faktor Winter 2023/24
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PROFIL<br />
Schrott im Blut<br />
Im Familienbetrieb Schneemann Recycling aus Duderstadt hat die fünfte Generation das Ruder übernommen: Nachhaltigkeit,<br />
kreativer Kundensupport und konsequente Investitionen in die Unternehmenserweiterung sind ihr Markenzeichen.<br />
„Für uns spricht, dass<br />
wir einen sehr kurzen<br />
Draht zu unseren<br />
Kunden haben.“<br />
CLAUS SCHAPER,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Wir versuchen, für unsere Kunden<br />
fast alles möglich zu machen“, sagt<br />
Claus Schaper, der zusammen mit<br />
seinem Bruder Alexander seit 2021 bereits<br />
in fünfter Generation den Familienbetrieb<br />
Schneemann Recycling aus Duderstadt führt.<br />
,(Fast) Alles möglich zu machenʻ heißt, Lösungen<br />
für jedes Entsorgungsproblem finden.<br />
Es fängt im regulären Betrieb an. „Wenn an<br />
einem Supermarkt ein Presscontainer für Altpapier<br />
steht und dieser eine Funktionsstörung<br />
hat, geben wir erstmal eine Hilfestellung.<br />
Wenn das nicht weiterhilft, fahren wir sofort<br />
hin und tauschen ihn aus“, sagt Claus Schaper.<br />
„Für uns spricht, dass wir einen sehr kurzen<br />
Draht zu unseren Kunden haben.“ Aber<br />
auch bei besonderen Entsorgungsfällen findet<br />
man Lösungen. „Ein Kunde hat uns beauftragt,<br />
eine Trocknungsanlage aus der Fässerlackierung<br />
zu entsorgen. Das war ein übergroßes<br />
Maschinenteil von 12 Metern Länge“,<br />
erzählt Alexander Schaper. Dazu gehörte der<br />
Transport genauso wie die anschließende<br />
Materialtrennung. „Solche Projekte sind anspruchsvoll,<br />
aber wir freuen uns auch über<br />
solche nicht alltäglichen Herausforderungen.“<br />
SCHROTT- UND ABFALLENTSORGUNG ist,<br />
was die rechtlichen Rahmenbedingungen angeht,<br />
eine anspruchsvolle Branche – sowohl<br />
für die Kunden als auch den Entsorgungsbetrieb.<br />
Entsorgungsfachbetriebe werden<br />
des halb jährlich auditiert und zertifiziert,<br />
spätestens alle zwei Jahre geht es zum Auffrischungslehrgang<br />
über all die rechtlichen<br />
Neuregelungen und absehbaren Veränderungen<br />
wie etwa den Umgang mit Gefahrgütern.<br />
Das schlägt sich auch in der Beratung für die<br />
Kunden nieder. „Im Grunde gibt es für jeden<br />
Stoff eine eigene Regelung“, so Claus Schaper.<br />
„Hinzu kommen landkreisspezifische Aspekte,<br />
die es zu beachten gilt. Deswegen stehen wir<br />
in einem engen Dialog mit unseren Kunden.“<br />
So braucht etwa jeder Stoff eine eigene Abfallschlüsselnummer.<br />
„Wir achten gezielt darauf,<br />
dass dieser passt und die Abfälle richtig eingestuft<br />
werden, um Probleme zu vermeiden,<br />
wenn die Behörden prüfen.“<br />
DAS KUNDENSPEKTRUM KENNT KEINE<br />
Grenzen, vom Hotelbetrieb über Landwirte<br />
bis zum Handwerker und metallverarbeitenden<br />
Gewerken ist alles dabei. Im Dreieck<br />
Göttingen–Northeim–Osterode hat sich<br />
Schneemann einen guten Ruf erworben, den<br />
Alexander und Claus Schaper noch bekannter<br />
machen wollen. Dazu gehört auch die konsequente<br />
Weiterentwicklung des Betriebs. Bereits<br />
1911 startete das Familienunternehmen<br />
als Schrott- und Metallhändler. Später kamen<br />
der Recyclinghof, die Autoverwertung und der<br />
Containerdienst hinzu, seit 1969 ist Schneemann<br />
im Handel mit Recyclingprodukten am<br />
Standort Schöneberger Straße in Duderstadt<br />
tätig. Nicht umsonst sagt Claus Schaper, halb<br />
im Scherz: „Wir haben Schrott im Blut.“<br />
FÜR DIE BEIDEN BRÜDER stand schon immer<br />
fest, dass sie später den Betrieb der Eltern<br />
übernehmen würden. Alexander studierte Umweltverfahrenstechnik<br />
und Recycling, Claus<br />
technische Betriebswirtschaft, die sich perfekt