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faktor Winter 2023/24

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19. Jahrgang <strong>Winter</strong> <strong>2023</strong>/20<strong>24</strong> 8 Euro<br />

› MEHR ALS EIN MAGAZIN<br />

› DAS MAGAZIN FÜR ERFOLGSGESCHICHTEN<br />

Titelgeschichte Die Spuren von Robert Oppenheimer als Atomwissenschaftler in Göttingen strahlen bis heute in die Welt 64


Jan Förster Dipl.-Finw.(FH)<br />

Steuerberater<br />

Miriam Engel Dipl.-Kffr.<br />

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Tatjana Wucherpfennig B.Sc.<br />

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Damit Abgaben nicht zur bitteren Pille werden, finden Mediziner in Quattek &<br />

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Wegbegleiter der Heilberufe. Unser Rezept für das monetäre Wohlergehen:<br />

effektive Finanzdiagnostik und wirksame Therapien von der Praxisübernahme<br />

über den laufenden Betrieb bis hin zur Nachfolgeregelung.<br />

Steuerprognosen, Liquiditäts- und Planrechnungen sowie Branchen- und Mehrjahresvergleiche<br />

helfen uns, Probleme frühzeitig zu erkennen und eine entsprechende<br />

„Medikation“ vorzunehmen. Die Ergebnissituation fassen wir nachvollziehbar<br />

in speziellen Quartalsberichten und Überschussrechnungen zusammen.<br />

Als Spezialisten auf dem Gebiet der Heilberufe betreuen wir mit besonders ausgebildeten<br />

und motivierten Mitarbeitern eine Vielzahl von niedergelassenen Medizinern<br />

der verschiedensten Fachrichtungen und Praxen unterschiedlichster<br />

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Johann-Karl Vietor Dipl.-Kfm.<br />

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Thorsten Kumpe Dipl.-Kfm.<br />

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Miriam Engel Dipl.-Kffr.<br />

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Lutz Becker<br />

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Jan Förster Dipl.-Finw. (FH)<br />

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editorial<br />

Hybrides Arbeiten<br />

... organisiert<br />

mit Struckmeier<br />

BUCHUNGSSYSTEME<br />

Bisher wurden Sie an dieser Stelle von unserer Chefredakteurin begrüßt – nun übernehme<br />

ich das wieder als Herausgeber. Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei Elena<br />

Schrader für die gute Zusammenarbeit bedanken und ihr alles Gute für den<br />

weiteren Weg wünschen.<br />

Die Nachfolge als Redaktionsleiter übernimmt Christian Vogelbein. Der 35-jährige<br />

Northeimer ist leidenschaftlicher Journalist und wird künftig die wichtigsten Artikel im<br />

Magazin selbst schreiben. Zudem erstellt er wie bisher die einzigartigen <strong>faktor</strong>-Videos und<br />

übernimmt gemeinsam mit mir den Podcast ,onfire' und die Social-Media-Aktivitäten.<br />

Mit diesem Wechsel wollen wir die <strong>faktor</strong>-Plattform weiter digitalisieren, um die Unternehmen<br />

in Südniedersachsen regional noch bekannter zu machen. Zugleich wollen wir<br />

mit dem Team aus Autoren und Fotografen das Print-Magazin weiterentwickeln und<br />

noch hochwertiger machen. So hat für diese Ausgabe das ,brasilianische Auge‘ Alciro<br />

Theodoro da Silva in den vergangenen zweieinhalb Jahren während der Umbauphase<br />

immer wieder die Stadthalle Göttingen besucht – und tolle Motive mitgebracht.<br />

Unsere Titelgeschichte beschäftigt sich mit J. Robert Oppenheimer, der nur kurz in Göttingen<br />

gelebt und geforscht hat. Durch einen Kinofilm ist er in diesem Jahr sehr präsent<br />

geworden. Wir zeigen, welche Spuren der ,Vater der Atombombe' bei uns hinterlassen<br />

hat. Außerdem haben wir den neuen Vorstand der Einbecker Brauhaus AG, Marc Kerger,<br />

in Einbeck besucht und mit Ramin Yahyapour, dem GWGD- Geschäftsführer, über sein<br />

Rechenzentrum für die Uni Göttingen und die Max- Planck-Gesellschaft gesprochen.<br />

Weitere Schwerpunktthemen sind die Top-Arbeitgeber und Gesundheit.<br />

ORGANIZER<br />

HYBRIDE<br />

LOCKERSCHRÄNKE<br />

FOTO COVER: ALAMY / FOTOS EDITORIAL: FAKTOR MAGAZIN<br />

Die nächste Ausgabe, die Ende März 20<strong>24</strong> erscheinen wird, wird übrigens die 75. sein.<br />

Dafür suchen wir schon jetzt <strong>faktor</strong>-Erfolgsgeschichten. Was wir uns dazu überlegt haben,<br />

lesen Sie auf Seite 20.<br />

Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe, ein frohes Weihnachtsfest<br />

und einen gelungenen Start ins neue Jahr!<br />

Ihr Marco Böhme<br />

Herausgeber<br />

boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />

P<br />

Direkt<br />

Wir denken Büro neu.<br />

an unserem Ausstellungszentrum stehen<br />

ausreichend kostenlose Parkplätze zur Verfügung.<br />

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4 |<strong>2023</strong> 3


inhalt<br />

service<br />

3 Editorial<br />

110 Kulturkrafttage<br />

Kulturkämpferin. Was trotz Widrigkeiten<br />

möglich ist, zeigt Julia Hansen<br />

eindrucksvoll mit ihren Kulturkrafttagen<br />

in Einbeck. Vor dem Start der dritten<br />

Auflage haben wir mit ihr über die Kultur<br />

und schwierige Jahre gesprochen.<br />

8 Momentaufnahmen<br />

Besondere Augenblicke<br />

vergangener Tage<br />

14 Rückblick<br />

Die 40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge<br />

16 Aktuelles<br />

Neues aus der <strong>faktor</strong>-Redaktion<br />

155 Impressum<br />

unternehmen<br />

38 Zukunftsmodell<br />

Bernhard Vollmar von der PFH<br />

über den neuen Studiengang Entrepreneurship<br />

40 Gateway to Gründung<br />

Die 13. Entrepreneurship School<br />

(ESS) setzt eine neue Bestmarke –<br />

<strong>faktor</strong> als Medienpartner stellt die<br />

Gewinner vor<br />

wissen<br />

86 Die besten neuen Ideen<br />

Die Region Göttingen hat den<br />

Innovationspreis verliehen – das<br />

sind die Ausgezeichneten<br />

54 Mitarbeiter mitnehmen<br />

Ein neues Förderprogramm des<br />

Bundes ist vor allem für regionale<br />

KMU interessant, die sich der<br />

digitalen Transformation stellen<br />

79 Rechtstipp<br />

Zum Jahreswechsel verändern<br />

sich Regelungen zur beliebten<br />

Rechtsform GbR. Unser Experte<br />

erklärt, was das bedeutet<br />

top-arbeitgeber<br />

122 In Mitarbeiter investieren<br />

Im Interview spricht <strong>faktor</strong><br />

mit der VHS und Hogrefe über<br />

die Herausforderung, neue<br />

Mitarbeiter zu finden und zu<br />

motivieren<br />

134 Neue TOPAS-Unternehmen<br />

Die Riege der TOP-Arbeitgeber<br />

in Südniedersachsen wächst<br />

mensch<br />

48 Unter die Haut<br />

Das Göttinger Start-up Histomography<br />

überzeugt die ESS-Jury mit seiner Idee<br />

58 Das findige Duo<br />

Das Diagnostische Brustzentrum<br />

Göttingen feiert 20-jähriges Bestehen<br />

64 Der Mann und die Bombe<br />

J. Robert Oppenheimer ist dank eines<br />

neuen Films auch in Göttingen wieder<br />

Stadtgespräch<br />

leben<br />

92 Veränderung<br />

Nach langer Sanierungszeit wird die<br />

neue Göttinger Stadthalle bald auch<br />

offiziell eröffnet – diesen Wandel<br />

hat unser Fotograf Alciro Theodoro<br />

da Silva in eindrucksvollen Bildern<br />

festgehalten<br />

108 Schluss mit <strong>Winter</strong>schlaf<br />

Julia Hansen im Gespräch über die<br />

Herausforderung, in schwierigen<br />

Zeiten etwas wie die Kulturkrafttage in<br />

Einbeck auf die Beine zu stellen<br />

4 4 |<strong>2023</strong>


FOTOS: ALCIRO THEODORO DA SILVA I MARCO BÜHL I LUKA GORJUP<br />

100 Arineo wird unverkäuflich<br />

78 Ramin Yahyapour: Bits, Bytes und eine Mission<br />

Nicht nur binär. Ramin Yahyapour ist Geschäftsführer eines der wichtigsten IT-Dienstleister<br />

für die Wissenschaft und leidenschaftlicher Koch. Im Interview verrät er uns die<br />

Bedeutung des Standorts, wie er Informatiker nach Göttingen lockt und warum er lieber<br />

in Kochbüchern liest statt die Gerichte nachzukochen.<br />

Keine Übernahme. Arineo will über eine<br />

Stiftung die Belegschaft beteiligen. Wie<br />

das geht, verraten uns Marko Weinrich<br />

und Wibke Jellinghaus.<br />

<strong>24</strong> Ein Typ wie eine Marke<br />

92 Fotoserie: Die Stadthalle Göttingen im Wandel<br />

Veränderung. Nach langer Sanierungszeit wird die Göttinger Stadthalle bald auch offiziell<br />

eröffnet. Der Weg dorthin war ein langer Veränderungsprozess. Unser Fotograf Alciro<br />

Theodoro da Silva hat diese Entwicklung über einen langen Zeitraum mit seiner Kamera<br />

festgehalten. Die Bilder erlauben eine ungewöhnliche Perspektive.<br />

Wechsel an der Spitze. Marc Kerger ist<br />

neuer Vorstand der Einbecker Brauhaus<br />

AG. Im Interview spricht der gebürtige<br />

Dortmunder über die Geschichte des<br />

Einbecker Bieres und die Zukunft der<br />

Traditionsmarke. Dass diese ohne<br />

Alkohol stattfinden kann, sieht er als<br />

Chance.<br />

4 |<strong>2023</strong> 5


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Design trifft<br />

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DIE MÖBEL VON CIERRE BEEINDRUCKEN MIT PURISTISCHEM, ZEITLOSEM DESIGN UND HOHER HANDWERKLICHER QUALITÄT.<br />

Ambiente by Hesse präsentiert Hochwert-<br />

Möbelkollektionen aus Italien<br />

Italien – das Land steht für Eleganz, Mode, für einen<br />

entspannten Lebensstil – und für Design. „Made in<br />

Italy“ ist ein Statement: Denn italienisches Design<br />

vereint Extravaganz und Funktionalität, Klassik und<br />

oft auch eine Prise Originalität. In Norddeutschlands<br />

größter Galerie für exklusives Wohnen, im Ambiente<br />

by Hesse, lässt sich dieses Italien-Gefühl erleben.<br />

Das Einrichtungshaus in Garbsen präsentiert auf<br />

5000 Quadratmetern alle führenden Kollektionen<br />

von exklusiven Markenmöbeln und Stoffen sowie<br />

prämiertes Design. Viele der Markenstudios sind neu<br />

eröffnet.<br />

Ganz neu in Szene gesetzt ist seit Kurzem die<br />

aktuelle Möbelkollektion von Cierre Imbotti. „Living<br />

in leather“, also „Leben in Leder“, so lautet das Credo<br />

des italienischen Lederexperten. Das Familienunternehmen<br />

in dritter Generation steht seit 1972 für<br />

„Design Made in Italy“. Und ob Sitzlandschaften,<br />

Sofas, Sessel, Longchairs, Stühle oder auch Schlafzimmermöbel:<br />

Die Möbel von Cierre beeindrucken<br />

mit puristischem, zeitlosem Design und hoher handwerklicher<br />

Qualität.<br />

Alle Möbel von Cierre sind handgefertigt<br />

„Cierre designt nicht nur Ledermöbel, es schafft<br />

Stilrichtungen, eigentlich ein ganzes Lebensgefühl“,<br />

sagt Frank Jacob, Verkaufsleiter bei Ambiente by<br />

Hesse. „Die Marke Cierre ist der Inbegriff von Luxus<br />

und Eleganz, jedes Detail wird bei Cierre mit Sorgfalt<br />

und Liebe zum Detail ausgewählt. Alle Ledersofas,<br />

Sessel und Betten sind handgefertigt, jede Naht und<br />

jeder Schnitt ist durchdacht gesetzt.“<br />

„Die Möbel von Cierre werden komplett in Italien<br />

gefertigt, und zwar in der Produktionsstätte in Forlì<br />

in der Emilia-Romagna in Oberitalien. Cierre bezieht<br />

das Leder für seine Möbel ausschließlich von ausgewählten<br />

italienischen Gerbereien. Das Leder wird<br />

dort auf traditionelle Weise gegerbt und anschließend<br />

von erfahrenen Handwerkern zu einzigartigen<br />

Möbelstücken verarbeitet – und damit zu einem<br />

geradezu sinnlichen Erlebnis“, sagt Verkaufsleiter<br />

Jacob. Immer entsprechend dem Motto des Unternehmens:<br />

„Design ist das Ergebnis von Einfachheit<br />

und Arbeit.“<br />

Innovatives Glasdesign und Transparenz in der Gestaltung<br />

von Möbeln – das zeichnet die Produkte<br />

des italienischen Möbelherstellers Fiam aus. Die<br />

Möbel spielen mit der Magie des Lichts. Die daraus<br />

entstehenden Reflexionen sind außergewöhnlich<br />

und prägen damit die Atmosphäre des gesamten<br />

Wohnraums. Ob bei der Vitrine „Echo“ in Bronzeglas,<br />

ob beim Standspiegel Caadre aus gebogenem Glas,<br />

entworfen von Designer Philippe Starck oder beim<br />

Coffeetable namens Macramé mit einer Platte in<br />

Rauchglas auf einem Fuß aus durchbrochenem Glas.<br />

Besondere Bühne für diese hochwertige Möbelkollektion<br />

sind die Designerteppiche von Carpets<br />

Remade. Mal fügen sich die Teppiche nahtlos im<br />

Raum ein, mal setzen sie als Eyecatcher Akzente.<br />

Immer aber schaffen sie eine besondere Atmosphäre,<br />

denn diese Teppiche schmücken den Boden wie ein<br />

Kunstwerk. Viele der Teppiche sind edle Designereinzelstücke<br />

und handgefertigt: Sie verleihen modernem<br />

Design und hochwertigen Einrichtungen eine<br />

Spur Extravaganz – und eine eigene Persönlichkeit.<br />

STATEMENTMÖBEL: DAS DESIGNERSIDE-<br />

BOARD DES ITALIENISCHEN HERSTELLERS<br />

FIAM REFLEKTIERT DIE MAGIE DES LICHTS.<br />

„LIVING IN LEATHER“: CIERRE HAT MIT<br />

„WOHNEN IN LEDER“ EIN KONZEPT DAFÜR<br />

GESCHAFFEN, NICHT NUR PRODUKTE FÜR<br />

WOHN-, SONDERN AUCH FÜR SCHLAFRÄU-<br />

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momentaufnahmen<br />

8 4 |<strong>2023</strong>


momentaufnahmen<br />

Momentaufnahmen<br />

<strong>faktor</strong> lässt besondere Ereignisse in der Region mit ausgewählten Impressionen Revue passieren.<br />

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Viele Hände, viele Farben<br />

Ron Minis ist Musiker. Er spielt mehrere Instrumente gleichzeitig. Und er hat einen blauen Bart. Das sind drei<br />

sehr offensichtliche Fakten über einen der buntesten Künstler beim diesjährigen Jazzfestival in Göttingen.<br />

Wenn aber selbst das farbenfrohe Haar im Gesicht nicht davon ablenkt, mit welcher Leichtigkeit Ron Minis<br />

gleich mehrere Instrumente alleine spielt, und daraus ein Ganzes macht, wird klar, warum so viele Besucher<br />

begeistert waren. Das 46. Jazzfestival wurde so nicht nur für Kenner und Fans zu einem besonderen Erlebnis.<br />

Unser Fotograf hat diesen Moment festgehalten, als der Künstler selbst eben diesen zu genießen weiß.<br />

4 |<strong>2023</strong> 9


momentaufnahmen<br />

Neues bringt Farbe ins Leben<br />

Eine Idee ist wie ein Schmetterling, beide finden ihren Ursprung oft in etwas sehr Unscheinbarem. Es passt also, dass zum<br />

21. Innovationspreis der Region Göttingen genau dieses Bild auf der Bühne des Deutschen Theaters zu sehen war. Wie die<br />

Raupe braucht auch der Schmetterling zuvor den Mut, sich und etwas zu bewegen. Auf einen ähnlichen Prozess blicken<br />

jetzt die Gewinnerinnen und Gewinner des Innovationspreises zurück. Im Rückblick scheint der Weg einfach und klar – doch woher<br />

weiß die Raupe, welche Farbe ihre Flügel haben werden?<br />

10 4 |<strong>2023</strong>


momentaufnahmen<br />

4|<strong>2023</strong> 11


momentaufnahmen<br />

Göttingen jazzt wieder<br />

Das 45. Göttinger Jazzfestival konnte im November endlich wieder ein Programm im<br />

Vor-Corona-Umfang anbieten. Internationale Künstler boten feinste Improvisationskunst von den<br />

Ursprüngen des Jazz bis zu Grenzgängen entlang von Folk, Minimal, World Musik, Neuer Musik<br />

und Techno. Der US-amerikanische Trompeter Theo Croker (Foto) eröffnete mit seiner Band das<br />

große Programmwochenende im Deutschen Theater mit Gospel, Blues, Jazz, Soul und Funk.<br />

Neben vielen Einzelkonzerten wurde erstmals auch eine Art-Techno-Jazz-Party mit<br />

DJ Leonhard Kuhn im DT-Keller gefeiert.<br />

Auf ein Wort. Oder <strong>24</strong>.600.<br />

Wie viel Kraft steckt eigentlich in einem Buchstaben? Einer allein kann ein Zeichen sein. Mehrere<br />

ein Wort; der Liebe, der Wut, der Handlung. Ein Satz wird zur Aussage, ein Text zum Artikel.<br />

Fällt alles aus dem Herzen, ist es Poesie, ist es Literatur. Der Göttinger Literaturherbst war<br />

in diesem Jahr ein Bahnhof voller Buchstaben und Worten, die kraftvoll <strong>24</strong>.600 Passagiere an<br />

jedes gedankliche Ziel brachten. Und auch wenn Johanna Wokalek und Matthias Brandt behaupten,<br />

,Wir haben es nicht gut gemacht‘, hatten sie an diesem Abend im Deutschen Theater<br />

offenbar unrecht. Der Blick auf den Fahrplan verrät: Der nächste Literaturherbst findet vom 18.<br />

bis 27. Oktober 20<strong>24</strong> statt.<br />

12 4 |<strong>2023</strong>


momentaufnahmen<br />

4 |<strong>2023</strong> 13


aktuelles<br />

Mit den passenden<br />

Mitarbeitern zum Erfolg<br />

Rückblick auf die 40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge im Audi Zentrum Göttingen<br />

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Die 40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge stand ganz im<br />

Zeichen eines der aufregendsten Themen der<br />

Unternehmerwelt: Woher kommt frisches Personal?<br />

Als Gast sprach Andreas Nau in den Hallen des<br />

<strong>faktor</strong>-Partners Audi Zentrum Göttingen. Als einer der<br />

Geschäftsführer und Mitbegründer der easySoft. GmbH<br />

erzählte er von der Reise aus der Insolvenz hin zu einem<br />

wachsenden Unternehmen mit aktuell rund 90 Mitarbeitern.<br />

Die Firma stellt Softwarelösungen im Bildungsmanagement<br />

und im Bereich der Personalentwicklung<br />

zur Verfügung und hat daher einen besonderen Bedarf<br />

für hoch ausgebildete Fachkräfte. Neue Mitarbeiter hinzuzugewinnen,<br />

sie zu halten und gleichzeitig selbst zu<br />

Werbenden für den Arbeitgeber easySoft zu machen, ist<br />

seit vielen Jahren eine Kernaufgabe von Nau.<br />

RUND 80 GÄSTE ließen sich umgeben von Neuwagenduft<br />

von konkreten Beispielen und Maßnahmen inspirieren.<br />

Ob sie in ihren Göttinger Firmenzentralen aber<br />

ähnlich wie Andreas Nau nun eine riesige Kletterwand<br />

im Foyer installieren, blieb auch bei den anschließenden<br />

Netzwerk-Gesprächen offen. Auch Nau betont, dass Un-<br />

14 4 | <strong>2023</strong>


aktuelles<br />

ternehmen den für ihre Fachkräfte passenden Weg gehen<br />

müssen. Der einfachste Weg, diesen zu erfassen, ist für<br />

Nau: zuhören.<br />

DIE BEREITSCHAFT DAZU ist groß, denn klar formuliert<br />

haben alle Teilnehmenden, dass sich die Gewinnung<br />

neuer Mitarbeitenden zu den größten Herausforderungen<br />

aller Branchen entwickelt hat. Dafür das eigene Unternehmen<br />

in eine Arbeitgebermarke zu verwandeln, war<br />

deshalb nicht nur der Titel der 40. <strong>faktor</strong> Business-Lounge,<br />

sondern auch eine motivierende Aufgabenstellung. ƒ<br />

Sie haben die Lounge verpasst?<br />

Kein Problem. Weitere Impressionen der<br />

40. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge finden Sie unter:<br />

<strong>faktor</strong>-magazin.de/<br />

bildergalerien-<strong>faktor</strong>-business-lounge<br />

4 |<strong>2023</strong> 15


aktuelles<br />

Neugierig geworden?<br />

Hier geht es zum <strong>faktor</strong>-Mittagsclub:<br />

www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/<br />

bildergalerien-<strong>faktor</strong>-mittagsclub<br />

FOTO: ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

<strong>faktor</strong>-Events<br />

Drei Impulse im Mittagsclub<br />

Die vergangenen <strong>faktor</strong>-Mittagsclubs verschafften erneut Blicke hinter sonst<br />

verschlossenen Kulissen. Im November sprach Nico Karasch, der durch den<br />

Great Barrier Run bekannt ist, darüber, wie er mit seiner Firma Ten Media<br />

House Fernsehwerbung organisiert und steuert. Dabei verknüpft er die<br />

Reichweitenstärke des linearen Fernsehens mit der gezielten Aussteuerbarkeit<br />

der Online-Welt.<br />

Im Oktober sprach Wolfgang Brück, Sprecher der Universitätsmedizin<br />

Göttingen ganz offen darüber, wie es ist, trotz aktueller finanzieller Herausforderungen<br />

im Gesundheitssektor eine Klinik am Leben zu halten.<br />

Und im September erklärte Jonas David als Regionalleiter der Junge Wilde<br />

Academy die Gedanken der Generation Z. Dabei beantwortete er Fragen<br />

dazu, wie junge Menschen heute ticken und wie die Arbeitswelt mit ihnen<br />

am besten umgeht.<br />

Zeit für den<br />

Farbwechsel<br />

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Frohe<br />

Weihnachten<br />

&<br />

ein glückliches<br />

neues Jahr<br />

<strong>faktor</strong> unterwegs<br />

Die besten Geschichten im Video<br />

Ausgewählte Geschichten haben wir mit der <strong>faktor</strong>-Kamera<br />

begleitet. Die Ergebnisse finden Sie auf unserer Website und unserem<br />

YouTube-Kanal.<br />

Begleiten Sie zum Beispiel Ingo Stephan von 1KOMMA5°<br />

Göttingen im ersten Hybrid-Ferrari. Zufall-Chef Peter Müller-Kronberg<br />

führt uns durch das ,zufall-lab‘ und erklärt, wie Wachstum und<br />

Familie in der Logistik-Branche zusammen funktionieren. Benjamin<br />

Krieft von Börner-Eisenacher zeigt uns, wie Wurst auch ohne Fleisch<br />

schmecken kann, und Cornelius Thimm erzählt wie es ist, mit diesem<br />

Nachnamen und in dritter Generation in große Fußstapfen zu<br />

treten.<br />

Folgen Sie dazu einfach dem Link hinter dem QR-Code. Damit<br />

Sie nichts verpassen, abonnieren Sie direkt den Kanal.<br />

Denn für 20<strong>24</strong> haben wir viele weitere spannende Reportagen,<br />

Interviews und Geschichten rund um inspirierende<br />

Entscheider aus der Region geplant.<br />

Wollen auch Sie sich einmal dort wiedersehen? Dann sprechen<br />

Sie Redaktionsleiter Christian Vogelbein direkt an. Sie<br />

erreichen ihn per E-Mail an vogelbein@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />

16 4 |<strong>2023</strong>


aktuelles<br />

<strong>faktor</strong>-Zukunft<br />

Veränderung zum Jahreswechsel<br />

In Vorbereitung auf das neue Jahr stehen auch im <strong>faktor</strong>-Team die Zeichen<br />

auf Wandel. Neben Neuzugang Christian Vogelbein verabschiedete<br />

sich Herausgeber Marco Böhme im Rahmen der 40. <strong>faktor</strong>-Business-<br />

Lounge von Stephanie Margraf, die das Unternehmen nach acht Jahren<br />

verlässt. Sie hat nicht nur die Events stets toll organisiert, sondern als<br />

Organisatorin das Büro auf Vordermann gebracht.<br />

Ihre Nachfolgerin Christiane Wiese-Brahimi ist schon seit einigen<br />

Wochen dabei und übernimmt sehr engagiert die Nachfolge. Sie ist Ihre<br />

Ansprechpartnerin rund um die Themen Abo-Verteiler, Rechnungen und<br />

Events.<br />

Ebenfalls das <strong>faktor</strong>-Team verlassen wird Kundenberaterin Nicole<br />

Benseler. Auch hier bedankt sich Herausgeber Marco Böhme für die<br />

Zusammenarbeit und wünscht ihr weiterhin viel Erfolg.<br />

<strong>faktor</strong>-Azubi<br />

Jetzt die richtigen Azubis finden!<br />

Zum neuen Jahr bringen wir erneut die Azubis von morgen mit Arbeitgebern aus der Region zusammen. Das erste<br />

Heft des Jahres wird der <strong>faktor</strong>AZUBI sein und sich spannenden Chancen aus der Region widmen, um jungen<br />

Menschen eine Karrierechance zu bieten. Dabei schaffen wir Einblicke in Berufe, Entscheidungswege und<br />

Möglichkeiten. Wir blicken hinter die Kulissen der großen Arbeits- und Chancengeber in der Region.<br />

Auch sprechen wir mit Auszubildenden und fragen, was sie motiviert. Gemeinsam bringen wir Generationen<br />

zusammen und präsentieren eine Region, die sich für die Zukunft rüstet.<br />

Sie möchten als attraktiver Arbeit- und Chancengeber ein Teil des<br />

neuen <strong>faktor</strong>AZUBI sein? Dann melden Sie sich bei<br />

Marco Böhme, Tel. 0551 309839-0<br />

oder boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />

Gemeinsam erzählen wir ihre Erfolgsgeschichte und<br />

machen Sie als Ausbilder und Arbeitgeber sichtbar.<br />

Werfen Sie doch mal einen Blick ins Heft!<br />

www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/<strong>faktor</strong>-azubi<br />

4|<strong>2023</strong> 17


aktuelles<br />

<strong>faktor</strong>-Podcast<br />

Von Gipfelstürmern und Finanzkrisen<br />

onfire – der Podcast für Erfolgsgeschichten ist Teil des <strong>faktor</strong>-Portfolios und<br />

lädt regelmäßig spannende Persönlichkeiten aus Südniedersachsen zum<br />

Gespräch ein. Gastgeber und Herausgeber Marco Böhme plaudert mit<br />

seinen Gästen in entspannter Atmosphäre über deren Lebens- und<br />

Erfolgsgeschichte und fragt:<br />

Wofür brennen Sie?<br />

Zuletzt waren gleich drei spannende Menschen aus der Region zu Gast im<br />

onfire-Studio: Katharina Kastendieck, Dominik Kimyon und Bela Gipp.<br />

äfte<br />

Das Komplett-Paket<br />

für Sie hier vor Ort:<br />

_ 360° FührungskräFtetraining<br />

_Fokus Leadership<br />

HANNOVER – GÖTTINGEN<br />

... und das Programm<br />

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Rainer Guse<br />

Akademieleiter<br />

Leaders Academy Hannover/ Göttingen<br />

Telefon: +49 (0)55 64 33 92 740<br />

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18 4 |<strong>2023</strong>


aktuelles<br />

<strong>faktor</strong>-Podcast<br />

Katharina Kastendieck arbeitet für die Universität Göttingen<br />

im Alumni-Verein und hält so die Verbindungen der ehemaligen<br />

Studierenden zu ihrer Hochschule wach. Was uns Menschen<br />

verbindet, wollte sie auf einer 1.270 Kilometer langen<br />

Wanderung entlang des Grünes Bandes, der ehemaligen<br />

deutsch-deutschen Grenze, herausfinden und auch, was es<br />

mit der Spaltung der Gesellschaft auf sich hat, die in den Medien<br />

und von Politikern heraufbeschworen wird. Außerdem<br />

erzählt die Künstlerin von ihrem ersten Kinderbuch,<br />

Chanson-Abenden in Göttingen und ihrer Performance als<br />

Vertikaltuchakrobatin, obwohl sie Höhenangst hat.<br />

Dominik Kimyon, Pressesprecher der Stadt Göttingen, erzählt,<br />

wie er zu seinem Debütroman gekommen ist. Wir sprechen über<br />

seine Inspirationen, den Schreibprozess und die Veröffentlichung<br />

eines Buches. Außerdem verrät Kimyon uns einige Details zu seinen<br />

ersten beiden Kriminalromanen, die in Göttingen und der<br />

Region spielen. Freuen Sie sich auf spannende Einblicke in die<br />

Welt der Krimis und erfahren Sie mehr über den Weg unseres<br />

Gastes vom Pressesprecher zum erfolgreichen Autor.<br />

Bela Gipp, Professor an der Uni Göttingen, spricht im Interview darüber,<br />

wie Forschungsfragen generiert und wie spezialisierte KIs in die allgemeine<br />

KI integriert werden können. Wir diskutieren auch die vielen Anwendungsmöglichkeiten<br />

von KI in Unternehmen, vom Kundenservice bis zur<br />

automatisierten Erstellung von Texten. Gipp betont, dass die Verwendung<br />

von KI in Zukunft unvermeidlich sein wird<br />

Verpassen Sie keine neue Folge.<br />

Besuchen Sie die <strong>faktor</strong>-Website unter<br />

www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/onfire-podcast<br />

4|<strong>2023</strong> 19


aktuelles<br />

<strong>faktor</strong>-Jubiläum<br />

Über 75 Ausgaben Verbindungen schaffen<br />

Zum 18. <strong>faktor</strong>-Geburtstag Ende September<br />

haben wir zahlreiche Glückwünsche, vor allem<br />

auf Social Media, erhalten. Vielen Dank dafür!<br />

Dann kam eine E-Mail von einem langjährigen<br />

Weggefährten herein, bei der Herausgeber<br />

Marco Böhme noch heute Gänsehaut bekommt.<br />

Warum hat dieser sich so gefreut? Der Gratulant<br />

lobte nicht nur den <strong>faktor</strong>, was sich schön<br />

las, sondern berichtete von seinen persönlichen<br />

Verbindungen zum <strong>faktor</strong>. „Da ging<br />

mein Herz auf. Für mich ist <strong>faktor</strong> die Plattform,<br />

um spannende Menschen der Region<br />

zusammenzubringen“, sagt Böhme.<br />

Es handelt sich um Detlef Hofmann, Prokurist bei der Göttinger Zufall logistics group. So erinnert er sich gern zurück<br />

an die 1. <strong>faktor</strong>-Business-Lounge. Dort gewann er im Graf Isang einen Montblanc-Füllfederhalter. „Das Meisterstück<br />

ziert noch immer meinen Schreibtisch zu Hause und geht nur dann mit mir auf ,Reise' wenn eine ganz wichtige Unterschrift<br />

zu leisten ist.“<br />

Diese Verbindung freut uns sehr: Detlef Hofmann war bei den ersten 10 bis 12 Events Stammgast, wie hier bei der<br />

Lounge mit Zehnkämpfer Jacob Minah auf Gut Sennickerode. Hofmann hat ein Motorrad für uns getestet und kreuzt<br />

immer wieder unseren Weg.<br />

Vielleicht haben Sie ja so eine Geschichte wie Detlef Hofmann oder eine ähnliche zu erzählen, die Sie mit <strong>faktor</strong> verbindet.<br />

Zur 75. Ausgabe, die Ende März 20<strong>24</strong> erscheinen wird, suchen wir schon jetzt solche Erfolgsgeschichten.<br />

Wo hat <strong>faktor</strong> Sie inspiriert?<br />

Welcher Artikel ist Ihnen im Gedächtnis geblieben?<br />

Wen haben Sie über uns kennen gelernt?<br />

Ist etwas Neues über <strong>faktor</strong> entstanden?<br />

Schreiben Sie uns gern – eventuell erzählen wir diese Story dann in der Jubiläumsausgabe.<br />

boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de oder vogelbein@ <strong>faktor</strong>-magazin.de<br />

20 4 |<strong>2023</strong>


advent, advent,<br />

ein Lichtlein brennt.<br />

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier –<br />

was macht die fünfte Kerze hier?<br />

Wir blicken zurück auf fünf erfolgreiche Jahre – und freudig<br />

nach vorn: 20<strong>24</strong> konkretisieren wir unsere Employee Owned<br />

Company und überführen das Unternehmen in das Verantwortungseigentum<br />

unserer knapp 390 Mitarbeitenden.<br />

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern<br />

vom <strong>faktor</strong> frohe Festtage sowie Glück, Erfolg<br />

und Zufriedenheit für 20<strong>24</strong>.<br />

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Ein<br />

Marke<br />

Typ,<br />

Heimspiel<br />

Marc Kerger ist neuer Vorstand<br />

der Einbecker Brauhaus AG. Bei<br />

einer Tasse Tee erzählt er uns<br />

von seiner Liebe zu flüssigen<br />

Produkten mit Geschichte und<br />

einer Zukunft ohne Alkohol.<br />

TEXT CHRISTIAN VOGELBEIN<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Bevor Marc Kerger dem Traditionsunternehmen<br />

seinen Stempel aufdrückt,<br />

bringt er sich zunächst selbst in Form.<br />

Der 51-Jährige tritt die Nachfolge von<br />

Martin Deutsch an. Als Geschäftsleiter<br />

Marketing, Gas tronomie und des<br />

Standorts des Spirituosenherstellers<br />

Hardenberg-Wilthen AG sowie in verantwortungsvoller<br />

Position beim Traditionsunternehmen Jägermeister<br />

kennt sich der gebürtige Dortmunder mit flüssigen Produkten<br />

aus, die eine Geschichte besitzen. Im Interview<br />

mit <strong>faktor</strong> gibt er sich bescheiden und möchte die Einbecker<br />

Welt von Grund auf (neu) kennenlernen.<br />

NUR TEE UND WASSER, KEIN ZUCKER, viel Bewegung.<br />

Das Leben von Marc Kerger ist seit einigen Wochen<br />

recht einfach. Knapp 20 Kilo hat er abgenommen, fühlt<br />

sich pudelwohl und voller Energie. Er will ein gesundes<br />

Leben führen und hat sich ein persönliches Trainingsporgramm<br />

verordnet, schon bevor er seine neue Stelle<br />

bei der Einbecker Brauhaus AG angetreten hat. Und das,<br />

obwohl seine Vergangenheit und die neue Gegenwart<br />

aus Genussmitteln bestehen. Jägermeister, Pernod Rinoch<br />

deutlich aufgewertet<br />

<strong>24</strong> 4 |<strong>2023</strong>


unternehmen<br />

4 |<strong>2023</strong> 25


unternehmen<br />

Bier basiert seit hunderten von Jahren auf natürlichen<br />

Rohstoffen. Hopfen mit Wasser, Malz und Hefe.<br />

» Bier ist ein Kulturgut in unserem Land, und man merkt<br />

schon einen anderen Stellenwert, als ich das bisher kannte. «<br />

card, Hardenberg-Wilthen stehen in seinem Lebenslauf.<br />

„Ich hatte bisher das Glück, mich niemals irgendwo bewerben<br />

zu müssen“, sagt er. Der Weg nach Einbeck führte<br />

ihn über einen Headhunter, mehrere Telefonate und<br />

ein Vorstellungsgespräch.<br />

AUCH WENN DAS PRODUKT – Flüssigkeit in Flaschen –<br />

grundsätzlich nicht neu ist, sind die Herausforderungen<br />

für Kerger es dann doch. „Zum einen verantworte ich<br />

Unternehmensbereiche, die ich bisher in dieser Detailtiefe<br />

nicht hatte, werde durch ein tolles Team eingearbeitet<br />

und bilde mich entsprechend weiter“, sagt er bescheiden.<br />

„Bier ist ein Kulturgut in unserem Land, und man merkt<br />

schon einen anderen Stellenwert, als ich das bisher kannte.“<br />

Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Dabei scheint Bier<br />

eigentlich ein langweiliges Produkt zu sein. Aber das<br />

,Wieviel‘, das ,Wo‘ und das ,Wie lange‘ machen seit 1378<br />

in Einbeck den Unterschied. Fragen, mit denen sich auch<br />

Marc Kerger von nun an intensiv beschäftigt. „Das finde<br />

ich schon wahnsinnig spannend, und ich glaube, dass<br />

man darüber auch kommen kann“, sagt Kerger. „Kommen“<br />

will er damit zum Kunden, denn im Herzen ist<br />

Kerger ein Kommunikator, sein Handwerk sind Marketing<br />

und Vertrieb. Das Einbecker Brauhaus produziert<br />

seit vielen Jahren nicht nur verschiedene Biere, sondern<br />

auch Mischgetränke, die der Markt nachfragt. Einer der<br />

größten Wandel des für das Einbecker Bockbier und seine<br />

Historie bekannten Brauhauses.<br />

KERGER SETZT AUF MARKE, Kommunikation und Relevanz.<br />

„Und ich bin überzeugt, dass die gelebten Themen<br />

Produktqualität, Regionalität und auch ein Stück weit<br />

die einzigartige Einbecker Geschichte, Tradition, Entwicklung<br />

dann der Schlüssel sind.“ Zur Traditionsmarke<br />

Einbecker gehören inzwischen auch Nörten-Hardenberger,<br />

Härke, Göttinger und Martini. Sich dort einen Überblick<br />

zu verschaffen, ist derzeit die größte Aufgabe für<br />

Kerger. „Ich will gucken, was machen wir mit diesen<br />

einzelnen Marken, welche Rolle nehmen die eigentlich<br />

bei uns im Unternehmen ein, worauf setzen wir?“<br />

Dabei ist Marc Kerger selbst noch dabei, seine Rolle zu<br />

finden. Die ist namentlich als Vorstand zwar gefunden,<br />

doch der Reisekoffer ist voll mit Ideen und Visionen.<br />

„Mein Ziel ist es, das Unternehmen weiter in die Moderne<br />

zu führen, dabei die Tradition und Geschichte zu bewahren,<br />

aber vor allem die junge Zielgruppe für unser Haus<br />

zu gewinnen.“ Den Spagat zwischen Historie und Moderne<br />

möchte er mit Wertschätzung bewältigen. Seine Vision<br />

nennt er ,Einbecker Brauhaus 2033‘, ein Zehnjahresplan<br />

also. Sie soll die Frage beantworten, „was wir für ein<br />

Unternehmen sein und werden wollen“. Der Fokus soll<br />

dabei auf Markenbildung, -führung und Innovatio-<br />

26 4 |<strong>2023</strong>


unternehmen<br />

Sichtbar: Im Einbecker Brauhaus können Besucher die verschiedenen Malzsorten ansehen, anfassen und sogar probieren.<br />

