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KONTER 2023/2024 - Ausgabe 3

"Ich bin bereit!" - Interview mit Aksel Horgen EHF European League: Was macht eigentlich Marvin Lier?

"Ich bin bereit!" - Interview mit Aksel Horgen
EHF European League: Was macht eigentlich Marvin Lier?

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<strong>KONTER</strong> <strong>2023</strong>/<strong>2024</strong> LIQUI MOLY HBL 63<br />

Vom SG Youngster zum Bundesliga-Profi<br />

Die „Flensburg Akademie“, der Nachwuchsbereich der SG Flensburg-Handewitt, spuckt immer wieder Talente aus, die dann<br />

ihr Glück in den höheren Spielklassen versuchen. Zwei ehemalige Absolventen gehören nun zum Kader der beiden Aufsteiger<br />

in die LIQUI MOLY HBL. Leo Prantner spielt für den HBW Balingen-Weilstetten, Torben Hübke für den ThSV Eisenach.<br />

Den Termin in der Campushalle hat er sich fett angestrichen. „Ich<br />

wollte schon immer mal wieder nach Flensburg kommen“, verrät<br />

Leo Prantner. „Hat sich da viel verändert?“ Der Rechtsaußen aus<br />

dem italienischen Südtirol spielt nun für den HBW Balingen-Weilstetten,<br />

in der Serie 2018/19 stand er im Kader der A-Jugend der SG<br />

Flensburg-Handewitt, die damals deutscher Meister wurde. Obwohl<br />

er erst 17 Jahre alt war, verzeichnete er schon einige Einsätze mit<br />

dem Junior-Team in der dritten Männer-Liga.<br />

Der Linkshänder spricht von „sehr schönen Erinnerungen“, wenn<br />

man ihn auf das eine Jahr im hohen Norden anspricht. „Ich war<br />

nur für den Handball nach Flensburg gegangen und freute mich auf<br />

jedes Training.“ Leo Prantner wohnte in der Akademie. Sein direkter<br />

WG-Genosse war Niels Versteijnen. Der Niederländer hat sich inzwischen<br />

beim TBV Lemgo in der Erstklassigkeit etabliert und besuchte<br />

einst seinen Flensburger Mitbewohner in Südtirol. Mit Tim Ole Suhr<br />

schaute damals ein zweiter Handball-Kumpel in der Alpenregion<br />

vorbei. Auch Lars Kooij, Mikael Helmersson, Mikkel Ebeling oder<br />

Jörn Persson waren Akademie-Freunde von Leo Prantner.<br />

Allerdings kehrte er nach nur einer Saison zurück nach Südtirol.<br />

„Die Schule hat mir in Flensburg nicht so richtig gefallen“, erzählt<br />

er. Stattdessen beendete er eine Grafikschule in der Heimat und<br />

spielte wieder für Meran. Dort ist übrigens sein Vater die<br />

absolute Vereinsgröße. Jürgen Prantner war einst auch<br />

Handball-Profi, nahm Ende der 90er Jahre mit Italien<br />

an Welt- und Europameisterschaften teil. Heute ist er<br />

Co-Trainer der Nationalmannschaft.<br />

Seine Söhne Max (2000) und Leo (2001) gehören auch<br />

zum Stamm. „So groß ist die Auswahl ja nicht“, schmunzelt<br />

der jüngere Filius. „Handball ist bei uns längst<br />

nicht so populär wie in Deutschland. Wenn<br />

man in den Süden Italiens kommt,<br />

dann halten die Leute Handball<br />

für Wasserball.“ Allerdings<br />

sieht Leo Prantner durchaus<br />

eine positive Entwicklung.<br />

Zunehmend<br />

wechseln mehr italienische<br />

Handballer<br />

ins Ausland, um<br />

sich dort weiterzuentwickeln<br />

– nach<br />

Frankreich, Spanien<br />

und auch Deutschland.<br />

In der LIQUI MOLY HBL spielen er, Torwart Domenico Ebner (DHfK<br />

Leipzig) und der Halblinke Simone Mengon (ThSV Eisenach).<br />

Leo Prantner verließ Meran schon vor zwei Jahren und wechselte<br />

nach Spanien zum Erstligisten Cuenca. „Das Niveau ist gut, aber<br />

nicht so körperlich und so schnell wie in Deutschland“, berichtet der<br />

21-Jährige. „Dafür aber sehr taktisch.“ Da kaum jemand im Team<br />

Englisch beherrschte, war er „gezwungen Spanisch zu lernen“. Ein<br />

weiterer Spieler aus seiner Heimat und der Co-Trainer, ein weiterer<br />

Italiener, erleichterten die Integration.<br />

Im Sommer ging es zum HBW Balingen-Weilstetten. Leo Prantner<br />

musste nicht lange überlegen. „Die Bundesliga war schon mein<br />

Kindheitstraum“, sagt er. Nun freut er sich auf ein Wiedersehen mit<br />

einigen bekannten Gesichtern in Flensburg. „Die Campushalle kenne<br />

ich übrigens nicht nur als Zuschauer“, betont der Linkshänder.<br />

„Ich durfte dort beim Tag der Youngsters auch mal spielen.“<br />

Ob in Flensburg für die „Gallier von der Alb“ etwas zu holen ist?<br />

Es geht für sie wohl hauptsächlich um den Klassenerhalt. Da war<br />

der Punkt beim Duell gegen den Mitaufsteiger ThSV Eisenach sicherlich<br />

wertvoll. Am 28:28-Remis beteiligte sich Leo Prantner mit<br />

vier Toren. Auf der anderen Seite stand Torben Hübke. Der Kreisläufer<br />

wechselte im Sommer 2022 von der SG an die Wartburg,<br />

wo er einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnete. „Der ThSV<br />

Eisenach ist ein lebendiger Traditionsverein und die richtige<br />

Adresse für eine neue Herausforderung“, sagte der<br />

21-Jährige damals.<br />

2019 war Torben Hübke im hohen Norden gelandet. Der<br />

gebürtige Berliner suchte damals eine neue Perspektive,<br />

der SG Nachwuchs brauchte noch einen Kreisläufer. Das<br />

passte. Nach Abbruch der Corona-Saison wurde<br />

die SG gemeinsam mit den Füchsen Berlin<br />

zum deutschen Meister erklärt – als<br />

einer der beiden Staffelsieger.<br />

„Ich habe mich in Flensburg<br />

gut entwickelt und immer<br />

sehr wohlgefühlt“, erzählt<br />

der junge Mann.<br />

Kein Wunder: Er<br />

lernte dort seine<br />

Freundin kennen<br />

und kommt deshalb<br />

noch häufiger<br />

in die Fördestadt. Statt<br />

am Hafen ist der Ziel

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