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Unter den ganz Großen der roten<br />
Rebsorten gilt der <strong>Pinot</strong> Noir als Diva<br />
mit hohen Ansprüchen an Klima und<br />
blicken, aber die nördlicheren Breitengrade<br />
standen vor der globalen Erwärmung einem<br />
Vorstoß in die Spitzenklasse im Wege. Eine<br />
Boden. Während seine Rivalen Cabernet Sauvig-<br />
rühmliche Ausnahme davon bildet der Ass-<br />
non, Merlot und Syrah auch bei relativ heißen<br />
mannshäuser Höllenberg von Kloster Eberbach,<br />
Bedingungen noch gut gedeihen, bevorzugt<br />
der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Spät-<br />
<strong>Pinot</strong> Noir die gemäßigten Temperaturen kühlerer<br />
Regionen, in denen er die vollkommene<br />
Harmonie zwischen dezenter Frucht, feinen<br />
Aromen und animierender Säure entwickeln<br />
kann. Die wahre Heimat der Sorte ist schon seit<br />
burgunder auf Weltklasseniveau hervorbrachte.<br />
Mit dem Jahrgang 1990 erfolgte dann der Urknall<br />
in Sachen Qualitäts verbesserung, der besonders<br />
in den Anbaugebieten Baden, Pfalz<br />
und an der Ahr Gehör fand. Heute gibt es eine<br />
LEITAROMEN<br />
HIMBEERE, SAUERKIRSCHE,<br />
HERBSTWALD,<br />
TOMATENSTAUDE<br />
SAUERKIRSCHE<br />
vielen hundert Jahren das Burgund, was auch in<br />
beträchtliche Anzahl von Erzeugern, die mit<br />
ihrem deutschen Synonym Spätburgunder zum<br />
dem richtigen Gespür für Reife, Harmonie und<br />
Ausdruck kommt. Dort setzt<br />
sie an den Hängen der Côte<br />
Holzeinsatz auch bei internationalen<br />
<strong>Pinot</strong>- Experten Be-<br />
HERBSTWALD<br />
d’Or in Weilern mit solch klang-<br />
achtung finden, aber der Dank<br />
vollen Namen wie Chambolle-<br />
muss Pionieren wie Werner<br />
Musigny, Gevrey-Chambertin<br />
Näkel, Friedrich Becker,<br />
und Vosne- Romanée den Maß-<br />
Bernhard Huber und Paul<br />
stab, mit dem sich die <strong>Pinot</strong>s<br />
Fürst gelten, die als Erste<br />
aus Deutschland, Oregon,<br />
die Möglich keiten der Sorte<br />
Kalifornien und Neuseeland<br />
in Deutschland aufzeigten.<br />
messen lassen müssen. Dabei<br />
Unterschlagen darf man nicht,<br />
liegt der Vorteil immer noch<br />
dass der <strong>Pinot</strong> Noir auch bei<br />
beim Burgund, das seine lange<br />
einer ganz anderen Wein-<br />
Verbindung mit der Sorte<br />
art eine wichtige Rolle spielt:<br />
dazu nutzen konnte, die Fein-<br />
In der Champagne ist er die<br />
abstimmung zwischen Böden,<br />
meist angebaute Sorte, und als<br />
Mikroklima und Traube für<br />
individuelle Lagen zu opti-<br />
Weißwein vinifiziert erzeugt er<br />
im Verschnitt mit Chardonnay<br />
TOMATENSTAUDE<br />
HIMBEERE<br />
mieren. Auch in Deutschland<br />
und <strong>Pinot</strong> Meunier das Gros<br />
kann der Spätburgunder auf<br />
der berühmtesten Schaum-<br />
eine lange Geschichte zurück-<br />
weine der Welt.<br />
PROBEWEIN<br />
WEINGUT MEYER-NÄKEL<br />
2012 DERNAUER PFARRWINGERT GG<br />
VDP.GROSSE LAGE<br />
Granatrot mittlerer Dichte, mit rubinroten Reflexen. In der Nase zeigt sich eine komplexe Verbindung von fruchtigen,<br />