4|<strong>2023</strong> 27


unternehmen<br />

Diese Rechnung von 1378 datiert das Gründungsjahr<br />

der Brauerei. Es ist eine Kopie,<br />

das Original wurde ein Raub der Flammen.<br />

Bei der Street-Art-Meile in Einbeck, durften<br />

sich Grafitti-Künstler auch an den Wänden<br />

der Brauerei kreativ auslassen.<br />

nen liegen. „Innovationen nicht nur im Bereich der Produktentwicklung,<br />

sondern auch bei Prozessen, Unternehmen<br />

und Vertriebsmaßnahmen“, sagt Kerger. Und<br />

eben, weil die Historie seit 1378 so wesentlich ist, soll<br />

sie zugleich die Grundlage bilden.<br />

RECHT PLAKATIV SICHTBAR WIRD DER SPAGAT bei einem<br />

Rundgang des mitten in der Stadt gelegenen Brauhauses.<br />

Im Rahmen der Einbecker Street-Art-Meile wurden<br />

die sonst einfarbigen Fassaden im Innen- und<br />

Außen hof mit Graffiti versehen. Den Künstlern wurde<br />

dabei freie Hand gelassen, sie verarbeiteten das Thema<br />

Bier recht unterschiedlich und oft im krassen Gegensatz<br />

zur geradlinigen Unternehmerwelt. Vor allem deswegen<br />

fallen sie auf, nicht nur wegen der Farbe. Seine ganz eigene<br />

Historie ist Kergers intensivste Schule. Bei Hardenberg-Wilthen<br />

und Jägermeister hat er seine Spuren hinterlassen<br />

und beide Unternehmen in ihm. „Was ich aber<br />

mitnehme und dort auch begleitet habe, ist der Schritt<br />

aus der Tradition in die Moderne, ohne die Wurzel und<br />

Herkunft dabei zu verlieren. Aus meiner Sicht geht es<br />

immer stark um Marke, darum, eine emotionale Bindung<br />

zu den Konsumenten zu schaffen und die Zielgruppen<br />

geschärft und klar anzusprechen.“ Die Herausforderungen<br />

der neuen Wirkungsstätte liegen ihm. „Sich<br />

stetig in allen Bereichen weiterzuentwickeln, nie stillzustehen,<br />

aber den Marken- und Unternehmenskern dabei<br />

nicht zu verlieren.“<br />

28 4 |<strong>2023</strong>


unternehmen<br />

4|<strong>2023</strong> 29


unternehmen<br />

» Zentrales Thema bleiben die Marke<br />

und die Kommunikation. «<br />

Unverwechselbar sind Schriftzug und Flaschenform mit<br />

der Marke Einbecker.<br />

IM GESPRÄCH SCHWEIFT DER BLICK IMMER wieder<br />

auf einen Schrank mit Markenbildern der Einbecker, auf<br />

dunkles Holz und das satte Grün der Corporate Identity.<br />

Auf bunte Etiketten der Mischgetränke, auf die bekannte<br />

Flaschenform. Und auf einen Wimpel, auf dem<br />

„Stammtisch“ geschrieben steht. Eine verrauchte Kneipe,<br />

klirrende Gläser und Gelächter tanzen am geistigen<br />

Auge vorbei. Eine Bolzplatzromantik als Markenbild,<br />

das Marc Kerger als glühender Fan der Borussia aus<br />

Dortmund nicht ganz fremd ist. Im Mittelpunkt einer<br />

Marke steht manchmal nicht das Produkt, sondern seine<br />

Anwendung: in geselliger Runde, nach dem Sport, in der<br />

Umkleide, zum Abendessen oder in der Kneipe. Für junge<br />

Menschen inzwischen vermehrt ohne Alkohol. Kerger<br />

ist es deshalb wichtig, „dass wir unser Portfolio für die<br />

junge Generation attraktiver gestalten und uns an deren<br />

Konsumverhalten orientieren, weniger Alkohol, neue<br />

Sorten und auch andere Gebinde. Zentrales Thema<br />

bleibt aber die Marke und die Kommunikation. Wir<br />

müssen die richtige Sprache finden, innovative Wege gehen<br />

und Relevanz schaffen.“<br />

Ein alkoholfreies Bier mit wenigen Kalorien und ein<br />

Cola- Orange-Mischgetränk ganz ohne Bier sind be-<br />

ZUM UNTERNEHMEN<br />

Die Einbecker Brauhaus AG ist ein traditionsreiches<br />

deutsches Brauunternehmen<br />

mit Sitz in Einbeck. Es gilt als eines der<br />

ältesten Brauhäuser in Deutschland, das<br />

Einbecker Bier ist seit 1378 bekannt. Die<br />

Aktiengesellschaft besteht seit 1967. Rund<br />

130 Mitarbeitende haben im Jahr 2022<br />

467.911 Hektoliter Bier in den Markt gebracht<br />

und im selben Jahr 35,67 Millionen<br />

Umsatz gemacht.<br />

Das Sortiment umfasst verschiedene Biersorten,<br />

darunter das Einbecker Pilsner, das<br />

Einbecker Bockbier und weitere Spezialitäten.<br />

Die Kombination aus Tradition und<br />

Moderne spiegelt sich nicht nur in der<br />

Produktvielfalt, sondern auch in der Unternehmensphilosophie<br />

wider. Die Brauerei<br />

legt nach eigenen Angaben großen Wert<br />

auf Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit<br />

in der Produktion.<br />

30 4 |<strong>2023</strong>


unternehmen<br />

Wer möchte, kann sich bei einer Tour durch die Brauerei Geschichte und Gegenwart der Einbecker Braukunst zeigen und erklären lassen. Anders als im Mittelalter,<br />

ist das Bierbrauen heutzutage ein von viel Technik begleiteter Vorgang.<br />

4|<strong>2023</strong> 31


unternehmen<br />

» Wir wollen nicht einem<br />

Trend hinterherrennen,<br />

sondern einen setzen. «<br />

reits im Handel. Doch eine Marke braucht auch einen<br />

Markt. Und den will Marc Kerger verteidigen. „Zum<br />

einen müssen und werden wir den Heimatmarkt verteidigen<br />

und sicherstellen, dass hier niemand wildern kann.<br />

Dazu zählt auch, dass wir unsere Positionen halten und<br />

über Verdrängung weitere dazugewinnen“, sagt der<br />

Vorstand. „Göttingen ist bereits im Fokus und wird es in<br />

den nächsten Jahren noch mehr sein. Vertrieblich haben<br />

wir hier die ersten Maßnahmen getroffen, nun werden<br />

wir uns auf die richtigen Partner und Kooperationen<br />

konzentrieren, um in Göttingen starkes Wachstum zu<br />

erzeugen.“ Unter anderem ist das Einbecker Brauhaus<br />

neuer Toppartner der Göttinger Basketballer-Herren.<br />

FÜR DEN FUSSBALLFAN „AUSM POTT“ eine Sportart,<br />

die es kennenzulernen gilt. Genauso wie das Unternehmen<br />

und seinen Zustand, weshalb sich Kerger mit einer<br />

ersten Einschätzung zum Ist-Zustand noch zurückhält.<br />

„Ich bin nun erst wenige Wochen hier, und es wäre verfrüht,<br />

hier ins Detail zu gehen.“ Er erlebe aber ein gesundes,<br />

mittelständisches Unternehmen, das Pandemie<br />

und kriegsbedingte Krisen „gut gemeistert“ habe. Vor<br />

allem dank seines Vorgängers, Martin Deutsch, der ihm<br />

noch bis Ende des Jahres <strong>2023</strong> beratend zur Seite steht.<br />

Kerger habe ein Portfolio erkannt, „was alles mitbringt,<br />

um verschiedene Verwendergruppen zu erreichen und<br />

zu gewinnen“. Und natürlich „eine beeindruckende Historie<br />

und das Selbstbewusstsein, dass es ohne uns kein<br />

Bockbier geben würde – vor allem nicht in Bayern“.<br />

Und ein „Team, das Lust und die Motivation hat, nun<br />

den nächsten Schritt auf einem starken Fundament zu<br />

gehen“. Daraus schöpfe er auch das Selbstbewusstsein<br />

für kurzfristige Ziele. „Wir wollen nicht einem Trend<br />

hinterherrennen, sondern einen setzen.“ ƒ<br />

ZUR PERSON<br />

Marc Kerger folgte im August <strong>2023</strong> als<br />

Vorstand der Gesellschaft der Einbecker<br />

Brauhaus AG auf Martin Deutsch, der das<br />

Unternehmen zum Jahresende verlässt.<br />

Der 51-jährige Kerger wuchs in Dortmund<br />

auf und lebt heute mit seiner Frau und vier<br />

Töchtern in Göttingen. Nach der Schule<br />

war er früh selbständig. Vor seinem Engagement<br />

in Einbeck war er fünfeinhalb<br />

Jahre in der Geschäftsleitung des Spirituosenherstellers<br />

Hardenberg-Wilthen AG in<br />

Nörten-Hardenberg tätig und für die Ressorts<br />

Marketing und Vertrieb Getränkefachgroßhandel,<br />

Gastronomie und Facheinzelhandel<br />

verantwortlich. Davor war er<br />

in Führungspositionen bei der Mast Jägermeister<br />

SE, Pernod Ricard und weiteren<br />

Unternehmen tätig. Seine Freizeit widmet<br />

er der Familie, Freiwilligenarbeit, Schlagzeug<br />

spielen, Sport, Reisen und Musik.<br />

32 4|<strong>2023</strong>


Audi Business<br />

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Zum Zeitpunkt der Leasingbestellung muss der Kunde der berechtigten Zielgruppe angehören und unter der genannten Tätigkeit aktiv sein.<br />

Zur berechtigten Zielgruppe zählen: Gewerbetreibende Einzelkunden inkl. Handelsvertreter und Handelsmakler nach § 84 HGB bzw. § 93 HGB,<br />

selbstständige Freiberufler / Land- und Forstwirte, eingetragene Vereine / Genossenschaften / Verbände / Stiftungen (ohne deren Mitglieder<br />

und Organe). Wenn und soweit der Kunde sein(e) Fahrzeug(e) über einen gültigen Konzern-Großkundenvertrag bestellt, ist er im Rahmen des<br />

Angebots für Audi Businesskunden nicht förderberechtigt.<br />

Abgebildete Sonderausstattungen sind im Angebot nicht unbedingt berücksichtigt. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des<br />

deutschen Marktes.<br />

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PROFIL<br />

Zufällig ergeben: Nick Huntgeburth übernimmt den Malerbetrieb von Michael Wolter und plant weitere Zukäufe.<br />

Huntgeburth übernimmt<br />

Wolter & Sohn<br />

Nick Huntgeburth übernimmt den traditionsreichen Malerbetrieb Wolter & Sohn. Damit ergänzt die<br />

Huntgeburth Sanierungs GmbH ihr Portfolio und verbessert ihr Dienstleistungsspektrum.


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Für Nick Huntgeburth ist mit der Übernahme von Wolter & Sohn das Ende der<br />

Fahnenstange für die Unternehmensentwicklung noch lange nicht erreicht:<br />

„Ich kann mir durchaus vorstellen, noch andere Handwerksunternehmen zu übernehmen.“<br />

PROFIL<br />

Die Huntgeburth Sanierungs GmbH<br />

mit Sitz in Obernjesa hat sich innerhalb<br />

kurzer Zeit in der Region einen<br />

guten Ruf in der Wasserschadensanierung<br />

erarbeitet. Jetzt macht das Unternehmen einen<br />

weiteren Wachstumssprung: Zum Januar<br />

20<strong>24</strong> wird der Malerbetrieb Wolter & Sohn<br />

übernommen. Der Betrieb wird jedoch als eigenständiges<br />

Handwerksunternehmen auch<br />

unter dem etablierten Namen und mit allen<br />

Mitarbeitern weitergeführt – für die Kunden<br />

ändert sich daher nichts. Für das Sanierungsgeschäft<br />

ergeben sich jedoch gute Synergieeffekte.<br />

NICK HUNTGEBURTH IST EIN umtriebiger<br />

Geschäftsmann. Gelernt hat er im väterlichen<br />

Betrieb, der Göttinger Natur- und Betonsteinwerk<br />

Goldmann und Huntgeburth GmbH.<br />

Nachdem er seinen Meister für Betonstein-<br />

& Terrazzoherstellung sowie den Meister der<br />

Betonindustrie gemacht hatte, war er ab 2014<br />

als Bauleiter tätig, zunächst in Bamberg, dann<br />

wieder in Göttingen. Anfang 2020 sattelte er<br />

auf Projektentwicklung im Immobilienbereich<br />

um, woraus dann letztlich auch das eigene<br />

Unternehmen entstand.<br />

„Ich hatte eine Wohnung für die Vermietung<br />

gekauft, aber keiner wollte da einziehen.<br />

Also habe ich sie selbst saniert und danach<br />

verkaufen wollen – und war überrascht, wie<br />

schnell ich jemanden gefunden habe“, sagt<br />

Nick Huntgeburth. Also gründete er eine eigene<br />

Immobilien GmbH, mit der er sich auf<br />

Ankauf, Sanierung und Verkauf spezialisierte.<br />

Aus dem Geschäft hat sich dann 2021 die<br />

Huntgeburth Sanierungs GmbH entwickelt,<br />

„weil immer mehr Kunden auf uns zukamen,<br />

die von unseren sanierten Immobilien begeistert<br />

waren, aber anfragten, ob wir auch ihre<br />

eigenen sanieren könnten“.<br />

Damit ist die Huntgeburth Sanierungs<br />

GmbH schnell gewachsen und übernimmt<br />

heute Fliesen- und Natursteinarbeiten sowie<br />

Kernsanierungen und schwerpunktmäßig die<br />

Behebung von Wasserschäden. Hier ist die<br />

Firma für viele Versicherungen in einem größeren<br />

Umkreis bis in den Harz, nach Hildesheim<br />

oder Kassel tätig.<br />

EINE BESONDERHEIT IST das Angebot zur<br />

Neubautrocknung, das dazu beiträgt, die Bauzeit<br />

und Heizkosten der ersten Jahre signifikant<br />

zu senken. Bei Kernsanierungen tritt die<br />

Firma als Generalunternehmer auf und kauft<br />

sich die entsprechenden anderen Dienstleistungen<br />

ein, die sie nicht selbst abbildet. So<br />

kam auch die Entscheidung zustande, den<br />

Malerbetrieb Wolter & Sohn zu übernehmen.<br />

Das Handwerksunternehmen existiert bereits<br />

seit 1927 in Göttingen.<br />

„Gerade bei der Wasserschadensthematik<br />

gehören Sanieren und Malen einfach zusammen<br />

– es gibt kaum einen Wasserschaden, wo<br />

anschließend nicht der Maler hinmuss“, sagt<br />

Nick Huntgeburth. „Deswegen muss ich sowieso<br />

bei allen Wasserschäden und auch bei<br />

Kernsanierungen einen Maler beauftragen,<br />

und es ist auf jeden Fall praktisch, dass ich<br />

das jetzt inhouse mit anbieten kann.“ Auch<br />

der Kunde profitiert am Ende, „weil er einen<br />

Ansprechpartner weniger hat“. Huntgeburth<br />

trifft den Nerv der Zeit, denn der Kunde will<br />

selbst möglichst wenig Organisationsaufwand<br />

haben, und gleichzeitig gibt es oft die<br />

Anfragen, beim Einzug in eine neue Wohnung<br />

eine umfängliche Sanierung vorzunehmen.<br />

DIE ÜBERNAHME VON WOLTER & SOHN<br />

hat sich dabei ganz zufällig ergeben. „Ich saß<br />

bei einem Firmenessen eines Kunden mit<br />

Michael Wolter zusammen und wir kamen<br />

auf das Thema Nachfolge, weil er schon in<br />

den 70ern ist. Da meinte er, ich könne das ja<br />

übernehmen.“ Nick Huntgeburth dachte eine<br />

Woche darüber nach, und dann begannen die<br />

Verhandlungen. Mit der Übernahme wächst<br />

Huntgeburths Mitarbeiterzahl auf rund 20 an.<br />

Dass Versicherungen auf das Unternehmen<br />

zugekommen sind, um Wasserschäden in<br />

der weiteren Region zu beheben, ist ein Beleg<br />

für die Qualität der Huntgeburth Sanierungs<br />

GmbH. „Was uns auszeichnet, ist neben der<br />

Kompetenz und unserem breiten Netzwerk<br />

die Zuverlässigkeit. Ein Wasserschaden ist bei<br />

uns ruckzuck saniert“, sagt Nick Huntgeburth.<br />

AUCH NOTEINSÄTZE MACHT das Unternehmen,<br />

so übernimmt Huntgeburth etwa für<br />

die Kreiswohnbau Osterode den technischen<br />

Notdienst – wenn es brennt, ein Wasserschaden<br />

auftritt oder jemand im Aufzug feststeckt,<br />

rücken die Mitarbeiter aus. „Das Handy klingelt<br />

oft“, sagt Nick Huntgeburth. „Man glaubt<br />

nicht, wie viele Wasserschäden es in Göttingen<br />

gibt und wie oft wir auch am Wochenende<br />

rausfahren.“<br />

Deswegen ist mit der Übernahme von Wolter<br />

& Sohn auch noch lange nicht das Ende für<br />

die Unternehmensentwicklung erreicht. „Ich<br />

kann mir durchaus vorstellen, noch andere<br />

Handwerksunternehmen zu übernehmen“, so<br />

Nick Huntgeburth. „Ich würde gerne dahin, in<br />

zehn Jahren Göttingens größter Sanierungsbetrieb<br />

und Baudienstleister mit 50 bis 100<br />

Mitarbeitern zu sein.“<br />

KONTAKT<br />

Huntgeburth Sanierungs GmbH<br />

Auf dem Rode 2<br />

371<strong>24</strong> Obernjesa<br />

Tel. 0170 8544487<br />

info@huntgeburth-sanierungen.de<br />

www.huntgeburth-sanierungen.de<br />

TEXT: SVEN GRÜNEWALD


—<br />

always inspiring more …<br />

—<br />

Sich ernähren und pflegen. Riechen und schmecken. Der Natur auf der Spur — nachhaltig,<br />

innovativ und kreativ. So wünschen sich Verbraucher ihre Produkte heute, <strong>24</strong> Stunden<br />

am Tag, sieben Tage die Woche. Mit unseren Ideen und Lösungen bereichern wir das Leben<br />

von Menschen und ihren vier beinigen Begleitern. Mit Einfallsreichtum und<br />

unternehmerischem Schwung arbeiten wir daran, dass diese die alltäglichen und<br />

besonderen Momente genießen können — zuhause und in aller Welt.<br />

www.symrise.com


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FOTO: ALEXANDER KLINGEBIEL<br />

PROFIL<br />

Inhaberin Inga Helbig<br />

und Servicetechniker<br />

Michael Reinhardt<br />

Bettpfanne – ein Reinigungsstandard, der so<br />

makellos ist, dass man daraus essen könnte<br />

Hygiene, Gesundheit und was wir damit zu tun haben<br />

Die Firma Marx Küchentechnik wurde<br />

1990 von Ewald Marx gegründet und<br />

seit 2003 von seiner Tochter Inga<br />

Helbig weitergeführt. Seitdem wurde sich auf<br />

die Bereitstellung von Küchengeräten und<br />

Reinigungs- und Desinfektionsgeräten spezialisiert.<br />

Der Fokus liegt unter anderem auf Reinigungs-<br />

und Desinfektionsautomaten für<br />

Bettpfannen und Urinflaschen, die in medizinischen<br />

Einrichtungen wie Krankenhäusern,<br />

Altenheimen und Seniorenheimen verwendet<br />

werden.<br />

INGA HELBIG UND IHR TEAM sind sich<br />

bewusst, wie wichtig es ist, dass das Pflegepersonal<br />

in Notfällen auf ein funktionierendes<br />

und zuverlässiges Gerät zurückgreifen kann.<br />

Aus diesem Grund bieten sie einen Notdienst<br />

an, der sicherstellt, dass defekte Geräte so<br />

schnell wie möglich repariert werden. Denn<br />

auch alle Mitarbeiter sind sich im Klaren darüber,<br />

dass jede Minute zählt, insbesondere<br />

wenn es um die Sicherheit und das Wohlbefinden<br />

der Patienten geht.<br />

Die Reinigungs- und Desinfektionsautomaten<br />

sind mit modernster Technologie ausgestattet,<br />

um perfekte Hygiene zu gewährleisten.<br />

Hierbei wird auf eine enge Zusammenarbeit<br />

mit der Firma MEIKO, einem renommierten<br />

Hersteller gesetzt. Gemeinsam haben sie speziell<br />

geschulte und autorisierte Servicetechniker,<br />

die sich um die Installation, Wartung und<br />

Reparatur kümmern.<br />

UM SICHERZUSTELLEN, DASS DIE Geräte<br />

höchsten Qualitätsstandards entsprechen,<br />

müssen diese einer jährlichen Validierung unterzogen<br />

werden. Dieser Prozess umfasst umfangreiche<br />

Tests, um zu gewährleisten, dass<br />

die Geräte effektiv gegen Viren und Keime wirken.<br />

Es wird großer Wert darauf gelegt, dass<br />

sich die Kunden auf die Automaten verlassen<br />

können und sich keine Sorgen um die Hygiene<br />

machen müssen.<br />

Darüber hinaus verfügt die Firma Marx über<br />

ein umfangreiches Portfolio an Küchengeräten<br />

für die Gastronomie und Hotellerie, die Catering-Branche<br />

sowie die Gemeinschaftsverpflegung<br />

von z.B. Kindergärten und Altenheimen.<br />

Zudem ist sie stolzer Fachhandelspartner von<br />

Miele und kann daher auch Reparaturen und<br />

Neuanschaffungen von Haushaltsgroßgeräten<br />

anbieten.<br />

BEI MARX KÜCHENTECHNIK steht die Zufriedenheit<br />

der Kunden an erster Stelle. Sie<br />

sind bestrebt, hochwertige Produkte und einen<br />

erstklassigen Service anzubieten. Das<br />

Ziel des Unternehmens ist es, die Küchen in<br />

medizinischen Einrichtungen und anderen<br />

gastronomischen Betrieben mit passenden<br />

Geräten auszustatten, um so die Sicherheit<br />

und das Wohlbefinden der Menschen zu gewährleisten.<br />

KONTAKT<br />

Marx Küchentechnik e. K.<br />

Inh. Inga Helbig<br />

Josef-Rodenstock-Straße 6a<br />

37308 Heilbad Heiligenstadt<br />

Tel. 03606 606600<br />

info@kuechentechnik-marx.de<br />

www.kuechentechnik-marx.de


unternehmen<br />

„Das Denken in Geschäftsmodellen<br />

ist Zukunftsfähigkeit pur“<br />

Bernhard Vollmar von der PFH Private Hochschule Göttingen über den neuen Studiengang Entre preneurship,<br />

der Innovationsdenken in Unternehmen im Blick hat, und dazu, wie nützlich es ist, des eigenen Geschäftsmodells<br />

zu hinterfragen. Und über die Hürden, die im unternehmerischen Alltag noch existieren.<br />

INTERVIEW SVEN GRÜNEWALD<br />

Herr Professor Vollmer, Sie haben an der PFH zum <strong>Winter</strong>semester<br />

<strong>2023</strong>/<strong>24</strong> einen Bachelor-Studiengang ,Entrepreneurship<br />

und Start-up-Creation` gestartet, obwohl die<br />

PFH das Thema Entre preneurship schon lange intensiv<br />

verfolgt. Was war der Gedanke dahinter?<br />

Es stimmt, im Gründungsradar, einem bundesweiten<br />

Hochschulvergleich, sind wir beispielsweise immer eine<br />

der Top-Adressen. Aktuell bescheinigt uns auch das niedersächsische<br />

Hochschul-Entrepreneurship-Monitoring,<br />

dass wir die beste private Hochschule und auch im Gesamtvergleich<br />

in den meisten Kategorien ganz weit vorne<br />

sind. Wir machen unsere Hausaufgaben, wollen aber<br />

nicht stehen bleiben. Der Studiengang ist daher Teil unserer<br />

stärkeren strategischen Profilierung rund um das<br />

Thema Entrepreneurship und Innovation und greift akute<br />

Bedarfe aus der Wirtschaft auf. Wir wollen damit<br />

Innovatoren, Intrapreneure, Entrepreneure, aber auch<br />

Innovationsberater ausbilden, die Grundlagen in Vertrieb,<br />

Finanzierung, Marketing, Produktion u. Ä. vermittelt<br />

bekommen, aber vor allem ganz gezielt lernen sollen,<br />

ihre Ideen direkt in Projektentwicklung umzusetzen. Im<br />

Falle von dualen Studierenden sind das auch Projekte<br />

aus dem Unternehmen. So rutscht man schneller in die<br />

Verantwortung und behält den Überblick über das Innovationsgeschehen.<br />

Welche Entwicklungen in der Wirtschaft adressiert der<br />

Studiengang?<br />

Die Suche nach dem Wettbewerbsvorteil. Für Mittelständler<br />

wird es zunehmend schwieriger, auf der Prozessebene<br />

oder mit größerer Produktqualität in den Wettbewerb<br />

zu gehen. Stattdessen wird es notwendig, das eigene<br />

Geschäftsmodell zu hinterfragen. Das Problem ist<br />

im Regelfall, dass nur in Branchenlogiken gedacht wird<br />

und man sich nicht von anderen Branchen inspirieren<br />

lässt. Man kann aber von Amazon oder Apple lernen,<br />

auch wenn das teilweise schon Sprengstoffcharakter hat.<br />

Ein schönes Beispiel ist das Unternehmen Hilti, die Bohrmaschinen<br />

herstellen. Dort haben sie irgendwann gemerkt,<br />

dass es nichts bringt, wenn sie nur das Produkt<br />

verbessern – der Handwerker hat kein Interesse an einem<br />

um fünf Prozent besseren Gerät, deswegen ist Hilti<br />

in die Krise geraten. Also haben sie ihr Geschäftsmodell<br />

hinterfragt und sind dazu übergegangen, die Bohrmaschinen<br />

zu verleihen. Das hat zahlreiche Auswirkungen:<br />

anders auf die Kunden zuzugehen, eine andere<br />

Logistik – insgesamt ein ganz anderes Konzept. Das hat<br />

ihnen wirtschaftlich geholfen – und war die größte Innovationsleistung<br />

in der Unternehmensgeschichte.<br />

Zudem wird die Nachhaltigkeit und die dazu passende<br />

Berichterstattung zunehmend für Mittelständler zur<br />

Pflicht- und damit Daueraufgabe, und damit müssen sie<br />

ihre ganze Unternehmenslogik hinterfragen und sich<br />

auch mit der Frage beschäftigen, wie sie in die Zukunft<br />

gehen wollen. Wenn man in starren Denkstrukturen verharrt<br />

und Tabus pflegt, wird das schwierig werden. Wir<br />

vermitteln mit dem Studiengang das Denken in Geschäftsmodellen<br />

– und das ist Zukunftsfähigkeit pur.<br />

Das klingt nach Aufgaben, für die man eigentlich ja ein<br />

gewisses Standing im Unternehmen und Lebenserfahrung<br />

braucht, um solche Prozesse in der internen Firmenpolitik<br />

durchsetzen zu können. Sind die Erwartungen an<br />

die gegenwärtige Generation da nicht zu hoch gesteckt?<br />

Die Generation Z ist sehr ambivalent, viele wollen gerne<br />

Influencer werden – das heißt auch, dass sie allem Anschein<br />

nach einen Entrepreneurshipgeist haben. Das<br />

merken wir auch schon in Schulen, in denen wir Nachwuchsförderung<br />

betreiben. Daran kann man anknüpfen<br />

und ihnen das Denk- und Handwerkszeug vermitteln,<br />

um dieses Ziel zu realisieren. Dafür brauchen sie Vertrauenswürdigkeit,<br />

Glaubhaftigkeit, Überzeugungskraft<br />

38 4 |<strong>2023</strong>


unternehmen<br />

ZUR PERSON<br />

Bernhard H. Vollmar studierte Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Universität Göttingen,<br />

wo er auch promovierte. Währenddessen<br />

war er als Consultant und<br />

Research Associate für eine internationale<br />

Unternehmensberatungsgesellschaft<br />

tätig. An der Universität<br />

Oldenburg war er später als Postdoc<br />

und Habilitand tätig und dort bereits<br />

stark im Thema Gründungs- und Innovationsförderung<br />

engagiert.<br />

2009 nahm er den Ruf auf die Professur<br />

für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Entrepreneurship, an der<br />

PFH Private Hochschule Göttingen an.<br />

Hier hat er konsequent den Aspekt des<br />

nachhaltigen Unternehmertums in der<br />

Lehre ausgebaut, das ZE Zentrum für<br />

Entrepreneurship als Förderinstanz mit<br />

vielfältigen Angeboten, wie beispielsweise<br />

die Entrepreneurship School und<br />

Nachwuchsformate im Schulbereich,<br />

etabliert und sich regional, auch im<br />

Rahmen des SNIC, um den Aufbau des<br />

Gründungsökosystems in Südniedersachsen<br />

verdient gemacht.<br />

– das ist bei traditionellen Marken nicht anders. Jugendliche<br />

bringen zudem ein Nachhaltigkeitsdenken mit. Wir<br />

sehen das im deutschen Start-up-Monitor: Mehr als<br />

46 Prozent der Start-ups sind im Bereich Nachhaltigkeit<br />

unterwegs, und auch bei den serviceorientierten Innovationen<br />

und wachstumsorientierten Gründungen mit<br />

ambitionierten Geschäftsmodellen ist das ein wichtiger<br />

Bestandteil.<br />

Sind das nicht auch Kompetenzen, die in bestehenden Unternehmen<br />

notwendig sind?<br />

Natürlich, deswegen denken wir dieses Angebot auch<br />

ganz klar unternehmensbegleitend, etwa in Form eines<br />

praxisintegrierten Studienangebots oder eines Weiterbildungsangebots<br />

für Mitarbeiter regionaler Unternehmen.<br />

In der aktuellen Entrepreneurship School hatten<br />

wir noch nie ein so starkes Feld, da waren einige dabei,<br />

die schon zehn oder 15 Jahre Berufserfahrung haben.<br />

Die konnten wir methodisch gut unterstützen, ihnen<br />

Perspektiven aufzeigen und dabei helfen, Denk-Schranken<br />

zu überwinden – das sind Rückmeldungen, die uns<br />

erreichen. Es gibt bewährte, gute Ansätze, sich und seine<br />

Ideen zu hinterfragen, die aber im Alltag etablierter Unternehmen<br />

kaum angewendet werden. Untersuchungen<br />

aus der Corona-Zeit mit ihren großen Herausforderungen<br />

haben gezeigt, dass Innovationen nur marginal entstanden,<br />

etwa durch einen stärkeren Fokus auf das<br />

Online geschäft. Aber bei der wesentlichen Aufgabe, sich<br />

neu zu erfinden, kreativ zu sein und das Geschäftsmodell<br />

neu aufzusetzen, da war die Bereitschaft noch sehr verhalten.<br />

Ich höre auch schon mal von Geschäftsführern, dass<br />

ihnen dieser Ansatz viel zu akademisch vorkommt. Auch<br />

in Handwerksunternehmen ist die Sensibilität noch nicht<br />

vollends gegeben. Selbst in großen Unternehmen wird das<br />

nicht immer getan. Da ist noch viel Luft nach oben.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

4|<strong>2023</strong> 39


unternehmen<br />

Gateway<br />

to Gründung<br />

Die 13. Entrepreneurship School (ESS) der PFH Private Hochschule Göttingen setzt eine neue<br />

Bestmarke. Der jährliche Gründungsworkshop und <strong>faktor</strong> als Medienpartner greifen den<br />

Gründern unter die Arme und vernetzen sie mit den passenden Menschen.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

Für Bernhard H. Vollmar, der vor 13 Jahren<br />

das Format der Entrepreneur ship School<br />

(ESS) ins Leben gerufen hat, war die diesjährige<br />

ESS mit ihren elf Teams, bestehend<br />

aus 13 Gründern, ein bemerkenswerter Erfolg.<br />

„Wir hatten das bislang stärkste Feld<br />

an lernwilligen Teilnehmenden, was sich insbesondere<br />

durch hoch innovative Projekte aus dem<br />

Life-Science-Bereich ergab.“<br />

Das illustrieren die drei Gewinner der ESS eindrucksvoll<br />

– alle haben ihren Schwerpunkt in den Life Sciences:<br />

Histomography auf dem ersten Platz entwickelt einen<br />

handlichen und vor allem einfach zu bedienenden Röntgentomographen,<br />

der Gewebeproben in 3D analysieren<br />

soll. Deep LS will mittels KI-Software die<br />

Wirkstoffentwicklung für Medikamente unterstützen,<br />

und Gait Guardian entwickelt eine Fußheberorthese, die<br />

deutlich alltagstauglicher als bisherige Modelle ist und<br />

besser den Bedürfnissen der Patienten entspricht.<br />

DIE ZWEITÄGIGE ENTREPRENEURSHIP SCHOOL wurde<br />

seinerzeit gegründet, um jungen Gründern bei ihrem<br />

Start in die Selbstständigkeit zu helfen und damit zum<br />

Erfolg ihrer Ideen beizutragen. Elemente sind unter anderem<br />

Ansätze, die Methodenkenntnis zu vermitteln, das<br />

eigene Geschäftsmodell zu evaluieren und zu hinterfragen<br />

sowie Fachvorträge, bei denen es meist um Finan zierung<br />

und Marketing geht. Dabei steht ein Anwalt für recht-<br />

liche Fragen zur Verfügung, und ebenso können die Gründer<br />

auf die IT-Kompetenz an der PFH zurückgreifen. Eine<br />

besondere Rolle nimmt die Einbindung von anderen erfolgreichen<br />

Gründern ein, die ihre Story erzählen und für<br />

den Austausch unter Gleichen zur Verfügung stehen.<br />

WICHTIG IST ABER AUCH DIE EINBINDUNG von<br />

Experten und Unternehmern, welche die ESS begleiten.<br />

Ein geschätztes Format ist der Speedtalk. Dabei gibt es<br />

genauso viele Gründer wie Feedbackgeber. „Jeder Gründer<br />

hat dann zehn Minuten Zeit, seinem erfahrenen Gegenüber<br />

die eigene Idee zu vermitteln“, so Bernhard<br />

Vollmar. „Ich muss immer andere überzeugen, dabei authentisch<br />

sein und andere auf die potenzielle Reise mitnehmen.<br />

Es ist ein sehr guter Trainingseffekt des Talks,<br />

dass man lernt, ganz schnell und ganz einfach sein komplexes<br />

Geschäftsmodell oder Produkt zu erklären.“ Am<br />

Ende pitchen die Teams ihre Ideen einer Jury und müssen<br />

sich den kritischen Fragen stellen, bevor die Sieger<br />

ausgewählt werden.<br />

Der Mehrwert und Spaß an der Sache ist keine Einbahnstraße.<br />

„Der Geschäftsführer von Sycor, Rüdiger<br />

Krumes, meinte zum Beispiel, dass er selbst auch Impulse<br />

aus diesen Gesprächen mitnehmen konnte“, so Vollmar.<br />

Überhaupt war dieses Mal die Chemie zwischen<br />

den Teilnehmern eine besondere: „Alle haben sich sehr<br />

gut verstanden und wollen den Kontakt halten. So stark<br />

ausgeprägt haben wir das noch nicht erlebt.“<br />

40 4 |<strong>2023</strong>


unternehmen<br />

1. PLATZ:<br />

HISTOMOGRAPHY: BESCHLEUNIGTE WIRKSTOFFFORSCHUNG<br />

Das Team von Histomography entwickelt ein 3D-Röntgen mikroskop für die Untersuchung von Gewebeproben und<br />

hat damit die Jury überzeugt. Wie sie ihre Idee – ,Einfacher als ein Toaster‘ – Forschern und Klinikern zur Verfügung<br />

stellen, lesen Sie auf Seite 48 in dieser <strong>faktor</strong>-Ausgabe.<br />

Stonia Thorand von Deep LS GmbH<br />

Cornelius Loy von Gait Guardian<br />

2. PLATZ:<br />

DEEP LS: BESCHLEUNIGTE WIRKSTOFFFORSCHUNG<br />

Der Einsatz von KI in der Wirkstoffforschung birgt<br />

viele Hoffnungen für Pharmaunternehmen, ihr<br />

Potenzial kam aber noch nicht voll zum Tragen.<br />

Die Entwicklung eines Medikaments kostet Milliarden und<br />

benötigt meist mehr als zehn Jahre. Das Team der Deep LS<br />

um Da niel Sorić, Felix Kamieth sowie Stonia Thorand setzt<br />

hier an. Ihre Software GeneSys schlägt mithilfe generativer<br />

KI neue Medikamentenkandidaten vor, was den Bedarf<br />

nach ressourcenaufwendigen Experimenten verringert.<br />

Dabei optimiert Deep LS die Kandidaten bereits vorab.<br />

„Das von uns erzeugte 3D-Modell eines optimierten Wirkstoffkandidaten<br />

wird als Basis von Pharmaunternehmen<br />

genutzt, um daraus einen kompletten Wirkstoff zu<br />

entwickeln und schneller an den Markt zu bringen“, sagt<br />

Thorand.<br />

Sorić, Kamieth und Thorand begreifen KI in der Wirkstoffforschung<br />

nicht als Wundermittel, sondern als ein<br />

Hilfsinstrument, das Entwicklungen unterstützen und<br />

beschleunigen kann. „Während in den Pharmaunternehmen<br />

schon länger mit Instrumenten der Bioinformatik<br />

experimentiert wurde, haben Unternehmen wie Google<br />

Deepmind durch den Transfer modernster KI-Architekturen<br />

in diesem Feld einen Quantensprung ermöglicht“,<br />

sagt Sorić. Daniel Sorić kommt aus dem Life-Science-<br />

Bereich, Felix Kamieth aus der KI-Forschung bei Fraunhofer<br />

– sie gründeten ihr Unternehmen Deep LS Anfang<br />

2022. Die Biochemikerin Stonia Thorand ergänzte das<br />

Team Mitte <strong>2023</strong>.<br />

3. PLATZ:<br />

GAIT GUARDIAN: DER FUSSHEBER<br />

Der Gait Guardian von Cornelius Loy setzt beim<br />

Krankheitsbild des Fallfußes an. In Deutschland<br />

sind von der Muskelschwäche oder -lähmung, die<br />

das Anheben des Fußes erschwert, etwa 800.000 Menschen<br />

betroffen. Auf das Krankheitsbild stieß Loy im Rahmen<br />

seines Orthobionik-Studiums an der PFH. Als Abschlussprüfung<br />

muss unter anderem ein Werkstück angefertigt<br />

werden, und Loys Patientin hatte einen solchen<br />

Fallfuß. „Meine Lösung war mechanisch gut, aber die<br />

Patien tin hat sie im Alltag nicht getragen.“<br />

Das ist ein gängiges Problem bei herkömmlichen Orthesen:<br />

Die anzulegenden Schienen sind groß, man muss<br />

klobige, unansehnliche Orthopädieschuhe tragen,<br />

weshalb Patienten die Produkte sehr oft nicht benutzen,<br />

aber auch, um nicht stigmatisiert zu werden. „Mein Augenmerk<br />

lag deswegen auf der Akzeptanz des Patienten“,<br />

so Loy. Seine Neuentwicklung sieht aus wie eine Sprunggelenksbandage,<br />

die an beiden Seiten ein Gelenk hat, das<br />

zudem mechanisch anders funktioniert. Der Gait<br />

Guardian passt nicht nur in herkömmliche Schuhe, die Erzeugung<br />

des Dreh moments passt sich zudem dynamisch<br />

dem Bedarf an. „Dadurch wird der Gang effizienter, was<br />

gerade Patienten mit neurologischen Erkrankungen, bei<br />

denen Ermüdung eine große Rolle spielt, weiterhilft.“<br />

Noch ist Cornelius Loy in der Prototypenphase, die<br />

Resonanz ist jetzt schon groß: Immer wieder<br />

erreichen ihn Anfragen von Betroffenen, die mit der<br />

bisherigen Lösung Probleme haben.<br />

4|<strong>2023</strong> 41


Foto: Leah Frese<br />

Dinge begreifen…<br />

im Forum<br />

Wissen!<br />

Foto: Anna Greger<br />

Das Forum Wissen ist eine Einrichtung der Universität Göttingen<br />

FORUM WISSEN<br />

BERLINER STRASSE 28<br />

37073 GÖTTINGEN<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

DIENSTAG - SONNTAG<br />

10 - 18 UHR<br />

FORUM-WISSEN.DE


PROFIL<br />

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Björn Drewes, David Schmidt und Saskia Hilschmann<br />

Geschäftsführer: Carsten Furcht<br />

Den Trends immer zwei Schritte voraus<br />

NET@vision ist einer der großen IT-Dienstleister in der Region, stark auf Wachstumskurs, aber als exklusiver Telekom-<br />

Partner wenig bekannt. Dabei arbeitet das Unternehmen an vorderster Front der technologischen Entwicklung mit.<br />

NET@vision hat sich als IT-Dienstleister<br />

im Bereich der IT-Infrastruktur und<br />

Cloudlösungen einen sehr guten Ruf<br />

erworben, doch ist das Unternehmen in Südniedersachsen<br />

kaum bekannt. Der Grund:<br />

NET@vision ist exklusiv für Kunden der<br />

Deutschen Telekom tätig. „Die Telekom tritt<br />

als General unternehmer in Erscheinung und<br />

garan tiert mit ihrem Renommee Qualität und<br />

Zuverlässigkeit. Allerdings treten wir dadurch<br />

am Endkundenmarkt mit unserem Firmennamen<br />

nicht in Erscheinung“, sagt Geschäftsführer<br />

Carsten Furcht, der das Unternehmen im<br />

Jahr 2000 in Göttingen gegründet hat.<br />

FÜR NET@VISION WAR DAS der Beginn<br />

einer fruchtbaren Partnerschaft, in die sich<br />

die Göttinger durch ihr Know-how und ein<br />

Feingefühl für Marktentwicklungen sichtbar<br />

eingebracht haben. So etwa beim Thema<br />

Cloud-Computing: NET@vision entwickelte<br />

ein Konzept und war am Pilotprojekt der<br />

Telekom maßgeblich beteiligt. Aufgrund dessen<br />

wurde NET@vision auch einer von nur fünf<br />

Partnern, die Cloud-Computing bundesweit<br />

unter dem Dach der Telekom anbieten. Heute<br />

betreuen die 46 Mitarbeiter von NET@vision<br />

rund 800 Endkunden aus verschiedensten<br />

Branchen bundesweit. In Frankfurt am Main<br />

hat das Unternehmen drei eigene, verstreut<br />

liegende Rechenzentren, um die Ausfallsicherheit<br />

zu gewährleisten. „Cloud-Computing<br />

hat sich zu unserem Kerngeschäft und Wachstumstreiber<br />

entwickelt“, sagt Carsten Furcht.<br />

IN DER PARTNERSCHAFT mit der Telekom<br />

hat NET@vision ein stetiges Wachstum zu<br />

verzeichnen. Einen zusätzlichen Schub hat<br />

die Pandemie mit dem Bedarf nach stabilen<br />

Homeoffice- und Kommunikationslösungen<br />

gebracht, weshalb die Firma Mitte <strong>2023</strong> nach<br />

Rosdorf in größere Räumlichkeiten umgezogen<br />

ist – das Wachstum in den letzten Jahren<br />

lag bei 30 bis 40 Prozent. Doch weil die Firma<br />

als eigenständige Unternehmensmarke<br />

kaum im Bewusstsein von Fachkräften vorkommt,<br />

ist die Mitarbeitersuche nicht einfach.<br />

Gesucht werden vor allem IT-Administratoren.<br />

In diesem Arbeitsfeld – und auch in kaufmännischen<br />

Bereichen – bildet NET@vision auch<br />

selbst aus. Dass die Arbeitsbedingungen sehr<br />

gut sind, zeigt vor allem die Treue der Mitarbeiter.<br />

„Unser erster Azubi ist heute unser<br />

technischer Leiter“, so Furcht, „und wir haben<br />

sehr wenig Fluktuation.“ Carsten Furcht ist<br />

eine familiäre Atmosphäre wichtig – und dass<br />

Mitarbeiter miteinander gut arbeiten. Deswegen<br />

sind die Hierarchien flach.<br />

GLEICHZEITIG SIND DIE TÄTIGKEITEN nie<br />

langweilig. „Wir sind hoch innovativ und verkaufen<br />

keine Lösungen von der Stange, sondern<br />

entwickeln selbst. Wir müssen uns auch<br />

kontinuierlich mit Trends befassen, die in zwei<br />

bis drei Jahren eingesetzt werden – deswegen<br />

gibt es bei uns keine Stagnation.“ Das komme<br />

auch der Qualität der Ausbildung zugute.<br />

„Ich bin wirklich stolz darauf, dass wir regelmäßig<br />

das Feedback bekommen, dass unsere<br />

Auszubildenden immer zu den besten eines<br />

Jahrgangs gehören.“<br />

TEXT: SVEN GRÜNEWALD<br />

KONTAKT<br />

NET@vision GmbH<br />

Bahnhofstraße 28<br />

371<strong>24</strong> Göttingen, OT. Rosdorf<br />

Tel. 0551 5217-600<br />

info@netatvision.de<br />

www.netatvision.de


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PROFIL<br />

Schrott im Blut<br />

Im Familienbetrieb Schneemann Recycling aus Duderstadt hat die fünfte Generation das Ruder übernommen: Nachhaltigkeit,<br />

kreativer Kundensupport und konsequente Investitionen in die Unternehmenserweiterung sind ihr Markenzeichen.<br />

