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faktor Winter 2023/24

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mensch<br />

Das findige Duo<br />

Friedemann Baum und Uwe Fischer haben vor 20 Jahren das Diagnostische Brustzentrum sowie die<br />

Praxis für Moderne Schnittbilddiagnostik in Göttingen eröffnet. Aus der Anfangsidee einer „guten<br />

Medizin“ ist ein international anerkanntes Kompetenzzentrum geworden.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD FOTOGRAFIE ALCIRO THEODORO DA SILVA<br />

W<br />

Wenn Dr. Friedemann Baum und Prof.<br />

Uwe Fischer etwas auszeichnet, dann<br />

das: immer neue Ideen zu haben und<br />

damit ihrer Zeit voraus zu sein. Sie sind<br />

Gründer, wie sie im Buche stehen, und<br />

haben mit einem Konzept die Selbstständigkeit gewagt,<br />

das es in dieser Form noch nicht gab – mit der Gründung<br />

des Diagnostischen Brustzentrums und der Praxis für<br />

Moderne Schnittbilddiagnostik im Jahr 2003.<br />

AM BEGINN STAND DIE UNZUFRIEDENHEIT mit der<br />

Entwicklung der Patientenbetreuung im Rahmen der<br />

finanziellen und administrativen Beschränkungen des<br />

öffentlichen Gesundheitswesens. Baum und Fischer waren<br />

als Oberärzte in der Radiologie der Universitätsmedizin<br />

Göttingen (UMG) tätig. Hier wie andernorts<br />

wird gute Medizin, das heißt, sich Zeit für den Patienten<br />

zu nehmen, durch Vorgaben und Zeitmangel eingeschränkt.<br />

Aber: „Ich wollte eine Medizin praktizieren,<br />

wie ich sie mir immer vorgestellt habe – mit eigenen Entscheidungen,<br />

eigenen Verfahrensmustern und eben auch<br />

einer gehörigen Portion Zeit für die Betreuung“, so Uwe<br />

Fischer. Eine Philosophie, die Friedemann Baum vorbehaltlos<br />

teilt.<br />

UND SO SPRANGEN SIE, begleitet von einigen Kollegen<br />

aus der UMG, ins kalte Wasser der Unabhängigkeit von<br />

Institutionen und Kassenleistungen. Direkt am Bahnhof<br />

fanden sich passende Räumlichkeiten, die den bundesweit<br />

anreisenden Patienten eine perfekte Logistik bieten,<br />

kombiniert mit einer Infrastruktur, die das sensible Thema<br />

Brustkrebsdiagnostik bestmöglich adressiert. „Konkret<br />

sind wir mit dem Ansatz gestartet, den Zeitraum<br />

der Unsicherheit für die untersuchten Frauen so kurz<br />

wie möglich zu halten“, sagt Friedemann Baum. „Also<br />

die Zeit zwischen Untersuchung und Kommunikation<br />

eines Ergebnisses, das Gewissheit bietet. Denn psychisch<br />

ist das ungewisse Warten in der Früherkennung für die<br />

Frauen die größte Belastung.“<br />

Das Team setzte dabei von Anfang an auf die neueste<br />

Technik, vor allem die Mamma-MRT, mit der sich auch<br />

sehr kleine Tumore und dies bei einer dichten Drüsenstruktur<br />

der Brust erkennen lassen, was mit Ultraschall<br />

nicht möglich ist. Seit Januar 2022 wird diese Vor­<br />

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