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Wir Steirer - Voitsberg

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WIR<br />

STEIRER<br />

6<br />

Die Gesundheitsversorgung der<br />

<strong>Voitsberg</strong>er wird zum Spielball der<br />

schwarz-roten Landesregierung!<br />

Die schwarz-rote Zentralisierungspolitik im steirischen<br />

Gesundheitswesen hat die heimischen Versorgungsstrukturen<br />

gerade im ländlichen Raum massiv ausgedünnt.<br />

So wurden alleine in den letzten acht Jahren<br />

mehrere Geburtenstationen, Spitalsabteilungen, Landespflegeheime<br />

und sogar ganze Krankenhäuser geschlossen.<br />

Besonders hart hat es etwa den Krankenhausstandort<br />

<strong>Voitsberg</strong> getroffen, der 2012 erst seine<br />

Geburtenstation und 2017 sodann die chirurgische Abteilung<br />

verloren hat. Damit nicht genug, droht <strong>Voitsberg</strong><br />

seit 2020 der nächste Schlag, wie ein Bericht der<br />

„Kleinen Zeitung“ vom 11. Juni 2020 befürchten ließ:<br />

„[...] Die klassischen Unfallchirurgien in der Steiermark<br />

weichen Traumazentren. Diese Umstellung ist von der<br />

KAGes seit Jahren geplant und wird nun sukzessive<br />

umgesetzt. Betroffen ist auch die Versorgung in der<br />

Südweststeiermark, wo das neue Zentrum für Traumatologie<br />

seinen Sitz in Wagna haben wird. Und das hat<br />

auch für <strong>Voitsberg</strong> Auswirkungen, wie die Kleine Zeitung<br />

aus gut informierten Kreisen erfahren hat. ‚Wenn<br />

man künftig mit einem Bruch ins LKH <strong>Voitsberg</strong> kommt,<br />

wird man dort geröntgt. Befundet wird in Graz, über die<br />

weitere Behandlung wird in Wagna entschieden, was<br />

meist zur Folge hat, dass der Patient dann nach Wagna<br />

gebracht wird‘, so der Informant. Im Klartext heißt das,<br />

dass man nach einem Unfall (Arbeitsunfälle können<br />

auch im Unfallkrankenhaus in Graz behandelt werden)<br />

künftig in Wagna behandelt wird. Vom Bezirk aus sind<br />

das rund 65 Kilometer und eine Stunde Fahrzeit. ‚Ein<br />

Wahnsinn für Patienten, Angehörige und letztlich auch<br />

für das Rote Kreuz‘, meint der Informant. [...]“<br />

Kritik an diesen Entwicklungen kam unverzüglich<br />

von Bezirksparteiobmann und Bundesrat Markus<br />

Leinfellner (FPÖ), der aufgrund der Umstrukturierung<br />

den generellen Verlust der chirurgischen Ambulanz<br />

am Standort <strong>Voitsberg</strong> befürchtet: „Bereits mit der<br />

Schließung der Geburtenstation hat die schwarz-rote<br />

Landesregierung die Gesundheit der Bevölkerung<br />

ins Abseits gestellt“, erklärte Leinfellner und forderte<br />

in der Landtagssitzung ein klares Bekenntnis zum<br />

Standort <strong>Voitsberg</strong> von der damals zuständigen Landesrätin.<br />

Vonseiten der KAGes heißt es, dass es keinerlei<br />

Beschlüsse – weder politisch noch vom Betreiber<br />

– gebe, etwas an der aktuellen Situation in <strong>Voitsberg</strong><br />

zu ändern. Außerdem stellte Reinhard Marczik von der<br />

KAGes klar: „Der medizinische Fortschritt besteht in<br />

der Spezialisierung der Medizin. Dazu gehören auch<br />

die Traumazentren. Und wenn ein Patient in <strong>Voitsberg</strong><br />

einer traumatologischen Behandlung bedarf, wird er<br />

diese nach bestem aktuellen medizinischen Stand in<br />

Wagna bekommen. Es wird nichts schlechter, sondern<br />

besser.“<br />

Doch die Skepsis im Bezirk blieb. Zu Recht? Zumindest<br />

kursiert auch das Gerücht, dass bereits an eine Verkürzung<br />

der Ambulanzzeiten in <strong>Voitsberg</strong> von derzeit<br />

7 bis 19 Uhr auf 7 bis 15 Uhr gedacht wird. Es herrscht<br />

Einigkeit darüber, dass unser heimisches Gesundheitssystem<br />

einer ständigen Weiterentwicklung bedarf. Dieser<br />

Umstand darf jedoch niemals als Ausrede gelten,<br />

gut funktionierende Landesspitäler durch fortdauernde<br />

Leistungsreduktionen Schritt für Schritt wegzurationalisieren.<br />

Gerade die medizinische Versorgung im<br />

weststeirischen Raum hat in den vergangenen Jahren<br />

bereits mehrere Rückschläge erlitten, weshalb es nun<br />

ein klares Bekenntnis zum Standort <strong>Voitsberg</strong> und die<br />

deutliche Ablehnung weiterer Schließungsmaßnahmen<br />

braucht.

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