„Für uns spricht, dass<br />

wir einen sehr kurzen<br />

Draht zu unseren<br />

Kunden haben.“<br />

CLAUS SCHAPER,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Wir versuchen, für unsere Kunden<br />

fast alles möglich zu machen“, sagt<br />

Claus Schaper, der zusammen mit<br />

seinem Bruder Alexander seit 2021 bereits<br />

in fünfter Generation den Familienbetrieb<br />

Schneemann Recycling aus Duderstadt führt.<br />

,(Fast) Alles möglich zu machenʻ heißt, Lösungen<br />

für jedes Entsorgungsproblem finden.<br />

Es fängt im regulären Betrieb an. „Wenn an<br />

einem Supermarkt ein Presscontainer für Altpapier<br />

steht und dieser eine Funktionsstörung<br />

hat, geben wir erstmal eine Hilfestellung.<br />

Wenn das nicht weiterhilft, fahren wir sofort<br />

hin und tauschen ihn aus“, sagt Claus Schaper.<br />

„Für uns spricht, dass wir einen sehr kurzen<br />

Draht zu unseren Kunden haben.“ Aber<br />

auch bei besonderen Entsorgungsfällen findet<br />

man Lösungen. „Ein Kunde hat uns beauftragt,<br />

eine Trocknungsanlage aus der Fässerlackierung<br />

zu entsorgen. Das war ein übergroßes<br />

Maschinenteil von 12 Metern Länge“,<br />

erzählt Alexander Schaper. Dazu gehörte der<br />

Transport genauso wie die anschließende<br />

Materialtrennung. „Solche Projekte sind anspruchsvoll,<br />

aber wir freuen uns auch über<br />

solche nicht alltäglichen Herausforderungen.“<br />

SCHROTT- UND ABFALLENTSORGUNG ist,<br />

was die rechtlichen Rahmenbedingungen angeht,<br />

eine anspruchsvolle Branche – sowohl<br />

für die Kunden als auch den Entsorgungsbetrieb.<br />

Entsorgungsfachbetriebe werden<br />

des halb jährlich auditiert und zertifiziert,<br />

spätestens alle zwei Jahre geht es zum Auffrischungslehrgang<br />

über all die rechtlichen<br />

Neuregelungen und absehbaren Veränderungen<br />

wie etwa den Umgang mit Gefahrgütern.<br />

Das schlägt sich auch in der Beratung für die<br />

Kunden nieder. „Im Grunde gibt es für jeden<br />

Stoff eine eigene Regelung“, so Claus Schaper.<br />

„Hinzu kommen landkreisspezifische Aspekte,<br />

die es zu beachten gilt. Deswegen stehen wir<br />

in einem engen Dialog mit unseren Kunden.“<br />

So braucht etwa jeder Stoff eine eigene Abfallschlüsselnummer.<br />

„Wir achten gezielt darauf,<br />

dass dieser passt und die Abfälle richtig eingestuft<br />

werden, um Probleme zu vermeiden,<br />

wenn die Behörden prüfen.“<br />

DAS KUNDENSPEKTRUM KENNT KEINE<br />

Grenzen, vom Hotelbetrieb über Landwirte<br />

bis zum Handwerker und metallverarbeitenden<br />

Gewerken ist alles dabei. Im Dreieck<br />

Göttingen–Northeim–Osterode hat sich<br />

Schneemann einen guten Ruf erworben, den<br />

Alexander und Claus Schaper noch bekannter<br />

machen wollen. Dazu gehört auch die konsequente<br />

Weiterentwicklung des Betriebs. Bereits<br />

1911 startete das Familienunternehmen<br />

als Schrott- und Metallhändler. Später kamen<br />

der Recyclinghof, die Autoverwertung und der<br />

Containerdienst hinzu, seit 1969 ist Schneemann<br />

im Handel mit Recyclingprodukten am<br />

Standort Schöneberger Straße in Duderstadt<br />

tätig. Nicht umsonst sagt Claus Schaper, halb<br />

im Scherz: „Wir haben Schrott im Blut.“<br />

FÜR DIE BEIDEN BRÜDER stand schon immer<br />

fest, dass sie später den Betrieb der Eltern<br />

übernehmen würden. Alexander studierte Umweltverfahrenstechnik<br />

und Recycling, Claus<br />

technische Betriebswirtschaft, die sich perfekt


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PROFIL<br />

Geschäftsführer Claus (r.) und Alexander Schaper führen den Familienbetrieb bereits in der fünften Generation.<br />

in das Geschäftsfeld einfügt. „Aber im Grunde<br />

sind wir ja mit dem Betrieb aufgewachsen“,<br />

erzählt Claus. „Unser Opa ist mit uns<br />

schon über den Platz gelaufen und wir haben<br />

Metalle sortiert – und in der Schulzeit haben<br />

wir das Baggerfahren gelernt. Da ist es schon<br />

schwer, das nicht machen zu wollen.“<br />

Und Alexander ergänzt: „Wir kommen<br />

meistens zwischen halb sieben und sieben<br />

her und teilen unsere Leute ein. Jetzt im <strong>Winter</strong><br />

ist es ja noch dunkel, und wenn dann einer<br />

nach dem anderen das Licht rund um den<br />

Lastwagen anmacht und es losgeht, dann ist<br />

das ein Gänsehautmoment.“ Vor allem auch,<br />

weil die rund 40 Mitarbeiter ein „extrem gutes<br />

Team“ bilden. „Wir haben einfach Bock auf<br />

Container.“<br />

INZWISCHEN HANDELT DIE FIRMA nicht<br />

nur mit wertvollen Recyclingstoffen, sondern<br />

setzt unter Nachhaltigkeitsaspekten immer<br />

stärker auf die Aufbereitung des Abfalls. „Wir<br />

arbeiten daran, dass mehr und mehr Stoffe,<br />

die zu uns kommen, auch weiterverarbeitet<br />

werden und nicht einfach in die Verbrennungsanlage<br />

wandern“, sagt Alexander Schaper.<br />

Also Papiere in die Papierfabrik, Eisen in die<br />

Schmelze. „Das ist nicht nur für die Kunden<br />

wichtig, sondern für uns auch wirtschaftlich<br />

von Vorteil.“ Das heißt zum einen eine striktere<br />

Stoffstromtrennung, wenn die Abfälle auf<br />

das Betriebsgelände kommen, zum anderen<br />

aber auch etwa Zerkleinerung und Sortierung<br />

des Materials.<br />

„IM ABFALL IST BEI DER TRENNUNG und<br />

Aufbereitung auch noch viel Luft nach oben“,<br />

betont Alexander Schaper. „Was zunehmend<br />

kommt und schwierig ist, sind Lithiumakkus<br />

und Solaranlagen. Da machen wir uns auch<br />

schon Gedanken darüber, wie man das entsorgen<br />

kann oder ob es Aufbereitungskonzepte<br />

gibt.“<br />

TEXT: SVEN GRÜNEWALD<br />

KONTAKT<br />

„Wir haben einfach<br />

Bock auf Container.“<br />

ALEXANDER SCHAPER,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Schneemann Recycling GmbH<br />

Schöneberger Str. 12–16<br />

37115 Duderstadt<br />

Tel. 05527 98550<br />

info@schneemann-recycling.de<br />

www.schneemann-recycling.de


„Es„Klarheit! ist wichtig, Klarheit bei der über Planung Ziele, und Vorgehensweise<br />

des Unternehmens-<br />

und die nötigen<br />

Durchführung<br />

Ressourcen verkaufs einen für das vertrauensvollen<br />

Unternehmen.<br />

Darum Gesprächspartner geht in unserer wie Matthias Arbeit mit zu<br />

Matthias haben, und der TAB. tief Das im Thema fokussiert steckt.“ uns.“<br />

Stephan Ingo Stephan, Ferneding<br />

ACCURION Geschäftsführer GMBH<br />

20221Komma5 verkauft an Park ° Göttingen<br />

Systems Group<br />

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PROFIL<br />

Inhaber Daniel Faßhauer (l.)<br />

und Dirk Rheinländer<br />

Kompetenz in der IT-Nische<br />

Ihr regionaler Partner für professionelle Lösungen und Dienstleistungen im Bereich IT-Kommunikation und<br />

Unified Communication ist das Unternehmen Telefon- & Fernmelde-Service GmbH & Co KG, welches<br />

vor 25 Jahren von Hermann Kanngießer gegründet wurde.<br />

Ende 2018 ging Hermann Kanngießer<br />

in den wohlverdienten Ruhestand und<br />

seine langjährigen Mitarbeiter Dirk<br />

Rheinländer und Daniel Faßhauer wurden<br />

Geschäftsführer des heutigen Unternehmens.<br />

Barbara Müller verstärkt das Team im Büro.<br />

Seit ihrer Ausbildung als Kommunikationselektroniker<br />

arbeiten Dirk Rheinländer und<br />

Daniel Faßhauer in diesem Bereich und qualifizieren<br />

sich ständig weiter. Das fundierte<br />

Wissen und die langjährige Erfahrung der beiden<br />

schätzen ihre Kunden aus allen Bereichen<br />

der Verwaltung, des Gesundheitswesens, der<br />

Finanz institute, des Handwerks, der Industrie<br />

u. v. a. sehr an ihnen.<br />

Das Unternehmen projektiert für seine Kunden<br />

deren Bedarf an Kommunikationslösungen.<br />

Dabei werden die technischen, kauf männischen<br />

und wirtschaftlichen Aspekte analysiert, um<br />

individuelle Lösungen entwickeln zu können.<br />

Sie sind zertifizierter Ansprechpartner für<br />

onPremise- und Cloud-Kommunikationslösungen<br />

von Unify (Siemens), Alcatel-Lucent Enterprise,<br />

AGFEO Telekommunikation und Enreach<br />

(SWYX).<br />

„UM DIE KOMMUNIKATION des Kunden­<br />

Unternehmens zu optimieren, setzen wir auf<br />

die Unified Communication and Collaboration<br />

Software der Hersteller. Für eine vollständige<br />

Integration in ERP- und CRM-Systeme sowie<br />

auch Microsoft Teams bevorzugen wir die<br />

Software Xphone Connect des Münchner<br />

Herstellers Com for Business“, ergänzt Dirk<br />

Rheinländer.<br />

„Es ist uns wichtig, dass sich unsere Kunden<br />

auf uns verlassen können. Dazu bieten wir<br />

ganzheitliche Lösungen und einen Rundumservice<br />

per Telefon, Fernwartung oder vor<br />

Ort“, gibt Daniel Faßhauer Einblick in ihre Unternehmensphilosophie.<br />

Da gehört es schon<br />

mal dazu, dass auch an Wochenenden oder<br />

Feiertagen eine Lösung für zeitkritische Anwendungen,<br />

z. B. in Pflegeheimen, gefunden<br />

werden muss.<br />

IN DER HEUTIGEN SCHNELLLEBIGEN Zeit,<br />

nicht nur im Bereich der IT-Kommunikation,<br />

hat sich das Team des Unternehmens mit der<br />

Abkürzung tel-ka.de ein professionelles Knowhow,<br />

kurze Reaktionszeiten und das Anliegen,<br />

ein kompetenter, freundlicher Ansprechpartner<br />

zu sein, auf die Fahne geschrieben.<br />

Dieser persönliche Service ist dem Team<br />

besonders wichtig und damit auch das aufgebaute<br />

Vertrauen – viele Kunden werden schon<br />

seit der Unternehmensgründung vor 25 Jahren<br />

betreut.<br />

KONTAKT<br />

Telefon- & Fernmelde-Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Fabrikweg 2, 37308 Reinholterode<br />

Tel. 036085 4567-0<br />

E-Mail: info@tel-ka.de<br />

www.tel-ka.de


mensch<br />

„Einfacher<br />

als ein Toaster“<br />

Das Göttinger Start-up Histomography hat in der diesjährigen Entrepreneurship School (ESS)<br />

der PFH mit der besten Gründungsidee überzeugt. Das Team entwickelt ein 3D-Röntgenmikroskop<br />

für die Untersuchung von Gewebeproben.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

Pathologen und Forscher arbeiten in der<br />

klassischen Histologie (Gewebelehre) bislang<br />

mit zweidimensionalen Bildern von<br />

Gewebeproben. Da Organe und Zellen jedoch<br />

dreidimensionale Objekte sind, können<br />

komplexe strukturelle Veränderun gen<br />

durch die Methoden der klassischen Histologie nicht effektiv<br />

erkannt werden, sodass die Erforschung und Diagnose<br />

von Krankheiten erschwert sind. „Wir leben in einer<br />

dreidimensionalen Welt – unsere Körper sind dreidimensional,<br />

unsere Organe sind dreidimensional und deshalb<br />

sind auch unsere Krankheiten dreidimensional“, fasst es<br />

Jens Hansen zusammen, der im Team von Histomography<br />

das Produktmanagement verantwortet.<br />

DER BISHERIGE GOLDSTANDARD in der Routinediagnostik<br />

der Pathologie basiert hingegen auf zweidimen sionalen<br />

analogen Bilddaten. Eine Biopsie, die einem Patienten<br />

entnommen wurde, wird zur Untersuchung zunächst<br />

in einen Wachsblock eingebracht. Anschließend werden<br />

dünne Schnitte angefertigt, die ein Pathologe unter dem<br />

Mikroskop anschaut und befundet. „Wichtige Parameter<br />

für die Diagnose wie Tumorvolumen, Verteilungen von<br />

Zellkernen oder Verästelung von Blutge fäßen können<br />

auf zweidimensionalen Schnitten nur sehr eingeschränkt<br />

bestimmt werden, sind für die Diagnose und Therapie<br />

aber hoch relevant“, so Hansen weiter.<br />

Tim Salditt, Professor an der Universität Göttingen<br />

hat dieses Problem erkannt und in den vergangenen 15<br />

Jahren am Institut für Röntgenphysik eine Technologie<br />

entwickelt, um Gewebeproben dreidimensional zu untersuchen.<br />

Diese sogenannte Röntgenphasenkontrast­<br />

Tomographie wurde unter anderem in den Doktorarbeiten<br />

der drei Mitgründer Matthias Bartels, Aike Ruhland<br />

und Marius Reichardt von der Idee bis zur Anwendungsreife<br />

gebracht. So konnte gemeinsam mit Medizinern<br />

und Biologen der biomedizinische Mehrwert für<br />

die Wissenschaft demonstriert werden.<br />

JETZT GEHT ES DARUM, diese Technologie noch mehr<br />

Forschern und Klinikern zur Verfügung zu stellen. Denn<br />

aktuell ist die 3D-Darstellung von Gewebeproben in<br />

dieser Qualität nur einem kleinen Kreis spezialisierter<br />

Wissenschaftler vorbehalten. „Wir glauben, dass die<br />

dritte Dimension in der Erforschung und Diagnose von<br />

Krankheiten essenziell ist. Deswegen arbeiten wir hart<br />

daran, die komplexe Technologie der Röntgenbildgebung<br />

einfach und vor allem ökonomisch zugänglich<br />

zu machen“, sagt Projektleiter Matthias Bartels. Ziel ist<br />

ein kompaktes und leicht zu bedienendes Labor system<br />

„einfacher als ein Toaster“, ergänzt Aike Ruhland.<br />

Die fünf Gründer haben sich im Dezember 2021 zusammengefunden.<br />

Während der Ausarbeitung der<br />

48 4 |<strong>2023</strong>


mensch<br />

Das Team des Göttinger Start-ups Histomography<br />

» Wir glauben, dass die dritte Dimension in der Erforschung<br />

und Diagnose von Krankheiten essenziell ist. «<br />

4|<strong>2023</strong> 49


mensch<br />

» Wir garantieren eine maßgeschneiderte Lösung. Wir sind die Einzigen, die<br />

ein solches System für die Bildgebung von Gewebeproben optimiert haben «<br />

Produktidee entstand dann auch die Wortschöpfung<br />

„Histomographie“. Das Kofferwort beschreibt die Verschmelzung<br />

von Histologie (Gewebelehre) und Tomographie<br />

(3D-Bildgebung) und beschreibt treffend den<br />

Kern des Vorhabens. „Für Laien ein ungewöhnliches<br />

Wort, aber Pathologen können sich darunter sofort etwas<br />

vorstellen, auch wenn sie noch nie mit 3D-Daten<br />

gearbeitet haben. Das ist für unser Marketing natürlich<br />

super. Deshalb haben wir den Namen auch markenrechtlich<br />

geschützt“, sagt Hansen.<br />

AKTUELL IST DAS TEAM als EXIST-Forschungstransfer<br />

gefördert und kann so die Infrastruktur der Uni Göttingen<br />

nutzen. Ziel ist die Entwicklung des Laborsystems,<br />

aber auch die Evaluierung des Geschäftsmodells. „Bei<br />

Innovationen denkt man immer zuerst an Technologie<br />

und Patente. Aber es ist mindestens genauso wichtig, den<br />

Markt und die Probleme der Kunden zu verstehen und<br />

eine Lösung zu entwickeln, die dann auch gekauft wird“,<br />

sagt Bartels. Deswegen versucht das Team, schnell<br />

Rückmeldung von potenziellen Kunden zu bekommen.<br />

Im Oktober <strong>2023</strong> wurde deshalb die Histomography<br />

GmbH gegründet, und das Team bietet die Bildgebung<br />

bereits im Markt als Dienstleistung an. Das Konzept<br />

scheint aufzugehen: Mit den Bilddaten aus dem Prototypen<br />

im Labor kann das Team bereits Wissenschaftler<br />

weltweit begeistern und die Anforderungen und Bedürfnisse<br />

der Kunden und Anwender aus der Praxis sammeln.<br />

„Damit garantieren wir eine maßgeschneiderte<br />

Lösung. Wir sind die Einzigen, die ein solches System für<br />

die Bildgebung von Gewebeproben optimieren“, betont<br />

Hansen.<br />

Die Entwicklung und der Bau des Systems sind dabei<br />

nur die ersten Schritte. Die resultierenden digitalen<br />

3D-Daten eröffnen die Möglichkeit, mit Algorithmen<br />

automatisch analysiert zu werden. Damit kann dem<br />

Pathologen der Zukunft die Arbeit erleichtert werden.<br />

Moderne KI-Algorithmen könnten zum Beispiel das<br />

3D-Gewebe auf Auffälligkeiten voruntersuchen und<br />

dem Pathologen für die Diagnose Hilfestellungen an die<br />

Hand geben. Auch diesen Aspekt verfolgt das Gründerteam<br />

und stellt sich hier zukunftssicher auf.<br />

DAS START-UP PROFITIERT AUCH von der aufkommenden<br />

Life-Science-Start-up-Community in Göttingen. Mit<br />

dem High-Tech-Inkubator in Göttingen, gefördert durch<br />

das Land Niedersachsen und organisiert über das Life-<br />

Science Valley, hat das Team weitere Fördermittel eingeworben.<br />

Die ersten Schritte sind gemacht, aber die große Vision<br />

des Teams ist die Etablierung der Technologie in der<br />

Routinediagnostik. Dafür muss sich die Technologie in<br />

der Wissenschaft etablieren und der Mehrwert für konkrete<br />

medizinische Fragestellungen bewiesen werden.<br />

Und dann steht in jedem pathologischen Labor auch das<br />

3D-Röntgenmikroskop aus Göttingen. ƒ<br />

50 4 |<strong>2023</strong>


Heilberufeberatung<br />

Von A wie Allgemeinmedizin bis Z wie Zahnarzt<br />

Heilberufler, Apotheken, Physiotherapiepraxen, Labore –<br />

sie alle unterstützen die Menschen in der Region Göttingen<br />

dabei, gesund zu bleiben oder es wieder zu werden. Damit<br />

die Medizinerinnen und Mediziner, Therapeuten und andere<br />

Heilberufler sich voll und ganz ihren Patientinnen und Patienten<br />

widmen können, brauchen sie einen starken Partner an<br />

ihrer Seite. Für ihre speziellen Bedürfnisse und Anforderungen<br />

steht ihnen die Heilberufeberatung der Sparkasse Göttingen<br />

mit umfassenden und individuellen Beratungen zur<br />

Seite und stärkt ihnen den Rücken.<br />

Die erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten der Heilberufeberatung<br />

verfolgen in den Gesprächen mit ihren Kundinnen<br />

und Kunden einen ganzheitlichen Beratungsansatz.<br />

Durch diesen finden sie die passenden Lösungen für jede<br />

Lebensphase. Beim Kauf einer Praxis und dem Schritt in die<br />

Selbstständigkeit unterstützen die Beraterinnen und Berater<br />

die Heilkundler mit ihrem Netzwerk an spezialisierten<br />

Rechts-, Praxis- und Steuerberatern bei der Existenzgründung.<br />

Ebenfalls gehören Finanzierungen zur Modernisierung<br />

von bestehenden Praxen sowie Betriebsmittelfinanzierungen<br />

zu den Fachgebieten der Sparkassen-Experten.<br />

Zum Rundum-Sorglos-Paket der Sparkasse Göttingen zählen<br />

zudem Lösungen für den Zahlungsverkehr der Heilberufler<br />

wie Online-Banking, EC-Cash-Geräte und das innovative<br />

Firmenkundenportal. Außerdem informiert und berät die<br />

Heilberufeberatung die Mediziner und Therapeuten zu verschiedenen<br />

Absicherungsmöglichkeiten, damit diese bei<br />

Schadensfällen auf der sicheren Seite sind. Auf Wunsch realisiert<br />

das Team die Unterstützung in der Praxis durch Abrechnungssysteme<br />

und Factoring.<br />

Die gleiche Sorgfalt lassen die Spezialistinnen und Spezialisten<br />

auch bei den privaten Finanzen ihrer Kundinnen und<br />

Kunden walten. Neben der Abwicklung des Zahlungsverkehrs<br />

und der Beratung zu Immobilienfinanzierungen tragen die<br />

Beraterinnen und Berater auch zum Vermögensaufbau und<br />

der Vermögensoptimierung der Heilberufler bei. Gemeinsam<br />

mit den Spezialisten aus dem Private Banking und den<br />

Vermögens- und Vorsorgemanagern der Sparkasse Göttingen<br />

erarbeiten sie genau die Lösungen, die den Wünschen<br />

und Anforderungen der Kunden entspricht. Da auf eine erfolgreiche<br />

medizinische Laufbahn irgendwann der wohlverdiente<br />

Ruhestand folgt, erarbeiten die Beraterinnen und Berater<br />

Lösungen für die Übergabe einer Praxis oder Apotheke<br />

und die damit verbundene finanzielle Freiheit im Ruhestand.<br />

Ergänzend zu den umfassenden Beratungsgesprächen finden<br />

regelmäßige Informationsveranstaltungen zu unterschiedlichen<br />

Themenbereichen statt. Ob es um den Praxiseinstieg,<br />

die Praxisabgabe oder die Neugründung geht, das<br />

Heilberufe-Team der Sparkasse Göttingen steht den Heilberuflern<br />

in Göttingen gerne mit seinem Know-how zur Seite.


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PROFIL<br />

Gesundheitspreis Südniedersachsen:<br />

„Kompetenz stärken<br />

– Gesundheit stärken“<br />

Bei der Verleihung des Gesundheitspreises Südniedersachsen bekommen die<br />

drei Gewinner ihre Urkunden und Preise ausgehändigt.<br />

FOTO: STEPHAN BEUERMANN<br />

Der Träger des ersten Preises erhält<br />

neben 1.250 Euro auch eine Statue<br />

von Frank-Helge Steuer, die die GWG<br />

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und<br />

Stadtentwicklung mbH gestiftet hat. Der Preis<br />

ging an das Projekt ,Gesundheit verständlich‘<br />

der Volkshochschule Göttingen Osterode<br />

gGmbH. In Kooperation mit den Familienzentren<br />

im Landkreis Göttingen und dem<br />

Gesundheitsamt werden in Gesundheitscafés<br />

Gesundheitsinformationen in klarer und verständlicher<br />

Sprache angeboten. Das Projekt<br />

,Elternsprechstunde‘ des Landkreises Holzminden<br />

und des Vereins für Sozialpädagogik<br />

e.V. erhielt den zweiten Preis (500 Euro). Es<br />

ist ein niedrigschwelliges Angebot, das die<br />

Gesundheitskompetenz von jungen Eltern<br />

stärkt. Dazu beraten im Café Kinderwagen<br />

Gesundheitsfachkräfte die jungen Eltern. In<br />

geschützter Atmosphäre bietet ,Zeit für ein<br />

Gespräch‘ des Gesundheitszentrums Göttingen<br />

e.V. und der Freien Altenarbeit Göttingen<br />

e.V. Raum und Zeit für vertrauensvolles<br />

Zuhören, miteinander Reden und Entlastung<br />

im Alltag. Hierfür wurde der dritte Preis (250<br />

Euro) vergeben. „Der einfache Zugang zu<br />

Informationen über Gesundheitsthemen ist<br />

wichtig. Die ausgezeichneten Projekte unterstützen<br />

hierbei ganz konkret und vor Ort“,<br />

erklärt Dr. Corinna Morys-Wortmann, Leiterin<br />

der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion<br />

Göttingen/Südniedersachsen.<br />

KONTAKT<br />

Geschäftsstelle der Gesundheitsregion<br />

Göttingen/Südniedersachsen<br />

Bahnhofsallee 1b<br />

37081 Göttingen<br />

Tel. 0551 54743-292<br />

info@gesundheitsregiongoettingen.de<br />

www.gesundheitsregiongoettingen.de<br />

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PROFIL<br />

Patientenschonende<br />

Behandlung im Fokus<br />

Hakan Adigüzel übernimmt als Chefarzt die Leitung der Gynäkologie des<br />

St. Martini Krankenhauses in Duderstadt.<br />

Mit Hakan Adigüzel<br />

wurde ein mehr als<br />

kompetenter Nachfolger<br />

gefunden, der über<br />

mehr als 30 Jahre<br />

Erfahrung verfügt.<br />

Gute Nachrichten gibt es für alle Patienten,<br />

die den Weggang von Dr. med.<br />

Gregor Sycz vom Duderstädter<br />

St. Mar tini Krankenhaus bedauern: Zwar geht<br />

der Chefarzt der Gynäkologie nach drei Jahrzehnten<br />

in dieser Position in den wohlverdienten<br />

Ruhestand, doch wurde mit Hakan Adigüzel<br />

ein mehr als kompetenter Nachfolger<br />

gefunden. Seit Juli ist der türkischstämmige,<br />

im Ruhrgebiet aufgewachsene, 57-jährige Mediziner<br />

schon im Untereichsfeld tätig und verfügt<br />

über mehr als 30 Jahre Erfahrung. Große<br />

Teile dieser Expertise erwarb er nach seinem<br />

Studium in Gießen und Bochum bei ebenfalls<br />

konfessionellen, öffentlichen und privaten<br />

Krankenhausträgern unterschiedlicher Größe.<br />

„VOR DIESEM HINTERGRUND fällt mir die<br />

Eingewöhnung in Duderstadt sehr leicht“,<br />

sagt der Vater zweier erwachsener Söhne und<br />

einer erwachsenen Tochter. Denn auch die<br />

das medizinische Zentrum des Untereichsfeldes<br />

bildende St. Martini Klinik mit ihrer<br />

über 650-jährigen Geschichte gehört mit dem<br />

Elisabeth-Vinzenz-Verbund einem der größten<br />

christlichen Träger von Krankenhäusern und


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weiteren Einrichtungen im Gesundheits- und<br />

Sozialwesen an. Dazu gehören 13 Krankenhaus-Standorte<br />

in sieben Bundesländern. In<br />

St. Martini werden jährlich 6000 stationäre<br />

und 16.000 ambulante Patienten behandelt.<br />

Natürlich fällt nur ein überschaubarer Teil dafür<br />

in den gynäkologischen Bereich Adigüzels.<br />

Aber genau dieser Fachbereich kann sich auf<br />

eine Fortführung der qualitativ hochwertigen<br />

Behandlungsmethoden mit deutlichen Einflüssen<br />

des „Neuen“ freuen.<br />

ADIGÜZEL VERFÜGT NEBEN der Facharztqualifikation<br />

über umfassende Fachkunde<br />

im Rettungsdienst und sammelte auch als<br />

Gutachter für den Medizinischen Dienst in<br />

Nordrhein-Westfalen Erfahrung. Zwischen<br />

2004 und 2011 leitete der fitness- und ausdauersportbegeisterte<br />

Oberarzt gynäkologische<br />

Stationen überwiegend an katholischen<br />

Krankenhäusern im Ruhrgebiet. Im Jahr 2012<br />

übernahm er erstmals die Position eines Chefarztes<br />

in Neustrelitz. „Ich mag die ostdeutsche<br />

Mentalität sehr gerne und freue mich<br />

jetzt über meinen neuen Lebensmittelpunkt<br />

nahe der früheren deutsch-deutschen Grenze“,<br />

sagt der politisch hochinteressierte Frauen arzt,<br />

der sich gerne an seine Politisierung in der aufregenden<br />

Wendezeit zurückerinnert.<br />

Zu seinen vergangenen Engagements in<br />

Bremen, Güstrow und Bad Kissingen gesellte<br />

sich auch schon eine Anstellung in Südniedersachsen:<br />

Zwischen 2013 und 2015 arbeitete er<br />

als Gynäkologie-Chefarzt am Krankenhaus in<br />

Hann. Münden. Seit 2019 praktizierte Hakan<br />

Adigüzel mit operativem Schwerpunkt in eigener<br />

Praxis in Dortmund und unterstützt<br />

Krankenhäuser deutschlandweit als Vertretungsarzt.<br />

Über letztere Schiene knüpft er<br />

auch schon wichtige Kontakte in der Region:<br />

„Ich vertrete niedergelassene Kollegen in ihrer<br />

Praxis bei Krankheit oder Urlaub. Das ist gut,<br />

um die Ärzte und Patienten der Region kennenzulernen.“<br />

Umgekehrt erhalten die bei dieser Gelegenheit<br />

Einblicke in die Arbeitsweise ihres neuen<br />

Ansprechpartners im Krankenhaus. Denn seine<br />

bewährten Behandlungs- und Operationsmethoden<br />

dürften überzeugen: „Meine Patienten<br />

brauchen Expertenwissen vor der<br />

Behandlung! Daher setze ich auf umfangreiche<br />

Informationen und Patientengespräche.<br />

So kann ich umfassend über meinen Ansatz<br />

minimalinvasiver Eingriffe aufklären“, stellt er<br />

klar. Gemeint sind damit vor allem patientenschonende<br />

Eingriffe bei Beckenbodenproble­<br />

matiken und in der plastischen Chirurgie sowie<br />

in der Senologie – dieser Fachbegriff steht für<br />

die Diagnostik der weiblichen Brust. Oft kann<br />

nämlich durch die Verwendung körper eigenen<br />

Gewebes und modernster Behandlungs geräte<br />

auf Fremdmaterial sowie große Eingriffe und<br />

Schnitte verzichtet werden. Diese Methoden<br />

sind schmerzarm, erfordern kürzere Krankenhausaufenthalte<br />

und bieten rasche Erholung.<br />

Schwangerschaften begleitet Adigüzel bis<br />

zur 16. Woche, was an der vor seiner Zeit beschlossenen<br />

Schließung des Duderstädter<br />

Kreißsaals liegt. Zwar habe er gerne Schwangerschaften<br />

bis zur Geburt „voller Inbrunst“<br />

begleitet, doch vermisse er diesen Bereich<br />

nicht, „denn es gibt auch bis zur 16. Woche<br />

genug zu helfen.“<br />

„MIT HAKAN ADIGÜZEL HABEN WIR<br />

einen hervorragenden Gynäkologen mit einer<br />

breiten frauenheilkundlichen Erfahrung<br />

und einem vielfältigen Leistungsspektrum<br />

gewinnen können. Mit seinem profunden<br />

Können in allen chirurgischen, insbesondere<br />

minimal i nva siven und damit besonders<br />

schonenden Verfahren bringt er beste Voraussetzungen<br />

mit, um die hervorragende Arbeit<br />

von Dr. Gregor Sycz weiterzuführen“, kommentiert<br />

Krankenhausgeschäftsführer Markus<br />

Kohlstedde zufrieden.<br />

Zwar habe er in einem „volatilen Arbeitsmarkt<br />

für Mediziner“ schon viele Stationen<br />

durchlaufen, doch zeigt sich Adigüzel von<br />

St. Martini beeindruckt: „Wir haben deutschlandweit<br />

eine Konzentration und Reduktion<br />

der Akutkliniken. Gegen diesen Trend ist es<br />

hier gelungen, Kapazitäten zu erweitern. Ein<br />

anderer wichtiger Grund für meine Entscheidung<br />

ist die Beständigkeit auf der Geschäftsführungsebene.“<br />

In diesem Umfeld möchte er<br />

ohne Hierarchien und in kollegialem Umfeld<br />

etwas Bleibendes aufbauen.<br />

Seine Familie übrigens ist keineswegs stets<br />

mit umgezogen. Vielmehr blockt er sich die<br />

dienstfreien Wochenenden, um zu ihr zu fahren<br />

und möglichst viel Zeit mit seiner Frau<br />

und den Kindern zu verbringen. Für seine<br />

Freizeit unter der Woche hat er sich schon fest<br />

vorgenommen, die Region zu erkunden. Und<br />

irgendwie scheint sein Wechsel ohnehin unter<br />

dem Motto „Nomen est omen“ zu stehen:<br />

„St. Martin mit seinem umfassenden Gespür<br />

für Fairness war schon immer mein Held!“<br />

Wenn das keine Vorsehung ist …<br />

TEXT: STEFAN LIEBIG<br />

„Mit seinem profundem<br />

Können in allen chirurgischen<br />

insbesondere minimalinvasiven<br />

und damit<br />

besonders schonenden<br />

Verfahren bringt er beste<br />

Voraussetzungen mit, um<br />

die hervorragende Arbeit<br />

von Dr. Gregor Sycz<br />

weiterzuführen.“<br />

KONTAKT<br />

MARKUS KOHLSTEDDE,<br />

KRANKENHAUSGESCHÄFTSFÜHRER<br />

St. Martini Krankenhaus<br />

St. Martini GmbH<br />

Göttinger Straße 34<br />

37115 Duderstadt<br />

Sekretariat<br />

Tel. 05527 842-370<br />

gyn-amb@kh-dud.de<br />

www.krankenhaus-duderstadt.de<br />

Sprechzeiten<br />

Di und Do von 8.00 bis 14.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung.<br />

Notfälle jederzeit<br />

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• Dr. med. Susanne Luftner-Nagel<br />

• Prof. Dr. med. Katharina Marten-Engelke<br />

• Dr. med. Friedemann Baum<br />

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FOTOS: FOTOGRAFIE MALSCH<br />

Stopp dem Zähneknirschen<br />

Innovative Behandlungsmethode lässt die Patienten der HNO-Praxis Dr. Lisa Wirtz wieder entspannter schlafen.<br />

Stress und Anspannung im Alltag können<br />

sich auf unterschiedliche Weise auf Seele<br />

und Körper auswirken. Ein weit verbreitetes<br />

Problem ist das Zähneknirschen oder<br />

-pressen. Die medizinischen Fachbegriffe Craniomandibuläre<br />

Dysfunktion (CMD) und Bruxismus<br />

umfassen Beschwerdebilder, die oft mit<br />

Begleitsymptomen wie Schmerzen im Kieferbereich,<br />

Kopf- und Ohrenschmerzen, Verspannung<br />

der Nackenmuskulatur, Schlafstörungen<br />

und Tinnitus einhergehen. In den letzten Jahren<br />

hat sich Botulinumtoxin, eigentlich bekannt für<br />

seine ästhetischen Anwendungen, als vielversprechende<br />

Option bei der Therapie von CMD<br />

und Bruxismus erwiesen.<br />

Bruxismus, das umgangssprachliche Zähneknirschen,<br />

wird oft mit stressigen Lebensphasen<br />

in Verbindung gebracht. In der<br />

Regel wird das Tragen einer Zahnschiene während<br />

des Schlafes zum Schutz der Zähne empfohlen.<br />

Physiotherapeutische Behandlungen<br />

können die verspannte Muskulatur lockern<br />

und die Beschwerden lindern. Dennoch persistieren<br />

bei einer nicht geringen Anzahl der<br />

Patienten die Beschwerden. Hier kann eine<br />

Behandlung mit Botulinumtoxin hilfreich sein.<br />

IN IHRER NEUERÖFFNETEN HNO-PRAXIS<br />

im unteren Ostviertel Göttingens bietet Dr.<br />

Lisa Wirtz diese Therapiemethode an. Mit<br />

ihrer am Universitätsklinikum Göttingen bis<br />

Ende 2022 gesammelten, langjährigen Erfahrung<br />

als HNO-Ärztin und ihrem „kleinen,<br />

aber feinen Team“ möchte sie den Vorurteilen<br />

gegenüber Botox® entgegentreten. „Der<br />

Wirkstoff Botulinumtoxin wird in den offiziellen<br />

Leitlinien für Bruxismus als mögliche<br />

Therapieoption gelistet. Gezielt eingesetzt<br />

entspannt er die für das Zähneknirschen<br />

verantwortliche Kaumuskulatur und kann<br />

nachhaltig Beschwerden lindern“, sagt die<br />

Fachärztin für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde<br />

und verweist auf die anhaltende Wirksamkeit<br />

dieser Therapie.<br />

Hervorzuheben sei hierbei, dass häufig<br />

durch diese Art der Therapie nicht nur eine<br />

Linderung der CMD und/oder des Bruxismus<br />

erfolge, sondern auch eine erhebliche Verbesserung<br />

der Begleitsymptome Kopfschmerzen<br />

und Tinnitusbeschwerden erzielt werden<br />

kann.<br />

DARÜBER HINAUS BIETET die neugegründete<br />

Praxis neben den HNO-Standardchecks,<br />

Ultraschalluntersuchung der Kopf- und Halsweichteile<br />

sowie dank modernster Ausstattung<br />

exakte Diagnostik für die Problembereiche<br />

Schnarchen, Schlafapnoe oder Stiller<br />

Reflux. Das umfassende Gesamtportfolio der<br />

neuen HNO-Praxis steht allen Patienten – von<br />

Neugeborenen bis zu Erwachsenen jeden Alters<br />

– zur Verfügung.<br />

TEXT: STEFAN LIEBIG<br />

KONTAKT<br />

Praxis Dr. Lisa Wirtz<br />

Fachärztin für HNO<br />

Hanssenstraße 1b<br />

37073 Göttingen<br />

Tel. 0551 27074145-0<br />

Fax 0551 27074145-99<br />

praxisdrwirtz@gmx.de<br />

www.hno-wirtz.de


mensch<br />

Das findige Duo<br />

Friedemann Baum und Uwe Fischer haben vor 20 Jahren das Diagnostische Brustzentrum sowie die<br />

Praxis für Moderne Schnittbilddiagnostik in Göttingen eröffnet. Aus der Anfangsidee einer „guten<br />

Medizin“ ist ein international anerkanntes Kompetenzzentrum geworden.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