tomatigen und kompostartigen Aromen. Der Geschmack von saftigen Schattenmorellen lässt Frucht und Säure spielen,<br />
dazu kommen Akzente von Räucherspeck, Paprika und fein-staubiger Mineralik.<br />
94 | REBSORTEN + AROMEN REBSORTEN + AROMEN | 95
FRENZEL S<br />
WEINSCHULE<br />
HERAUSGEBER<br />
Ralf Frenzel<br />
© 2017<br />
Tre Torri Verlag GmbH, Wiesbaden<br />
tretorri.de<br />
IDEE, KONZEPTION UND UMSETZUNG<br />
Tre Torri Verlag GmbH<br />
AUTOREN<br />
Kristine Bäder, Wiesbaden, Susanne Grendel, Büttelborn, Prof. Dr. Hanns Hatt, Bochum, Caro Maurer MW, Bonn, Dr. Stefan Pegatzky, Berlin, Michael Schmidt, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
ART DIRECTION UND GESTALTUNG<br />
3c4y Cookbook Design, London/Berlin<br />
FOTOGRAFIE<br />
Für FINE Das Weinmagazin:<br />
Guido Bittner, Wiesbaden, Seiten 28, 38/39, 41, 138?, 184/185, 187, 188/189, 190, 198/199, 206/207, 266/267, 269, 270<br />
Rui Camilo, Wiesbaden, Seiten 10/11, 64/65, 144/145, 165, 171 r.u., 259<br />
Johannes Grau, Hamburg, Seiten 4/5, 9/10, 16, 29, 36/37, 110/111, 112/113, 124/125, 126/127, 128/129, 130/131, 133, 136/137, 146/147, 148/149, 154, 163, 168/169,<br />
170/171, 173, 174/175, 178/179, 182/183, 186, 194/195, 200, 250/251, 252, 254, 274, 280<br />
Marco Grund, Hamburg, Seiten 116, 162, 164, 193, 257, 258<br />
Alex Habermehl, Frankfurt, Seiten 34/35, 158/159<br />
Christof Herdt, Frankfurt, Seiten 108/109, 114/115, 122/123, 132, 140/141, 142/143, 203, 262/263, 264<br />
Arne Landwehr, Wiesbaden, Seiten 15, 118/119, 176/177, 180/181, 191, 268<br />
Oliver Rüther, Wiesbaden, Seiten 12/13<br />
Thomas Schauer, Seiten 196/197<br />
Marc Volk, Berlin, Seiten 22, 117, 255<br />
Thilo Weimar, Bardolino, Seiten 1, 30/31, 62/63, 120/121, 151, 170 l.u., 248/249, 271<br />
Martin Wurzer-Berger, Münster, Seiten 6, 260/261<br />
Aromen und Gerichte Kapitel Nr. 2, 7: Peter Schulte, Hamburg<br />
Weinflaschen: Guido Bittner, Wiesbaden<br />
Seite 204/205: 3c4y Food Photography, London/Berlin<br />
Seite 137: aus dem Privatbesitz von Wilhelm Steifensand, Worms, Seite 153: http://alondoninheritance.com/tag/vintners-company/, Seite 160: http://westgarthwines.com/<br />
2015/07/07/bordeaux-1855-classifications – © Château Margaux, Seite 166: © Wine Spectator, Seite 172: entnommen aus FINE Das Weinmagazin – © Bella Spurrier<br />
ILLUSTRATIONEN<br />
Seiten 20/21, 25: 3c4y Graphic Design, London/Berlin (Seite 25: nach Prof. Dr. Hanns Hatt, Bochum, Seite 21: Riechkolben nach Patrick J. Lynch, Wikimedia Commons,<br />
Nervus Trigeminus nach www.cmd-spezialisten.de/cmd/was-ist-cmd/, Aromen Seite 20: Peter Schulte, Hamburg, Kopfsilhouette Seite 21: mediamix/Shutterstock,<br />
Weinglas Seite 20: stockphoto-graf/Shutterstock)<br />
REPRODUKTION<br />
Lorenz & Zeller, Inning a. A.<br />
Printed in Italy<br />
ISBN 978-3-96033-008-0<br />
HAFTUNGSAUSSCHLUSS<br />
Die Inhalte dieses Buchs wurden von Herausgeber und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden.<br />
Die Haftung des Herausgebers bzw. des Verlags für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.<br />
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WEINSCHULE