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Persönlich «Diese Momente werden wir in unserem Herzen bewahren» Nach vielen Jahren in Lateinamerika ist die Familie Dollinger zurück in der Schweiz. In Costa Rica haben sie für Mission 21 an einer theologischen Universität gelehrt, zu Theologie und Entwicklung geforscht, sowie das Lateinamerika-Programm von Mission 21 koordiniert. In ihrem letzten Rundbrief blicken sie auf lehrreiche Erfahrungen, berufliche Durchbrüche und innige Freundschaften zurück. Originaltext von Simone Dollinger und Angel Román, gekürzt von der Redaktion. Simone Dollinger/zVg https://m-21.org/ rundbriefcostarica Abschied nehmen von den gewachsenen Freundschaften. Dies ist ein besonderer Rundbrief: er markiert Abschied, Neuanfang und Kontinuität. Abschied, weil wir Anfang Juli von unserem Leben in Costa Rica Abschied genommen haben. Neuanfang, weil wir nun nach gut neun Jahren in Bolivien und Costa Rica wieder in der Schweiz wohnen und unsere Tochter Alma das erste Mal in der Schweiz zur Schule geht. Kontinuität, weil wir weiterhin mit unserer Arbeit und unserem Einsatz mit Mission 21 in Lateinamerika verbunden bleiben: Angel unterrichtet dank virtuellem Bildungsmodell weiterhin an der Universidad Bíblica Latinoamericana (UBL) und Simone übernimmt eine neue Verantwortung im Lateinamerika-Programm von Mission 21 von Basel aus. Rückblick Ende Januar 2018 sind wir nach Costa Rica ausgereist und konnten einen Blitzstart hinlegen: Unsere Tochter Alma ist sofort zur Schule gegangen, in der ersten Woche waren wir bereits im Büro an der UBL anzutreffen und nach zwei Wochen hatten wir schon eine Wohnung. Schnell war die UBL für uns nicht nur ein Arbeitsort, sondern auch wie eine Familie. Studierende kamen zu uns nach Hause und auch die engsten Mitarbeitenden. Leider setzte die Corona-Pandemie dieser Dynamik ein jähes Ende. Das war wohl die schwerste Zeit für uns. Zwei Jahre lebten wir sehr zurückgezogen. Die letzte Phase unseres Einsatzes ab 2022 war vom Alltag her fast wie vor der Pandemie, Alma ging wieder zur Schule. Das erste Halbjahr 2023 war an der UBL geprägt durch das 100-Jahre-Jubiläum. Angel unterrichtete den Einführungskurs zu kontextueller lateinamerikanischer Theologie. Dieser war über die letzten fünf Jahre sein Lieblingskurs, weil die Studierenden immer sehr engagiert diskutierten und versuchten, das theoretische Wissen mit ihrem kirchlichen und sozialen Engagement zu verbinden. Abschied Und dann rückte der Abschied immer näher. Alle hatten eine etwas andere Strategie, um mit diesem Übergang umzugehen: Angel wollte am liebsten schon alles hinter sich haben und war in Gedanken bereits in der Schweiz. Alma war hin- und hergerissen: Manchmal sagte sie: «Wann gehen wir endlich?», und dann wieder: «Ich werde meine Freundinnen vermissen!» Und Simone war ganz im Hier und Jetzt beschäftigt und fragte sich ständig, ob alles bis zum Abflug geschafft sein würde: Haushalt auflösen, Masterarbeit im Bereich Organisationskultur in der Entwicklungszusammenarbeit fertig schreiben, Luftfracht vorbereiten, Momente für den Abschied finden. Dann haben wir auch von den Menschen Abschied genommen, von Mitarbeitenden, Freund*innen und Kirchgemeindemitgliedern. Besonders berührt haben uns die Verabschiedung an der UBL und ein Ausflug mit den engsten Mitarbeitenden. Alle diese Momente werden wir in unserem Herzen bewahren. Für die Unterstützung in den letzten Jahren durch Spenden, Briefe, Päckchen, Besuche und An-Uns-Denken möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Getragen gefühlt haben wir uns auch immer durch das internationale Netzwerk von Mission 21. Die persönlichen Gespräche und die Entwicklung und Umsetzung von Projektideen haben unserem Einsatz Sinn und Nachhaltigkeit gegeben. 16 begegnen 4 | 2023