W<br />

Wenn Dr. Friedemann Baum und Prof.<br />

Uwe Fischer etwas auszeichnet, dann<br />

das: immer neue Ideen zu haben und<br />

damit ihrer Zeit voraus zu sein. Sie sind<br />

Gründer, wie sie im Buche stehen, und<br />

haben mit einem Konzept die Selbstständigkeit gewagt,<br />

das es in dieser Form noch nicht gab – mit der Gründung<br />

des Diagnostischen Brustzentrums und der Praxis für<br />

Moderne Schnittbilddiagnostik im Jahr 2003.<br />

AM BEGINN STAND DIE UNZUFRIEDENHEIT mit der<br />

Entwicklung der Patientenbetreuung im Rahmen der<br />

finanziellen und administrativen Beschränkungen des<br />

öffentlichen Gesundheitswesens. Baum und Fischer waren<br />

als Oberärzte in der Radiologie der Universitätsmedizin<br />

Göttingen (UMG) tätig. Hier wie andernorts<br />

wird gute Medizin, das heißt, sich Zeit für den Patienten<br />

zu nehmen, durch Vorgaben und Zeitmangel eingeschränkt.<br />

Aber: „Ich wollte eine Medizin praktizieren,<br />

wie ich sie mir immer vorgestellt habe – mit eigenen Entscheidungen,<br />

eigenen Verfahrensmustern und eben auch<br />

einer gehörigen Portion Zeit für die Betreuung“, so Uwe<br />

Fischer. Eine Philosophie, die Friedemann Baum vorbehaltlos<br />

teilt.<br />

UND SO SPRANGEN SIE, begleitet von einigen Kollegen<br />

aus der UMG, ins kalte Wasser der Unabhängigkeit von<br />

Institutionen und Kassenleistungen. Direkt am Bahnhof<br />

fanden sich passende Räumlichkeiten, die den bundesweit<br />

anreisenden Patienten eine perfekte Logistik bieten,<br />

kombiniert mit einer Infrastruktur, die das sensible Thema<br />

Brustkrebsdiagnostik bestmöglich adressiert. „Konkret<br />

sind wir mit dem Ansatz gestartet, den Zeitraum<br />

der Unsicherheit für die untersuchten Frauen so kurz<br />

wie möglich zu halten“, sagt Friedemann Baum. „Also<br />

die Zeit zwischen Untersuchung und Kommunikation<br />

eines Ergebnisses, das Gewissheit bietet. Denn psychisch<br />

ist das ungewisse Warten in der Früherkennung für die<br />

Frauen die größte Belastung.“<br />

Das Team setzte dabei von Anfang an auf die neueste<br />

Technik, vor allem die Mamma-MRT, mit der sich auch<br />

sehr kleine Tumore und dies bei einer dichten Drüsenstruktur<br />

der Brust erkennen lassen, was mit Ultraschall<br />

nicht möglich ist. Seit Januar 2022 wird diese Vor­<br />

58 4 |<strong>2023</strong>


mensch<br />

Die Leiter vom Diagnostischen Brustzentrum Göttingen, Friedemann Baum (l.) und Uwe Fischer.<br />

gehensweise auch von der European Society of Breast<br />

Imaging (EUSOBI) ausdrücklich empfohlen.<br />

Weil jedoch in der Anfangszeit die Kapazitäten allein<br />

durch Brustuntersuchungen nicht ausgeschöpft wurden,<br />

erweiterten Baum und Fischer einfach ihr Untersuchungsspektrum:<br />

Kopf, Bauch, Becken und insbesondere<br />

Gelenke kamen hinzu – wofür die Praxis für Moderne<br />

Schnittbilddiagnostik eingerichtet wurde. So wuchs das<br />

Tätigkeitsfeld und damit auch das Team. Ein Prozess, der<br />

bis heute fortgesetzt wird: die konsequente Erweiterung<br />

der Leistungen.<br />

ES FOLGTEN MUSKULOSKELETTALE Untersuchungen<br />

und eine exzellente Lungendiagnostik. Schließlich konnte<br />

auch der Bereich der Neuroradiologie für die Diag­<br />

nostik von Kopf und Wirbelsäule professionell erweitert<br />

werden, was die Anschaffung eines neuen 3­ Tesla-MRT-<br />

Systems erforderte. Diese neue Technologie bot auch die<br />

Grundlage dafür, eine hochwertige Prostatadiagnostik<br />

anbieten zu können.<br />

Und weil weitere Räume im Gebäude frei wurden, entwickelten<br />

Baum und Fischer den Ansatz von möglichst<br />

viel Kompetenz unter einem Dach weiter: 2012 wurde<br />

das Medizinische Experten Center (MEC) aus der Taufe<br />

gehoben. In funktionsfertig eingerichteten Arztzimmern<br />

können Gastärzte für eine Tagesmiete tätig werden. Dieses<br />

Angebot richtete sich in besonderem Maße an ausscheidende<br />

Ärzte aus der Universität und an Ärzte mit<br />

hoher Expertise auf einem Spezialgebiet, die aus<br />

Altersgründen aus ihrer Praxis ausschieden.<br />

4|<strong>2023</strong> 59


mensch<br />

Gute Medizin braucht Menschen mit einem direkten Draht zu den Patienten. Das gelingt im Brustzentrum seit 20 Jahren.<br />

» Bis heute wurden im Diagnostischen Brustzentrum und in der Praxis für<br />

Moderne Schnittbilddiagnostik mehr als 50.000 Patienten betreut. «<br />

DER LEITGEDANKE IM MEC war ebenfalls Raum für<br />

gute Medizin, das heißt, Zeit für Patienten zu haben. „Es<br />

ist genau das dabei herausgekommen, was wir uns gewünscht<br />

haben: Experten, die noch Lust haben, patientenzugewandte<br />

Medizin zu machen“, sagt Friedemann Baum.<br />

„DARAUS HAT SICH DANN DER NÄCHSTE Entwicklungsschritt<br />

ergeben“, so Uwe Fischer. „Wenn wir schon<br />

all diese Kapazitäten hier haben, warum bieten wir dann<br />

nicht so etwas wie einen Managercheck für Unternehmen<br />

an? Eine oder mehrere Führungskräfte kommen für<br />

zwei Tage nach Göttingen und lassen sich hier präventiv<br />

bei zwölf bis 16 Experten durchchecken.“ Ein Angebot,<br />

das in dieser geballten Kompetenz in Deutschland nach<br />

wie vor ein hohes Alleinstellungsmerkmal hat und das<br />

von Firmen gut genutzt wird, zum Beispiel von Envia,<br />

Škoda oder auch den Stadtwerken Göttingen.<br />

Bis heute wurden im Diagnostischen Brustzentrum<br />

und in der Praxis für Moderne Schnittbilddiagnostik<br />

mehr als 50.000 Patienten betreut. Viele von ihnen kommen<br />

im Rahmen der Früherkennung in regelmäßigen<br />

Abständen und das aus der ganzen Bundesrepublik, teils<br />

sogar aus dem Ausland. Das Team ist inzwischen auf<br />

20 Mitarbeiter angewachsen.<br />

Aber noch etwas ist Baum und Fischer wichtig: das<br />

Weitergeben der Erfahrung. Deswegen finden in Göttingen<br />

jährlich mehrere Fortbildungen für Ärzte aus ganz<br />

Europa statt. Auf diese Weise haben Baum, Fischer und<br />

das Brustzentrum-Team ihr Know-how an bislang mehr<br />

als 5.000 Ärzte und MT-R weitergegeben. Und so soll es<br />

noch ein paar Jahre weitergehen – auch, wenn sich Baum<br />

und Fischer langsam Gedanken über eine Nachfolge machen,<br />

hat das Duo den Spaß an der Arbeit noch nicht<br />

verloren. ƒ<br />

60 4 |<strong>2023</strong>


ANZEIGE<br />

Gemeinsam gehen<br />

und leben bis zuletzt<br />

Das Hospiz an der Lutter ermöglicht sterbenden<br />

Menschen in der letzten Lebensphase ein würdiges<br />

und selbstbestimmtes Leben.<br />

Haustiere sind im Hospiz<br />

gern gesehen. Wenn man<br />

mag, kommt regelmäßig ein<br />

Therapiehund zu Besuch.<br />

PROFIL<br />

D<br />

ie Zeit, die den sterbenskranken<br />

Gästen bleibt, möchte das Team des<br />

Hospiz an der Lutter so schön wie<br />

möglich gestalten – auch für die Angehörigen.<br />

Dafür beschäftigt der Verein Hospiz an der<br />

Lutter aktuell 42 Mitarbeitende in den Bereichen<br />

Pflege, Hauswirtschaft, Sozialarbeit,<br />

Koor dination und Verwaltung sowie knapp<br />

80 Ehrenamtliche in der ambulanten und stationären<br />

Begleitung.<br />

Das Hospiz an der Lutter liegt ruhig und<br />

innenstadtnah an der Humboldtallee. Es verfügt<br />

über zehn Einzelzimmer und einen großen<br />

Garten, der für die Gäste auch mit dem<br />

Bett erreichbar ist.<br />

MIT VIEL ZEIT KÜMMERN SICH die Pflegefachkräfte<br />

um die Hospizgäste. Im Hospiz<br />

geht es häufig um Existenzielles, insofern ist<br />

die Arbeit auch psychisch beanspruchend.<br />

Daher müssen alle im Team bestmöglich ausgebildet<br />

sein. Die Pflegefachkräfte erhalten<br />

eine umfangreiche Palliativcare-Fortbildung<br />

und darüber hinaus die Möglichkeit, per<br />

Super vision stets über die eigenen Erfahrungen<br />

reflektieren zu können.<br />

Sollten Sie sich für die Hospizarbeit interessieren,<br />

sind wir gern jederzeit Ihr Ansprechpartner.<br />

www.hospiz-goettingen.de<br />

KONTAKT<br />

Hospiz an der Lutter<br />

Humboldtallee 10<br />

37073 Göttingen<br />

Tel. 0551 270726-30<br />

d.vasconcelos@hospiz-goettingen.de<br />

Spendenkonto: Sparkasse Göttingen<br />

IBAN: DE10 2605 0001 0044 3007 70<br />

BIC: NOLADE21GOE<br />

Leicht zu erreichender Standort<br />

Die Privatpraxis für HNO-Heilkunde von Dr. Ariane Julia Lüthje in der<br />

Herzberger Landstraße in Göttingen ist barrierefrei.<br />

Seit drei Jahren ist die Privatpraxis HNO<br />

AM HAINBERG von Dr. Ariane Julia Lüthje<br />

am neuen Standort in der Herzberger Landstraße<br />

43. Der Grund des Umzuges war die<br />

jetzige Barrierefreiheit. Ariane Julia Lüthje,<br />

Fachärztin für HNO sowie für Stimm-,<br />

Sprach- und kindliche Hörstörungen, hat die<br />

Praxis von ihrem Vater, Dr. Michael Zimmer,<br />

übernommen. Als ausgewiesener Tinnitusexper<br />

te bietet er nach wie vor umfangreiche Beratungsgespräche<br />

in der Tinnitusdiagnostik an,<br />

die diverse Therapieansätze nach sich ziehen.<br />

AUSSER KLASSISCHER HNO macht die<br />

Aller gologie einen großen Anteil des Praxisgeschehens<br />

aus – gearbeitet wird sowohl mit<br />

konventioneller Therapie als auch mit Neuraltherapie<br />

und naturheilkundlichen Ansätzen.<br />

Auch kleine operative Eingriffe werden in der<br />

Praxis durchgeführt.<br />

EINE BESONDERHEIT ist die Ausrichtung auf<br />

Phoniatrie, der Diagnose von Sprech- und Hörstörungen,<br />

vor allem bei Kindern. Nur rund<br />

300 Fachärzte gibt es dafür in Deutschland.<br />

Hier kommt der Vorteil voll zum Tragen, dass<br />

es eine Privatpraxis ist: Die Warte zeiten sind<br />

kurz. Dr. Lüthje ist <strong>24</strong>/7 für HNO- und allergologische<br />

Notfälle da. Und noch eine Besonderheit<br />

gibt es: Sie macht auch Hausbesuche.<br />

Dr. Ariane Julia Lüthje und Dr. Michael Zimmer<br />

KONTAKT<br />

Privatpraxis HNO am Hainberg<br />

Dr. Ariane Julia Lüthje<br />

Herzberger Landstr. 43<br />

37085 Göttingen<br />

Tel. 0551 484091<br />

info@hno-am-hainberg.de<br />

www.hno-am-hainberg.de


ANZEIGE<br />

PROFIL<br />

Experte für Health-Care-Projekte<br />

sucht Nachfolger*in<br />

Rainer Bojack, Experte für die<br />

bauliche Planung und Realisierung<br />

von medizinischen<br />

und Pflege-Einrichtungen, hat<br />

zusammen mit seiner Ehefrau<br />

ein bundesweit renommiertes<br />

Planungs- und Einrichtungsbüro<br />

aufgebaut. Nun suchen beide<br />

eine*n Nachfolger*in.<br />

Eine Arztpraxis planen, ausbauen und<br />

einrichten erscheint auf den ersten<br />

Blick nicht schwierig. Wenn sie aber<br />

auch nachhaltig einen reibungslosen Ablauf<br />

bieten und von der Bauaufsicht abgenommen<br />

werden soll, wird es kompliziert. Denn das<br />

stark regulierte Gesundheitswesen kommt<br />

mit jeder Menge Auflagen daher, die Praxen<br />

erfüllen müssen – genauso wie etwa Gesundheitszentren,<br />

Physio- und Rehaeinrichtungen<br />

oder Apotheken. Auf die Planung und Realisierung<br />

solcher speziellen medizinischen Einrichtungen<br />

hat sich Rainer Bojack mit seiner<br />

medKonzept spezialisiert, wobei Facharztpraxen<br />

und Pflegeeinrichtungen mit spezieller<br />

Krankenbeobachtung aktuell überwiegen.<br />

RUND 50 JAHRE HAT RAINER BOJACK bereits<br />

mit dem Thema Health-Care zu tun. Als<br />

gelernter medizintechnischer Einrichtungskaufmann<br />

ist er dem Thema im Grunde bis<br />

heute treu geblieben, wenn auch seit mittlerweile<br />

40 Jahren mit einem der wenigen bun-<br />

desweit tätigen Planungsbüros, die sich auf<br />

den Gesundheitsbereich spezialisiert haben.<br />

Aktuell besteht sein Team aus den Bereichen<br />

Vertrieb, Planung und Einkauf. Das kompetente<br />

Rundum-Sorglos-Paket, mit dem med-<br />

Konzept wirbt, hat dem im Göttinger Industriegebiet<br />

ansässigen Unternehmen ein sehr<br />

gutes landesweites Renommee verschafft.<br />

Deswegen folgen auch viele Kunden den Empfehlungen<br />

Ihrer Kollegen und kommen mit<br />

ihren Vorstellungen auf medKonzept zu, da<br />

alles aus einer Hand angeboten wird: Von der<br />

Standortentwicklung bis zur Mieterbesorgung,<br />

Fachplanung / Einrichtung und Bauleitung bis<br />

zur schlüsselfertigen Praxisübergabe - nur ein<br />

Ansprechpartner!<br />

„HEUTE, ZEHN JAHRE NACH der Gründung,<br />

ist mir erst richtig bewusst, wie wichtig<br />

diese Planung war. Das Ergebnis ist eine<br />

räumlich optimierte Praxis, bei der unnötige<br />

Wege vermieden werden“, sagt etwa Diabetologe<br />

Dr. Andreas Lueg. Denn die Praxis von


PROFIL<br />

ANZEIGE<br />

der Stange gibt es nicht. Das Budget genauso<br />

wie der Zuschnitt der Räumlichkeiten bringen<br />

individuelle Herausforderungen mit sich, um<br />

später einen reibungslosen Praxisalltag zu gewährleisten.<br />

Und nicht nur das: Jedes Bundesland, jede<br />

Berufsgenossenschaft hat eigene Standards,<br />

die es zu berücksichtigen gilt; passiert das<br />

nicht, werden die Räumlichkeiten behördlich<br />

nicht abgenommen. Das medKonzept-Team<br />

hat einige solcher Problemfälle im Laufe der<br />

Jahre übernommen, die von Planern ohne die<br />

nötigen Detailkenntnisse begonnen wurden –<br />

und diese Projekte gerettet.<br />

„WIR HATTEN ZUM BEISPIEL einen Facharzt<br />

für HNO. Er hatte sich die Immobilie selbst<br />

gesucht und den Innenausbau durch einen<br />

Architekten mit Spezialisierung auf Messebau<br />

machen lassen“, erzählt Rainer Bojack. „Dessen<br />

Planung hat aber weder die Abläufe in der<br />

Praxis berücksichtigt noch die speziellen Auflagen.<br />

Deswegen wurde die Praxis nicht abgenommen<br />

und das Projekt steht dann halt still.“<br />

Auflagen gibt es viele, für Möbelmaterialien,<br />

Fußbodenbeschaffenheit, Türbreiten, Schallschutz,<br />

Hygieneabstände, um nur ein paar zu<br />

nennen. „Die ganze Planung rund um Gesundheitseinrichtungen<br />

geht extrem ins<br />

Detail“, so Bojack. Detail- und damit Erfahrungswissen<br />

sind in der Branche mehr als nur<br />

Floskeln. Entsprechend sind die Planer*innen<br />

und Kaufleute von medKonzept hoch spezialisiert.<br />

Rund zehn Projekte wickelt die Firma<br />

parallel begleitend ab.<br />

„ICH HABE CA. 1.000 HEILBERUFLER in die<br />

Selbstständigkeit begleitet“, fasst Bojack sein<br />

Lebenswerk zusammen. Und die Aussichten<br />

sind weiterhin gut. Ärzte ziehen aus alten<br />

Immobilien in neue, teils auch von medKonzept<br />

besorgte und dann von ihr geplante und<br />

ausgestaltete barrierefreie Praxen. Gerade im<br />

Bereich der Physiotherapie und von Pflegeeinrichtungen<br />

gibt es noch weiteres Potenzial.<br />

So stellen etwa kleine Wohngruppen für die<br />

Betreuung von Intensiv- oder Demenzpatienten<br />

und neuerdings auch Kindern eine häuslichere<br />

Alternative zur stationären Betreuung in<br />

Pflegeheimen dar, weshalb solche Konzepte<br />

gerade stark realisiert werden.<br />

„ICH MAG ES, MIT MENSCHEN zu tun zu<br />

haben, im Dialog die Kunden zu überzeugen,<br />

meine angesammelte Erfahrung in neue<br />

Projekte einzubringen und die ganzen Gestaltungsmöglichkeiten<br />

zu nutzen, die man<br />

hat. Es ist ein wirklich abwechslungsreiches,<br />

spannendes Tätigkeitsfeld“, bilanziert Bojack.<br />

Doch so langsam wollen sich der 69-Jährige<br />

und seine Frau beruflich Stück für Stück zurückziehen<br />

und suchen deshalb einen Nachfolger.<br />

„Wir haben uns ein sehr gutes Knowhow<br />

erworben, zahllose Referenzprojekte und<br />

die Zukunfts-Perspektiven sind gut.“ Fachwissen<br />

von der Gesundheitsbranche müsse der<br />

Nachfolger nicht unbedingt mitbringen, viel<br />

mehr komme es auf bauliche Kenntnisse an<br />

oder Erfahrungen im Immobilienbereich. Das<br />

Detailwissen steuern ohnehin die langjährigen<br />

Mitarbeiter bei.<br />

DIE HOHE SCHULE der Auftragsakquise ist<br />

bei medKonzept noch Chefsache. Die kompetente<br />

Planung und Gestaltung erfolgt durch<br />

die Mitarbeiter*innen. Das heißt, wir suchen<br />

eigentlich einen guten Vertriebler mit Berufsund<br />

Lebenserfahrung“, so Bojack. Jemand<br />

zwischen 40 und 50 sei ideal, der auch bereit<br />

ist, sich ein bis zwei Jahre lang gemeinsam<br />

mit Bojack einzuarbeiten. „Wir wollen den<br />

Schlüssel zum Unternehmen nicht einfach<br />

so abgeben, sondern allmählich rausgleiten,<br />

denn die Arbeit macht uns nach wie vor sehr<br />

viel Spaß.“ Insbesondere auch dann, wenn<br />

es um Kreativität geht, wie etwa Lösungen<br />

für Bestandspraxen oder geeignete neue Gesundheitsimmobilien<br />

zu finden.<br />

Der Spagat zwischen Innovation und Umsetzung<br />

motiviert das gesamte Team täglich<br />

auf ein Neues!<br />

TEXT: SVEN GRÜNEWALD<br />

KONTAKT<br />

medKonzept<br />

Tel. 0551 3890929-0<br />

mail@medkonzept.info<br />

www.medkonzept.info


mensch<br />

Der Doppelkentaur von Künstler Uwe Appold auf dem Hiroshimaplatz in Göttingen ist ein Mahnmal gegen den Krieg. Auch Robert Oppenheimer mahnt mit seinen<br />

Worten, zitiert aus einer hinduistischen Schrift, gegen die maßlose Kriegstreiberei und haderte ein Leben lang mit den Folgen ,seiner‘ Bombe.<br />

64 4 |<strong>2023</strong>


unternehmen mensch<br />

Die Spuren Robert Oppenheimers in<br />

Göttingen – damals und heute<br />

„… und ich bin der Tod geworden,<br />

Zertrümmerer der Welten“<br />

Robert Oppenheimer, der ,Vater der Atombombe‘<br />

4 |<strong>2023</strong> 65


mensch<br />

Den wenigsten Göttingern wird vor dem jüngsten Kinofilm über Robert Oppenheimer<br />

bewusst gewesen sein, dass der weltweit bekannte Physiker in Göttingen promoviert hat. Doch obwohl<br />

Oppenheimers Zeit in Göttingen kurz war, hat sie sowohl bei ihm als auch in der Stadt einige Spuren<br />

hinterlassen. Und auch einige seiner Mitmenschen hat er nachhaltig beeindruckt.<br />

TEXT ANNA SCHLENKER<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

ie hinterlassen mir zu viele Hausaufgaben.“<br />

Diese Aussage eines Professors seinem Studenten<br />

gegenüber wäre nicht nur heute sehr ungewöhnlich<br />

– sie war es auch damals in den 1920ern,<br />

besonders, wenn man bedenkt, dass diese Aussage<br />

von dem weltweit anerkannten Professor Max Born<br />

stammt, der 1954 sogar mit dem Physik-Nobelpreis geehrt<br />

wird. Wer war also dieser Student, der Max Born<br />

mit „Hausaufgaben“ zurückließ? Und welchen Einfluss<br />

hat er noch heute auf die Stadt Göttingen?<br />

Julius Robert Oppenheimer wird am 22. April 1904 in<br />

den Vereinigten Staaten als Sohn einer aus Deutschland<br />

stammenden jüdischen Familie geboren und fällt schon<br />

als Jugendlicher durch seine Wissbegierde und rasche<br />

Auffassungsgabe auf. Was er jedoch an Intelligenz und<br />

Scharfsinn vorzuweisen hat, fehlt ihm an sozialen Kompetenzen.<br />

Er ist für sein Alter recht unreif und daher eine<br />

sehr lange Zeit auch sehr unsicher. 1922 beginnt er in<br />

Harvard sein Bachelorstudium in den Fächern Physik,<br />

Chemie und klassische Philologie, das er drei Jahre später<br />

mit summa cum laude abschließt. Man könnte meinen,<br />

dieser Erfolg würde den jungen Mann beflügeln,<br />

doch im Gegenteil. Er leidet zunehmend unter seinen<br />

sozialen und empathischen Defiziten, die in ihm sogar<br />

66 4 |<strong>2023</strong>


Wohnort Oppenheimers im Haus des Arztes Günther Cario während seiner Zeit in Göttingen am heutigen Geismartor 4<br />

kurz darauf eine Depression auslösen. Auch seine Reise<br />

nach England, wo er sich der experimentellen Physik unter<br />

Niels Bohr in Cambridge zuwendet, kann ihn nicht<br />

aus seiner verzweifelten Lage befreien – vielmehr hat er<br />

zeitweise mit Selbstmordgedanken zu kämpfen.<br />

OPPENHEIMERS ZEIT IN GÖTTINGEN<br />

In dieser schwierigen Zeit erreicht ihn eine Einladung<br />

des renommierten Professors der Universität Göttingen,<br />

Max Born. Der Inhaber des Lehrstuhls der Theoretischen<br />

Physik wird durch Aufsätze von Oppenheimer<br />

auf diesen aufmerksam und ist erpicht darauf, den jungen<br />

Mann in Göttingen promovieren zu sehen. Da die<br />

Stadt zu der Zeit international den Ruf genießt, ,Pilgerstätte‘<br />

für die theoretische Physik zu sein, überlegt<br />

Oppenheimer nicht lange und folgt der Einladung Max<br />

Borns, was unter anderem auch an dessen Forschungen<br />

selbst liegt.<br />

Oppenheimer erreicht im Oktober 1926 Göttingen<br />

und ist von der Stadt und ihrer Universität, dem internationalen<br />

Zentrum der theoretischen Physik, begeistert.<br />

„Die Naturwissenschaften sind hier viel besser als in<br />

Cambridge und im Ganzen vermutlich besser als irgendwo<br />

sonst“, schreibt der junge Student, der zur Untermie-<br />

te im Haus des Göttinger Arztes Günther Cario am heutigen<br />

Geismartor 4 wohnt, an einen Freund.<br />

,Oppie‘, wie Oppenheimer von seinen Kommilitonen<br />

genannt wird, beeindruckt auch in Göttingen durch<br />

seine überdurchschnittliche Intelligenz und Auffassungsgabe.<br />

Auffallend ist aber auch, dass es ihm anders als<br />

vielen anderen Studenten nicht an finanziellen Mitteln<br />

mangelt. Seine Kommilitonin Charlotte Riefenstahl etwa<br />

bemerkt seine edle Schweinsledertasche und seine teuren<br />

Anzüge – außerdem beginnt er im Laufe seines Aufenthalts<br />

in Göttingen, exzessiv Tabak zu konsumieren.<br />

OPPENHEIMER IST SICH AUCH NICHT ZU SCHADE,<br />

seine Studienfreunde ab und an zum Abendessen einzuladen.<br />

Allerdings haben diese die Gespräche in gemischter<br />

Erinnerung. Einerseits sind viele von seinem Scharfsinn<br />

und seinem Charisma beeindruckt, wenn nicht sogar<br />

eingeschüchtert, andererseits neigt Oppenheimer oft<br />

dazu, seinem Gegenüber mitten im Satz das Wort abzuschneiden.<br />

Für ,Banalitäten‘ hat er keinen Sinn. Dabei<br />

geht er mit seinen Gesprächspartnern nicht immer besonders<br />

feinfühlig um. Ein Kommilitone erinnert sich<br />

beispielweise, wie er, seine Frau und ,Oppie‘ sich einmal<br />

zu einem Spaziergang verabredet hatten, seine Frau<br />

4|<strong>2023</strong> 67


mensch<br />

FOTOS: UNIVERSITÄTSARCHIV GÖTTINGEN, MATH.-NATH. PROM. 27, NR. 5 © NIEDERSÄCHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK GÖTTINGEN<br />

LESETIPP<br />

Das Buch ,J. Robert Oppenheimer‘ von Kai<br />

Bird und Martin J. Sherwin bietet einen guten<br />

Einblick in das Leben des einflussreichen<br />

Atomwissenschaftlers. Die Autoren präsentieren<br />

nicht nur eine detaillierte Darstellung<br />

seiner wissenschaftlichen Beiträge, sondern<br />

beleuchten auch seine persönlichen<br />

Herausforderungen und politischen Kontroversen.<br />

Durch gründliche Recherche und den<br />

Zugang zu bisher unveröffentlichten Quellen<br />

gelingt es Bird und Sherwin, ein nuanciertes<br />

Porträt dieses komplexen Mannes zu<br />

zeichnen. "J. Robert Oppenheimer" ist eine<br />

anspruchsvolle, aber äußerst lohnende<br />

Biografie, die nicht nur<br />

Wissenschaftsinteressierte, sondern auch<br />

geschichtlich interessierte Leser begeistern<br />

wird. Sie diente auch als Inspiration und<br />

Grundlage für den <strong>2023</strong> erschienenen Film<br />

,Oppenheimer‘ von Regisseur Christopher<br />

Nolan.<br />

Ein Brief des Dekan an das Ministerium mit Empfehlungen von<br />

Max Born<br />

sich allerdings entschuldigen muss, da sie sich um das<br />

Neugeborene zu kümmern hat. Oppenheimer bezeichnet<br />

diese Muttersorge recht unsensibel und abschätzig als<br />

„Bauerpflichten“.<br />

Born, der bei seinen Studenten als ein ungewöhnlich<br />

freundlicher und geduldiger Lehrer gilt, stellt sich als<br />

idealer Mentor für den recht sensiblen und sozial unbeholfenen,<br />

aber gleichzeitig genialen Oppenheimer heraus.<br />

Dieser stürzt sich begeistert in seine Forschungen,<br />

tritt vielen dabei jedoch auf die Füße. Er unterbricht<br />

nicht nur Kommilitonen, sondern auch Dozenten in ihren<br />

Vorträgen und geht bisweilen nicht selten sogar<br />

selbst an die Tafel, um den seiner Meinung nach besseren<br />

Lösungsweg zu präsentieren. Dies führt schnell zu<br />

Unmut unter den Studierenden, und es kommt sogar so<br />

weit, dass eine Gruppe von ihnen eine Petition mit der<br />

Ankündigung verfasst, sie würden das Seminar boykottieren,<br />

wenn die Unterbrechungen durch Oppenheimer<br />

nicht aufhörten. Die Wortführerin dieser Gruppe ist keine<br />

geringere als Maria Göppert, die spätere Nobelpreisträgerin<br />

für Physik von 1963.<br />

Born sieht sich mit dieser unangenehmen Situation<br />

konfrontiert, möchte es jedoch vermeiden, seinen Studenten<br />

direkt darauf anzusprechen. Stattdessen lässt er<br />

die Petition offen auf seinem Schreibtisch liegen. Dort<br />

68 4 |<strong>2023</strong>


mensch<br />

Die Ernennungsurkunde für Oppenheimer nach bestandener<br />

Prüfung<br />

Der Lebenslauf von Oppermann mit Danksagung an Max Born<br />

sieht sie der junge Oppenheimer, als er eines Tages auf<br />

seinen Professor wartet, verliert Born gegenüber jedoch<br />

kein Wort darüber. Dieser erwähnt sie ebenfalls nicht.<br />

Ihm fällt nur auf, dass Oppenheimer an diesem Tage etwas<br />

blasser und weniger redselig wirkt als gewöhnlich –<br />

und tatsächlich hören die Unterbrechungen durch ihn<br />

von da an auf.<br />

NUR WENIGE MONATE SPÄTER PROMOVIERT Oppenheimer.<br />

Seine Arbeit erhält wenig überraschend das Prädikat<br />

,ausgezeichnet‘, angeregt durch seinen Doktorvater<br />

Max Born, der in der Promotionsakte schreibt: „Es handelt<br />

sich um eine wissenschaftliche Leistung von hohem<br />

Rang, die weit über den durchschnittlichen Dissertationen<br />

steht. Der einzige Mangel der Arbeit besteht darin,<br />

dass sie schwer lesbar ist.“ Seine mündliche Prüfung besteht<br />

Oppenheimer mit ,sehr gut‘, und einer seiner Prüfer,<br />

James Frank, der kurz zuvor den Nobelpreis erhalten<br />

hatte, kommentiert die Prüfung leicht ironisch: „Ich bin<br />

rechtzeitig herausgekommen. Er fing gerade an, mir Fragen<br />

zu stellen.“ So erhält der junge Wissenschaftler am<br />

<strong>24</strong>. Mai 1927 die Doktorwürde, damals traditionell zum<br />

Doktor der Philosophie.<br />

Kurz darauf verlässt der frisch Promovierte, der in<br />

Göttingen – nicht zuletzt durch den intensiven intellektuellen<br />

Austausch mit seinen Kommilitonen und Professoren<br />

– neues Selbstbewusstsein gewinnen konnte,<br />

Deutschland. Nach weiteren kurzen Aufenthalten in der<br />

Schweiz kehrt er in die Vereinigten Staaten zurück. Dort<br />

zelebriert er einen extravaganten Lebensstil mit Sportautos<br />

und übermäßigem Zigarettenkonsum und lädt seinen<br />

Kreis häufig zu Abenden mit Martinis ein.<br />

DIE ,WUNDERWAFFE‘<br />

Währenddessen verändert sich die globale politische<br />

Situa tion. 1933 kommen in Deutschland die Nationalsozia<br />

listen an die Macht, und 1939 beginnt der Zweite<br />

Weltkrieg. Auch wenn dieser zu Beginn noch wenig Einfluss<br />

auf die Vereinigten Staaten hat, beginnt der amerikanische<br />

Präsident Franklin D. Roosevelt, die Lage auf<br />

dem europäischen Kontinent immer kritischer zu betrachten.<br />

Schon 1939 drängten ihn viele amerikanische<br />

Physiker dazu, den Bau der Atombombe in Auftrag zu<br />

geben. So verfasst etwa der deutsch-ungarische Physiker<br />

Leó Szilárd ein entsprechendes Schreiben an den Präsidenten,<br />

und auch der kurz zuvor in die Staaten emigrierte<br />

Albert Einstein setzt seinen Namen und seine Empfehlung<br />

unter dieses Schreiben. Doch erst zwei Jahre später,<br />

1941, lässt Roosevelt die Atomphysiker seines Landes<br />

4|<strong>2023</strong> 69


mensch<br />

Oppenheimer als wissenschaftlicher Leiter des ,Manhattan Projects‘ mit dem militärischen Leiter Leslie Groves in Los Alamos<br />

für die Forschung an eben dieser ,Wunderwaffe‘ rekrutieren<br />

– welche Auswirkungen diese später haben sollte,<br />

wird wohl den wenigsten von Anfang an wirklich klar<br />

gewesen sein.<br />

Oppenheimer, der als wissenschaftlicher Leiter des<br />

Projekts ,Manhattan‘ arbeitet, ist sich sicher, dass nur<br />

die Atombombe Hitler aus Europa vertreiben könne. Allerdings<br />

bringt die Forschung und besonders das Anwerben<br />

weiterer Physiker einige Schwierigkeiten mit sich.<br />

Viele weigern sich – entweder gleich oder spätestens<br />

nach den ersten erfolgreichen Tests – an dem Projekt<br />

mitzuwirken. Auch die US-Army erschwert die Arbeiten,<br />

da sie Oppenheimer misstrauen und ihn nur sehr missbilligend<br />

in interne und geheime Forschungsarbeiten einweihen.<br />

Nicht zuletzt stellen Oppenheimers kommunistische<br />

Freunde ein Konfliktpotenzial dar, weshalb seine<br />

Loyalität des Öfteren infrage gestellt wird. Dennoch gelingt<br />

es den Beteiligten schließlich, den Bau der Atombombe<br />

allen Widrigkeiten zum Trotz vor den Deutschen<br />

fertigzustellen.<br />

Damit haben sie zwar in dieser Hinsicht gewonnen,<br />

doch schnell sollten sie – insbesondere Oppenheimer –<br />

erkennen, wie hoch der Preis dafür sein würde. Dessen<br />

Sekretärin stellt in den Tagen kurz vor Vollendung des<br />

Projekts fest: „Robert ist sehr still geworden in diesen<br />

zwei Wochen, nachdenklich. Sicher auch, weil er wusste,<br />

was geschehen würde, und weil er wusste, was das bedeutete.“<br />

In eben dieser Zeit soll Oppenheimer gesagt<br />

haben: „Diese armen kleinen Menschen, diese armen<br />

kleinen Menschen.“ Und meinte damit die Japaner.<br />

AM 6. AUGUST 1945 wirft der US-amerikanische Bomber<br />

,Enola Gay‘ die erste Atombombe auf Hiroshima ab – ihr<br />

fallen direkt nach Abwurf schätzungsweise zwischen<br />

70.000 und 80.000 Menschen zum Opfer. Drei Tage später<br />

folgt der Abwurf der zweiten Atombombe auf Nagasaki<br />

mit ebenfalls verheerenden Auswirkungen. Daraufhin<br />

kapituliert Japan am 14. August. Durch diese Bombenabwürfe<br />

wurden auf einen Schlag binnen weniger<br />

Tage zwei Städte zerstört. Und noch Monate und Jahre<br />

später sterben viele Menschen an den Folgen des atomaren<br />

Angriffs – bis heute ist die japanische Gesellschaft<br />

von dieser beängstigenden Form der Kriegsführung betroffen.<br />

Zunächst feiert Oppenheimer den erfolgreichen Abwurf<br />

der Atombombe, an der er maßgeblich mitgearbeitet<br />

hatte. Doch sehr schnell kommen die Folgen seiner<br />

Erfindung ans Licht und das Ausmaß dieser ,Wunderwaffe‘<br />

wird deutlich. „Das Ding musste gemacht werden,<br />

Haakon. Es hätte dem öffentlichen Nutzen dienen sollen,<br />

als die Menschen auf der ganzen Welt sich nach Frieden<br />

sehnten wie nie zuvor und dabei sowohl auf die Technik<br />

70 4 |<strong>2023</strong>


mensch<br />

Hiroshima nach der Bombe mit einer Notiz des Piloten der Enola Gay<br />

Trinity-Test 0.016 Sekunden nach der Explosion, 16. Juli 1945<br />

FOTOS: COMMONS.WIKIMEDIA<br />

… schon kurz danach begann Oppenheimer, sich gegen<br />

den weiteren Einsatz einer solchen Waffe einzusetzen.<br />

setzten, die sie als Lebensstil und Form des Denkens verstanden,<br />

wie auch auf den Gedanken, dass niemand eine<br />

Insel ist“, schreibt Oppenheimer wenige Tage nach dem<br />

Bombenabwurf an seinen Kollegen Haakon Chevalier.<br />

Erste Berichte über die Todesopfer, größtenteils Zivilisten,<br />

treffen ein und Oppenheimers anfängliche Begeisterung<br />

wandelt sich sehr schnell in Fassungslosigkeit,<br />

Skrupel und Schock über sein Werk. Er verfällt in eine<br />

tiefe Depression und tritt im Oktober desselben Jahres<br />

von seinen leitenden Funktionen zurück.<br />

SCHON KURZ DARAUF BEGINNT ER, sich öffentlich gegen<br />

den weiteren Einsatz einer Waffe dieser Art einzusetzen.<br />

Auch den Bau einer Wasserstoffbombe, die eine<br />

noch größere Wirkung haben sollte als die Atombombe,<br />

verurteilt er ausdrücklich. Die folgenden Jahre seines Lebens<br />

sind von politischen Auseinandersetzungen, öffentlichen<br />

Demütigungen und Denunziationen geprägt. Aufgrund<br />

seines Aktivismus gegen Nuklearwaffen wird er<br />

zudem der Spionage für die Sowjetunion beschuldigt<br />

und erst 1963 durch Kennedy rehabilitiert.<br />

Oppenheimer, der zur Zeit seiner Arbeit an der Atombombe<br />

auch Nobelpreisträger geleitet hat, wartet Zeit<br />

seines Lebens vergebens auf diese Auszeichnung. Ob er<br />

diesen, für Wissenschaftler höchsten Preis verdient hätte,<br />

wird noch heute diskutiert. Die häufigste Begründung<br />

DAS ,MANHATTAN PROJECT‘<br />

Der 16. Juli 1945 markiert einen Wendepunkt in der Geschichte<br />

der Menschheit – der ,Trinity-Test‘ in der Wüste<br />

von New Mexico. Ein Schlüsselmoment im Rahmen des<br />

,Manhattan-Projects‘, wurde hier doch die erste Atombombe<br />

unter der Leitung von J. Robert Oppenheimer erfolgreich<br />

gezündet. Die Detonation des als ,Gadget‘ bekannten<br />

Sprengsatzes erzeugte um 5:29 Uhr Ortszeit eine gewaltige<br />

Feuerkugel, die den Himmel erleuchtete und eine<br />

Druckwelle auslöste, die kilometerweit spürbar war.<br />

Die physischen Auswirkungen des Trinity-Tests waren<br />

überwältigend. Der Boden, auf dem die Bombe explodierte,<br />

verdampfte, hinterließ eine trichterförmige Grube und<br />

formte das künstliche gläserne Gestein ,Trinitit‘. Die<br />

Druckwelle fegte über mehrere Kilometer hinweg und zerstörte<br />

Gebäude und Vegetation. J. Robert Oppenheimer,<br />

der wissenschaftliche Leiter des Manhattan-Projects,<br />

drückte die Tragweite dieses Ereignisses in einem berühmten<br />

Zitat aus hinduistischen Schriften aus: „Jetzt bin ich<br />

der Tod geworden, der Zerstörer der Welten."<br />

4|<strong>2023</strong> 71


mensch<br />

Schlechtes Timing – Oppenheimer wurde<br />

nie für den Nobelpreis nominiert.<br />

FOTO: UNIVERSAL<br />

Cillian Murphy in der Hauptrolle als Robert Oppenheimer<br />

OPPENHEIMER – der Film<br />

Mit Filmen wie ,Inceptionʻ, ,Interstellarʻ und der<br />

,Batmanʻ-Reihe hat sich Regisseur Christopher Nowlan<br />

weltweit und in Hollywood einen Namen gemacht.<br />

Im Jahr <strong>2023</strong> brachte er mit der Lebensgeschichte von<br />

J. Robert Oppenheimer sein erstes Biopic auf die Kinoleinwand.<br />

Besetzt mit Schauspielstars wie Cilian Murphy,<br />

Robert Downey Jr. oder Matt Damon beschreibt das<br />

Drei- Stunden-Epos das Leben und Wirken eines<br />

besonderen Mannes der Zeitgeschichte. „Ich habe mich<br />

schon immer für Oppenheimer als Charakter und als<br />

mehrdeutige Figur in der Geschichte interessiert. Er fasziniert<br />

mich seit vielen Jahren. Ich denke, dass es ein außergewöhnlicher<br />

Moment in der Geschichte ist“, sagte Regisseur<br />

Nolan in einem Interview zur Film premiere. „Oppenheimer<br />

war in dem Moment mit dabei, als sich die Welt<br />

unwiderruflich veränderte.“<br />

Kritiker bemängeln allerdings die fehlende Darstellung der<br />

Opfer der Nuklearwaffen. Bis Ende <strong>2023</strong> spielte der Film<br />

,Oppen heimer‘ weltweit rund 550 Millionen Dollar<br />

an den Kinokassen ein.<br />

dafür, dass er nie nominiert wurde, sei sein schlechtes<br />

Timing, denn er lebte und forschte zur selben Zeit wie<br />

bemerkenswert viele andere Physiker – neben deren<br />

bahnbrechenden Forschungsergebnissen seien Oppenheimers<br />

Theorien nicht durchschlagend genug gewesen.<br />

Die zeitgenössische Messlatte scheint zu hoch gehangen<br />

zu haben. Heutige Forscher sehen dies allerdings etwas<br />

anders, viele sind der Meinung, Oppenheimer hätte den<br />

Nobelpreis für seine Arbeit verdient, da diese schließlich<br />

die Grundlage für heutige Erkenntnisse liefert.<br />

Am 18. Februar 1967 stirbt Robert Oppenheimer, der<br />

Vater der Atombombe, an Kehlkopfkrebs, vermutlich einer<br />

Folge seines übermäßigen Tabakkonsums, den er<br />

sich während seiner Studienzeit in Göttingen angeeignet<br />

hat.<br />

WAS BLEIBT VON ROBERT OPPENHEIMER?<br />

Das Leben Robert Oppenheimers und sein Wirken fasziniert<br />

unsere Gesellschaft nach wie vor. Sein Name ist<br />

nicht nur in den Naturwissenschaften bekannt – beispielsweise<br />

für die nach ihm und seinem Doktorvater<br />

benannte Born-Oppenheimer-Approximation – vielmehr<br />

wurde sein Leben auch schon vielfach auf die Kinoleinwand<br />

gebracht. Der neueste Film über ihn, ,Oppenheimer‘,<br />

ist ein internationaler Kassenschlager, und die<br />

enormen Besucherzahlen zeigen, dass die Faszination an<br />

ihm noch immer besteht – und dies keinesfalls nur in den<br />

72 4 |<strong>2023</strong>


mensch<br />

Göttingen erinnert sich an den Wissenschaftler Oppenheimer, vor allem aber an die Folgen seiner Arbeit.<br />

akademischen Wissenschaften. Doch in erster Linie dient<br />

der Film der Unterhaltung, was nach den größtenteils<br />

positiven Kritiken dem Macher Christopher Nolan<br />

durchaus gelungen ist.<br />

Für die Göttinger ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass<br />

dem Regisseur ein kleiner Fauxpas unterlaufen ist. Zu<br />

Beginn des Films werden verschiedene Stationen des jungen<br />

Oppenheimer in Europa – und vermeintlich auch die<br />

Stadt Göttingen – gezeigt. Vermutlich war nur wenigen<br />

Einheimischen bewusst, dass der Physiker für kurze Zeit<br />

auch in Göttingen studiert hat, weswegen die Erwähnung<br />

ihrer Stadt bei vielen im Kino eine freudige Überraschung<br />

ausgelöst haben muss. Diese wich jedoch bei<br />

den dazu gezeigten Aufnahmen rasch der Verwirrung:<br />

Da stimmte etwas nicht.<br />

Weder der gezeigte Campus noch die umliegende<br />

Landschaft kam den Göttingern bekannt vor. Und tatsächlich<br />

wurden fälschlicherweise das Kloster Einsiedeln<br />

und die beiden Türme des Züricher Grossmünsters in der<br />

Schweiz, umgeben von schroffem Gebirge, gezeigt: Wer<br />

kennt sie nicht, die südniedersächsischen Alpen, die das<br />

hoch liegende Göttingen von seinen hessischen Nachbarn<br />

abgrenzt?! Nichtsdestotrotz wird es vielen Göttingern<br />

gefallen haben, dass ihre Stadt in einem weltweit<br />

äußerst erfolgreichen Blockbuster erwähnt wurde, wenn<br />

auch die Stadt es leider nicht als Bildaufnahme auf die<br />

Leinwand geschafft hat.<br />

SPUREN IN GÖTTINGEN<br />

Aufgrund seines vergleichsweise recht kurzen Aufenthaltes<br />

finden sich nur wenige Spuren des Physikers in Göttingen.<br />

Geehrt wird der ,Vater der Atombombe‘ jedoch<br />

mit einer Gedenktafel am Geismartor 4 – nahe des heutigen<br />

Hiroshimaplatzes –, wo er während seiner Studienzeit<br />

lebte. Doch entgegen mancher Vermutung: Eine direkte<br />

Verbindung zwischen Oppenheimer, seinem früheren<br />

Wohnort und der Umbenennung des nahe liegenden<br />

Platzes gibt es nicht. Zwar ging es bei der 1992 erfolgten<br />

Umbenennung tatsächlich um die Entmilitarisierung des<br />

Hiroshimaplatzes, der im Volksmund noch immer nach<br />

einer dort bis 1934 existierenden Kaserne ,Zweiundachtziger‘-Platz<br />

genannt wurde, doch obwohl hierbei<br />

direkt auf das Erbe der Atombombe Bezug genommen<br />

wird, ist die Nähe zu seinem früheren Göttinger Wohnhaus<br />

eher dem Zufall geschuldet. Zumal er seine Forschungsarbeit<br />

überwiegend am Institut für Theoretische<br />

Physik in der Bunsenstraße durchgeführt haben dürfte.<br />

DIE GÖTTINGER 18<br />

Dennoch, Oppenheimer hinterließ in Göttingen indirekte<br />

Spuren: Sein Engagement gegen den Einsatz von weiteren<br />

Nuklearwaffen findet hier in den Nachkriegsjahren<br />

Nachahmer, wenn auch zeitlich etwas versetzt. Die<br />

Göttinger 18 beispielsweise, eine Gruppe von renommierten<br />

Wissenschaftlern, beginnt, sich in den späten<br />

4|<strong>2023</strong> 73


mensch<br />

» Diese Achtzehn haben, und zwar jeder für sich,<br />

im Bewusstsein ihrer besonderen Verantwortung<br />

aufgrund ihrer Sachkenntnis gehandelt. «<br />

OTTO HAHN<br />

Eine Gedenktafel erinnert an die Zeit, als Oppenheimer in Göttingen im Haus<br />

