eTOPICOS - Ausgabe 2-2023 - 63. Jahrgang_einseitig
TÓPICOS mit seinen Beiträgen zu Brasiliens Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur ist die größte Publikation dieser Art für eine deutsch-brasilianische Zielgruppe und wird von der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft e.V. (DBG) www.topicos.de herausgegeben. Revista da Sociedade Brasil-Alemanha
TÓPICOS mit seinen Beiträgen zu Brasiliens Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur ist die größte Publikation dieser Art für eine deutsch-brasilianische Zielgruppe und wird von der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft e.V. (DBG) www.topicos.de herausgegeben.
Revista da Sociedade Brasil-Alemanha
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KULTUR<br />
Cultura<br />
SAMBAFESTIVAL<br />
An der<br />
„CoburgCabana“<br />
Ein Artikel von DR. GEORG WITSCHEL<br />
CoburgCabana? Oder: Warum in die Ferne reisen, wenn guter Samba<br />
liegt so nah? Keine Sorge: Der Autor ist weder Opfer geographischer<br />
Verwirrung noch von ersten Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung.<br />
Sehr wohl aber trifft die Feststellung zu, dass das diesjährige Sambafest<br />
in Coburg berauschend war. Rund 150.000 Menschen waren begeistert<br />
vom Samba, von Trommeln und Rhythmen, von Tänzerinnen und Tänzern,<br />
von drei wundervollen Sambafesttagen und -nächten in Coburg. Nirgendwo<br />
außerhalb Brasiliens kommt man der Copacabana so nah, erlebt eine<br />
fränkische Residenzstadt im Bann Brasiliens.<br />
Vom 14. bis zum 16. Juli war Coburg<br />
im Samba-Ausnahmezustand. „Nini“<br />
und Rolf Beyersdorf sowie das ganze<br />
Sambaco-Team hatten es geschafft, an die<br />
Zeiten vor der Pandemie anzuknüpfen und<br />
aus der Stadt für drei Tage ein Rio, eine Copacabana<br />
zu machen. Die Temperaturen von<br />
über 30 Grad trugen ein Übriges dazu bei,<br />
dass Trommler, Tänzer und Sambafans sich in<br />
eine andere Welt versetzt fühlten – von dem<br />
reichlich fließenden, eisgekühlten Caipirinha<br />
ganz abgesehen. Coburg bebte im Rhythmus<br />
der Instrumente, folgte begeistert den Tanzaufführungen<br />
und feierte brasilianische Kultur.<br />
Der einzig ruhige Ort an diesem Wochenende<br />
war die Kohary-Gruft – in der auch Nachfahren<br />
des letzten Kaisers von Brasilien ruhen.<br />
Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus<br />
Söder mit DBG-Präsident Dr. Georg Witschel<br />
Fotos: DBG / Presse Sambaco<br />
Aber, ganz ohne Kaiser, Cannabis und<br />
Caipirinhas: die „CoburgCabana“ ist viel mehr<br />
als ein großes Volksfest mit brasilianischer<br />
Musik. Es ist der Ort, wo Sambagruppen aus<br />
Deutschland und ganz Europa zusammenkommen<br />
– und sich mit Künstlern aus Brasilien<br />
und der ganzen Welt treffen. Ein Ort der<br />
Begegnung, der Gemeinsamkeit, der gemeinsam<br />
Freude am Samba und brasilianischer Lebensart.<br />
Die Begeisterung der Sambagruppen<br />
aus Schweden, England, Polen, den Niederlanden,<br />
Frankreich, Spanien, Schweiz, Finnland,<br />
Ita lien, Ghana, aus über einem Dutzend<br />
Orten in Deutschland und der brasilianischen<br />
Sambistas, Tänzerinnen und Tänzer, steckte<br />
jeden an, sogar den jeglicher Form von Tanz<br />
abgeneigten Autor. Das Sambafestival in Coburg:<br />
gelebte, getanzte, getrommelte Völkerverständigung!<br />
Das ist pure Lebensfreude!<br />
Die DBG war gut vertreten, zwar nicht bei<br />
Trommlern und Tänzern, wohl aber im Publikum.<br />
Mit einem eigenen Informationspavillon<br />
haben wir Besucher angesprochen und über die<br />
Gesellschaft informiert. Bei einem Empfang im<br />
Rathaus hatten wir Gelegenheit, die DBG und<br />
ihre Arbeit dem Coburger Oberbürgermeister<br />
Dominik Sauerteig vorzustellen. Erfreulicher-<br />
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