Engagiert In Freundschaft verbunden Die Kirchgemeinde Heiliggeist in der Stadt Bern ist seit vielen Jahren eng mit Mission 21 und vor allem mit Kamerun verbunden. Am diesjährigen Bettag wurde über alle Grenzen hinweg ein Gottesdienst in der Katholischen Pfarrei Dreifaltigkeit mit Gästen aus Kamerun und Pfarrer Andreas Nufer der Heiliggeistkirche gefeiert. Text: Jacqueline Brunner, Mission 21 zVg Esther Mukong, Angelika Weber, Lumumba Mukong und Pfarrer Andreas Nufer anlässlich des diesjährigen Bettags-Gottesdienstes (v. l.). Das Verbindende suchen und ein Fest zusammen feiern, das hat für die Kirchgemeinde Heiliggeist Tradition. Unser Kamerun-Koordinator Lumumba Mukong und seine Frau Esther Mukong waren für einen ökumenischen Bettags- Gottesdienst von der Heiliggeistkirche eingeladen worden. Nachdem Lumumba Mukong über die schwierige Lage in Kamerun berichtet hatte, antwortete er auch auf Fragen von Pfarrer Nufer. Damit schlug er eine Brücke zur Berner Veranstaltungsreihe «175 Jahre Bundesverfassung – was braucht es, um Demokratie und Frieden in Zukunft zu ermöglichen?» – und dazu, was diese Themen in Kamerun bedeuten. Langjährige Partnerschaft und Freunde fürs Leben Lumumba und Esther Mukong haben in Bern langjährige Freundschaften geschlossen, die sie zusammen mit der Programmverantwortlichen für Kamerun von Mission 21, Angelika Weber, seit vielen Jahren pflegen. Die Mitglieder der Kommission für Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (OeME) treffen sich regelmässig für einen Austausch, und wenn das Ehepaar Mukong in der Schweiz weilt, ist immer auch ein Besuch in der Kirchgemeinde Bern Heiliggeist eingeplant. So können Sie unsere Projekte unterstützen Kirchgemeinden und Privatpersonen engagieren sich das ganze Jahr mit Spenden. Sammelaktionen und Partnerschaften für die Projekte von Mission 21 weltweit. Für diese Unterstützung bedanken wir uns herzlich! Besondere Sammelzeiten sind jeweils - An Ostern, während der ökumenischen Kampagne des HEKS, bei der Sie auch Projekte von Mission 21 unterstützen können. Wichtig ist, dass die Beiträge direkt an Mission 21 überwiesen werden. - Während der Kampagne von Mission 21 vom 8. September bis zum ersten Advent. Spenden: IBAN CH58 0900 0000 4072 6233 2 Oder online: www.mission-21.org/spenden Am Basar im November wurde das Handwerk geehrt und die Frauen in Kamerun unterstützt Jedes Jahr findet auch der traditionelle Basar mit Essen aus aller Welt, Marktständen, Fotoausstellung, Kinderangeboten, Buchantiquariat und vielem mehr statt – ein bunter Ort des Beisammenseins. Mit dem Basar unterstützt die Heiliggeistkirche Projekte der Partnergemeinde, welche sich im Konfliktgebiet im Westen Kameruns befindet. Die Kirchen versuchen, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln. Der Erlös des Basars ging an die Frauen in der Gemeinde, die viele Menschen vor Ort unterstützen. Mission 21 hilft bei dieser direkten Partnerschaft und dankt der Kirchgemeinde von Herzen für die langjährige und treue Verbundenheit mit den Menschen in Kamerun! begegnen 4 | 2023 17
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