FOTOS: COMMONS.WIKIMEDIA<br />

1950er-Jahren gegen die Aufrüstung der Bundeswehr<br />

mit Atomwaffen einzusetzen. Zu den<br />

18 Wissenschaftlern gehören unter anderem<br />

Otto Hahn, Max Born und Werner Heisenberg,<br />

von denen sich in Göttingen ebenfalls Gedenktafeln<br />

finden lassen. So gut wie jeder dieser Beteiligten<br />

hatte einen persönlichen Bezug zu der Universitätsstadt,<br />

entweder als Professor oder als ehemaliger<br />

Student. In ihrem Göttinger Manifest raten sie der<br />

Bundesregierung – vor dem Hintergrund der Folgen der<br />

beiden Bombenabwürfe über Japan – eindrücklich von<br />

der Ausstattung der BRD mit Atomwaffen ab. Sie alle<br />

sind sich ihrer Rolle als Wissenschaftler und der damit<br />

einhergehenden Verantwortung bewusst. So nimmt<br />

Otto Hahn beispielsweise Stellung: „Diese Achtzehn haben,<br />

und zwar jeder für sich, im Bewusstsein ihrer besonderen<br />

Verantwortung aufgrund ihrer Sachkenntnis<br />

gehandelt.“ Das Einmischen dieser Wissenschaftler zeigt<br />

Erfolg.<br />

Drei der Göttinger 18 Werner Heisenberg (l.),<br />

Otto Hahn (r. oben) und Max Born,<br />

Oppenheimers Förderer und Doktorvater<br />

OPPENHEIMERS GEDENKTAFEL<br />

In ganz Göttingen verteilt, finden sich seit fast 150 Jahren<br />

an verschiedenen Gebäuden Gedenktafeln zu den<br />

unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die in Göttingen<br />

gelebt und gewirkt haben. Auch Robert Oppenheimer<br />

hat 2018 eine solche Tafel erhalten. Die Gedenktafel für<br />

74 4 |<strong>2023</strong>


mensch<br />

am Geismartor 4 gelebt hat.<br />

Die Strahlung dauert, aber das Leben geht weiter.<br />

» Und, nicht zuletzt, wird dabei erneut die Weltgeltung der Göttinger Universität in den<br />

Naturwissenschaften der Zwanziger- und frühen Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts sichtbar. «<br />

ihn wurde jedoch diskutiert – sie wird es bis heute. An<br />

der grundlegenden Fragestellung hat sich indessen nichts<br />

geändert: Verdient der Mann, der nachweislich als wissenschaftlicher<br />

Leiter des ,Manhattan Projects‘ maßgeblich<br />

an der verehrenden Atombombe mitwirkte, die bis<br />

in die heutige Zeit ihre Opfer fordert, eine Ehrung?<br />

Das vor einigen Jahren zur genauen Untersuchung des<br />

Falles Robert Oppenheimer beauftragte Gutachten<br />

kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Dem Antrag<br />

wurde letztlich stattgegeben und wie folgt von dem<br />

Göttinger Historiker Dr. Peter Aufgebauer in drei Aspekten<br />

begründet:<br />

− die Göttinger Physik und Oppenheimers<br />

wissenschaftliche Bedeutung<br />

− die angewandte physikalische Forschung<br />

im Vorfeld der Atombombe<br />

− die Haltung nach dem ersten Einsatz von<br />

Hiroshima und Nagasaki und<br />

– Oppenheimer als ,Person der Zeitgeschichte‘<br />

DAS FAZIT DES GUTACHTENS HÄLT FEST: „Aus dem<br />

Vorstehenden ergibt sich eine Befürwortung der Gedenktafel<br />

für Julius Robert Oppenheimer. Die Beschäftigung<br />

mit seiner Biografie, seiner wissenschaftlichen Bedeutung,<br />

seiner Konsequenz und Haltung angesichts des<br />

Atombombenabwurfs und der Wasserstoffbombenentwicklung<br />

führt zu einem differenzierten Verständnis<br />

des Zusammenhangs von Wissenschaft und Gesellschaft<br />

und der Verantwortung des Wissenschaftlers. Und, nicht<br />

zuletzt, wird dabei erneut die Weltgeltung der Göttinger<br />

Universität in den Naturwissenschaften der Zwanzigerund<br />

frühen Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts sichtbar.“<br />

DIESES BEISPIEL ZEIGT, dass Wissenschaft und Politik<br />

selten bis nie voneinander getrennt operieren können<br />

und sollten. Das Thema des Krieges und der Kriegsführung<br />

wird immer noch öffentlich und hitzig diskutiert,<br />

besonders vor dem aktuellen Hintergrund des<br />

Ukrainekriegs oder der Geschehnisse im Nahen Osten.<br />

Ihrer Verantwortung waren sich die Göttinger 18 bewusst,<br />

als sie die Göttinger Erklärung unterschrieben.<br />

Robert Oppenheimers Arbeit, die Entwicklung der<br />

Atombombe, welche letztendlich Hunderttausende das<br />

Leben gekostet hat, gilt hierfür als mahnendes Exempel.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass sich auch zukünftige Wissenschaftler<br />

ihrer Verantwortung bewusst sind – genauso,<br />

wie es die Göttinger 18 waren, als sie die Göttinger<br />

Erklärung unterschrieben. Diesem kann nicht genug<br />

Bedeutung beigemessen werden, besonders für die<br />

Universitätsstadt Göttingen, die ,Stadt, die Wissen<br />

schafft‘. ƒ<br />

4|<strong>2023</strong> 75


wissen<br />

GbR alt: "Reisegruppe"<br />

Alles neu.<br />

GbR neu: echte Vermögensgesellschaft<br />

76 4 |<strong>2023</strong>


wissen<br />

WELCHE BEDEUTUNG HAT DIE GESELLSCHAFTSFORM GBR?<br />

Die GbR ist der Prototyp aller Personengesellschaften. Das Recht der GbR ist im<br />

Zweifel auch auf alle anderen Personengesellschaften (z. B. KG) anwendbar. Eine<br />

GbR entsteht bereits, wenn zwei Personen sich mit dem Ziel zusammenschließen,<br />

einen gemeinsamen Zweck zu verfolgen. Welcher Zweck dies ist, ist vollkommen<br />

gleichgültig. Einer schriftlichen Vereinbarung bedarf es ebenso wenig wie eines<br />

Stammkapitals. So ist eine GbR schnell – teils unbewusst – gegründet.<br />

GbRs begegnen uns in den unterschiedlichsten Bereichen: vom Zusammenschluss<br />

von Architekten, Handwerkern, Ärzten, Rechtsanwälten usw., über die Vereinbarung<br />

zur gemeinsamen Durchführung eines Bauvorhabens („ARGE“), hin zu<br />

rein vermögensverwaltenden GbRs, vor allem Immobilien-GbRs. Steuerlich erfasst<br />

sind in Deutschland etwa 500.000 GbRs. Jede einzelne ist vollständig geprägt durch<br />

die persönlichen Bande der Gesellschafter. Soziologisch gesehen ist diese historische<br />

GbR eher eine Reisegruppe als eine Unternehmensgesellschaft.<br />

WAS ÄNDERT SICH?<br />

Um es vorwegzunehmen, die neue GbR ist eine „echte“ Gesellschaft. Wesentlichste<br />

Änderung ist die Möglichkeit, die GbR durch notarielle Anmeldung in das neu geschaffene<br />

Gesellschaftsregister eintragen zu lassen, um so zum einen die Sichtbarkeit<br />

im Geschäftsverkehr, aber auch das Vertrauen von Geschäftspartnern in die<br />

Gesellschaft zu stärken. Eine Eintragungspflicht besteht auch ab dem 01.01.20<strong>24</strong><br />

offiziell nicht; aber immer dann, wenn die GbR Eigentümerin von Immobilien ist<br />

oder Anteile an anderen Gesellschaften hält, ist die Eintragung in das Gesellschaftsregister<br />

faktisch obligatorisch, da Änderungen der Eigentumsverhältnisse nur noch<br />

bei der eingetragenen GbR (eGbR) möglich sind.<br />

Hintergrund der Regelungen zum Gesellschaftsregister ist die nunmehr ebenfalls<br />

gesetzlich verankerte volle Rechtsfähigkeit der GbR. Das bedeutet, die GbR selbst<br />

(und nicht deren Gesellschafter) schließt die Verträge, sie hält das Vermögen und sie<br />

ist die Teilnehmerin am Geschäftsverkehr.<br />

In diesen Umbruch reiht sich auch die Änderung zum Fortbestand der GbR beim<br />

Ausscheiden eines Gesellschafters ein. Bislang galt, dass die GbR (sofern im Gesellschaftsvertrag<br />

nicht anders geregelt) mit Ausscheiden eines Gesellschafters, z. B.<br />

durch dessen Kündigung oder Tod, aufgelöst wird. Zur weiteren Verselbstständigung<br />

der GbR wird dieses Prinzip nun aufgegeben.<br />

ZUR PERSON<br />

Paul-Marten Seekamp ist als Rechtsanwalt<br />

bei Lampe legal Anwaltsgesellschaft<br />

und Notare in Göttingen tätig. Seine<br />

Schwerpunkte sind: Handels- und Gesellschaftsrecht,<br />

Compliance sowie Wirtschafts-<br />

und Steuerstrafrecht.<br />

KONTAKT<br />

Lampe legal<br />

Anwaltsgesellschaft und Notare<br />

Recht für Unternehmen und Vermögen<br />

Bahnhofsallee 6<br />

37081 Göttingen<br />

Tel. 0551 5474921<br />

info@lampe-legal.de<br />

www.lampe-legal.de<br />

WAS IST ZU TUN?<br />

Als Berater empfehlen wir Folgendes:<br />

1. Um die rechtlichen Möglichkeiten der neuen GbR zu nutzen, sollten bestehende<br />

GbRs unbedingt ins Gesellschaftsregister eingetragen werden.<br />

Neue GbRs sollten von vornherein notariell als eGbRs gegründet werden.<br />

2. Die neue GbR hat sich der juristischen Person, z. B. GmbH, angenähert<br />

und bietet damit weitergehende Gestaltungsmöglichkeiten als bislang.<br />

Sie sollte deshalb, sofern eine juristische Person gemieden werden soll,<br />

wesentlich aktiver angenommen werden, vor allem bei der Vermögensverwaltung.<br />

3. Der Tod eines Gesellschafters führt nicht mehr automatisch zur Auflösung<br />

der GbR und damit zur Zerstörung des Gesellschaftsvermögens.<br />

Das ist gut. Dennoch verbleibt ein weiter Spielraum für individuelle interessengerechte<br />

Regelungen im Gesellschaftsvertrag (Geschäftsführung,<br />

Stimmverhalten, Veräußerung, Tod usw.), wovon unbedingt Gebrauch<br />

gemacht werden sollte.<br />

4|<strong>2023</strong> 77


wissen<br />

Bits, Bytes<br />

und eine Mission<br />

Ramin Yahyapour ist Geschäftsführer der GWDG, einer der wichtigsten Dienstleister<br />

für die wissenschaftliche IT. Gleichzeitig hat er einen klaren Lehrauftrag.<br />

Sein Ziel: eine starke Informatik in Göttingen.<br />

78 4 |<strong>2023</strong>


wissen<br />

4 |<strong>2023</strong> 79


wissen<br />

» Das macht die GWDG von der<br />

Struktur her ungewöhnlich, ich würde<br />

auch sagen, einzigartig in Deutschland. «<br />

80 4 |<strong>2023</strong><br />

ITEXT CHRISTIAN VOGELBEIN FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Im vierten und höchsten Stock des Neubaus der<br />

Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung<br />

mbH Göttingen (GWDG) finden Gäste<br />

kein Namensschild von Ramin Yahyapour.<br />

Kein Büro, kein Schreibtisch, auf dem sich die<br />

Tagespost des Geschäftsführers der GWDG<br />

stapeln könnte. Wer sucht, könnte Briefe und<br />

Pakete in einem verschlossenen Schrank in einem der<br />

Konferenzräume finden. „Das ist das Einzige, was noch<br />

nicht digital ist. Ansonsten brauche ich kein Büro, ich bin<br />

immer unterwegs“, sagt der 51-Jährige, der seit 2011 die<br />

Geschäfte der gemeinsamen Einrichtung von Georg-August-Universität<br />

Göttingen und der Max-Planck-Gesellschaft<br />

führt. Seitdem formt und entwickelt der Professor<br />

für praktische Informatik den Standort und die GWDG<br />

als solche. Aber was genau passiert eigentlich in dem Gebäude<br />

mit den Supercomputern, Rechenzentren und riesigen<br />

Kühlanlagen?<br />

ÄLTERE NAVIGATIONSGERÄTE KENNEN den Burckhardtweg<br />

4 in Göttingen nicht, sie enden bei 2 und schlagen<br />

eine Alternativroute vor. Der Neubau liegt zum<br />

Spätherbst eingehüllt in Baustellenromantik und herbstgoldenem<br />

Laubfall. Im Foyer werden die dekorativen<br />

Sonnenliegen durch einen Weihnachtsbaum ersetzt, hinter<br />

einer riesigen Glaswand verwandeln Bauarbeiter<br />

grauen Beton geduldig in einen Hörsaal. Ramin<br />

Yahyapour leitet die GWDG, den IT-Dienstleister für<br />

wissenschaftliche Organisationen. Der Neubau gehört<br />

zu den wesentlichsten Entwicklungen des vor mehr als<br />

zehn Jahren aus Dortmund nach Göttingen gewechselten<br />

Informatikers. „Als ich herkam, waren hier eine<br />

Handvoll Leute“, erinnert er sich. Heute arbeiten rund<br />

200 Menschen in Göttingen, etwa die Hälfte sind hoch<br />

ausgebildete Fachkräfte und Experten der IT-Welt.<br />

Yahyapour hat es geschafft, sie entweder nach Göttingen<br />

zu locken oder direkt vor Ort groß zu machen. „Wir<br />

wollen, dass die jungen Studierenden bei uns studieren<br />

und promovieren“, sagt Yahyapour. Dabei hilft die<br />

GWDG als attraktiver Arbeitgeber, zugleich aber auch<br />

bei dem Bestreben, Informatik an der Universität Göttingen<br />

zu stärken.<br />

WAS MACHT DIE GWDG EIGENTLICH?<br />

Der Geschäftsführer empfängt seine Gäste im Foyer<br />

zwischen Blumen und vor großen Fenstern mit Blick auf<br />

den Wald ausgerichteten Sitzmöbeln und vor einer riesigen<br />

LED-Leinwand mit GWDG-Werbebotschaften. Auf<br />

dem Weg in die Technik-Ebene kündigt er absichernd<br />

den Gang beim Pförtner an. Der schaut verdutzt, lacht:<br />

„Sie sind der Geschäftsführer.“ Ein Sicherheitsmann mit<br />

Radiomoderatoren-Stimme lässt uns durch die Schleuse<br />

zum Serverraum. Viel geredet wird dort nicht; es ist zu<br />

laut. Zu sehen gibt es umso mehr. Die GWDG kümmert<br />

sich als Dienstleister um die IT von Universitäten und<br />

wissenschaftlichen Organisationen bundesweit. Dabei<br />

gehört sie zu gleichen Teilen der Uni Göttingen und der<br />

Max-Planck-Gesellschaft. „Das macht die GWDG von


wissen<br />

Der Neubau der GWDG ist Rechenzentrum für die Wissenschaft und IT-Herz der Forschung in Niedersachsen.<br />

der Struktur her ungewöhnlich, ich würde auch sagen,<br />

einzigartig in Deutschland“ sagt der Geschäftsführer der<br />

gemeinnützigen GmbH.<br />

Die GWDG bietet Dienste für die Forschenden beider<br />

Gesellschaften an, aber auch überregional für Niedersachsen<br />

und in nationalen und internationalen Kooperationen.<br />

Betreut werden mehr als 250.000 Nutzer. Das<br />

sind grundsätzliche IT-Leistungen wie E-Mails für<br />

73.000 Menschen, Server- und Hosting-Strukturen und<br />

ein digitales Archiv. Dazu kommen sehr spezielle Leistungen<br />

für die Forschung. Unter anderem werden Hochleistungs-<br />

und Supercomputer betrieben, an denen Forscher<br />

aufwendige Berechnungen durchführen können.<br />

„Das ist etwas, was wir nicht von der Stange kaufen können“,<br />

sagt Yahyapour. „Alles das, was die Wissenschaft<br />

braucht, um erfolgreich zu sein.“ Zum Dritten betreibt<br />

die GWDG auch selbst Forschung. Immer mit dem Ziel,<br />

die Unterstützung zu verbessern. Forschung für Hochleistungsrechner,<br />

zum Thema Datenmanagement und<br />

Datenanalyse. „Daraus werden am Ende Lösungen, die<br />

dafür sorgen, dass unsere Dienste besser werden und unsere<br />

Wissenschaftler eine bessere Unterstützung ha-<br />

ZUR GWGD<br />

Die GWDG (Gesellschaft für wissenschaftliche<br />

Datenverarbeitung mbH Göttingen)<br />

ist ein Rechenzentrum und<br />

IT-Dienstleister und wurde im Jahr 1970<br />

gegründet. Die GWDG hat ihren Sitz in<br />

Göttingen und ist eine gemeinsame Einrichtung<br />

der Georg- August-Universität<br />

Göttingen und der Max-Planck-Gesellschaft.<br />

Die Hauptaufgaben der GWDG<br />

umfassen die Bereitstellung von IT-Infrastruktur<br />

und Dienstleistungen für Forschung,<br />

Lehre und Wissenschaft. Dazu<br />

gehören Dienstleistungen im Bereich<br />

Hochleistungsrechnen, Speichersysteme,<br />

Datenmanagement, Netzwerke und<br />

IT-Sicherheit. Die GWDG unterstützt somit<br />

verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen<br />

und Forschungsprojekte<br />

durch die Bereitstellung von IT-Ressourcen<br />

und technischem Know-how.<br />

4|<strong>2023</strong> 81


wissen<br />

» Ich mag es zu verstehen, wie etwas gemacht<br />

wurde. Wenn man sich näher damit beschäftigt,<br />

ist Kochen der Informatik sehr ähnlich. «<br />

ben, als sie es vielleicht anderswo bekommen.“ Immer<br />

vor dem Hintergrund eines globalen Wettbewerbs. „Wissenschaft<br />

ist kompetitiv. Es kommt darauf an, wer<br />

schneller die besseren Ergebnisse bekommt.“ Mit Blick<br />

auf die GWDG sind der Schlüssel dazu die eigenen Experten<br />

und Fachkräfte. Doch auch hier gibt es einen umkämpften<br />

Wettbewerb, der sich zumindest aus öffentlicher<br />

Hand nicht nur mit Gehalt gewinnen lässt.<br />

WIE WOLLEN WIR ARBEITEN?<br />

Als Geschäftsführer leitet Ramin Yahyapour ein Unternehmen,<br />

als Professor hat er einen eindeutigen Bildungsauftrag.<br />

Am Mittag hält er eine Vorlesung zum Thema<br />

Parallel Computing, danach beantwortet er Fragen der<br />

Studierenden. Erst am Abend kommt er dazu, Entscheidungen<br />

zu treffen und die Geschäfte zu führen. Die großen<br />

Herausforderungen betreffen aktuell vor allem seine<br />

Mitarbeitenden und die Art und Weise, wie heute und<br />

morgen gearbeitet wird. „Vor Corona haben wir angefangen,<br />

Diskussionen zu führen, wie wir künftig arbeiten<br />

wollen. Die große Sorge war, dass man den Kontakt<br />

zu den Kolleginnen und Kollegen verliert. Im Nachgang<br />

gab es aber den großen Wunsch, auch weiterhin mobiles<br />

Arbeiten zu ermöglichen.“ Denn mittlerweile nutzen<br />

rund 80 Prozent der Mitarbeiter die Möglichkeit, auf ein<br />

eigenes Büro oder Anwesenheit zu verzichten. „Und dafür<br />

wollen wir unser Raumangebot anpassen. Denn<br />

wenn sie dann ins Büro kommen, suchen die meisten<br />

eben nicht das stille Kämmerlein, sondern es ist ein Bedarf<br />

da, mit den Kollegen zusammenzukommen.“<br />

Yahyapour selbst braucht nur seinen Laptop und Inter-<br />

net, um die Geschäfte zu führen. „Allerdings, und das<br />

merken alle Mitarbeiter, aber natürlich auch ich als Geschäftsführer<br />

ganz besonders: Die Leute wollen einen<br />

mal sehen und zufällig begegnen. Natürlich kann jeder<br />

einen Termin machen, man kann eine Mail schicken.<br />

Aber es gibt schon Bedarf an Kommunikation, die nicht<br />

in diese Kategorien hineinpasst.“<br />

NACH DER CORONA-PANDEMIE hat die GWDG eine<br />

After-Work Veranstaltung eingeführt, um Mitarbeitende<br />

aus dem Homeoffice viermal im Jahr wieder gemeinsam<br />

am Standort zusammenzubringen. „Heute Abend kommen<br />

wir wieder zusammen“, sagt Yahyapour. Es gibt<br />

Wein, sorgfältig ausgewählt vom Chef. Kollegen und<br />

Angestellte sind eingeladen, Familie und Freunde. Zwischen<br />

60 und 100 kommen am Abend, nehmen das<br />

Angebot an.<br />

Abseits der Bits und Bytes steht Ramin Yahyapour<br />

gern in der Küche, am Herd und an der Küchenwaage.<br />

„Wenn man sich näher damit beschäftigt, ist Kochen der<br />

Informatik sehr ähnlich.“ Informatiker haben laut<br />

Yahyapour das Bestreben, Grundlagen herauszufinden<br />

und zu verstehen, wie ein System funktioniert. „Ich mag<br />

es zu verstehen, wie etwas gemacht wurde. Und deshalb<br />

kaufe ich Unmengen an Kochbüchern, aber ohne, dass<br />

ich etwas nachkoche. Sofern sich die Köche in die Karten<br />

schauen lassen, lese ich nach, wie sie es gemacht haben.“<br />

Die Göttinger Küche kennt er mittlerweile sehr<br />

gut, gerät ins Fachsimpeln und Schwärmen. Gleiches gilt<br />

für alte Autos, die laut Yahyapour dank ihrer oftmals<br />

simpleren Technik im Vergleich zu modernen Fahrzeu-<br />

82 4 |<strong>2023</strong>


wissen<br />

gen voller Emotion stecken. Gibt es die bei all der Technik<br />

auch in der Informatik noch? „Ganz viel“, sagt<br />

Yahyapour mit einem hörbaren Ausrufezeichen. Denn<br />

auch sie lebt von den Menschen. „Das ist von der jeweiligen<br />

Person und deren Charakter abhängig. Aber pauschal<br />

zu sagen, das ist jetzt sehr trocken und wenig emotional,<br />

das ist nicht richtig“, betont der GWDG-Geschäftsführer.<br />

„Wir freuen uns alle, wenn wir uns erfolgreich<br />

an einem Wettbewerb beteiligen und am Ende den<br />

Zuschlag für ein großes Projekt bekommen.“<br />

Als Mitte des Jahres die IT-Systeme verschiedener Forschungs-<br />

und Medizineinrichtungen in Deutschland<br />

durch Hacker angriffe lahmgelegt wurden, war auch<br />

Zeit, sich gemeinsam zu ärgern. „Aber das tue ich selten<br />

sehr lang.“<br />

ZUR PERSON<br />

Seit Oktober 2011 ist Professor Dr. Ramin<br />

Yahyapour Geschäftsführer der GWDG,<br />

einer gemeinsamen Einrichtung der<br />

Georg-August-Universität Göttingen und<br />

der Max-Planck-Gesellschaft. Zeitgleich<br />

wurde der 51-Jährige als ordentlicher Professor<br />

für Praktische Informatik an die<br />

Georg-August-Unversität Göttingen berufen.<br />

Er ist seit 2014 ebenfalls CIO der<br />

Universität und UMG. Zuvor wirkte er als<br />

Professor an der Technischen Universität<br />

Dortmund sowie als Direktor des IT- und<br />

Mediencenters.<br />

VIELLEICHT MUSS ER DAS IN ZUKUNFT auch gar nicht<br />

mehr. Vielleicht übernimmt das eine KI für ihn. Schon<br />

jetzt sind künstliche Intelligenzen auch bei der GWDG<br />

ein heißes Thema. Inzwischen werden dafür vermehrt<br />

Rechen leistung und Infrastruktur nachgefragt. Vor allem<br />

aber der praktische Nutzen in der Forschung stellt die<br />

Göttinger Informatiker vor die nächsten großen Herausforderungen.<br />

Genau dort sieht Yahyapour auch das<br />

Potenzial für eine eigene Fakultät der Informatik in Göttingen.<br />

„Es ist ja vollkommen klar, dass wir künftig mehr<br />

Studierende mit diesem Know-how benötigen.“ Der<br />

Neubau am Burckhardtweg bietet noch Platz für Wachstum<br />

– für Ramin Yahyapour, die GWDG, junge kluge<br />

Köpfe und als das Rechenzentrum für die Wissenschaft<br />

in Deutschland. ƒ<br />

4|<strong>2023</strong> 83


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PROFIL<br />

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Applaus für den Unternehmer<br />

Neue Mitarbeiter gewinnen – mit überzeugenden und individuell angepassten Gesundheitsleistungen<br />

Versicherungsprofis: Timo Kleinken<br />

mit seinen beiden Mitarbeitern Phillip<br />

Wissel (li.) und Justin Günther<br />

Wenn am Ende meiner Präsentation<br />

beim Kunden Mitarbeiter aufstehen<br />

und ihrem Chef dankend applaudieren,<br />

dann habe ich mein Ziel erreicht“, sagt<br />

Timo Kleinken. Der seit dem Jahr 2000 im Versicherungsgeschäft<br />

tätige Versicherungsprofi<br />

kann sich auf die Angebote seiner Versicherung<br />

verlassen. Das weiß der seit 2013 für die<br />

Gothaer tätige Exklusivvertreter. Unter anderem<br />

ist er auch Spezialist für Gesundheitsleistungen.<br />

Er und seine beiden Mitarbeiter Justin<br />

Günther und Phillip Wissel genießen bei Präsentationen<br />

im Kundenunternehmen immer<br />

wieder die Begeisterung der dort Angestellten.<br />

DOCH WIE WECKT ER DIESE für Außenstehende<br />

doch eher überraschenden Gefühlsausbrüche?<br />

Stehende Ovationen für den Chef gehören<br />

schließlich eher selten zum Arbeitsalltag.<br />

Eigentlich klingt es aber ganz einfach, wenn<br />

Timo Kleinken es erklärt: „Mit beispielsweise<br />

jährlich 1000 Euro pro Mitarbeiter können umfassende<br />

Zuzahlungen für Brillen, Zahnersatz<br />

und sogar Implantate übernommen werden.“<br />

Oft ungeplante Kosten, die manchen Mitarbeiter<br />

mit niedrigem oder mittlerem Einkommen<br />

in finanzielle Probleme stürzen können. Aber<br />

auch für Besserverdienende gibt es passgenaue<br />

Angebote wie etwa die Behandlung in<br />

der Wunschklinik oder die Möglichkeit, schnell<br />

Facharzttermine zu bekommen.<br />

GESUNDHEIT INS UNTERNEHMEN<br />

BRINGEN<br />

Das ist aktives Employer Branding. Die Mitarbeiter<br />

sind begeistert und gesünder. Ausfallzeiten<br />

werden seltener und kürzer – und spätestens<br />

dann finanziert sich das Ganze wie von<br />

selbst!“, erklärt Timo Kleinken die klassische<br />

Win-Win-Situation. Gemeinsam mit externen<br />

Agenturen stellt das Team von Kleinken den<br />

Kunden darüber hinaus noch den Service<br />

zur Verfügung, Anzeigen und Social-Media-<br />

Kampagnen zu gestalten, in denen aktiv mit<br />

diesen umfassenden Gesundheitsleistungen<br />

um neue Fachkräfte geworben wird.<br />

SELBST DER EINWAND, dass dieser Gesundheitsbudgettarif<br />

dem Unternehmer zusätzliche<br />

Büro kratiearbeit auf den Schreibtisch bringe,<br />

ist schnell entkräftet: „Alle Abrechnungen laufen<br />

über die Gothaer, die direkt mit den versicherten<br />

Mitarbeitern kommuniziert. Der Unternehmer<br />

hat keinerlei Verwaltungsaufwand.“<br />

Die oben beschriebenen Gesundheitsleistungen,<br />

Zuschüsse für Fitnessstudio-Beiträge sowie<br />

E-Bike-Leasing oder auch ergonomische<br />

Arbeitsplatzberatungen sind denkbar. Und<br />

das alles macht am Ende für den Unternehmer<br />

nur etwa ein bis zwei Prozent der Lohnnebenkosten<br />

aus. Ein Betrag, der durch zufriedene<br />

und gesündere Mitarbeiter schnell wieder<br />

eingespart wird und der garantiert, dass das<br />

jeweilige Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber<br />

wahrgenommen wird.<br />

ALSO GIBT ES FÜR UNTERNEHMER keinen<br />

Grund zu zögern und sich den wohlverdienten<br />

Applaus der Mitarbeiter abzuholen …<br />

TEXT: STEFAN LIEBIG<br />

KONTAKT<br />

Hauptgeschäftsstelle Exklusivvertreter/-in der<br />

Gothaer Versicherungsbank VVaG<br />

Timo Kleinken<br />

Dransfelder Str. 7c, 37079 Göttingen<br />

Tel. 0551 5487915<br />

timo.kleinken@gothaer.de<br />

www.versicherung.gothaer.de/kleinken


wissen<br />

Nachhaltige Pioniergeister<br />

21. Innovationspreis der Region Göttingen würdigt herausragende Ideen.<br />

Die Gala im Deutschen Theater in<br />

Göttingen war der Höhepunkt für<br />

neun Preisträger und drei verdiente<br />

Sonderpreisträger des Innovationspreises<br />

<strong>2023</strong>. Bei einer feierlichen<br />

Veranstaltung wurden die begehrten<br />

Auszeichnungen aus insgesamt 108 hochkarätigen<br />

Bewerbungen vergeben.<br />

Mittelständische Unternehmen, weltweit agierende<br />

Konzerne, Bildungseinrichtungen, Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler, Studierende sowie soziale<br />

Projekte und Initiativen traten in diesem Wettbewerb<br />

an. Unter dem diesjährigen Motto ,Meilensteine setze‘<br />

erhielten die Preisträger einen Grafitwürfel als Trophäe,<br />

der nicht nur ihre Leistung, sondern auch ihre Innovationskraft<br />

symbolisiert.<br />

DIE STADT UND DER LANDKREIS GÖTTINGEN fungierten<br />

erstmals gemeinsam als Veranstalter, wobei im<br />

kommenden Jahr der Landkreis Northeim ebenfalls<br />

teilnehmen wird. Göttingens Landrat Marcel Riethig<br />

betonte die Strahlkraft des Innovationspreises über die<br />

Region hinaus und die Vorbildfunktion für die<br />

Wettbewerbs fähigkeit von Ideen. Eine enge Zusammen­<br />

86 4 |<strong>2023</strong>


wissen<br />

Die ausgezeichneten Ideen des 21. Innovationspreises präsentieren sich zum Abschluss auf der Bühne im Deutschen Theater.<br />

arbeit mit dem Niedersächsischen Umweltministerium<br />

verdeutlichte die gewachsene Bedeutung des Wettbewerbs.<br />

„Der Innovationspreis ist inzwischen eine Marke<br />

für sich, ein Qualitätssiegel. Wer hier erfolgreich ist,<br />

stellt die Wettbewerbsfähigkeit seiner Idee unter Beweis“,<br />

sagt Riethig. Und auch der Innova<br />

tionspreis selbst müsse sich stetig weiterentwickeln<br />

und bestehende Prozesse hinterfragen, betonte der<br />

Landrat weiter.<br />

DIE STADT GÖTTINGEN TRAT ERSTMALS als offizielle<br />

Kooperationspartnerin auf. Oberbürgermeisterin Petra<br />

Broistedt hob die Förderung des Pioniergeistes und das<br />

Potenzial für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort<br />

Göttingen, insbesondere im Bereich der Life Sciences,<br />

hervor.<br />

DER KLIMA-INNOVATIONSPREIS Niedersachsen im<br />

Wert von 10.000 Euro ging an die aerogel-it GmbH aus<br />

Osnabrück. Das Unternehmen setzte sich gegen 50<br />

Mitbewerber durch und revolutionierte die Wärmewende<br />

mit ökologischen Superdämmstoffen. Übergeben<br />

wurde die Auszeichnung von Niedersachsens Umweltminister<br />

Christian Meyer. ƒ<br />

4|<strong>2023</strong> 87


wissen<br />

DIE GEWINNER DES<br />

INNOVATIONSPREISES <strong>2023</strong><br />

Kategorie: Gründer*innen und Jungunternehmen*innen<br />

1. PLATZ<br />

Green Elephant Biotech GmbH aus Gießen<br />

DIE IDEE: Die Green Elephant Biotech GmbH sicherte sich den ersten Platz<br />

mit einem innovativen Einweg-Zellkulturgefäß, das im 3D-Druck hergestellt<br />

wird und eine hohe Skalierbarkeit sowie Automatisierungspotenzial bietet.<br />

Sonderpreis Integration und Soziales<br />

1. PLATZ<br />

ÜBAG-Herz- und Gefäßzentrum MVZ aus Göttingen<br />

DIE IDEE: Das ÜBAG-Herz- und Gefäßzentrum MVZ wurde für sein neues<br />

Monitoringverfahren zur Überwachung von Herzinsuffizienz-Patienten ausgezeichnet.<br />

Kategorie: Unternehmen bis 20 Mitarbeiter*innen<br />

1. PLATZ<br />

HAWK – Fakultät Naturwissenschaften und Technik aus Göttingen<br />

DIE IDEE: Die HAWK – Fakultät Naturwissenschaften und Technik gewann<br />

mit einem fokussierten Ultraschallverfahren zur nicht invasiven, präzisen Medikamentenabgabe<br />

zur Behandlung von Netzhauterkrankungen im Auge.<br />

Kategorie: Unternehmen über 20 Mitarbeiter*innen<br />

1. PLATZ<br />

Eisenhuth GmbH & Co. KG aus Osterode am Harz<br />

DIE IDEE: Die Eisenhuth GmbH & Co. KG beeindruckte die Jury mit der<br />

Herstellung von Grafit-Bipolarplatten für Brennstoffzellen durch Spritzguss,<br />

was zu einer erhöhten Leistungsdichte und längeren Lebensdauer von Brennstoffzellen<br />

führt.<br />

Sonderpreis Messtechnik<br />

1. PLATZ<br />

Altosens GmbH aus Osnabrück<br />

DIE IDEE: Die Altosens GmbH erhielt den Sonderpreis „Messtechnik“ für ihre<br />

Digitalisierung von Schraubverbindungen.<br />

Publikumspreis<br />

1. PLATZ<br />

isophon glas GmbH aus Hann. Münden<br />

DIE IDEE: Die isophon glas GmbH gewann den Publikumspreis mit einem<br />

mobilfunkdurchlässigen Fenster.<br />

Der Innovationspreis Südniedersachsen unterstreicht nicht nur die Vielfalt und Tiefe des Innovationspotenzials<br />

in der Region, sondern fördert auch den Austausch und die Vernetzung der Teilnehmenden. Mit Sponsoren wie<br />

den Sparkassen Göttingen, Duderstadt und Osterode, der EAM, MEKOM Regionalmanagement Osterode am<br />

Harz e. V. sowie dem Wirtschaftsverband Measurement Valley e. V. wurden Preisgelder von insgesamt 3.000 €<br />

für den ersten Platz, 2.000 € für den zweiten und 1.000 € für den dritten Platz zur Verfügung gestellt.<br />

