berichtete 2015, wie sich das Hehlener Unternehmen als<br />
Pionier seiner Branche für die Weiterentwicklung von<br />
Umweltstandards in der Lederindustrie einsetzt.<br />
Den Artikel ,Unter die Haut‘ finden Sie zum<br />
Nachlesen unter:<br />
www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/heller-leder<br />
124 3 |<strong>2023</strong><br />
<strong>2023</strong><br />
<strong>2023</strong><br />
2022<br />
2020<br />
2019<br />
2019<br />
2019<br />
Wettbewerbe und Stipendien<br />
Photography+ The Graduate Issue,<br />
Photoworks UK<br />
Hamburg Portfolio Review<br />
Der Neue BFF-Förderpreis, 3. Patz<br />
Studienstiftung des Deutschen Volkes,<br />
Stipendium<br />
Deutschlandstipendium<br />
Marianne-Ingenwerth-Stiftung, Stipendium<br />
Vonovia Award für Fotografie,<br />
Nominierung Beste Nachwuchsarbeit
und deshalb für die Früherkennung von Brustkrebs<br />
Vertrauen Sie der langjährigen Erfahrung<br />
unseres Ärzteteams und sprechen Sie mit uns.<br />
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<strong>faktor</strong> – das Entscheider- Magazin für die Region Göttingen<br />
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37073 Göttingen<br />
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Fax 0551 30983911<br />
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Herausgeber<br />
Marco Böhme (V.i.S.d.P.)<br />
(boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de)<br />
Chefredaktion<br />
Elena Schrader<br />
(schrader@<strong>faktor</strong>-magazin.de)<br />
Autoren<br />
Matthias Brunnert, Anja Danisewitsch, Rupert Fabig,<br />
Sven Grünewald, Sabine Knappe, Stefan Liebig<br />
Art-Direction & Entwicklung<br />
Michael Ndarurinze, Julia Braun<br />
Layout<br />
Christian Wenk (Anzeigen/Profile)<br />
Fotografie<br />
Alciro Theodoro da Silva, Marco Bühl, Luka Gorjup<br />
Lektorat<br />
CoLibris - Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel<br />
Anzeigen<br />
Nicole Benseler, Jorma Lange (Assistenz)<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Marco Böhme<br />
Auflage<br />
11.700<br />
Druckerei<br />
Silber Druck oHG, Kassel<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe<br />
ist der 9. November <strong>2023</strong>.<br />
Wenn Sie den <strong>faktor</strong> zukünftig nicht mehr kostenfrei erhalten<br />
möchten, nehmen wir Sie aus dem Verteiler, und Sie bekommen<br />
keine Exemplare mehr. Schicken Sie uns dazu bitte eine Mail an:<br />
info@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
Redaktionsbeirat<br />
Jens Barwinske, Dr. Friedemann Baum, Ines Dietze,<br />
Prof. Dr. Uwe Fischer, Jan Förster, Rainer Giese, Fritz Güntzler,<br />
Jürgen Jenauer, JUDr. Hans-Hermann Lampe,Markus Liese,<br />
Carsten Lohrengel, Lars Obermann, Thomas Richter,<br />
Mark C. Schneider, Prof. Dr. Matthias Schumann, Claudia Trepte,<br />
Prof. Dr. Winfried Weber, Dr. Marko Weinrich<br />
Wir übernehmen für unverlangt eingesendete Texte, Fotos etc. keine Haftung.<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers<br />
wieder. Von <strong>faktor</strong> gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Eine anderweitige Verwendung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Herausgebers möglich. Ein Nachdruck der im <strong>faktor</strong> veröffentlichten<br />
Beiträge ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.<br />
Bei allen Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />
Redaktioneller Hinweis<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir auf unserer Plattform<br />
die männliche Form (generisches Maskulinum), z.B. ,der Journalist‘.<br />
Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleich behandlung.<br />
Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.<br />
<strong>faktor</strong>-Partner<br />
Audi Zentrum<br />
Göttingen<br />
Netzwerkpartner<br />
InnovationsCluster<br />
it GÖTTINGEN<br />
3 |<strong>2023</strong> 129
Der <strong>Herbst</strong> steht<br />
vor der Tür ...<br />
und mit ihm das größte, alljährliche Literaturereignis Niedersachsens:<br />
der Göttinger Literaturherbst! Vom 21. Oktober bis zum 5. November<br />
öffnet das Festival seine Pforten und bietet erstklassige Belletristik,<br />
spannende Live-Events, bekannte Stars der Unterhaltung und Satire<br />
sowie Größen der internationalen Literatur. Doch der Literaturherbst<br />
ist mehr als nur das – er bietet auch eine Bühne für politische und<br />
wissenschaftliche Themen und präsentiert hochaktuelle gesellschaftliche<br />
Debatten und Spitzenforschung.<br />
www.literaturherbst.com<br />
Um dieses Ereignis gebührend zu feiern, verlost <strong>faktor</strong> zwei Karten für die<br />
Lesung mit Bonnie Garmus. Sie ist mit ihrem Sensationserfolg zum ersten<br />
Mal im Norden unterwegs und macht in Göttingen ihre erste Station.<br />
<strong>faktor</strong>-Verlosung<br />
Lesung mit Bonnie Garmus<br />
FOTO: © SERENA BOLTON/PIPER VERLAG<br />
Für die Teilnahme senden Sie einfach bis zum<br />
27. Oktober eine E-Mail mit dem Stichwort HERBST an:<br />
Freikarte<br />
Freikarte<br />
redaktion@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />
Viel Erfolg!<br />
,Eine Frage der Chemie‘<br />
Sonntag, 5. November <strong>2023</strong><br />
16:30 Uhr im Deutschen Theater<br />
Tauchen Sie ein in die Welt der fiktiven Protagonistin<br />
Elizabeth Zott ... Sie ist eine genial begabte Che mikerin<br />
und eine eigensinnige, hartnäckige Frau, die so lebendig<br />
beschrieben ist, dass man sie zu einer Symbolfigur der<br />
Frauengeschichte erheben möchte. Als Frau in den<br />
1960er-Jahren stößt sie auf zahlreiche Hinder nisse in der<br />
Wissenschaft. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und<br />
wird unerwartet zu einer berühmten TV-Köchin. Auf<br />
humorvolle und kluge Weise bringt sie unzähligen Frauen<br />
durch die Zubereitung von Essen das Fach Chemie<br />
näher und inspiriert Veränderungen in der Gesellschaft.<br />
130 3 |<strong>2023</strong>
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