88 4 |<strong>2023</strong>


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„Wasserstoff ist<br />

unsere Mission“<br />

… ist das Motto der Eisenhuth GmbH<br />

& Co.KG aus Osterode. Dieses Motto<br />

ist auch die Basis eines Verfahrens,<br />

das beim diesjährigen Innovationspreis<br />

erfolgreich gewesen ist.<br />

PROFIL<br />

Die Konkurrenz war stark, aber Eisenhuth<br />

war stärker: Für ihre hartnäckige<br />

Arbeit im Bereich Wasserstoff-Technologie<br />

ist Eisenhuth aus Osterode-Lerbach<br />

mit dem ersten Platz beim Göttinger Innovationspreis<br />

ausgezeichnet worden. Für den<br />

Mittelständler ist es nicht das erste Mal, dass<br />

er mit Lorbeeren bedacht wird. Und der Sieg<br />

der Firma aus dem Harz steht für mehr, als nur<br />

einen erfolgreichen Betrieb in der Region. Er<br />

steht exemplarisch dafür, dass es sich auszahlt,<br />

manchmal hartnäckig zu bleiben und das Motto<br />

Wasserstoff nicht aus dem Auge zu verlieren.<br />

Wie sieht die Innovation konkret aus? Eisen-<br />

huth hat eine kunststoffbasierte Bipolarplatte<br />

im Spritzguss hergestellt. Mit dieser Idee<br />

hat das Lerbacher Unternehmen gekonnt die<br />

hauseigenen Erfahrungen aus Teileproduktion,<br />

Werkzeug- und Formenbau sowie Kunststofftechnik<br />

realisiert. Denn die optisch eher unscheinbar<br />

wirkenden Teile habe es in sich: Sie<br />

müssen nicht nur hochpräzise sein, sondern<br />

auch hochgradig elektrisch leitend und zudem<br />

extrem preiswert sein. Das Eisenhuth-Motto<br />

zeigt: Mit der langjährigen Kompetenz und<br />

dem Willen eines motivieren Teams ist es möglich,<br />

neue Ideen zu entwickeln und diese in<br />

neuen Produkten umzusetzen.<br />

KONTAKT<br />

Eisenhuth GmbH & Co. KG<br />

Friedrich-Ebert-Str. 203<br />

37520 Osterode am Harz<br />

Tel. 05522 90670<br />

info@eisenhuth.de<br />

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Wir danken für einen tollen Wettbewerb,<br />

eine fürsorgliche Unterstützung bei der Bewerbung,<br />

eine spannende Preisverleihung<br />

und vor allem für den tollen Publikumspreis!<br />

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UND NEBEN DER REINEN PROZESS- und Produktweiterentwicklung<br />

steht auch noch die Herausforderung,<br />

die Mitarbeiter mitzunehmen. Dabei gilt die Faustforwissen<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

Mitarbeiter mitnehmen<br />

– und manchmal auch die Führungskräfte<br />

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat ein neues Förderprogramm für KMU aufgelegt, um bei<br />

digitalen Transformationsprozessen zu unterstützen. Im Mittelpunkt steht dabei, die Mitarbeiter mitzunehmen.<br />

INTERVIEW SVEN GRÜNEWALD<br />

FOTOGRAFIE ADOBE STOCK<br />

Digitale Transformation ist kein ganz<br />

taufrisches Schlagwort mehr. Unternehmen<br />

beschäftigten sich doch aus schlichtem<br />

Eigeninteresse mit der Frage – sollte<br />

man annehmen. Doch das ist nicht unbedingt<br />

die Erfahrung, die viele Unternehmensberater gemacht<br />

haben. Erschwerend kommt noch hinzu, dass das<br />

Veränderungstempo gefühlt deutlich zugenommen hat,<br />

das Risiko, abgehängt zu werden, wächst. Jüngstes Beispiel<br />

ist die rasante und von kaum jemandem überschaute<br />

KI-Entwicklung.<br />

mel: Je kleiner ein Unternehmen, desto schwieriger ist es<br />

mitunter, sich mit dem Thema zu befassen. Mit anderen<br />

Worten: Transformation zu gestalten, ist Führungsaufgabe<br />

im doppelten Sinne – für die Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens auf einer technisch-operationellen<br />

Ebene sowie auf einer sozialen Ebene, um Transformation<br />

nicht von innen zu torpedieren.<br />

DESWEGEN HAT DAS BUNDESMINISTERIUM für Arbeit<br />

und Soziales ein neues Förderprogramm aufgelegt,<br />

das Unternehmen mit bis zu <strong>24</strong>9 Mitarbeitern, maximal<br />

50 Mio. Euro Umsatz etc. bei Transformationsprozessen<br />

helfen soll: das INQA-Coaching, das im April <strong>2023</strong> angelaufen<br />

ist; bis zu 80 Prozent der Beratungskosten können<br />

dabei übernommen werden.<br />

90 4 |<strong>2023</strong>


wissen<br />

INQA, DIE INITIATIVE NEUE QUALITÄT DER ARBEIT,<br />

blickt auf die Erfahrung mit zwei Vorläuferprogrammen<br />

zurück: Unternehmenswert Mensch (UWM) und<br />

UWM+. „Die früheren Programme waren speziell für<br />

die Team- und Führungskräfteentwicklung gedacht“, so<br />

Lutz Reiprich, der regionale Ansprechpartner der Demografieagentur,<br />

die in Niedersachsen das Bundesprogramm<br />

umsetzt. „Bei INQA liegt der Fokus hingegen<br />

darauf, wie man die Belegschaft mit in die Unternehmenszukunft<br />

nehmen kann.“ Es geht um Ängste vor<br />

Jobverlust, vor Überforderung und den Abbau von Widerständen.<br />

„Kombiniert wird das mit agilen Managementmethoden.“<br />

In der Praxis sieht das so aus, dass ein Unternehmen<br />

mit einem konkreten Transformationsprojekt in den IN-<br />

QA-Prozess startet und ein Mitarbeiterteam das Projekt<br />

umsetzt. „Gerade, wenn wir über Digitalisierung reden,<br />

funktioniert das nur mit den Mitarbeitern zusammen,<br />

denn die müssen hinterher damit arbeiten“, so die Erfahrung<br />

von Reinhold Sedelies, der als Coach schon einige<br />

UWM-Projekte begleitet hat. „Deswegen bekommt man<br />

eine echte Veränderung nur hin, wenn man die Mitarbeiter<br />

von vornherein mit einbindet. Daher sind solche Projektteams<br />

wie bei INQA eine gute Sache.“ Und noch einen<br />

Tipp hat Reinhold Sedelies für Geschäftsführer, bevor<br />

sie sich überhaupt auf einen (digitalen) Transformationsprozess<br />

einlassen: Es braucht Offenheit und grundsätzliche<br />

Veränderungsbereitschaft. „Vereinfacht gesagt:<br />

Wenn man einen schlechten Prozess digitalisiert, bleibt<br />

es ein schlechter Prozess. Wenn man sich weiterentwickeln<br />

will, sollte man sich auch seine ganzen Prozesse<br />

kritisch anschauen.“<br />

WIE KOMMEN WIR VON DER IDEE IN DAS TUN? – das<br />

ist die gängige Fragestellung, mit der Coach Wiebke Anton<br />

konfrontiert wird. „Die wenigsten Führungskräfte<br />

sind methodisch so ausgestattet, dass sie das erfolgreich<br />

umsetzen können“, ist Antons Erfahrung. Denn leider<br />

werde immer noch viel zu sehr beim Personal und dessen<br />

Weiterentwicklung gespart. Das kann auch eine Hürde<br />

für den INQA-Prozess sein: „Es gibt häufig auf der Führungsebene<br />

einen Widerstand gegen die Einsicht, dass<br />

die Arbeit am Unternehmen auch eine Arbeit ist und<br />

man deswegen keine Mitarbeiter für solche Projektteams<br />

abstellen möchte.“<br />

Und insofern es Transformationsprozesse betrifft,<br />

„habe ich auch schon erlebt, dass die Mitarbeiter die Einsicht<br />

hatten, aber der Geschäftsführer in den Widerstand<br />

gegangen ist“, so Wiebke Anton. Denn auch auf Führungsebene<br />

gibt es Sorgen, an vorderste Stelle sind dies<br />

Angst vor dem Machtverlust und vor Transparenz.<br />

„Wenn die Führungsmannschaft nicht überzeugt ist,<br />

dann macht so ein Prozess keinen Sinn“, betont auch<br />

Reinhold Sedelies.<br />

DOCH LETZTLICH SPRECHEN die positiven Ergebnisse<br />

für sich. Bei Mitarbeitern werden neue Kompetenzen<br />

entdeckt, gute Ansätze entstehen, Mitarbeiter werden<br />

mitgenommen. Damit gelingen auch Großprojekte. Die<br />

ZAD GmbH in Northeim beispielsweise, 150 Mitarbeiter,<br />

wurde von Wiebke Anton im Rahmen von UWM bei<br />

einem Strukturwandel von einem hierarchisch geführten<br />

Unternehmen zu einem selbstorganisierten begleitet. Das<br />

Unternehmen wird auch wieder bei INQA dabei sein.<br />

„Ich würde sagen: Sich mit dem Thema digitale Transformation<br />

zu befassen, ob durch INQA oder anderweitig,<br />

ist für all diejenigen notwendig, die in Zukunft am<br />

Markt existieren möchten“, so Anton.<br />

Unternehmen können sich bei Lutz Reiprich von der<br />

Demografieagentur melden und sich zum Förderprozess<br />

beraten lassen. Nach dem Erstgespräch kann es meistens<br />

sehr schnell losgehen, innerhalb von nur wenigen Tagen<br />

ist in der Regel schon die Freigabe aus dem Ministerium<br />

da.<br />

Die Wahl des Coaches steht dem Unternehmen frei.<br />

Die Demografieagentur kümmert sich um die formale<br />

Beantragung und Abwicklung, der Coach begleitet den<br />

Prozess. Die Zertifizierung der INQA-Coaches ist anspruchsvoll,<br />

um einen guten Outcome des Prozesses zu<br />

gewährleisten. ƒ<br />

KONTAKT<br />

Der erste Kontakt sollte über die INQA-Beratungsstelle<br />

in Göttingen laufen:<br />

Demografieagentur für die Wirtschaft GmbH<br />

Tel. 0511 16990-912<br />

lutz.reiprich@demografieagentur.de<br />

www.demografieagentur.de<br />

www.inqa.de<br />

4|<strong>2023</strong> 91


leben<br />

Veränderungen<br />

92 4 |<strong>2023</strong>


leben<br />

Wenn jemand eine Idee hat, dann wird sie mit dem ersten Schritt und der ersten Handbewegung<br />

erst wirklich real. Die Stadthalle in Göttingen ist mit mehr als 50 Jahren<br />

schon etwas in die Jahre gekommen. Die Idee, sie zu sanieren, braucht mehr als nur<br />

eine Handumdrehung. Gleichwohl sind viele Menschen auf das Ergebnis gespannt.<br />

UNSER FOTOGRAF ALCIRO THEODORO DA SILVA hat den Prozess der Veränderung rund um<br />

die Stadthalle Göttingen über einen langen Zeitraum fotografisch festgehalten. Seine Bilder zeigen<br />

die Entwicklung und Wirkung auf das Umfeld aus ungewöhnlichen Perspektiven. Übertragen<br />

können wir diesen Geist auf den Jahreswechsel und auf uns selbst, denn auch <strong>faktor</strong> steht in<br />

einem spannenden Veränderungsprozess.<br />

4 |<strong>2023</strong> 93


leben<br />

Haut ist etwas Existenzielles, unser größtes Organ.<br />

Haut schützt, trennt und<br />

verbindet. Auch Leder ist Haut, durch Gerben<br />

haltbar gemacht. Häute zu gerben, gehört zu<br />

den ältesten Handwerken und Traditionen in der<br />

Menschheit.<br />

Ein Material von gestern, heute – und morgen?<br />

FOTOSTRECKE VON ANJA SEGERMANN<br />

94 4 |<strong>2023</strong>


leben<br />

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104 4 |<strong>2023</strong>


leben<br />

4 |<strong>2023</strong> 105


leben<br />

106 4 |<strong>2023</strong>


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Mehr Platz für nobelpreisprämierte<br />

Mikroskopietechnik<br />

Göttinger Biotechnologie-Unternehmen abberior entwickelt sich<br />

weiter und bezieht neuen Unternehmenssitz auf dem Nordcampus<br />

der Georg-August-Universität.<br />

PROFIL<br />

Zwölf Jahre nach ihrer Gründung haben<br />

die Göttinger Schwesterunternehmen<br />

abberior und abberior Instruments ihren<br />

neuen Firmensitz im Hans-Adolf-Krebs-Weg bezogen.<br />

Die zwei Biotechnologie-Unternehmen<br />

produzieren superhochauflösende Lichtmikroskope<br />

und dazu passende Fluoreszenzfarbstoffe<br />

sowie Labeling-Technologie und verkaufen<br />

ihre Produkte weltweit. Das neue Gebäude<br />

auf dem Nordcampus der Universität Göttingen<br />

wurde durch die GWG Gesellschaft für<br />

Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung<br />

Göttingen mbH in enger Abstimmung mit<br />

abberior realisiert und ist genau auf die Bedürfnisse<br />

der Unternehmen zugeschnitten.<br />

Es bietet 3.300 Quadratmeter Büro- und Laborfläche<br />

verteilt auf sechs Stockwerke, ideale<br />

Voraussetzungen, um die Hightechinstrumente<br />

weiterzuentwickeln, mit Kunden gemeinsam<br />

zu testen und so immer leistungsfähigere Tools<br />

für die Lebenswissenschaften zu schaffen.<br />

BIS ZU 200 BESCHÄFTIGTE finden hier Platz.<br />

Bisher noch nicht genutzte Flächen stehen<br />

innovativen Unternehmen zur Zwischennutzung<br />

für zunächst drei Jahre zur Verfügung.<br />

Dank einer Vereinbarung mit der Universitätsstiftung<br />

befindet sich der Neubau zudem in<br />

unmittelbarer Nähe zu weiteren Forschungseinrichtungen.<br />

KONTAKT<br />

abberior Instruments GmbH<br />

Hans-Adolf-Krebs-Weg 6<br />

37077 Göttingen<br />

www.abberior.rocks<br />

GWG Gesellschaft für<br />

Wirtschaftsförderung und<br />

Stadtentwicklung Göttingen mbH<br />

Bahnhofsallee 1b<br />

37081 Göttingen<br />

www.gwg-online.de<br />

Stadie GmbH „intelligent Schließen“<br />

seit 10 Jahren am Markt<br />

Projektierung von Schließanlagen mit Schlüssel, Transponder oder<br />

Smartphone mit nachhaltigen Produkten namhafter Hersteller<br />

Andreas Quisdorf, Lea Stadie, Andreas Stadie<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Vor genau zehn Jahren gründete Andreas<br />

Stadie die Stadie GmbH „Intelligent<br />

Schließen“ in Rosdorf. Ziel und Anspruch<br />

dabei: die Kunden der Region aus Industrie,<br />

Handwerk und öffentlicher Hand mit einer<br />

Spezialisierung auf die Bereiche Schließtechnik<br />

und Zutrittskontrolle zu betreuen und mit den<br />

entsprechenden Produkten zu versorgen. Die<br />

Kundschaft nahm dieses Konzept wohlwollend<br />

an, wodurch über die vergangenen Jahre viele<br />

auch große Projekte abgewickelt wurden und<br />

dauerhafte Lieferbeziehungen entstanden sind.<br />

„Ich möchte mich bei den Kunden und Lieferan-<br />

ten für ihr Vertrauen und die angenehme Zusammenarbeit<br />

bedanken“ so Stadie.<br />

Aktuell wird z. B. das neue Rathaus der Stadt<br />

Göttingen mit einem hochwertigen digitalen<br />

Schließsystem ausgestattet, ein Meilenstein<br />

in der Historie des Unternehmens! Nach dem<br />

Auftrag ist vor dem Auftrag und so wächst das<br />

Unternehmen mit seinen Aufgaben. Seit annähernd<br />

drei Jahren weiß Andreas Stadie mit<br />

Andreas Quisdorf einen vollwertigen Fachmann<br />

auf Augenhöhe an seiner Seite, und auch der<br />

Nachwuchs steht mit einer seiner Töchter bereits<br />

in den Startlöchern.<br />

Intelligent<br />

mechanische & elektronische Schließanlagen<br />

Schließen<br />

KONTAKTAndreas Stadie<br />

Geschäftsführer<br />

Stadie GmbH<br />

fon: 0551-78951355<br />

Andreas Raseweg 4 Stadiefax: 0551-78951356<br />

371<strong>24</strong> Rosdorf<br />

mobil: 0172-2802806<br />

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leben<br />

108 4 |<strong>2023</strong>


„ICH HABE ES TROTZ CORONA und Corona zum Trotz<br />

gemacht“, sagt Julia Hansen. Der unbeugsame Wille<br />

tönt aus jedem ihrer Worte. Natürlich hat sie schon im<br />

Jahr, bevor die Pandemie auch und gerade in der Welt der<br />

Kultur für nie geahnte Einschnitte sorgte mit der Planung<br />

für ein außergewöhnliches Kulturwochenende begonnen.<br />

„Ich hatte eine Vision und war nicht bereit, mir<br />

die nehmen zu lassen“, sagt die Kunstbesessene und<br />

blickt auf die Anfänge ihrer Planung zurück. Sie möchte<br />

„mit Liebe zum Detail“ Menschen ihres Netzwerks miteinander<br />

verbinden, um unterschiedliche musikalische<br />

For mate auf die Bühne zu bringen und neue Zugänge zu<br />

großen Dichtern und Denkern zu eröffnen. Als Ausleben<br />

Schluss mit<br />

Was trotz Widrigkeiten möglich ist, zeigt Julia Hansen eindrucksvoll mit<br />

ihren Kulturkrafttagen in Einbeck – und geht Mitte März 20<strong>24</strong> in die<br />

dritte Auflage.<br />

TEXT STEFAN LIEBIG FOTOGRAFIE HELGE KRÜCKEBERG<br />

Ist es Naivität, gar Verzweiflung oder – positiver<br />

formuliert – einfach nur eine Mischung aus Gestaltungswille<br />

und viel Optimismus? Die Frage<br />

drängt sich auf, wenn jemand ausgerechnet im<br />

Jahr 2020 ein neues Kulturfestival etablieren<br />

will – noch dazu im beschaulichen Südniedersachsen.<br />

Spricht man dann aber mit der Person<br />

hinter dieser Idee, gibt es eine überzeugende Antwor. Die<br />

anfänglichen Zweifel am Erfolg des Konzepts wirken<br />

wie weggewischt.<br />

4 |<strong>2023</strong> 109


leben<br />

Wenn Julia Hansen ruft, dann folgen ihr Künstlerinnen und Künstler nach Einbeck. Götz Alsmann war schon da und<br />

auch Schauspielerin Eva Mattes.<br />

Große Bühne für große Kunst, das sind die Kulturkrafttage in Einbeck.<br />

110 4 |<strong>2023</strong>


leben<br />

Gastgeber und Moderator: Frank Stefan Kimmel führt mit den Künstlerinnen und Künstlern vor jedem Auftritt ein kurzes Gespräch.<br />

» Alle waren sofort begeistert und möchten immer wieder dabei sein. «<br />

tragungsort wünscht sich die Bach- und Hölderlin­<br />

Liebhaberin den Einbecker PS.SPEICHER. Sie liebt das<br />

Flair der Ausstellungsräume und die dort „transportierte<br />

Liebe zu Oldtimern“. Die gemeinsame Passion für das<br />

Besondere lässt den Museumsgründer Karl-Heinz Rehkopf<br />

und die ambitionierte studierte Schauspielerin,<br />

Sängerin und Tänzerin schnell zusammenkommen. Gemeinsam<br />

überzeugen sie bald auch namhafte regionale<br />

Unterstützer sowie Förderinstitutionen.<br />

DIE ERSTEN KULTURKRAFTTAGE beraumen sie für den<br />

19. bis 21. März 2021 an. Hansen habe das jährliche<br />

Datum im März gewählt, weil es nicht mit anderen Festivals<br />

in der Region kollidiere und sie damit die Festivalsaison<br />

früher als bisher eröffnen wolle: „Ich möchte die<br />

Leute aus dem kulturellen <strong>Winter</strong>schlaf holen!“ Doch<br />

wegen der umfassenden Lockdown-Bestimmungen<br />

droht der <strong>Winter</strong>schlaf 2021 in die Verlängerung zu gehen:<br />

Ständig ändern sich die behördlichen Vorgaben für<br />

Veranstaltungen, und schließlich ist klar: Es wird maximal<br />

eine abgespeckte Veranstaltung per Videostream<br />

geben können. Aber klar ist auch: Die Premiere wird auf<br />

jeden Fall stattfinden!<br />

ÜBER 1.600 AUFRUFE BESTÄTIGEN die Publikumsfähigkeit<br />

der Idee und des Konzepts. Die positiv überraschte<br />

Hansen hätte nicht mit so vielen Klicks gerechnet. Der<br />

Stream als Kulturkraftmoment unter dem Titel ,Lyrisches<br />

Intermezzo – Heine meets Jazz‘ ist übrigens noch<br />

heute auf Youtube aufzurufen. An der Seite von Hansen<br />

agieren dabei Sprecher Heikko Deutschmann, Rhani<br />

Krija (Percussion), Jörg Siebenhaar (Piano und Akkordeon)<br />

und Thomas Zander (Klarinette und Saxofon)<br />

und ließen trotz des fehlenden Publikums eine sehr intensive<br />

Atmosphäre entstehen. Umso besser, dass bei der<br />

ersten kompletten Kulturkrafttage-Auflage im Jahr<br />

2022 mit 850 Zuschauern bereits ein zahlenmäßig beschränktes<br />

Publikum vor Ort sein darf und in diesem<br />

Jahr die Beschränkungen ganz der Vergangenheit angehören<br />

und somit im März <strong>2023</strong> über 1.500 Zuschauer<br />

vor Ort gewesen sind. Denn es ist beeindruckend, welch<br />

namhaftes und teilnahmefreudiges Netzwerk sich die<br />

4|<strong>2023</strong> 111


leben<br />

in Südindien geborene und bis zum 15. Lebensjahr in<br />

Somalia und Sambia aufgewachsene Künstlerin aufgebaut<br />

hat, seit sie nach Deutschland kam. Wer sich in ihre<br />

Vita vertieft, entdeckt unzählige Engagements auf<br />

deutschsprachigen Bühnen. Neben CD-Projekten zur<br />

Musik der populären isländischen Musikerin Björk sowie<br />

des legendären US-Amerikaners Cole Porter stehen<br />

schauspielerische Auftritte auf Bühnen – wie zum Beispiel<br />

dem im Deutschen Theater in Göttingen, bei Lesungen<br />

auf Literaturfestivals und Gesangsauftritte in<br />

Konzertsälen. Noch vor ihrem Studienbeginn gewann<br />

Julia Hansen den Tegernseer Brecht-<br />

Nachwuchsförderpreis. Bei diesen Gelegenheiten lernte<br />

sie viele der nun an ihrem eigenen Festival beteiligten Kulturschaffenden<br />

kennen. „Alle waren sofort begeistert und<br />

möchten immer wieder dabei sein“. So kann die 55-Jährige<br />

aus dem Vollen schöpfen und sagt motiviert zum Besuch<br />

ihrer Gäste: „Die meisten sind sogar während des<br />

gesamten Wochenendes anwesend – es kann also passieren,<br />

dass Besucher während der Vorstellung neben Götz<br />

Alsmann oder Eva Mattes sitzen.“<br />

TIPP<br />

Achten Sie auf onfire, den <strong>faktor</strong>-<br />

Podcast für Erfolgsgeschichten. Dort<br />

werden wir in einer Episode bei Julia<br />

Hansen nochmal genau nachfragen,<br />

wie sie die Kulturkrafttage trotz aller<br />

Herausforderungen zum Erfolg führt.<br />

www.<strong>faktor</strong>-magazin.de/onfire-podcast<br />

WOMIT SCHON MAL ZWEI DER AKTEURE genannt sind.<br />

Und wie gesagt, es ist eine namhafte und lange Liste, zu<br />

der auch Ulrich Tukur, Charles Brauer und Martin<br />

Stadtfeld gehören. Hansens langjährige Weggefährten<br />

schätzen es, wie sehr sie sich engagiert und wie sie die<br />

außerhalb der Kulturszene schon fast vergessene, aber<br />

dennoch niederschmetternde kulturelle Corona-Leere<br />

mit ihrem Projekt zu füllen versuchte. Ihrer „bestimmten<br />

Einstellung zum Leben“ haben es Künstler und Publikum<br />

zu verdanken, dass es die ,Kulturkrafttage im PS.<br />

Speicher‘ nun jährlich gibt. Kräftige Tage sind es in der<br />

Tat, denn zum einen kämpf(t)en sie gegen schwierige<br />

Zeiten, zum anderen treten sie mit einem vor Kraft strotzenden<br />

Programm an. Dieses ist an sich schon attraktiv,<br />

wird aber durch Bühnengespräche mit den Künstlern vor<br />

(!) der Vorstellung und durch Backstage-Eindrücke nach<br />

der Show aufgewertet. Wer im Vorfeld des Festivals<br />

selbst kreativ werden will, kann am <strong>24</strong>. Februar 20<strong>24</strong> an<br />

einem Percussion-Workshop mit Rhani Krija an der<br />

Mendelssohn-Musikschule Einbeck teilnehmen.<br />

112 4 |<strong>2023</strong>


leben<br />

Kultur säen.<br />

Die Zukunft<br />

wachsen lassen.<br />

Wir freuen uns, dass die KULTURKRAFTTAGE<br />

als Kulturwochenende mit einer besonderen<br />

Atmosphäre aus Ort, Musik und Lyrik geschaffen<br />

wurden – hier lässt sich Energie tanken.<br />

Kulturelle Highlights wie diese sind für uns Antrieb<br />

und Impuls für unsere Region. Deshalb fördern wir<br />

in Einbeck Kunst und Kultur in unterschiedlichen<br />

Formaten. Dazu gehören Konzerte der Göttinger<br />

Händelgesellschaft, Händel-Gesellschaft, des des Göttinger Symphonie<br />

Orchesters und junge Kunst in der NEWCOMER<br />

KWS Art Lounge.<br />

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4|<strong>2023</strong> 29


leben<br />

» Es wird ein Fest der Sprache,<br />

ein Fest der Musik, ein Fest der Begegnung. «<br />

ZUR PERSON<br />

Julia Hansen wurde in Südindien geboren,<br />

und wuchs bis zu ihrem 15. Lebensjahr<br />

in Somalia und Sambia auf.<br />

Sie studierte an der Essener Folkwang<br />

Hochschule Schauspiel, Gesang und<br />

Tanz. Im Jahr 1999 ging Julia Hansen<br />

als Schauspielerin ans Deutsche Theater<br />

Göttingen und war dort in verschiedenen<br />

Hauptrollen zu sehen. Seit<br />

2011 ist sie als freiberufliche Schauspielerin<br />

auf deutschen Bühnen, Literaturfestivals<br />

und in Konzertsälen tätig.<br />

Seit 2020 iniziiert sie mit den KUL-<br />

TURKRAFTTAGE, deren künstlerische<br />

Leiterin sie ist, ein prominent besetztes,<br />

jährlich wiederkehrendes Kulturwochen-Event<br />

in Einbeck.<br />

WER NICHT GANZ SO AKTIV SEIN MÖCHTE, kann sich<br />

aber jetzt schon auf das Programm der dritten Auflage<br />

vom 14. bis 17. März 20<strong>24</strong> freuen. Denn es wird ganz im<br />

Sinne Julia Hansens wieder „ein Fest der Sprache, ein<br />

Fest der Musik, ein Fest der Begegnung“. Bereits vor der<br />

offiziellen Eröffnung geht der schon erwähnte Percussionist<br />

Rhani Krija mit Marialy Pacheco und dem Programm<br />

,Marocuba‘ in der Pre-Session, der sogenannten<br />

Kulturkraftstunde, auf die Bühne (14. März, 19 Uhr).<br />

Am Freitag um 19.30 Uhr folgt das Eröffnungskonzert<br />

,Houses‘ mit Silje Nergaard. Dabei präsentiert die Norwegerin<br />

Jazz, Pop und Weisen aus ihrer Heimat. Bereits<br />

eine Stunde zuvor kann sie das Publikum im Bühnengespräch<br />

einstimmend kennenlernen. Am Samstag um<br />

17 Uhr folgt die Blaue Stunde mit einer eigens dafür<br />

kuratierten Musiklesung. Auf der Bühne sind dann der<br />

erfahrene Dietmar Bär mit den Newcomern und Preisträgern<br />

des Deutschen Musikrates vom Trio Klangspektrum.<br />

Abends um 21 Uhr folgt die Late Night mit Ulrich<br />

Tukur & Die Rhythmus Boys unter dem Titel ,Es leuchten<br />

die Sterne‘ – beiden Auftritten gehen jeweils eine Stunde<br />

zuvor ebenfalls Bühnengespräche voraus. Der Late Night<br />

folgt noch der ,Kulturkraft moment‘ mit Jörg Siebenhaar<br />

und Julia Hansen, der Besucher mit einem Kulturkraft-Pass<br />

in die halbstündige und überraschungsreiche<br />

,Cosy Corner‘ Backstage mitnimmt. Den Abschluss ,ohne<br />

Netz und doppelten Boden‘ bildet die Sonntagsmatinee<br />

um 11.30 Uhr. Die Pre mieren-Besetzung (s. o.) stellt Antoine<br />

de Saint­ Exupérys Meisterwerk ,Der kleine Prinz‘,<br />

verwoben mit einer vielversprechenden musikalischen<br />

Improvisation zwischen Jazz und Rameau, dar.<br />

DAS ALLES STEHT ALS EINDRUCKSVOLLER Beleg für<br />

Hansens Motto ,Nur wer selbst brennt, kann das Feuer<br />

in anderen entfachen‘. Sie hat es geschafft – nicht nur bei<br />

den Künstlern und offiziellen Veranstaltungspartnern,<br />

sondern auch bei dem Vorstand und den Mitgliedern des<br />

eigens für die Kulturkrafttage gegründeten Vereins sowie<br />

den vielen ehrenamtlichen Helfern des langen Kulturwochenendes.<br />

Gemeinsam mit diesen Menschen<br />

möchte Julia Hansen in den kommenden Jahren noch<br />

viele weitere Visionen umsetzen. Allerdings müssen die<br />

noch in ihr reifen, und sie möchte noch nicht verraten,<br />

worum es sich dabei handelt. Möge die Kraft mit ihr sein<br />

und die Kulturkrafttage noch viele <strong>Winter</strong>schläfer wachrütteln<br />

… ƒ<br />

114 4 |<strong>2023</strong>


leben<br />

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TOP-ARBEITGEBER<br />

der Region Göttingen <strong>2023</strong>/20<strong>24</strong><br />

FOTO: STOCK.ADOBE.COM


interview<br />

„Es rentiert sich, in die<br />

Mitarbeiter zu investieren.“<br />

VHS-Chefin Carola Müller, Personalchefin Mariele Walter und Personalreferentin Carolin Reintke<br />

(v.l.n.r.) vom Hogrefe-Verlag sprechen mit uns über den Nutzen von Weiter bildung, Tricks, wie<br />

man Mitarbeiter und Führungskräfte zum Mitmachen bewegt, und das Risiko, als Unternehmen<br />

mit Fortbildung zu werben, aber das Versprechen nicht einzulösen.<br />

INTERVIEW SVEN GRÜNEWALD<br />

FOTOGRAFIE LUKA GORJUP<br />

120<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


interview<br />

Betriebliche Fortbildung hat sich zu einem Instrument der Fachkräftebindung und -gewinnung<br />

entwickelt. Doch Fortbildung ist nicht gleich Fortbildung. Der Göttinger Hogrefe Verlag befasst<br />

sich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt systematisch mit der Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter<br />

und blickt auf eine lange Erfahrung zurück. Ebenso hat die Göttinger VHS, nahezu einzigartig<br />

unter den lokalen Bildungsanbietern, ihr Portfolio an Fortbildungsangeboten in engem<br />

Austausch mit den regionalen Unternehmen sowie der Verwaltung von Stadt und Landkreis entlang<br />

ihrer Bedarfe ausgebaut und weiterentwickelt. Beide kommen zu dem Schluss: Erfolgreiche<br />

Unternehmen sind die, die konsequent in die Potenziale der eigenen Mitarbeiter investieren.<br />

Mitarbeiterbindung ist neben der Mitarbeitergewinnung<br />

das große Thema in der Rubrik Fachkräfte. Welche<br />

Maßnahmenbündel haben sich in Ihren Augen<br />

bewährt, um Mitarbeiter zu halten – also außer dem<br />

Klassiker Obstkorb?<br />

Mariele Walter: Der Obstkorb wird zwar teils belächelt, ist<br />

aber auch wichtig – die Mitarbeiter wissen ihn zu schätzen.<br />

Aber natürlich steht ganz vorne eine gute Bezahlung<br />

– bei uns gehört seit Jahrzehnten eine Jahressonderzahlung<br />

dazu. Das ist immer ein Argument, welches im Vergleich<br />

zu Mitbewerbern ausschlaggebend ist. Und an<br />

zweiter Stelle ist es das Angebot an Fort- und Weiterbildungen.<br />

Wir fragen Bedarfe und Interessen unserer<br />

Mitarbeiter aktiv in Mitarbeiterjahresgesprächen ab,<br />

und Weiterentwicklung ist hierbei besonders relevant.<br />

Carola Müller: Es geht dabei aber nicht nur um die Weiterqualifizierung<br />

auf einer inhaltlichen Ebene, sondern<br />

auch um die Wertschätzung, die dem Mitarbeitenden entgegengebracht<br />

wird, dass er innerhalb des Betriebes weitere<br />

Schritte machen kann und nicht auf der Stelle tritt.<br />

Ebenso, dass er auf offene Ohren stößt und das eigene<br />

betriebliche Erleben den Führungskräften nicht egal ist.<br />

Carolin Reintke: Weitere Themen sind etwa flexible Arbeitszeiten<br />

und Familienfreundlichkeit, seit Corona hat<br />

zudem die Möglichkeit zur Mobilarbeit einen sehr hohen<br />

Stellenwert bekommen – das ist bei uns über die<br />

Pandemie hinaus zwei Tage die Woche möglich. Und<br />

nicht zuletzt hat das angenehme Arbeitsumfeld einen<br />

Einfluss. Wir arbeiten beispielsweise in historischen Göttinger<br />

Gebäuden, in die unsere Mitarbeiter wirklich gerne<br />

kommen. Und der Kaffee ist kostenlos. Die Wohlfühlatmosphäre<br />

hat einen nicht zu unterschätzenden<br />

Anteil an der Zufriedenheit.<br />

Walter: Frau Reintke ist ein gutes Beispiel, wie flexibles<br />

Arbeiten genutzt werden kann: Im Rahmen ihres berufsbegleitenden<br />

Studiums konnte sie problemlos eine Zeit<br />

lang ihre Arbeitszeit reduzieren.<br />

Und welche Trends sehen Sie bei der Personalentwicklung?<br />

Reintke: Wir haben ein allgemeines Weiterbildungsprogramm,<br />

für das wir intensiv mit der Volkshochschule<br />

zusammenarbeiten. Parallel dazu sprechen wir die Mitarbeiter<br />

individuell an, um Angebote zu entwickeln, die<br />

nur für eine Person oder ein kleines Team relevant sind.<br />

Ein Beispiel ist das Thema Führungskräfteentwicklung.<br />

Wir schauen, wie wir intern Talente identifizieren und<br />

aufbauen können, um den anstehenden Generationenwechsel<br />

einiger Führungskräfte vorzubereiten. Die Herausforderung<br />

ist, die richtigen Personen für diese Programme<br />

zu identifizieren. Dafür nutzen wir auch unsere<br />

eigenen psychologischen Testverfahren aus der Eignungsdiagnostik.<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 121


interview<br />

» Die Wohlfühlatmosphäre hat einen nicht zu<br />

unterschätzenden Anteil an der Zufriedenheit. «<br />

CAROLIN REINTKE<br />

ZU DEN PERSONEN<br />

Carolin Reintke ist Personalreferentin<br />

beim Hogrefe Verlag, bei dem sie 2015<br />

als Auszubildende begonnen hat.<br />

Ihre Schwerpunktthemen sind das<br />

Recruiting und die strategische<br />

Personalentwicklung.<br />

Mariele Walter leitet die Abteilung<br />

Human Resources beim Hogrefe<br />

Verlag, für den sie schon seit 1999<br />

arbeitet. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Göttingen und betreut ganzheitlich<br />

die Führungskräfte und<br />

ihre Teams bei Hogrefe.<br />

Carola Müller leitet seit 2020 die Volkshochschule<br />

Göttingen, zuvor war sie<br />

Geschäftsführerin beim Vandenhoeck &<br />

Ruprecht Verlag. An der VHS ist sie unter<br />

anderem dabei, den Bereich der<br />

Firmenschulungen auszubauen.<br />

Müller: Diese Entwicklung spiegelt sich auch bei uns wider.<br />

Es gibt nach wie vor die Schulungen in größeren<br />

Gruppen, aber der Anteil an individuellem oder Gruppen-Coaching,<br />

das auf einzelne Teams abgestimmt ist,<br />

nimmt deutlich zu. Gleichzeitig hat die Möglichkeit der<br />

Onlineschulungen geholfen, zum Beispiel bei international<br />

aufgestellten Unternehmen sinnvolle Gruppengrößen<br />

zu erreichen, weil wir so für die Kurse nicht nur auf<br />

die am Standort Beschäftigten beschränkt sind.<br />

Walter: Dank dieser Angebote sind wir mit der VHS auch<br />

gut durch die Pandemiezeit gekommen. Englisch- oder<br />

EDV-Kurse waren weiterhin möglich, an denen haben<br />

auch unsere Schweizer Kollegen teilgenommen.<br />

Wie sieht es denn innerbetrieblich mit der Bereitschaft<br />

aus, an Fortbildungen teilzunehmen? Nicht jeder<br />

Mensch hat ein Bedürfnis nach Weiterentwicklung,<br />

manche Menschen sind einfach zufrieden mit der<br />

Posi tion, die sie haben.<br />

Walter: Klar, es gibt Mitarbeiter, die weniger motiviert sind,<br />

sich weiterzubilden. Das betrifft mitunter auch Führungskräfte,<br />

weshalb wir den Aspekt Fortbildung in unseren<br />

Führungsleitlinien verankert haben. Unsere Führungskräfte<br />

wurden in den vergangenen zwei Jahren dahingehend<br />

geschult, dass sie Fortbildung in den Mitarbeiterjahres-<br />

122<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


Die Erfahrung zeigt, dass Fortbildung in der Praxis<br />

vieler Unternehmen entweder ganz hintenansteht oder<br />

nicht vorkommt, obwohl sehr viele damit werben. Wie<br />

schätzen Sie die Situation ein?<br />

Müller: Mundpropaganda spielt für den Unternehmensinterview<br />

» Wichtig ist die Kommunikation auf Augenhöhe, dass man als Führungskraft<br />

zuhört und sich der Mitarbeiter traut, offen zu reden. «<br />

MARIELE WALTER<br />

gesprächen zum Thema machen. Über diesen Weg schaffen<br />

wir mehr Bereitschaft, dieses Angebot anzunehmen.<br />

Müller: Auch die hohe Motivation zur Weiterbildung, die<br />

in Bewerbungsgesprächen oft gezeigt wird, ist schwierig<br />

einzuschätzen. Jeder Mensch in einer Bewerbungssituation<br />

weiß, dass er sich in dieser Frage positiv verhalten<br />

muss. Erst mit der Beschäftigung zeigt sich, ob die Leute<br />

das auch umsetzen. Aber gerade, wenn es Brüche im Lebenslauf<br />

gibt, kann man diese Defizite gezielt über Fortbildungen<br />

bearbeiten, wenn die Haltung stimmt.<br />

Zieht denn das Angebot an betrieblicher Fortbildung,<br />

um das Unternehmen auch nach außen attraktiv<br />

zu machen?<br />

Müller: Aus der Außensicht als Bildungsanbieter sehe ich,<br />

dass die Unternehmen, die sich erfolgreich entwickeln,<br />

ganz gezielt fortbilden. Da scheint ein Zusammenhang<br />

zu bestehen. Fortbildung stützt damit auch die Unternehmensmarke<br />

und die Stärke des Unternehmens.<br />

Reintke: Für uns kann ich das bestätigen. Wir sind zu<br />

dem Ergebnis gekommen, dass das Angebot an Fortbildung<br />

mit der Unternehmensentwicklung mitgewachsen<br />

ist. Es rentiert sich, in die Mitarbeiter zu investieren.<br />

Walter: Ich bin seit fast 25 Jahren bei Hogrefe. Als ich<br />

angefangen habe, hatten wir 50 Mitarbeiter, und Fortbildung<br />

war generell einfach kein Thema – heute haben<br />

wir knapp 500 Mitarbeiter an 16 Standorten weltweit.<br />

Vor fast zehn Jahren haben wir durch die TOPAS-Zertifizierung<br />

der SüdniedersachsenStiftung begonnen, uns<br />

intensiver mit dem Thema Mitarbeiterentwicklung zu<br />

beschäftigen. Seitdem machen wir das viel strukturierter.<br />

Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass wir schon früher<br />

viel mehr in der Richtung hätten machen können<br />

und sollen.<br />

Müller: Es gibt heute auch einen ganz anderen Bewerbermarkt.<br />

Die Ansprüche von qualifizierten Bewerbern<br />

wandeln sich, das Studieren berufsbegleitend oder nach<br />

der Ausbildung ist relativ neu – es gibt eine ganz andere<br />

Flexibilität und Beweglichkeit als früher. Ein Job ist heute<br />

nur noch einer von vielen Schritten in der Berufsbiografie,<br />

deswegen spielt die Arbeitszufriedenheit im<br />

Job auch eine immer größere Rolle für die Bindung.<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 123


interview<br />

Attraktiver Arbeitsplatz: Die historischen Gebäude von Hogrefe sind bei den Mitarbeitern<br />

und Besuchern sehr beliebt.<br />

Attraktiver Arbeitsplatz: Die historischen Gebäude von Hogrefe sind bei den Mitarbeitern und Besuchern sehr beliebt.<br />

1<strong>24</strong><br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


interview<br />

» Ein Job ist heute nur noch einer von vielen Schritten in der Berufsbiografie, deswegen<br />

spielt die Arbeitszufriedenheit im Job auch eine immer größere Rolle für die Bindung. «<br />

CAROLA MÜLLER<br />

ruf eine große Rolle. Wenn ein Unternehmen zwar mit<br />

Fortbildung wirbt, aber dann nicht in seine Mitarbeiter<br />

investiert, macht das schnell die Runde. Umgekehrt bietet<br />

das für die Konkurrenz natürlich die Chance, sich<br />

abzuheben, wenn Fortbildung eben nicht nur auf der<br />

Ver packung steht. Wir haben einige Unternehmen unter<br />

unseren Kunden, die sich ganz bewusst für Weiterbildung<br />

entschieden haben, um einen Wettbewerbsvorteil<br />

zu generieren. Da trennt sich letztlich die Spreu vom<br />

Weizen.<br />

Walter: Was ist die Konsequenz, wenn man etwas verspricht,<br />

es dann aber nicht hält? Der Mitarbeiter ist irgendwann<br />

frustriert und kündigt möglicherweise deswegen.<br />

Dann steht das Unternehmen vor einer neuen Herausforderung,<br />

neues und gutes Personal zu finden. Bei<br />

einigen Unternehmen ist dieses Bewusstsein vermutlich<br />

leider nicht vorhanden. Frei nach dem Motto: Bloß nicht<br />

in einen Mitarbeiter investieren, der muss 40 Stunden<br />

arbeiten.<br />

Müller: In unserem gegenwärtigen Bewerbermarkt ist es<br />

relativ leicht, eine neue Stelle zu finden. Das ist ein wichtiger<br />

Grund, warum heute so viel über Fortbildung geredet<br />

wird, um Mitarbeitende zu halten. Der andere Grund<br />

ist lebenslanges Lernen. Das Arbeitsumfeld verändert<br />

sich heute so schnell, dass ich mich kontinuierlich auf<br />

Veränderungen einlassen muss. Man kommt nicht umhin,<br />

den eigenen Mitarbeitenden zu ermöglichen, in ihrem<br />

Job zu lernen – das kann man nicht nur in die Freizeit<br />

verlagern.<br />

Wie kann man Führungskräfte davon überzeugen, in<br />

Fortbildung zu investieren? Nehmen wir als klassisches<br />

Beispiel den Chef, der alle Fäden in der Hand hält und<br />

sich entsprechend um tausendundeine Dinge kümmern<br />

muss, von denen das unmittelbare Betriebsergebnis<br />

immer das Wichtigste ist. Da fällt Personalentwicklung<br />

meistens hinten runter, zumal die Kompetenz dafür<br />

auch fehlt.<br />

Müller: Ich würde so jemanden in unsere Kurse für<br />

Personalentwicklung einladen, die wir ganz gezielt für<br />

Unternehmer, Unternehmerinnen und Führungspersonen<br />

konzipiert haben. Aber auch dafür muss man natürlich<br />

motiviert sein. Man muss erfahren haben, dass man<br />

dem Thema nicht ausweichen kann, sondern dass es im<br />

Gegenteil hilft.<br />

Walter: Mir geht es bei der Frage wieder um den Aspekt<br />

Nachhaltigkeit im Sinne der Mitarbeiterbindung. Wenn<br />

Mitarbeiter gehen, dann sollte die Führungskraft – beziehungsweise<br />

der Chef – automatisch zu der Frage<br />

kommen, warum sie gehen und ob Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

dies hätten verhindern können. Wichtig<br />

ist die Kommunikation auf Augenhöhe, als Führungskraft<br />

zuzuhören und dass sich der Mitarbeiter<br />

traut, offen zu reden.<br />

Müller: Im Handwerk bietet vielleicht das betriebliche<br />

Gesundheitsmanagement einen guten Einstieg. Zum Beispiel<br />

eine bewegte Mittagspause oder das Angebot, eine<br />

Mitgliedschaft in einem Sportverein zu unterstützen. So<br />

etwas kostet nicht die Welt.<br />

Reintke: Es ist sehr wichtig, dass das Thema von der<br />

Geschäftsführung befürwortet und unterstützt wird, damit<br />

alle mitziehen. Man muss in einem Unternehmen<br />

auch offen darüber reden. Das kann zum Beispiel sein,<br />

dass Mitarbeiter, die auf einer Fortbildung waren, die<br />

Ergebnisse den Kollegen kommunizieren oder intern ein<br />

Erfahrungstransfer untereinander angestoßen wird.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 125


wissen<br />

Wenn Unternehmen florieren, kann es passieren,<br />

dass sie an Investoren verkauft werden. Für die<br />

Belegschaft kann sich dann abrupt vieles ändern.<br />

Weil der aufstrebende Göttinger IT-Dienstleister<br />

Arineo einen solchen Bruch mit unabsehbaren<br />

Konsequenzen verhindern will, beschreitet das<br />

Unternehmen einen ungewöhnlichen Weg: Die<br />

Belegschaft wird über eine Stiftung dauerhaft an<br />

Arineo beteiligt. Das soll die Firma unverkäuflich<br />

machen.<br />

TEXT MATTHIAS BRUNNERT<br />

FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

Arineo wächst: Seit der IT-Dienstleister mit<br />

Hauptsitz Göttingen im Jahr 2018 gegründet<br />

wurde, hat sich die Zahl der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter auf fast 400 erhöht. Standorte<br />

gibt es mittlerweile nicht nur in Deutschland,<br />

sondern auch in Österreich, Dänemark und China. Der<br />

Umsatz hat im Jahr 2022 erstmals 40 Millionen Euro überschritten.<br />

Tendenz: weiter deutlich steigend.<br />

Wegen dieser Erfolgsgeschichte dürfte Arineo - wie viele<br />

agile Unternehmen aus der IT-Branche - längst das Interesse<br />

von Firmen-Aufkäufern geweckt haben. Eine Übernahme<br />

„durch wen auch immer“ komme für Arineo allerdings<br />

nicht infrage, sagt Marko Weinrich, einer von fünf<br />

Geschäftsführern. Denn: „Wir wollen, dass Arineo unverkäuflich<br />

wird.“<br />

Um dieses Vorhaben dauerhaft abzusichern, wird die<br />

junge Firma Anfang 20<strong>24</strong> als sogenannte Employee<br />

Owned Company (EOC) komplett in die Hände der Belegschaft<br />

überführt. „Die Arineo GmbH gehört dann einer<br />

Stiftung, die von den Mitarbeitenden gesteuert wird“,<br />

erläutert Weinrich. „Wir wollen damit sicherstellen, dass<br />

die Mitarbeitenden das Firmenruder in der Hand behalten.<br />

Wir sind überzeugt, dass die von uns erarbeitete, neue<br />

rechtliche Konstruktion klare Wettbewerbsvorteile bringt,“<br />

sagt der promovierte Mathematiker. Niedersachsens<br />

Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sprach jüngst bei einem<br />

Besuch des IT-Dienstleisters von einem spannenden<br />

Projekt.<br />

Im Interesse<br />

der Belegschaft:<br />

Arineo wird<br />

unverkäuflich<br />

WIBKE JELLINGHAUS IST Projektmanagerin bei Arineo,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung sowie Vorsitzende<br />

126 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


wissen<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 127


wissen<br />

» Wir wollen die Entscheidungen dort treffen, wo sie benötigt werden. «<br />

WIBKE JELLINGHAUS, PROJEKTMANAGERIN<br />

des Mitte <strong>2023</strong> gegründeten Mitarbeitenden-Vereins. Mit<br />

dessen Hilfe, so erläutert sie, könne die Belegschaft das<br />

Unternehmen mittelbar kontrollieren, und zwar über den<br />

Vorstand. In diesem dreiköpfigen Gremium stellt die Belegschaft<br />

alle Mitglieder. Das wichtigste Ziel dieser Konstruktion<br />

sei es, eine Übernahme des Unternehmens durch<br />

Dritte zu verhindern.<br />

„Dadurch, dass wir unverkäuflich sind, können wir Arineo<br />

in jedem Fall für die Mitarbeitenden erhalten“, erläutert<br />

Weinrich. Unabhängig davon sorge diese Unternehmenskonstruktion<br />

für einen Wettbewerbsvorteil. „Denn<br />

Gewinne müssen nicht an externe Dritte abgeführt werden.<br />

Sie verbleiben im Unternehmen.“<br />

Weiterer Vorteil für die Belegschaft: „Wenn die Mitarbeitenden<br />

in der Verantwortung sind, dann werden sie immer<br />

so entscheiden, dass sie ihren Arbeitsplatz erhalten,“ sagt<br />

Weinrich.<br />

UM DIE FIRMA DAUERHAFT STABIL zu halten, sei es unmöglich,<br />

dass Mitarbeitende Anteile verkaufen, wenn sie<br />

das Unternehmen verlassen oder ins Rentenalter kommen.<br />

„Das wollen wir nicht“, sagt Weinrich. „Wir wollen nur, dass<br />

sie mitentscheiden können. Alleiniger Eigentümer des Unternehmens<br />

wird deshalb die Stiftung.“ Das Konzept sei<br />

ansonsten vergleichbar mit dem Konstrukt unverkäuflicher<br />

Stiftungsunternehmen wie Bosch, Zeiss oder ZF Friedrichshafen:<br />

„Unverkäuflich, unzerstörbar, langfristig orientiert.“<br />

ALS EMPLOYEE OWNED COMPANY habe Arineo eine<br />

extrem flache Hierarchie, sagt Wibke Jellinghaus. Das sei<br />

sehr attraktiv für die Mitarbeitenden. Die Fluktuation sei<br />

jedenfalls deutlich geringer als im Branchendurchschnitt.<br />

Das sei auch attraktiv für die Kunden, die sich nicht ständig<br />

auf neue Ansprechpersonen einstellen müssten.<br />

Die Kunden: Das seien vor allem mittelgroße und große<br />

Firmen, denen Arineo auf der Basis von Microsoft- und<br />

SAP-Produkten maßgeschneiderte Softwaresysteme installiert.<br />

Weinrich: „Wenn ein Unternehmen zum Beispiel<br />

schnell wachsen will oder Prozesse verschlanken möchte<br />

und sich für ein Software-Produkt entschieden hat, braucht<br />

es zur Einführung jemanden, der das beherrscht. Und das<br />

machen dann wir.“ Das Wichtigste dabei: „Das sind die<br />

Mitarbeitenden. Und die wollen wir in jedem Fall binden.“<br />

„Der wesentliche Unterschied zu den meisten anderen<br />

IT-Dienstleistern ist unsere Unternehmensorganisation“,<br />

sagt Jellinghaus. „Wir sind kollegial organisiert. Das ist<br />

eine Organisationsform, die wir uns selber gebaut haben.<br />

Bei uns gibt es keine klassischen Führungskräfte. Es gibt<br />

keine Chefs. Wir sind organisiert in Basisgruppen zu bestimmten<br />

Themen.“ Die Arbeit werde verteilt auf verschiedene<br />

Köpfe. Jellinghaus: „Es gibt natürlich nach wie vor<br />

Führungsarbeit und Führungsfragestellungen, zum Beispiel:<br />

Mit wem verhandele ich meinen Vertrag, mit wem<br />

bespreche ich mein Gehalt, mit wem meine Auslastung?<br />

Das ist aber auf verschiedene Personen verteilt.“ Wesent-<br />

128 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


wissen<br />

» Wir wollen sicherstellen, dass die Mitarbeitenden<br />

das Firmenruder in der Hand behalten. «<br />

MARKO WEINRICH, GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

lich sei: „Entscheidungen werden von denjenigen getroffen,<br />

die die Expertinnen und Experten sind.“<br />

In vielen Unternehmen sei es dagegen so, dass Entscheidungen<br />

„hochgetragen“ werden in der Hierarchie,<br />

bis sie dann von der Geschäftsführung gefällt werden, die<br />

zumeist weit weg von der eigentlichen Arbeit beim Kunden<br />

sei. „Und das halten wir für wenig sinnvoll“, sagt Jellinghaus.<br />

„Wir wollen die Entscheidungen dort treffen, wo sie<br />

benötigt werden.“<br />

Dabei könne es zwar auch Entscheidungen geben, die<br />

sich als falsch herausstellen, sagt Weinrich. „Aber aus<br />

Fehlern wollen wir lernen.“ Wenn etwas erkennbar falsch<br />

gelaufen sei, versuche die Runde, die sich mit einer Aufgabe<br />

befasst, diese Entscheidung schnell zu korrigieren.<br />

UND WENN DAS NICHT FUNKTIONIERT? „Wenn jemand<br />

dauerhaft Fehler macht und nicht daraus lernt,<br />

versuchen wir zu klären, ob er oder sie in einem anderen<br />

Bereich besser aufgehoben wäre“, sagt Weinrich. In Ausnahmefällen<br />

komme es auch zur Trennung. Diese Fälle<br />

seien aber sehr selten.<br />

„Die Kunden schätzen es sehr, dass die Mitarbeitenden<br />

lange oder sogar dauerhaft bei uns bleiben“, sagt Jellinghaus.<br />

„Das ist gut für die Kunden und gibt uns einen großen<br />

Vorteil gegenüber Mitbewerbern.“ Eine solche über Jahre<br />

aufgebaute Vertrauensbasis sei mit Geld kaum aufzuwiegen.<br />

Was es bei Arineo – anders als in vielen anderen Unternehmen<br />

der Branche – nicht gibt, sind Umsatzprämien.<br />

„Die sorgen nur für Ungerechtigkeiten“, sagt Weinrich.<br />

Denn mancher Umsatz sei ohne viel Mühe erzielt. In anderen<br />

Fällen müsse viel Arbeit und Energie aufgewendet<br />

werden, ohne dass nennenswerte Umsätze generiert werden<br />

können. Die Mitarbeitenden wüssten es zu schätzen,<br />

dass ihre Arbeit und nicht ein auch von Zufälligkeiten abhängiger<br />

Umsatz ihr Gehalt bestimmt. Auch deshalb liege die<br />

Fluktuation deutlich unter dem Branchendurchschnitt.<br />

Dazu trage auch bei, dass Überstunden nicht mit dem<br />

Gehalt abgegolten seien, sondern abgefeiert werden können,<br />

ergänzt Weinrich.<br />

EIN GROSSES PLUS sieht der Arineo-Vorstand darin, dass<br />

Gewinne in aller Regel vollständig im Unternehmen bleiben.<br />

„Das sichert die Stabilität“, sagt Jellinghaus. Das habe<br />

auch dazu beigetragen, gut durch die Corona-Krise zu<br />

kommen. „Und man weiß nicht, was in den kommenden<br />

Jahren noch passiert.“ Arineo sei finanziell auf jeden Fall<br />

gerüstet. Die gesunde finanzielle Basis habe jedenfalls<br />

schon mehrfach geholfen, auch erhebliche Ausfälle zu<br />

kompensieren, die durch “gestrauchelte Kunden“ entstanden<br />

seien, sagt Weinrich. „Das hat zwar weh getan, aber<br />

wir haben es verkraftet.“<br />

Ganz unabhängig davon: Über fehlende Aufträge müsse<br />

sich bei Arineo derzeit niemand Gedanken machen, sagt<br />

Weinrich. Im Gegenteil: „Wir müssen immer wieder Kunden<br />

ablehnen. Die Nachfrage ist größer als unsere derzeitige Kapazität.“<br />

ƒ<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 129


Verstehen, wo der<br />

Schuh drückt …<br />

Die Initiative TOP Arbeitgeber Südniedersachsen (TOPAS) ist längst etabliert. Die neue Projektleiterin<br />

Tara Brune setzt auf zielorientierte Gespräche und effektive Netzwerke.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

Neue Impulse stehen im Zentrum von<br />

TOPAS – TOP Arbeitgeber Südniedersachsen.<br />

Einen Impuls in eigener Sache bringt<br />

die SüdniedersachsenStiftung seit dem<br />

vergangenen Sommer ein: Mit der neuen<br />

Projektleiterin Tara Brune bekommt die inzwischen seit<br />

zehn Jahren bestehende Arbeitgebermarketing­ Initiative<br />

eine hoch motivierte neue Lenkerin, bei der alle Fäden<br />

zusammenlaufen. Und dabei geht es um ziemlich viele<br />

Fäden! „Aber das ist genau das, was ich mir unter dem<br />

Job vorgestellt habe: Ich liebe es, zu netzwerken und neue<br />

Ideen zu entwickeln“, sagt die 35-Jährige.<br />

ERFAHRUNG BRINGT DIE GEBORENE GÖTTINGERIN,<br />

die mit ihrer Familie im Alter von fünf Jahren nach Berlin<br />

zog, genug mit. Sie studierte in der Hauptstadt Soziologie<br />

und Volkswirtschaftslehre und arbeitete beim<br />

TV-Sender Phoenix als Redaktionsassistentin im Bundestag.<br />

Schweren Herzens gab sie diese Stelle auf, um 2015<br />

an die Leine zurückzukehren. „Schuld“ daran war ihr<br />

Mann – ein Göttinger. Zurück in Göttingen arbeitete sie<br />

bei einem mittelständischen IT-Unternehmen in den Bereichen<br />

HR und Marketing, bevor sie die Kommunikationsabteilung<br />

eines hiesigen Kulturbetriebes leitete. Zuletzt<br />

war sie nach der Geburt ihres zweiten Kindes in<br />

Elternzeit, als sie von der zu besetzenden Stelle der SüdniedersachsenStiftung<br />

als TOPAS-Projektleiterin erfuhr.<br />

„Noch nie habe ich eine Stellenausschreibung gesehen,<br />

die so auf mich zugeschnitten schien. Das ist quasi die<br />

Zusammenfassung meiner Erfahrungen und Interessen<br />

gewesen“, sagt sie zurückblickend.<br />

IHR EINSTIEG BEGANN RASANT: Sie kam direkt in die<br />

heiße Phase der ersten Zertifizierung der neuen TOPAS­<br />

Kandidaten und der Rezertifizierung <strong>2023</strong>. Eine schöne<br />

Gelegenheit, um die Unternehmensvertreter kennenzulernen.<br />

„In den vielen intensiven und vielfältigen Gesprächen<br />

geht es darum zu verstehen, wo der Schuh<br />

drückt“, so Brune. „Ich durfte von Anfang an das Projekt<br />

gestalten – so haben wir den TOPAS-Prozess auf den<br />

Prüfstand gestellt und zugunsten von Schwarmwissen<br />

und des Netzwerkgedankens weiterentwickelt.“ Die Kriterien<br />

der Qualifizierung und Rezertifizierung fußen<br />

weiterhin auf den Ergebnissen der Initiative Neue Qualität<br />

der Arbeit (INQA). Das garantiert laut Brune die Aktualität<br />

und Wissenschaftlichkeit der TOPAS-Kriterien.<br />

Der Reiz der Arbeit liegt für sie auch darin, Unternehmen<br />

zum Austausch untereinander zu bringen, obwohl<br />

sie eigentlich im Wettbewerb um Fachkräfte stehen. Die<br />

TOPAS-Basis bildet ein stetig wachsendes und dauerhaft<br />

funktionierendes Netzwerk, das inzwischen fast 50 regionale<br />

und oft bereits wiederholt zertifizierte Unterneh­<br />

130<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


Tara Brune versteht sich als Netzwerkerin – jedes miteinander gesprochene Wort erzeugt<br />

eine neue Verbindung.<br />

men und Verwaltungen umfasst. Das Zertifikat ist immer<br />

für zwei Jahre gültig und wird durch eine Auditierung<br />

rezertifiziert. Die TOPAS-Unternehmen profitieren<br />

vom branchenübergreifenden Know-how innerhalb des<br />

Netzwerks, verbessern maßgeblich ihre eigene Wettbewerbsposition<br />

und stärken damit die Wirtschaftsregion<br />

Südniedersachsen.<br />

DIE NETZWERKTREFFEN, WORKSHOPS und Einzelgespräche<br />

dienen aber selbstverständlich nicht nur der<br />

Vernetzung und dem Austausch. Ganz konkret geht es<br />

bei TOPAS um effektives Arbeitgebermarketing. Der<br />

Mangel an Arbeitskräften, vom Nachwuchs über Fachbis<br />

hin zu Führungskräften, fordert ein aktives Employer<br />

Branding. „Die Unternehmen haben verstanden, dass<br />

Bewerbende und Arbeitnehmende heute mehr verlangen<br />

als den obligatorischen Obstkorb, das lockt niemanden<br />

in die Region. TOPAS vereint die, die bereit sind, mehr<br />

zu tun“, meint Brune.<br />

TOPAS motiviert, sich innerhalb eines bewährten Prozesses<br />

zu verbessern und zu erfahren, wo man schon<br />

über gute Ansätze verfügt. Im Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den großen und kleinen Unternehmen lassen sich<br />

Synergien erkennen, und Konkurrenzgedanken treten in<br />

den Hintergrund. „Mir fällt da ein aktueller Fall ein:<br />

Eine Teilnehmerin will ihren Internetauftritt barrierefrei<br />

gestalten, und eine andere Unternehmensvertreterin hat<br />

auf diesem Gebiet bereits viel Erfahrung. Hier kann man<br />

voneinander profitieren – und das ressourcenschonend“,<br />

erzählt Brune.<br />

ZU DEM WISSEN, DAS DIE TEILNEHMENDEN mitbringen,<br />

kommen die vielen Impulse der Referenten innerhalb<br />

des TOPAS-Seminarangebots. Auch dabei setzt<br />

Brune auf Regionalität und verpflichtet – wann immer<br />

möglich – Experten aus Südniedersachsen. Und nicht zuletzt<br />

setzt TOPAS auf die Kompetenz seiner langjährigen<br />

Partner. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung<br />

und Stadtentwicklung Göttingen<br />

(GWG), der Wirtschaftsförderung Region Göttingen<br />

(WRG) und dem <strong>faktor</strong> steht TOPAS seit der Erstauflage<br />

geballte regionale Kraft zur Verfügung. Die Geschäftsstelle<br />

Göttingen der IHK Hannover spielt nicht zuletzt<br />

auch bei den Audits eine wichtige Rolle. „Auf Seiten der<br />

Auditorinnen und Auditoren gilt das Vieraugenprinzip“,<br />

erklärt Brune die Zusammenarbeit. In den vergangenen<br />

Runden habe man stets jeweils zu zweit mit einem Zertifizierungskandidaten<br />

gesprochen und so festgestellt, ob<br />

die Anforderungen erfüllt waren. Eine der vielen neuen<br />

Ideen Brunes sorgt hier aber für eine Änderung: Das System<br />

ist nun noch kommunikativer, weil die Audits zur<br />

Rezertifizierung in Gruppen stattfinden. Diese Form<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 131


KONTAKT<br />

Tara Brune<br />

TOPAS-Projektleiterin<br />

SüdniedersachsenStiftung<br />

Maschmühlenweg 105<br />

37081 Göttingen<br />

Tel. 0551 270713329<br />

topas@suedniedersachsenstiftung.de<br />

www.suedniedersachsenstiftung.de/projekte/topas/<br />

der Evaluierung bietet nicht nur den Vorteil des direkten<br />

Austauschs, sondern reflektiert neben den eigenen Ergebnissen<br />

auch Ansatzpunkte anderer Teilnehmer – das<br />

inspiriert. „Sensible Unternehmensbereiche werden natürlich<br />

in Einzel gesprächen erörtert“, ergänzt die Projektleiterin.<br />

In diesem Jahr wurden zudem sieben Unternehmen<br />

neu zertifiziert. ABS Team, Caritasverband Südniedersachsen,<br />

CTDI Solutions, Knüppel Verpackung,<br />

EXCOR, The Pauly Group und Zahnärzte auf den Terrassen<br />

haben sich innerhalb eines Dreivierteljahres mithilfe<br />

von Workshops und eigenen internen Maßnahmen<br />

ab 20<strong>24</strong> das TOPAS­ Label verdient.<br />

DIE VORBEREITUNG FÜR DAS KOMMENDE JAHR läuft<br />

bereits auf Hochtouren. Die Seminarplanung richtet sich<br />

sowohl an den Bedürfnissen der Unternehmen als auch<br />

an den allgemeinen Veränderungen des Arbeitsmarktes<br />

aus. Ein wichtiges Thema bleibt New Work. Zudem<br />

möchte Brune durch eine noch engere Zusammenarbeit<br />

mit den Kooperationspartnern die „regionalen Potenziale<br />

besser nutzen“.<br />

Ein weiterer Fokus liegt auf der Stärkung des Netzwerkes,<br />

vor allem durch vermehrte Treffen. Schließlich<br />

kommt laut Brune auch das Eigenmarketing auf den<br />

Prüfstand: „Unser TOPAS­ Markenauftritt muss nach<br />

zehn Jahren frischer und moderner werden. Das gehen<br />

wir an.“<br />

Stichwort Modernität – mit dem Welcome Centre<br />

steht auch den TOPAS-Beteiligten ein bundesweit einzigartiger<br />

Service der SüdniedersachsenStiftung zur Verfügung.<br />

Potenzielle neue inländische und ausländische<br />

Fach- und Führungskräfte können durch ein professio­<br />

nelles Onboarding von der Attraktivität der Region<br />

überzeugt werden. Das Team des Welcome Centre unterstützt<br />

bei kleinen und großen Herausforderungen wie Behördengängen,<br />

Familiennachzug oder auch Wohnungssuche.<br />

Attraktive Einzelpakete nehmen den Personalabteilungen<br />

hiesiger Unternehmen eine kaum zu bewältigende,<br />

komplexe Arbeit ab. Neuen Mitarbeitenden<br />

können Unternehmen auf diese Weise das Ankommen<br />

erheblich erleichtern und Wertschätzung entgegenbringen.<br />

IM FEBRUAR 20<strong>24</strong> BEGINNT DIE ACHTE TOPAS­<br />

Zertifizierungsrunde. Wer nun Interesse an diesem<br />

Employer­ Branding-Gesamtpaket bekommen hat, kann<br />

schon in Startposition gehen: Anmeldeschluss für den<br />

bis Herbst 20<strong>24</strong> laufenden Qualifizierungsprozess ist der<br />

15. Januar 20<strong>24</strong>. Bewerben sollten sich alle Unternehmen,<br />

die sich im Bereich der Fachkräftegewinnung und<br />

-bindung aktiv für die Zukunft aufstellen und sich mit<br />

anderen Entscheidern vernetzen wollen. Die Teilnehmer<br />

aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung absolvieren<br />

dazu Workshops, Seminare und Gesprächsrunden, in denen<br />

sie sich aktiv und intensiv austauschen. Brune betont<br />

abschließend: „Mir ist es wichtig, jedes Unternehmen<br />

an seinem Ausgangspunkt abzuholen und gemeinsam<br />

individuelle Ziele zu erarbeiten. Gerade kleine und<br />

mittelständische Unternehmen können professionell begleitet<br />

ihre Arbeitgebermarke aufbauen und weiterentwickeln.<br />

Für viele ist TOPAS der Startschuss, andere<br />

wollen noch besser werden. Für beide Fälle haben wir<br />

die nötigen Instrumente und freuen uns, den Weg gemeinsam<br />

zu gehen.“ ƒ<br />

132<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


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Zahnärzte auf den Terrassen<br />

Dr. Kristina Kremer<br />

Peter Leußner<br />

Dr. Barbara Kremer<br />

Zahnärzte auf den Terrassen<br />

Gegründet: <strong>2023</strong><br />

Branche: Zahnarzt<br />

Standort: Göttingen<br />

CTDI Solutions GmbH<br />

Gegründet: 1968<br />

Branche: Telekommunikation und Logistik<br />

Standort: Nörten-Hardenberg<br />

NÖRTEN-HARDENBERG<br />

BOVENDEN<br />

Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG<br />

Gegründet: 1919<br />

Branche: Verpackungsindustrie/Großhandel<br />

Standort: Hann. Münden<br />

HANN. MÜNDEN<br />

GÖTTINGEN<br />

NEU-EICHENBERG<br />

EXCOR Korrosionsschutz-Produkte und<br />

Technologien GmbH<br />

Gegründet: 1991<br />

Branche: Verpackungsindustrie/Großhandel<br />

Standort: Hann. Münden<br />

85 Göttingen 0551/ 795323 - info@zahnaerzteaufdenterrassen.de<br />

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134<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong><br />

THE PAULY GROUP<br />

Gegründet: 1981<br />

Branche: Eco-Engineering<br />

Standort: Neu-Eichenberg


Die neuen Mitglieder<br />

Die Riege der TOP Arbeitgeber in Südniedersachsen wächst hoch und breit. Die Karte<br />

zeigt: Die neuesten Mitglieder verteilen sich auf die gesamte Region.<br />

ABS Team GmbH<br />

Gegründet: 1985<br />

Branche: HR IT-Beratung<br />

Standort: Bovenden<br />

DUDERSTADT<br />

Caritasverband Südniedersachsen e. V.<br />

Gegründet: 1917<br />

Branche: Gemeinnützige Organisation<br />

Standort: Duderstadt<br />

HINTERGRUND<br />

Damit sich Unternehmen aus der<br />

Region im Wettbewerb um die besten<br />

Mitarbeitenden behaupten können, hat<br />

die SüdniedersachsenStiftung vor zehn<br />

Jahren die Initiative TOP Arbeitgeber<br />

Südniedersachsen (TOPAS) ins Leben<br />

gerufen. Die Auszeichnung TOPAS –<br />

TOP Arbeitgeber Südniedersachsen<br />

dürfen aktuell 44 Unternehmen und<br />

Institutionen tragen. Dabei ist alles,<br />

von klein bis groß, von Handwerk bis<br />

Hightech – alle regionalen Unternehmen<br />

und Institutionen sind bei TOPAS<br />

willkommen. Weitere Infos unter:<br />

www.suedniedersachsenstiftung.de/<br />

projekte/topas<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 135


PROFIL<br />

FOTO: KNÜPPEL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Employer Branding als<br />

Teamwork: Geschäftsführer<br />

Ernst Hahn, Leiter<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Björn Kniza und<br />

Leiter Personal Frank<br />

Lorenz<br />

Im Dialog ein gutes Arbeitsumfeld schaffen<br />

Knüppel Verpackung erhält als erstes Hann. Mündener Unternehmen die TOPAS-Zertifizierung.<br />

Das Hann. Mündener Unternehmen<br />

Knüppel Verpackung darf sich seit<br />

Anfang Dezember offiziell als Toparbeitgeber<br />

Südniedersachsen bezeichnen.<br />

Als erstes Unternehmen aus dem südlichen<br />

Landkreis! Hermann Christian Knüppel wäre<br />

wohl stolz auf die inzwischen über 100-jährige<br />

Geschichte des von ihm gegründeten Familienunternehmens<br />

und darauf, wie es sich nach<br />

wie vor den Herausforderungen der Zeit stellt:<br />

In diesem Jahr durchlief die im gesamten<br />

DACH-Raum und in Ungarn agierende Unternehmensgruppe<br />

erfolgreich den TOPAS-Zertifizierungsprozess.<br />

MIT BLICK AUF DEN TEILNEHMERKREIS<br />

der einjährigen Qualifizierungsphase sagt<br />

Björn Kniza, Leiter Unternehmenskommunikation:<br />

„Durch die gemeinsamen Workshops<br />

und Veranstaltungen profitieren wir nicht nur<br />

von dem vermittelten Wissen, sondern auch<br />

von dem Austausch mit anderen regionalen<br />

Unternehmen aus dem TOPAS-Netzwerk.“<br />

Gemeinsam mit einer Kollegin aus dem<br />

Personalbereich bildet Kniza das Projektteam,<br />

das die beiden zur Gruppe gehörenden Unternehmen<br />

Knüppel Verpackung und den Korrosionsschutzspezialisten<br />

EXCOR erfolgreich<br />

durch die TOPAS-Qualifizierung führte. In<br />

internen Workshops erarbeiteten Führungskräfte<br />

und Mitarbeitende aus allen Standorten<br />

dazu zunächst, was aus Mitarbeitersicht einen<br />

attraktiven Arbeitgeber ausmacht. Im Anschluss<br />

wurden daraus in Abstimmung mit der<br />

Geschäftsführung konkrete Handlungsfelder<br />

bestimmt, wie zum Beispiel der Aufbau einer<br />

systematischen Führungskräfteentwicklung.<br />

„Uns ist die Integration unserer Führungskräfte<br />

und Mitarbeitenden in den Prozess, wie wir<br />

uns als Arbeitgeber verbessern können, sehr<br />

wichtig“, erläutert Kniza weiter, „auch über<br />

den Abschluss der diesjährigen Qualifizierung<br />

hinaus.“<br />

DAS TOPAS-SIEGEL IST IM ÜBRIGEN nicht<br />

die einzige Anerkennung für Knüppel. Anfang<br />

<strong>2023</strong> erhielt das Unternehmen die Auszeichnungen<br />

„Top Ausbildungsbetrieb“ und „Top<br />

Arbeitgeber“ vom Deutschen Institut für Qualitätsstandards<br />

und -prüfung. Das Besondere<br />

daran: Beide Auszeichnungen basieren auf<br />

den guten Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung.<br />

Geschäftsführer Ernst Hahn sieht seine<br />

Strategie bestätigt: „Als Familienunternehmen<br />

treten wir dem Fachkräftemangel mit einem<br />

guten Arbeitsumfeld und der Einbindung unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber.“<br />

TEXT: STEFAN LIEBIG<br />

KONTAKT<br />

Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG<br />

Björn Kniza<br />

Tonlandstraße 2<br />

34346 Hann. Münden<br />

Tel. 05541 706-0<br />

www.knueppel.de<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 137


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Spring in deine Zukunft!<br />

Mit einem kreativen und fairen Arbeitsumfeld lockt THE PAULY GROUP<br />

ökologisch motivierte Fachkräfte ins Dreiländereck.<br />

Vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

in vier anspruchsvollen<br />

Bereichen<br />

Die authentisch gelebte Philosophie<br />

ist unser großes Plus“, sagt Dr. Jana<br />

Gäthke. Sie verantwortet die Unternehmens<br />

entwicklung bei THE PAULY GROUP<br />

und ist stolz auf das Wachstum des nordhessischen<br />

Unternehmens: Inzwischen arbeiten<br />

über 120 Menschen in den drei Häusern<br />

in Neu-Eichenberg sowie vier Mitarbeiter am<br />

ostfriesischen Standort auf Norderney.<br />

Was in den 1980er-Jahren durch einige ökologische<br />

Vorreiter ins Rollen gebracht wurde,<br />

entwickelte sich unter der Führung von<br />

Dr. Udo Pauly zu einem international agierenden<br />

Unternehmen. „Wir beschäftigen Fachkräfte<br />

aus über 30 Berufsgruppen und bilden<br />

Kaufleute für Büromanagement, Fachinformatiker<br />

für Systemintegration und Biologielaboranten<br />

aus“, sagt Personalabteilungsleitung<br />

Kristin Pölk. Auch für Praktikanten, Werkstudenten<br />

und Universitätsabsolventen, die ihre<br />

Abschlussarbeiten im Unternehmen erstellen,<br />

gibt es vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

in vier anspruchsvollen Bereichen.<br />

DAS KERNGESCHÄFT BILDET DIE EKO-<br />

PLANT-KLÄRSCHLAMMVERERDUNG. Hier<br />

ist THE PAULY GROUP sogar Weltmarktführer.<br />

In großen Feldern entwässern Schilfpflanzen<br />

den Klärschlamm und reduzieren ihn im<br />

Laufe der Jahre auf knapp die Hälfte des Volumens.<br />

Anschließend kann der gewonnene<br />

Dünger auf Äcker ausgebracht werden. Ein<br />

weiterer Unternehmensbereich verbirgt sich<br />

hinter der Marke „FreibadPLUS“. Sanierungsbedürftige<br />

Freibäder, wie etwa das Weender<br />

Freibad in Göttingen, werden in „einzigarti ge<br />

Erlebnisbäder mit natürlicher Wasserreinigung“<br />

verwandelt. Dabei wird auf Chlor verzichtet,<br />

wodurch viel Holz und Sand eingesetzt<br />

werden können. Bereich Nummer drei<br />

138 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Freuen sich über die erfolgreiche Teilnahme an der<br />

diesjährigen TOPAS-Zertifizierung: Bereichsleitung<br />

Unternehmensorganisation/-entwicklung und<br />

Prokuristin Dr. rer. pol. habil. Jana Gäthke (links) und<br />

Abteilungsleitung Personal Dipl.-Sozialwirtin Kristin<br />

Pölk (rechts)<br />

bildet das „HUMUS- UND ERDEN KONTOR“,<br />

zu dem „HEIMATKONTOR“ und „FLORATOP“<br />

gehören. Hier werden Kompostierungsanlagen<br />

in die Lage versetzt, Erden und Substrate<br />

regional herzustellen und zu vermarkten.<br />

Den vierten Unternehmensbereich schließlich<br />

bildet das Prüflabor „PLANCO-TEC“, das die<br />

Analysedaten für Rezeptur, Deklaration und<br />

Qualitätssicherung liefert.<br />

TOLLE REFERENZEN UND hochwertige Produkte<br />

sind aber längst nicht alles, was die<br />

Mitarbeit bei THE PAULY GROUP so attraktiv<br />

macht! Dr. Jana Gäthke nahm im Auftrag ihres<br />

Unternehmens gemeinsam mit Kristin Pölk<br />

erfolgreich an der diesjährigen TOPAS-Zertifizierung<br />

teil und nennt einige Vorzüge ihres<br />

Arbeitgebers: „Die Geschäftsführung ist stets<br />

offen für neue Ideen und setzt auf flexible<br />

Strukturen. Jeder erhält Freiräume zur persönlichen<br />

Weiterentwicklung und wird seinen Fähigkeiten<br />

entsprechend im Unternehmen eingesetzt.“<br />

Sie spricht aus Erfahrung: Sie bewarb<br />

sich initiativ im Unternehmen und leitet jetzt<br />

die Unternehmensentwicklung. „Ich habe gesagt,<br />

dass wir ihre Kompetenz unbedingt für<br />

uns nutzen müssen“, erläutert Vertriebsleiter<br />

Hannes Stechmann.<br />

Dies ist nur ein Beispiel – denn tatsächlich<br />

zeigt sich, wer sich abseits der großen Städte<br />

bewirbt, tut dies, weil er wirklich etwas bewegen<br />

will. Das heißt im Umkehrschluss zwar<br />

nicht, dass der Fachkräftemangel in Neu-<br />

Eichen berg bedeutungslos ist, aber man tritt<br />

ihm mit aktivem und erfolgreichem Employer<br />

Branding entgegen. Mit Stolz verweist Kristin<br />

Pölk auf eine bestätigende Erkenntnis des<br />

TOPAS-Prozesses: „Unser Gefühl, dass wir<br />

im Bereich Employer Branding vieles richtig<br />

machen, wurde durch das positive Feedback<br />

bestätigt.“<br />

AUCH DIE NEU EINGERICHTETE Stabsstelle<br />

Wissensmanagement dürfte potenzielle<br />

neue Fachkräfte von THE PAULY GROUP als<br />

Toparbeitgeber überzeugen. Internes Wissen<br />

soll hier systematisch festgehalten werden<br />

und für alle Mitarbeiter frei zugänglich sein.<br />

Das macht gute Ideen und wertvolles Wissen<br />

beispielsweise von ausscheidenden Mitarbeitern<br />

dauerhaft verfügbar. Eine wahre Fundgrube<br />

für Neueinsteiger oder Kollegen, die über<br />

den Tellerrand schauen oder Schnittstellen<br />

erkennen möchten! Gleichzeitig sind das Wissensmanagement<br />

wie auch unternehmensweite<br />

Kollaborationstools essenzielle Teile der<br />

schnell voranschreitenden Digitalisierung im<br />

Unternehmen.<br />

Zwei weitere Aspekte betonen die drei Gesprächspartner:<br />

Da gibt es einerseits die<br />

freiwillige Unternehmensbeteiligung. „Jeder<br />

Mitarbeiter erhält einen jährlichen Fixbetrag,<br />

den er in die Mitarbeiterbeteiligungsgesellschaft<br />

investieren kann“, so Dr. Jana Gäthke.<br />

Außerdem steht der Bereich Gesundheitsförderung<br />

im Fokus: Bei einem Gesundheitstag<br />

einer Krankenkasse im Hause von THE<br />

PAULY GROUP erfuhren die Mitarbeiter, wie<br />

sie etwa ihren Arbeitsplatz ergonomischer gestalten<br />

können, und seit <strong>2023</strong> finden monatlich<br />

gesundheitsfördernde Aktionen statt. „So<br />

steigern wir – im Rahmen der unternehmerischen<br />

Möglichkeiten – gezielt und individuell<br />

die Work-Life-Balance unserer Mitarbeitenden.<br />

Hinzu kommen flexible und familienfreundliche<br />

Arbeitszeitmodelle“, so Kristin Pölk.<br />

Das Konzept überzeugt offensichtlich.<br />

Denn trotz des altersbedingten Ausscheidens<br />

vieler Mitarbeiter der ersten Stunden wächst<br />

THE PAULY GROUP ständig und zeigt immer<br />

wieder, für nachrückende dynamische Fachkräfte<br />

attraktiv zu sein. Das ist auch dringend<br />

nötig. Denn wie gesehen, warten täglich vielfältige<br />

und spannende Herausforderungen<br />

auf das wachsende Team und ermöglichen<br />

wahrlich große Sprünge in die Zukunft!<br />

Von Natur aus smart.<br />

TEXT: STEFAN LIEBIG<br />

KONTAKT<br />

THE PAULY GROUP GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstraße 12<br />

37<strong>24</strong>9 Neu-Eichenberg<br />

Tel. 05542 9251-0<br />

info@thepaulygroup.de<br />

www.thepaulygroup.de<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 139


PROFIL<br />

TOPARBEITGEBER<br />

Liebe Mitarbeiter*innen von Morgen,<br />

Vielfalt macht bei uns Karriere. Jetzt bewerben.<br />

Das sind WIR, der Landkreis Northeim im Herzen Deutschlands – und noch so<br />

vieles mehr. Vielfalt macht bei uns Karriere. Gemeinsam sind wir stark für unsere<br />

Einwohner*innen. Oder um es mit den Worten von Carsten Bach zu sagen:<br />

„Begeisterte und engagierte Mitarbeiter heute sind eine gute Basis dafür, dass heutige<br />

Noch-Nicht-Mitarbeiter morgen Mitarbeiter werden, die am liebsten gestern<br />

schon da gewesen wären und auch viel länger als bis übermorgen bleiben.“<br />

Bewerben Sie sich also am besten noch heute – ganz einfach direkt online. Noch<br />

keine passende Stelle dabei? Dann melden Sie sich gerne für unseren kostenlosen<br />

Newsletter für künftige Stellenausschreibungen an.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

KONTAKT<br />

Landkreis Northeim<br />

Mandy Eickemeyer<br />

Medenheimer Straße 6/8<br />

37154 Northeim<br />

Tel. 05551 708657<br />

personal@landkreis-northeim.de<br />

https://www.landkreis-northeim.de<br />

Jetzt<br />

bewerben.<br />

140<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


Herzberg Solid Board GmbH<br />

1.215 Euro bereits im ersten<br />

Ausbildungsjahr!<br />

Voll Bock auf<br />

Zukunft?<br />

Als größter Vollpappe-Produzent<br />

Deutschlands sind wir einer der sichersten,<br />

innovativsten Arbeitgeber im Landkreis<br />

Göttingen. Wir bilden dich aus als:<br />

Packmitteltechnologe (m/w/d)<br />

Papiertechnologe (m/w/d)<br />

Medientechnologe Druck (m/w/d)<br />

Industriemechaniker (m/w/d)<br />

Industriekaufleute (m/w/d)<br />

Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />

Maschinen-/ Anlagenführer (m/w/d)<br />

Alle Vorteile unter<br />

Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH<br />

Andreasberger Str. 1 • 37412 Herzberg am Harz<br />

ausbildung.herzberg@smurfitkappa.de<br />

www.smurfitkappa.de


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Innovativ und<br />

zukunftsorientiert<br />

Die Caritas Südniedersachsen ist ein<br />

Wohlfahrtsverband mit vielen spannenden<br />

Arbeitsbereichen in den Landkreisen<br />

Göttingen und Northeim.<br />

Der Caritas-MitMachChor singt bei<br />

der Eröffnung des Inklusiven Campus<br />

Duderstadt im August <strong>2023</strong>.<br />

Wir sind ein zuverlässiger Partner für<br />

Menschen in den unterschiedlichsten<br />

Lebenslagen. Unter dem Dach<br />

der Caritas Südniedersachsen werden zahlreiche<br />

Fachdienste und Einrichtungen betrieben.<br />

Unsere ambulanten und teilstationären<br />

Pflege- und Betreuungsangebote in Duderstadt,<br />

Gieboldehausen, Gleichen und Göttingen<br />

richten sich vor allem an ältere Menschen.<br />

Dazu gehören auch ambulant betreute Wohngemeinschaften<br />

für pflegebedürftige Senioren.<br />

FÜR KINDER VOM KRIPPEN- bis zum Hortalter<br />

betreiben wir an mehreren Standorten<br />

Kindertagesstätten. Dabei legen wir viel Wert<br />

auf Inklusion und die Förderung von Teilhabechancen,<br />

besonders im Inklusiven Campus<br />

Duderstadt und im Caritas-Centrum St. Godehard<br />

Göttingen mit dem Sprachheilkindergarten<br />

St. Hildegard. Die Frühförderung für von<br />

Behinderung bedrohte Kinder, eine heilpädagogische<br />

Tagesstätte für Kinder und Jugendliche<br />

im Schulalter sowie Familienzentren in<br />

Duderstadt und im Landkreis Northeim gehören<br />

ebenfalls zu unseren Angeboten wie auch<br />

soziale Beratungsstellen, etwa für Familien,<br />

Migranten, Suchterkrankte oder verschuldete<br />

Personen.<br />

KONTAKT<br />

Caritasverband Südniedersachsen e. V.<br />

Ralf Regenhardt<br />

Schützenring 1–3<br />

37115 Duderstadt<br />

Tel. 05527 98130<br />

info@caritas-suedniedersachsen.de<br />

www.caritas-suedniedersachsen.de<br />

Expect the best.<br />

REFRATECHNIK<br />

Unsere Ausbildungsberufe 20<strong>24</strong>:<br />

• Industriemechaniker (m/w/d) Instandhaltung<br />

• Elektroniker (m/w/d) für Betriebstechnik<br />

• Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)<br />

• Prüftechnologe Keramik (m/w/d)<br />

• Industriekaufmann (m/w/d)<br />

Als Familienunternehmen in der Feuerfestbranche sind wir uns<br />

unserer regionalen Verantwortung ganz besonders bewusst.<br />

Ein wichtiger Bestandteil ist dabei unser umfangreiches Ausbildungsprogramm.<br />

Möchtest du dazugehören?<br />

Informiere dich auf www.refra.com und sende deine<br />

Bewerbung an: berufsausbildung.cement@refra.com<br />

Wir freuen uns auf dich!<br />

Lern uns scannen!<br />

Wir brennen für dich. Auch in deiner Nähe<br />

bieten wir spannende Ausbildungsberufe an.<br />

Unsere Azubis auf Instagram: instagram.com/refratechnikazubis<br />

142 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Bild links: Hauptstandort der Piller Group, Osterode am Harz rechts oben: Dr. Detlev Seidel, Managing Director Operations der Piller Group neben<br />

dem kinetischen Energiespeicher POWERBRIDGE TM rechts unten: UB-V, neueste USV-Serie von Piller<br />

Piller Group – unterbrechungsfreie Energie,<br />

wenn es darauf ankommt.<br />

Ein Stromausfall kann für kritische Infrastrukturen schwerwiegende Konsequenzen haben, doch die Systeme der Piller<br />

Group sorgen für einen unterbrechungsfreien Energiefluss.<br />

Die Piller Group hat sich als einer der<br />

Weltmarktführer auf dem Gebiet der<br />

unterbrechungsfreien Stromversorgung<br />

(USV) etabliert. Dabei setzt sie auf höchste Qualität<br />

und langfristigen Service für ihre USV-Anlagen<br />

großer Leistung ab 500kW.<br />

Zukunftsorientierte und kundenspezifische<br />

Produkte, eine konsequente Weiterentwicklung<br />

von Technologien und die Verbindung<br />

aus weltweitem wirtschaftlichem Handeln und<br />

regionaler Verantwortung tragen maßgeblich<br />

zum Erfolg des Unternehmens bei.<br />

WICHTIGE WACHSTUMSTREIBER für Piller<br />

sind die steigende Digitalisierung und die<br />

zunehmende Automatisierung in der Industrie.<br />

Aber auch die Energiewende birgt für das<br />

Unternehmen diverse Chancen. Erneuerbare<br />

Energien sind weltweit auf Erfolgskurs. Aufgrund<br />

ihrer volatilen Natur steigt der Bedarf an<br />

Stabilisierungssystemen - auch im wachsenden<br />

Markt der Microgrids mit einem hohen<br />

Anteil an regenerativen Energiequellen. Hier<br />

können Piller-Systeme die Ausfälle von Stromerzeugungsanlagen<br />

auch über einen längeren<br />

Zeitraum zuverlässig kompensieren.<br />

ALS TOPAS-ARBEITGEBER zeichnet sich das<br />

Unternehmen durch ein überaus hohes Engagement<br />

gegenüber seinen Mitarbeitern aus,<br />

bei dem Optimierungen in den Bereichen interne<br />

Kommunikation, Gesundheitsförderung<br />

und Personalentwicklung im Vordergrund stehen.<br />

Als einer der größten Arbeitgeber in Osterode<br />

am Harz ist Piller immer sehr daran interessiert,<br />

qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen<br />

und zu halten. Dafür bildet das Unternehmen<br />

jährlich annähernd 50 Auszubildende aus, sowohl<br />

in den technischen als auch in den kaufmännischen<br />

Berufen. Die hohe Anzahl an Auszubildenden<br />

im Unternehmen hat strategische<br />

Gründe: „Unsere Auszubildenden sind unsere<br />

engagierten Mitarbeiter von morgen und ein<br />

wichtiges Kapital für die Zukunft“, betont Dr.<br />

Detlev Seidel, Managing Director Operations<br />

der Piller Group.<br />

ZUR GEWINNUNG WEIBLICHEN MINT-<br />

Nachwuchses engagiert sich Piller beim Niedersachsen-Technikum,<br />

bei dem als Vorbereitung<br />

auf technische sowie naturwissenschaftliche<br />

Studiengänge und Berufe eine<br />

Kombination aus beruflicher Praxisorientierung<br />

und Schnupperstudium angeboten wird.<br />

REGIONAL VERWURZELT UND DER<br />

TRADITION VERBUNDEN<br />

Die Piller Group, 1909 vom Ingenieur Anton<br />

Piller in Hamburg gegründet, verlegte ihren<br />

Hauptsitz 1919 nach Osterode am Harz. Was<br />

als „Maschinenfabrik“ mit 18 Mitarbeitern begann,<br />

hat sich zu einem weltweit agierenden<br />

Global Player und Weltmarktführer im Bereich<br />

unterbrechungsfreier Stromversorgung entwickelt.<br />

Das Unternehmen ist in über 50 Ländern<br />

tätig und unterhält auf fast allen Kontinenten<br />

eigene Tochtergesellschaften. Piller beschäftigt<br />

derzeit fast 1000 Mitarbeiter*innen weltweit.<br />

Rund 680 davon arbeiten an den Standorten<br />

Osterode am Harz und Bilshausen.<br />

KONTAKT<br />

Piller Group GmbH<br />

Abgunst <strong>24</strong><br />

37520 Osterode<br />

Tel. 05522 311-0<br />

info@piller.com<br />

www.piller.com<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 143


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Alles<br />

für das<br />

beste Team<br />

der Welt<br />

Besonders gegenseitige Wertschätzung<br />

und ein enger Zusammenhalt zeichnen<br />

den Software-Hersteller SCHUMANN<br />

aus. Warum das so ist und was das Unternehmen<br />

dafür tut.<br />

„Das, was uns besonders<br />

macht, ist unser<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl.“<br />

EVGENY KULYUSHIN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Evgeny Kulyushin, Geschäftsführer bei<br />

SCHUMANN, kommt ins Schwärmen,<br />

wenn er über die Mitarbeiter bei SCHU­<br />

MANN spricht: „Unsere Mitarbeiter sind die<br />

besten“, sagt er lächelnd, „das meine ich<br />

wirklich ehrlich, jeder Einzelne gibt jeden Tag<br />

sein Bestes, egal, ob er Software entwickelt,<br />

Marketing macht, in der Buchhaltung arbeitet<br />

oder am Empfang Gäste mit einem Lächeln<br />

begrüßt. Sie sind das Herz unseres Unternehmens<br />

und wir versuchen alles, ihnen unsere<br />

Wertschätzung zu zeigen.“ Mit über 200<br />

Angestellten ist SCHUMANN in den letzten<br />

Jahren stark gewachsen und hat es trotzdem<br />

geschafft, sich den Nimbus des Familienunternehmens<br />

zu bewahren. Grund dafür<br />

sind eine Vielzahl von Maßnahmen, Aktionen<br />

und eine Unternehmenskultur, die für große<br />

Spielräume und echte Entwicklungsmöglichkeiten<br />

steht.<br />

WEITERENTWICKLUNG Diese Entwicklungsmöglichkeiten<br />

hat Evgeny Kulyushin am eigenen<br />

Leib erlebt. Der heute 43-Jährige hat<br />

schon während des Studiums als Werkstudent<br />

bei SCHUMANN gearbeitet, wurde später Geschäftsleiter<br />

für den Unternehmensbereich<br />

Marketing und Vertrieb und ist seit Beginn des<br />

Jahres Teil der dreiköpfigen Geschäftsführung.<br />

„Bei SCHUMANN hatte ich die Möglichkeit,<br />

mich immer wieder neuen Herausforderungen<br />

zu stellen und auch an schwierigen Aufgaben<br />

zu wachsen. Dafür bin ich sehr dankbar“,<br />

erklärt er.<br />

Allen Kollegen bietet das Unternehmen ein<br />

breites Spektrum an internen und externen<br />

Möglichkeiten zur Fortbildung. Besonders<br />

wichtig ist aber die Förderung der individuellen<br />

Stärken und die „Suche nach dem besten<br />

Platz“ für jeden. Die einzigartigen Fähigkeiten<br />

eines jeden zu berücksichtigen und mit ihm<br />

144 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Vielfältige gemeinsame Aktivitäten<br />

stärken den Zusammenhalt bei<br />

SCHUMANN.<br />

gemeinsam zu stärken, ist eine wichtige Maxime.<br />

„Nur wenn man an etwas arbeitet, das<br />

eine gute Balance zwischen Herausforderung<br />

und dem gezielten Einsatz seiner Kompetenzen<br />

hat, ist man mit seiner Arbeit zufrieden.<br />

Das versuchen wir für jeden zu erreichen“, erzählt<br />

Evgeny Kulyushin.<br />

#TEAM SCHUMANN<br />

Ein Ergebnis der letzten Mitarbeiterumfrage<br />

war, dass der Teamzusammenhalt außerordentlich<br />

hoch ist. Gegenseitige Unterstützung,<br />

das Feiern gemeinsamer Erfolge und<br />

das gemeinsame Überwinden von Niederlagen<br />

sind dabei wesentliche Punkte. Und das<br />

gilt auch für die Zeit nach der Arbeit. SCHU­<br />

MANN bietet ein umfangreiches Sportprogramm:<br />

von der Laufgruppe über Tischtennis,<br />

bis hin zu Yoga oder Fußball. Das Angebot<br />

wird dauernd erweitert, vom Unternehmen<br />

bezahlt und von Mitarbeitern selbst organisiert.<br />

Für Evgeny Kulyushin war die gemeinsame<br />

Teilnahme an Frankfurt Marathon ein<br />

echtes Highlight. „Mit 13 Kollegen sind wir im<br />

Einzel und in Staffeln angetreten. Der ganze<br />

Lauf war so emotional: Vorbei an den Büros<br />

unserer Kunden KfW IPEX-Bank, Swiss Re<br />

Corporate Solutions, Zurich Gruppe Deutschland,<br />

wo ich in den letzten 18 Jahren Stunden<br />

und Tage in Besprechungsräumen verbracht<br />

habe. Und dann kam ich ins Ziel und das ganze<br />

Team hatte nicht aufgegeben und auf mich<br />

gewartet.“<br />

Aber auch für die weniger sportbegeisterten<br />

Kollegen gibt es gemeinsame Aktivitäten,<br />

Spieleabende, Sommerfeste, monatliches<br />

Grillen, gemeinsames Plätzchenbacken<br />

– zu verschiedenen Aktivitäten kommt das<br />

Team SCHUMANN zusammen. Auf Initiative<br />

von Mitarbeitern findet auch jedes Jahr ein<br />

Hackathon statt. Mit dieser Wortschöpfung<br />

aus „Hack“ und „Marathon“ wird eine Veranstaltung<br />

beschrieben, bei der Teilnehmer<br />

aus verschiedenen Fachgebieten gemeinsam<br />

ein oder mehrere Projekte bearbeiten. Über<br />

40 Mit arbeiter aus verschiedenen Bereichen<br />

– von Verwaltung über Consulting hin zur Entwicklung<br />

– nehmen am #SCHUHACK teil.<br />

„Die Mitarbeiter haben das selbst organisiert<br />

und einen ganzen Tag Problemstellungen bearbeitet,<br />

die sie interessieren und für die im<br />

normalen Alltag manchmal keine Zeit bleibt.<br />

Freiwillig und an einem Samstag! Mehr Begeisterung<br />

für die gemeinsame Arbeit und<br />

einen stärkeren Beweis für ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

kann es eigentlich<br />

nicht geben“, freut sich Evgeny Kulyushin.<br />

EIGENSTÄNDIGKEIT UND TEILHABE<br />

SCHUMANN arbeitet gewöhnlich in Teams,<br />

die jeweils für ein Projekt oder Produkt<br />

verantwortlich sind. Jedes dieser Teams<br />

ist individuell. Sie alle brauchen jedoch<br />

eine funktionierende Vertrauensbasis. Um<br />

gut zusammenzuarbeiten, braucht es ein<br />

tiefes Verständnis für die anderen. Evgeny<br />

Kulyushin berichtet: „Dafür hat jedes Team<br />

z. B. auch ein Budget zur freien Verfügung, um<br />

eigene Teamevents auf die Beine zu stellen<br />

und über gemeinsame Erlebnisse den Zusammenhalt<br />

zu vertiefen.“ Überhaupt ist das Thema<br />

Spielräume für eigenständige Entscheidungen<br />

sehr wichtig. „Jeder soll im Rahmen<br />

seiner Tätigkeit so viel Verantwortung übernehmen,<br />

wie er sich wohlfühlt. Wenn mal eine<br />

falsche Entscheidung getroffen wird, zeigen<br />

wir nicht mit dem Finger auf den Einzelnen,<br />

sondern finden zusammen heraus, woran es<br />

lag, und machen es dann beim nächsten Mal<br />

besser.“<br />

Natürlich gibt es auch bei SCHUMANN flexible<br />

Arbeitszeiten, Homeoffice-Regelungen<br />

und die Möglichkeit zur Workation. „Aber das,<br />

was uns besonders macht, ist unser Zusammengehörigkeitsgefühl“,<br />

fasst Evgeny Kulyushin<br />

zusammen. Zurzeit verfügt das Unternehmen<br />

über mehr als 30 offene Stellen.<br />

KONTAKT<br />

Prof. Schumann GmbH<br />

Jutta-Limbach-Straße 1<br />

37073 Göttingen<br />

Tel. 0551 383150<br />

info@prof-schumann.de<br />

www.prof-schumann.com<br />

TEXT: MARTINA HAMMER<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 145


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Eine Säugetierzelle, aufgenommen mit superhochaufgelöster Lichtmikroskopie. Mit Farbstoffen sichtbar gemacht, sind Teile des Zellskeletts (blau) und die<br />

zellulären Kraftwerke, die Mitochondrien (gelb).<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG: Hier entstehen<br />

die wegweisenden Innovationen. Optik-,<br />

Mechanik-, Elektronikentwicklung, Simulation,<br />

Prototyping und Testen auf der Hardabberior<br />

– Grenzen überschreiten<br />

für die Zukunft der Mikroskopie<br />

Von der Gründung in einem<br />

winzigen Laborraum<br />

zum weltweiten Marktführer<br />

inner halb nur eines Jahrzehnts<br />

– das ist die Geschichte<br />

von abberior. Die Firma ist<br />

Pionier in der Entwicklung von<br />

innovativen superhochauflösenden<br />

Lichtmikro skopen und liefert<br />

dafür auch die passenden<br />

Farbstoffe. abberiors einzigartige<br />

Produkte ermöglichen es so,<br />

zum Beispiel Zellen in bisher<br />

unerreichbarer Detailschärfe zu<br />

beobachten. Damit sind sie ein<br />

entscheidender Schlüssel für<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,<br />

Krankheiten zu erforschen<br />

und die Mechanismen<br />

des Lebens zu dechiffrieren.<br />

abberior IST EINE AUSGRÜNDUNG aus<br />

dem wissenschaftlichen Labor von Professor<br />

Stefan W. Hell, der für sein Konzept der<br />

superhochauflösenden Mikroskopie den<br />

Nobelpreis für Chemie erhielt. Gemeinsam<br />

mit sieben weiteren Wissenschaftlern wollte<br />

er seine revolutionäre Technik in die Labore<br />

der Forscherinnen und Forscher bringen.<br />

Alle Gründer hatten in Hells Labor an superhochauflösenden<br />

Mikroskopen geforscht und<br />

wussten daher genau, wie sie gebaut sein<br />

müssen und wo Schwierigkeiten – aber vor<br />

allem Chancen und Möglichkeiten – liegen.<br />

Gemeinsam realisierten sie die Vision eines<br />

hochauflösenden Mikroskops, das bisherige<br />

Standards weit übertraf. „Wir haben damals<br />

alle unser privates Geld zusammengelegt, um<br />

das erste Mikroskop zu produzieren“, erinnert<br />

sich CEO Dr. Gerald Donnert an die Anfänge<br />

von abberior im Jahr 2012. „Wir sind ins Risiko<br />

gegangen, aber es hat sich gelohnt! Der<br />

Auftakt gelang und weitere Aufträge folgten.<br />

Wir waren gekommen, um zu bleiben!“ Doch<br />

abberior ist mehr als „nur“ Mikroskope: Die<br />

Schwesterfirma gleichen Namens, bereits ein<br />

Jahr zuvor gegründet, entwickelt und vertreibt<br />

eigene Hochleistungsfarbstoffe für die Lichtmikroskopie,<br />

um das volle Potenzial mikroskopischer<br />

Aufnahmen auszuschöpfen.<br />

DEM BESCHEIDENEN RAUM der Anfangstage<br />

ist das Unternehmen längst entwachsen:<br />

Im Herbst dieses Jahres hat es ein eigenes Gebäude<br />

auf dem Nordcampus der Universität<br />

Göttingen bezogen. abberior ist heute weltweit<br />

mit Standorten in Göttingen, Heidelberg,<br />

den USA und China vertreten. Insgesamt<br />

arbeiten über 110 Mitarbeitende bei abberior,<br />

allein im Göttinger Headquarter sind es inzwischen<br />

über 80. Die Mikroskope und Farbstoffe<br />

verkaufen sich mittlerweile in die ganze<br />

Welt. Und ein Ende des Wachstums ist nicht<br />

in Sicht. Um den stetig wachsenden Kundenkreis<br />

glücklich machen zu können und so effizient<br />

und produktiv wie möglich zu arbeiten,<br />

gliedert sich die Firma in acht Hauptbereiche,<br />

die im Folgenden beschrieben werden.<br />

146 TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Nobelpreisträger Prof. Dr. Stefan W. Hell und CEO<br />

Dr. Gerald Donnert<br />

abberior instruments ist unter anderem Preisträger des TOP100-Innovationswettbewerbs<br />

2021 von compamedia.<br />

wareseite, Programmierung in C++ und mit<br />

den neusten Compilern, Bibliotheken und<br />

modernen Design-Konzepten durch die Softwareentwicklung.<br />

PRODUKTION: Die Modulmontage fertigt<br />

die Optik- und Elektronikkomponenten, die<br />

anschließend in der Systemmontage in die<br />

Mikroskope eingebaut werden. Präzise Justagen<br />

und Laserkalibrierungen garantieren exzellente<br />

Ergebnisse, damit die Installation bei<br />

Kunden reibungslos vonstattengeht.<br />

SERVICE: Das Team meistert alle Herausforderungen<br />

rund um ausgelieferte Mikroskope:<br />

Probleme, Ausfälle, Schwierigkeiten – das Team<br />

ist stets zur Stelle, ob remote oder vor Ort.<br />

APPLIKATION: Eng mit Top-Forschenden arbeitend,<br />

begleitet die Applikation die Anwenderinnen<br />

und Anwender bis zur Publikation,<br />

optimiert Mikroskope, Proben und Messabläufe<br />

für beste Ergebnisse, entwickelt neue<br />

Methoden und testet neue Features in der<br />

Mikroskop-Software.<br />

SALES: Den Verkauf verantworten Naturwissenschaftlerinnen<br />

und Naturwissenschaftler,<br />

die die Firma auch auf Messen und Workshops<br />

vertreten.<br />

abberior HEIDELBERG: In Heidelberg entsteht<br />

das kompakte STEDYCON-Mikroskop –<br />

von Optik, Mechanik und Elektronik bis hin zu<br />

den gepulsten Anregungslasern ist alles aus<br />

eigener Hand.<br />

abberior DYES: Die hier entwickelten Fluoreszenzfarbstoffe<br />

und fluoreszierenden Sonden<br />

ergänzen die Mikroskope perfekt und garantieren<br />

höchste Qualität.<br />

BACKOFFICE: Hier koordinieren Finance, IT,<br />

Patente und Lizenzen sowie HR und Marketing<br />

die Abläufe im Hintergrund, sie halten<br />

alles zusammen, sie erfassen, bewerten, sichern,<br />

analysieren, koordinieren, steuern, monitoren<br />

und aggregieren.<br />

DAS UNTERNEHMEN SETZT auf die Expertise<br />

eines jeden einzelnen Mitarbeitenden<br />

– und macht deshalb keine Kompromisse im<br />

Recruiting, betont HR-Leiterin Annika Rose.<br />

„Wir stellen jedes Jahr etwa 20 neue Leute<br />

ein und sind beständig auf der Suche nach<br />

herausragenden Köpfen, die mit ihren Ideen<br />

dazu beitragen, dass wir unseren Weg weiter<br />

gehen können. Auf unserer Homepage findet<br />

sich stets eine Reihe interessanter Stellenausschreibungen,<br />

und wir freuen uns immer über<br />

spannende Bewerbungen.“<br />

„abberior ist so erfolgreich geworden, weil<br />

wir radikale Innovation leben“, berichtet CEO<br />

Donnert. „Überzeugende Ideen begeistern<br />

uns und spornen uns zu Höchstleistungen an,<br />

damit wir sie in kürzester Zeit auf den Markt<br />

bringen können. Andere stricken noch am<br />

Business Case, da haben wir schon gehandelt.“<br />

„Wir nehmen uns den Freiraum, neue Dinge<br />

zu probieren und ausgetretene Pfade zu verlassen,<br />

machen auch mal Fehler und lernen dann<br />

gemeinsam daraus“, ergänzt Donnert. „Wir sind<br />

stark durch Teamgeist, halten uns gegenseitig<br />

den Rücken frei, auch über Abteilungen hinweg.<br />

Denn wir betreten Neuland und das funktioniert<br />

nur in einer Gemeinschaft. Wir lieben, was<br />

wir tun, arbeiten hart und haben Spaß dabei.“<br />

DIE TREIBENDE KRAFT hinter dem Erfolg?<br />

Ganz klar, sagt Rose: die engagierten Mitarbeitenden.<br />

„Wir kümmern uns um unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn sie<br />

bilden das Fundament unseres Erfolgs.“ Bei<br />

abberior werde ein Umfeld geboten, in dem<br />

sich Talente entfalten und ihr volles Potenzial<br />

und ihre Fähigkeiten ausspielen können. „Gerade<br />

da wir so schnell wachsen, ist es von<br />

entscheidender Bedeutung, dass wir allen die<br />

Möglichkeit geben, diese Entwicklung mitzugestalten.“<br />

Heute ist abberior dank jahrzehntelanger<br />

Forschung Vorreiter in der Superauflösungsmikroskopie.<br />

Mit patentgeschützten Technologien<br />

und kontinuierlichen Investitionen in<br />

Forschung und Entwicklung ist abberior entschlossen,<br />

die Zukunft der Mikroskopie zu<br />

prägen.<br />

TEXT: STEFAN LIEBIG<br />

KONTAKT<br />

abberior instruments GmbH<br />

Tel. +49 551 9995 4010<br />

info@abberior-instruments.com<br />

https://abberior.rocks<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 147


Meine Zukunft<br />

sichern.<br />

Und lernen, was auch<br />

morgen wichtig ist.<br />

Technische Ausbildung bei ZEISS in Göttingen<br />

Die Welt der Optik fasziniert Dich? Gestalte Deine berufliche Zukunft<br />

und finde Deine individuellen Einstiegsmöglichkeiten bei ZEISS als<br />

• Feinoptiker (m/w/x)<br />

• Industriemechaniker (m/w/x)<br />

• Mechatroniker (m/w/x)<br />

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Infos unter zeiss.de/ausbildung<br />

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PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Erfolgreich aufgestellt: Rocco Funke und<br />

sein Team haben mit der 4-Tage-Woche<br />

den Umsatz deutlich gesteigert und<br />

noch mehr Spaß.<br />

25 Jahre SERVICE für glückliche Kunden ELBS<br />

ELBS – Eichsfelder Leckortung und BautrocknungsService aus Hundeshagen<br />

Was im 7. Semester begann und nur als Hobby gedacht war, hat sich vom Heizungsbaubetrieb mit Ingenieurbüro für<br />

Versorgungstechnik zum Spezialbetrieb für Leckageortung, Bautrocknung und Ingenieurdienstleistungen für Gebäudediagnostik<br />

weiterentwickelt.<br />

Und diese Entwicklung ist als ein Kernwert<br />

des Unternehmens Programm. Wir machen<br />

keine halben Sachen!<br />

Bei Neidel & Christian hatte ich eine sehr<br />

gute Schule. Meine Gesellen brachten mir viel<br />

bei, auch dass wir unter Putz noch genauer und<br />

ordentlicher arbeiten als auf Putz. Denn da<br />

kommt man ja nicht mehr dran. Beim Studium<br />

der Versorgungstechnik an der FH Erfurt sagten<br />

meine Dozenten: „Rocco hier rechnen<br />

wir genau, erst mit der praktischen Erfahrung<br />

kommt das qualifizierte Runden.“<br />

PRÄZISION WURDE MIR somit schon von<br />

meinem Opa mitgegeben, der zu DDR-Zeiten<br />

einen Konfek tionsbetrieb mit 35 Angestellten<br />

aufgebaut hatte. Seine prägenden Worte waren:<br />

„Wer sein Fach zu lernen trachtet, ist vom Kunden<br />

hoch geachtet!“<br />

Und weiter: „Junge, es ist immer eine Frage<br />

von WOLLEN und Können! Wenn du etwas willst,<br />

was du noch nicht kannst, lerne es! Aber wenn<br />

du etwas gut kannst, aber es nicht willst, dann<br />

ist das schlecht! Dann lieferst du keine Qualität!“<br />

Ich werde oft gefragt, warum wir Ursachen für<br />

Wasser-, Feuchte- und Schimmelschäden finden,<br />

wenn andere mit den Schultern zucken.<br />

Weil wir es wollen und können. Wir finden,<br />

wo andere noch suchen. Schnell, präzise und<br />

punkt genau, nur so ist eine Leckortung wirklich<br />

schlau. Und vom Flachdach über die Fassade<br />

bis zum Keller finden wir Leckagen einfach<br />

schneller, denn Leckagen finden wir gut.<br />

Dafür braucht es auch eine hochwertige<br />

technische Ausstattung und sehr gute Mitarbeiter.<br />

Die technische Ausstattung ist „nur“<br />

eine Frage von Geld, bei guten Mitarbeitern gehört<br />

sehr viel mehr Aufwand dazu.<br />

SEIT JUNI 2021 LASSEN WIR den Freitag<br />

einfach weg. Einfach so? NEIN! Wir machen<br />

ja keine halben Sachen. Zu unserer ECHTEN<br />

Vier-Tage-Woche gehören sehr viele Maßnahmen:<br />

Prozessoptimierung, das Mindset ändern,<br />

Werte definieren, alle Zeitfresser eliminieren,<br />

Ups-Momente vermeiden. Effizienzsteigerung,<br />

Führungskräftetraining – denn es beginnt<br />

beim Chef!<br />

WIR LASSEN 20 % ARBEITSZEIT WEG, haben<br />

den Umsatz deutlich gesteigert und dabei<br />

auch noch mehr Spaß an der Arbeit! Seit über<br />

zwei Jahren keine Krankmeldung mehr. Emotionale<br />

Gesundheit als Unternehmensziel vor<br />

Umsatz und Gewinn gestellt.<br />

Dafür werden wir von unseren Kunden hoch<br />

geachtet.<br />

KONTAKT<br />

ELBS – Eichsfelder Leckortung- und<br />

BautrocknungsService<br />

ELBS Dipl.-Ing. (FH) Rocco Funke e.K.<br />

Königstal 55a<br />

37339 Hundeshagen<br />

Tel. 05522 311-0<br />

Mobil 0173 5719409<br />

https://www.hoffentlich-brauchen-sie-uns-nie.de<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 149


PROFIL<br />

FOTO: RATS-APOTHEKE USLAR<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Die Privilegierte Rats-Apotheke in Uslar sucht neue Kollegen im pharmazeutischen und kaufmännischen Bereich.<br />

Mehr als nur eine Apotheke<br />

In Uslar arbeiten über 250 Beschäftigte für die Rats-Apotheke. Der Fokus liegt auf der sterilen Arzneimittelherstellung.<br />

Dort zu arbeiten, ist mehr als nur ein Job.<br />

Seit 1694 versorgt die Privilegierte Rats-<br />

Apotheke in Uslar ihre Kunden in der Offizin<br />

mit Medikamenten und gesundheitsfördernden<br />

Produkten.<br />

Der Schwerpunkt der Apotheke liegt auf der<br />

aseptischen Herstellung von Zytostatika (Wirkstoffe,<br />

die im Rahmen einer Chemotherapie<br />

zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt<br />

werden) sowie Augenarzneimitteln. Dazu<br />

betreibt die Apotheke vier Reinräume nach den<br />

europäischen GMP-Richtlinien. Wenn die Arzneimittel<br />

den Herstellungsprozess, die Qualitätskontrolle,<br />

den Dokumentations- und den<br />

Verpackungsprozess durchlaufen haben, werden<br />

sie dem Versand übergeben und bundesweit<br />

sicher und rechtzeitig ausgeliefert.<br />

Das Team der Rats-Apotheke in Uslar besteht<br />

mittlerweile aus mehr als 250 Mitarbeitern.<br />

Damit gehört die Rats-Apotheke zu den<br />

größten Apotheken in Deutschland.<br />

ARBEITEN BEI DER RATS-APOTHEKE IST<br />

MEHR ALS NUR EIN JOB.<br />

„Bei der Rats-Apotheke zu arbeiten ist mehr als<br />

nur ein Job, weil wir verstanden haben, jedes<br />

Teammitglied mit seinen Stärken und Schwächen<br />

als Mensch wertzuschätzen. Es ist uns<br />

wichtig, eine angenehme Arbeitsatmosphäre<br />

zu schaffen und unsere Mitarbeiter fair und<br />

angemessen zu entlohnen“, sagt Hermann<br />

Rohlfs, Apotheker und Inhaber der Rats-Apotheke.<br />

DIE ZUFRIEDENHEIT DER MITARBEITER<br />

ist für ihn von zentraler Bedeutung. Es gibt<br />

zum Beispiel ein firmeneigenes Bistro mit<br />

kostenlosen Getränken und wöchentlichen<br />

Snack-Events. Und um der zunehmenden<br />

Wohnraumknappheit entgegenzuwirken hat<br />

Hermann Rohlfs an verschiedenen Standorten<br />

in Uslar mehrere, attraktive und bezahlbare<br />

Wohnungen geschaffen. Unter dem Projekttitel<br />

„QUARTIER 21“ entstehen in Uslar aktuell<br />

weitere 21 neue, moderne Ein- und Mehrzimmerwohnungen.<br />

Anders als in normalen, öffentlichen Apotheken<br />

bietet die Rats-Apotheke ihren Mitarbeitern,<br />

aufgrund der Unabhängigkeit von Öffnungszeiten,<br />

die Möglichkeit eines flexiblen<br />

Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmanagements.<br />

„DER ERFOLG GEHÖRT STETS dem gesamten<br />

Team,“, betont Hermann Rohlfs. „und<br />

letztendlich verfolgen wir alle gemeinsam das<br />

Ziel, mit unseren Produkten einen Beitrag für<br />

das Wohl der erkrankten Patienten zu erbringen.<br />

Das treibt uns an. Das macht unsere Arbeit<br />

sinnvoll.“<br />

DAS TEAM DER RATS-APOTHEKE sucht<br />

neue Kollegen im pharmazeutischen und<br />

kaufmännischen Bereich – ganz egal ob als<br />

Berufseinsteiger oder Berufserfahrener.<br />

KONTAKT<br />

Rats-Apotheke Uslar<br />

Lange Straße <strong>24</strong><br />

37170 Uslar<br />

Tel. 05571 302690<br />

www.ratsapotheke-uslar.de<br />

info@ratsapotheke-uslar.de<br />

150<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong>


PROFIL<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

Wer Teil dieses glücklichen Teams werden möchte, kann sich über den QR-Code bewerben.<br />

HSP STEUER Göttingen:<br />

ein ausgezeichneter GREAT PLACE TO WORK<br />

Bei HSP STEUER in Göttingen steht der partnerschaftliche Teamgeist im Vordergrund. Zu den Grundlagen des 29-köpfigen<br />

Teams gehören optimale Arbeitsbedingungen, offene Kommunikation, hohe Motivation, Identifikation mit der<br />

HSP-Familie und eindeutige Regeln, welche im Unternehmensleitbild verankert sind.<br />

Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden<br />

zeigt sich deutlich: 2022 konnte das<br />

Unternehmen alle drei Kategorien der<br />

"Great Place to Work"-Wettbewerbe gewinnen.<br />

Im November dieses Jahres wurde erneut die<br />

Zertifizierung als Great Place to Work erteilt.<br />

Die Auswertung der Zufriedenheitsquote mit<br />

98% ist ein hervorragendes Ergebnis im Verhältnis<br />

zum Schwellenwert von mindestens<br />

65%.<br />

IM LAUFENDEN JAHR hat das Unternehmen<br />

seine Innovationskraft unter Beweis gestellt:<br />

Es wurde ein tägliches Fitnessprogramm initiiert<br />

und neue Teams für spezifische Zukunftsthemen<br />

gegründet. Dazu gehören die 'Klimahelden',<br />

ein Team, das sich der Nachhaltigkeit<br />

widmet, und eine Arbeitsgruppe, die sich mit<br />

den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz<br />

beschäftigt.<br />

Zu den vielen Vorzügen zählen umfassende<br />

Benefits wie E-Bikes, Nettolohnoptimierung,<br />

frisches Obst und Gemüse, regelmäßige<br />

Teamsitzungen, individuelle Planungsgespräche,<br />

vielfältige Feedback-Tools, monatliche<br />

Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung,<br />

ein monatliches Teamfrühstück, flexible Homeoffice-Optionen<br />

mit erstklassiger Ausstattung<br />

sowie regelmäßige Austauschtreffen innerhalb<br />

der HSP-Gruppe, die inzwischen über<br />

80 Kanzleien in Deutschland umfasst.<br />

DAS ENGAGEMENT FÜR DAS Wohlbefinden<br />

der Belegschaft wird auch dadurch deutlich,<br />

dass die Auszubildenden der letzten zwei Jahre<br />

sich nach ihrem Abschluss für eine weitere<br />

Karriere bei HSP STEUER Göttingen entschieden<br />

haben.<br />

Besonders hervorzuheben ist, dass innerhalb<br />

von 15 Monaten neun neue Mitarbeitende<br />

gewonnen wurden, die bestmöglich in die<br />

HSP-Familie aufgenommen wurden.<br />

Ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

fördert die persönliche und<br />

fachliche Entwicklung jedes Teammitglieds,<br />

um eine hochqualifizierte Beratung für die<br />

Mandanten sicherzustellen.<br />

DAS 10-JÄHRIGE FIRMENJUBILÄUM wurde<br />

im Herbst mit einem besonderen Teamevent<br />

in Amsterdam gefeiert. Für alle war dabei<br />

spürbar, wie stark der Teamspirit ausgeprägt<br />

ist. Das Feiern der gemeinsamen Erfolge<br />

stärkt den Teamgeist.<br />

HSP STEUER Göttingen setzt als teamorientierter,<br />

nachhaltiger Arbeitgeber neue Standards<br />

in der Branche.<br />

KONTAKT<br />

HSP STEUER Göttingen GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Nicole Bockler<br />

Stresemannstraße 28C<br />

37079 Göttingen<br />

Tel. 0551 820807-33<br />

n.bockler@hsp-steuer.de<br />

www.hsp-steuer.de/goettingen<br />

TOP-ARBEITGEBER <strong>2023</strong>/<strong>24</strong> 151


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Herausgeber<br />

<strong>faktor</strong> – das Entscheider- Magazin für die Region Göttingen<br />

Entscheider Medien GmbH<br />

Berliner Straße 10<br />

37073 Göttingen<br />

Tel. 0551 3098390<br />

Fax 0551 30983911<br />

info@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />

www.mehralseinmagazin.de<br />

Herausgeber<br />

Marco Böhme (V.i.S.d.P.)<br />

(boehme@<strong>faktor</strong>-magazin.de)<br />

Redaktionsleitung<br />

Christian Vogelbein<br />

(vogelbein@<strong>faktor</strong>-magazin.de)<br />

Autoren<br />

Matthias Brunnert, Sven Grünewald,<br />

Stefan Liebig, Anna Schlenker<br />

Art-Direction & Entwicklung<br />

Michael Ndarurinze<br />

Anzeigen<br />

Christian Wenk<br />

Fotografie<br />

Alciro Theodoro da Silva, Luka Gorjup<br />

Lektorat<br />

CoLibris - Lektoratsbüro Dr. Barbara Welzel<br />

Anzeigen<br />

Nicole Benseler, Jorma Lange (Assistenz)<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Marco Böhme<br />

Auflage<br />

11.500<br />

Druckerei<br />

Silber Druck oHG, Kassel<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe<br />

ist der 22. Februar 20<strong>24</strong><br />

Wenn Sie den <strong>faktor</strong> zukünftig nicht mehr kostenfrei erhalten<br />

möchten, nehmen wir Sie aus dem Verteiler, und Sie bekommen<br />

keine Exemplare mehr. Schicken Sie uns dazu bitte eine Mail an:<br />

info@<strong>faktor</strong>-magazin.de<br />

Redaktionsbeirat<br />

Jens Barwinske, Dr. Friedemann Baum, Ines Dietze,<br />

Prof. Dr. Uwe Fischer, Jan Förster, Rainer Giese, Fritz Güntzler,<br />

Jürgen Jenauer, JUDr. Hans-Hermann Lampe, Markus Liese,<br />

Carsten Lohrengel, Lars Obermann, Thomas Richter,<br />

Mark C. Schneider, Prof. Dr. Matthias Schumann, Claudia Trepte,<br />

Prof. Dr. Winfried Weber, Dr. Marko Weinrich<br />

Wir übernehmen für unverlangt eingesendete Texte, Fotos etc. keine Haftung.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers<br />

wieder. Von <strong>faktor</strong> gestaltete Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Eine anderweitige Verwendung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Herausgebers möglich. Ein Nachdruck der im <strong>faktor</strong> veröffentlichten<br />

Beiträge ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.<br />

Bei allen Gewinnspielen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

Redaktioneller Hinweis<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir auf unserer Plattform<br />

die männliche Form (generisches Maskulinum), z.B. ,der Journalist‘.<br />

Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleich behandlung.<br />

Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle ründe und ist wertfrei.<br />

<strong>faktor</strong>-Partner<br />

Audi Zentrum<br />

Göttingen<br />

Netzwerkpartner<br />

InnovationsCluster<br />

it GÖTTINGEN<br />

154 4 |<strong>2023</strong>


Recht für<br />

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und Vermögen<br />

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